Japans Feie-enSbe-ingnngen

Ministerpräsident Sürst Konoe und Außenminister Kirola vor dem Reichstag

Deutschen unbekannt sind, werden einmal zum Kulturschatz der deutschen Nation gehöre»!

Bauten für Jahrhunderte bestimmt

Und vergessen Sie nicht: In diesen Stunden wird vor den Augen der breiten Öffentlichkeit zum ersten Male der Vorhang weggezogen vor Werken, die bestimmt sind, nicht Jahrzehnten, son­dern Jahrhunderten den Stempel aufzu- prägen! In diesem Augenblick soll über Sie jene Weihe kommen, die in denMeistersingern^ so schön empfunden ist:Ein Kind ward hier ge- boren." Es sind hier architektonische Leistungen, die in sich einen Ewigkeitswert tragen und die nach menschlichen Matzstäben ewig stehen wer- den. fest und unerschütterlich, unver- gänglichin ihrer Schönheit und in ihren har- manischen Maßen.

Dabei ist in dieser Ausstellung nicht gezeigt daS große Bild der Entwicklung der Hauptstadt des Reiches und der Hauptstadt der Bewegung. Weder Berlin noch München stellen hier die großen Pläne auf. die der Ausgestaltung dieser Städte dienen. Sie sollen erst dann vor der Oeffentlichkeit ent- hüllt werden, wenn ihre Planung im großen als abgeschlossen gelten kann. Mehr wird in dieser Ausstellung gezeigt von Nürnberg und eine große Arbeit von Hamburg. Die Namen der Architekten kann ich Ihnen hier nicht aufzählen, ueber ihnen steht als der Lehrmeister unserer Zeit Professor Troost. Ein zweiter Verstorbe- ner ist hier mit einem Ewigkeitswerk vertreten- Professor Ruff aus Nürnberg, dann kommen Gall, Speer, Brinkmann, Haerter, Giesler Kreis Sagebiel, Klotz und andere manche

Werke für die Ewigkeit

Von den Werken, die hier ausgestellt sind, gel­ten schon in unseren Zeiten als Werke für die Ewigkeit die Bauten von Nürnberg, das Sta­dion. die Kongreßhalle, das Märzfeld und das be­reits vollendete Zeppclinseld. Von Hamburg sehen Sie hier zum erstenmal die Elbhochbrücke, die in ihrer Gesamtwertung als das gewaltigste Brückenwerk der Welt angesprochen werden kann. Von Berlin im wesentlichen nur ein neues großes Werk, den Lufthafen. Auch der neue Min- chener Lufthafen ist schon ausgestellt.KdF.' und Arbeitsfront zeigen das Seebad aus Rügen und den neuenKdF.'-Dampfer. Von Weimar sehen Sie das Modell der großen Umgestaltung dieser Stadt und vom gleichen Archi- testen eine große Ordensburg. DieWehrmacht zeigt, daß ihre Bauten heute jenen Typ verloren haben, der früher vielen schlechten Häusern den Titel ..Kasernenbauten' eintrug. Luftwaffe. Heer und Marine äußern hier ihre Einstellung zum neuen Staat auch in ihrer Architektur. Besondere Freude erfaßt uns. zu sehen, wie sich die deutscheJugendbewegung künstlerisch in den neuen Staat eingliedert. Die Hauptstadt der Bewegung und Stadt der Deutschen Kunst ist im wesentlichen fast nur mit Werken vertreten, die bereits bestehen und nur mit wenigen kleineren, die erst geplant sind. Die kommenden großen Werke werden aber, so hoffe ich. nächstes Jahr der Oeffentlichkeit zu zeigen sein

DaS Kunstgewerbe hat sich diesen Leistem- gen ebenbürtig angeschlossen.

Wenn ich Sic nun bitte, diese Ausstellung zu besichtigen, dann spreche ich die Hoffnung aus, daß Ihnen Hunderttausende deutscher Volksgenos­sen Nachfolgen werden, um hier in sich das auf­zunehmen, was in Deutschland geplant ist und geschaffen wird. Mögen Sie daraus die Größe einer Zeit ermessen, die sie das Glück haben, miterleben zu dürfen. In diesem Sinne er­öffne ich diese heutige Ausstellung.'

Nachdem sich der Begeisterungssturm, den die Rede des Führers auslöste, gelegt hatte, grüßte der Vorsitzende des Vorstandes des Hauses der Deutschen Kunst Tr. von Finck, den Führer als den großen Bau­meister des Deutschen Reiches mit einem Sieg-Heil. Die Nationallieder schlossen den Festakt.

Tokio. 23. Januar. Am Samstagvormit- tag wurde die Sitzung des japanischen Reichstages durch eine große Rede des Ministerpräsidenten Fürst Konoe eröffnet. .Japans Politik' so erklärte er.ist auf den Frieden im Fernen Osten gerichtet, der die untrennbare Zusammenarbeit zwi­schen Japan. Mandschukuo und China zur Grundlage hat. Zugleich mit dem Entschluß, nicht mehr mit der Halbstarken Kuomintang. Regierung von China zu verhandeln, wird die japanische Regierung bemüht kein freundliche Beziehungen zu den Mächten zu pflegen. Wir alle begrüßen im Interesse des Weltfriedens die Tatsache daß das Anti- kominternabkommen zwischen Japan und Deutschland durch die Beteili­gung Italiens ergänzt worden ist.'

Außenminister Hirota teilte in seiner Rede die vier grundsätzlichen Frie­densbedingungen mit. die Japan als letzre Gelegenheit zur Selbstbesinnung der chinesischen Nationalregierung übermitteln ließ: I. Ausgabe der prokommunistischen und gegen Japan und Mandschukuo gerichteten Politik und dafür Zusammenarbeit mit Ja­pan und Mandschukuo auf dem Boden der Autikominternpolitik; 2. Einrichtung demili­tarisierter Zonen in bestimmten Gegenden und gleichzeitig eines Sonderregimes iür diese Gegenden: 3. Abschluß eines Wirt­schaftsabkommens zwischen Japan. China und Mandschukuo: 4. Kriegsentschädigungen für Japan.

Starke Beachtung fand die Erklärung Hirotas daß Japan nicht nur die Rechte und Interessen dritter Mächte in den besetzten Zonen voll anerkennt, sondern auch bereit ist. tm Interesse des chinesischen Volkes für alle Mächte die Türen weit vifen zu lasten und deren kulturelle und wirtschaftliche Zusammenarbeit willkommen zu heißen. ..Japan werde aber', so fuhr er wrt. .nicht dulden, daß Moskau die ver­traglichen Rechte Japans in der Fischerei- trage und in Nordsachalin mißachte. Beson­dere Aufmerksamkeit verdiene der Abschluß des Nichtangriffspaktes zwischen Sowjetruß- land uns China und die Nnterhöhlung des chinesischen Volkes durch die kommunistische Internationale. Japan betrachte diese Lage mit äußerstem Ernst.'

Hirora widmete schließlich Deutschland herzliche Worte; er erinnerte an die Bedeu­tung des Antikomintern-Abkommens und gab die Versicherung ab daß Japan die Zusam­menarbeit beider Länder vertiefen wolle. Diese Erklärungen HirotaS sowie sein Aus­druck des Dankes kür die deutschen Vermitt- lungsdienste landen stärksten Beiiall.

Anschließend an die Rede des Außenmini­sters gaben Kriegsmlnister Sugiyama und Marineminister Ponai Erklärungen über die Vorbereitung weiterer militärischer Operationen ab.

Iavan will China nicht erobern

Im Unterhaus gab Ministerpräsident Fürst Konoe au? Befragen der Minieito folgende Erklärungen ab 1. Japan Hai nicht die Absicht China zu erob°rn oder gegen dritte Mächte zu verschließen.

2. Japan wird nicht mehr mit der Zentral- i-eaieruna über den Frieden verhandeln.

3. Japan ist entschlossen die Rechte und Jnteresten dritter Mächte in China zu achten

Aus wettere Ansragen tellte der Minister- Präsident mit: Japan sei bereit, die neue chinesische Regierung so lange tatkräftig zu unterstützen, bis sich die Lage in dem be- setzten Gebiet gefestigt habe. Dieses Vorhaben bedeute jedoch keine Verletzung der Integri­tät oder der Souveränität Chinas. Japan sei militärisch und politisch darauf vorberei­tet. die bisherige japanfeindliche und kom- munistische Regierung, wenn es nötig sei. unter Erklärunq des Kriegszustandes zu be­seitigen.

GrMeuee in der Sowjetboischatt in Hankau

Botschaft und Generalkonsulat völlig ausgebrannt

Hankau, 23 . Jan. (Ostasiendienst des DNB.) Das sowjetruffische Generalkonsulat k» Hankau, in dem seit der Räumung Nan­kings auch die Sowjetbotschaft untergebracht ist, brannte am Sonntag vollkommen aus. Das Feuer hatte in kurzer Zeit den gesamten Fnnenbau vernichtet, sodatz nur die Außen­mauern stehen blichen. Hohe Fcuersäulen Ware» weithin sichtbar gewesen.

Die Versicherung des Sowjetvizekonsuls, daß Brandstiftung nicht vorliege, findet wenig Glauben. Man bringt den Brand vielmehr mit der am gleichen Tage erfolgten Ueber- reichung des Beglaubigungsschreibens des neuen Sowjetbotschafters in Zusammenhang. Ebenso wird ein Zusammenhang mit dem in der letzten Woche erfolgten Angriff auf eine von bolschewistensreundlichen Kreisen herans- gegebene chinesische Zeitung her-gestellt. Es wird auch darauf verwiesen, daß alle diese Vorfälle als ein Zeichen der Ablehnung auf­gefaßt werden können, die ein gewisser Teil der chinesischen Oeffentlichkeit gegen den sow­jetfreundlichen Kurs an den Tag legt. In­wieweit diese Vermutung zutrifft, muß aller­dings abgewartet werden.

BuKgM- EvtvMsMndter lMMichtet

GPU.-Mord an Beksadian

k: I 8 e v d e r i o k > der X8 Presse tis. Budapest, 24. Januar. Wie Budapester Blätter melden, ist der bisherige Budapester Sowjetgesandte Beksadian. der vor zwei Monaten die ungarische Hauptstadt verließ, um wie er angab seinen Urlaub in Ruß­land zu verbringen, dort wegen angeblicher Opposition gegen das Sowjetregime zum Tode verurteilt und hinaerich- t e t worden. Beksadian war übrigens ein enger Freund Litwinows. dem er auch seine Ernennung zum Gesandten in Budapest verdankte. Beksadian gab kürzlich, als einige seiner Verwandten m Sowjetruß- land zum Tode verurteilt wurden, seinem Unwillen über diese Maßnahme in einem Briefe an den ihm befreundeten Sowset- geiandten Sostrowsky in Bukarest Aus­druck. Dieser Briet geriet in der Bukarester Gesandtschaft in die Hände eines Spitzels der GPU. und soll das hauptsächlichste An- klagematerial aeaen Beksadian gewesen sein.

Schweizer Einwände sollen entkräftet werden

kl i g ea d eried t der H8-?rs,ss

dl. Genf, 24. Januar. Die Ankündigung der schweizerischen Regierung, in Genf in einigen Tagen die Aufgabe aller Sanktionen des Ligenpaktes verlangen zu wollen, scheint dem politischen Sekre­tariat der Genfer Entente schwer an die Nerven gefahren zu sein. Wie verlautet, arbeitet die politische Sektion des Sekre­tariats an einer sogenannten Denkschrift über Neutralität und Paktverpflichtungen. Anscheinend will man die neutralen Staaten durch eine geschickt präparierteAuslegung" beruhigen und damit ihre Forderungen ab­schwächen.

Reue Erfolge an der reruel-sronk

Zwei rote Brigaden aufgerieben

Salamanca, 23. Januar. Nach dem natio­nalen Heeresbericht wurde die Schlacht an der Teruel-Front nördlich und südlich des Turia-Flusses fortgesetzt. Dabei konnten neue Stellungen besetzt werden. Der Gegner ließ bei der Flucht zahlreiche Tote und etwa 100 Gefangene sowie viele Ma­schinengewehre und Munition zurück. Wie ermittelt werden konnte, wurden insgesamt zwei Brigaden aufgerieben, die die Bolsche­wisten erst in den letzten Tagen als Verstär­kung erhalten hatten. Ergänzend wird mit- geteilt, daß die Nationaltruppen dieHöhen 1022undl028besetzen konnten. Nach Säuberung des rechten Ufers des Alfambra» Flusses fiel ihnen auch die Höhe S69 in die Hände, sowie der Bahnhof der nach OjoS Negros führenden Bahnlinie.'Hier haben die, Bolschewisten 400 Tote undGefan- gene gehabt

3VV0 Amerikaner Kämpfen für Valencia

Wie die nationalspanischen Behörden ermit­telt haben, stehen auf sowjetspanischer Seils auch 3000 Nordamerikaner, die eine g e- schlosseneEinheit bilden; dem Stab ge­hören drei nordamerikanische und ein englischer Offizier an. Bei gefallenen Angehörigen der! bolschewistischen Miliz wurden Exemplare einer bolschewistischen (in spanischer und englischer Sprache gedruckten)Frontzeitung" gefunden^ Darin wird u. a. auch gemeldet, daß zwei E n g l o n d e r, die der 15. englischen Brigade angehörten, wegen Fluchtversuches, erschossen worden seien. Aufschlußreich ist in diesem Zusammenhang ein Satz, nach dem auch für ausländische Freiwillige Stalins- Richtlinien maßgebend seien'

Wie aus Bayonne gemeldet wird, sind am Samstag 800 Spanier aus dem bolsche­wistischen Spanien über die Grenze bei Hen» daye nach Nationalspanien ge- flüchtet

Dte Vorbereitungen zu der auf der Buda. pester Konferenz beschlossenen Anerken­nung der Franco.Regierung durch Oesterreich sind eingeleitet wor­den. Der österreichische Konsul in Madrid wurde beauftragt, den noch im bolschewisti- ,cheu Leu Spaniens lebenden >80 Oeste» reichcrn die Frage vorzulegen, ob sie weiter in diesem Gebiet bleiben oder abwandern wollen. Die Kosten ihrer Ueberstedlung wür- den von der österreichischen Regierung ge­tragen werden.

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3 -rortiepung

Die Domspaßen singen, und die Menschen in der Kirche und vor dem Gotteshaus halten den Atem an. Es ist ein E ' ' -'s besonderer Art, das Plötzlich durch ihre Seelen geht. Die Reinheit der Stimmen erschüttert sie, und noch nie sind ihre Herzen alleni Schönen und Guten so erschlossen gewesen, wie bei diesem Hochamt. Der alte Pfarrer von Pinnigau seufzt und denkt bei sich: Wieviel schöner wäre es, hier Pfar­rer zu sein, wenn ich die Domspatzen immer hier hätte, denn -hre Kunst erfüllt die Herzen immer mit wahrer, echter Frömmigkrit.

Und als der Pfarrer zu seiner Gemeinde spricht, da findet er mit einem Male so herzlich warme Worte, daß die Bauern aufhorchen, denn so hat er noch niemals zu ihnen gesprochen.

Und so schnell ist ein Gottesdienst noch nie vergangen, wie dieses Hochamt, das durch die Anwesenheit der Dom- spatzcn zu einem Erlebnis seltenster Art wurde.

Die Domspatzen spüren förmlich die Dankbarkeit und die Freude, die alle Hirzen erfüllt, als sie die Kirche verlassen. Alle Menschen sehen sie so gut an, und der Blick vieler dank­barer Augen ist der schönste Lohn.

Vor der Kirche, als sich die Domspatzen wieder zusammen­finden, um gemeinsam zurück-uwandern, da sagte der Bertl treuherzig zum Domkantor:Ich glaube, die Leute haben sich gar sehr gefreut."

Inniger sieht den Jungen freundlich an und nickt ihm zu: Das glaube ich auch. Warum sollen sie sich auch nicht freuen? Ihr habt so schön gesungen, da muß ihnen doch das Herz weit werden."

Und gemeinsam wandern sie dann wieder zurück nach Luisenthal.

Sie kommen gerade zurecht, als ein großes Reiseauto vor dem Schlößchen hält und sehen die Gäste aussteigen. Fünf sind es an der Zahl. Eine ältere Frau mit einem iunaen

Mann, der von der Krankheit gezeichnet ist, neben dem ein schönes blondes Mädchen einhergeht, gefolgt von zwei ande­ren Männern, einem alten, würdigen Mann und einem jün­geren Mann, betreten das Haus.

Ah, die Amerikaner sind eingetrosfen", sagte der Dom- kantor zur Zenzi. . .

Ludwig Seidemann hat Corinne Gold aus dem Wagen steigen sehen.

Und er stand einen Augenblick lang betäubt.

Wie schön war dieses Mädchen!

In jedem jungen - -en schwebt ein Schönheitsideal, an das er sich anklammert. Jeder Mensch sucht nach dem Men­schen, der diesem Bilde entspricht, und wenigen ist es ver­gönnt, einen Menschen nach dem Herzenswünsche zu sehen... oder zu finden.

Corinne Gold war groß und schlank, überschkank. Sie hatte leuchtend Mondes Haar und wunderschöne blaue Augen. L«Ü7oig übersah vollständig, daß sie nicht nur schön... son­dern auaj leidend aussah.

Der Arzt hätte mit einem Blick alles bemerkt, und tiefes Mitleid mit dem jungen, schönen Geschöpf hätte ihn gepackt.

Noch lange stand Ludwig versunken, als sie längst mit ihren Begleitern im Hause, verschwunden war.

Dann wandte er sich erregt an den neben ihm stehenden Tutzinger und sagte:Hast du sie gesehen, Andres? Ist sie nicht schön!"

Andreas Tutzinger, der der Sohn eines Goldschmieds in München war, zuckte die Achseln.

Mein Geschmack ist's net! Zu dürr st

Ludwig starrte ihn an, als k-greife er ihn nicht. Er wollte etwas antworten, aber dann schwieg er still.

Er nahm sich vor, mit niemandem darüber zu sprechen, wie sehr ihn die Begegnung mit diesem schönen Geschöpf bewegt hat-^. ,

»

Inniger erschrak, als er kurz darauf Frau Anna ins Ge­sicht sah. Es sah bleich und erregt aus.

Was haben Sie, Frau Anna?" fragte er besorgt.

Slber sie wehrte ab.Nichts... nichts... Herr Inniger' Nur... haben Sie die Gäste gesehen? Auch... den jungen Mann... der so krank ausschaut! Er gehört zu den Ameri­kanern! Er bat mich ... an Richard erinnert. So schmal u( ^

... so ... ich weiß nicht, wie ich sagen soll... so hilflos war er auch manchmal... seinem Vater gegenüber! Und als er damals ins Feld zog, da schaute er auch so ähnlich aus. Oder vielleicht scheint es mir jetzt nur so! Ich weiß es nicht mehr! Es ist so viel Zel. darüber vergangen! Manchmal kommt's mir vor, als sei alles gestern gewesen... und dann ist mir doch wieder, als sei eine Ewigkeit darüber hinweggegangen. Wissen Sie... wer es ist?"

Frau Rogaller mit ihrem Sohn Richard! Ich nehme an, daß der Leidende ihr Sohn war."

Richard heißt er auch? Wie... seltsam! Und er ist krank... und leidend?"

Ja! Wahrscheinlich ... werden sie Geheimrat von Kahr ...aufsuchen und seinen Rat erbitten! Ich vermute es wenig­stens!"

Frau Anna sah nachdenklich vor sich hin. Ein seltsamer Ernst stand auf ihren regelmäßigen Zügen. Als wenn sie mit dem Kranken litte! dachte Stephan Inniger. Wie eine gütige Maria sieht sie aus!

Laut fuhr er dann fort:Die junge Dame scheint die Braut Richard Rogallers zu sein. Die zwei Begleiter sind sicher auch Amerikaner! Sobald ich mehr weiß, will ich's Ihnen sagen!" ,

Dankbar nickte ihm Frau Anna r-j

Frau Loni Siebenstuhl empfing zusammen mit Therese die Gäste. Ein wenig bänglich war ihr zumute, denn sie ve-lland, genau so wie Therest. kein Wort Englisch.

Zu ihrer Freude stellten sie aber sofort fest, daß alle fürck Amerstaner ausgezeichnet deutsch sprachen.

Ich bin Frau Rogaller", sagte die ältere Frau freundlich. Sie haben unsere Briefe bekommen?"

Jawohl, gnädige Frau", entgegnete Frau Loni, ,Zhre Zimmer siehen bereit. Darf ich Sie nach oben führen?"

Wieviel Räume haben Sie für uns bereitgestellt?" er­kundigte sich Frau Rogaller wieder.

F"nf schöne Zimmer, wie Sie es gewünscht haben, gnä­dige Frau."

Sehr schön, oh, ich bin Ihnen sehr dankbar! Und Sie geben mir bitte mit meinem Sohn zwei Zimmer neben­einander. Nicht wahr, das geht doch?"

(Fortsetzung folgt.)