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zwei ttiussen. Diplomatische Vertreter srem- der Mächte halten sich nicht mehr in Nan- king aus, In der Sicherheitszone befinden sich noch 150 ONO Chinesen.
WktngMqjerllilg übernimmt Mverwaltung
Tokio, 15. Dezember. Die vorläufige Negierung der Republik China hat, wie Domei meldet, beschlössen, die Zollverwaltung von Nordchina einschließlich der Zollverwaltungen von Tientsin, Tschinwangtao und anderen Plätzen zu übernehmen und zu diesem Zweck Verhandlungen aufzunehmen. Auch die Stadtverwaltungen von Peking und Tientsin werden in den neuen Negierungsapparat eingegliedert.
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London, 15. Dezember. Berichten aus Schanghai zufolge, haben japanische Flieger am Mittwoch früh die Befestigungen der chinesischen Stadt Schnnts ch u n, die etwa drei Kilometer von der britischen Kronkolonie Hongkong entfernt ist, mit Bomben belegt. — Wie die Agentur „Tomei" aus Schanghai meldet, ziehen sich die chinesischen Truppen rach ihrem Rückzug aus Nanking nunmelch in Anking, der Hauptstadt der Provinz Anhui, und in Pengpu, einer anderen bedeutenden Stadt dieser Provinz, erneut zusammen. Wie verlautet. wollen die chinesischen Militärbehörden mit Anking als Mittelpunkt eine neue Widerstandslinie errichten, die sich auch über die Provinzen Kiangsi und Tschekiang erstrecken soll. Ferner soll der Jangtse zwischen Anking und Kiukang wiederum blockiert und mit einer Minensperre versehen werden.
Die Räumung Hankaus ist in vollem Gange. Verhandlungen zur Einrichtung einer Sicherheitszone in dieser Stadt sind eingeleitet worden.
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Wiener Kritik an dem Moskauer Riesenbluss
Wien, 15. Dezember. Tie sowjetrussischcn „Wahlen" werden von der Wiener Presse einer vernichtenden Kritik unterzogen. Tie „Neichspost" schreibt, Stalin habe den „Wahlseldzug" einseitig als einen Kamps ohne Gegner geführt. Dieser Festung habe zunächst in der vorherigen Ausrottung aller in Betracht kommenden Gegner bestanden, die entweder erschossen, verbannt, ein- gekerkert oder auf andere Weise zum Schweigen gebracht wurden. Ganz Sowjetruhland sei von dicht auseinanderfolgenden Terror- und Agitationswellen überflutet worden, und was diese beiden dann noch an Widerstand zurückgelassen hätten, iei durch die skrupellose Fälschung der Wäh. lerverzei ch nisse beseitigt worden.
Auch das „Neue Wiener Tagblatt" betont, daß, bevor die Sowjetbürger zur „Wahl" schreiten durften, die Träger der Opposition mit blutigen Mitteln mundtot gemacht wor- den seien. Das Stalinsche Zauberkunststück der Welt einen demokratischen For- malakt von riesenhaftem Ausmaß vorzuführen, werde niemand über den wahren Stand der Dinge im bolschewistischen Reiche h i n w e g t ä u s ch e n können.
Maul- und Klauenseuche auch in Südafrika
Gerüchte, wonach auch in Südafrika die Maulund Klauenseuche ausgebrvcheu ist. sind nunmehr bestätigt worden. Die Seuche tritt in verhältnismäßig milder Form auf, hat aber bereits große Landstriche im Nordosten von Transvaal erfaßt.
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Interessengemeinschaft Gens
Amtliche polvifche Erklärung
rp. Warschau, 16. Dezember. Die polnische Negierung hat in einer amtlichen Erklärung ihre Haltung gegenüber der Genfer Entente nach dem Austritt Italiens und der deutschen Erklärung eindeutig sest- gestellt. Hierbei wird ausgeführt, daß Polen schon immer schwere Bedenken gegenüber der Genfer Liga ausgesprochen habe. Als Beispiel wird an den 18. Dezember 1986 er- innert, an dem der polnische Außenminister Beck in Genf zur Abessinien-Frage Stellung nahm. Obwohl sich Polen stets bemüht habe, eine Krise zu vermeiden, hätten seine Bemühungen bei den Mitgliedern des einstigen Völkerbundes kein Verständnis gefunden. Polen habe als erster Staat am 27. Inn. 1986 die Sanktionen gegen Italien ansgehoben.
Wiederholt habe Oberst B e ck in Gens dar- uuf hingewiesen, daß es ein grundsätzlicher Fehler sei, sich durch die innere Struktur eines Staates beeinflussen zu lassen, da bei diesem Verfahren nur gegensätzliche, keine einigende Momente herauogejlclli wurden. Lurch Anwendung dieser Methoden sei man in Gens von der Wirklichkeit so weit abgerückt, daß der „Völkerbund" nur noch den Charakter
einer Interessengemeinschaft be. sitze, sein Ziel müßte die Achtung der Rechte jedes Volkes sein. Was in Wirklichkeit jedoch durchaus nicht der Fall sei. Wenn Genf wei- terhin die Tendenz zeige, so schließt die amtliche Erklärung der polnischen Regierung, doktrinäre Auseinandersetzungen zu betreiben, dann sehe sie sich zu der Feststellung gezwungen, ob sie sich nicht in Gegensatz zu den Prinzipien der Völkerbundspolitik befinde und da- her die polnische Haltung gegenüber dieser Institution revidieren müsse. Die einzige Möglichkeit, die die polnische Regierung für zweckmäßig halte, sei die Wiederherstellung einer Atmosphäre des Vertrauens in Europa.
Diese Verlautbarung hat in Warschau allergrößtes Aufsehen erregt. Sämtliche Blätter widmen ihr ausführliche Kommentare. So schreibt u. a. die ..Gazeta Pol'ka" daß Italien wahrlich lange genug gewartet habe und gewiß nicht schuld sei. wenn Gens eine so bittere Niederlage erlitten hätte. Der „Kursier Porannv" erinnert an die w.ieder- olten Nesormvorschläge Polens in Genf und fügt hinzu, daß Polen, wenn die Liga ihre Politik nicht ändere, gleichfalls aus der Genfer Koalition austreten müsse.
Was die Novelle zum tschechische» Parteiauslösungsgssetz bezweckt
Bern«, 15. Dezember. Die Deutsche diplomatisch-politische Korrespondenz schreibt: Tie tschechische Negierung hat am Dienstag im Prager Parlament eine Novelle zum Parteiaufkösungsgesetz vom Jahre 1933 vorgelegt, die heute durchberaten und morgen verabschiedet werden soll. Als Neuerung ist vorgesehen, daß gegenüber dem bisherigen Verfahren, welches ein Parteiverbot von einem Negierungs- beschlnß abhängig machte, nunmehr der Landesbehörde Befugnis eingeräumt wird, auf dem Verordnungswege nach freiem Ermessen und in jedem beliebigen Ausmaß, d. h. sowohl in gebietsmäßiger wie in personeller Hinsicht, Gliederungen bestimmter Parteiorganisationen aufzulösen. Der Zweck dieses neuen Gesetzes ist kein anderer als der, die den verschiedenen Volksgruppen im tschechischem, Nationalitätenstaat noch offen gelassenen Möglichkeiten, für ihre Gleichberechtigung einzutreten und sich organisatorisch zu behaupten, weiter zu beschneiden.
Daß dieses Gesetz in einem Augenblick vorgelegt wird und durchgepeitscht werden soll, in dem sich in Europa manche Hoffnungen regen, daß auch die Tschechoslowakei ihren längst fäl- ligen Beitrag zur Entspannung liefern möge, läßt die tschechische Aktion besonders schwerwiegend erscheinen. Zwar scheut man sich infolge des bestehenden Interesses im Ausland, dem Chauvinismus den Frontalangriff gegen die für die Belange ihres Volkstumes entschlossen eintretenden und darum von einer überwältigenden Mehrheit getragenen nationalen Partei frei zu geben. Dafür glaubt man mit den Mitteln örtlicher Maßnahmen, d. h. der Auslösung einzelner lokaler Gliederungen an entscheidenden Stellen, also mit Mitteln, die mit „Demokratie" nichts mehr zu tun haben, am Ende den gleichen Effekt zu erzielen und hem Berteidigungskampf der
Boris gruppen gegen das behördlich mit allen Mitteln gestützte System tschechischer Verdrängungspolitik das Rückgrat zu brechen.
Herr Delbos wird also gerade in einem Augenblick in Prag eintreffen, wo im Schatten der Bündnisse ein weiteres Glied einer Politik angefügt wird, die unter Außerachtlassen sowohl der eingegangenen Verpslichtungen wie der Menschenrechte den Kampf gegen die Gleichberechtigung der Volksgruppen im Staate führt. Diese Politik kann nicht einmal für sich in Anspruch nehmen, als eine „Politik des Status guo" im Sinne der rechtlichen Konservierung der Friedensverträge bezeichnet zu werden; denn sie zielt in bestimmter Form daraus ab, noch über Versailles, Trianon und St. Germain hinaus die Stellung der Tschechen unter Nichtachtung der verbürgten Lebensrechte der anderen Nationalitäten und unter Anwendung „genügender Mittel" auszubreiten.
Diese Tinge mit Sorge m beobachten und warnend auf sie' hinzuweisen, ist im Hinblick auf alle hiermit zwangsläufig verbundenen Beunruhigungen und Spannungen wahrlich alles andere als ..Einmischung". Gerade der Umstand, daß man in Prag in keiner Weise im unklaren darüber ist. welche friedensstörende Wirkung die bisherige Nationalitätenpolitik ausgelöst hat. läßt in der Tat berechtigten Zweifel auskommen, inwieweit überhaupt die tschechische Politik Beiträge zur Entspannung zu leisten wünscht. In Prag weiß man genau, daß eine Verständigungspolitik mit dem Reich über das Schicksal der sudetendeutschen Volksgenossen hinweg unter keinen Umständen in Frage kommt. Daher kann der Erfolg einer Politik, wie sie jetzt in der Tschechoslowakei aufs neue wieder kraß in Erscheinung tritt, nur darin bestehen, daß allen praktischen Frie-
bensvemuh denklicher
ungen der Weg in b e- Weise verbaut wird.
In einer Unterredung mit einem Mitarbeiter der „Zeit" wandte sich der Vorsitzende der Vereinigten Madjarischen Parteien. Esterhazy gegen die beabsichtigten Verschärfungen des Parteiauflösungsgesetzes und wies darauf hin, daß alle bisherigen derartigen Gesetze und nun auch diese Regelung zum Parteiauflösungsgesetz durchaus antidemokratisch seien. Auch der Vorsitzende der Slowakischen Volkspartei, Pater Hlinka, erklärte, die Slowakische Partei würde gegen diese Vorlage kämpfen. Sie werde ihr Recht verteidigen, tvenn es sein müsse, auch mit dem Leben.
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Wohlgemeinter Rat an tzie Tschechoslowakei
Prag, is. Dezember. Der französische Außenminister Delbos traf am Mittwochnachmittag um 16.55 Uhr in Prag ein. Er wurde im Empfangssalou des Wilson-Vahn- Hofs von dem tschechoslowakischen Außenminister, Tr. Krofta. begrüßt.
Dem Prager' Besuch des französischen Außenministers widmet das „Journal de Gensve" einen Leitartikel, worin der Tschechoslowakei und auch Frankreich geraten wird, sich gleichzeitig von demPakt mit Moskau zu lösen, der diese beiden Länder isoliere und ihrem Ansehen schade. Ter Tschechoslowakei sei in ihrem eigenen Interesse der freulidschaftliche Rat zu geben, daß sie von sich auS die heikle sudetendeutsche Frage regele und daß sie im Einvernehmen mit Frankreich schnellstens die Band? mit Moskau löse, die sie bei Gelegenheit sogar ausgezeichnet erdrosseln könnten. Im übrigen beruhe die Sicherheit der Kleinen Staaten nicht nur aus der Unterstützung durch große Verbündete im Falle ernster Gefahren, sie beruhe vor allein auf ihrer eigenen internationalen Politik. Das Genfer Blatt weist in diesem Zusammenhang aus die Haltung Belgiens, Polens, Jugoslawiens, Rumäniens hin. Diese Länder beseitigten Neibungsslächen und befestigten ihre unabhängige politische Stellung
Die Ergebnisse der Südosteuropareise des französischen Außenministers Delbos werden von dem Budavester Abendblatt „Esti Ujsacz" als 'reichlich mager bezeichnet. Die Wucht der Ereignisse der letzten Tage habe die Stimme der französischen Politik übertönt, so daß Delbos kaum mehr sein eigenes Wort habe verstehen können.
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Neue Wasfenfunde in Frankreich
Paris, 15. Dezember. Die Polizei hat am Mittwoch in einer Garage in Paris, deren Inhaber flüchtig ist. einen Geheimkeller und darin ein Waffenlaaer entdeckt, in dem sich sechs leichte Maschinengewehre, darunter zwei von denen, die aus dem Militärwaffenlager des Mobilmachungszentrums von Laon gestohlen worden waren, sowie 80 Militärgewehre befanden. Außerdem wurden 30 große Pappkästen gefunden, die je zwei Schnellfeuergewehre, ein Militärgewehr und ein Jagdgewehr enthielten. Auch die Munitionskästen wurden beschlagnahmt. Ferner wurden 28 Kisten mit gebrauchsfertigen Granaten, sowie Patronen und 15 leere Kisten gefunden, die anscheinend für Massen und Munition bestimmt waren.
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Las saß! Als sie bann mit dem Waldl vor die Haustüre trat, benützte er den Augenblick und stapfte zu Niels in die Kammer. „Jetzt hob i's no ganz verpatzt, Herr Pöttmes! Jetzt geht's heut' scho!"
„Warum denn?"
Das Geständnis war schwer, aber es mußte gemacht werden, Vielleicht wußte Pöttmes noch einen Ausweg.
..G'sagt Hab' i halt-daß 's Eahna recht war, wann's
oleib'n tat. Daraufhin hat's g'sagt-" Er druckste
an den Worten herum, als wären sie ein Knödel, der jhm im Halse stcckengeblieben war, und nicht hinanf- and nicht himintcrrutschen wollte.
„Was hat sic denn gesagt, Barthelmcs?" drängte Niels ungeduldig.
Aber es dauerte noch eine Weile, ehe der Alte mit der Antwort heransrückte. „G'sagt hat's — sic wär'S koane solchene net,"
Pöttmes mußte trotz seines Aergers lachen. „Vielleicht packen Sie ihr noch etwas Brot und Geräuchertes in den Rucksack, Barthelmcs. Sie können auch meine Thermosflasche nehmen und ihr mit heißem Kaffee füllen. Wenn ich wüßte, daß es sie nicht beleidigt, würde ich ihr einige hundert Mark daznlcgen. Sie kann dann ganz gut noch einige Wochen irgendwo bleiben, ohne eine Stellung zu haben,"
Barthelmes pflügte schon wieder an seinem Stoppelfeld, ein Zeichen, daß er angestrengt nachdachie. Aber es fiel ihm nichts ein. — Niels hörte ihn dann draußen Oenmistapfen und mit Schüsseln und Tellern rumoren. Es mochte ihm nicht sonderlich wohl zumute sein, denn
'!d ging er durch die Stube, bald nach dem Flur, dann ser nach der Stallung, wo die Geißen standen.
Nieis horte Klauome vor ocr Hüne mn oem zsunoe sprechen und überlegte, ob er sie zu sich herciiirrlfen sollte. Aber cs war besser, nicht. Sie hatte recht, wenn sie ging. Ein Mädchen ihres Alters und von ihrer Schönheit gehörte nicht in eine Atmhütte zu zwei Männern, von denen der eine alt und grau und der andere ein halber Krüppel war. Da war cs noch besser, ohne Stellung auf der Wanderschaft zu sein. Eines Tages fand sich doch jemand, der ihr ein Unterkommen bot.
Ungläubig sah er jetzt, wie sich die Tür öffnete und Klaudines blonder Kopf hercinlugte. „Darf ich Ihnen Lebwvhl sagen, Herr Pöttmes?" Mit raschem Schritt trat sie ans Bett. „Haben Sie Briefe, die ich mit hinunternehmen kann? Oder sonst etwas zu besorgen? Der Barthelmes kommt sobald nicht wieder ins Tal, sagt er."
„Ich müßte erst schreiben, Fräulein Klandine."
„Soll ich? — Und Sie diktieren."
„Es wäre sehr liebenswürdig!"
Sie brachte Papier und Bleistift, setzte sich auf den Bettrand und sah Niels abwartend an.'
„Mein lieber Bob!'
Ich habe gerade Gelegenheit, einen Brief befördern zu lassen. Es geht mir leidlich. Sobald ich nach Paris komme, werde ich Professor Mollier konsultieren. Ich glaube, es fehlt doch weiter, als ich anfangs gedacht habe. Was ist mit Elisabeth? Liegt sie noch im Krankenhaus? Bitte, lasse ihr jeden Sonnabend einen Strauß Nelken znschicken. Ich denke, es wird sie freuen. Ich liege noch immer ans der Karrer-Hütte. Diese unfreiwillige Hast ist vielleicht der größte Gewinn meines Lebens. Was macht Henriette? Sie braucht nicht z» wissen, daß ich Pech gehabt habe. Erwähne also bitte nichts, wenn Du schreibst.
In Liebe immer Dein Niels."
Klandine ließ sich noch Bobs Adresse diktieren und klebte dann die Marke'auf, die Pöttmes ans seiner Brieftasche nahm. „Sonst nichts mehr?"
„Danke, neinl"
„Minaye ioviei «orrciponoenz wie ich!" meinte sie lachend und schnellte plötzlich vom Bcttrand hoch, aufgeschreckt durch ein unheimliches Getöse. Sie lief hinaus und ließ die Tür hinter sich offen.
Zum zweitenmal erschütterte ein doniierartiges Krachen die Hütte. Staub rieselte von der Decke auf Niels' Gesicht. Es machte den Eindruck, als hätten sich die Wände verschoben. Der Dackel kam mit eingezvge- nem Schweif hereingeschossen und verkroch sich unter die Bettlade.
„Klandine!" ries Niels, als ein neues Gepolter die Hütte erschütterte. Nichts regte sich. Totenstille.
„Klandine!"
In dem kleinen Spiegel, der über der Kommode hing, sah Pöttmes sein Gesicht. Es war kalkweiß. „Barthelmes!"
Ueber ihm knisterte es leise. Er sah ganz deutlich, wie sich die Balken verschoben. Und plötzlich wußte Niels auch, was die Ursache gewesen war: Eine Lawine war niedergegangen und hatte die Hütte gestreift. Vor dem Fenster lag der Schnee wie ein Berg aufgetürmt. Nicht ein Eckchen Himmels war mehr sichtbar.
„Klandine! — Barthelmes!"
Waldl kam hervorgekrochcn und schlich mit hängenden Ohren nach der Tür.
„Klandiiie!" Niels horte seinen eigenen Schrei in der Enge des Raumes widerhallcn. Im Begriff, den geschienten Fuß ans den Boden zu setzen, sah er das Mädchen in der Tür stehen. Mit bebenden Lippen mrd farblosen Wangen.
„Wo hat er seine Schaufel?"
„Ich komme, Klandine!"
Sie machte einen raschen Schritt nach dem Bett zu. .Nein, bleiben Sie! Sie können nichts helfen! Ich finde Barthelmes schon. Nur eine Schaufel brauche ich."
„Sie schaffen es nicht allein!"
„Doch, doch!"
Pöstmes wollte sich trotzdem erheben, fiel aber kraftlos wieder zurück. „Es ist schrecklich!" stieß er hervor. „Können Sie noch in den Stall? — Tort hat Barthelmes sein Werkzeug. Ich komme gleich nach!"
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