Po/iiifche Kurznachrichten
General von Rundstedt 45 Jahre Soldat
Gestern feierte der Oberbefehlshaber des Grup. penkommandos I, General der Infanterie Gerd von Rundstedt. sein 45jähriges Militär- jubiläum
Keine Juden im Arbeitsviehs»
Die Bestimmungen des Reichsarbeitsdienstgesetzes sind ähnlich wie bei der Wehrmacht dem Neichsbürgergesetz angepaßt worden. Danach werden Juden zum Reichsarbeitsdienst nicht zugelassen. Mischlinge können nicht Vorgesetzte im Reichsarbeitsdicnst werden.
Neue Flottenbauaufträge Großbritanniens
Die britische Admiralität hat Aufträge in der Höhe von 10,5 Millionen Pfund (gegen 180 Millionen Reichsmark) an Schisfsbaufirmen vergeben und zwar ein 23 OOO-Tonnen-Flugzeugträgerschiss, fünf Kreuzer zu je 5 300 Tonnen und ein Pa- irouillenschisf. Auch die Maschinen für zwei Kreil- zer wurden bestellt. Der Bau von drei Schlacht, schissen wird in Kürze vergeben werden. — Der als erstes Mitglied der australischen Abordnung zur Königskrönung in London eingetrofsene australische Schatzminister Casey erklärte sich über das Ausmaß und die Geschwindigkeit der britischen Aufrüstung sehr erfreut.
Sorgen um die britische Nahrungsaufrüstung
In englischen konservativen Kreisen steigt die Besorgnis über die Negierungspolitik hinsichtlich der Nahrungsmittelversorgung Englands im Kriegsfälle. Abgeordnete werden noch in dieser Woche in Anfragen dem Wunsch nach Erhöhung der landwirtschaftlichen Erzeugung in England durch Regierungsmaßnahmen Ausdruck geben.
Die Unruhen in Puerto Rico
Bei den Unruhen in Puerto Rico, die während einer öffentlichen Kundgebung des nationalen Verbandes ..Wächter der Freiheit' erfolgten, wur- de» 12 Kundgeber durch die Schüsse der Polizei getötet und 125 verletzt. Die Nationalisten erklären, daß die Kundgebung vom Bürgermeister von Ponce erlaubt, von der Polizei aber verboten wurde; daS Feuer habe die Polizei mit einem Maschinengewehr eröffnet. 84 Nationalisten wurden verhaftet.
Verhandlungen mit der Schweiz
In Berlin haben gestern die deutsch-schweizeri- schen Verhandlungen über die Neuregelung des Zahlungsverkehrs zwischen den beiden Ländern begonnen.
Wachsende Reichssteuereinnahmen
Auch im Februar 1937 haben die Reichseinnah. men aus Steuern, Zöllen und Abgaben einen Zuwachs zu verzeichnen, und zwar um 83,1 Millionen Reichsmark auf 779 Millionen gegenüber dem Februar 1936. Vom 1. April 1936 bis 28. Februar 1937 beträgt der Zuwachs im Vergleich zum gleichen Zeitraum des vorhergehenden Rechnungsjahres 1 585,7 Millionen Reichsmark — ein Beweis für die steigende Wirtschaftskraft des deutschen Volkes dank nationalsozialistischer Aufbauarbeit.
venekaloberft Seal von Vollmer t
München, 22. März
Mit hohen militärischen Ehren wurde der am Freitag im 85. Lebensjahr verstorbene Generaloberst Felix Graf von Bothmer in München im Rahmen eines Staatsbearäb. nisses zur letzten Ruhe geleitet. Der Kommandierende General des VII. Armeekorps, General der Artillerie von Reichenau, würdigte die Verdienste des erfolgreichen Führers der deutschen Südarmee in den Karpathen und in Ostgalizien im Weltkrieg und legte einen Kranz des Führers und Obersten Befehlshabers der Wehrmacht am Katafalk nieder. Auch die Generalkonsuln Oesterreichs und Ungarns ehrten das Andenken des toten Heerführers mit Prächtigen Kränzen.
An der Beisetzung nahm auch der Reichs- kriegsminister Generalseldmarschall von Blomberg teil und legte einen Kranz nieder.
See Velgier-Hönig in London
,NichtpoMischer- Gegenbesuch des britischen Außenministers in Brüssel
X London, 22. März.
Der König der Belgier, Leopold III., ist am Montagnachmittag inLondon eingetroffen. Am Abend fand ein Essen in der belgi- schen Botschaft statt, an dem auch der britische Außenminister Eden teilnahm und die erste informale Unterredung mit dem König über die belgische Neutralitätsfrage hatte. Mittwochabend wird König Leopold Gast des englischen Königspaares im Buckingham-Palast sein und bei dieser Gelegenheit mit mehreren britischen Ministern Zusammentreffen.
„Daily Telegraph', der bekanntlich enge Beziehungen zu Außenminister Eden unter- hält, berichtet, daß König Leopold vielleicht den britischen Außenminister in naher Zu- kunft zu einer „-nichtpolitischen" Begegnung nach Belgien einladen werde, die Gelegenheit zu einer wichtigen öffentlichen Erklärung gäbe, falls bei den Londoner Vorbesprechungen genügende Fortschritte erzielt werden.
Tie „Times' widmeten dem König warme Begrüßungsworte: Der Besuch bietet Gelegenheit zu einer offenen Aussprache über die Wende in der belgische».Außen-
politik. kür die in England Sympathie vorhanden sei. Als der König im Oktober seine berühmte Neutralitätserklärung abgab. fand er die Zustimmung des ganzen Landes, das sich gegen den französisch - sowjetrussischen Bündnisvertrag erklärt hat. Aber Belgiens Wunsch nach einseitigen Bürgschaften seiner Neutralität hat unvermeidlicherweise mehrere wichtige Fragen ausgeworfen, deren Lösung die bevorstehenden informellen Besprechungen nur nützlich sein können.
Epvrtfon-erzug gegen Felsblock
8 Verletzte bei einem Zugunsall in Steiermark
Wien, 22. März
Ein Sportsonderzug, der sich auf der Rückfahrt nach Wien befand, stieß in der Nacht zum Montag in der „Gesäuse" genannten Enge des Enns-Flusses in der Steiermark auf einen von den Bergen auf die Gleise niedergegangenen Felsblock. Die Maschine und vier Personenwagen entgleisten. Glücklicherweise trugen nur sechs Fahrgäste leichte und zwei Personen der Zugbegleitung schwerere Verletzungen davon.
Nichteinmischung ans dem Papier;
Spanisch-bolschewistische „Offiziere- in Paris
X Paris, 22. März.
Nach dem „Echo de Paris" sind in Paris 50 bolschewistisch-spanische Flieger°,.Offiziere" mit mehreren, zum Teil namentlich genannten „Generalstäblern" der Luftwaffe eingetroffen. die in Frankreich Flugzeuge aufgekauft haben sollen. Diese Apparate — 50 Po- tez-Bombenflugzeuge Modell 54 zum Preise von 2 100 000 Franken und fünf Devoitine- Kanonenslugzeuge Modell 510 zum Preise von 1 092 000 Franken je Stück, sollen während der demnächst beginnenden französischen Parlamentsferien von den spanisch-bolschewistischen Fliegern nach Barcelona und Valencia gebracht werden, um innerpolitische Schwierigkeiten in Frankreich zu vermeiden.
Nach London sind drei schottische Kommunisten zurückgekehrt, die an der spanischbolschewistischen Front gekämpft hatten. Sie beklagen sich entrüstet über die Behandlung der ausländischen Söldner durch die bolschewistischen Rädelsführer und über die chaotischen Zustände in der SowfcttruPPe. Sie brachten auch einen Hilferuf der noch an der Seite der Bolschewisten kämpfenden Engländer mit, die dringend um Befreiung und Rückbeförderung in die Heimat bitten. Von den 600 Engländern, die sich den spanischen Bolschewisten angeschlossen haben, sind nur mehr 90 übriggeblieben.
156660 Arbeiter sollen streiten
Drohender Generalstreik in der Krastwagen- Jndustrie der Bereinigten Staaten
X Neuyork, 22. März.
Ueber den Sinn — genauer: Widersinn der Streikbel:gung in den Ver. Staaten haben wir bereits berichtet. Wenn auch Lohn- und oziale Forderungen in den Vordergrund ge- choben werden, so geht es den Urhebern des Streiks in erster Linie um den Ausbau ihrer Machtstellungen. Diese Urheber heißen aber Lewis-Levi und Green-Grün und sind Huden, die Lun-
derttausende von Arbeitern "für ihre Zwecke einspannen und Hunderttausende dadurch der größten Not aussetzen.
So ist nach wie vor die Stadt Detroitals Mittelpunkt der amerikanischen Kraftwagenindustrie der Gefahrenherd in der Ausstandsbewegung. Hier halten trotz gerichtlichen Räumungsbefehls 6000 Sitzstreikes: die Chrisler- Werke besetzt und hindern dadurch 150 000 Arbeiter der Kraftwagenindustrie, ihrer Tätigkeit nachzugehen, d. h. mit anderen Worten, die 6000 berauben 150 000 Arbeitskameraden ihrer ohnehin knappen Mittel zum Lebensunterhalt. Damit hat der Streik nichts mehr mit sozialistischen Bestrebungen, die sich gegen die kapitalistischen Unternehmer richten, zu tun, sondern wird zum antisozialistischen Verbrechen.
Dieses Verbrechen zu vergrößern, scheint außerdem noch in der Absicht des Präsidenten der Gewerkschaft der Arbeiter der Kraftwagenindustrie zu liegen; Präsident Homer Mar- t i n hat.nämlich mit dem Genera! st reik gedroht, weil die Polizei 60 Metzger und 150 Zigarrenarbeiterinnen aus den Werken gewaltsam entfernt hat. Käme es dazu, so würden weitere 100000 Aroeiter arbeitslos werden.
Nicht minder katastrophal für die Arbeitnehmer — nicht für die Unternehmer, wenigstens nicht im gleichen Maße — wirkt sich die Streikdrohung der Angestellten in P-rnvidence (Rhode Island) aus. Die meisten Geschäfte wurden am Samstag geschlossen, um einem General-Sitzstreik der Angestellten vorzubeu- aen. Damit sind aber 5000 Angestellte von Geschäften arbeitslos geworden — nur, weil sich die Unternehmer mit den Gewerkschaften über machtpolitische Fragen, nicht einigen konnten.
Rom, 22. März
Eine Betrachtung der Londoner „Mor- ningpost" zu den itahjxv.jsch?,britischen Bezie
hungen verankaßte die römische „Tribwia' zu einer nicht an die verantwortliche« briti, schen Regierungskreise, sondern an den „Mann auf der Straße in Ena. land" gerichteten Glosse, in der festgestellt wird, daß Italien nach der Mittelmeerver- einbarung mit Großbritannien alles zur Herbeiführung einer geistigen Entspannung getan hat, während man in England in die- ser Beziehung nicht den gleichen guten Willen zeigt. Es ist nicht Italiens Schuld, so erklärt das Blatt, daß Großbritannien die Kräfte Italiens unterschätzt und sich, durch ideologische Voraussetzungen fehlgeleitet, der. rechnet hat. Mussolini hat als Sieger eine beachtenswerte Mäßigung an den Tag ge- legt. Man darf es auch nicht so darstellen, als könnte die britische Regierung die Kund- gedungen einzelner Persönlichkeiten nicht kontrollieren. Wünscht es die Negierung tat- sächlich, so kann ihr Einfluß viel weiter gehen als man dies in einem demokratischen Regime zugeben will. Das italienische Volk in seiner Gesamtheit bildet einen Willensstärken, festen Block. Mussolini hat durch seine letzte Unterredung für die „Daily Mail" die Möglichkeit neuer Unterredungen geschaffen und es ist nun an Großbritannien, sich unmißverständlich zu äußern.
Paris, 22. März
Wladimir d' Ormesson beklagt sich im „Figaro", daß Frankreich die Erniedrigung erlebt, daß das Ausland die Pariser Weltausstellung an Stelle von Frankreich aus- baut; während auf dem französischen Ausstellungsgelände alles im Rückstand ist, sind nur die ausländischen Pavillons zur Entfaltung gekommen. Das Schicksal der französischen Außenpolitik steht auf dem Spiel. Lie Hetzrede des Generalsekretärs der Kommunistischen Partei Frankreichs, Thorez. bei der Beisetzung der Opfer von Clichy war in doppelter Hinsicht eine Herausforderung; Zum Bürgerkrieg, da er die Franzosen in ihrer Freiheit bedrohte, und zum Völ- kerkrieg, da seine Rede Beleidigungen fremdländischer Regierungen darstellte.
X Berlin, 22. März.
Reichserziehungsminister Rust hat für seinen Bereich einen Forschungsrat gebildet, zu dessen Präsident der Dekan und ordentliche Professor der wehrtechnischen Fakultät a>: der Technischen Hochschule Berlin, General bei Artillerie Prof. Dr. Phil. h. c. Dr. Karl Bek- ker berufen wurde. Der Forschungsrat hat die Aufgabe, alle Kräfte auf dem Gebiet der Forschung im Hinblick auf die durch den Vierjahresplan gegebenen Erfordernisse einheitlich zusammenzufassen und planmäßig einzusctzen Diese Hervorhebung besonders wichtiger Forschungsaufgaben im Dienste des Volksganzm tastet den Grundsatz der freien Forschung, an dem gerade der nationalsozialistische Staat fest- hält in keiner Weise an. Die Einrichtung deS Forschungsrates dient der Planung und Zusammenfassung aller verfügbaren Kräfte, beseitigt aber nicht die bisher auf dem Gebiet der Forschung vorhandenen Stellen und deren Verwaltung. Der Forschungsrat stellt ein begutachtendes und entscheidendes Gremium dar, für das eine eigene organisatorische Gliederung nicht bestellt wird. Er wird auf dem Gebiete der Aufgaben, die der Führer im Vierjahres- plan der deutschen Wissenschaft und Forschung gestellt hat, richtungweisend und bestimmend wirken.
von S5/Ü"
(13. Fortsetzung. - (Nachdruck verboten.)
Schmitz verstand nicht sogleich, aber dann kam ihm die Erinnerung. „Ihr englischer Jagdkamerad? Was soll der machen? Habe ihn damals zusawmengeflickt, so gut sich's machen ließ, mußte dann aber selbst fort. Wird längst wieder rumlaufen,
„Als Gefangen^,
„Als was denn sonst?"
Peter nickte, aber er schien noch mehr auf dem Herzen zu haben, denn er hielt Schrnitz's Hand sest, als fürchte er, der Doktor könne ibm plötzlich dcwonlaufen.
„Weiß schon, was Sie fragen wollen," kam ihm der andere zur Hilfe, „aber auf der Frauenburg ist alles in Ordnung Die Pflanzung liegt einstweilen weit vom Schuß, arbeitet nur noch für Heereslieferungen."
„Und — Fräulein Grete?"
„Fräulein Grete?" Schmitz hob dis Schultern. „Keine Ahnung. Das ist doch die jüngste Tochter, wie?"
„Die jüngste ist Magda."
„Ach ja, richtig! Nee. keinen Schimmer, was sie macht. Aber nun Schluß mit der Debatte. Habe da noch ein paar andere Leute zu verarzten."
Er drückte Peters gesunde Rechte und erhob sich. „Servus. Und bleiben Sie still liegen, sonst setzt es was."
Dorn schloß die Augen. Die kurze Unterhaltung hatte ihm wohlgetan. Irgendwo in seiner Erinnerung dröhnten noch die Geschütze von Tanga, hämmerten Maschinengewehre, schrien Menschen, aber alles war verschwommen und schien sich vor langer, langer Zeit abgespielt zu haben. Starkes Wohlbehagen durchströmte seinen Körper, und ohne daß er es sich bewußt geworden wäre, glitt er in das Bereich des Schlafs hinüber und träumte lächelnd von einem kleinen Knaben, ver auf eine Palme zu klettern ver
suchte, aber immer wieder zu Boden purzelte. Dann verwischte das Bild und traumlos schlief er mehrere Stunden. Schließlich, zwischen Wachen und Schlafen, sah er Grete an seinem Lager'»sitzen. Die Erscheinung beglückte ihn so stark, daß er weiter zu träumen wünschte, aber leider mißlangen alle seine Versuche, so daß er schließlich enttäuscht die Augen aufschlug. Neben seinem Lager saß auf einem Schemel eine der Hilfsschwestern und sah ihn lächelnd an.
„Sie schliefen schon, als ich das Wasser brachte," sagte sie leise, „aber nun werden Sie vor allen Dingen Hunger haben, nicht wahr?"
Er hielt den Blick unverwandt aus ihre Züge gerichtet.
„Mein Gott," murmelte er, „ist es denn möglich? Fräulein Grete?"
Ein fröhliches Lochen schlug an sein Ohr.
„Ich freue mich, daß Sie sich wohifühlen, Herr Unteroffizier"
„Fräulein Grete!" flüsterte er ein zweites Mal, überwältigt von dem Wunder, das sich hier ereignet hatte. Sein Gesicht rötete sich und in seinen Augen leuchtete es auf. Dann haschte er nach ihrer Hand, entschlossen, sie für's erste nicht wieder freizugeben.
„Ich bin fassungslos - nein, so etwas-"
Sein Gesicht strahlte auf einmal wie eitel Sonnenschein, aber du zog Grete Schlegel sacht ihre Hand aus der seinen und hatte es plötzlich eilig, fortzukommen.
«Ihre Suppe --ich komme gleich zurück!" Und weg
war sie, so rasch und stink, daß Peter sekundenlang fürchtete. doch geträumt zu haben oder von einer Halluzination genarrt zu sein. Dann freilich, als er sich bewußt wurde, daß er keine Erscheinung gehabt hatte, kehrte das Leuchten in seine Augen zurück, sein Herz schlug heftig und um seine Lippen spielte das Lächeln eines glücklichen Kindes.
„Nicht sprechen, sondern essen." befahl sie, als sie mit einem Teller Milchsuppe wiederkam.
Sie rückte das Kopfkissen zurecht, duldete nur, daß er sich ein wenig aufrichtete und gab sich nicht eher zufrieden, als bis er den Teller leergelöfselt hatte. „So," lächelte sie, „und nun bleiben Sie brav und still liegen, wie der Doktor es verlangt hat."
.Wißen Sie, was er gesagt hat? Er hätte keine Ahnung, wo Sie stecken."
„Sie kennen doch den Doktor," lachte Grete verguM und setzte sich mit dem leeren Teller in der Hand aus den Schemel. „Sie haben doch meinen Brief bekommen, aus Daressalam?"
Und als er freudig bejahte, fuhr sie fort: „Es war ein schweres Stück, Mutter herumzubekommen, aber zum GM war der Doktor noch da, als ich heimkam. Daß sie m;r § schließlich doch erlaubte, Hilssschwester zu werden, habe ich eigentlich nur ihm zu verdanken. Er hat mich auch gleich mitgenommen; es war ein glückliches Zusammentressen.
Ihr Blick umflorte sich ein wenig, als sie fortsuhr: „A habe schrecklich» Angst um Sie gehabt, als ich erfuhr, datz die vierte Schützenkompanie nach Tanga geworfen wurde. Na ja," fügte sie errötend hinzu, „wenn man so wilde Sachen von Ihnen hört — — Sie wissen schon, was ich
meine-die Geschichte mit der englischen Batterie, dl
Sie in die Luft gejagt haben!"
„Das war wirklich nicht so schlimm," verteidigte er sich- aber die Gewißheit, daß sie um ihn gebangt hatte, erfüllte ihn doch mit überströmendem Glücksgefühl.
„Kühnheit und Mut sind gewiß herrliche Eigsnjchasten- sagte sie, „aber Sie sollten doch nicht leichtsinnig sein. M soll Ihre Mutter sagen." setzte sie mit seltsamer Hast hwzi- „wenn Ihnen etwas zustößt?"
„Meine Mutter? Ich habe keine Mutter mehr."
„Sie haben keine Mutter mehr?" Sie sah ihn an, üb^' rascht und traurig zugleich, und schien sich nicht oorsteu- zu können, daß es so etwas gab. „Aber ihr Vater rev noch, ja?"
„Auch nicht mehr," sagte er.
„Aber Brüder oder Schwestern?"
„Habe ich nie besessen, Fräulein Grete!"
„So stehen Sie also wirklich ganz allein auf der Wen-
„Ja, mutterseelenallein," nickte er und lächelte ein nig wehmütig. ,
(Fortsetzung M''.