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Mitten im fruchtbaren klckergeldnde, kantig wie schwielige Vauecnhäncle Vetet ein Kirchlein im Land.

l)art an der Mauer vom Gottesacker Mühte sich hoffende Jugend wacker Um Segen im Sonnenbrand.

Und Mutter Erde in reichem Gewahren Schenkte in Fülle die goldenen 6hren, Vas macht die Seelen qeschwingt.

Ahnen in Gräbern lauschen dem Wunder, weit über Acker ins Tal hinunter Betend das Glöcklein klingt.

Hein Willem Llaus.

(Scherl-Lilclerclienst-M.)

Vas es nicht ai/es gibt/

Speisewagen Als neuester Typ der Ge­ber Landstraße sellschaftswagen wurde un- längst in Düsseldorf der Imbiß-Autobus" in Betrieb genom­men. Rechts neben dem Platz des Fahrers hat man die elektrische Küche ein­gebaut, während man die elektrisch gekühlte Bar links hinter dem Fahrer untergebracht hat. Alles, vom Morgenkaffee und Frühstück bis zum Abendessen, vom eisgekühlten Wein bis zum kunstgerecht gemischten Cocktail, läßt sich imSpeisewagen der Landstraße" zube­reiten und auf den Tisch bringen. Bestecke und Porzellan haben in besonderen Fächern in der glückwand der Sofas ihren Platz ge­sunden. Jeder Sessel ist mit einer Lese­lampe versehen, eine kleine Bücherei bietet erlesene Unterhaltungsliteratur und eine erstklassige Lautsprecheranlage wartet mit Nundsunk- und Schallplattenmusik auf. Ist es nicht eine Lust, zu reifen?

Etwas für Eine reizende Abwechslung Langschläfer für solche, die sich über das eintönige Rasseln des Weckers ärgern oder aber sich gleichmütig darüber hinwegsetzen, hat ein Uhrmacher in Venedig erfunden. Darnach wird das Aufwachen jeden Morgen zur Sensation, denn der Wecker sei­ner neuesten Bauart hat nicht eine, sondern zwanzig verschiedene Stimmen, die sich auto- matisch von Tag zu Tag ändern. Die übliche schlichte Klingelei ertönt nur am ersten Mor­gen. Der zweite Tag bringt eine liebliche Melodie, der dritte ein deutlich vernehmbares Schußgeräusch was eigentlich besonders grausam sein muß! und der vierte ein Hupen­signal. Tann umfaßt die Skala noch andere Geräusche wie das Rattern eines Flugzeug­motors, ein Hundegebell, ein tiefes Glocken­läuten kurzum, der Uhrmacher ist recht erfinderisch gewesen, als er seinen Wecker baute.

Die Karten Man könnte meinen, daß sind schuld daran eine Ehe, die nahezu fünf­undzwanzig Jahre lang gedauert hat, auch nach der Silbernen Hochzeit nicht mehr in die Brüche gehen wird. Aber das Schicksal spielt manchmal anders. In Wien wurde dieser Tage eine Ehe geschieden, als Mann und Frau kurz vor derSilbernen" standen. Der Scheidungsgrund waren die Karten. Diesmal war nicht die Frau, son­dern der Mann dem Kartenlegen verfallen. Er hatte es auf einer Reise kennengelernt, und seitdem war das Glück der Ehe gestört. Der Gatte kannte von nun an keine andere Be­schäftigung mehr als das Kartenlegen. Schlimm war dabei, daß es kein beliebiges Steckenpferd war, sondern daß sich daraus allerhand ernste Konsequenzen ergaben. War es schon rücksichtslos, daß der Mann.die Frau vernach­lässigte, niemals mehr mit ihr ausging, nichts unternahm, was den Gleichklang der Tage auf- heben könnte, so bedeutete es geradezu seelische Grausamkeit, als er am Tage, da das Kind starb, sofort wieder in die Karten schaute und sich um seine unglückliche Frau nicht weiter kümmerte. Als die einsam Gewordene nach einer Zeit wieder ein Kind haben wollte, mußten ebenfalls die Karten den Ausschlag geben. Sie sagtenNein". Und danach handelte der Mann. Die Nachbarn erfuhren nichts von den Leiden der Frau. Ja, sie schätzten sie noch glücklich, weil der Mann niemals ins Wirts­haus ging und keine Interessen außerhalb deS Hauses hatte. Der Richter, der die Klage der Frau auf Scheidung der Ehe zu verhandeln hatte, konnte sich jedoch recht gut in die Lage der Frau versetzen und schied die Ehe. Frechheit siegt Vorausgeschickt sei, daß Henry nicht immer Johnson aus Brooklyn schon hoch in den Fünfzigern steht. Mister Johnson hatte seinen Äbend- schoppen eingenommen und sich dabei mit drei Herren angefreundet, die am gleichen Tische gesessen hatten. Als man ausbrach es war spät geworden, stellt sich heraus, daß sie alle vier den gleichen Weg hatten, und so war es selbstverständlich, daß John­son die Zechkumpane einlud, sie in seinem Wagen ein Stück zu begleiten. In einer dunklen Straße baten die drei Herren den liebenswürdigen Autobesitzer, sie ausstiegen zu lassen, da sie ihr Ziel erreicht hätten. Bei dem freundschaftlichen Händedruck zückte der eine jedoch plötzlich einen Revolver und for- derte Johnson sachlich auf, seine Brieftasche herauszurücken. Johnson sah sich drei Geg­nern gegenüber er griff m die Brust­tasche, versetzte mit der anderen Hand dem Mann mit dem Revolver aber gleichzeitig einen so gewaltigen Schlag gegen das Kinn, daß er umsiel. Die beiden anderen bekamen es mit der Angst zu tun, so daß sie nicht mehr angrisfen, und Johnson bekam so Zeit, rasch zur nächsten Polizeiwache abzufahren. Dort berichtete er über den Vorfall und ging dann schlafen. Bald wurde er aber aus dem Schlummer geklingelt, man bat ihn, rasch wieder zur Wache zurückzukommen. Tort war inzwischen ein Mann m i t g ä n z- lich zerspaltenemKinn erschienen, der behauptete, bei einer Schlägerei mit einem Unbekannten diese Verletzung erhalten zu haben, und sich einen Notverband an- legen ließ. Diese Frechheit sollte dem Manne aber schlecht bekommen, denn selbstverständ­lich ahnte die Polizei sofort die Zusammen- hänge und stellte die beiden Leute einander gegenüber, worauf der Mann mit dem zer- chaltenen Kinn nicht nur jeglichen Mitleides uou seiten der Prlizeibeamten verlustig ging, Ludern aucki sofort verhaftet wurde, v

Er tippte auf sämtlich« Bemerkenswerten Schreibmaschinen Eifer bewies ein

Detektiv vom Steueramt in Washington, als er sich an­schickte, sämtlichen Stenotypistinnen der Stadt Konkurrenz zu machen. In wenigen Wochen tippte er auf sämtlichen Schreib­maschinen aller Banken und Geschäftshäuser. Dies natürlich nicht aus kaufmännischem Ehrgeiz, sondern um einem Verbrecher auf die Spur zu kommen, der seit einiger Zeit anonyme Briefe an Kongreßvertreter und hohe Beamte des Schatzamtes schrieb, in denen er lauter Verdächtigungen und Be­leidigungen aussprach. Der Mann schrieb immer auf einer ganz bestimmten Schreib- Maschine, und diese eben mußte heraus­gefunden werden. Auf diese Weise entdeckte er den anonymen Schreiber, einen Buchhal- ter, der von seinem Bankhaus nicht beför­dert wurde und dessen private Wut sich nun auf diesem außergewöhnlichen Wege der Rache entlud.

Wunderschloß Fast jedermann hat Wohl für Tür und Auto mal einsehen müssen, daß es mit dem Hausschlüssel ein Kreuz ist. Schaffen wir ihn doch ab! Bringen wir an unserer Haus- oder Woh­nungstür lieber die neue fabelhafte Erfindung eines Wiener Automechanikers an, die, wenn sie sich bewährt, tatsächlich geeignet wäre, ein schlüsselloses Zeitalter heraufzubeschwören. Er sieht ganz schlicht aus, der neueHausschlüssel", von außen erblickt man nur ein einfaches Knöpfchen und daneben allerdings eine Zahlen­skala. Ein Schieber kann auf ihr nicht weniger als 100 000 Varianten einstellen, und die rich­tige Zahlenzusammenstellung soll erst mal einer, der nicht befugt ist, erraten! Der Kundige aber stellt, wie beim Telefon, ein paar Zahlen zusammen und drückt dann auf diesesSesam, offne dich!" auf das verborgen angebrachte Knöpfchen. Schon springt die Tür auf. Der Er­finder müßte aber nicht Automechaniker sein, wenn er diesen patenten Verschluß nicht auch für das Auto Herstellen würde. Künftig sol­len also auch die Motorwagen mit diesem Zauberschloß ausgestattet werde«, und um das Wunder noch größer zu machen, soll mit dem Knöpfchen und der Skala auch eine neuartige Alarmvorrichtung angebracht werden.

Die klugen Man wird sich künftig nicht Rindviecher mehr einbilden dürfen, seinen Mitmenschen mit der Bezeich­nungDu Rindvieh!" besonders verächtlich gemacht zu haben. Die Beobachtungen eines englischen Gelehrten beweisen vielmehr, daß das Rindvieh und seine Verwandten Beweise

von außerordentlicher Klugheit oder jedenfalls von gesundem Instinkt lie- fern kann. Dieser Gelehrte war auf einer Forschungsreise durch Ostafrika am Rande der Massaisteppe angekommen, als ihm eine Herde von Büffeln begegnete, die sämtlich räudekrank waren. Immerhin hatten die Tiere den Willen zum Leben mcht aufge­geben, sondern bewegten sich zielstrebig in einer bestimmten Richtung fort. Als der Ge­lehrte die Herde begleitete, kamen ihm an­dere, gesunde Büffel entgegen, denen die kranken Tiere taktvoll aus dem Wege gin­gen. Kurz darauf stürzten sie sich in den Uferschlamm eines Sees und blieben darin tagelang stehen, um nur für kurze Zeit am Ufer hin und wieder zu grasen. Zwei Wochen lang wartete der Forscher aus den Erfolg dieses Schlammbades, und der trat prompt ein, denn nach dieser Zeit verließen die mei­sten Büffel den See wieder und waren gesund.

Echos, die Zu den ' berühmtesten Echos berühmt sind in Deutschland gehört das wohlbekannte Melodienecho am Königssee in Oberbayern. Dieses Echo schweigt so lange, bis eine kurze Melodie verklungen ist, und erst dann wirft es die Töne wieder zurück. In Schottland gibt das Echo von Nosneath die von einer Trompete gespielte Melodie mehrere Male wieder, aber immer etwas tiefer im Ton. Die Echos von Woodslock bei Exford in England wieder- holen ein- und zweisilbige Worte 15- bis 20mal. Das Echo von Simonetta bei Mai­land wiederholt den Knall eines Pistolen­schusses sogar etwa 40mal.

In kurzen Höschen In den Vereinigten zu den Kunden Staaten gibt es nun einmal kein Gesetz, das für unbotmäßigen Wettbewerb unter Kauf­leuten eine Strafe vorsieht, und einzelne Richtersprüche, die hier und da einen Streit­fall entschieden, blieben eben nur für diese Einzelsälle gültig. In South-Carolina fing ein Lebensmittelhändler damit an, daß er seinen Lieferjungen ganz kurze Hosen an­zog. Das fiel natürlich schon auf. Gleichzeitig bemerkte man jedoch, daß die Beine junger Männer nicht immer gerade appetitlich an­zusehen sind, wenn sie in ihrer ganzen Länge gezeigt werden. Also verabschiedete der Händ­ler die Boten und stellte dafür junge Damen ein. Die mußten nun die kurzen weißen Hös­chen anziehen, sich auf die Lieferräder schwin­gen und die Waren des Lebensmittelhänd- lers durch die Straßen fahren. Selbstver­ständlich war an den Rädern weithin sicht­bar der Name des Kaufmanns zu lesen.

Ebenso selbstverständlich ist es, daß sich jedermann nach den aparten Liefermädchen mit den hübschen Beinen umsteht und so immer wieder sich den Namen des Geschäfts merkt. Jetzt ist die Konkurrenz auf dem Felde erschienen, und anstatt den raffinierten Ge­schäftsmann mit noch raffinierteren Ideen zu schlagen, fordert sie. daß der Gemeiuderat Liefermädchen in Sportkleidung verbietet. Hinter diesen Konkurrenten stehen übrigens alle Ehefrauen des Ortes,

Unter Brüdern Leider muß man oft sest- stellen, daß Geschwister, die ja aus einem Nest stammen und meist auch einen großen Teil der Jugendzeit miteinan­der verbracht haben, sich im Lause der Jahr« immer mehr, voneinander entfernen und sich mitunter heftig befehden. Natürlich ist auch in vielen, vrelen Fällen das gerade Gegen­teil zu beobachten. Aber ein so merkwürdiges Verhältnis, wie es zwei Brüder in einem kleinen Ort bei Berlin zeit ihres Lebens verband, gibt es doch wohl selten. Die bei­den Leute mußten sich nicht recht leiden kön­nen, aber ihre ärmlichen Verhältnisse ver­boten es ihnen, auseinanderzuziehen und sich zwei verschiedene Wohnungen zu mieten. So lebten sie ganze 62 Jahre lang in einer ärm­lichen Hütte. Und diese Hütte hatte nur einen einzigen Raum. Sie richteten nicht einmal eine Trennurzgswand auf, um sich nicht mehr sehen zu müssen sie zogen ganz ein­fach einen Kreidestrich in der Mitte des Rau­mes und schieden so säuberlich das Reich des einen von dem des anderen. Es heißt, daß die Brüder in den 62 Jahren ihresZu­sammenlebens" stets diesen Kreidestrich ge- achtet und niemals, auch nicht aus Versehen, überschritten haben . . .

Eine Frau 300 Dinar Angesichts der pri- und 200 Kilo Mais mitiven Sitten man- - - - cher Völker fragen

wir uns ab und zu, warum wir uns doch das Leben so schwer machen mit allerhand Gesetzen und Rücksichten auf die Allgemeinheit, wo es doch anders sehr viel einfacher ginge? Wie wäre es zum Beispiel, wenn wrr Zeit und Kosten, die heute in einem zivilisierten Lande für eine Ehescheidung ausgebracht werden müssen, spa­ren und dafür oie Sache so machen, wie sie jüngst der Zigeuner Sanko Blombitsch durchge­führt hat? Zu allseitiger Zufriedenheit dazu, nur die Polizei war mit dem Handel nicht ganz einverstanden. Um einen Handel, um einen rich­tigen Verkauf ging es da nämlich. Der Zigeu­ner, der bereits drei Jahre mit seiner Frau Silcha in einem jugoslawischen Orte lebte, mußte endlich bedauernd feststellen, daß seine Frau ihm niemals Kinder schenken Würde. Um diesem fatalen Zustand ein Ende zu berei­ten, entschloß er sich, seine Frau an einen Nach­barn zu verkaufen, der die Kinderlosigkeit we­gen der Schönheit der Zigeunerin gern in Kauf nehmen wollte. Nach längerem Handeln wurde man einig, die Frau auf 300 Dinar und 200 Kilogramm Mais zu bewerten. Das Geld sollte sofort ausgezahlt werden, während die Auslieferung des Maises nach der Ernte erfol­gen sollte. Der Kauf wurde also perfekt und die Frau zog am nächsten Tag auf das Nachbar­grundstück um. Man erzählt sich, daß es gar nicht nötig war, sie zu der Sache sju vernehmen sie soll sehr vergnügt und willig ihren Gat­ten gewechselt und die Zeit gar nicht gerne ab- gewartet haben, wo sie gegen Bargeld und Mais eingetauscht werden sollte . . .

Wenn die Bienen Solange die Bienen-

schwärmen Völker draußen im Freien

bleiben, während sie schwärmen, macht man nicht viel Aufhebens von diesem Ereignis. Dringt aber ein Schwarm in eine Großstadt ein, dann sind die Bienen Plötzlich Mittelpunkt lebhaftesten Interesses, und eine große Menschenmenge pflegt dann zu beobachten, wie die Feuer­wehr meistens wird ja zu diesem Zwecke dasMädchen für alles" gerufen mit einem großen Korb kommt und den Schwarm einsängt. Auch inParis sammelte man sich dieser Tage um ein derartiges Ereignis. Hier war es nun nicht die Feuerwehr, sondern ein bestimmter Stab von Beamten, der von der Polizeidirektion eigens für diesen Zweck aus- gebildet wird und der nun aus den Alarm hin mit Masken, Handschuhen und Körben herbeieilte. Tausende von Bienen hatten sich diesmal auf einem parkenden Luxuswagen niedergelassen. Es war dies ein ziemlich un­gewöhnlicher Anblick und schon war auch die Presse da und knipste drauflos. Das Bild er- schien in vielen Zeitungen und kam so auch in die Hände einer jungen Gräfin, die in der Provinz wohnte. Die Dame sah sich nun nicht nur den Bienenschwarm, sondern auch den Wagen genauer an, und da erkannte sie ihn als den ihres Gatten. Das mußte ihr insofern auffallen, als ihr Mann in jenen Tagen gar nicht nach Paris, sondern nach Lisieux zur Einweihung einer Kapelle für die Heilige Therese fahren wollte. Das Haus, vor dem der parkende Wagen stand, sah sehr weltlich aus und die junge Gräfin konnte sich wohl sagen, daß der teure Gatte zu einem höchst unheiligen Zweck seinen Rciseweg ge­ändert haben mußte, da er ihr den Ausflug nach Paris verschwiegen hatte. Nachforschun­gen unter der Hand ergaben dann sehr schnell, daß der Graf des öfteren solche ge­heimen Abstecher nach der Hauptstadt der Republik gemacht hatte. Kurz und gut, die Gräfin reichte die Ehescheidungsklage ein, und wie man hört, soll ihre Sache sehr gün­stig stehen, denn der allgemein bekannt ge­wordenen Photographie mit dem Bienen­schwarm konnte der Gras nicht gut wider­sprechen.