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Sie war ein wohlerzogenes junges Mädchen und das einzige Kind ihrer Eltern. Sie lebte in einer kleinen Stadt und das Urteil der älteren Damen, vor denen sie immer noch einen tiefen Knicks ausführte, denen sie den Mantel oder den Sck)al trug, lautete einstimmig „ein reizendes Mädchen, ein Musterkind" Aber das darf Sie nun nicht veranlassen, geringschätzig von ihr zu denken, nein, sie war auch von uns Klassenkameradinnen sehr geschätzt und war — besonders ohne elterliche Oberaufsicht — zu allen Streichen aufgelegt. Sie hieß Margot und war meine Freundin.
Darum war ich cs auch, der sie das schreckliche Geheimnis der Sommerferien j anvertraute, gegen den Willen ihrer gestren- ! gen Mutter, mit der sie etwas verstört von ! einer Rheinreise zurückgekehrt war: ^
Margot hatte mit ihrer Mutter den Nacht- zug gewählt, um unsere Stadt in den frühen Morgenstunden zu erreichen. Ter Zug war überfüllt, die Abteile überheiß, man bekam keinen Platz. Als auch nach einigen Stunden die Fülle nicht nachlietz. entschloß man sich, an der nächsten Station auszusteigen und zu übernachten. Die nächste Station, ein unbekannter Ilmsteigebahnhof, lag menschenverlassen in der Nacht — das einzige Hotel schwieg wie ausgestorben — und erst nach langem Läuten meldete ein verschlafener Portier, daß nur noch ein Zimmer mit einem Bett frei sei. Die beiden Damen fügten sich in das Unvermeidliche. Man fand, daß das Bett von einer erträglichen Breite fei — und hoffte bald einzuschlasen.
Die Mutter atmete bald in ruhigen Zügen und Margot fand es schwer, sich nicht be- wegen zu können. Um die Schlafende nicht zu stören, stand sie leise auf. warf ihren Mor- genrock über und ging hinaus aus den gro- ßen Balkon, der um das ganze Haus herum- sührte. Sie wußte nicht wie lange sie draußen in den Mondschein und den Nebel über dem Fluß gestarrt hatte. Leise ösfnete sie die Tür und legte sich vorsichtig wieder in da» Bett. Sie versuchte die Mutter etwas bei- feite zu schieben, aber sie war im Schlafe un. beweglich. Schließlich fragte sie leise in die Dunkelheit: „Ach, kannst du nicht etwas mehr zur Seite rücken?"
„Aber liebes Kind, wenn Sie das unbedingt wünschen, muß ich das wohl!" ant- wartete ihr belustigt eine tiese Männer» stimme. Ein lauter Schrei — ein Gepolter an der Tür — ein Ruf der Mutter aul den Balkon hinaus und dann ein ausgeregtes Ge- slüster im Zimmer der beiden allein reisen- den Damen. Darauf — es war inzwischen Morgen geworden — wieder heftiges Türenklappen. ein hastig bestelltes Frühstück und baldmöglichste Welterfahrt im nächsten Bummelzug. Das waren die Ereignisse der nächsten Stunde. ..Ist es nicht grauenhaft —
ich hatte mich in der Balkontür geirrt — nein, was sagst du nur. Mama ist überhaupt fassungslos — und ich konnte doch wirklich nichts daiür.. .1"
Es war das aufregendste Erlebnis unserer stillen Mädchentage und es dauerte lange, bis wir aushörten, uns darüber und vor allem auch über das Woher und Wieso deS schweigsamen Zimmerbewohners mit der gleichfalls offenen Balkontür zu unterhalten.
Zwei Jahre später, es war einige Wochen bevor wir unser Abitur zu bestehen hofften, kam ein junger Regierungsrat auf die Stadtbehörde. Ter wie üblich seine ossiziellen Be- suche machte und sich sowohl beim Bürgermeister als auch beim Stadtbaurat nach Margots Eltern und ihrer Adresse erkundigte. Bald darauf erzählt auch Margot von dem Besuch am Sonntagvormittag und nachdem er auch bei uns den Reigen der gesellschaftlichen Verpflichtungen absolviert hatte, waren wir uns beide darin einig, daß er eine ganz besonders nette „Neuerscheinung" sei — und besonders seine Stimme, diese tiefe Stimme, die immer ein Lachen zu verbergen schien, machte ihn uns so vertraut. Er wurde unser Verbündeter, und manche Mathematikaufgabe wurde mit seiner Hilfe gelöst. Nach dem Abitur freilich folgte gleich eine zweite Sensation. Margot hatte sich verlobt . . . mit unserem gemeinsamen Freund Otto, unserem Helfer in Todes- ängsten.
Margot ging dann noch mit mir sork auf die Universität, und Margot ließ sich als Schülerm auf der Haushaltsschule eintragen. Ein halbes Jahr später aber war am Bor- abend der Hochzeit ein fröhlicher Kreis bei- sammen. den Polterabend zu feiern.
Wir wollten schon auseinandergehen, als Otto noch einmal feierlich sein Glas erhob und aus den großen Zufall trank, dem er seine kleine Braut, seine Frau verdanke...
' Wieso Zufall? Man sah sich fragend an und zuckte neugierig die Schultern. Otto löschte die großen Kerzen und erzählte beim Schein der Stehlampe eine wunderbare Begebenheit einen Traum, wie er sagte. Er sei vor ein paar Jahren aus einer Dienstreise gewesen in einer kleinen Stadt in Mitteldeutschland.
Es sei eine Mondscheinnacht gewesen von zauberhafter Schönheit und er habe einen vunderbaren Traum gehabt: die Balkontür abe sich sachte geöffnet und herein sei ein 'rtts sehr junges Mädchen getreten, Uopd-
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Schwabe« bei der Erforschung de« Kilimandscharo
Llgeoberledt 6er I48-?resso
8P. Stuttgart, 7. Dezember. Am ll. Dez. werden fünf junge Stuttgarter, alles erprobte Bergsteiger, eine etwa sechsmonatige Expedition in die Hochgebirge Ost. afrikas. hauptsächlich in die Gebirgsmassive des Kilimandscharo und des Ruwen- zori unternehmen. Ter Leiter der Expedition ist der 26 Jahre alte Ingenieur E. Eisen- mann. Durch die Expedition soll das bergsteigerisch wenig erforschte Gebiet des Nu- wenzori-Massivs gerade von der alpinistischen Seite her erforscht und kartographisch fest- gelegt werden. Tanebenher gehen andere wissenschaftliche Aufgaben, die sich mit anthropologischen, zoologischen und botani- schen Dingen befassen. Tenn gerade in den Urwäldern, die dem Nuwenzori-Massiv vorgelagert sind, leben noch unbekannte Zwerg- stamme und die sogenannten ..roten Affen", auch die Gebirgsflora jener Gegend ist noch ziemlich unerforscht. Im Vordergrund frei- lich steht die bergsteigerische Erschließung so- wohl des Kilimandscharo als auch des Nuwenzori.
Aufstieg 6000 Meier hoch
„In welcher Weise haben Sie sich aus die Fahrt vorbereitet?" wollen wir wissen. „Wir haben", antwortete der Leiter der Expedition, „vor nicht allzu langer Zeit im Berner Oberland ein Trainingslager ausgebaut, dort Eishöhlen gegraben und zehn Tage dieses Höhlenleben durchgeführt. Selbstverständ- lich sind wir alle altgediente Bergsteiger und haben schon früher in den schweizerischen und französischen Alpen, vor allem im Montblanc-Gebiet. für sämtliche Teilnehmer Trat, ningskurse abgehalten, die verschiedenartigsten Aufstiege auf den Montblanc mußten geschafft werden. Der eine Gipfel des Kill- mandscharo, der Kibo, ist 6010 Meter hoch, der aus fünf Gipfeln bestehende Mawenzi reicht auch bis über 5000 Meter hinauf und ebenso das Hochgebirgsmassiv des Nuwen- zori. Wir werden auch dort in ähnlicher Weise verfahren wie bei unseren Fahrten in europäischen Hochgebirgen. Wir errichten beispielsweise auf dem Kilimandscharo sowohl wie aus dem Nuwenzori in etwa 4000 Meter Höhe ern Lager, von dem aus wir dann die einzelnen Aufstiege unternehmen werden, uw
immer wieder in das Lager zurückzukehren. Unsere ganze Ausrüstung werden wir durch eine 60 Mann starke Trägerkolonne von Schwarzen in das Lager bringen lassen und dort etwa 10 bis 15 Mann Ein- geborene zu unserer Bedienung und Mit- Hilfe zurückbehalten."
..Bei den tropischen Temperaturschwan, kungen wird Ihnen wohl die Akklimatisie- rung Schwierigkeiten machen?" „Ja. es wird im Anfang schon ein bißchen schwierig sein denn, wie Sie wißen, liegt der mit ewigem Schnee bedeckte Kilimandscharo direkt unter dem Nequator. und während in der Ebene 40 Grad Hitze und mehr herrschen, dürften wir wohl auf dem Gipfel Temperaturen bis zu minus 20 Grad antrekfen. Immerhin haben wir berechtigte Hoffnung daß wir auf dem Kilimandscharo gleichmäßiges, sonniges Hochoebirgsklima antreffen werden.
Schutz gegen Malaria und Schlangengift
Ueber die Ausrüstung der Expedition berichtet Ingenieur Eisenmann: Wir sind von Stuttgarter und schwäbischen Sportsirmen mit allem ausgerüstet worden was der Berg- steiger braucht, ebenso mit allen Tinaen die um» ui tropischen Gebieten beuongi. Boa den Taunenfchlasdecken. bis zu dem tropisch verpackten Photomaterial, fehlt nichts. Selbstverständlich haben wir auch genügend Brennstoff und einen Benzinkocher eingepackt und schließlich alle jene medizinischen Hilfs- mittel, die uns vor Malaria und vor allem vor den gefürchteten Schlangen- bissen — die gefährlichen kleinen Busch- schlangen gibt es am Nuwenzori in rauhen Mengen — schützen sollen. Daß wir uns alpinistisch und wissenschaftlich sorgiältig und tadellos orientiert haben ist ielbstver- stündlich. Wir haben ja auch nichts Geringeres vor. als mit unserer Fahrt eine neue Erschließungsepoche gerade des Nuwenzori- Massivs einzuleiten. Tie Expedition wird von der Sektion Stuttgart des Deutich- Oesterreichischen Alpenvereins unternommen und von der Technischen Hochschule Stutt- gart, der Deutschen Forschungsgemeinschaft und von verschiedenen anderen öfsentlichen und privaten Stellen und Persönlichkeiten unterstützt."
lanver und Advokat. Trotz allen 'Ruhms und aller Wurden lebt er in seinem Hau» an der Themse da» Leben eine» guten, traditionsbedachten englischen Bürger», der selbst seinen Rasen sprengt, leidenschaftlich gern im Tarten arbeitet, seinen Kindern bei den Schularbeiten hilft und selbst ein Souper bereiten kann. Man ist sehr gespan.st. ob der „Minister des Humors" England mit weiteren humanen Gesetzentwürfen beglücken wird. I.ve.K
internieren
„Minister des Humors?"
Der Redakteur des »Punch* als Ehescheidungsspezialist
Gesetz wird torpediert
Ei« überaltertes
Der hohe, enge Saal in London, in dem alle Probleme des weltweiten britischen Imperiums entschieden werden, erlebt wenig Sensationen. Im feierlichen House of Commons (Unterhaus) versucht man noch immer, nach außen in allen Formen Ruhe. Würde; Tradition und Zeremonien zu wahren. Mister A. P. Herbert brachte so eine Sensation und viel Lachen in den feierlich dunklen Raum, als er im Jahre 1935 seinen „Maiden Speech", seine Jungfernrede, im Unterhaus hielt. Baldwin, der Ministerpräsident. hatte gerade gesprochen. Da erhob sich aus einer Bank ein kleiner, schmaler Mann mit einer scharf gebogenen Nase, der aufgeregt seinen Kopf hin- und herdreht. A. P. Herbert sollte seine Antrittsrede halten. Man lachte bereits, ehe er begann. Man erwartete die Rede eines Spaßvogels und freute sich auf das Manifest eines Witzboldes, eine Abwechslung in der Feierlichkeit des Abgeordentenhauses. Denn A. P. Herbert ist von Berus Humorist, humoristischer Autor, Lhri- ker. Dramatiker, Advokat. Er war von der Ox- sorder Universität nur darum ins Unterhaus gesandt, weil seine Wahlreden jeder Partei den Krieg erklärten, und man dadurch die Gefahr einer scharfen Parteifehde beseitigen wollte.
Lachstürme ohne Grund
Zunächst gab es keinen Grund zu lachen. Herbert war ernsthaft wie das älteste Unterhausmit- ! glied. Als unabhängiges Mitglied stand er aus ^ und forderte keinen Geringeren als den Minister-
> Präsidenten Baldwin zu einer Aussprache auf. Wenig beeindruckt durch die Würde des Hauses und Bedeutung seines Vorredners erklärte er
^ Baldwin freundschaftlich, daß er kein Recht hätte,
> die ganze Zeit der Sitzung für Negierungsgeschäfte zu beanspruchen. Auch private Mitglieder müßten die Möglichkeit haben, Gesetzesvor- schläge einzureichen. Aufgeregt fuchtelte das neugebackene Unterhausmitglied mit einem Manuskript drohend umher. War es ein neues Drama?
! Oder das Libretto einer Revue? Oder die Korr«-?- ! turbogen des „Punch", dessen Redakteur A. P.
! Herbert war? Nein, ein bedeutungsvoller, hoffnungsreicher Gesetzentwurf: Der Humorist und Dramatiker wollte seinem zahlreichen Ruhm und
von einem blauen seidenen Mantel umflossen mit bloßen Sohlen und sei zu ihm ans Bett getreten. Nach kurzer Zeit sei sie lautlos wieder verschwunden, lind dieses Mädchen im Traum habe Margot so ähnlich gesehen, daß er bei der ersten Begegnung gewußt habe: dasistdeineFrau!
Wunderbar, io sagten die Gäste. Wir drei aber Margot Otto und ich gingen schweigend hinaus ans den Flur und das erste Erschrecken löste sich in einem befreienden Lachen, daS sich außer uns niemand so recht erklären konnte.
seinen Würden die neue eines Mieygeoers gin- zufügen. „Ich habe hier einen Gesetzentwurf", erklärte er. „den ich am nächsten Freitag vorlegen werde oder am übernächsten Freitag oder an jedem Freitag, bis er Gesetz geworden ist, und ich schwöre, daß er Gesetz sein wird, ehe dieses Parjament zu Ende ist!" Man lachte, lachte, ohne Aufhören. Das ganze House of Commons sreute sich, der Humorist hielt Wort und blieb seinem Beruf treu. Lachen und Beifall ohne Ende. Denn niemand glaubte, daß A. P. Herbert seine Drohung ernst meinte.
Eine vernünftige Ehescheidungsreform
Und nach Monaten stand Alan Patrick Herbert wieder auf seinem Platz im Unterhaus, reckte stolz seinen Hals und schmunzelte vergnügt. Er nahm den Beifall seiner Kollegen entgegen, die Glückwünsche für das durchgebrachte Gesetz, für die „Mariage Bill" — das neue Ehescheidungsgesetz. A. P. Herbert hatte seine Drohung wahr gemacht und das Manuskript von damals war ratifiziert worden. Dabei ist A. P. Herbert weder unglücklich verheiratet noch Junggeselle. Aber der Humorist ist immer und überall bereit, seinen Zeitgenossen einen Dienst zu erweisen oder eine humane Mission zu erfüllen. A. P. Herbert fand, daß die Ehescheidungsgesetze einem Lande wie England unwürdig seien. Um geschieden zu werden, mußte man Ehebruch begehen und seinem Ehepartner eine Hotelrechnung zusenden, die besagen sollte, daß man mit einer anderen Frau oder einem anderen Mann in einem Schlafzimmer die Nacht verbracht hat. Es gab also für all die. die geschieden werden wollten, nur zwei Wege: Unmoral oder das Fortdauern einer nn- § erträglich gewordenen Ehe. Das Ehegcsetz von >
A. P. Herbert gibt jetzt die Möglichkeit, ohne j dieses Mittel von einem Partner geschieden zu l iverden. wenn er grausam war, wenn er seinen ^ Partner mindestens drei Jahre verlassen . hatte, wenn er an Epilepsie oder Geistgestörtheit ^ litt. Mit Begeisterung hatte sich der Humorist , für sein Gesetz eingesetzt. Was anfänglich so be- ; lacht wurde, ist jetzt Staatsgesetz. 'Man ! hat A. P. Herbert schon zum „Minister des Humors" vorgeschlagen, auf daß die Politik etwas heiterer werde.
A. P. Herbert privat
A. P. Herbert ist der Humorist mit dem goldenen Herzen. Schwierigkeiten und Strapazen nimmt er gern auf sich, wenn er seinen Zeitgenossen nur einen Dienst erweisen kann. Er ist Satiriker von Beruf, aber niemals auf Kosten der Schwächen seiner Mitmenschen. Im Privatleben ist der Ne- dakteur des „Punch", der bekanntesten englischen Wik-Zeitschrist". empfindsam wie ein Poet. d°r er übrigens auch ist. Die Unterhauswürde ist nur eines der vielen Arbeitsgebiete des so erfolgreichen Gesetzgebers. Autor heiterer Bücher, Lustspiel-Dramatiker, Bearbeiter klassischer Operetten, Revue-Autor, Verfasser der Krönungs- Revue. Bearbetter der „Fledermaus" für die En.i- :
Im Weihnachtsmonat keine Vorschußtilgung
Der Neichsfinanzminister hat die Richtlinien für die Gewährung von Vorschüssen in besonderen Fallen im öffentlichen Dienst ergänzt. Darnach unterbleibt im Weihnachtsmonat eine Tilgung des Vorschusses. In dem Monat, in den der Häuptel des zustehenden Erholungsurlaubes fällt, kann die Tilgung des Vorschusses auf Antrag ausgesetzt werden Die Tilgungsfrist verlängert sich jeweils entsprechend.
Ein Vauleistungsbuch wird eingeführt
Es bedeutet eine große Verschwendung von Arbeitskräften und Arbeitszeit, bei jedem Auf- trag stets wieder die üblichen sich wiederholenden Bauleistungen neu zu beschreiben. Das Deutsche Handwerksinstitut ist deshalb darangegangen, ein B a li l e i st u n g s b u ch auszuarbeite», das ein- wandsreie und eindeutige Grundlagen für die -Ausschreibung und Kalkulation von Bauarbeiten gibt. Das Buch wird bis zum Ende des Winter» fertig. Es werden einheitliche Leistungsbeschreibungen für landwirtschaftliche Bauten, Ärbeiterwohn- stätten, Einfamilienhäuser und Geschoßwohnungen bearbeitet.
Nur ein Lehrling im Bäckerbetrieb
In jedem Betrieb des Bäckerhandwerks darf nur ein Lehrling gehalten werden. Ein zweiter Lehrling darf dann eintreten, wenn der erste Lehrling das zweite Lehrjahr vollendet hat und regelmäßig mindestens ein Geselle beschäl- tigt wird. In besonderen Fällen kann die Hand- Werkskammer Ausnahmen zulasten. Mehr als drei Lehrlinge dürfen jedoch in keinem Bäckerci- betrieb gehalten werden.
Aussetzen von Tieren wird bestraft
^Jn Ochsenhausen, Kr. Biberach, hat ein Bauer junge Kätzchen, die er offenbar loswerden wollte, auf einen Acker weit außerhalb des Orts hinausgetragen und die Tiere in der kalten Nacht ihrem Schicksal überlassen. Dieser Vorfall gibt Anlaß, auf das neue Tierschutzgesetz hiiizuweisen, das jede Art von Tierquälerei, ins- besondere aber das Allssetzen von Haustieren und von hilflosen Jungtieren unter Strafe stellt.
Wie sinkt der Wert eines Kraftwagens?
Die Deutsche Automobil-Treuhand (DAT.) hat gewisse Normen über die durchschnittliche Wert- Minderung der Kraftwagen herausgebracht. Da- bei ist zu beachten, daß es sich naturgemäß nur um Richtlinien handeln kann. Die Normen nehmen die Abwertung eines kleinen Personen- Wagens in der Preislage bis 2000 NM. am Ende des ersten Jahres zu einem Drittel an. Die Wertminderung steigt im zweiten Jahre auf 40 Prozent, im dritten auf 60, im vierten auf 70 und im fünften Jahr auf 80 Prozent SeS Neuwertes. Die Wertminderung der Wagen höherer Preislagen geht rascher vor sich. Dies hängt wohl damit zusammen, daß in erster Linie die Nachfrage für gebrauchte Wagen sich auf kleine und mittlere Wagen erstreckt. Der Altwagenkäufer muß nicht nur auf den Anschaffungspreis, sondern muß auch auf den Preis der Unterhaltungskosten sehen. Somit wird für den Wagen der höheren Preislage der Abwertungssatz im ersten und zweiten Jahr schon mit 45 und 55 Prozent der Preisklassen bis 7000 NM. Neuwert und sogar mit 50 bis 60 Prozent der Preisklassen über 10 000 RM. Neu- wert angenommen. Der Endwert sinkt iin fünften Jahr für diese Wagenklasse auf nur noch 15 Prozent des Neuwertes.
Keine Ballone selbst bergen
Um Unfälle, bei denen Menschen schwer zu Schaden kommen können, zu vermeiden, wird darauf aufmerksam gemacht, recht vorsichtig bei der Bergung von losgerissenen Fesselballonen oder Drachen zu sein die an Hochspannungsleitungen oder anderen Frähten hängen geblieben sind. Auch bei noch treibenden Ballonen ist Vorsicht geboten, da die Berührung des schleppenden Seiles oder Drahtes zu Gesundheitsschadigungen führen kann. Es ist ratsam, bei der Feststellung hängen gebliebener oder tief treibender Ballone und Drachen schnellstens die nächste Polizeistation und das nächste Elektrizitätswerk zu benachrichtigen
Die Verwertung entrahmter Milch
Jeder Betrieb muß die restlose und zweckentsprechende Verwertung der entrahmten Milch und der Produkte aus entrahmter Milch sowie der Molken und Spülmilch sicherstellcn. Dabei sind fünf Verwertungsarten freigestellt: Die Rückgabe an die Erzeuger, die Verwendung als entrahmte Trinkmilch oder zur Bereitung von Milchmisch- getränken, die Herstellung von Käse, Quark und Sanermilchwaren. die Herstellung von Milchzucker aus Molken und die Herstellung von Futtermitteln. Die Verwertung von entrahmter Milch und ihren Produkten sowie von Molken zu anderen Zwecken bedarf' der Genehmigung des Milchwirt- schaftSverbandes.
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kl i g e n b e r i c k t 6er 8 Presse
Kt. Hamburg, 6. Dezember. Bei der Weihe einer Fahne für die Bezirksleitung See der Deutschen Lufthansa betonte Bezirksleiter Schiller, daß der Turchsührung des planmäßigen Nordatlantik-Luftverkehrs nach den Versuchsflüqen dieses Jahres Nlchls mehr im Wege steht. Die Erfahrungen die- ses Jahres bei den 24 Versuchsslügen haben dazu geführt, daß schon 1938 d°r planmäßige Luftverkehr über den Nordatlantik ausgenommen werden