EngiaiwZ und Frankreichs von der Meldung überrascht: Mussolini besucht Adolf Hitler in Deutschland! Wie wir heute an anderer Stelle melden, sind die Sorgen einiger Staa­ten begründet und verständlich. Wer guten Willens ist, kann aber diese» neuen Be­weis der Freundschaft Italiens zu Deutsch­land als einen unerschütterlichen Friedens- garamen nur begrüßen. Mit Belustigung kön­nen wir daher von den tausend Mutmaßun­gen Kenntnis nehmen, die bereits um dieses Zusammentreffen . geflochten werden. Mit Ruhe und freudiger Zuversicht sehen die beiden besrenndeten Volker dieser Begegnung entgegen, wissen sie doch, daß die Zukunft und der Friede Europas in den starken Händen dieser Männer ruht.

Tie Torpedos aus Moskau sind nicht allein gegen die europäischen Nationen ge­richtet, die Entwicklung im fernen O st en läßt mit aller Deutlichkeit immer mehr die Hand Moskaus auch in Nordchina erkennen. Unmittelbar nach der chinesischen Mobil­machung wurde die Welt von einem chine- sisch-sowjctrussischen N i ch t angrisfs» Pakt überrascht. Nach französischen Blätter- meldungcn hat Moskau auch bereits mit umfangreichen Waffenlieferungen nach China begonnen. Troß dieser Tatsachen nehmen im Fernen Osten die angelsächsischen Großmächte eine merkwürdige Haltung gegen Japan ein. Die Verletzung des eng- lischen Botschafters, die Japan sicherlich be- dauert, wurde zu einer unangebrachten Ver­schärfung der Situation in Nordchina be­nutzt. Die Nachrichten über die militärische Lage der letzten Tage lassen ein stetiges Vor­dringen der japanischen Truppen erkennen. Die heißumstrittene Provinz Tschachar hat sich inzwischen selbständig gemacht, so daß anzunehmen ist, daß der drohende Brand im Fernen Osten noch einmal vermieden wird. Deutschland, das zu Japan und auch zu China sehr freundschaftliche Beziehungen unterhält, kann deshalb nur wünschen, daß eine baldige Befriedung eintritt. Japan wirs sicherlich alles versuchen, um die Störungs- abfichten Moskaus zu vereiteln.

Inmitten dieser.ruhelosen Welt, die gegen­über dem Friedensstörer Moskau immer noch die Augen verschlossen hält, rüstet die deutsche Nation zu chrer größten und wür­digsten politischen Willenskundgebung in N ü rnberg. Langsam klingen die Stutt­garter Tage der Ausländsdeutschen aus. Reichsmimster Dr. Goebbels wird am Sonntag in der württembergischen Gau­stadt noch einmal zu den Deutschen in aller Welt über deren Rechte und Pflichten spre­chen. Und nur noch wenige Tage trennen uns von den Stunden, in denen der Führer vor sein Volk treten und künden wird von dem stolzen Aufbauwerk einer einiaen und friedliebenden NationI

Snvan besWW neue Rüstungen

Tokio» 3. September. Die außerordentliche 72. Sitzung des japanischen Reichstages wurde am Freitagfrüh feierlich eröffnet. Ter Reichstag, der ausschließlich im Zeichen des japanisch-chinesischen Konfliktes steht, wurde zusammenberufen, um einen zusätzlichen Haushalt von zwei Milliarden Den für die militärischen Operationen in China zu bewilligen und eine Reihe von kriegswirtschaftlichen Sondergesehen zur wirtschaftlichen und finanziellen Durchfüh­rung des Kampfes in China anzunehmen. Die Bewilligung der Zusatzmittel und die Annahme der Gesetzesvortagen find gesichert, da alle politischen Parteien, die Wirtschaft und die Wehrmacht geschlossen hinter der Neaieruna Neben.

ViettaawvolilischeAmgabe -erHrmft

StaalsfekretSr Funk über die

Paris, 3. September. Staatssekretär Funk empfing am Freitagmittag in der deutschen Botschaft die Pariser Vertreter der deutschen Presse, die ihm vom Botschafter Graf Welczeck vorgestellt wurden. Der Staatssekretär, unter dessen Schutzherrschaft die Deutsche Kulturwoche durchgeführt wird, gab den Schriftleitern einen Ueberblick über den Nahmen und das Ziel der einzigartigen Veranstaltung. Er äußerte sich sehr erfreut über die liebenswürdige Aufnahme seitens der französischen Stellen und über den herz­lichen Empfang der deutschen Bühnenarbeiter und des technischen Personals.

Unter Hinweis auf die hervorragenden Kräfte, die er für die ihm vom Führer über, tragene Aufgabe herangezogen hat, betonte der Staatssekretär, daß mit dieser Veran­staltung der Welt das kulturelle Ge­sicht des neuen Deutschland ge­zeigt werden soll. Die Ausstellung gebe ein Bild von dem Leben und Schaffen Deutsch­lands. Der deutsche Beitrag zeige, wie das Reich auf allen Gebieten versuche. Neues zu schaffen. In diesem Zusammenhang erin­nerte Staatssekretär Funk daran, daß die neuen Werkstoffe nichts mit Ersatz zu tun hätten, wie mißverständlicherweise behauptet werde, sondern neue Rohstoffe seien. Durch die Ausstellung hätten die bildenden Künst­ler zur Welt gesprochen. Die Deutsche Kul- turwoche bringe nun das Beste an Film, Tanz, Gesang, Oper und Orchester, nicht etwa als kulturpolitische Kundgebung, son­dern als ein Beweis, wie deutsche Kunst in Deutschland aezeiat werde. Alle Teilnehmer

deutsche Kulturwoche i» Paris

es seien ihrer'rund 1200 hätten sich mit Begeisterung für das große Werk im Auslande eingesetzt und nnt Hingabe daran gearbeitet in der Erkenntnis, daß Kunst nicht um der Kunst willen bestehe, sondern eine große staatspolitische Aufgabe habe. So werde die Welt sehen können, daß das deutsche Volk unter Adolf Hitlers Füh­rung der Kunst zu neuen Ersolgsn verhelfe und daß Deutschland aus kulturellem Gebiet der alten Tradition nicht nur treu- geblieben sei, sondern sie auch fortfetze.

Skaatssekrekär Funk vor -er französischen Presse

Der deutsche Botschafter in Paris, Graf Welczeck, gab am Freitagnachmittag anläß­lich der Deutschen Kulturwoche in Paris einen Empfang in den Räumen der Botschaft, aus der Staatssekretär Funk Gelegenheit nahm, die Vertreter der französischen und ausländi­schen Presse zu begrüßen und ihnen für die Unterstützung der Kulturwoche zu danken.In Deutschland", so betonte der Staatssekretär, wollen alle zu Ihnen als Freunde des Frie­dens und der Kultur sprechen. Die Sprache der Kunst wird am besten verstanden und daher soll statt der oft schwer verständlichen Sprache der Politik jetzt die Sprache der Kunst zwischen den französischen und ausländischen Besuchern der Deutschen Kulturwoche in Paris vermit­teln. Der schönste Erfolg der Kulturwoche wäre, wenn sie einen bleibenden Eindruck von dem künstlerischen Schaffen des neuen Deutschland hinterließe."

ArtillerielüiMe in Schanghai

Chinesen plündern japanische GeschSste in Hongkong Tschachar

macht sich selbstSndig

Schanghai, 3. September. In dem chiiie- sich-japanischen Ringen um Schanghai kan, es im Lause des Freitag im Putung-Gebiei zu Artilleriekämpfen, die den ganzen Nach­mittag hindurch anhielten und mehrere große Brände verursachten. Das Feuer erfaßte auch eine Reihe am Putung-User lie­gende Dschunken. Vier chinesische 7,5-Zenti- meter-Granaten schlugen im japanischen Generalkonsulat ein, richteten aber nur ge­ringen Sachschaden an. Drei japanische Po­lizisten und ein japanischer Journalist wur­den verwundet. Auch vor dem deutschen Generalkonsulat schlugen Granaten ein, die jedoch nur einige Fensterscheiben zer­trümmerten, ohne Personen zu verletzen. Ferner wurde das britische Konsulat leicht getroffen. Eine größere Anzahl von Gra­naten und Schrapnells schlug in der fran­zösischen Niederlassung ein. An­nähernd 50 Personen wurden dabei verletzt; mehrere erlagen ihren Verwun­dungen. Unter den Verwundeten besinden sich vier Ausländer, aber kein Deutscher.

Wie die Agentur Domei berichtet, hat sich am Freitag in Kälgan eine vorläufige selbständige Negierung der Pro­vinz Tschachar gebildet. Sie verfolg» das Ziel, Frieden und Ordnung wieder her­zustellen.

Die japanischen Blätter äußern größte Be- sorgnis über das Schicksal der Japaner in Hongkong angesichts der feindseligen

Haltung der chinesischen Bewöl­ke r u n g. Die britischen Behörden fordern die Japaner auf, geschlossen Zuflucht in der Um­gebung zu nehmen, da ihre Maßregeln die Ge­fährdung von Leben und Eigentum der Japa­ner Hongkongs nicht verhindern könnten. Die japanischen Frauen und Kinder räumen be­reits die Stadt, nachdem viele Hunderte auf­rührerischer Chinesen am Donnerstag began­nen, japanische Geschäfte zn plündern.

Das Befinden -er versetzten Deutschen

Die deutschen Aerzte des Paulun-Kranken- haufes mußte» am Freitag dem bei der Bombenexplosion auf der Nanking-Noad verwundeten Deutschen Jakoby wegen ungenügender Blutzufuhr in den Unterschen­kel das verletzte Bein abnehmen. Tie Operation ist glatt verlaufen. Die Genesung des bei einer Autofahrt durch chinesisches Maschinengewehrfeuer verwundeten Deut­schen Rudolf Berg macht zufriedenstellende Fortschritte. Sein Begleiter, der Tschecho- flowake Canetti, ist bereits aus dem Kran­kenhaus entlasten worden.

Drei sowjetrussische Bomber über finnischem Gebiet

An der sinmsch-sowjetrustischen Grenze erfolgte bei NajamSki eine neue sowjetrussische Grenz. Verletzung. Drei sowjetrussische Bombenflugzeuge überflogen die Grenze und drangen 2>/s Kilometer tief über finnischem Gebiet vor.

Der Begründer der moderne» Olympischen Spiele, Baron Pierre de Coubertin, ist gestern in Gens im Alter von 75 Jahren plötzlich ge. storben. Er wurde bei einem Spaziergang im Parc de la Grange von einem Schlaganfall ge- trossen, der seinem Leben »ach einigen Minute» ein Ende machte. Die Leiche wurde in der Ka- pelle des Friedhofs von Plainpalais aufgebahrt. Baron de Coubertin hatte im vorigen Jahr sei­ne» Wohnsitz von Lausanne nach Genf verlegt, um die Vorbereitungen zu den Berliner Olympische» Spiele» besser verfolgen zn können. Sein schwan­kender Gesundheitszustand hatte ihn bekanntlich !cho» damals verhindert, der Einladuna nach berlin Fvlge zu leisten,

Beileid des Führers

Der Führer und Reichskanzler hat an­läßlich des Todes des Begründers der Olympischen Spiele an die Baronin de Coubertin in Genf fol­gendes Beileidstelegramm gerichtet:Zu dem schweren Verlust, der Sie durch den Tod Ihres Herrn Gemahls betrossen hat, spreche ich Ihnen meine und des deutschen Volkes herzlichste Anteil- »ahme aus. Adolf Hitler."

Reichsminister Dr. Frick sandte an die Baro- nin de Coubertin folgendes Betleidstele- gramm:Zu dem Hinscheiden Ihres Herrn Ge­mahls spreche ich Ihnen mein wärmstes Beileid aus. Deutschland, das Land der 11. Olympiade, wird dem genialen Erneuerer des olympischen Ge­dankens. besten Ngme durch den Coubertin-Platz vor dem deutschen Olympia-Stadion in Berlin verewigt ist. ein unvergängliches Andenken be­wahren."

Cabs!M des MriMesylanes in Wutzhast

Lügender lebt ckor dl 8.-Press«

rck. Weißenfels, 3. Sept. Von der hiesigen Staatspolizei wurde der Gutsbesitzer Fritz Langrock aus Schorkleben in Schutzhast genommen, der auf seinen Feldern wert­volles Brotgetreide verderben ließ und sich dadurch als Saboteur des Vierjahresplanes erwies. Während in der Umgebung die Getreideernte restlos in die Scheunen gebracht ist, stehen auf den Fel­dern Langrocks noch morgenweise Weizen, Roggen und Hafer. Ein großer Teil des Ge­treides ist so stark ausgewachsen, ver- schimmeltund verdorben, daß es für die Volksernährung unbrauchbar ge­worden ist und nur bedingt als Futter- getreide verwertet werden kann. Langrock hat es nicht für notwendig gehalten, Hilss- kräfte anzufordern, im Gegenteil, er hat Dorfbewohnern gegenüber geäußert, daß die Hilfe zu teuer komme. Er hat auch nicht wie die anderen Besitzer während der Ernte­zeit Sonntags eingefahren, sondern ist mit seinem großen Privatauto spazierenge­fahren. Die Weiterführung des Gutes ist durch Einsetzung eines erfahrenen In­spektors gewährleistet. Das Gut Schork­leben verfügt über eine Getreideanbaufläche von 340 Morgen, davon waren 220 Morgen Brotgetreide, die zum großen Teil der Volks­ernährung verlorengegangen sind.

Abberufung der Mitglieder des Landes- kirchenausschustes

Der Reichs- und preußische Minister für die kirchlichen Angelegenheiten hat die Mitglieder des Landeskirchenausschusses für die evangelische Kirche der Altvreußischen Union aus ihren Aemtern abberufen, nachdem zwei Mitglieder ihren Auftrag zurückgegeben hatten. Die Befug­niste des Landeskirchenausschustes werden von dem Präsidenten des evangelischen Unterkirchen- rateS und Vorsitzenden der Finanzabteilung des evangelischen Untcrkirchenrates wahrgenommen.

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Urhcberrechlsschutz durch BcrkagSanstalt Mauz, München

15. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

Nach hochzeitlichen Frühstücken soll man keine Diktate diktieren und auch keine schreiben, meine liebe Thea. Glaub das einem alten Mann, der schon viele Hochzeiten mit­gemacht hat. Sie fangen alle fröhlich anl"

Und enden traurig, willst du sagen."

Aber keineswegs! Wie sie enden, das hängt allein von den zwei Menschen ab. Viele enden sehr glücklich, jedenfalls enden sie alle verschieden, aber beginnen tun sie alle gleich: fröhlich und vergnügt, und nach einem Hochzeitfrühstück ge­hört der Mensch ins Bett und nicht ins Büro!"

Nun sprachen sie von Kleidern und der Großvater ver­spricht ihr einen Zuschuß, damit die vielen kleinen Sorgen um Hut und Handschuh leichter zu tragen und zu lösen sind.

Und du mußt auch in die Kirche kommen, Papa, da gibt es viele schöne und junge Menschen zu sehen!"

Mädchen', willst du sagen, aber das habe ich nicht nötig, denn ich habe die hübscheste zu Haus!"

Thea fliegt ihm um de» Hals.

^,Jch wollte, ich wäre auch erst zwanzig Jahr, damit ich heiraten könnte", seufzte die Gerda.

Wenn du in der Schule eine Stunde frei bekommen kannst, so darfst du mit mir gehen und wir beide schauen zu", sagte der Vater.Du hast es noch vor dir und ich habe es hinter mir. Aber eine feierliche Stunde in der Johann Nepomukkirche soll man sich niemals entgehen lassen. Hoffentlich machen sie eine recht schöne und ergreifende Musik. Musik und Hochzeit und die Asamkirche sie muß > inen guten Geschmack haben, deine Freundin Herma."

r ließ die Stimme nicht sinken.

Topas!" sagte Thea.

Ja, Herma Topas. Das ist doch ein Edelstein?"

Halbedelstein", lachte Thea.Aber gut geschliffen hat er mehr Wärme und mehr Leuchtkraft als mancher echte!"

Wird Peter auch geladen sein?"

Das weiß ich nicht, aber ich nehme es an. Wir kennen uns ja alle vom Sportklub her."

Das klang recht gleichgültig, fand der alte Herr, der den blonden, ehrlichen Peter in sein Herz geschlossen und die Freundschaft der beiden jungen Leute gern gesehen hatte. Er verstand nicht viel vom Sport. In seiner Jugend war man noch spazieren gegangen und nicht gewandert oder gar Ski gefahren. Aber wenn er die jungen Menschen von Sport und Schnee und Bergen erzählen hörte, so war in seinem jung gebliebenen Herzen eine mitfühlende Wärme lebendig: er traute den blanken Augen in den sportbegei­sterten Gesichtern und verteidigte diese Jugend gegen man­chen hämischen Angriff älterer Leute.

Peter kommt jetzt überhaupt so selten", sagte Gerda. Und dabei sieht er in seinem neuen Sportanzug doch so fabelhaft aus!"

Wenn du das nur findest", lachte Thea und wandte sich wieder ihrem Buche zu.

Aber sie fand den inneren Anschluß nicht mehr und nicht die Ruhe. Ihre Gedanken zerflatterten und so stand sie bald auf und ging zu Bett.

Vater Haller, der alte städtische Oberinspektor, machte sich so seine Gedanken. Er liebte sein Enkelkind, in dem ihm sein gefallener Junge wieder lebendig geworden war. Der hatte auch am Abend unter der Lampe gesessen, den Kopf in die Hände vergraben, über ein Buch gebückt grad wie die Thea. Und seine Augen hatte sie auch; und seine Haut, immer wie frisch aus der Badwanne. Er war ordentlich stolz auf sein Mädel; aber was sollte nun eigentlich mit ihr werden?

Mit ihrer Mutter konnte man darüber nicht gut spre­chen. Das war eine andere Rasse, für die der alte Haller

nie viel übrig gehabt hatte. Eine Malerstochter unzu­verlässig, launisch und unberechenbar wie das Völkchen mal ist. Er freute sich, daß die beiden Kinder ihrem Vater und Großvater nachgeraten waren die richtigen Hal­lers. Gut, daß Thea wieder Arbeit gefunden hatte, aber das Theater paßte ihm nicht so ganz. Er traute den Komö­dianten so wenig wie den Bildermalern. Heiraten war das einzig Richtige, aber dazu gehörten zwei, und Peter schien neuerdings keine große Rolle mehr bei Thea zu spielen.

Er mußte sich mal für den Verlag und für Theas Stel­lung interessieren. Er mußte sich mal eingehend mit dem alten Kommerzienrat Berger unterhalten, er beschloß, den Stammtisch im Franziskaner wieder häufiger aufzusuchen.

Am andern Morgen rief Thea Dr. Korn an. Der Chef war verärgert. Er hatte nach einem Manuskript gefragt, das Dr. Korn noch nicht zurückgegeben hatte.

Als Thea den Dr. Korn glücklich am Telephon hatte, hielt sie ihm eine richtige Standpredigt.

Wenn ich Sie gestern beim Chef hätte hängen lassen, so würden Sie einen schönen Krach bekommen haben. Er traut Ihnen überhaupt nicht."

Haben Sie das auch schon bemerkt? Mir ist es jeden­falls nichts Neues. Aber er braucht mich!"

Warum müssen Sie denn immer so unpünktlich sein?"

Weil ich Pünktlichkeit hasse, schönes Kind. Ein geistiger Arbeiter ist kein fahrplanmäßiger V-Zug. Ich fahre auch in meinem Privatleben lieber mit Bummelzügen. Im übrigen: warum haben Sie mich eigentlich nicht herein- sausen lassen?"

Thea antwortete nicht gleich.

Sie brauchen nicht rot zn werden, schönes Kind. Ich bilde mir nichts ein, aber ich hoffe, daß Sie in höherem Maß als unser verehrter Chef für die besonderen Bedin­gungen des geistigen Arbeiters Verständnis haben."

Das schon, Herr Doktor!"

(Fortsetzung folgt.)