o Brßöen sind jetzt jltzon fertig
Die Reichsautobahne» im Jahre 1937
Berlin, 4. Januar. Lank der rührigen Mitarbeit aller beteiligten Kräfte konnten an Laufe des Jahres >937 927 Kilometer Neichsantobahnen neu in Betrieb genvmmen werden, so daß einschließlich der in den Iah. reu 1935 und 1936 sertiggestellten 1087 Kilometer am Ende des Jahres 2014 Kilometer für deu Verkehr freigegeben waren.
Neben den fertigen Strecken stehen weitere 1650 Kilometer, aus denen die Banarbeiten Ende 1937 in vollem Gange waren. Tie Höchstzahl der aus den Banstellen der Neichs- antobahnen im Jahre 1937 beschäftigten Unternehmerarbeiter betrug 98 042 im Mo- nat August; sie hat infolge vermehrten Maschineneinsatzes die Höchstzahl des Vorjahres nicht erreicht. Seit Beginn des Baues der Neichsautobahnen wurden insgesamt rund 90 Millionen Tagewerke geleistet, davon rund 25,4 Millionen im Jahre 1937.
Mit dem Anwachsen der strichen Strecken mußten in gröberem Nmiang als in den Vorjahren Anlagen iür die Tnrchiührnng des Verkehrs und iür die Slreckennnterhaltnng geschaffen werden. So wurden bis Ende 1937 hauptsächlich an Anschlußstellen 33 oritzteste Tankstellen und acht kleine Anlagen in Betrieb genommen und an mehreren Anjchlnß- stellen sogenannte Tankhilscn eingerichtet. Weitere ortsfeste Anlagen sind im Bau. Für die Streckenunierhaltnng sind Straßenmeiste- reigehöste errichtet worden. Bisher sins insgesamt 3900 Brückenbanwerke sertiggestellt davon 1290 im Jahre 1937, und insgesamt eingebaut: 3 300 000 Kubikmeter Stampfbeton. I 600 000 Kubikmeter Eisenbeton 800 000 Kubikmeter Naturstein und 250 000 Tonnen Stahl; rund 900 Brücken lind zur Zeit im Bau.
ZarmnlsKe Bomber über bankau
Hankau, 4. Januar. Nach einer Pause von mehr als zwei Monaten griffen japanische Kampfflugzeuge zum erstenmal wieder Hankau an. Neun Bombenflugzeuge, die in Be- gleitung von drei Jagdflugzeugen erschienen waren, warfen nahezu 80 Bomben über dem Gelände des Flugplatzes ab. Bei dem Lustkampf wurde ein chinesisches Jagdflugzeug abgeschossen. Das Feuer der chinesischen Flakgeschütze blieb ohne Wirkung, da die japanischen Flieger im Schutze der sehr tief hängenden Wolken operieren konnten.
Am Dienstag erhob Japan bei dem Generalsekretär der internationalen Niederlassung Vorstellungen wegen der antisapani- fchen Zwischenfälle am Neujahrstog. Es kündigte geeignete Maßnahmen des japanischen Militärs an, falls der Stadtrat und die Polizei sich unfähig zeigen sollten, die antijapanischen Elemente in Schanghai aus. zumerzen. Eine strenge Kontrolle sämtlicher Zeitungen, vermehrte Einstellung japanischer Polizisten sowie die Einsetzung von Japanern in leitende Stellungen verschiedener Abteilungen der Stadtverwaltung wird verlangt. Der Generalsekretär der internationalen NiQerlassung sagte erhöhte Bemühungen zwecks Unterdrückung der antijapanischen Bewegungen zu.
Sehr wentgMereW lmSoVjskkMn
London, 4. Januar. Die hiesige Agentur des sowjetrnssischen Reisebüros „Jnlöurist" Wird am 7. Januar geschlossen. — Die Engländer außer Herrn Attlee scheinen also für Sow- jetreise!! wenig Interesse zu haben.
Rassenschutzmatznahmen in Rumänien
Jüdischer Mädchenhandel unterbunden — Rumüntsche Abordnung beim Dnee
Bukarest, 4. Januar. DaS Regierung?- blatt „Tzara Noastra" veröffentlicht den Wortlaut einer Verfügung des Arbeits- Ministeriums, durch die jedem Juden untersagt wird, eine christliche Be. dien stete im Alter unter 40 Iah- renzu verpflichten oder in Dienst zu halten. Tie Arbeitsämter sind angewiesen jede An- stellung dieser Art zu verweigern. Die Verfügung wird mit den zahlreichen Fällen be» gründet, in denen Inden rumänische Jugendliche als Dienstmädchen angeworben haben, um Mädchenhandel zu betreiben.
Eine Reihe von Provinzzeitnngen sind verboten worden, die ganz oder fast ausschließlich von Juden geleitet wurden. Darunter befinden sich sämtliche in deutscher Sprache erscheinenden Judenblätter von Czernowitz. Weitere Verbote von Blättern, die gegen dir Belange des Rumänentums verstoßen haben, stehen bevor.
Tie polnische Pcc»e berichtet über die ein- zelnen Maßnahmen zur Entjndnng Ramä. niens. Das rechts eingestellte „ABC" schreibt, daß unter dem Gesichtspunkt der geplanten Lösung der jüdische» Frage der Umsturz in der inneren Politik Rumäniens polniicher- seits mit großer Genugtuung begrüßt werden müßte. Bei dieser Gelegen- heit erinnere man sich der traurigen Wahrheit. daß die polnische Nation die sich seit langem der jüdischen Gefahr bewußt sei, in der praktischen Arbeit zur Lösung der jüdi- scheu Frage noch nicht die Rolle zu spielen vermochte, die sie spielen sollte. Man müsse damit rechnen, daß Rumänien demnächst Gegenstand heftigster Angriffe des internationalen Judentums werden dürfte. Rumänien werde darum Bundesgenossen in seinem Kampf gegen das Judentum suchen müssen.
Die von der rumänischen Regierung gegen jüdische Ueberfremdung angekündigten Maßnahmen mittels besonderer Gesetze des neuen Parlamentes haben die Juden in Rumänien zu typischen Manövern ermuntert. Aus dem ganzen Lande liegen Berichte vor, daß die Juden versuchen, das rumänische Volksvermögenzu schädigen, indem sie in großem Maße Valuten ver- schieben. In den nationalen Kreisen Rumäniens hat diese Haltung der Juden große Erbitterung ausgelöst, um so mehr als bisher nicht die geringste jnden- feindliche Ausschreitung vorgekoinmen ist. Man weist darauf hin, daß das jüdische Vorgehen offenbar darauf berechnet ist. Verwirrung im Lande zu schaffen und die rumä° nische Wirtschaft zu benachteilige li „Pilger ins neue Rom"
Tie zum Besuch der Angustns-Ansstellnng ans Bukarest nach Nom gekommenen l 5 0 0 Rumänen haben am Dienstag am Grab- mal des Unbekannten Soldaten und am Ehrenmal der gefallenen Faschisten Kränze niedergelegt. Nach dem Besuch des Trajan- Forums wurde eine Abordnung vom italienischen Regierungschef M u s s o l i n i im Palazzo Venezia empfangen. Auf eine Begrüßungsansprache des Führers der Abord- nnng, Senator Manoilescu, der die Mitglieder der rumänischen Reisegesellschaft als „Pilger ins antike, aber vor allem inS neue Nom Mussolinis" bezeichnete, antwortete der Duce mit dem Hinweis aus die geschichtlichen Bande, „die das rumänische und das italienische Volk in der Vergangenheit wie in der Gegenwart verknüpfen". Es fej das erstemal, daß eine so zahl- reiche rumänische Gesellschaft Italien be- suche, ein Besuch, der in einem „für die Politik Rumäniens bedeutungsvollen Zeitpunkt" erfolge.
Voten und Rumänien orderte« zusammen
Austonfch freundfibafttichrr Telegramme der führenden MSaner
Warschau, 4. Januar. Der rumänilche Ministerpräsident Goga har an den Polnischen Ministerpräsidenten Skladkowski ein Telegramm gerichtet, in dem er brüderliche Grüße für Polen übermittelt, dem das rumänische Volk freundschaftlich gesinnt sei. Rumänien betrachte das klare und eindeutige polnisch - rumänische Bündnis als einen naiürlichen Akl der historischen Bestimmung. Der Polnische Ministerpräsident erwiderte, daß polniicherseits der ausrichtige Wunsch nach einer engen Zusammenarbeit und einer weiteren Befestigung der immer stärker werdenden Fäden unzerstörbarer Freundschaft mit Rumänien vorhanden sei.
Der rumänische Außenminister Micescu brachte in einem Telegramm an den polni- sären Außenminister Beck seine lebhafte Be- kriedigung darüber zum Ansdruck, daß er mit dem polnischen Außenminister zur Auf- rechterhaltnng der Ordnung und des Friedens der beiden verbündeten und befreundeten Länder zusammenarbeite n werde. Oberst Beck erwiderte, daß er mit größter Genugtuung das Werk der traditionellen Zusammenarbeit zwischen den beiden verbündeten Ländern im Geiste des Bündnisses fortseben werde, das sür die polnische
Regierung eines der Hauptelementc ihrer Außenpolitik sei.
Will auch Prag die Juden nicht-
Die Tschechoslowakei plant Vorkehrungen, welche anscheinend eine jüdische Einwanderung ans Rumänien verhiu ern sollen. Wie die Prager Blätter melden, schweben nämlich zwischen Außen- und Innenministerium Verhandlungen über Maßnahmen zur schärferen Ueberwackung der tschechisch-rumänischen Grenze, um eine unerwünschte Zuwanderung abzustoppen. Die Maßnahmen werden nach einer Aeußernng in Negierniigskreisen getroffen, um den Arbeitsmarkt vor einem größeren Truck durch zugewanderte „Arbeitskräfte" zu schützen. — Ta braucht man allerdings keine Ar/.zst zu haben, daß die Juden Arbeitsplätze -veg- nehmen würden. Ilm zu arbeiten, haben sie sicherlich Rumänien nicht verlassen. '
1500 Rumänen in Rom
In drei Svnderchien trafen am Montagabend 1500 Nnm-Inen z»m Bi-filch der?!iw„st„s-vli,sstel- lnng in R o m ein Die rvtriüch- Presse widmet den rumänischen Kästen unter denen sich znbl- reiche nolitllche Perlönlichstist" böhere Oiiiuerc iowie Beamte befind-,, äußerst ißmpathijch gehal- tene Begrüßen,gsartilel..
Die europäische Kältewelle
auch ln Sizilien und Nordafrika bemerkbar
Rom, 4. Jan. Die hartnäckige Kältewelle, die seit Tagen in Europa herrscht, hat sich über Süditalien bis hinunter nach Sizilien ausgedehnt.
In den letzten 48 Stunden ist es im Gebirge Calabriens zn neuen heftigen Schneefällen gekommen. Die Straßen, die von der tyrrhenischen Küste guer durch Calabrien nach dem Ionischen Meer führen, mußten wegen des hohen Schnees auf den GebirgS- strccken für den Verkehr gesperrt werden. Aus den Küstengebieten Siziliens werden Temperatursenkungen bis auf 3 Grad Wärme gemeldet. wie es seit Jahrzehnten nicht mehr beobachtet word°n ist. Selbst von der nordafrikanischen Küste werden Temperatursenkungen bis herab auf 5 Grad Wärme berichtet.
Tiefster Winter in Norditallen
Mehrere Todesopfer der Kälte
Mailand. 4. Januar. Norditalien wird zur Zeit von einer Kältewelle hcimgesucht, die vor allem in den Gebirgen äußerst scharfe Formen angenommen hat. So werden aus dem Taggio-Tal bei Domodossala 21 Grad Kälte gemeldet. In Livchno sank das Thermometer sogar auf 30 Grad unterNull. Tie Flüsse und Seen in den Alpentälern sind teilweise zugefroren. In den Karnischen Alpen wunden bis zu 24 Grad Kälte gemessen. In San Vito am Tagliemento ist ein 73jährigen Mann in seiner Wohnung erfroren. Zwei Todesopfer infolge der Kälte sind auch aus den Höhen bei Genua zu beklagen. Sogar in Rimini. dem bekannten Seebad an der Adria, wunden 30 Zentimeter Schnee gemessen. Trotz der Temperatur von 30 Grad unter Null aelang drei Studenten aus Aosta die erste Winterbcsteigung deS 8245 Meter hohen Becca del Merlo.
Wechte! im eng!. Marineminifterium
London, 4. Januar. Nach den mit dramatischer Schnelligkeit vorgenommenen Veränderungen in der obersten Führung des englischen Heeres wird jetzt ein Wechsel im Marineministerium bekannlgegeben. der ungefähr von ähnlicher Bedeutung kein dürste und das gleiche Zurückgreifen auf neue Männer zeigt. Ter 64jährige Lord Chatsiel d wird, wie man hört, zu Anfang des neuen Jahres von seinem gegenwärtigen Posten als l. Scelord der Admiralität zurücktreten den er seit 33 Jahren innegehabt hat. Es wird ihm aber nicht der ihm im Range zunächststehende Lord Cork and Lrrery folgen, der ebenfalls 64 Jahre alt ist. sondern der 59jährige Sir Roger Backhaus e. der in Marinekreisen sehr beliebt ist und zur Zeit das Kommando der englischen Flotte in den chinesischen Gewässern innehat. Sir Roger hat von 1932 bis >934 als Vizeadmiral im Mittelmeer Dienst getan. bevor er seinen gegenwärtigen Posten übernahm.
Zwisi, 16 OOO-Tonnen-Oel-Tanker für die USA.-FIoite
Die Washingtoner Bundesfchiffahrtsbehörde vergab einen Auftrag zum Bau von l2 Oeitankern, von denen jeder 16 000 Tonnen groß ist und 18 Knoten Geschwindigkeit besitzen muß. Diese Oel» schiss- als Hilfsschisse sür die USA.-Flott«
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„»uesce-kecnrrrcnuri voircn vcnc»o o5«»ir eoeiLreir.viciroLv/rz. l47. Fortsetzung »
„Warum bist du denn ntcht geblieben?" fragte Luzie. die sich schon wieder gefaßt hatte. „Verzeih' mir," bai sie, als Klaudine noch blässer wurde. „Ich weiß es ja so, daß dich nur mein Brief heimgetrieben hat. Du fährst jetzt nach Paris nnd sagst: „Da bin ich wieder!" So machst du'S. Nicht? Ich hole dir jetzt das Kursbuch."
„Luzie," bat Klaudine, die selbst keinen Fuß zu bewegen vermochte, so groß war ihre Aufregung, „such' einmal in den Zeitungen von gestern und vorgestern. Vielleicht ist der heutige Aufruf gar nicht der erste."
Er war cs in der Tat nicht. Dreimal schon stand die gleiche Anzeige an derselben Stelle.
Iran Henriette kam ans der Stadt zurück und fand die Schwestern beim Einpacken. Als sie hörte, worum es sich handle, bestellte sie telephonisch ein Schlafwagen- billctt für den Nacht-Expreß München-Paris.
„Was das kostet!" meinte Luzie nnübcrlegt.
„Es handelt sich nm Niels," erklärte Henriette und hörte ein verlegenes „Verzeih, Mama." — Luzie dachte eben mir an ihren Bob. —
Als Gottfried das fnnstemal an diesem Tage auf der Pariser Hauptpost nachfragte, bekam er eine Depesche ausgchändigt:
„ankcmmc Paris sonntag acht uhr fünfzehn
klandine."
Niels atmete ans. Er schlug sofort tm Kursbuch nach. Um acht Uhr fünfzehn traf der Expreß München-Paris -m>. Demnach hatte Klandine von seinen drei Ausrufen
nur den letzten gelesen. Sonst wäre sie bestimmt früher gekommen.
Sie nimmt den Expreß, dachte er, und weiß vielleicht noch gar nicht, wo sie das Geld anftreiben soll. Arme, kleine Klandine!
Der Nebel lag dick über der Stadt, als Pöttmes am Svnntagmorgcn nach dem Bahnhof fuhr. Die Straßen waren noch wenig belebt.
Die Uhr »eben dem Steuerrad zeigte 8.10 Uhr, als sie am Vahnhofsplatz hielten.
Niels war nervös. Man hätte Gottfried mitnehmen sollen, der könnte jetzt wenigstens die Bahnsteigkarte lösen. Aber er hatte ihn bei Bob zurückgelassen, um beruhigter sein zn können. Ein Mädchen mit einem Korb frischer Noscn lief ihn in den Weg und hielt ihm einen Bund dunkler Samtknospcn hin.
Ohne nachznsehen, wieviel es war, drückte Pöttmes ihr eine Banknote in die Hand und nahm die Blumen dafür in Empfang. Sie stutzte, lächelte und hob die Achseln, als er nicht mehr auf sie hörte.
„Expreßzug München—Paris 45 Minuten Verspätung."
Die Rosen in Niels Arm bebten leicht. „Wie kommt das?" wandte er sich hastig an einen Beamten, der eben vorüberging.
„Achscnbrnch, Monsieur."
„Das bedeutet ja soviel wie eine Entgleisung Nicht?"
„Aber nein, Monsieur, davon ist nicht die Rede. Der Expreß steht in Amiens. ES ist nicht die geringste Veranlassung zn irgendeiner Bennrnhignng gegeben." Und da gerade ein Bediensteter ans den Beamten znkam, legte dieser die Hand an die Mütze nnd verneigte sich. Ich hätte ihm eigentlich noch sagen können, daß die Reisenden »mparkicrt werden, dachte er, als Niels oe- reiis weitergeschritten war. Aber das wird er dann schon selbst sehen.
Niels ging zu seinem Wagen und befahl Oskar, ein Stück nach der Stadtgrenze hinansznfahren Man konnte sonst vor Ungeduld verrückt werden in diesen sünfunü- vicrzig Minuten. —
So kam es, daß Klaudine, die durch das Umparkiercn einen Zeitverlust von zwanzig Minuten hcreinbrachte, in einem Paris eintraf, das ihr einen leichten Schauder verursachte. Die Nebeldecke hatte sich noch tiefer gesenkt nnd tauchte die ganze Bahnhofshalle in ein novemberhastes Dunkel, ans dem nur die elektrischen Lampen als umflorte Sonnen anflenchtetcn.
Durch die Verspätung des Expreß waren die Geleise verstopft nnd die Ankunft der Züge hatte sich verschoben. Die Bahnsteige waren voll Menschen, die sich drängten, stießen, die fragten und mutmaßten. Klandine schob sich mit Gewalt vorwärts, immer den Bügel ihres Ledcr- koffers krampfhaft festhaltend, damit er ihr nicht anS der Hand gerissen wurde. Und niemand, der sie erwartete.
Das Schlimmste aber war, sie hatte keine Adresse, nicht den geringsten Anhaltspunkt, wohin sie sich wenden sollte. Als sie sich glücklich aus dem Strom der hin- und herflntendcn Reisenden gerettet hatte, blieb sie für ein paar Minuten stehen nnd überlegte. Niels hatte einmal in einem seiner Briefe an Bob die Rite Yvonne angegeben.
Vielleicht hatte sic Glück.
Als sie in einer Taxe saß, fühlte sie eine gewisse Erleichterung. In die Nne Yvonne einbiegend, fragte der Chauffeur nach der Nummer. Klandine schüttelte nur den Kops. Sie wußte sie nicht. „Jahren Sie mich nach der Hauptpost," entschloß sie sich.
Hier herrschte trotz der frühen Bormittagsstunde schon lebhafter Betrieb. Der Beamte, an dessen Schalter sie trat, war äußerst entgegenkommend. Klandine erklärte ihm, daß sie ein Telegramm abgeschickt habe, „niels pöttmes, Paris — poste centrale, ankomme Paris sonntag acht »ihr fünfzehn, klandine."
Wo die Depesche anfgegeben worden sei und wann, wollte der Beamte wissen.
„In München. Samstag nachmittag fünfzehn Uhr."
Der Beamte verständigte sich mit seinem Kollegen am Dcpcschcnschalter.
Die Angaben stimmten. Das Telegramm wäre auch eingetrosfen und sei schon abgeholt worden. Aber die Adresse des Herrn Pöttmes wisse er nicht. Sicher aber könne sie diese auf der Polizei erfahren. (Foru. totgr.j.