Nerzilicher Sonntagsdienst geregelt
Auch der Arzt braucht die sonntägliche Ansspannung
KLlZiÄLL^er KmrLMÄ
Neuinszenierung von „Mignon"
Nach „Undine' haben die Württ. Staats- theater nun auch „M ignon' von Thomas in neuer Inszenierung in den Winterspielplan ausgenommen. Die Gestalt der Mignon, die Ver< körperung tiefer Heimatsebnsucht gehört seit Goethe zu den großen Sinnbildern der deutschen Seele. Ambroise Thomas hat ihr in der Mitte der 00er Jahre in seiner Oper ein musikalisches Denkmal gesetzt. Die Neuinszenierung Günther Puhlmanns war vor allem darauf bedacht, die Oper aus ihrer sentimentalen Zeit- bedingtheit zu lösen und sie in einem Gewand darzubietcn, das unserem heutigen Empfinden entspricht. Daß diese künstlerische Absicht gelnn- gen ist, bewies der Abend. Schon der erste Aufzug zeigte ein schönes, geschlossenes Szcnenbild rn einem Wirtsgarten, im 2. und 3. Bild konnte die flimmernde Pracht des Rokoko mit mancher- lei Veleuchtungsessekten voll zur Geltung kom- men. Nur das 4. Bild, die szenisch-bildhafte Wiedergabe der Mignonarie, entsprach nicht der knappen und schlichten Textgestaltung. Wohl waren die Marmorwände und die hohen Säulen „klassisch' schön, daneben aber schienen die zahlreichen Plastiken, Bogenhecken und Blütenzweige als Ueberlastung. Was bei der Zaubervper „Undine' an Zutaten notwendiges Requisit war, wirkte hier als ein Zuviel.
In ihrer einfachen innigen Gestaltung gab Margarete Düren der Mignon ein lebenswahres Gesicht, einen Menschen schlechthin, der sich im Bettlerrock wie im Seidenkleid ins Herz der Besucher einsang. Mit ihrer von großer Wärme erfüllten Stimme schuf sie eine Mignonfigur, die man fast zeitlos nennen könnte, ein Stück Geschichte deutscher Heimatsehnsucht. Im schlossen Gegensatz dazu war die immer kokette Philine von Marianne Warneyer, welche mit großer Sicherheit auch die schwierigen Koloraturpartien beherrschte. Einar Kristjansson brachte in seinem Wilhelm Meister den Typ des deutschen Seelenmenschen, voll Herzenswärme und zeitweiliger Ueberschwenglichkeit, jedoch ohne sentimentale Beigaben, bestens zum Ausdruck, während Hans Äucrue den Sänger Lothario sein Leid in Würde und Eindringlichkeit klagen ließ. Hubert Buchta als Schauspieler Laertes hätte, getreu seiner Partnerin, die Figur des Komö- dianten stärker herausstreichen dürfen. Fritz Schätz!er hatte aus dem Baron Friedrich eine leicht groteske Figur gemacht, die dem Gesamten sehr zustatten kam. Erich Harlandt und Ludwig Red er vielten die beiden Zigeuner >n Prächtiger Darsteunng. Die Bühnenbilder hatte L. Schrenck von Trapp vom Staatsthea- ter Wiesbaden als Gast geschaffen, Lina Ger- zer hatte den Tanz einstudiert. Das Orchester unter Alfons Risch ner gab den bekannten Melodien von A. Thomas neue eindrucksvolle Be- schwingtheit. Der immer wieder einsetzende Bei- fall des vollen Hauses rief zum Schluß Sänger, Kapellmeister und Regisseur auf die Bühne.
Ottmar HsÜ
Eraevenitz entwirft Doktor Eifenbartbrunnen
Ein Doktor Eisenbart-Brunnen soll in Magdeburg ausgestellt werden, besten Entwurf von dem Stuttgarter Bildhauer Prof. Fritz v. Graeve- n i tz stammt. Der Brunnen soll eine Höhe von fünf Meter erhalten, den Sockel bildet ein achteckiges Brunnenbecken, aus dem eine quadratische Säule aussteigt. Auf dieser steht die Figur des Doktor Eisenbart. Die acht Flächen des Brunnenbeckens werden als Schmuckwerk Metallreliess und Inschriften erhalten.
8l>00 Volksmusikkapellen
Zur Zeit sind bei der Reichsmusikkammer, die sich auch der Volksmusik annimml, rund 8000 Volksmusik-Kapellen gemeldet. An erster Stelle steht die Blasmusik mit 4000 Kapellen. Die Zahl der Streichorchester beträgt !000. Ein Drittel aller Volksmuflkvereinigungen ist in Südwcst- deutschland beheimatet. Die Reichsmuflkkammer wendet der Entwicklung der Volksmusik erhöhte Aufmerksamkeit zu. In den Landgemeinden und in kleinen Städten ist die Volksmusikkapelle oft der einzige Träger des öffentlichen Musiklebens. In den letzten Jahren gelang es über 1000 Betrieben, eigene Werkkapellen zu bilden. Dieser Erfolg ermutigt zu einer weiteren Förderung der Volksmusik, wobei besonderes Augenmerk den östlich der Elbe liegenden Provinzen geschenkt werden wird, in denen die Zahl der Volksmusikkapellen noch sehr gering ist.
Silvester in den Württ. Staatstheatern
Mit Heubergers sich vortrefflich für dielen Zweck eignenden Operette „Der Opern ball" nabmen die Württ. Staatstheater im nahezu ausverkauften Großen HauS Abschied vom alten Jahr. Die von Horand Riemer erstmals musikalisch umsichtig und beschwingt geleitete Aufführung war von fröhlichster Silvesterlaune getragen, die gleich von Anbeginn an ansteckend auf die bei- fallssreudige Zuschauerschaft wirkte. Gabriele Possinke war als entzückendes Kammerkätzchen Hortense neu und in der Nolle des Georges Du- mönil gastierte Hans Priem, der sich gut in daS Eniemble einfügte.
Im Kleinen Hans gab es diesmal etwas Besonderes: ein Kriminalstück von Are! Jvers, dem erfolgreichen Verfasser von „Smel an Bord'. Der Reiz des geheimnisvollen Mordes, der sich im Hause „Parkstraße 18' zutrug, wurde er- höht durch ein Preisausschreiben, das als ,F?n- derlvhn' Sekt und Theatersreikarten bescherte. Die Sache war nicht leicht gemacht, denn Arel Jvers hatte als erfahrener Mann vom „Bau" mit bemerkenswertem Geschick alle acht Person-m irgendwie mordverdächtig erscheinen lasten. Man unterhielt sich glänzend, zumal nicht nur der Autor, sondern auch der Spielleiter (Walltzer Friedrich Peters) und die Darsteller (Margarete Melzer. Erika Beilke. Gerhard Geisler. Kurt Junker, Ferrn Dittrich, Rudolf Fernau. Marnn Lindemann und Walter Thurau) die Sache mehr von der ergötzlich-heiteren Seite nahmen. Dementsprechend herzlich war auch der Beifall tes vollbesetzten Hauses, den das spannend-wirkung- voll gebaute Stück auch fürderhin finden wird.
K.-U. Schulte:.
Dompteuse von Tiger angefallen
In der Sonntagsvorstellung des in Wien gastierenden Zirkus' Barlan wurde die Dompteuse Jnaeborg Petersen von einem Tiger angefallen und durch mehrere Prankenhiebe aus den Oberschenkel erheblich verletzt
Von der Aerztekammer für daS Land Württem- becg-Hohenzollern wird uns geschrieben: Die Eigenart mancher Berufe bringt es mit sich, daß ein Teil ihrer Angehörigen auch am Sonntag sich zur Erledigung von laufenden Geschäften zur Verfügung stellen muß. Die geleistete Svnntags- arbeit findet aber ihren Ausgleich dadurch, daß die nötige Ruhe und Erholung durch einen freien Werktag gesunden werden kann. Nur beim Berus des praktischen Arztes war es bis jetzt so. daß stetige Dienstbereitschaft bei Tag und Nacht an Werk- und Sonntagen als eine Selbstverständlichkeit angesehen wurde. Gerade be.m Arztberu' ist aber eine Zeit der Sammlung und Selbstbesinnung dringend nötig, da die schwerwiegenden Entschlüsse, die jeden Tag an den Arzt herantreten. Spannkraft und innere Ruhe verlangen.
Aus diesem Grunde wird für ganz Württemberg und Hohen zollern ähnlich wie in anderen Teile» des Reiches vom 1. Januar 1088 ab ein einheitlicher Sonntagsdienst pslichtmäßig eingesührt. Die Arztsitze aus dem Lande werden in kleine Bereit- schastsgruppen zusammengeschlossen, aus denen heraus jeweils ein Arzt vom Dienst die Verantwortung für den Sonntagsdienst trägt, während die übrigen Aerzle dieser Gruppe verpflichtet sind, sich jeder beruflichen Tätigkeit zu enthalten, mit Ausnahme von Besuchen bei schon in ihrer Behandlung stehenden Schwerkranken und von ge- burtshilflichen Leistungen. Jeder vernünftige Volksgenoste wird einsehen, daß gerade sein Hausarzt als Helfer und Freund in schwere»
»re „Prüfungen zur Erlangung des Reiterscheines' (in Folge kurz ..Reiterprüfung' genannt) erfolgen in den Monaten Januar bis April 1938 derart, daß in jedem Meldeamtsbezirk mmdestens eine Prüfung abgehalten wird. Außerdem findet im Bereich jeder Wehrersatzinspektion eine Nachprüfung statt.
Zur Prüfung sind nur Mitglieder des nationalsozialistischen Neiterkorps (NSNK.). sowie Ange- hörige der ff Reiterei zugelassen. Die Zugehörigkeit zu den genannten Organisationen muß vor Beginn der Prüfung durch Vorlage eines Mitgliedsausweises bestätigt werden. Der Reiter- schein, der nur Güstigkeit hat, w:rd trotzdem an alle Angehörige aller Jahrgänge bis 1922 (einschließlich) ausgegeben. Die Angehörigen der Jahrgänge 1923 (einschließlich) und jünger werden den „I u g e n d re i t e r s ch e i n', der zu den gleichen Bedingungen ausgegeben wird, erhalten. Um einen Ueberblick über den allgemeinen Ans- bildungsstand zu erhalten, ist eine möglichst rege Beteiligung an den Reiterprützinaen auch von solchen Reitern erwünscht, die für die Dienstzeit noch nicht bzw. nicht mehr in Frage kommen. Meldestellen für das NSNK. befinden sich bei den SA.-Neiterstürmen und sämtlichen SA.-Reiter- standarten.
Der Reiterschein — erworben in dem Jahre vor der aktiven Dienstpflicht — gewährleist"t: Bei freiwilligem Eintritt in das Reichs- Heer: Einstellung in den selbstgewählten Trup- penteil im Rahmen der allgemeinen gesetzlichen und militärischen Bestimmungen: bei vflicht- gemäßer Aushebung: Bevorzugte Einstellung als Rester und Fahrer.
Die Vorbereitung und Durchführung der Prü- fungenstst den Beauftragten des Reichsinspekteurs
Sie «in-ManMM meldet
Kaum sind die grauen Glücksmänner der WHW -Lotterie wieder >m Land und schon sind eine Anzahl erfreuliche Gewinne zu ver- zeichnen. In drei Tagen sind bereits bann RM. darunter ein Hauptgewinn von 500 RM. an Stuttaarter Dolksaenoüen ausbezahlt worden. Dies bed-utet 1500 NM. mehr als in derselben Zeit des Vorjahres.
Beim Schlittenfahren verunglückte am 1. und 2 Januar aus der Schiwiese beim Bismarckturm ein 48 Jahre alter Mann und aus dem Burgholzhof ein 88 Jahre alter Mann und eine 15 Jahre alte Schülerin. Sie muß- ten mit schweren Verletzungen in das Kranlcn- hauS verbracht werden.
Aus der Kreuzung Neckartal- und Brücken- straße in Bad Cannstatt stießen ein Personeii- und ein Lastkraftwagen zusammen. Der Lenker des Personenkraftwagens, ein 88 Jahre alter Kaufmann und sein 50 Jahre alter Beifahrer, wurden leick't verletzt. Ihr Fahrzeug wurde schwer beschädigt.
Wie aus Hamburg gemeldet wird, ist dort am Silvesterab'ud der Spediteur Hans Schöna» aus Bad Cannstatt mit seinem Ferulaitzug ver- uiwlückt. Schöna» wollte an einer Steiguna der platten Straße seinen Wa-wn durch Bremsklötze sichern. Dabei zog er sich tödliche Verletzungen zu.
Mus Assum im
MMmbrrg -es RW
Stuttgart, 8. Januar. Der Leiter de? Neichsvsrbondes der deutschen Presse. Haupt- mann a. T. Wilhelm Weiß, bat zum neuen Leiter d-s Landesu-rbands Württemberg im NTP. HanptfchriJk°iter Adolf Gerl ach vom Stuttgarter NS-Kurier er- nannt. M't Hauvtschristleit"r Gerlaeß tritt einer der alten nationalsozialistisch-»» Schrift- sajter au? der Kampfzeit an die Spitze de? Berufsverb"nde8 der Schriftleiter in W'"rt. temberg. Na. Gerlach bat schon seither füh- rend am Ausbau der NS.-Presto und in der Arbeit de? berussständischen Verbandes mit- gewirkt.
Zum Stellvertreter des Landesverbands- leiters ist der Hauptschrifjleiter der NS.»
Krankheitstagen'diese Ausspannung wohl ver- dient. Wenn er gezwungen ist. am Sonnlag einen anderen Arzt zu rusen. so wird er damit die Bitte verknüpfen, die Behandlung wieder an den Halisarzt zu übergeben. Genau so. wie der Arzt vom Dienst seinerseits verpflichtet ist. sich nach dem Hausarzt der Familie zu erkundigen und diekem den Kranken zu überweisen. Auf diese Weise ist das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Kranken nicht gestört. Der zuständige Arzt vom Dienst ist jeweils zu ersahrcn bei de» Avo- thcken. beim Fernsprechamt (Kundendienst), bei der Polizei, in den Krankenhäusern, aus der Zei- tuiig usiv.
Bei dieser Gelegenheit lei auch daraus hingewiesen. daß die Bevölkerung dringend gebeten wird. Besuche wenn irgend möglich, bis morgens 9 Uhr zu melden, damit dem Arzt eine geordnete Besuchseiiiteiluiig möglich ist. Dies kommt ja wiederum den Kranken zugute Auch eic Znaiisvru">'nahmi' des Arztes in der Nacht
lollte auf wirklich notwendige Fälle be- chränkl werden und nicht, wie es leider noch äusig geschieht, wegen Erkrankungen, bei denen es ivvhl möglich gewesen wäre, schon bei Tag den Arzt zu rusen.
Zum Schluß sei noch bemerkt, daß der Pflichtsonntagsdienst sich aus die Zeit von 8 bis 22 Uhr an Sonntagen und Feiertagen erstreckt. Freiwillig kann er aus die Zeit von Samstag 14 Uhr bis Montag früh 7 Uhr ausgedehnt wer- den. Diese Regelung gilt nicht für Krankenhäuser und Fachärzte.
für Reit, und Fahrausbildung bei den SA.-Grup- Pen übertragen. Die Bekanntgabe von Ort und Zeit der Prüfungen erfolat durch die Presse. Die Bewerber haben zu den Prüfungen im allgemel- nen mit eigenem Pferd zu erscheinen, doch werden für diejenigen Bewerber, denen dieses nicht möglich ist. Pferde durch das NSNK. bereit- gebalten.
Bei der Prüfung wird verlangt:
1. Neitausbildung: Vorhandensein eines losgelassenen, geschmeidigen Sitzes. Die Hebungen erstrecken sich auf das Reiten ohne und mit Bügel in allen drei Gangarten auf großem Zirkel, mit großen Abständen in Arbeitstempos und Mittel- tem'ws, sowie Freiübungen entsprechend der Reit- voickchrift.
2 . Kenntnis in der Fahrtehre: Kenntnis und Verschnallen der Kreuzleine 22, Handgriffe bei Wendungen und Paraden am Fahr- lehrgerät. Kenntnisse der Verkehrsregeln. Verpassen landsüblichsr Kummet- und Sielengeschirre.
8. Kenntnisse in der Pferdepflege: Wartung des Pferdes. Fütterungslehre. Sattelung, Zäumiinq, Einrichtung behelfsmäßiger Stallungen, Pferdeschonung und -pflege aus dem Marsch. — Der Beauftragte des Neichsinspektenrs händigt in unmittelbarem Anschluß an die Prüfungen die ^ Neiterscheine aus.
Denjenigen Bewerbern, welche die Prüfung nicht ! bestanden haben wird gelegentlich der „Nachprüfung' noch einmal Gelegenheit geboten, den j Neiterschein zu erwerben. Dieses triskt vor allem l in den Fällen zu. in denen die theoretischen Kenntnisse in der Fahrlehre oder die Kenntnisse in der Pferdepfteae nicht genügten jedvcü leicht nachgeholt werden können.
Prelle Württemberg. Pg. Däbn. ernannt worden. Hauvtschristseit-r Tabu ist einer der ält-ftten '-un-nalistischen Kämvftr der nationalsozialistischen Bewegung Württem- bergs.
Neurath kri ssinen Aontkairmaösn
Stuttgart, 3. Januar. Am Sonntag beging die Kameradschaft des früheren Reserve-Jnfan. terre-Regiments 119 ihr mit der traditionellen Weihnachtsfeier verbundenes Jahresfest. Zur großen Freude der Regimentskameraden hatte sich hierzu auch Heuer wiederum Retchsaußen- minisrer Freiherr von Neurath empfunden, der in einer kurzen Ansprache seiner Freude darüber Ausdruck verlieh, immer wie- der von Zeit zu Zeit einige Stunden im Kreise seiner Frontkameraden verleben zu können. Als weitere Gäste konnte der Kameradschaftsführer auch den nach langer Krankheit wieder genesenen früheren Divisionskommandeur General der Infanterie Freiherr von So der,, den ersten Regimentskommandeur Generalmajor a. D. FreiherrvonZie- gesar und den letzten Kommandeur des Regiments. Oberst Schäfer, begrüßen.
A'rr IVW §M EMr imbraimt
Hellbraun. 8. Januar. Am Montagvarwit. tag brach in ein"m Trockenranm der S ch i- tabrik Adolf Marquardt durch Stanbervlosion Feuer aus. Beim Löschen des Brandes wurde ein Hftrer erheb, sich verletzt und wußte ins Kranke"i'aiis ae- bracht werd-n. Es verbrannten für etwa >000 NM. Schier.
Fahrzeug, das die Straßen verbessert
Wertvolle Erfindung erleichtert Holzabfuhr
kilgeuderictit cker k(8l>re8,e
or. Karlsruhe, 3. Januar. Die Unterhal- tung der Holzabfuhrwege bildet eine stete Sorge für Staat und Gemeinden. Der Alzjwand für die Weaunterhaltung fordert
alljährlich allein vom Staat Hunoect- tausende. Neben den Witterungsemflüssen zerstören vor allen Dingen die bet der Holzabfuhr verwendeten Fahrzeuge die Straßendecke. Zwei Möglichkeiten scheinen gegeben zu sein, die hohen Unterhaltungskosten der Holzabfuhrwege herabzumindern: die Ausbildung einer widerstandsfähigeren Straßendecke oder eine geeignetere Konstruktion der Fahrzeuge. Diesen letzteren Weg hat jetzt Forstrat Dr.» Jng. Ganter in Ottenhofen beschritten. Er hat ein Fahrzeug konstruiert, das nicht nur eine Schonung der Fahrbahndecke sichert, dessen Anwendung vielmehr eine stän- dige-Verbesserung der Straßenobersläche zur Folge hat.
An Stelle der Räder verwendet der Erfinder Walzen. Der Vorderwagen besteht aus vier Walzen, die dicht nebeneinander angeordnet sind und eine Walzfläche darstellen, wie wir sie ähnlich, wenn auch viel größer, an den Straßenwalzen gewohnt sind. Der Hinterwagen hat ebenfalls vier Walzen, die genau wie bei einer Straßenwalze die Walzslüche des Vordcrwagevs um ihre Breite ver-, größern. Die Achsen des Vorder, und Hinter. Wagens sind so ausgebildet, daß das Walzen- shstem dem Straßenprosil entspricht. Ta das Fahrzeug eigens für die Abfuhr von Lang- Holz gedacht ist, können die Wagenteile in beliebiger Entfernung voneinander angesetzt werden. Die Benützung des Fahrzeuges bedeutet also jedesmal ein Walzen der Straßendecke und je größer die Belastung (Tragkraft 15 Tonnen), desto größer ist die Malz- Wirkung. Das Bremsgestänge öffnet sich erst, wenn das Gespann bzw. der Traktor anzieht. Sobald der Zug nachläßt, schließt sich die Bremsschere: das Fahrzeug muß still- stehen. Drehschcmel ermöglichen die Durch- fahrt selbst durch enge Kurven, wie sie Im Gebirge nicht zu umgehen sind. Um den Fuhrleuten die schwere und gefährliche Arbeit des Beladens zu erleichtern, sind W t n- den angeordnet, mit deren Hilie die schwersten Stämme von der Rampe ans das Fahrzeug gezogen werden können. Für die Ausführung seiner Pläne fand Forstrat Tr. Ganter' einen verständnisvollen Helfer im Schmied Armbruster in Ottenhofen.
MMen-Mm-ig lm Wtauts
L i 8 e n d s r i c t> t cker öl8-?res»e
b. München, 8. Januar. Die Neichspost- direktion München hat für das neue Jahr eine Fülle von Neuerungen und Verbesserungen in Aussicht genommen. Unter anderem sollen sür die im Juli 1937 gemeinsam mit der österreichischen und der Schweizer Postverwaltung sowie der italienischen SocietL Automobilistica DolonTiti errichteten internationalen Kraftlinien von München nach Venedig und St. Moritz neue bequeme Postautobusse in Dienst gestellt werden, die sich gegenüber den bisherigen durch eine größere Schnelligkeit auszeichnen. Auch der deutschen Alpenpost von Lindau nach Berchtesgaden, ferner einer Reihe von Strecken, die bisher nicht in den Fahrplan einbezogen waren, wird im kommenden Jahr besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Im Frühjahr soll auch der ! Fern sehbetrieb zwischen München,
, Nürnberg, Leipzig und Berlin in Betrieb ge- ! nommen werden.
Nassen Wut gewaltige MorLWge!
Berlin, 3. Januar. Der italienische Welt-Rckorüslieger Stoppaui, der vor wenigen Tagen den Südatlantik überflog, kündigte bri seiner Ankunft in Rlo de Janeiro bereits sür die erste Halste des Monats Januar einen neuen italienischen Geschwaderflug über den Ozean an. Drei italienische Landslugzeuge weiden wiederum den südlicken Atlantik überstiegen und dabei den für Vandflugzeuge auf dieser Strecke noch bestehenden Rekord von 62 Stunden zu brechen versuchen. Das Geschwader wird von Mussolinis zweitältestem Sohn Bruno geführt werden.
MglauLlkKsr Meltsakt
Unerfahrenen Familienvater in den Straßengraben geworfen
Trebnitz (Schlesien). 3. Januar. Am Silvestertag gegen 20.80 Uhr wurde aus der Straße Trebnitz—Breslau in der Nähe der Pvstagentur Wiese der Friseur Fritz Tör- ner. Vater von sieben Kindern, von einem Kraftwagen, der aus der Richtung von Breslau kam, überfahren. Als der Kraftfahrer merkte, was er angerichtet hatte, hielt er auf der Straße an. Während er das Fahrrad des Verunglückten an der Unsall- stelle liegen ließ, nahm er den Ueberfahrenen etwa 80 Meter mit und warf ihn dann in den Straßengraben, wo der Verunglückte kurze Zeit später tot ausgesunden wurde. Der Kraftwagen fuhr daraus in Richtung Trebnitz weiter. Der Unfall ist aus der Ferne von zwei Fußgängern beobachtet worden. Die polizeilichen Ermittlungen sind im Gange.
SjlvesterSrlsslnse
Hannover, 2, Januar. Am Silvester wurde eine hiesige Frau von drei gesunden Jungen entbunden. Ta die Kinder nur je zwei Pfund wiegen, fanden sie Ausnahme in der Kinderklinik und werden dort besonders gepflegt. Die Familie hat bereits drei i Jungen und ein Mädel.
Wie erlangen wir den Rei erschein?
Bevorzugung bet de- Wehrmacht — Die PrUfuugsbedioguuge«