alle Zeiten an festlichen Tagen üver Dieser Stätte weht. In dieser Stunde begreifen wir eben: Die 16 Helden vom 9. November 1923 haben mit ihrem Blut nicht nur den Mg bereitet für das nationalsozialistische Reich; sie haben auch den Weg ebnen helfen für die denkwürdige Begegnung des Duce mit dem Führer in der Hauptstadt der Bewegung.
Als die Wagenkolonne aus der Enge der Residenzstraße in die Weite des Odeonsplatzes hineinfahrt, da bricht die Sonne durch, und der weite Platz mit seinen ocker- geiven Häuserfronten iir plötzlich ganz von Wärme und Licht erfüllt. Die Ludwig, straße ist wie in eine feurige Flut getaucht und in goldenem Glanz strahlen Liktorenbündel und Hoheitszeichen von den roten Fahnen.
Durch das Ehrentor biegt nun die Wagenkolonne in die Von-der-Tann-Straße ein. Aus dem Grün des Englischen Gartens leuchten weiß die Säulen des Hauses der Deut- schm Kunst. Dann hält der Wagen mit dem Duce und dem Führer vor dem Prinz- Karl-Palais, wo beide den Wagen verlassen.
Der bayerische Ministerpräsident Ludwig Siebert empfängt hier als Walter den Duce, um ihm das Haus zu übergeben. Die übrigen Wagen fahren weiter zu dem Hotel.
Wenige Minuten, nachdem der Duce und der Führer das Prinz-Karl-Palais betreten haben, fährt der Führer durch die Prinzregentenstraße in seine Wohnung am Prinz- regentenplatz.
Der Führer empfängt feinen Gaft
Die vor dem Prtnz-Karl-Palais versammelte Menge kann sich nicht genug tun durch Heilrufe und Sprechchöre „Wir wollen den Duce sehen", den italienischen Regierungschef zum Hinaustrcten auf den Balkon zu veranlassen. Um 11.15 Uhr wird der Jubel vor dem Palais stärker. Brausend begrüßen die Heilrufe den Stellvertreter deS Führers, der nun erscheint, um den hohen Gast zum Besuch beim Führer abzuholen. Der Jubel nimmt orkanartigen Charakter an, als der Duce mit seiner Begleitung am Portal des Prinz-Karl-Palais erscheint. Rasch besteigt er den Wagen, an seiner Seite Rudolf Heß, und nun fährt der italienische Regie- rungschef, sichtlich erfreut über die so überaus herzliche und stürmische Begrüßung durch die Volksmenge zur Wohnung des Führers. Zm Kraftwagen steyeno erwwert er nach beiden Seiten mit erhobener Rechten den Gruß der Volksmassen.
Durch die äußere Prinzregentenstraße mit den langen, wehenden roten Bannern, die das majestätische ,M" abwechselnd mit dem Hakenkreuz tragen, wogt ein Sturm der Begeisterung.
Als der Duce kommt, sind die zahlreich gestaffelten Reihen der Menschen kaum mehr von den Ab errketten der ff. zu halten. Vor dem Tor des Hauses Prinzregentenstraße 14 steht der Führer und erwartet seinen Gast. Jetzt ist oer erste Wagen der langen Kolonne da. In ihm Benito Mussolini, begleitet von Rudolf Heß. Tausendfach erschallt der Jubel der Wartenden. Mit elastischem
umkränzte Pforte. Die italienischen Minister, Rudolf Heß und die Adjutanten folgen.
Au den Doppelposten treten jetzt noch Schwarzhemden. Vor der Wohnung des Führers parken die Wagen, beflaggt mit Trikolore und Hakenkreuz. Wie regungslos harren die Menschen. Die Blicke gehen immer wieder hinauf zur schlichten Wohnung, die der Führer seit der Kampfzeit bewohnt. Die Riesenfahne mit dem Faschistenbündel und die Savoyanische Fahne am Balkon lasten erkennen, daß sich ein feierliches Geschehen abspielt. Schon eine halbe Stunde weilt der Chef der italienischen Regierung beim Führer des Reiches. Ringsum aus den Häuserfenstern schauen erwartungsvoll die Menschen. Sie spüren, daß sie Augenblicke von historischer Bedeutung miterleben.
Jetzt fährt Reichsführer ff Himmler vor. Man will ihn begrüßen, Himmler winkt ab. Der Gast des Führers soll ungestört blei- den. Es ist Vrl Uhr. Marschtritt knattert über daS Pflaster. Tie Wache vor der Tür wird abaelöst. Jetzt kommt Leben in die Reihen
der" ff-Führer und Milizosfiziere. Reichsführer ff Himmler kommt die Treppe herab. Die Wache präsentiert.
Es ist V«1 Uhr. Der Führer erscheint mit dem Duce. Der Führer geleitet den Duce zum Wagen. Mussolini steigt mit dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, in den Wagen. Jubel braust über den Platz. Noch einmal grüßen sich Adolf Hitler und der Staatschef Italiens. Dann fährt der Wagen langsam an den Menschenreihen vor- über zurück zum Prinz-Karl-Palais. Der Führer geht in die Wohnung zurück, er- scheint aber wenige Augenblicke darauf wie- der. In Begleitung des Adjutanten Obergruppenführer Brückner und seiner Beglei- tung verläßt er den Prinzregentenplatz zur Fahrt ins Braune Haus.
Mussolini im Führer-Haus
Am Samstagmittag gab der Führer im Führer-Haus zu Ehren des Duce ein Frü h- tück, an dem die italienischen Gäste und von deutscher Seite der Stellvertreter des Führers, der Reichsaußenminister, die Reichsleiter und andere führende Persönlich-
in der gro- psang. zu dem die t der Partei ge-
keiten teilnahmen. Daran ßen Empfangshalle ein Em gesamte höhere "'s laden war. Nach dem Empfang zeigten sich Mussolini und der Führer auf dem Balkon des Führerhauses. Minutenlang umtosten Stürme der Begeisterung die beiden Männer.
Feierstunde an der Ewigen
Von unserem 8onäerderietiterstlllter
I,V. München, SS. Sept. Die großen Empfangs- feierlichkeiten für den italienischen Staatschef fanden in der Hauptstadt der Bewegung am Sams- tagnachmittag ihren Höhepunkt in einem großen Vorbeimarsch von annähernd 25 000 Mann der Parteiformationen an der Ewigen Wache. Zehn- tausende und aber Zehntausende von Menschen waren auf dem Königlichen Platz Zeuge des feier- lichen Aktes.
Auf den trikolorengeschmückten Türmen der Propyläen steigt steil Rauch aus den brennenden Opferschalen. Die riesige Weite des Königlichen Platzes füllt ein Menschenmeer, gesäumt vom Rot der Fahnen. Im Licht der Nachrmttagssonne glänzen die edlen Linien des Führerhauses und des neuen Verwaltungsgebäudes der Partei. In dieser reinen, großartigen architektonischen Komposition atmet die heroische Weite, die Selbstsicher, heit, die Disziplin und die ungeheure Dynamik der nationalsozialistischen Seele. In den Ehrentempeln, in diesem Stein gewordenen Gebet, schlagen unruhig die Flammen aus den Pylonen.
Hoch'oben über der Säulenfchlucyt ziehen Wok. ken über die sechzehn bronzenen Särge hinweg, in denen die Märtyrer des 9. November IM ewigen Schlaf liegen. Heute, da die Führer der beiden großen Europa neuformenden Revolutionen zu ihren Füßen Seit« an Seite den Vorbeimarsch oer nationalsozialistischen Kolonnen abnehmen, wird ihrem Opfer neue Sinngebung und Krönung.
Ein Raunen geht durch die Menschenmasfen, steigert sich zum Sturm, rast den beiden Männern entgegen, die jetzt auf den Balkon des Führerhauses treten: Hitler und Musso- lini. Die Unruhe reißt nicht mehr ab. Immer neu rauschen Orkane des Jubels auf. Jetzt sind der Führer des Reiches und der Duce aus dem Führerhaus auf die Straße getreten. Sie schrei- reu, begleitet von den Männern ihrer Stäbe, von Ministern und von den Würdenträgern des Fa- schismus und der Nationalsozialistischen Partei, zur Ewigen Wache. Dort, zwischen den beiden Ehrentempeln, vor den lodernden Flammen der Opferfeuer, stehen jetzt auf der Tribüne Adolf Hitler in der braunen Uniform, Mussolini im graublauen Rock des Miliz-Ehrenkorporals. Ein Marsch erklingt. Der Vorbeimarsch beginnt.
Bilder glänzender soldatischer Disziplin
Motorisierte Polizei und Gendarmerie machen den Anfang. Mit geschultertem Karabiner kommen sie angefahren. Unaufhörlich gleitet der Strom der Motoren vorbei, die Führer der Truppen mit erhobenem Arm — ein Brld glänzender soldatischer Disziplin. Jetzt tritt Korpsführer Hühnlein vor die Tribüne. Die Motor-HJ. folgt. Immer wieder grüßt der Führer die Fahnen und mit ihm der Duce mit straffer Geste. Das NSKK. reiht sich an. Ein unübersehbarer Strom von schwarzen Sturzhelmen fließt vorüber. Jetzt kommen die Wagen, immer zwanzig Mann auf ihnen, schnurgerade ausgerichtet.
Applaus erdröhnt. Die Alte Garde, angeführt von Gauleiter Julius Streicher, erscheint. Voran die Blutfahne. Der Zug der Blutordenträger und der ältesten Gardisten zieht vorüber. Ein Bild von größter Eindringlichkeit, die braunen Kolonnen der Treuesten an den Ehrentempeln ihrer toten Kameraden, an den beiden Männern Hitler und Mussolini vorbei- i! rschieren zu sehen. Ruckartig mit charakteristischer Bewegung geht die Hand des Duce steil in die Höhe. Er grüßt jetzt die Kolonnen des Jungvolkes. Zwölf Rechen tief ziehen sie vor- über.
Stabschef Lutze meldet die SA.
Trommelwirbel, Der Führer des Musikzuges läßt den Stock hoch in die Lust wirbeln. Die Abteilung schwenkt ein. Stabschef Lutze tritt zur Meldung an. An die fünfhundert SA.-Standarten ziehen vorüber. In der Sonne blitzen die Adler. Jetzt dröhnt der Boden. Die SA.-Standarte „Feldherrnhalle" kommt im Paradeschritt an. Ein endloser Zug. Der Mann neben Adolf Hitler mit dem Cäsarenkopf, mit der wuchtigen Kinnpartie blickt unverwandt den Kolonnen entgegen. Immer neue Züge treten in das Blickfeld. Der Reichsarbeitsdienst ist jetzt an der Reihe. Die geschulterten Spaten funkeln in der Sonne. Gruppe um Gruppe grüßt mit gestrafftem Schritt — ein unerhört prächtiger Anblick. Ein Lächeln stolzer Befriedigung geht über das Antlitz Adolf Hitlers. Es folgt die SA.-GruPPe Hochland. Nach ihnen das NS.-Fliegerkorps mit ihren braunen Mützen. In tadelloser Haltung marschiert es. Es kommen weiter die Junker der Burg Vogelfang.
Rund um die Tribüne stehen die Neichsleiter, Minister des Reiches, hohe Offiziere der faschistischen Miliz. Neichsführer F Himmler tritt jetzt an die Tribüne, zz-Totenkopfverbände marschieren an. Mussolini beugt sich etwas nieder, um die Meldung entgegenzuneh- men. Dann, mit einem Ruck, in dem die ganze Wucht dieses genialen Temperaments liegt, richtet er sich wieder hoch, den Blick auf die heranschreitenden Kolonnen gerichtet, den Oberkörper leicht zurückgebogen, aber den Kops gerade, die charakteristische Haltung Mussolinis. Ein Meer von Stahl wandert daher. Auf den Gewehren blitzen die aufgepslanzten Bajonette,
Hierher, auf die Ewige Wache, sind jetzt bt« Blicke der ganzen Welt gerichtet, auf diese beiden Führergestalten, die Seite an Seite auf der Tribüne stehen, die stärksten Temperamente und Gehirne, die die Welt gegenwärtig kennt. Sie sind die Verkörperung der Macht zweier Nationen, 110 Millionen Menschen stehen hinter ihnen. Jetzt rückt mit wirbelnden Trommeln und klingendem Spiel die ss-Standarte „Germania" heran, in hervorragender Haltung: prächtige Männer find es. die in diesen Reihen stehen.
Des Führers Leibstandarte kommt
Seit einer Stunde schon nehmen der Führe» des Reiches und der Duce Italiens den Vorbeimarsch ab. Immer noch fluten die Ströme der Bajonette vorüber. Die Tausende und aber Tausende ihrer Träger sind nicht mehr einzelne Menschen, sind verschmolzen zu Truppen, zu Strömen, zu Standarten. Sie sind eine ungeheure gewaltige Einheit, die nur das eine kennt: den Befehl ihres Führers, das Wohl der Nation. Der Deutsche, auf besten Wink hin sich diese Kolonnen in Bewegung setzten, sieht mit lächelndem Ernst, liebevoll beinahe, auf seine Männer. Jetzt erschallt der Badenweiler Marsch. Des Führers Leibstan- darte kommt. Ein prachtvoller Anblick — die schwarzen Gestalten unter dem schwarzen Stahl. Helm, mit dem weißen Koppelzeug. In endlosen Reihen marschieren sie, jetzt ist der letzte Sturm vorüber. Auf der Tribüne wendet sich der große Italiener. Lächelnd grüßt er noch zurück zum Platz hin. von dem ihn zehntausendfacher Jubel umbraust: neben ihm schreitet der Führer des Reiches. Der machtvolle Vorbeimarsch an der Ewigen Wache ist beendet.
Der Gegenbesuch des Führers beim Duce
Der Duce weilte nach seiner Rückkehr vom Vorbeimarsch längere Zeit in seinen Privat- gemäcyecn un Prmz-Karl-Pnlms, um dringend« Arbeiten zu erledigen. Unterdessen ertönten dran- ßen unablässig Sprechchöre: ,LVir wollen den Duce sehen? Man kann es bei diesen Begeisterungsstürmen verstehen wenn der Duce geäußert hat, es seien ihm bei seiner Fahrt von Kufstein und dann in München Augenblicke gekommen, in denen er fast hätte glauben können, sich tm eigenen Lande zu befinden. Um 17.25 Uhr begab sich der Führer in das wie immer umbrandete Prinz-Karl-Palais, um dem Duce seinen Gegenbesuch zu machen. Mussolini erwartete den Führer in der großen Halle des Palais. Hier verweilten die beiden Staatsmänner einige Zeit. Um 17.42 Uhr begaben sich die beiden Staatsmänner zu Fuß in das benachbarte Haus der Deutschest Kunst.
Der Dme im Haus der Deutschen Kunst
Von unserem Lonäerberlckteiststter
I-. V. München, 25. September. Gab der Vorbeimarsch der Formationen der Bewegung am Königlichen Platz zu München ein Bild überzeugendster Wucht der Dynamit und Disziplin der Partei, so wurde der Empfang, den Gauleiter Wagner im Auftrag des Führers in den herrlichen Räumen des Hauses der Deutschen Kunst gab, zu einer Feststunde des durch die nationalsozialistisch« Bewegung neugeborenen und geleiteten Kul» turschasfens Deutschlands. Das mit Herbstblumen festlich geschmückte Haus sah einigt hundert Gäste, darunter die Reichsleiter der Bewegung, die Reichsminister, die Mitglieder des Neichskultursenats und die führenden Köpfe der deutschen Kunst, Wissenschaft, Literatur und Presse. Zeigte sich München alS Hauptstadt der Bewegung dem Gast in der 'Vorstellung des Führerkorps der Bewegung im Führerhaus am Mittag, so stellte sich München als Stadt der deutschen Kunst aufs prächtigste in diesem Empfang dem italienischen Gast dar.
In der mit gelben Chrysanthemen ge. schmückten Ehrenhalle im Haus der Deut-
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Urhcberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Mauz, München
34. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
„So jung", sagte die Hellina und küßte ihre Freundin und lacht. „Und ich bin neunundzwanzig!" Sie verschwindet in dem schmalen, langen, dunklen Gang. Dann hört man sie rufen: „Gewesen!" Ihr Lachen klingt noch herüber und Thea denkt: hier ist sie zu Haus.
Sie ist ein ganzer Mensch, ein ganz anderer als ich, selbstsicher aus ihrer Schönheit und ihrem Können heraus —, wie ich sie beneide! So denkt Thea und schaut noch in den schmalen unfreundlichen Gang hinein, in dessen Tiefe die Hellina verschwunden ist. Eben war sie noch da — die warme Nähe des lebendig-frohen Menschen, jetzt ist Thea allein und verlassen. Allein mit all den Sorgen, die aus einer einzigen Lüge kommen. Wie es auf einmal kalt ist und dunkel und unfreundlich! Sie fröstelt und wendet sich zum Gehen!
Einige Backfische stehen im Licht der nächsten Laterne. Die kindlich schmalen Gesichter sehen mit großen verwunderten Augen auf Thea. Staunen ist in den Gesichtern und noch mehr. „Eine Freundin der Hellina!" hört sie flüstern. Auch hier schon wieder etwas wie Neid. Ich beneide die Hellina und diese Backfische beneiden mich. Wahrscheinlich ist das eine so dumm wie das andere und zwischen meiner Torheit und der jener Kinder ist kaum ein Unterschied.
Und doch haben diese bewundernden Blicke mir gut getan. Es ist immer noch bester, beneidet zu werden, als Neid empfinden zu müssen. Ich habe die Hellina zur Freundin! Wie viele würden ihrem Schicksal auf den Knien danken, ürden in ihrem Herzen nur Freude empfinden, und mit ' cchtl
„Dumm bin ich und undankbar!" Thea sagte es ziemlich laut und deutlich vor sich hin. Sie reißt sich mit einem Ruck aus der bedrückten Stimmung heraus. Man muß nur wollen und seinen Nerven ein wenig kommandieren können! Erst das frohe Gesicht, dann kommt die frohe Laune von selber. Thea springt mit dem fröhlichsten Gesicht von der Welt auf die Elektrische.
„O, Peter!"
Sie begrüßt ihn stürmisch und ermordet dabei eine leichte Anwandlung von Gewissensbiß.
„Wir haben uns so lange nicht gesehen und ich stecke wieder bis zum Hals in lauter Arbeit. Aber eine Arbeit, die ich gern tu, die mir gefällt und die mich direkt glücklich macht."
„Du siehst auch glänzend aus. Sehr vergnügt!"
„Ja, denk dir Peter, bei wem ich heute nachmittag war?"
„Im Büro nehme ich an, bei der vielen Arbeit!"
„Sei nicht frech, Peter! So bist du immer, wenn du Oberwasser hast, so ironisch, so von oben herunter, so männlich. Du denkst, ich hätte ein schlechtes Gewissen und ich wär klein und häßlich und du dürftest einfach sagen, was du willst. Aber ich habe kein schlechtes Gewissen und ich bin sehr vergnügt, weil . .
„Weil?"
„Weil ich heute nachmittag zum Tee bei der Hellina war!"
Sie sagte es ein ganz klein wenig lauter, als es unbedingt notwendig war. Und zwei Herren, die mit ihnen auf der Plattform standen, drehten sich auch sofort um und sahen das hübsche Mädel an, das mit der schönsten Salondame Münchens, mit einer Schauspielerin, deren Name in ganz Deutschland Klang hatte, so selbstverständlich Tee trinken durfte.
„Na ja", sagte Peter, „wenn i ch die Ehre gehabt hätte, wäre es jedenfalls bemerkenswerter. Aber was wird die Hellina schon von Sport verstehen!"
„Nun sind wir also glücklich wieder beim Sport. Du meinst ja auch, daß jeder, der von was anderem redet, an einem kleinen Gehirnfehler leidet."
„Der eine schwört aus Sport, der andere auf Theater."
„Halt, Peter, ich schwöre auf beides. Beim letzten Werfen, du warst an dem Abend nicht da, habe ich meinen Rekord vom vorigen Sommerfest überholt. Und das in der Halle. Ich bleibe, wie versprochen, im Training und werde für den S.C. die Meisterschaft machen. Jetzt erst recht, Peterle, weil du gar so ein zweifelhaftes Gesicht schneidest. Wohin fährst du übrigens?"
Der Wagen polterte durchs Siegestor
Als der Lärm verebbte, sagte Peter ganz kühl:
„Zu Hallers!"
„Zu uns?"
Er nickte. „Kartoffelpuffer!"'
„Ach, heute ist ja Freitag!"
„Ja, und Trainingsabend!"
Schon hielt der Wagen.
Daß sie alles vergessen hatte! Sie kam sich nun doch ein wenig überrumpelt vor. Und welches Glück, daß sie den Peter noch vorher und nicht erst am Familientisch getroffen hatte, womöglich selber noch zu spät kommend!
Sie gingen durch die Leopold- und Georgenstraße heim.
„Ich bin heilfroh, daß wir uns so zufällig getroffen haben, Peter. Denn wir müssen uns mal deutlich aussprechen."
Unter den Bäumen ist es fast dunkel. Der Schnee dämpft alle Schritte. Sie schiebt ihren Arm in den seinen.
„Peter schau, wir beide sind doch fast gleichaltrig. Der Großvater denkt natürlich ans Heiraten und ich hcch dich ja auch gern. Und du hast mich auch ein bissel lieb. Oder auch sehr lieb."
Er will sie unterbrechen. Aber Thea hat nun mal das Wort und behält es. /C-,
(Fortsetzung folgt-)