in Kurse

Staatssekretär Bohle in Wien Nach Abschluß des dreitägigen offiziellen Be­suches in Ungarn traf Staatssekretär Gauleiter Bohle zu einem zweitägigen privaten Besuch in Wien ein.

Selbst Militärflieger schassen es nicht!

Im Jerusalemer Judenviertel ist wieder ein Araber ermordet worden. Zur Fahndung nach Freischärlern sind besonders im Bezirk von Hebron Flugzeuge eingesetzt worden. Bisher waren aber alle Maßnahmen ohne Ersolg.

Deutsch-italienische StuLentenkameradschast

Die Studentengrnppe der Deutsch-Italienischen Gesellschast in Berlin veranstaltete am Mittwoch zur Begrüßung von 8l> neuen italienischen Aus­tauschstudenten im .Haus der Presse" einen Abendempfang, der ganz im Zeichen der kamerad­schaftlichen Verbundenheit der deutschen und ita­lienischen Jugend stand.

Umgestaltung des Tannenberg-Ehrenmals Unter Vorsitz von Staatssekretär Psundtn er wurden in einer Sitzung die zur Weitersührung der Umgestaltungsarbeiten am Reichsehrenmal in Tannenberg erforderlichen Beschlüße gefaßt. Mit Ablaui des Jahres wird die Umgestaltung ab- geschloffen sein.

-rationalsozialistisches Wirtschaftsdenken Bei Lehrgang der Kommission für Wirtschafts­politik sprachen Stabsamtsleiter Retschle über die deutsche Ernährungswirlschaft, der Neichskom- miffar für Preisbildung, Gauleiter Wagner, über Wirtschaft und Preispolitik und Reichsleiter Dr. Frank über die Rechtspolitik in der Wirt­schaft

Tr. Filchner berichtet Neurath Dr. Wilhelm Filchner stattete dem Reichs- Minister des Auswärtigen einen Besuch ab und berichtete ihm über seine Expedition und die aus dieser erzielten wissenschaftlichen Ergebnisse.

Bolschewistische Tankangriffe abgewiesen Wie der nationale Heeresbericht meldet, ver­suchten die Bolschewisten an der Teruelsront mit drei Angriffen ihre verlorenen Stellungen zurück­zuerobern. Trotz Unterstützung durch Sowjettanks bei den letzten beiden Angriffen gelang es, den ' Gegner jedesmal mit schweren Verlusten abzu­weisen. Vier Sowjettanks wurden erbeutet.

14 Tote tn MMs

Paris, 27. Januar. Tie schwere Explosion in dem städtischen Laboratorium von Ville- juis bei Paris hat nach den bisherigen Un­tersuchungen 14 Todesopfer gefordert. Sieben Schwerverletzte liegen im Krankenhaus. Bisher konnte man nur die Personalien von fünf Toten seststeüen. da die übrigen Toten bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt sind. Die Untersuchung hat noch kein endgültiges Ergebnis gezeitigt; immer- hin hat sich die Auffassung durchgesetzt, daß eine verbrecherische Handlung nicht vorliegt. Die etwa 6000 Handgranaten, die explodiert sind, lagerten dort schon seit eint- ger Zeit. Tie allgemeine Ansicht geht viel- mehr dahin, daß bei der Verladung der Munition auf Militärlastwagen eine Hand­granate oder eine ganze Kiste aus den Bo­den siel und explodierte.

Im französischen Kabinettsrat berichtete am Donnerstag Innenminister Sarraut über das Explosionsunglück in Villejuif. Ter Kabinettsrat beschloß, die Opser aus Staatskosten beiz u setzen. Der Innenminister wurde beauftragt, im Namen der Negierung bei den Beisetzungsfeierlich­keiten zu sprechen.

Gefährliche Märchen

Me Außeopolitikeri« der französischen Zeitung »Ouevre" wgt

gl. Parts, 27. Januar. Wenn etne Frau mit dem Alter hysterisch zu werden beginnt, so ist dies eine Erscheinung, die von Neben­menschen nicht gerade als besonders ange­nehm empfunden wird. Besonders störend wirkt sich dies jedoch dann aus. wenn'einer solchen Frau die Möglichkeit gegeben wird, ihre aus Dummheit und Verlogenheit ge­boreneMeinung" vor der Oeffentlichkeit breit zu treten, wie dies z. B. bei der Außen- politikerin der französischen ZeitungOeuvre" der Fall ist. Diese Frau und die Zeitung, die Platz für ihr Geschmier findet, haben sich noch nie durch Teutschfreundlichkeit ausge­zeichnet. Immer in gewissen Abständen fühlt sich dieseAußenpolitikerin" dazu gedrängt, ihreWeisheiten" vom Stapel zu lassen.

Am Donnerstag stand in den Spalten des Oeuvre" u. a. zu lesen: In etwa zwei Mo­naten rechnet man mit einem großen italie­nischen Angriff in Spanien. Deutschland wird sich an diesem Angriffdiesmal nicht nur" durch die Entsendung von Kriegsmate, rial beteiligen, sondern hat sich bereit er­klärt, iS 000 Mann zur Verfügung zu stel­len. die dann eingesetzt werden sollen, wenn die italienischen Truppen sich alszu schwach" erweisen. Tie österreichische Frage wird noch vor der Nomreise des Füh­rers durch einen Staatsstreich geregelt.

Selbstverständlich gibt es Leute, die diesen Schwindel glauben. In Deutschland wahr­scheinlich nicht, denn auch der Dümmste kann nicht so dumm sein, diese Märchen als Wahrheit hinzunehmen. Woher die Frau ihre Weisheiten hat, verrät sie zwar nicht. Wenn sie die Wahrheit sagen wollte, so müßte sie zugeben, daß sieeigenes Fabri­kat" sind. Sie faselt zwar etwas von ameri- klinischen Duellen, die aber ebenso dunkel sind wie die Informationen, die sie zu die­sem Artikel anregten. Vielleicht will sie mit der Lüge um Oesterreich den kleinen Staaten klarmachen, wie gut es ist. der Genfer Liga nicht den Rücken zu kehren. Das Märchen mit dem italienischen Angriff soll natürlich dazu herhaltcn. gegen Deutschland und Jta- lien Stimmung zu machen. Wenn derartige Artikel ebenso ungefährlich wie blöd wären, brauchte man sich nicht mit ihnen zu de- fassen. Doch der ..Oeuvre" ist eine Zeitung, die hin und wieder ernst genommen wird. Und deshalb müssen derartig infame Lügen, die in Niedertracht und Gemeinheit ihres- gleichen suchen mit allem Nachdruck znrttck- gewiesen werden. Solange noch solche Gift- btüten in Frankreich treiben dürfen, ist aller, dings eine Verständigung nicht leicht nrög- lich.

Aerfprengte Front in Genf

Sieben Staaten gegen Sankttonsarttkel

bl. Genf. 28. Januar. Ter erste Tag der Sitzung der Genser Entente ließ bereits er­kennen. daß die verzweifelten Versuche Eng­lands und Frankreichs, die kleinen Staaten wieder ins Schlepptau der Genser Politik zu nehmen, gescheitert sind. Die skandinavischen Staaten. Belgien. Holland. Finnland und die Schweiz haben auf einer gemeinsamen Sitzung erklärt, daß der Artikel 16 des Pak­tes der Genser Liga nur noch praktische Be­deutung haben soll, die sieben Staaten wer­den in Zukunft an keinen wirtschaftlichen Zwangsmaßnahmen der Genfer Entente teil- nehmen. Tie Hoffnungen Edens, zumindest die skandinavischen Staaten vor entscheiden­den Entschlüssen .zurückznhaLten. dürsten wohl nicht in Erfüllung gqyen.

Die öffentliche Ratssitzung am Donnerstag­abend ließ deutlich die widerstrebende Tendenz innerhalb der Genfer Restliga in Erscheinung treten. Deldos und Eden gaben Treue-Erkla- rnngen zur Genfer Liga, die um so wirklich­keitsfremder wirkten, je mehr die Redner ver­suchten, in vagen Worten die Erfolge und Er­gebnisse dieser Einrichtung zu feiern. Der Ver­treter der Sowjet-Union, Litwinow-Fin- kelstein, konnte die Gelegenheit nicht Vorbei­gehen lassen, ohne durch provozierende H.n- weise auf die Stärke der Roten Armee und durch Ausfälle gegen Deutschland, Italien und Japan zu zeigen, wie sehr Genf zu einer Platp. form der sowjetrussischen Weltagitation gewor­den ist.

Nach den unzeitgemäßen und phrasenhaften Appellen des englischen und des französischen Außenministers und nach den Ausfällen des Sowjetvertrelers brachten die klaren und ein­

deutigen Ausführungen des polnischen Vertre­ters, Außenministers Beck, wieder eine reali­stische Note in die Sitzung. Beck erklärte, daß alle lebenswichtigen Entscheidungen individuell und aus eigener Souveränität gefaßt werden müssen. Diese Feststellung Becks wird in Genf als eine offizielle Absage Polens an den Arti­kel 16 des Paktes aufgefaßt.

Kan Zeeland versucht eine Lösung

Ziel: Internationale Wirtschaftskonferenz

Berlin, 27. Januar. Ter ehemalige bel­gische Ministerpräsident van Zeeland hat einen Wirtschaftsplan ausgearbestet. der nunmehr veröffentlicht wurde. Im ersten Teil des Berichts behandelt er daS Problem, ob es gegenwärtig einen Zweck hat. den internationalen Handel wieder- henustellen. Ban Zeeland stellt fest daß auch heute noch die Aufiechterhaltung internatio­naler Beziehungen znm Wöhle eines jeden Landes erforderlich ist. Das Problem einer Wiederbelebung des Welthandels ist nur a»i dem Wege einer allgemeinen internationalen Zusammenarbeit zu lösen.

Im zweiten Teil seines Berichtes unter- sticht oan «leeland die kioiivtkäcblickisien y e m u, n 11 1 e. die den internationalen Wirtschaftsverkehr behindern. Er erwähnt die Zölle den indirekten Protektionismus die Kontingente sowie die Unsicherheit der Währungen und die Beschränkung des inter­nationalen Kreditverkehrs. Er schlägt zur Behebung dieser Schmierigkeiten die üblichen Mittel vor. Tie Wiederherstellung des Gleich, aewichts hänge davon ab daß die Vergan­

genheit liquidiert werde, d. h. es müsse eine Regelung für die internationalen Kapital- und Warenschulden gefunden werden un- ferner müsse die Möglichkeit der internatio­nalen Kreditgewährung neu geschaffen wer­den.

Im dritten und wichtigsten Kapitel betont van Zeeland. die Hauptsache sei. Methoden vorzuschlagen, die mit einiger Aussicht auf Erfolg zur Wiederherstellung des Welthandels führen könnten. Man müsse baldmöglichst das internationale Ver­trauen wiederherstellen. Dazu sei die Rege­lung einer ganzen Reihe von Fragen not- wendig. Unter diesen Fragen zählt der Be­richt solgende auf: die Nohstossrage. die Frage des Kolonialbesitzes, der Kapitalverteilung, der internationalen politischen Schulden und der Ausrüstung.

Zeeland weist weiter auf die Notwendig­keit der Schaffung der Voraussetzungen auf politischem Gebiet für eine bessere in^ ternationale wirtschaftliche Zusammenarbeit hin. Um angesichts der Schwierigkeit der vor­liegenden Probleme zu einer Lösung zu kom­men. schlägt van Zeeland die Anwendung einer völlig neuen Methode vor. Er denkt dabei an die Schaffung eines Paktes der internationalenwirtschaft­lichen Zusammenarbeit. Zunächst einmal soll so schnell wie möglich eine Füh- lungnahme zwischen den Vertretern der sünf Großmächte hsrgestellt werden, und zwar zwischen den Vertretern Frankreichs. Groß­britanniens. der Verein. Staaten. Deutsch­lands und Italiens, um eine vorläufige Gencraldiskussion über den Inhalt des Be­richtes einznleiten. Wenn der Bericht im wesentlichen die Zustimmung der Beteiligten gesunden hat. soll ein B ü r o geschaffen wer­den. das wirtschaftliche Wünsche und An­regungen der übrigen Länder entgegen­nimmt und diese Wünsche und Anregungen zu einem bestimmten praktischen Wiederaus­banplan sür die Weltwirtschaft verarbeitet. Dieses Programm soll dann aus diplo­matischem Wege weiter behandelt wer­den. um eine grundsätzliche Zustimmung der beteiligten Länder zu den Grundlinien des Programmes herbeizuführen. Das Büro hat dann aus Grund des Ergebnisses der diplo­matischen Verhandlungen die Texte der zu treffenden Abmachungen festzulegen und schließlich würde dann eine Konferenz einbernfen werden, auf der alle beteiligten Staaten den endgültigen Plan einer Wieder­herstellung der internationalen wirtschaft­lichen Beziehugen annehmen würden.

Berlin baut gewaltige Aulovabnen

Fünf neue Straßen in das Innere der Reichshauptstadt Berlin. 27. Januar. Der Generalinspektor für das deutsche Stratzenwesen, Dr. Todt, plant im Einverständnis mit Generalbaulnspektor Prof. Speer vier Autobahnzubringer vom Berliner Ring aus bis unmittelbar an die Stadt heranzu» führen. Ta auch die Avus durch die schon im Bau befindliche Verbindungsstrecke in das Autobahn­netz mit einbezogen wird, wird künftig die Berli­ner Innenstadt durch fünf Stichautobahnen an das deutsche Gesamtnctz angeschlossen sein. Die Vororte-Kcbicte zwischen Stadtkern und Auto­bahnring werden hauptsächlich auch weiterhin über 2V Anschlußstellen des Autobahnrings An­schluß an die Straßen des Führers finden, so daß sich aus diese Weise eine natürliche Verkehrsver­bindung zwischen Stichbahnen und -Ring ergibt. Oer Ring wird außerdem auch den Autobahn­durchgangsverkehr ausgenommen haben.

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In einem kleinen nüchternen Raume sitzt sie dann dem Gehemmt gegenüber und sieht ihn lange an.

Wer sind Sie?" fragte er barsch.

Ich bin Frau Rogall::."

Der ^ heimra. stutzt.Frau Rogaller... Sie sind Ameri­kanerin?"

Ja, Herr Geheimrat."

Rogaller... Rogaller", der Eeheimrat überlegte. Wo hatte er doch den Namen schon einmal gehört? Dann fällt es ihm pl'"lich ein.Rogaller, Sie sagten Rogaller... isi das Ihr Mann, dieser William Rogaller, der drüben die großen Stahlwerke hat?"

Ja, Herr Eeheimrat."

Und der im Krieg die Granaten gemacht hat, die zu Hund-'tausenden im Weltkrieg viele Menschen getötet haben?"

Ein maßloses Erschrecken geht über die Züge der Frau. Sie ahnt, was kommen muß, aber sie kann nicht lügen, und mit trockenen Lippen sagt sie:Ich glaube sa, das ist ge­schehen, die Werke meines Mannes... die haben damals genau wie die anderen Werke Kriegsmaterial fabriziert."

Kriegsmaterial", wirb erholt der Gebeimrat,Kriegsmate­rial", und plötzlich erhebt er sich aus seinem Sessel und schreit.Wissen Sie, daß zwei meiner Söhne von amerikani- schsn Granaten getötet wurden? Vielleicht waren es Rogal- lerschc Granaten, und Sie kommen jetzt zu mir und ver­langen, ich soll Ihnen Helsen?"

Ich bin eine Frau", entgeanete Frau Rogaller mit zit­ternden Lipven,ich bin eine Mutter, und es geht mir um den Sohn. Ich habe an diesen Dingen nicht teilgehabt und mein Sohn noch viel weniger. Er ist damals im Kriege verwundet worden und von Granatsplittern verletzt worden, und für ihn bitte ich, und wenn Sie ein Herz haben, dann

können Sie es mir nicht abschlagen. Sie dürfen nicht einen Unschuldigen leiden lassen, und Richard war unschuldig."

Ter Eeheimrat hat ein hartes Wort aus den Lippen, aber als der Name Richard fällt, zuckt er zusammen. Er muß an seinen jüngsten Sohn denken, der auch Richard hieß.

Mit harten Zügen starrt er minutenlang vor sich hin. Minuten, die für die Frau zu einer Qual der Ewigkeit werden.

Tann sagt er unwirsch:Was fehlt Ihrem Sohn?"

Ich habe die Krankenpapiere mitgebracht, Herr Eeheim­rat, die können es Ihnen am allerbesten sagen."

Geben Sie her."

Und dam vertieft sich der Arzt in die Papiere und liest sie aufmerksam und genau durch, dann betrachtet er die Röntgenaufnahmen, die den Eranats"litter deutlich erkennbar zeigen, und er spricht kein Mort dabei.

Eine Mutter wartet mit bangem, klopfendem Herzen, und es dauert lange, bis sich der Eeheimrat kopfschüttelnd zu ihr wendet. Er hat Mühe, seine große Erregung zu ver­bergen.

Zehn Jahre lebt Ihr Sohn mit diesem Granatsplitter im Hirn?"

Ja, Herr Eeheimrat."

Das sollte man nicht für möglich halten, und er ist nicht wahnsinnig darüber geworden?"

Doch, Herr Eeheimrat. Manchmal war er am Rande des Wahnsinns. Er hat unsagbar gelitten."

Der Geheimrat blickt wieder in die Krankenpapiere und schüttelt abermals den Kopf, dann erhebt er sich und über­legt.

Frau Rogaller", sagt er bann,ich kann Ihnen nicht helfen."

Grausam steht das Wort im Zimmer, und einer Mutter ist, als müsse das Herz stillsteben.

Sie können nicht Helsen? Oh, warum Sind Sie nicht offen und sagen, Sie wollen nicht helfen?"

Sie irren sich", entgegnet der Eeheimrat müde.Ich kann nicht. Ich habe in meinem Leben viele Operationen gemacht, aber diese Operation wage ich nicht, denn sie heißt siebzig Prozent Tod und dreißig Prozent Leben."

Aber sie ist möglich, diese Operation?"

Sie ist möglich", gesteht der Geheimrat widerwillig. -

Und.., und... er kann gesund werden?"

Ja, vielleicht, das kann ich noch nicht so genau sagen, dann müßte ich Ihren Sohn eine Woche lang beobachten und untersuchen, damit ich feststellen kann, ob irgendwelche Echirnpartien verletzt sind, denn der Splitter sitzt im Hirn. Scheinbar zwischen Windungen gelagert. Ob er Hirnpartien verletzt hat, die inzwischen ausgeheilt sind, müßte erst fest- gestellt werden. Aber ich bin neunundsechzig Jahre alt, Frau Rogaller, ich habe mich seit zehn Jahren hier in diese Ein­samkeit vergraben, weil ich unnütz bin auf dieser Welt, weil ich eigentlich schon tot bin, denn nichts ist geblieben von mir, und ich bin nicht mehr der große Arzt von einst. Ich bin ganz offen zu Ihnen. Ich hätte vielleicht damals diese Operation kaum gewagt. Ich müßte Ihnen erst einen medH Mischen Vortrag halten, den Sie doch nicht verstehen Wim d:n, um Ihnen die EeMM "keit dieser Operation vor Augen zu führen. Aber jetzt kann ich es nicht mehr, Frau Rogaller, und es gibt keinen Artt in Deutschland, der diese Operation wagen würde, denn es ist zehn gegen eins zu wetten, daß sie der Patient doch mit dem Tode bezahlt."

Trostlos ist die Welt geworden, grau und düster, als eine M-"-r totwund und gebrochen das Haus des Eeheimrats verläßt. , »

Corin-e Gold wird totenblaß, als Frau NoaMer zurück- kommt. Sie wein, was geschehen iss und fragt hastig:Er will die Operation nicht durchführen."

Nein!"-

Sie ist nicht möglich?"

Doch, aber sie ist so gefährlich, daß er sie als Arzk nicht mehr wagt. Jetzt kann keiner Richard helfen. Hier Hab ich meine letzte Hoffnung begraben." -

Hast du ihn gefragt, Mama, ob überhaupt eine Mögliche keit besteht, daß die Operation auch glücklich verlaufen kann?",

Ja, ja, und er hat auch gesagt, daß es möglich ist, aber er hat gesagt, er sei alt geworden und er kann setzt die, Operation nicht mehr wagen. Aber ich glaube es nicht,' daß er die Wahrheit gesagt hat. Es iss ein anderer Grund,! Es ist der Haß, der in ihm steckt. Er hat daran gedacht, daß Richards Vater William Rogaller ist, der im Kriege Hunderttausende Granaten gegen Deutschland lieferte. Ja, daran hat er gedacht, daß zwei seiner Söhne durch «merk« ka.:!sche Granaten getötet wurden, und darum will er nicht helfen." (Fortsetzung folgt.?