Bohrtürme wachsen am Amazonas
«Erdteil- Brasilien hat Zukunft — Ungeheure Urwaldflächen noch unerforscht — Blasrohr unh Giftpfeil drohen — Front gegen den Bolschewismus
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Brasilien ist ei» aufblühendcs Land. Das erkennt jeder, der durch die Städte fährt und den Berkehr in den Häfen beobachtet. In Sao Paolo und Rio de Janeiro schießen Wolkenkratzer empor, als würden sie am laufenden Band gebaut und gleichzeitig werden in allen Vorstädten Arbeitersiedlungen errichtet. Hand in Hand mit dieser städtebaulichen Entwicklung geht die Anlage neuer Eisenbahnlinien und Autostraßen nach nvrdamerikanischem Muster. Es herrscht eine fieberhafte Tätigkeit im ganzen Land und man schätzt, daß es Brasilien eigentlich nicht schlecht gehen könne. Wer arbeiten will, braucht nicht zu hungern, zumal die Lebensbedingungen für die Einheimischen durchaus günstig sind. Auf der anderen Seite aber darf niemand glauben, daß ihm in diesem von der Natur gesegneten Land der Reichtum in den Schoß fällt.
Für einen Europäer ist es bei den klimatischen Verhältnissen Brasiliens nicht leicht, durch Handarbeit sein Brot zu verdienen. Die ungewohnte Hitze während der Sommermonate, von der auch die Küstenstüdte nicht verschont bleiben, läßt die Energien erschlaffen. Auch die Siedler draußen im Urwald können ein Lied davon singen, wie schwer es ist, in diesem Klima vorwärtszukommen. Der Boden trägt zwar schnell und reichlich, vielfach sogar doppelt und dreifach, aber nur dann, wenn er vorher in entsprechendem Maße bearbeitet worden ist. Und die Siedler müssen mit Widerwärtigkeiten verschiedenster Art rechnen. Eine Plantage mag noch so schön stehen und noch so ertragreich erscheinen, kommen Heuschrecken oder ein Papageienschwarm, so ist in einer Nacht die Arbeit eines ganzen Jahres dahin.
Jagd nach defekten Dachrinnen
Wenn hier die klimatischen Verhältnisse Brasiliens angeschnitten wurden, so muß dabei allerdings erwähnt werden, daß sich die Regierung seit Jahrzehnten die größte Mühe gegeben hat, um sie zu bessern und auch für Europäer zuträglich zu machen. Die Erfolge blieben bei diesen Bemühungen nicht aus. Erinnert sei nur an die Sysiphusarbeit des bekannten brasilianischen Arztes Dr. Cruz, der es in verhältnismäßig kurzer Zeit fertiggebracht hat, die völlig fieberverseuchten Städte Rio und Santos für den menschlichen Aufenthalt geeignet zu machen. In den Großstädten wurde sogar ein regelrechter Fieberabwehrdien st eingerichtet, der heute ganz vorzüglich arbeitet. Eine kleine Armee von Eesundheitspolizisten kontrolliert zweimal in der Woche Haus für Haus und Hof für Hof nach defekten Dachrinnen und stehenden Psützen, die als die schlimmsten Brutstätten der gefährlichen Stechmücken gelten.
Serum rettet viele Tausende
Auch gegen die Schlangen zog die Negierung zu Felde, die einmal für dieses Land eine Pest bedeuteten. Man schätzt, daß es heute noch etwa 150 ungiftige und giftige Arien gibt, die draußen im Camp, in den Urwäldern und im Matto gedeihen. Nach der Statistik werde» heute noch in Brasilien jährlich 25 VOO Menschen von Schlangen gebissen und es hat Zeiten gegeben, wo von diesen Gebissenen zwei Drittel starben, weil es keine Möglichkeit gab, sie vor der tödlichen Wirkung des Giftes zu retten. Seit zwei Jahrzehnten besteht in der Nähe von Sao Paolo das Serumtherapeutische Institut Butantan, dem eine Schlangenfarm angegliedert ist und dessen Aerzte aus dem Gift der brasilianischen Schlangen ein heilsames Serum Herstellen, das im ganzen Lande verschickt wird und jährlich mindestens 15 000 Menschen das Leben rettet.
Die Besserung der wirtschaftlichen Lage verdankt Brasilien in erster Linie seinem Präsidenten Dr. Getulio Vargas. Er nahm sich zunächst einmal mit besonderem Nachdruck der Kasfeesorgen seines Laiides an. Mit dem Kaffee-Export steht und fällt auch heute noch Brasilien. Dieses Produkt ist mit 45,5 v. H. an der brasilianischen Gesamtnussuhr beteiligt und hatte sogar noch im Jahre 1931 69 v. H. Anteil. Die Ausfuhr betrug im Jahre 1936 14 185 506 Sack, während im Jahrs 1931 noch 17,8 Millionen Sack ausgeführt wurden. Die Lage war in Brasilien so, daß die Plantagen nach wie vor dieselben oder gar größere Kaffeemengen produzierten und auf den Markt warfen und dabei der Konsum des Auslandes ständig abnahm. Es setzte eine Panikstimmung ein, da die Preise in einem Tempo heruntergingen, daß Gewaltmaßnahmen ergriffen werden mußten, damit sich der Kaffeeanbau überhaupt noch lohnte und nicht die gesamte Wirtschaft zusammenbrach.
50 Millionen Sack vernichtet '
In diesem Augenblick wurde die sogenannte Opferquote eingeführt. Jeder Kafsesproduzent mußte hinfort 30 v. H. seiner Ernte an das Nationale Kaffeedepartement abliefern. Diese Menge wurde verbrannt, eine Maßnahme, die zwar im ersten Moment hart erschien, die aber notwendig wurde, nachdem alle anderen Experimente gescheitert waren. Man wird sogar noch weitergehen und plant, im nächsten Jahre 70 v. H. der gesamten Kaffee-Ernte zu vernichte», insgesamt 18 Millionen Sack. Man hofft, auf diese Weise einen normalen Kaffeelagerbestand und damit das Gleichgewicht auf dem brasilianischen Kaffeo- markt wieder herzustellen. Und wie jedes Unglück im menschlichen Leben auch seine positive Seite hat, so gewann auch Brasilien bei der Kaffeever- brennung in einem Punkt: Die Qualität seiner Kaffeesorten hob sich, denn die Verordnung des Nationalen Kaffeedepartements bestimmt, daß nur die geringen Kafseesorten vernichtet werden, gute Sorten dagegen mit sofortiger Verfrachtung rechnen dürfen.
Auf der Strecke von Sao Paolo nach CampinaS brennt gleich neben der Station Campo Limpo ein riesiger Scheiterhaufen. Die gesamte Land- schüft ist in Rauchwolken gehüllt und man wird an einen Torfbrand erinnert. Aber das Feuer nährt sich nicht vom Torf, sondern von dem Kaffee, den die Fazcnderos an die Negierung ab- qeliefert haben. Die staatliche Derbren-
nungsanlage von Campo Limpo ver- schlang bis jetzt rund 50 Millionen Sack. Aber obwohl der Export nach der Bilanz vom Jahre 1936 mengenmäßig noch zurückgegangen war, ist der Gegenwert in Goldpfunden um 400 000 gestiegen.
Aber Brasilien hat nicht nur Kasfeesorgen. Eine untergeordnete Rolle im Ausfuhrhandel spielt heute der Kautschuk, obwohl Brasilien in diesem Produkt einmal die Monopolstellung hatte, die ihm dann England eines Tages durch den Diebstahl des Gummisamens und durch seine Gummianpflanzungen in Indien entriß. Von diesem Schlag konnte sich Brasilien nur sehr schwer erholen. Inzwischen haben sich die Fazenderos in starkem Maße aus die Baumwollproduktion geworfen und damit auf die Baumwollaus- fuhr. Sie betrug 1933 nur noch 11 633 Tonnen gegen 20 779 Tonnen im Jahre 1931 und kletterte daun im Jahre 1936 auf 200 313 Tonnen. Das sind 19,08 v. H. der Gesamtausfuhr gegen 1,60 v. H. im Jahre 1931. Man darf diese Zahlen zwar nicht mit der englischen Baumwollaus- fuhr vergleichen, aber kennzeichnend für die Bedeutung dieser Ausfuhrsteigerung ist die Tatsache, daß zahlreiche nordamerikanische Baum- wollfarmer ihren Betrieb in Nordamerika schlossen, um in Brasilien ihre Zelte anfzuschlagen.
Deutschland und Brasilien
Die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Brasilien waren bisher sehr rege. Aber nordamerikanische Neider versuchten einen Keil dazwischen zu treiben — NSA. ist der Hauptkaffeeabnehmer für Brasilien und verlangt dafür, daß Brasilien den Handelsvertrag mit Deutschland löscht. Die Statistik zeigt, daß Deutschland nicht nur seine Ausfuhr nach Brasilien, sondern auch seine Einfuhr vergrößert hat. Die Bilanz ist heute ausgeglichen, während sie vorher für Brasilien passiv war, obwohl Deutschland den Export — besonders Autos und Schreibmaschinen — um 35 v. H. steigern konnte. Es paßt den Amerikanern nicht, daß die brasilianische Bilanz mit USA. aktiv ist. Trotzdem bleibt die Ausfuhr von Autos und Schreibmaschinen von Nordamerika nach Brasilien viel größer als die deutsche
Der Aktivsaldo der brasilianischen Handelsbilanz betrug im Jahre 1933 7659 Goldpfund, ging dann im Jahre 1935 auf 5931 zurück und stieg 1936 auf 9004. Brasilien hat daher allen Grund, hoffnungsfroh in die Zukunft zu sehen. Die gegenwärtige Negierung hat auch in politischer Hinsicht die Zügel fest in der Hand. Vor wenigen Tagen deckte sie wieder einmal einen von langer Hand vorbereiteten Putschplan der Komintern aus. Brasilien ist, genau so wie die übrigen ABC-Staaten Südamerikas ein ausgesprochener Gegner des Bolschewismus. Schon im Jahre 1935 wurde ein mit allen Mitteln auf. gezogener kommunistischer Putschversuch in den Anfängen erstickt. Die Ruinen der Kasernen des Dritten Regimentes in Rio erinnern au diese Zeit.
Unterwelt in Schach gehalten
Durch umfassende Sicheruugsvorkehrungen wurde schon vor längerer Zeit in Brasilien der Zuzug des sogenannten Lumvenvrolctariats abaeitovvt.
bl. Genf, 14. Oktober. Zwischen der Ermordung des einstigen GPU.-Agenten Reiß, den Bombenanschlägen im Pariser Elyseeviertel und der Entführung des Generals Miller schälen sich immer deutlichere Zusammenhänge heraus. Einen höchst aufschlußreichen und wesentlichen Beitrag hierzu ergaben die Untersuchungen der schweizerischen und französischen Behörden gegen einen gewissen Waljimir Kondratiew, der als Mörder des „Verräters" Reiß einwandfrei sestgestellt werden konnte.
Die Bekanntschaft mit Skoblin
Wer ist nun dieser Wladimir Kondratiew? Als General Kornilow in verlustreichen tapferen Kämpfen am Don noch erbitterten Widerstand gegen die bolschewistischen Horden leistete, meldete sich bei ihm ein 14jähriger Junge — Kondratiew, aus jener Zeit datiert die Bekanntschaft zwischen diesem und dem General Skoblin, der vor drei Wochen in Paris General Miller in die Hände der GPU. spielte. Als Kornilow der bolschewistischen Uebermacht erlag, flüchtete Kondratiew nach Paris, wo er zunächst in denkbar ärmlichen Verhältnissen lebte und sich mühsam sich sein Brot als Taxichauffeur verdiente.
Obwohl Kondratiew sich als haßerfüllter Feind des Bolschewismus aufspielte, kam er doch — ähnlich wie Skoblin — bald in den Verdacht, bezahlter Spitzel der Sowjets innerhalb der weißrussischen Emigrantenverbände zu sein. Niemand konnte ihm jedoch etwas Positives Nachweisen. Verdächtig aber blieb die Tatsache, daß er wie Skoblin über finanzielle Mittel verfügte, deren Herkunft sich niemand zu erklären wußte. Er besaß eine Villa bei Mont-Sacconnex, einen eigenen Kraftwagen und führte mit seiner Freundin Suwtschinaja ein luxuriöses Leben.
Die Ermordung von Reiß
Bei der Untersuchung des Falles Reiß fand die schweizerische Polizei jenes Telegramm, das Kondratiew nach Lausanne gerufen hatte. Zwei Tage später, am 4. September, wurde Reiß von Kondratiew ermordet. Die Ermittlung des Mörders wurde dadurch erleichtert, daß am gleichen Tag der Polizei in Lausanne zwei verdächtige Gestalten ausgefallen waren, die sich in der Umgebung des dortigen Bahnofs Herumtrieben. Da man einen Anschlag auf den am selben Tag durch Lausanne durchfahrenden Marschall Le tat« HMrchtrtk- LüÄöl. dj? Geheim-
das sich bekanntlich mit Vorliebe in internationalen Hafenstädten ansammelt und von den Kommu- nisten gern als Stoßtrupp verwendet wird Das berüchtigte Mertel am M a n g u e - K a n a I in R so . >n dem der Abschaum der Menschheit aufhält und die Unterweltpläne der Kommunisten mit allen Mitteln unterstützt, wird von schwer- bewaffneter Polizei und Militärpatrouillen im Stahlhelm bei Tag und Nacht bewacht Schie- ßereien und Messerstechereien sind hier an der Tagesordnung. Aber dieser Schönheitsfehler in der schönsten Stadt der Welt ist ein notwendiges Uebel, ilm das lichtscheue Gesindel aus ein Sammelbecken zu konzentrieren, das unter ständiger und genauester Kontrolle der Staatsgewalt steht.
Waldsümpfe — groß wie halb Europa
Es ist im Zusammenhang mit der kulturellen Entwicklung Brasiliens oft die Frage aufgeworfen worden, ob eines Tages auch die r r e s i g e n U r - Wälder dieses Landes der Axt zum Ovfer fallen werden. Auf den ersten Blick erscheint das unmöglich, wenn man sich vorstellt, daß dort noch Gebiete von der Größe halb Europas unberührt liegen, die so versumpft und fieberverseucht sind, j daß es dort auf die Dauer kein Mensch aushält. Wer in Brasilien einmal ein paar Tage und Nächte lang mit der Eisenbahn gefahren ist und sich am Schluß seiner Reise das abgefahrene Stück auf der Landkarte betrachtet hat, der kommt zu der Erkenntnis, daß Brasilien mehr einem Erdteil gleicht, der fast zur Hälfte noch unerforscht ist. Dieses gewaltige Land zählt nur etwa 40 Mil- lionen Einwohner.
Aber allein das Stromgebiet des Amazonas umfaßt sieben Millionen Ouadratkilo- meter. 25 000 Kilometer seines Netzes sind schiffbar. Stellenweise gleicht der Amazonas einem Meer und es ist äußerlich nicht feststellbar, wo der Atlantik aufhört und der Amazonas anfängt, denn an der Mündung ist er 250 Kilometer, an einer Stelle sogar 320 Kilometer breit. Er verfügt allein über hundert schiffbare Nebenflüsse. In diesem Stromgebiet tauchen Plötzlich nach einer Ileberschwemmung Inseln auf, die von den Bewohnern zweimal abgeerntet werden und die dann wieder in der ungeheuren Wasserflut für immer verschwinden.
Der Tod auf der Lauer
Man kann nicht von der Größe dieses Gebiets sprechen, ohne gleichzeitig die Gefahren an- zusühren. die dort aus jeden lauern, der sich sür längere Zeit in das Innere begibt. Neben Malaria und Gelbsieber werden die riesigen Wälder von Schlangen und allerlei Raubzeug unsicher gemacht. Dazu kommen die heimtückischen Ureinwohner, die noch zum großen Teil unkultiviert sind ound mit vergifteten Pfeilen und Blasrohren Jagd auf den weißen Mann machen. Unzählige Forscher, Abenteurer, Gummisucher und Orchideenjäger haben in diesen Wäldern schon ihren Tod gefunden.
Aber ist es deshalb unmöglich, dieses Gebiet zu kultivieren? Beim Stand unserer heutigen Wissenschaft und Technik dürfte auf die Dauer keine Wildnis Widerstand leisten. Man denke nur an die Kultivierung Afrikas, an die Durchquerung der Sahara mit modernsten Wüstcnomnibussen,
Polizisten Kondratiew, der sich allerdings aus- weisen konnte. Vorsichtshalber notierten sich die Beamten seine Anschrist in Mont-Sacconnex.
Die Bomben im Elysee
Nach der Ermordung von Reiß fiel der Verdacht sofort auf Kondratiew, in dessen Villa von der französischen Polizei auf Ersuchen der Schweizer Behörden eine Haussuchung vorgenommen wurde. Dabei entdeckte man ein Telegramm, in dem Kondratiew in Paris dringend verlangt wurde. Am 7. September traf Kondratiew auch tatsächlich in Paris ein. Vier Tage später fanden die angeblich von der französischen Polizei noch nicht aufgeklärten Bombenanschläge im Elysee statt. Aus den näheren Umständen ergibt sich jedoch die äußerst naheliegende Vermutung, daß Kondratiew hierbei die Hand im Spiele hatte oder selbst aktiv bei den Attentaten mitwirkte. Auffallend ist jedenfalls, daß bei Nachforschungen in seiner Pariser Wohnung ein Brief seiner Freundin aufgefundeu wurde, der die Mitteilung enthielt, Wladimir Kondratiew habe seiner angegriffenen Lungen wegen wieder in die Berge zurückkehren müssen.
Die Entführung Millers
Am 22. September erfolgte die sensationelle Entführung des weißrussischen Generals Miller, dessen Rätsel ebenfalls noch nicht aufgeklärt werden konnte. Darüber jedoch dürfte heute kein Zweifel mehr bestehen, daß Skoblin eine wesentliche Nolle bei der Entführung Millers gespielt hat. Weiter ergib sich die überraschende Tatsache, daß einer der beiden Verbrecher, die die Entführung Millers inszenierten, dem schon lange gesuchten Mörder Kondratiew ähnlich sah. Die Schlußfolgerung liegt daher sehr nahe, daß auch Kondratiew einer der beiden Männer war. die Miller überwältigten und verschleppten.
Der Mörder ist verschwunden!
Seitdem war keine Spur Kondratiews mehr zu entdecken. Es wird behauptet, daß er sich ,n Belgien aufhält. Andere wollen von einer lucht nach England wissen und eine dritte ersion endlich vermutet seine Rückkehr nach Sowjetrußland. Die letzten Geheimnisse werden wohl nie aufgeklärt werden, wenn es auch feststehen dürste, daß Kondratiew an diesen drei Verbrechen direkt beteiligt war.
Ver EntMrer General Millers
Sensationelle Enthöllangen über den Verbrecher Kontratiew Das MordwerSzeug der GPN.
man erinnere sich an den Bau der sogenannten Gummibahn, die vor genau dreißig Jahren von Guyara-Mitim nach Porto-Velho gebaut wurde und die mitten durch die ärgsten Fiebergebiete zwischen Brasilien und Bolivien führt. Der Bau hat ungeheure Summen und Tausends von Menschenleben gekostet, aber die Bahn wurde fertig und der Seuchenbekämpfer, Dr. Cruz, sorgte dafür, daß diese Fiebcrhölle besiedlungsfähig wurde. Man sieht, der Kampf gegen den Urwald ist schwer, aber nicht aussichtslos. Nur wird es noch Jahrzehnte dauern, ehe auch nur ein Teil dieses Riesengebietcs erschlossen ist. Auch die Städte Para-Belem und Manaos sind aus dem Urwald emporgewachsen und es läßt sich in diesen Städten wohnen und leben.
Die erste Urwald - Morgenluft witterten die Dollarkönige aus USA. Nordamerika arbeitet hier aus zwei Gründen. Einmal, weil es mit der Ausbeutung der hier lagernden ungeheuren Schütze Geld zu verdienen hofft und zum andern, um sich neue Rohstoffquellen zu erschließen, die es im Falle von Verwicklungen im Fernen Osten und im Pazifik von den dortigen Rohstoffquellen unabhängig machen. So hat Ford am Rio Tapa- joz drei Millionen Hektar Matto sür riesige Gummianpflanzungen bearbeitet.
Dschungelpfade beleben sich
Die Amerikaner stoßen sogar von Jguitos bis zum Pachitea vor (Nebenfluß des Ucayali, Mutterstrom des Amazonas) und errichten im Urwald Bohrtürme, Flugzeughallen, Autostraßen, Hotels, Schulen, Werkzeughallen, Missionen und Siedlungen. Sie suchen nach Gummi und Oel, nach edlen Hölzern, Gold, Platin und Schwefel, nach Steinsalz, Diamanten, Marienglas und Kalk. Und die Gummi preise sangen wieder an zu steigen. Die Bewohner erinnern sich wieder der Tage, da in Para, Manaos und Jquitos so viel Geld verdient wurde, daß diese Städte einem Rummelplatz gleichen. Die Pfade durch die Dschungel beleben sich von neuem. Und der Urwald birgt seltsame Gestalten. Nicht nur Gummisucher und Arbeiter, die gegen fürstliche Löhne in einem mörderischen Klima ihre Gesundheit aufs Spiel setzen, nicht nur Gelehrte, die die Wildnis lockt wie jenen Fawcett, der auf der Suche nach den weißen Indianern seit zwölf Jahren verschwunden ist, sondern auch Abenteurer, die sich von geschäftstüchtigen Exporteuren dingen lassen, um die Absonderlichkeiten des Urwalds zu sammeln.
Noch sind die Urwälder Brasiliens aus Tausende und aber Tausende von Kilometer unerforscht. Um sich einen einzigen Kilometer weit einen Pfad zu bahnen, braucht man manchmal einen ganzen Tag. Heute fliegen die Papa- geien noch bis in die Urwaldstädte hinein. Nock ist die Zahl der Tierarten Legion. Niemand fragt danach, wieviel Kreaturen an, einem Lage in die ewigen Jagdgründe befördert werden. Auch die Zahl der feindlichen Indianer i'st noch verhältnismäßig groß. Aber es wird auch hier der Tag kommen, wo mau sich nur noch im Museum der Blasrohrmänner erinnert. Hermann 9 u n g.
Liebe - mit dem RMsemMr
Eifersuchtsdrama im Wald
Li-rentr stiehl cisr A8k>res»s rZ. Kattowitz, 12. Oktober. Eine blutige Eifersuchtstragödie, die sich vor einiger Zeit in zwei Zigeunerlagern iu den Grenzwäldern von Ostoberschlesien abgespielt hatte, bildete den Gegenstand einer Verhandlung vor dem Bezirksgericht Nhbnik. Eine junge Zigeunerin, die es mit der Treue anscheinend nicht so genau genommen hatte, war damals von ihrem Geliebten mißha n. delt worden. Ter ungestüme „Liebhaber" hatte das Mädchen an einen Baum gcbun- den, mit einem Knüppel verprügelt und ihr dann die Nasenspitze mit dem Rasiermesser abgeschnitten. Aber ein anderer Liebhaber des Mädchens, der Häuptling des anderen Zigeunerlagers, rächte die Mißhandlung blutig. Er begab sich mit einem Kumpanen in das Lager und er- schlug den Eifersüchtigen. Dafür wurde er jetzt zu acht Jahren schweren Kerkers verurteilt.
Gießen Gebote einer Ssllywssd-Ehe
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CA. London, 13. Oktober. Aus Anlaß ihres fünften Hochzeitsjubiläums hat die amerikanische Filmschauspielerin Lupe Be- lez, die Frau des Rekordschwimmers und Tarzan-Darstellers Jonnh Weißmüller, ein paar Eheregeln bekanntgegeben, die ihr angeblich geholfen haben, ihren Ehemann so lange vor dem in Hollywood üblichen Mißgeschick der Scheidung zu bewahren. Diese Regeln lauten kurz und bündig wie folgt:
1. Gib niemals zu. daß dein Mann recht hat, selbst nicht dir gegenüber. Das würde ihm nur einen Neberlegenheitskomplex geben.
2. Wenn dein Gewissen dich Plagt, kaufe ihm einen neuen Hut oder einen neuen Pullover.
8. Kaufe sogar alle seine Kleidung. Wenn er sich daran gewohnt hat, wird er von dir abhängig sein.
4. Koche gut und wenn du acht Stunden täglich das lernen müßtest. Ter Mann bewundert immer eine gute Küche.
5. Laß ihn sich nie langweilen, selbst wenn es dazu notwendig sein sollte, daß du ihm ab und zu Blumenvasen an den Kopf wirfst. Wenn du ihn nicht in Spannung halten kannst, mache ihn wenigstens nervös.
6. Mache alle kleinen Reparaturen an seiner Kleidung selber. Das wird dir als Dividende in Pelzmänteln und anderen schönen Sachen zurückgezahlt.
7. Sei sehr, sehr verliebt in ihn.