Samstag den 24. Juli 1SS7

Der Enztäler

9S. Jahrgang Nr. 169

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Vor allem

-le Volksgemeinschaft/

Von Uaii, O 5 dll

Die nationalsozialistische Regierung hat vor der Nation und vor der ganzen Welt den Be­weis angetreten, daß es ihr ernst ist um die Schaffung einer w ah r e n V o lk s gemei n- schüft und daß unsere nationalsozialistische Bewegung nicht umsonst den Ehrennamen einer sozialistischen Partei trägt." Reichs­minister Dr. Goebbels, der diese Worte an das deutsche Volk und an die Welt richtete, hat alle seine verantwortlichen Abteilungsleiter aus dem Propaaandaministerium für zwei Monate als H a nd a r b e i t e r in die Betriebe gesteckt. Wir haben inzwischen aus Bildberich­ten, gesehen, wie Regierungsräte und Landes­stellenleiter in kameradschaftlicher Eintracht mit anderen Werktätigen zusammen ihr Tag­werk verrichten. Wir wissen auch, daß dieses Zusammenführen von Hand- und Kopfarbei­tern geradezu segensreich sich auswirkte. In­zwischen hat der Reichswalter des NS.- Lehrerbundes, Gauleiter Wächtler, für die Lehrkräfte der Berufs- und Fachschulen an­geordnet, daß sie in engster, praktischer Fühlung mit Handwerk und Handel bleiben. Der junge Deutsche soll schon vom ersten Begreifen an kn wahrer Volksgemeinschaft erzogen werden. Dieses Gemeinschaftsgefühl wird in hervor­ragendem Maße noch vertieft und verankert in der Hitler-Jugend und vor allem im Arbeits­dienst. Hier stehen die Söhne von Reichen und Armen Schulter an Schulter und lernen bei der täglichen Arbeit das hohe Lied der Arbeits­kameradschaft kennen. Später dann, im Wehr­dienst und anschließend bei den Formationen der NSDAP., stehen die jungen Männer in einer gemeinsamen Front, bereit zum Dienst an der Nation. So wird mindestens für die kommenden Generationen aller Klassenhaß und Klassengeist für immer verschwunden sein.

Was in tausenden Versammlungen der NSDAP, in der Kampfzeit Abend für Abend gepredigt wurde, das Bekennen zur Volks­gemeinschaft. das beginnt heute wahr zu werden. Wir haben erkennen gelernt, daß wir alle nur Beauftragte der Arbeit sind, daß wir kein Recht haben, den andern Volks- genossen deshalb minder zu achten, weil er im verschmutzten Arbeitskittel sein Brot ver­dient. Wenn heute hohe Staatsbeamte selbst im Maschinensaal stehen und nun mit offe­nen Augen und Herzen sehen und' verstehen lernen, wie unendlich mühselig der Werk- -Mige seinen Wochenlohn erarbeitet, dann , wissen wir, daß ein neues, wahrhaft sozia­listisches Zeitalter anhebt.

Die vergangenen Jahrzehnte haben dem deutschen Volke tiefe Wunden geschlagen. Die Narben brennen noch und die Erinne­rung an die Zerrissenheit ist noch wach. Wir sehen im Geiste noch die endlosen Kolonnen. Männer und Frauen binter der blutroten Fahne des Klassenhasses und des Bruder- zwistes marschieren. Wir kennen aber auch die satten, selbstzufriedenen Gesichter einer besitzenden Gesellschaftsschicht. die keinerlei Verständnis sür die Sorgen und Nöte der deutschen Arbeiterschaft empfinden konnte. Gerade diesen Menschen, denen Deutschland gut genug war. um Millionen zu verdienen und in ihm ein Schlemmerleben zu führen sie haben die zahllosen Opfer und Leiden >ines irregeleiteten Volksteils mit verschuldet.

Im nationalsozialistischen Deutschland ist dies anders geworden. Das Wertvoll st e im Betrieb ist der Mensch, der inner­lich bereit ist, sein ganzes Können Tag für Tag für seine Arbeitsstelle einzusetzen. Diese Werk­tätigen haben dann auch berechtigten Anspruch auf die Anteilnahme an Betriebserfolqen. Diese Menschen werden dann, wenn alle Volksteile den wahren Adel der Arbeit erkannt haben, immer stark und froh sein. Wenn ein- mal der Ausdruck vomBürger 1. Klasse" ge­fallen ist, so trifft er auf alle die Volks- genossen zu, die grundsätzlich bereit sind, den lebendigen Geist der Wirklichkeit zu erfüllen. Sozialismus darf keine ausschließliche Frage der Lohntüte sein, sondern der Ausdruck einer charaktervollen, starken inneren Haltung zur Volksgemeinschaft.

Wir Deutsche tragen ein gemeinsames Schicksal. Unser Führer hat alles getan, um das Leben eines jeden Volksgenossen besser und freier zu gestalten. Es liegt an jedem einzelnen nun, die Forderungen der Volksgemeinschaft zu erfüllen und die Gesetze des nationalen Sozia­lismus zu achten. Beispiel für unser Leben werden immer d i e Männer sein, die in den Stahlgewitsern des Weltkrieges zur schicksal­verbundenen Gemeinschaft wurden oder die Sturmsoldaten Adolf Hitlers, die in der größ­ten Not unseres Vaterlandes alles Trennende vergaßen und nur Brüder und Kameraden waren. An den politischen Vorgängen in der weiten Welt erkennen wir die Gröhe des Ge- schehens Der unselige Schmachfriede von Ver- sailles beginnt nun für seine Anstifter sehr ungünstig zu werden. Deutschland, das seine Freiheit und Starke wiedergefunden hat. kann in aller Ruhe und Zuversicht dem Kommenden -ntgegensehen. Das wiedergeeinte deutsche Volk gibt dem Führer die Möglichkeit zum erfolg, reichen Handeln.

Oberstes Gesetz für uns alle aber muß immer sein, in jedem Arbeitskameraden den Volksgenossen zu erkennen und zu

^Üus ÄlürtiemÜerH

In EiSIlngen fuhr «in zwöfkjähriger Junge mit seinem Fahrrad so heftig auf einen Personenwagen auf, daß er durch die Wind­schutzscheibe geschleudert wurde. Ohne nennenswerten Schaden zu nehmen, landete er auf dem Führersitz des Kraftwagens.

»

Bei einem Sommerfest de? Erntekindergartens Graben st etten, Kreis Urach, wurde auf An­regung der Elternschaft beschlossen, den Ernte­kindergarten zu einem Dauerkindergar­ten der NSV. zu machen.

Im Harter Wald bei Stein (Hohenzollern) wurde eine Niesentanne gefällt, die ein Alter von 150 Jahren aufweist und am starken Ende einen Durchmesser von über einem Meter hat.

*

In einem Bauernhof in Egl Ingen, Kr. Neresheim. legte ein Huhn ein ungewöhnlich gro­ßes Ei, das 105 Gramm wog, während daS Normalgewicht 50 bis 60 Gramm beträgt. ^

Kirchentellinsfurt, 23. Juli. (Omnibus gegen Lastkraftwagen.) In einer Kurve oberhalb der Pfrondorfer Steige stie­ßen ein aus Tübingen kommender Omnibus und ein Lastkraftwagen in voller Fahrt zu­sammen, so daß beide Wagen inein­ander hineingeschoben und schwer beschädigt wurden. Die beiden Fahrer des Omnibusses wurden in die Windschutzscheibe geworfen und mußten mit starken Schnitt­wunden in die Klinik nach Tübingen gebracht werden. Dem einen Fahrer wurden außer­dem noch einige Rippen eingedrückt.

Sindelsingen, 23. Juli. (Im Scherz lebensgefährlich verletzt.) Als sich in einem Werk einige Betriebsangehörige während der Mittagspause in Neckereien er­gingen, kam es zu einem schweren Unfall. Ein Lehrling hatte ein offenes Stiletmesser in der Hand. Der 28 Jahre alte Schleifer Ernst Antusch sprang dem Lehrling auf den Rücken, um ihm das Messer überraschend zu entreißen. Durch einen unglücklichen Umstand drang das Messer Antusch in den Magen. Im Krankenhaus wurde der Be- dauernswerte operiert. Die Verletzung er­wies sich als lebensgefährlich.

Mün,Ingen, 23. Juli. (Eigenartiger Unfall.) Ein dreißig Jahre alter ver­heirateter Mann. Vater von drei Kindern, kam auf eigenartige Weise ums Leben. Er hatte auf einem Lastkraftwagen Platz genommen und fiel von diesem herunter, als er über eine Bodenwelle hinwegfuhr. Dabei wurde der Bedauernswerte überfahren und auf der Stelle getötet.

Ravensburg, 23. Juli. (Leichtsinniger Schütze verurteilt.) Wie erinnerlich, wurde in den ersten Tagen des Juni die 25 Jahre alte Lina Maas aus Mannheim, die sich vorübergehend bei einem Bauern in Spaltenstein, Kreis Tettnang, aufgehalten hatte, das Opfer eines tragischen Unfalls. Der 28jährige Franz Hetzer schoß mit sei­ner Flobertbüchse auf das im Garten liegende Mädchen in der Annahme, daß eine Katze

ln. Rom, 23. Juli.

DaS deutsch-österreichische Presseabkommen, in der die beiden Regierungen sich verpflich­ten, Sorge dafür zu tragen, daß nicht eine unsachliche und gewissenlose Berichterstattung die Beziehungen der beiden Staaten behin­dert, hat in den Kreisen des Vatikans eine durchaus geteilte Aufnahme, wenn nicht so­gar offene Ablehnung gefunden. Ver- stündlich wird diese Haltung des Vatikans, wenn man sich vergegenwärtigt, daß zahl­reiche österreichische klerikale Blätter vom Vatikan als Sprachrohre der gegen das Deutsche Reich gerichteten Politik in den letz- ten Jahren fhstematisch benutzt wurden. Ge­stützt auf die Autorität der römischen Kirche und laufenden Informationen von der Pressezentrale des Vatikans hat diese Politik sehr dazu beibetragen, das freundschaftliche Verhältnis zwischen Oesterreich und Deutsch­

achten. Aus der selbstbewußten Persönlichkeit gestaltet sich dann die gesunde Familie, die wiederum den Grundstock eines starken Staates bildet. An vielen Beispielen sehen wir heute schon die anhebende harmonische Volksgemein­schaft aller Deutschen. Auf den stolzen KdF.- Dampfern fahren heute gemeinsam Betriebs- sichrer und Gefolgschaftsangehörige und kehren nach dem gemeinsamen schönen Erlebten mit neuer Kraft und gestärktem Vertrauen zur Arbeit zuruck. Bei tausend anderen Betriebs­ausflügen wiederholt sich dieses erfreuliche Bild. Neidvoll und staunend sieht das Ausland ein neues Dentsälland heranwachsen, ein Land, in dem jeder anständige, schaffende Mensch von iedem wieder geachtet wird.

aus dem Rasen liege. Dem Mädchen ging der Schuß ins Hirn, so daß es getötet wurde. Das Schöffengericht Ravensburg sühnte nun die unglückselige Tat mit zwei Monaten Gefängnis,

EA-Marlne im

Stuttgart, 23. Juli.

In vier verschiedenen Sendungen wird der Reichssender Stuttgart Ausschnitte über die Arbeit und die Aufgaben der S A.» Marinestandarte 18Tsingtau" bringen. Die' erste Sendung erfolgt am Dienstag, 27. Juli, gegen 19 Uhr am Schluß der SendefolgeGriff ins Heute".

Nas AnterlMliMntilm gehört ins Konzentrationslager!

Stuttgart, 23. Juli.

Untermenschen, Verbrecher und Zuhälter warew von jeher die Anführer der Bolsche- wisten. Sehen Sie sich die Verbrechergalerien aus dem Konzentrationslager Dachau in der antibolschewistischen Schau in der Gewerbehalle Stuttgart an! Das wären die Anführer bei einer kommunistischen Revolte in Deutschland geworden! Raub- und Lustmörder hätten sich ausgetobt in einem wahnsinnigen Blutrausch. Wer diese internationale Ausstellung gesehen hat, der weiß, was aus Deutschland ohne den sieg­reichen Kampf des Nationalsozialismus ge­worden wäre.

Volksgenosse, der du diese Ausstellung noch nicht gesehen hast, benutze noch den heutigen Tag zu einem Besuch, es wird für dich ein unvergeßliches Erlebnis sein.

Starkes Fernbeben ausgezeichnet

Stuttgart, 23. Juli.

Am Tonnerstagnachmittag wurde an den württembergischen Erdbebenwarten Stutt- gart, Ravensburg und Meßstetten ein star­kes Fernbeben ausgezeichnet. In Stuttgart (Villa Reitzenstein) traf die erste Vorläufer- Welle um 18 Uhr 20 Min. und 14,2 Sek. ein,

die zweite uw IS Uhr 2S Min. Sv,v Sek. und

die langen Oberflächenwellen um 18 Uhr 43 Minuten. Die darnach berechnete Entfer­nung von Stuttgart nach dem Herd beträgt 8200 Kilometer, und zwar entlang dem Groß­kreis gemessen. Nach der Ausschlagsrichtung der ersten Vorläuserwelle liegt der Herd ziemlich genau in nördlicher Richtung von Stuttgart, demnach in der Gegend von Alaska und des Beringmeeres. Nach Berichten der Wetterwarte Juneau (Alaska) wurden in Fairbanks im Anschluß an das erste minutenlange Erdbeben den ganzen Donnerstag über kleinere Erd» stütze verspürt, die stark genug waren, um die Gebäude in Schwankungen zu versetzen. Der Bevölkerung bemächtigte sich große Auf­regung. Der Seismograph der Landesuni- versttät sprang ab. Sämtliche Telegraphen- und Telephonverbindungen sind unter­brochen.

land durch fortgesetzte unsachliche Kritik an den Maßnahmen der deutschen Reichsregie» rung oder durch eine übertriebene sensatio­nell aufgemachte Berichterstattung über innerdeutsche Kirchenangelegenheiten zu be­lasten. Der Vatikan und mit ihm die katho­lische Kirche in Oesterreich sind äußerst ver­stimmt, daß nunmehr die gehässige und skrupellose Berichterstattung der klerikalen und jüdischen Presse über die angebliche Kirchenverfolgung in Deutschland" auf Grund der deutsch-österreichischen Pressever­einbarungen abgestellt werden muß.

Dazu veröffentlicht die katholische Wiener Reichspost" eine Meldung ihres römischen Vertreters, der über gute Beichlingen zum Vatikan verfügt. In dieser Meldung kommt zum Ausdruck, daß die Besorgnisse über die Einschränkung der Berichterstattung der katho- lischen österreichischen Presse grundlos seien. Man hätte im Vatikan für die Beweggründe der Wiener Regierung, die zu diesem Abkom­men führten, volles Verständnis, zumal sach- liche Kritik amdeutschen Kulturkampf" geübt werden könne. Der römische Vertreter der Reichspost" verweist auf einen am 18. Juni in diesem Blatt erschienenen Aufsatz, aus dem ersichtlich ist, daß man keinen Zweifelan der Pflichterfüllung der kath. Presse" äußern dürfe. Diese Formulierunb zeigt sehr deutlich, daß dem Vatikan in Wirklichkeit der deutsch-öster­reichische Pressefrieden recht unangenehm ist. Das Kardinal-Staatssekretariat gab dies auch der österreichischen Regierung, die bisher im­mer die uneingeschränkte Unterstützung beim Vatikan fand, deutlich zu verstehen. Ob die Bundesregierung das Manöver der vatikani- schen Diplomatie beachtet, werden die nächsten Wochen zeigen.

Drei Kaplane verurteilt

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X Nürnberg, 23. Juli.

Seit Anfang dieser Woche lief in Nürn­berg ein Prozeß gegen die römisch-katholi­schen Kapläne Johann Schmitt und August Fasel, die während ihrer Tätig­keit an der St. Elisabethkirche in Nürnberg sich schwere sittliche Verfehlungen an ein und demselben Mädchen zuschulden kommen lie­ßen. Schmitt war von 1930 bis März 1935 Präses des Jungmädcheuver- einsWeiße Rose", dessen Mitgliedern er Religionsunterricht erteilte und auf die er erzieherisch einzuwirken hatte. Die jetzt noch nicht 18jährige Meta W. gefiel dem Präses, er lud sie ins Pfarrhaus ein, wo er in einem Zimmer unzüchtige Berüh- rungen an dem Mädchen vornahm. Das natürliche Widerstreben der noch nicht Vier­zehnjährigen beschwichtigte der verantwor­tungslose Priester mit dem Hinweis, daß daskeine Sünde" sei. Als er im März 1935 nach Tübingen reiste, verführte er das Mädchen endgültig in Hotels zu Aalen, Crailsheim und Tübingen.

Der Nachfolger Schmitts, Kaplan August Fasel, der dann den Jungmädchenverein Weiße Rose" als Präses übernahm, hielt sich auch an die minderjährige Meta. Schmitt legte ein umfassendes Geständnis ab, behauptete aber, von dem Mädchen v führt worden zu sein.

Bezeichnend war d.e Halumg des B a m - berger Weihbischofs Kolb. Um Kaplan Schmitt zu bessern zu versuchen,ver­setzte" er ihn nach Schlüsselfeld, doch mußte der Bischof zugeben, daß der Fall leider von der kirchlichen Seite nicht völlig geklärt wurde. Der Staatsanwalt hob hervor, daß der Kaplan seine Sinneslust an dem Mädchen in zügel­loser Weise befriedigt hat. Schmitt handelte dabei nach-, demsauberen" Grundsatz: Du dar f st s üwd ig en, we n n du d ich n icht erwischen läßt! Diese Moralauffassung ist ein Spiegelbild der in gewissen Kreisen der römisch-katholischen Geistlichen herrschenden Meinungen. Daß es sich um eine symptoma­tische Moralauffassung handelt, geht aus der Antwort des Weihbischofs Kolb hervor:Es ist nicht Brauch der Kirche, ihre Angehörigen dem Staatsanwalt auszuliefern!" Der Gemeinheit setzte Kaplan Fasel die Krone aus, der vor Gericht bedauerte, seine Gefühle an ein solch verdor­benes Mädchen weggeworfen zu haben".

Das Urteil lautete bei Kaplan Schmitt auf 3 Jahre und bei Kaplan Fasel auf 18 Monate Gefängnis unter Einrechnung der Unter­suchungshaft. Der Haftbefehl wurde aufrecht­erhalten.

In Landshut wurde der Kooperator Thomas Härtl, der während de- ReligionsunterrichtS in den Volls- schulen Pattendorf und Münster sich an Schü­lerinnen im Alter von 3 bis 12 Jahren Ist vier Fällen vergriffen hatte, unterZubilli- guna mildernder Umstände zu 18 Monate« Gefängnis verurteilt.

Mönch verspricht 1808 RM für falsche Zeugenaussagen

DerBarmherzige Bruder" Sigis­mund (Josef Ausermann) des Kloster« Dorsten der Barmherzigen Brüder von Mon­tabaur wurde seit 1922 als Kranken­pfleger in Hadamar verwendet. Mt einem seiner Fürsorge anvertrauten Psll ling verübte er jahrelang kaum vorstellbare Scheußlichkeiten. Als sich der Pflegling bet dem Klostervorsteher Bruder Nicodemu« beschwerte, wurde Bruder Sigismund nach Dorstenversetzt". Von dort forderte er die Eltern des Pfleglings brieflich auf, aus den Jungen einzuwirken, daß er widerrufe und für ihn günstig aussage, wofür er den Eltern taufend Reichsmark schicken wollte. Indessen starb der mißbrauchte Pflegling, so daß der Angeklagte in der Verhandlung alles ab­leugnete. Trotz des dringenden Verdachte« wurde der Angeklagte freigesprochen, da sich das Gericht kein eigenes Urteil über die Zuverlässigkeit des verstorbenen Haupt- zeugen machen konnte. Der Vorsitzende be- tonte:Wir haben niemand ver­urteilt, wenn wir nicht die volle Gewißheit hatten, daß der An- geklagte schuldig war."

Bruder Regin aldus von den Waldbreit­bacher Franziskanern verging sich in nicht wiederzugebender Weise an drei Zöglingen imFreudenhaus der Franziskanerbrüder" Ebernach. Einer der Zeugen sagte, daß er insbesondere während der Exerzitien durch sieben Nächte hintereinander die unglaublich­sten Schmutzereien trieb. In Waldniel mißhandelte er außerdem zwei Z ö g l i n g e i n n n m e n s ch l i ch e r We i s e, wofür die Klosterbrüder ihre Fachausdrücke hatten. Der Staats­anwalt wies u. a. darauf hin, daß die Zahl seiner Verfehlungen so groß ist, daß der Ver­brecher sie selbst nicht genau angebeu konnte. Das Urteil lautete auf drei Jahre Zuchthaus unter Anrechnung von 13 Monaten Unter- suchnngshaft und drei Jahre Ehrverlust. Der > Verurteilte nahm die Strafe sofort an.

Im Vatikan ist man leicht verstimmt

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