Alpina umzimelt

Peiping, 19. Juli.

Nach der schnellen Annahme des japani­schen Ultimatums durch den Vorsitzenden öes Hopei-Tschachar-Nates, General Sung- tscheyuan, verlangen die Javaner, wie ver­lautet, nunmehr eine öffentliche Neutralitäts­erklärung im Falle eines Krieges mit Nan­king. Am Montag srüh besetzten japanische Truppen das Hauptpostamt in Tientsin /und führten dort die Zensur ein. Die Um­zingelung Peipings durch japa­nische Truppen wurde in der Nacht zum Montag vollendet: hierbei wurden an mehreren Stellen Schüsse gewechselt. In seinem Sommerausenthalt Kuling hat War­schau Tschiangkaischek am Montag in einer längeren Erklärung zum chinesisch-japanischen Nordchinakonslikt grundsätzlich Stellung ge­nommen. Ter Marschall stellte zunächst als Grundlage für die Verhandlungen mit Japan vier Mindestforderungen ans, von denen die Nankingregierung unmöglich ab­gehen könne: I. Jede Regelung irgendwelcher Art darf die territoriale Unversehrtheit und die Hoheitsrechte Chinas nicht verletzen. 2. Der Status des Politischen Rats für Hopei- Tschachar ist von der Nankinger Zentral- Regiernng fcstgelegt. die keine ungesetzlichen Abänderungen zulassen kann. 3. Die Nan­king-Negierung kann die Absetzung von ört­liche» Beamten, die wie der Präsident dieses politischen Rates von ihr ernannt worden sind, auch auf Grund auswärtigen Druckes nicht dulden. 4. Die Nanking-Regierung kann irgendwelche Beschränkungen hinsichtlich der Garnisonsplätze der 29. Armee nicht zulassen.

In seiner Erklärung betonte Marschall Tschiangkaischek weiter ii. a., daß das chine­sische Volk stets friedliebend gewesen sei und daß die Nanking-Regierung die Regelung aller Probleme auf diplomatischem Wege an- strebe. Ter letzte Zwischenfall in Nord-China habe jedoch gezeigt, daß Japan in China bestimmte Zwecke verfolge. Auf Grund ein- gegangener Berichte Hütte China diesen Zwi­schenfall nur dadurch verhindern können, daß cs den ausländischen Armeen unbehinderte Bewegungsfreiheit im eigenen Gebiete ge­stattet hätte, während den eigenen Truppen Beschränkungen auferlegt worden seien. Je­des Land, das auch nur die geringste Selbst­achtung besäße, hätte dieser Erniedrigung nicht zustimmen können.

Tschiangkaischek wies dann auf den Ver­lust der Mandschurei und auf das Tangku- Aokommen, das die Rechte der Nanking- Negierung in Nord-China beschränkte, hin, und erklärte, daß China zum Widerstand ge­zwungen werde. Wenn die Regierung zulasse, daß auch nur noch ein Fuß breit chinesischen Bodens verloren gehe, so würde sie ein un­verzeihliches Verbrechen am chinesischen Voll begehen. ,

Zum Schluß drückte der Marschall die Hossnung aus, daß der Friede doch noch er­halten bleiben möge.

Nach einer amtlichen chinesischen Mittei­lung. über die Unterredung zwischen dem ja­panischen Militärattache Generalmajor Kita und dem chinesischen Kriegsminister Hohingt- schin forderte der japanische Militärattache dir Zurückziehung aller Truppen der Zentral- regiernng aus Hopei. Er gab zu verstehen, daß die Nichterfüllung dieser Forderung zur Verschärfung der chinrfifch-japanischen Krise führen werde, die sich jetzt ihrem Schlutz- stadium nähere. Der chinesische Kriegsmini- per betonte, alle Maßnahmen seien ans Grün-

..Schulter u« Schulter"

Deulsch.öfterreichlsches Aronlkiimpfertreffen r« Wels

Wien, IS. Juli.

In dem oberösterreichischen Städtchen Wels fand am Samstag und Sonntag unter dem MottoSchulter an Schulter" ein Fest der Reichsdeutschen und der österreichi­schen Frontkämpfer statt, das sich zu einem feierlichen Bekenntnis der tiefen seelischen und geistigen Verbundenheit der beiden blut- gleichen Völker gestaltete.

Minister G l a i se-H o r st e n a u ließ in seiner Rede die schwere und große Zeit er­stehen, das dortSchulter an Schulter" eine Schicksalsgemeinschast bis in den Tod um­schloß. Aus diesem Bewußtsein heraus haben der Führer des Deutschen Reiches und der Kanzler Oesterreichs am 11. Juli 1936 dem widernatürlichen Zwist der beiden deutschen Staaten ein Ende gesetzt.

Dann sprach Botschafter von Papcn. Auch er rief den gemeinsamen heldenmütigen Kampf während des Weltkrieges ins Gedächt­nis zurück. Der Einheit des Willens, die uns einst auf den Schlachtfeldern beseelte, und der Entschlossenheit, alles lür die Gesamtheit zu. geben, die sich in den Jahren des Welt­krieges offenbarten, wollten wir heute die Einheit des Geiste 8 der deutschen Gesamtnation gegenüberstellen. Nur in dieser Einheit können Wir uns in dem revo­lutionären Ringen der Welt behaupten.

Frontsoldaten formen heute die Geschicke unserer Länder. Ihren Händen ist die Zu­kunft anvertraut. Die alten Frontsoldaten sind die besten Garanten des Friedens, eines Friedens der Ehre, der dem deutschen Volk

in allen seinen Gliedern sein Lebensrecht im ganzen europäischen Raum sichere und seiner Mitarbeit an der kulturellen Gestaltung des Abendlandes die Tore weit ösfnet. Diesem Gedanken ist auch das Wiedersehen in Wels geweiht. Cr habe erst vor wenigen Tagen ausgesprochen, schloß der Botschafter, daß die deutsch - österreichische Frage zugleich der Kernpunkt der europäischen Probleme sei. Der Weg, auf dem wir die Lösung dieser Frage erstrebten, ist uns durch die Geschichte vor- gezeichnet. Eines steht aber für uns alle fest, und niemand hat es besser der Welt sagen können als der steirische Sänger:Schwört auf der Heimat heiliger Scholle: Deutsch soll sie bleiben, komme, was wolle. Komme, was wolle. Glück oder Leid, Deutsch soll sie blei­ben in Ewigkeit"

Zwischenfälle

Nach der Feier auf dem Festplatz, die einen völlig reibungslosen Verlauf genommen hatte, kam es bedauerlicherweise zu Zwischenfällen. Die Straßen der Stadt waren dicht umsäumt von Menschenmassen, die die Rückkehr des Fest­zuges erwarteten. Als nun bekannt wurde, daß der Zug vorzeitig schon aufgelöst worden war, schlossen sich die spalierbildenden Zuschauer zu Zügen zusammen, die unter Absingen von Lie- dern und Ausbringen von Rufen durch die Straßen zogen. Am Stadtplatz stießen die De­monstranten auf Polizei und Gendarmen, die schließlich mit aufgepflanztem Seitengewehr den Platz räumten und die Ruhe wiederherstell- ten. Gegen vierzig Verhaftungen wurden vorgenommen.

Feanro ruft die ISMrisei» zu den Waffen

Ab 1. Angvft wöchentlich ein Etalopftag

Burgos, 19. Juli.

Durch einen im Staatsanzeiger veröffent­lichten Erlaß hat General Franco den Jahr­gang 1918, das sind die 19jährigen Män­ner, zu den Waffen gerufen. Eine andere Verordnung verkündet, daß ab 1. August im gesamten nationalspanischen Gebiet der Ein topftag nicht mehr wie bisher nur einmal monatlich, sondern einmal wö­chentlich abgehalten werden muß. Ferner wird für Nationalspanien einmal wöchent­lich einTag ohne Nachspeise" ein- gesührt. Die Ersparnisse sollen zu gleichen Teilen den sozialen Hilsswerken und der Un­terstützung des Frontkämpfers dienen, lieber dem Dorf Cantalejo, das uörd-

bcn der Selbstverteidigung während der Ver­stärkung der japanischen Truppen ergriffen worden. Die jetzige Lage sei nnr ans die Ent­sendung einer starken japanischen Armee und von Flugeinheiten zurnSznführen. Es gebe keinen Unterschied zwischen Zentral- und Nichtzentrak-Truppen. China habe das Recht, seine Truppen innerhalb seines eigenen Ge­bietes nach eigenem Ermessen zu verwenden. Da aber China Frieden wolle, und die Lage nicht verschärfen wolle, so werde China, falls Japan seine Trnppenvcrstärkungcn zurück- ziehe, gleichartige Maßnahmen ergreifen. Eine weitere Zuspitzung der Lage hänge einzig nnd allein von Japan ab.

lich von Segovia und somit völlig außerhalb der Kampfzone liegt, erschien im Laufe des Montagvormittag ein bolschewistisches Bom­benflugzeug, das über dem Marktplatz, wo ein großer Teil der Bevölkerung versammelt war, mehrere Bomben abwarf. 12 Personen, davon 11 Frauen und Kinder, wurden ge­tötet. 5 Häuser sind völlig vernichtet, eine Anzahl anderer Gebäude in Brand gesteckt worden. 20 Kinder werden vermißt, und man nimmt an, daß sie unter den Trümmern der zerstörten Häuser begraben liegen.

Der bolschewistischeGouverneur" von Asturien, Bellarmiuo Tomas, hat in den Straßen von Santander einen Aufruf au- schlagen lasten, in dem u. a. gesagt wird: Wenn Franco - Truppen unsere Küsten blockieren, werden vor allen anderen die den Nechtskreisen angehörenden Personen Hungers sterben, denn wir werden ihnen die Lebens­mittel entziehen. Sollten wir daraufhin bombardiert werden, so werden wir uns an denen rächen, die unter uns leben und unsere politischen Ideen nicht teilen."

FWZodMM - AMW Wdekarmr

Brüssel, 19. Juli.

Nach einer Meldung des BrüsselerSoir" sind 13 Kinder im Alter von zwei und drei Jahren, die in einem Kinderheim in Mecheln untergebracht sind, von Krank- heitserscheinungen befallen worden, deren Art noch nicht genau festgestellt werden konnte. Bisher sind süns Todesfälle zu verzeichnen.

Bomb« zu srüh explodiert / Der Täter zerrissen Warschau, 19. Juli.

In der Nacht vom Sonntag wurde aus Oberst Koc, den Leiter des Lagers der Natio­nalen Einigung ein Bombenanschlag ver­sucht. Die Bombe explodierte vorzeitig. Sie zerriß den Attentäter. Bis jetzt ist es nicht gelungen, den Namen des Verbrechers fest­zustellen. Er ist auf jeden Fall in den Reihen derer zu suchen, die mit besonderer Bestür­zung den Versuch Kocs, die nationalen Grup­pen znsammenzufasten. beobachteten und denen diese Aktion alle Pläne und Hoff- nungen zerstört hat

Der mißlungene Anschlag auf Oberst Koc beschäftigt alle Politisch interessierten Kreise im höchsten Maße, wobei vor allem die Frage nach der politischen Zugehörigkeit des Attentäters und den Gründen für sein ver­brecherisches Vorgehen gestellt wird. Da Oberst Koc trotz seiner Eigenschaft als Leiter des Lagers der nationalen Einigung auch bei den ausgesprochenen Oppositionsparteien und -gruppe» keineswegs besonders verhaßt ist. vermag keine der vielen Theorien und Möglichkeiten, die entwickelt werden, zu überzeugen. Tie vollkommen zerstückelte Leiche des Attentäters hat bisher keinerlei Anhaltspunkte ergeben.

Die rechts eingestellteWieczor Wars- zawska" weist daraus hin. daß die Kom­munistische Partei Polens in letz­ter Zeit keine terroristischen Anschläge aus politische Persönlichkeiten durchgesührh habe. Da auch die Beteiligung irgendeiner natio­nalen Oppositionsgruppe an dem Verbre­chen nicht in Betracht käme, stelle das A»s- sindigmacheu der Politischen Urheber de? Anschlags ein wirkliches Rätsel dar.

Prag, 19. Juli.

Ministerpräsident Dr. Hodza verhan­delte am Montagnachmittag mit dem Voll­zugsausschuß der Mehrheitsparteien. Gegen­über der Lage vom Samstag abend ist kaum eine Veränderung eingetrcten. Es ist be­merkenswert, wie sich die Linkspar­teien auch weiterhin bemühen, die Schuld an der Regierungskrise einerseits den tsche- chischen Agrariern zuzuschieben, andererseits aber den Ministerpräsidenten selbst von die­sen Vorwürfen auszunehmen. Die tschechi­schen Agrarier sind sehr verärgert über die Angriffe der tschechischen Linkspresse, die, wie das tschechische AgrarierblattVecer" schreibt, der Einigung mehr schadeten als nützten.

WOer MM mO EsAtmordverM

Libenberickl 6er 14 8.-Presse

rp. Warschau, 19. Juli.

In dem Dorf Grabowitz bei Gdingen schlug der arbeitslose Wroblewski mit einer Axt hintereinander seine Frau, seinen acht­jährigen Sohn, seine zweijährige Tochter, seine Schwägerin und ihren Sohn nieder. Dann durchschiffst er sich selbst mit einem Rasiermesser die Kehle. Vier Opfer dieses schauerlichen Verbrechens sind sofort ihren schweren Verletzungen erlegen, der Mörder selbst und seine Schwägerin schweben in Lebensgefahr. Die Gründe für diese Mord­tat des Arbeitslosen, der am nächsten Tage von der Unfallversicherung einen größerer Betrag erhalten sollte, sind ungeklärt.

NalLrvman vor, Hans Lrnst

Urheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München. 41. Fortsetzung. Nachdruck verboten.

Er reckt sich unwillkürlich ein wenig in den Schultern.

Seit der Dummheit damals mit der Bärbel Hab ich eigentlich an ein Weibsbild gar nimmer gedacht. Das andere war mir viel wichtiger. Wie ein Feuer hat das brennt in mir, und wenn ich den Stutzen in der Hand Hab, dann ist alles andere hinter mir wie abgebrochen. Aber" er dreht sich um und schaut sie anwo hast ihn denn, meinen Stutzen?"

Die Supp Hab ich kocht mit dem, was Holz gewesen ist an ihm. Das Eisenzeug Hab ich auf den Misthaufen ge­worfen."

Christoph schlupft in seine Jovve und sagt mit süßsauerer Miene:

Gedacht Hab ich mir gleich, daß du gut ausräumst. Schad dafür, war ein teuflisch gutes Büchserl. Aber was hin ist, ist hin. B'hüt dich, bis zum Essen bin ich wieder da."

Die Tannhoferin schaut ihm nach, wie er groß und breit­schulterig den Anger hinuntergeht. Ein Gefühl schwerer Verlassenheit fällt sie an. Sie kommt sich vor wie eine Fremde, tödlicher Einsamkeit preisgegeben, armselig und ohne jede Hilfe. Die Gesichter ihrer kleinen Buben schweben an ihr vorüber. Robert wartet ein Weilchen vor ihrem Blick, lächelt ein wenig und geht dann vorüber.

Es wäre vielleicht doch gut gewesen, vor fünfzehn Jah­ren nochmals zu heiraten, einen festen, strammen Mann, der die Buben ein wenig in Zucht genommen hätte. Dann wäre auch sie jetzt nicht mehr so allein.

Ja, ich hätte heiraten müssen," denkt sie und wischt sich mit dem Handrücken über die Augen.

Von Wolssbach heraus klingt die Wandlungsglocke. Sie klingt in dem schönen, klaren Herbstmorgen so hell und nah.

als würde sie drüben im Wald geläutet. Eine ganze Weile noch schwingen die Töne um das Haus, bis ein anderes Ge­räusch die Stille unterbricht. Das graue Auto fährt drüben auf der neuangelegten Straße vorbei und verschwindet im , Wald in der Richtung zum Sanatorium. Jede Woche ein paarmal bringt das graue Auto Kranke hinauf, die an der Bahn abgeholt werden.

Die Tannhoserin schämt sich plötzlich ihrer Traurigkeit. Hat sie denn Grund dazu? Sie hat es doch soviel besser als die armen Kranken da oben, die so still liegen müssen und keine andere Sehnsucht kennen, als wieder gesund zu wer­den. Was würden manche von ihnen dafür geben, wenn sie wie die Tannhoferin zwischen sonntäglich stillen Aeckern wandern könnten, gesund und stark, keinen anderen Kum­mer im Herzen als den um zwei erwachsene Söhne. Welche Mutter hat das nicht? Es hat ihn wohl jede. Die eine so, die andere anders..

Eines Tages sieht der junge Dr. Burgstaller, als er in München zu tun hat, in einem Kunstsalon an der Brien- nerstraße eine BroncestatueLte. Es ist ein Tierstück:Si­cherndes Reh" steht daruntervon Robert Meiß­ner". Er versteht von Kunst nicht viel, aber immerhin so viel, um zu sehen, daß hier ein ganz entzückendes Kabinett­stück geschaffen war.

Respekt!" murmelt er vor sich hinKann er halt doch was, der junge Tannhoser, und die Linde hat vielleicht gar nicht so unrecht, daß sie so ein großes Stück auf ihn hält."

Er tritt in den Laden, tut so, als ob er sich für das Stück sehr interessiere, und läßt sich die Adresse des Künstlers ge­ben. Wer weiß, vielleicht könnte er ihn doch einmal aus­suchen! Er hat nichts gegen ihn, nur das eine scheint ihm nicht ganz honorig zu sein, daß er sich von seiner Schwester erhalten läßt und nun dem Mädel überhaupt nicht mehr schreibt. Wenn er schon nichts mehr von ihr wißen will, gut, dann gehört Klarheit geschaffen, er gibt Linde frei es wird sie zwar tief treffen, aber schließlich ist ihm noch kein Fall eines zerbrochenen Herzens in keiner Praxis vor-

gekommen. Hilde wird frei sein und dann hat sein Freund und Kollege vielleicht Glück bei ihr. Jedenfalls, die Geld­angelegenheit muß in Ordnung kommen. Es wissen nach gerade genug Leute davon und seine Schwester kommt in ein falsches Licht. Man würde sagen, sie hält ihren Zukünf­tigen an einem goldenen Bändel fest, trotzdem er nichts mehr von ihr wissen will.

Dr. Burgstaller fährt mit einer Taxi in die Eoethestrahr, wo Robert wohnt, trifft ihn aber nicht zu Hause. Die Haus­frau meint zwar, er könne noch kommen, bevor er zum Nachtessen gehe, aber es sei unsicher. Vielleicht gehe der Herr am besten hinein ins Zimmer vom Herrn Meißner und warte.

Die Hausfrau öffnet Roberts Zimmer es ist nicht geschlossen und fährt auf einmal verlegen zurück.

Ach Gott da ist ja schon sein Fräulein da und wartet."

Dann will ich nicht stören" sagte Dr. Burgstaller schnell, ohne erst einzutreten.Geben Sie Herrn Meißner, wenn er kommt, meine Visitenkarte und sagen Sie ihm, ich bedaure, ihn nicht getroffen zu haben."

Der Hausfrau scheint der etwas barsche Ton in der Stimme des Herrn aufzufallen; sie bemüht sich vergebens im spärlichen Lichte der Flurbeleuchtung, den Namen aus der Visitenkarte zu lesen, und als sie ihn schließlich ent­ziffert hat und eben dem Herrn Dr. Burgstaller einen Vortrag halten will denn sie hat schon längst Mit­leid mit jenem Mädchen, dessen Briefe den Absender L. Burgstaller tragen war er bereits verschwunden.

Hellmut ist entrüstet. Also ist dieser Tannhoferbub doch ein Lump! Wenn hier, aus seinem Zimmer ein Mädchen, sein Fräulein", auf ihn wartet, kurzerhand seine Tür öff­net und sich in sein Zimmer setzt, so sagt das genug und es braucht gar keiner weiteren Beweise. Und nun ärgert sich Dr. Burgstaller erst recht, weil er fast bereit gewesen wäre Robert entgegenzukommen.

(Fortsetzung folgt.)