FeanzMchee GewerksibastSdruik HAI an

Schraube ohne Ende

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gl. Paris, 6. August.

Tie Erhöhung der Lebenshaltungskosten verurtcilt die Eisenönhucr zum Elend". Diese Feststellung ist durchaus richtig. Es ist nur erstaunlich, daß sic ausgerechnet von ,.Le Pcupie", dein Blatt der marxistischen Ge- werkschastcn, getrosten wird, das sich aus Anlaß der geplanten Umgestaltung des fran­zösischen Eisenbahnwesens mit diesem Pro­blem beschäftigt.Was die Arbeiter und die Eisenbahner im besonderen verlangen, ist Brot erst dann kommen die Herten und die Freistunden". Zum erstenmal wird hier von einem marxistischen Organ zugegeben, daß dieVolksfront"-Politik ein Heldzug irr­sinniger Phrasen und Schlagworte war, daß man die französischen Arbeitermassen zu selbstmörderischen Forderungen aufpeitschte. Sie haben zwar teilweise ihre Ferien und ihre Freistunden erhalten, nicht aber mehr Brot.

Im Juni vorigen Jahres betrug das Jahreseinkommen eines Eisen­bahners etwa 8 600 Franken bei einem Lebenshaltungsindex von 461, so rechnetLe Peuple" vor. Am 1. April 1937 hatte dieser Index schon 580 erreicht, ohne daß die Eisen- bahner mehr verdient hätten. Erst dann bil­ligte man ihnen einen Teuerungs-uschlag von 100 Franken monatlich zu. Einer Index- steigcrung von 25.8 Prozent stand damit eine Einkommenserhöhung von 13.95 Prozent gegenüber. Schon am 15. Juli war der Index aus 600 hinaufgeklettert, wodurch der Lebenshaltuugsstandard der Eisenbahner gegenüber dem Vorjahr uni 16,2 Prozent sank.

An sich wären diese Erkenntnisse der marxi­stischen Gewerkschaften über die katastrophale» Folgen der ausschließlich von derVolksfront" geführten Wirtschafts- und Sozialpolitik er­freulich, wenn nian aus ihnen die allein mög­lichen Konsequenzen gezogen hätte. Denn schließlich gehört nicht einmal ein mittelmäßi­ger Scharfsinn dazu, aus der Tatsache, daß der bisher eingeschlagene Weg unrettbar dem Abgrund zuführte, den Gedanken abzuleiten: So kann es nicht weiter gehen. Es ist ein be­redtes Zeugnis für die Gewissenlosigkeit und die beabsichtigte Katastrophenpolitik oer marxi­stischen Demagogen, daß sie ihren Anhängern klar zu machen versuchen, nur neue Forderun­gen könnten ans diesem Bankerott heraus- sühren.

So wurde denn auch auf der Tagung des marxistischen Gewerkschaftsverbandes wiederum ein Programm aufgestellt, das sich aus zahl­reichen Forderungen an die Regierung zusam­menseht. Eingangs ihrer Entschließung erklärt die CGT.-Gewerkschaft, daß sie allen denjeni­gen schärfsten Widerstand entgegensetzen werde, die es wagen würden, das bisher auf sozialem Gebiet Erreichte zu bedrohen. Diese Ankündi­gung richtet sich allein gegen die Regierung Chautemps, und zwar vor allem gegen Finanzminister Bonnet, dessen Sparmaßnahmen von den marxistischen Par­teien als eine Sabotage derVolksfront- Politik bekämpft werden. In einem Brief an den Ministerpräsidenten wurde eine Erhöhung der Löhne und Gehälter verlangt, da die ge­steigerten Lebenshaltungskosten die bisherigen Verbesserungen größtenteils schon längst an­nulliert hätten. Auch diese Feststellung, die in bemerkenswerter Weise das Fiasko der bis­herigenVolksfront-Politik eingesteht, ist ab­solut richtig.

Darüber aber machen sich die Gewerk- schaftshäuptliuge kein Kopfzerbrechen, wie ein restlos ruinierter Staat, der nur durch brutale Steuer- und Sparmaßnahmen sa­niert werden kann, diesen Mehraufwand für Löhne und Gehälter aufbringen soll, wie vor allem die kleinen Industrieunternehmen und Handwerksbetriebe, die durch die Vier­zigstundenwoche. die ungeheuren Steuer­lasten, die Lohnerhöhungen und versteuerten Rohstoffe sich kaum mehr über Wasser hal­ten können, diese neuen Forderungen erfül­len sollen. Trotzdem soll die Schraube ohne Ende weiter in das Lebensmark des franzö­sischen Volkes getrieben werden!

Und noch eine weitere Forderung der mar­xistischen Gewerkschaften verdient besonders hcrvorgehvbcn zu werden. Um dein Arbeits­recht angeblich Achtung zu verschaffen, wird die Beseitigung aller privaten Stellenver­mittlungsbüros verlangt. Wir erinnern uns noch zahlreicher Ausschreitungen und Streiks aus dem Gelände der Weltausstellung, die deshalb entstanden waren, weil die mar­xistischen Gewerkschaften die Unternehmer zwingen wollten, nur in ihren Gewerkschaf­ten organisierte Arbeiter zu beschäftigen. Nur um des lieben Friedens willen und um die Bauarbeiten auf der Weltausstellung nicht noch mehr zu verzögern, hatte die Re­gierung dieser auch beim besten Willen nicht mehr alsdemokratisch" srisierbaren Forde­rung nachgegeben. Dieses Monopolrecht der marxistischen Gewerkschaften soll also nun gesetzlich verallgemeinert und sanktioniert werden!

Die von Chautemps gefordertePause" ist durch dieses Programm der marxistischen Gewerkschaften überraschend schnell beendet »vordem Die Regierung steht vor neuen un­überwindlichen und daher um so gefährlicher erlch-inenden Schwierigkeiten, die u. U. die Arbeit und die SauierungSpläne des

fetzigen Kavtnelts vernichte» rönnen. An­scheinend sind sich zwar die Gewerkschafts­häuptlinge, deren Oberbonze Jouhaux wüh- rend der letzten Tagung meinte, man müsse denMut zu einer Anzahl grundsätzlicher Reformen" haben, selbst darüber im klaren, daß die ungeheuren Finanzlasten, die sie dem Staat ausbürden wollen, von diesem doch nicht getragen werden können. Sie schlugen daher in ihrer Entschließung eineAus­nahmeabgabe der Nation" zur Durcküüliruna dieser Pläne vor.

Dieser Vorschlag besagt in nüchternen Worten nicht mehr und nicht weniger, als daß ausgerechnet die marxistischen Hetz­apostel der Masse des französischen Volkes neue Steuern erpressen wollen. Denn bei allen Maßnahmen, die von den Machthabern derVolksfront" bisher ergriffen wurden, wurden ja doch nur die Millionen der Arbei­ter, Bauern, Handwerker und Kleinbürger betroffen. Die Erhöhung der Pariser Ver­kehrstarife um 35 Prozent trifft den Reichen,

Burgos, 6. August.

Ein am 6. Juli bei Villa del Prado von den nationalspanischen Streitkräften ab­geschossener sowjetrussischer Flieger machte bei seiner Vernehmung u. a. folgende Aus­sagen:

Ich bin am 18. Juni dieses Jahres mit 20 Kameraden aus einem sowjetrussischen Hafen nach Le Havre abgereist. Nach unse­rer Landung sind wir sofort nach Paris weitergefahren. Dort teilte man uns in kleine Gruppen ein. Ich kam mit drei Kame­raden in einein Verkehrsflugzeug nach Valencia. Auch dort dauerte der Aufenthalt nicht lange. Es ging weiter nach Los Alca- cares, wo wir am 4. Juli eintrafen. Dort befindet sich eine Fliegerschule für Jagdflie­ger. Die Offiziere und die Flieger sind alle Sowjetrussen. Tie Apparate sind zum Teil französisches Fabrikat. Vormittags und nach­mittags machten wir Probeflüge. Einmal mußlen wir der Albacete inedergchcn, um Betriebsstoff nachzusüllen. Hier sind allein fünf Flugplätze mit über 50 sowjet- russischen Piloten, die zum Teil schon acht Monate in Sowjetspanien fliegen. Sie sind jetzt naturalisiert in Spanien und haben ihre Garnison in Valencia. Sie erzählten mir, daß sie der Sache überdrüssig wären und schon weggewollt hätten. Von diesen Kameraden habe ich auch den Rat bekom­men, die weißen Flieger nicht anzugreifen, sondern mich am besten auf gar keinen Kampf mit ihnen einzulassen, da sie uns bei weitem überlegen seien.

Vom Ueherlaufen wurde mir dringend abgeraten. Man behauptete, daß Ueberläuser sofort getötet würden. Jetzt sehe ich ein, wie ich getäuscht worden bin. Dennhiergehtesmirausgezeich-- n e t. Hier werde ich so gut verpflegt, wie ich es in meinem Leben noch nicht hatte. Wenn ich auch bei den Roten 2500 Pesetas monatlich Lohn bekommen habe, so bin ich doch froh, daß ich nun endlich aus der Gefahr heraus bin. Ich werde auch nie wieder nach Sowjetruß­land zurückgehen. Ich bin ja auch kein Kriegs­freiwilliger. Man hat mich in Sowjetrußland

London. 6. August.

Die British-Tanker Company Ldt. in Lon­don gibt bekannt: Sie erhielt eine Meldung ihres SchiffesBritish Corpora^" (6972 Tonnen), daß es in der Nähe der algerischen Küste bombardiert wurde und Hilferufe aus­sandte. Das Schiff befindet sich mit einer Ladung Benzin auf dem Wege in die Heimat. Allem Anschein nach wurde auch die Funk­anlage des Schiffes zerstört. Der Standort des Schiffes ist nicht genau bekannt, doch vermutet man, daß es sich südlich von Alme­na befindet.

Eine Meldung, die die britische Admirali- tat von einem britischen KriegMisf erhal­ten hat, besagt, es sei später ein Funkspruch ausgefangen worden, in dem der Kapitän der British Corporal" seine SOS-Nuse zurück­zieht. Die Funkanlage des Tankers sei jetzt wieder in Ordnung gebracht, und das Schiss setze seine Fahrt nach Algier fort. Der gleiche Funkspruch wurde auch in Gibraltar auf­gefangen. Alle bisher aufgefangenen Funk­sprüche besagen nichts über etwaige Ver- letzte an Bord. Was dem Schiff in Wirklich- keit zugestoßen ist, läßt sich im Augenblick mit Sicherheit nicht feststellen, und man wir) die Ankunst des Schiffes im Hasen von Al­gier abwarten müssen.

London, 6. Ang. Reuter meldet aus Gibraltar, daß am Freitag der italicuische Dampfer .Mongioia" im Mittelmeer, unge­fähr auf der gleichen Höhe wie der englische DampferBritish Corporal", von unbekann­ten Flugzeugen mit Bomben beworfen wor-

ver im eigenen Auto fährt nicht, evenfowemg Vie Erhöhung der Taxi-Tarife um 25 Pro­zent. Er kann es sich leisten, in seinen Speise­kammern Vorräte zu stapeln für diejenigen Tage, an denen die Lebensmittelgeschäfte ge­schlossen sind. Die ständig steigenden Brok- preise treffen ebenso ausschließlich den klei- neu Manu, die minderbemittelte Familie. Man könnte diese Beispiele endlos fortsetzen.

Eines der furchtbarsten Kapitel dieser Segnungen" desVoIkssront"°Shstems ist die Tatsache, daß- die französischen Sparkas­sen in der zweiten Hälfte des Juli 60 Mil­lionen Franken Eingänge und 91,5 Millionen Franken Ausgänge zu verzeichnen hatten. In diesen Zahlen kommt die Not der kleinen Sparer und Rentner zum Ausvrucr, die an­gesichts der allgemeinen Teuerung ihre Er­sparnisse angreifen müssen, um überhäuf» noch leben zu können. Wenn diese Erspar­nisse aber aufgezehrt sind, was dann?!

So sieht es in einem Staate aus, in dem dieVolksfront" im.Vollbesitz der Macht ist. Niemand hat ihr die Durchführung ihrer Experimente bisher verwehren können. Um so schrecklicher sind daher ihreErfolge", die es sertiggebracht haben, ein reiches und satu- riertes Land in kaum 14 Monaten zu rui­nieren.

ebenso wie meine Kameraden adkommcmdiert, Kriegsdienste zu tun. Als ich auf das Schiff ging, wußte ich gar nicht, daß ich nach Spanien kommen sollte. Ich habe viele Kameraden getroffen, denen es leid tut, daß sie hier im Kriege verwendet werden."

Ein anderer, ein rotfpanischer Flieger, der am 12. Juli abgeschossene David Varela, sagte aus:Ich bin auf Kosten des roten Aus­schusses von Valencia im November 1936 mit einer Gruppe von 50 Mann von Barcelona nach Bourget in Frankreich geschickt worden zur Ausbildung als Flieger. Unsere Lehrer waren Franzosen. Wir bekamen 105 Franken monatlich Taschengeld und freie Verpflegung. Im April 1937 waren wir fertig ausgebildet und kehrten über Rens mit der Bahn nach Spanien zurück. Dort bekam ich 525 Pesetas monatlich bei freier Verpflegung an Gehalt. Auf den rotspanischen Flugplätzen sind durch­weg Sowjetrussen als Ausbilder tätig. Das Kommando der Staffeln haben sowjetrussische Flieger. Ich habe auch einen Engländer als Piloten kennengelernt und eine große Anzahl von französischen Mechanikern und Monteuren. Die Stiwmung unter den Fliegern ist misera­bel. Viele wollten gar nicht mehr aufsteigen. Sie wurden aber von den sowjetrussischen Staffclführern dazu aezwunaen."

Ein dritter, ein sowjetrussischer Flieger, der am 12. Juli dieses Jahres bei Valdeigle- sias abgeschossen wurde, sagte bei seiner Vernehmung aus:Vom 2. Juli an bin ich an der Front von Madrid fast jeden Tag geflogen und zwar meist in einer Staffel von acht Bombern ohne Deckung durch Jagdflugzeuge. Ich bin froh, daß ich in Gefangenschaft geraten bin, denn jetzt be­komme ich reichlich zu essen und werde an­ständig behandelt. Es geht mir viel besser als früher in Sowjetrußland, wo wir schlecht verpflegt wurden und schlecht behandelt wurden. Ich hoffe, daß man mir die Eclaub- nis gibt, m Nationalspanien zu bleiben. Nach Sowjetrutzland gehe ich nie wieder zurück. Dort bin ich belogen und betrogen worden/

den sei. Einzelheiten über den Zwischenfall fehlen.

Agentur-Meldungen zufolge soll dieMon­gioia", die sich auf dem Wege von Genna nach den Vereinigten Staaten befand, in dem Augenblick mit Bomben belegt worden sein, als das Schiff versuchte, dem britischen Damp­ferBritish Corporal" Hilfe zu leisten. Auf den englischen Dampfer hätten drei Flug­zeuge unbekannter Nationalität etwa vierzig Bomben geworfen, ohne daßBritish Corpo­ral" getroffen worden war. Auch das ita­lienische Schiff scheint nur geringen Schaden gelitten zu haben. Die Agenturmeldnngcu Wollen jedoch berichten können, daß der Kgpi- tän des englischen Schiffes schwer verletzt Worden sei.

Wie verlautet, hat die britische Admiralität beim britischen Konsul in Algier um sofor­tige Berichterstattung über die Bombardie­rung des englischen Frnchtdampfcrs nachgc- sucht.

Chilenische Gesandtschaft in Madeih belagert

X Paris, 6. August.

Bezeichnend für die Haltung der sowjet­spanischen Machthaber in gewissen Humani­tären Fragen, deren Lösung ihnen wieder­holt dringend empfohlen wurde ist eine Note der chilenischen Regierung. Diese wies, wie verlautet, den Generalsekretär des Völ­kerbundes darauf hin, daß sich die Lage der ! Madrider Gesandtschastsslüchtlinge trotz aller

Me Moskau die Mchteinmikchungspsttt«

handhabt

Wieder Bombe« aus neutrale Schiffe

Zusicherungen nlcyr geveyerl, zonoern n, einer geradezu verzweifelten Weise verschärft hat. Man mußte seststellcn, daß in sechs Monaten bisher nur 197 Personen von vielen Tausenden abtransportiert werden konnten. Zudem werden Vereinbarungen mit den Madrider Machthabern von Tag zu Tag willkürlich umgestoßen mit der Be­gründung,daß die Umstände sich geändert hätten". So wurde zum Beispiel von der Gesandtschaft die Einwilligung erpreßt, die zu ihr Geflohenen- mit Kriegsgefangenen gleichzusetzen, um wenigstens ans dem Wege des Gefangenenaustausches mit der Natio- nalregiernng, etwa über das Note Kreuz, ihre Evakuierung zu ermöglichen. Auch diese Abrede wurde aber nach wenigen Ta­gen wieder umgeworfen. Aus allem gehe hervor, daß die Valencia-Machthaber die Gesandtschastsslüchtlinge als Geiseln be­handeln.

Die Gesandtschaft, so heißt es dann in der chinelischen Note, sei im übrigen einer wah­ren Belagerung ausgesetzt. Täglich lagerten vor ihr wilde Horden, deren Haltung im­mer bedrohlicher werde und einen Sturm ans das Gebäude befürchten ließe. Es wurde eine heftige Pressekampagne entfesselt. Der elektrische Strom und das Trinkwasser wur­den der Gesandtschaft abgeschnitten und schließlich auch die Telephonlertung unter, brochen. so daß jede Verbindung verhindert wurde/

Der nationale Heeresbericht

Salamancn, 7. Aug. Der nationale Heeres­bericht vom Freitag lautet:

Front von Aragon: Im Abschnitt von Albarracin wurde gestern die Sierra de la Cruz besetzt; es wurden über 100 Gefallene des Gegners in der Nähe der eroberten Stel­lungen geborgen. Zahlreiche Soldaten und Milizen mit Waffen haben sich wieder im nationalen Lager gestellt.

Von den übrigen Fronten nichts Neues.

Fliegerei: In einem Lnftkampf bei Torre- lavega (Provinz Santander) haben unsere Flieger 12 Jagdflugzeuge abgeschossen.

Kampf um die chinesische Bahnlinie

X Peiping, 6. August.

W/weiid die Bahnlinie PeipingTientsin anscheinend aus dem Kampfbereich gerückt ist und hier der Verkehr allmählich wieder ausgenommen wird, entwickeln sich entlang den übrigen Bahnlinien langsam die Kampfe zwischen den chinesischen und japanischen Truppen. An der Hankau-Bahn konnten die chinesischen Abteilungen bei Liangh- siang, 30 Kilometer südlich Peipings, an­scheinend einen Raumgewinn erzielen. Ent­lang der Tientsin-Pnnkou-Bahn sind Kämpfe zwischen Tschinghai, 43 Kilometer südlich Tientsins, und Matschang, 72 Kilo­meter südlich Tientsins, im Gange. Hier wurden japanische Bombenflieger eingesetzt, doch werden größere Kämpfe durch den sehr heftigen Regen behindert. Bei Nanka r., 40 Kilometer nördlich Peipings, dauern die Kämpfe entlang der Suiyuan-Bahn an, doch sind sie hier von geringerer Heftigkeit alz an den anderen Bahnlinien.

An der PeipingHankau-Bahn gelang es, wie später gemeldet wurde, den durch Reserve­truppen verstärkten chinesischen Abteilungen, nach mehrmaligen Angriffen Lianghsiang zu nehmen nnd die japanische Besatzung zu ver­treiben. An der TientsinTsinan-Bahn dran­gen die chinesischen Truppen bis zum Eisen­oahndepot Aangliursing, 20 Km. südwestlich Tientsins, vor. An der PeipingSuiyan-Äahn und in Ost- und Nord-Suiyan sind, wie die chinesische Presse berichtet, die chinesischen Trup­pen erheblich verstärkt worden. Nach einer Konferenz in Kweihua (Sniyuan) kehrten die militärischen Oberführer auf ihre Posten zurück, wo sie Verteidigungswerke nnd Lust­schutzunterstände ausbauen lassen. Fast alle Japaner haben Kweihua verlassen.

In Hankau, wo die 11. japanische Torpcdo- bootsflottille eingetroffen ist, die auch das Standrecht erklärte, wurden japanische Sec- soldaten für die japanische Konzession gelandet. Hier haben sie Sandsackbarrikaden und Draht­verhaue errichtet.

Das Vorgehen der Japaner hat unter den Chinesen erhebliches Aufsehen erregt. Bon chinesischer Seite wird die Darstellung der Japaner zurückgewiesen, in der diese behauptet hatten, daß die chinesischen militärischen Schutz. Maßnahmen ein Vorspiel des bevorstehenden Angriffs-auf die japanische Konzession seien, denen die Japaner Maßnahmen zur Entspan- nung der Lage entgegensetzen müßten. Die chinesischen Stellen streiten ebenfalls die Be­hauptung der japanischen Presse ab, wonach es in Hankau zu einem Boykott der japa­nischen Waren gekommen sei und die Kaufieute sich geweigert hätten, Reis, Salz und Benzin an die Japaner zu verkaufen.

Tigenoerielit 6er HL-Preiss

gl. Paris, 6. August.

D>. - chinesische Finanzminister Dr. Kung, der auf seiner Rückreise von London in Paris eintraf, berichtete einem Vertreter desParis Midi", daß China in London eine Anleihe von 20 Millionen Pfund Sterling auflegen werde.