Mittwoch den 19. Mai 1987

95. Jahrgang Nr. 112

Der Enzlitter

NMrttsmbsrs

Keihinsen a. N>, 18. Mai. (Durch Leicht» sinn ertrunken.) Der 17jäbrige Hans Reiner aus Sonnleiten in Kärnten, der in einem hiesigen landwirtschaftlichen Betrieb arbeitete, stürzte am Pfingstsonntag auf einer Paddelbootfahrt auf dem Neckar durch leicht­sinniges Benehmen er machte in dem leicht lecken Boot einen Handstand! ober» halb deS Krastwerkwehres ins Wasser und ertrank.

Mittelstadt, Kreis Urach, 18. Mai. (I m Neckar ertrunke n.> Ani zweiten Pfingst- seiertag nachte der 19 Jahre alte Jakob Bausch. Sohn des Hirschwirts, mit seinem Bruder und einer Verwandten eine Kahn- sahrt auf dem Neckar. Beim Wechseln der Plätze schlug das Boot um und die drei In­sassen sielen ins Wasser. Während sich der siliere Bruder und das Mädchen retten konn- ten fand Jakob Bausch den Tod in den Wel­len.' Eine Stunde nach dem Unfall konnte seine Leiche geborgen werden

Wangen i. A., 18. Mai

Aus der Ravensburger Straße oberhalb oes Bahnübergangs wurde in den Abend­stunden die 69jährige Hausiererin Cäcilie Ugaß, als sie sich mit einer Traglast von einem Verkaussgang aus dem Heimweg be- fand, von einem Personenauto von rück­wärts angefahren. Die rechte vordere Ecke des Vorderdecks tras die alte Frau am Hin­terkopf. Sie wurde in den Straßengraben geschleudert und war aus der Stelle tot.

Einem in den Hof der Molkerei in Schcer, Kreis Saulgau, einfahrenden Lastkraftwagen der Milchzentrale Sigmaringen lief eine siebzigjährige, schwerhörige und gebrechliche Krau in die Fahrbahn. Sie wurde über­fahren und so schwer verletzt, daß sie bald darauf starb.

Are! Omnibusse verbrannt

Sine Omnibuslinie mutzte eingestellt werden

Tübingen, 18. Mai. In der Frühe des Pfingstmontag brach in der Garage der Omnibusgesellschaft GmbH., Tübingen, ein schwerer Brand aus. bei welchem 3 Omni­busse völlig zerstört und drei weitere, nicht mehr im Gebrauch stehende Omnibusse stark beschädigt wurden. Die Garage selbst ist völna ausaebrannt. Nur deni raschen Ein­greifen öcr Feuerwehren von Tübingen und Tübingen-Lustnau ist es zu danken, daß der in der Garage liegende Betriebsstoff sowie die am Eingang gelegene Tankstelle vom Feuer verschont blieben, und damit ein noch größeres Unglück verhütet wurde. Die Brandursache konnte noch nicht ermittelt werden. Durch diesen Brand ist die Omni- busliuie LustnauTübingenDerendingen zurzeit stillgelcgt.

Sie Schattenseite der Wngsttage

Rohr a. F., 18. Mai. Der 22jährige Mo­torradfahrer Karl Rath stieß bei Steinen- bronn in der Nacht vom Sonntag znm Mon. tag mit einem Tübinger Auto zusammen und war sofort t o t.

Stammheim, Kreis Ludwigsburg, 18. Mai. (Betrunken auf dem Motorrad.) In angetrunkenem Zustand fuhren ein Mo­torradfahrer aus Mühlhausen a. N. und sein Beifahrer auf dem Gehweg durch die Mün- chinger Straße. Ein ihnen entgegenkommen­des Ehepaar wurde angefahren und ver­letzt, die Frau schwerer, die Fahrer selbst, die noch an eine Hauswand fuhren und da­bei eine Dachrinne mitgehen ließen, erlitten leichte Verletzungen.

Nottenburg a. R-, 18. Mai. Am Psingst- sonntagmittag fuhren drei Radfahrer die Sülchenstraße stadtauswärts. Sie befanden sich aus dem Heimweg nach Tübingen und hatten den Weg über Wurmlingen gewählt, weil der eine von ihnen, der 35 Jahre alte, unverheiratete Schlosser Karl Eichele aus Tübingen das Nad, das er erst vor kurzem gekauft hatte, noch nicht sicher beherrschte, hier, dachten sie, wäre der Verkehr weniger stark. Als ihnen jedoch ein Omnibus begeg­nete, kam Eichele nicht vorbei, sondern prallte mit dem Wagen zusammen. Er wurde zur «eite geschleudert und auf-die Straße gewor­fen, wo er mit doppeltem Schädelbruch lie­gen blieb. Schwerverletzt wurde er in die llnnik nach Tübingen gebracht. Kurz nach feiner Einlieserung ist er dort verschieden.

Vernhauscn a. F., 18. Mai. Die Brüder Albert und Erwin Henkel, die sich mit ihrem Motorrad auf einer Fahrt nach Berch­tesgaden befanden, stießen am Samstag in der Nähe von München so heftig mit einem Auto zusammen, daß Albert Henkel sofort to t war, während sein Bruder in den Stra­ßengraben geschleudert wurde und mit leich­teren Verletzungen davonkam. .

. Baihingen a. F., 18. Mai. Auch hier er- eigneten sich am Pfingstsamstag mehrere Verkehrsunsälle. Ein 25jähriger Radfahrer aus Stuttgart, der mit dem Anhänger eines

Autos in Berührung gekommen uno zur Seite geworfen worden war, mußte in be­wußtlosem Zustand ins Stuttgarter Marien- Hospital übergeführt werden, ebenso ein 23- jähriger Motorradfahrer von hier, der die Herrschaft über sein Fahrzeug verloren hatte.

Sn den Bergen tödlich aögssiürzl

Stuttgart, 18. Mai.

3VV Meter tief stürzte gestern nachmittag ein Tourist beim Abstieg vom Nebelhorn bei Oberstdorf ab. Mit zerschmetterten Gliedern blieb er im Tal tot liegen. Es handelt sich um den 23jährigen Friseur Fritz Kingerter ausFellbach,der aus Schwäbisch Gmünd stammt.

Kingerter befand sich mit seiner Schwester auf einer Bergfahrt, die sie am Pfingstsonntag aufs Nebelhorn führte. Von dort wollten sie gestern nachmittag über das Gleit ins Oytal und zurück nach Obcrstdorf, ein Weg, der im Sommer viel begangen und für Geübte un­gefährlich ist. Dagegen mahnen Warnungs­tafeln den Bergsteiger ausdrücklich, nicht vom Weg abzuweichen, so sehr der offene Blick ins Oytal verlockt, die Wegstrecke abzukürzen. Das Geschwisterpaar beachtete die Mahnung nicht, wich vom Weg ab und geriet nach dem Scealp- See in die Seewände, die nahezu senkrecht ins Oytal abfallen. Als sie nicht mehr weiter kamen, riefen sie um Hilfe. Vom Oytal ver­ständigte man die beiden durch Zeichen, daß Hilfe kommen werde. Während das Mädchen an Ort und Stelle blieb, suchte ihr Bruder weiter nach einem Weg und stürzte dabei ab. Das Mädchen würde von zwei Bergsteigern glücklich übers Gleit ins Oytal gebracht. Dort erfuhr sie erst vom Tod ihres Bruders.

Stuttgarter KMerjunge Mn-Sieger

Stuttgart, 18. Mai.

Auf dem Reichswettbewerb für Segelflug­modelle, der in Verbindung mit dem Reichs- Jungfliegertreffen der HI. an den Psingst- feiertagen aus der Wasserkuppe stattsand, er- hielt der Hrtler-Junge Emmerich aus Stuttgart für die beste Einzelleistung im Wettbewerb den Wanderpreis des Korps­führers des NS.-Fliegerkorps, Generalmajor Christiansen, sowie als Hitler-Jugend-Flie- ger-Bester den Ehrenpreis des Neichsjugend. führers.

Eyka Leihenseder'. Johanna Schütz, Gertrud H a m m a n.

Aut zur Michsnührstandsschau!

Landesobmann Schäle richtet an das schwäbische Landvolk nachstehenden Aus­ruf zum Besuch der 4. Reichsnährstands- Ausstellung München: Ende dieses Monats wird die diesjährige Reichsnährstandsaus­stellung, die größte dieser Art aus dem euro­päischen Kontinent ihre Tore öffnen. Diese gewaltige Schau bäuerlichen Leistungs­willens steht vollkommen im Zeichen des Vierjahresplanes und der Erzengungs- schlacht. In eindringlicher Weise wird uns diese Schau die großen Aufgaben des Bauerntums aufzeigen und einen voll­kommenen Ueberblick über die richtigen Wege der Mehrerzengung im landwirtschaftlichen Betrieb geben. Im Zeichen des Vierjahres­planes muß aber jeder einzelne Hof zur höchsten Leistungsfähigkeit entwickelt werden. Es darf daher das schwäbische Landvolk diese allumfassende Gelegenheit der Reichsnähr­standsschau und der zu dieser fahrenden Sonderzüge der Landcsbaucrnschaft Würt­temberg nicht versäumen. Tie Fahrt zur Reichsnührstandsschau ist heute dringen­der und wichtiger denn je zuvor, um sich über Aufgaben, Durchführung und Ziele des Vierjahresplanes aus dem Gebiet der Landwirtschaft neue Aufklärung und An­regungen für den eigenen Hof zu holen. Es ist heute jeder einzelne Hof in seiner Lei­stungsfähigkeit für das Gelingen der Erzeu­gungsschlacht entscheidend. Für das Land­volk kann es daher nur eine Parole geben: Zur4. Neichsnährstandsschau München" im Interesse des Hofes und der Sicherung der Nahrungsfreiheit.

Ans der Schulbank gestorben

Aspcrg, Kreis Ludwigsburg, 18. Mai. Am vergangenen Samstag erlitt ein Schüler der 5. Klasse einen jähen Tod. Nach der Viertel- stunden-Pause, als sich die Klasse zum Wie­derbeginn des Unterrichts im Klassenzimmer versammelt hatte, sank der Schüler Siegfried Wahl plötzlich leblos von der Bank. Eine Herzlähmung hatte dem jungen Leben ein Ende gemacht.

Stuttgart, 18. Mai.

Bei den Deutschen Meisterschaften in Kurz­schrift, die an Pfingsten in Bayreuth aus- aetragen wurden, blieben sechs Stuttgarter Teilnehmer Sieger und zwar unter den Sie­gern in der Klasse 280 Silben Eugen Zim­mermann. Elisabeth Schmidt, in der Klasse 260 Silben Irmgard Schüller.

Sind Sie gestern abend ausgegangen?

Wenn 5is dann mskir als sonst gsküuckt und getrunken tiaben. schnell dis 2skns mit l^ives- Isknpssrs puvsn! vis gsnrs k^undklükls nimmt dss fnscks. sn- gsnskm wirkende Hroms der r>Iivss-2sknpssts sui. und ibr^iem wird wieder rein und nstürilek

Vas Slartfeld der EoNwde

lieber der Solitude - Rennstrecke Stuttgarts wehen am 23. Mai, dem Tag des zweiten Lau­fes zur deutschen Kraftradmeisterschaft, die Fah­nen Von zehn Nationen, wenn die über 200 Teil­nehmer in den Kamps gehen. Nur einen von denen, die in der Eilenriede beim ersten Meister- schastslauf die fünf Siegpunkte errungen haben, vermißt man, den Münchener Karl Gail (BMW).

Stärkste Besetzung

in der 250-Kubikzentimetcr-Klasse

Zahlenmäßig am stärksten besetzt ist die 2 5 0- Kubikzentimeter-Klasse mit 38 Maschi- neu. Auto-Union/DKW rückt mit seinem bewähr­ten Stall W. Winkler, Kluge, Wünsche und Petruschke an; kern Zweifel besteht dar- über, daß unter ihnen der Sieger zu suchen ist. Das Feld der deutschen Privatfahrer benützt eben­falls vorwiegend DKW, so die beiden Häusler aus dem Schwarzwald und der Lausitz. Das aus­ländische Aufgebot besteht aus Heß (Schweiz) auf Motoguzzi, Schouppe - Belgien (Hus- qvarna), Novotny- Oesterreich (Puch), Simo- Spanien (Terrot), D i ckw e l l - Belgien (Barb- Jap), Anderson-England (Cotton) und N o t e t - Belgien (Lady).

Setzt sich Fleischmann durch?

Trotz unserer guten NSU-Maschinen herrschen ausländische Fabrikate in der 3 50-Kubik­zentimeter-Klasse vor. Dennoch wird sich das Neckarsulmer Werk, gestützt auf Fleisch­mann und Mellmann und zahlreiche Pri­vatfahrer, behaupten können. Gefährliche Gegner sind In der E l st (Norton), Kohsink- Bie­tigheim (Norton), Lohmann-Hambnrg (Nor­ton) und die Ausländer Simo, Anderson (Velocette), L n ck - Oesterreich (Norton), Bin­der- Holland (Velocette), Fahl- Oesterreich (NSU), B e r a n e k - Oesterreich (NSN). Jnsgc- samt liegen 33 Meldungen vor.

Beste Besetzung der 500-Kubikzentimeter-Klasse

BMW, DKW und NSU sind die besten Stützen des deutschen Motorsports in der Halb liier- klasse. Während die Münchener ihre Hoffnung auf Otto Lep setzen, hat NSU mit Fleisch- m a n n und Mcllmann zwei Eisen im Feuer, DKW sogar drei, Mansfeld, Bodmer und Herz. Aussichten auf einen Vorderplatz haben auch noch R o i g k - Oesterreich (Husqvarna), der ausgezeichnete Schwede Ström berg (FN). Ge­spannt darf man auf daS Nbschneiden von N ü h r- schneck - Nürnberg (Norton), Kneß - Königs­berg (NSU), Ziemer-Danzig (NSU) und C a r a n c i n !-Italien (Norton) sein. Aber auch unter den übrigen der 35 gemeldeten Fahrer be­finden sich ausgezeichnete Kräfte.

Nur deutsche Fahrer

bestreiten die beiden S e i t e n w a g e n r e n n e n: Unter den 27 Nennunaen. 14 in der kleinen. 13 in der großen Klasse, befindet sich so ziemlich alles, was einen Namen hat, so Braun (DKW), Sep- penhauser (Norton), Detert-Faust (NSU), Weh­res (Harley), Kahrmann (DKW) Bock (Norton, Schumann (NSU), H. Stärkte (NSU), Zimmer­mann (NSU).

Km Käst beim EolitudeMkNN

Herr Hase ist ein eifriger Besucher des Soli- tude-Nennens. Seit 1924 war er kostenloser Be­sucher jedes Rennens. Auch am nächsten Sonntag wird er wieder kommen. An seinem Stammtisch hat er sich schon gebrüstet:Die wo zahlet, send alle Tempel! Ha no, seit 12 Johr gang i zom Renne vnd Han nie ebbes zahlt, dces Johr maches grad so, i wois wie mrs mache muß!" Und dann erklärt er der staunenden Runde seiner Freunde, wie derschlaue Mann" umsonst zum Rennen kommt.

Der Renntag kam und Herr Hase fuhr um 4 Uhr früh in einen Waldweg, hob die Schranke weg, die ihm die Zufahrt versperrte und fuhr mitten hinein in den weichen Lehm. Was machte es, daß der ganze Wagen bis fast an die Achse im Dreck stecken blieb. Das polizeiliche Sperrschild störte ihn auch nicht. Im übrigen war das Ren­nen sehr schön und Herr Hase hat begeistert zu­geschaut.

Um 6.30 Uhr kommt er wieder zu seinem Wagen, d. h. an die Stelle, wo sein Wagen um 4 Uhr früh gestanden hatte: Der Waldweg ist leer, nur ein paar tiefe Gleise lassen erkennen, daß hier Herr Hase einmal geparkt hatte. Wut­entbrannt rennt er zum nächsten NSKK.-Posten: Mir heut se mein Wage gschtohle, dees muß d'Renngsellschaft bezahle." Aber Herr Hase muß erfahren, daß der Wagen gar nicht gestohlen wurde, sondern von der Polizei wegen ver­botenen Parkens abgeschleppt wurde. Jetzt kann er ihn im Akademiehof wieder i» Empfang nehmen. Dafür erhält er eine kleine Rechnung, die vorher beglichen wcrdcn muß: Polizeiliche Strafe 50 NM., Abschleppgebühr (Sonntagstaxe) 25 NM., Flurschaden (Herrichten des Waldweges) 12,50 NM., insgesamt 87.50 NM.

Das war der teuerste N e n n b e s n ch, den nicht nur Herr Hase, sondern überhaupt je ein Nennbesucher in Deutschland ja vielleicht aus der ganzen Welt bezahlt hat. Dasür ist es eben der Herr Hase der keine Zeitung gelesen hat, sonst wüßte er, oaß dieses Jahr die Polizei zusammen niit dem NSKK. energisch gegen die Fahrzcng- besttzer vorgeht, die wild parken, Flurschaden an- richten und den Leitsatz nicht kennen wollen: ..Gemeinnutz gebt vor Eiaenniitz!"

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WM

Gmünder am Nebelhorn abgestürzt

Schwöb. Gmünd, 18. Mai. Auf einer Psingstwanderung, die er mit seiner Schwe­ster ins Gebirge unternommen hatte, ist der 24 Jahre alte Friseur Fritz Kingerter aus Schwab. Gmünd in den sogenannten Seewänden am Nebelhorn dreihundert Meter abgestürzt und ums Leben gekommen. Die Geschwister waren, wahrscheinlich, weil sie vom vorgeschriebcnen Wege abwichcn, an den fast senkrecht ins Oh-Tal abfallenden See­wänden in Bergnot geraten und vom Tale aus in ihrer gefährlichen Lage auch beob­achtet worden. Auf ihre Hilferufe gab man ihnen zu verstehen, daß Hilfe nahe. Während das Mädchen daraufhin unbeweglich an seinem gefährlichen Platze stehen blieb, en'» fernte sich der Bruder, um nach einem Me- zu suchen. Vom Tal aus sah mau ihn turz> Zeit darauf in die Tiefe stürzen.

Gauleiter Murr in Stalle«

X Stuttgart, 18. Mai

Gauleiter und Reichsstatthalter Murr reist gegenwärtig durch Italien und spricht auf Einladung der Auslandsorganisatwn der NSDAP, in mehreren Städten über die Fünfte ReichStagung der Auslanddeutschcn in Stuttgart". Die erste Veranstaltung, wo Gauleiter Murr sprach, war in Mailand. Weitere Vorträge folgen in Nom, Neapel Florenz und Venedig.

Mord in der Variier AGahn

Paris, 17. Mai

In der Pariser Untergrundbahn wurde am Pfingstsonntag ein bisher unaufgeklärter Mord begangen. Fahrgäste, die in einen Wagen 1. Klaffe einsteigen wollten, fanden eine junge Frau mit tödlichen Stichwunden in ihrem Blute liegend auf. Es stellte sich später heraus, daß es sich um eine 30jührige Witwe italieni- scher Nationalität handelte. Ter Mord muß kurz vor dem Halten des Zuges und so schnell verübt worden sein, daß n r e- mand etwas davon bemerkte und der Mörder auf der Haltestelle entkommen konnte.

Wahnsinnstat

im letzten Augenblick verhindert

Vermieter wollte feinHaus in dieLuft sprengen

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lg. Prag, 17. Mai

In der Stadt Kaschan (Ostslowakei) wur­den 150 Bewohner eines Mietshauses in letz­ter Minute vor einem furchtbaren Schicksal bewahrt. Ter 52jährige Schuhmacher Ko­fi eso hatte an verschiedenen Stellen seines Hanfes Höllenmaschinen anfgebaut, mit denen er das Hans in die Lust sprengen wollte, iveil die Bewohner 50 arme Fa­milien ihre Miete nicht immer anfbringen konnten. Wenige Stunden vor der für Mit- tcrnacht vorbereiteten Explosion wurden dir Höllenmaschinen entdeckt. Eine Katastrophc konnte so verhindert werden. Kopcso, der be­reits 1928 unter dem Verdacht der Brand­stiftung gestanden hatte, aber wegen Mangels an Beweisen sreigesprvchen werden mußte, wurde verhaftet. Kopcso hatte zahlreiche Fachbücher erworben, um die Sprengung svrgfältia vorbereiten z» können.