PoMfchsKttrzsrachrichierr

Dr. Goebbels Ehrenbürger von Saarbrücken

Eine NatZabordnung der Stadt Saarbrük- ken überreichte am Mittwoch Neichsminister Tr. Goebbels den Ehrcnbürgerbrief der Stadt mit einem wertvollen Kunstgeschenk.

Reichsbankdirektor Haffe gestorben

Am Dienstag ist nach kurzer schwerer Krank­heit das Mitglied des Reichsbankdirektoriums, Reichsbankdirektor Ernst Hasse, im 62. Lebens­jahr gestorben. Direktor Hasse betreute seit 1933 das Kreditdezernc'

Liquidation der Oepa

Mit der Ueberwindung der Arbeitslosigkeit sind die Aufgaben der Deutschen Gesellschaft für öffent­liche Arbeiten AG. (Oesfa) erfüllt. Die Neichs- regierung hat sich deshalb zu ihrer- Liquidation entschlossen, die am 17. März in einer außer­ordentlichen Generalversammlung beschlossen wurde.

Keine Kirchenbaulotterien mehr

Die nunmehr erschienenen Vollzugsbestimmun- gen zur reichseinheitlichen Lotterieverordnnng binden die Genehmigung zur Veranstaltung einer Lotterie an einen sozialen, kultu- rellen oder nationalen Zweck. Die Ge­nehmigung darf nicht erteilt werden, wenn der Reinertrag für Zwecke verwendet werden soll, deren Förderung dem Reich oder der Gemeinde gesetzlich obliegt, für nichtdeutsche Unternehmun- gen und Veranstaltungen, sür die Erbauung von Wohnungen und Kirchen und sür die Errichtung Von Denkmälern. Die Gewinnsumme muß wenig­stens ein Viertel des Spielkapitals betragen^ Die Ausgabe von Trostgewinnen ist unzulässig.-

Spanien-Kontrolle erst Ende März wirksam

Das HauptamtfürNichteinmischung hielt am Mittwoch in London seine erste Sitzung ab. In englischen unterrichteten Kreisen rechnet man damit, daß der Kontrollplan für Spanien erst etwa vom 28. März ab voll wirksam wird.

Europas Rüstungsausgabevl

Französische Blätter schätzen die Nüstungsaus- gaben der europäischen Staaten auf 240 Milliar­den Franken allein im Jahre 1937. Bezeichnen­derweise teilen sie Großbritannien 40, Frankreich aber nur 20 Milliarden davon zu.

Geröteter" Rundfunk in Großbritannien

Der konservative Abgeordnete Vizeadmiral Taylor sprach in London über die marxistischen Einflüße im britischen Rundfunk und gab zu, daß der Rundfunk nicht immer, unparteiisch ist, daß insbesondere bei den Rundfunkmeldungen über Spanien die Bolschewisten bevorzugt behan- delt werden.

Pariser Trauer für Chamberlain

Die Pariser Presse bringt die ehrliche Trauer um Sir Austen Chamberlain, dengroßen Freund Frankreichs', zum Ausdruck. Außenmini, ster DelboS erklärte, daß Frankreich Austen Chamberlain stets zu tiefem Dank für die Freund- schaft verpflichtet ist. die er Frankreich entgegen­gebracht hat. ' '

Die Schweiz bestraft umstiirzlerische Umtriebe

Der Schweizer Ständerat stimmte mit 30 ge- gen 3 marxistische Stimmen einer Vorlage zu einem dringlichen Bundesbeschluß zu. der Um­triebe für einen gewaltsamen Umsturz der ver­fassungsmäßigen Ordnung unter Strafe stellt.

Streik gefährdet Danzigs Kohlenversorgung

Angesichts der Streikgefahr im ostoberschlesischen Kohlengebiet hat die polnische Regierung die Kohlenausfuhr verboten und die Umleitung aller Kohlentransporte in die Städte angeordnet, um deren Versorgung sicherzustellen. Die für Danzig bestimmten Kohstnzüge sind zurückgehalten wor­den, so daß die Danziger Regierung Schritte zur Wahrung der Danziger Interessen unternehmen mußte.

StaatsgesüyrNche" Ananrkm

Das polnische Innenministerium hat den Der- trieb zweier deutscher Atlanten verboten, weil in dem einen nur die deutschen Namen der in Polen liegenden Orte angegeben find, während der an­dere ein angeblich viel zu großes Gebiet Polens als unter dem deutschen Kultureinfluß stehend be­zeichnet hatte.

Austromarxisten werben für Spanien

In Brünn wurden zwei Spitzenfunktionäre der ehemaligen österreichischen Marxisten, die Obmänner der Eisenbahner, und der Polizei- aewerkschast Domes und Schatzes, wegen der Werbung m

Serbung vonFreiwilligen Bolschewisten verhaftet.

sür die spanischen

Rumänischer Angriff auf deutschen Boden

Die rumänische Negierung hat der Kammer ein Gesetz vorgelegt, durch das dem Staat sür alle in Siebenbürgen und im Banat feilgebotenen Bauernbesitze über 25 Hektar ein Vorkaufsrecht gesichert wird. Der vom Staat solcherart erwor­bene Bodenbesitz soll an Rumänen weitergegeben werden. Die Aktion richtet sich in der Hauptsache gegen das deutsche, aber auch gegen das madja. rische Bauerntum.

Rumäniens Ministerpräsident kommt nach Prag

Anfang nächster Woche wird der rumänische Ministerpräsident Tatarescu in Prag mit tschechoslowakischen Negierungsmitgliedern eine Aussprache über politische, wirtschaftliche und wührungspolitische Fragen haben.

Albanerinnen ohne Schleier

Die albanische Negierung hat ein Gesetz über die Abschassung des Schleiers für die albanischen Frauen erlassen, das am 25. dieses Monats in Kraft tritt. Die meisten Frauen haben aber schon jetzt die Schleier abgelegt. König Zogu hat gleich­zeitig die Bereitstellung von Mitteln für die Ab- Haltung von Schulungskursen sür Frauen ange­ordnet, die vor allem das Analphabetentum unter den Frauen zu beseitigen haben.

Der Führer in der Ausstellu,.

Das deutsche Bühnenbild"

Der Führer besuchte am Mittwoch mit Neichs- minister Tr. Goebbels die AusstellungDas deutsche Bühnenbild',

Blutige Strabeulümpse in VariS und Scan

6 Tote. 70 SMwer- und 2VV Leichtverletzte - Marritten und Kommunisten schieden aus vlrrnrs VMM

< Paris. 17. März

Der Pariser Vorort Clichh war am Abend des Dienstag der Schauplatz blutiger Zusammenstöße zwischen Polizei und Mobil­garden auf der einen und den marxistischen und kommunistischen Anhängern derVolks­front-Negierung auf der anderen Seite, die geradezu den Charakter einer offe­nen Rebellion gegen die Staats­gewalt annahmcn. 6 Tote und 3 00 Verletzte sind das Ergebnis dieser Zu­sammenstöße. die erneut beweisen, das Mos­kau trotz der amtlichen Freundschaft mit Frankreich nicht auf die Anwendung der üblichen revolutionären Mittel in diesem Lande verzichtet, obwohl es sich dazu im Bündnisvertrag vom Mai 1935 verpflichtet hat. Ebenso bluüge Frückite trug zur glei­chen Zeit die Moskauer Wühlarbeit in Alge­rien. wo bei einem Zusammenstoß zwilchen Polizei und eingeborenen Arbeitslosen in Oran 18 Polizeibeamte und 7 Ein- geborene verletzt wurden.

In Clichy hatten die ehemaligen Feuer- kreuzler deS Obersten de la Rocque eine Ver­sammlung in einem großen Lichtspielhaus ab­gehalten. Da die Marxisten und Kommunisten Gegenkundgebungen angekündigt hatten, wur­den von Polizei und Mobilgarde umfassende Sicherheitsvorkehrungen getroffen und der Raum um den Versammlungsort im großen Umkreis abgesperrt. Trotzdem versuchten die Marxisten und Kommunisten, in unmittelbarer Nähe des Lichtspielhauses eine Gegenkund­gebung zu veranstalten. Als die^Menge auf einige tausend Kopse'angeschwollen war, ver­suchte sie, gegen das Lichtspieltheater vorzudrin-- gen. Als die Polizei zur Abwehr dieses Vor­stoßes mit der Säuberung der Straßen begann, entwickelte sich ein regelrechter Stra­ße nkam Pf, der deutlich die Schulung der kommunistischen Aufwiegler bewies. Im Nu war das Straßenpflaster aufgerissen, die eiser­nen Schutzgitter um die Bäume wurden ent­fernt und die Eisenstäbe als Wurfgeschosse gegen die Polizei verwendet. Gleichzeitig fielen die ersten Schüsse gegen die Polizei, di-, nun gezwungen war, ebenfalls von der Schuß­waffe Gebrauch zu machen. Immer wieder mußten die Ordnungsargane zum Angriff gegen die Kundgeber Vorgehen, von denen viele die Gelegenheit ausnutzten, um Läden zu plündern.

Erst nach Mitternacht gelang es der Poli­zei, die Straßen zu säubern-und die Kund­geber zu zerstreuen. Die Polizei hat einen Toten und viele Verletzte zu verzeichnen. Aus Seite der Kundgeber wurden drei Personen getötet. Die Gesamtzahl Her Verletzten be­trägt rund 250; unter den Schwerverletzten befindet sich auch der Kabinetts ch es des Ministerpräsidenten Blum, der anscheinend auf Seite der Marxisten gegen die -Polizeiorgane seines Regierungs­chefs gekämpft hat. Gegen '1 Uhr morgens war die Ruhe einigermaßen wieder her­gestellt: die ganze Nacht hindurch jedoch rasten Polizeikraftwagen durch die Straßen, um neue Ansammlungen zu verhindern.

Morgen wieder ein Gefahrenes

8>. Paris, 17. März.

Paris steht ganz im Zeichen der blutigen Dienstagnacht. Insbesondere in den Vor­orten werden die Ereignisse in Clichh in lei­denschaftlichen Auseinandersetzungen erregt besprochen, wobei sich kommunistische Agita­toren bemerkbar machen, die schon ganz offen

von der Möglichkeit der Aus­rufung des Generalstreiks spre- chen. Tatsächlich sind noch am Mittwoch, vormittag die Arbeiter auf dem Gelände der Weltausstellung in den Ausstand getreten und haben eine Versammlung im Trocadero abgehalten, von der sie eine Abordnung zum Ministerpräsidenten Blum entsandten. Du für Freitag eine große Arbeitslosenversamm­lung in die Tuilerien. also in unmittelbarer Nähe des Rcgierungsviertels, einberufen ist. befürchtet man, daß die Erregung über die blutigen Vorfälle in Clichh in dieser Kund­gebung nachwirken wird; die Negierung hat deshalb umfassende Sicherheitsvorkehrungen getroffen.

5 Tote, 7V Schwer- und 200 Leichtverletzte

DieVerlustliste" der blutigen Straßen­kämpfe in. Clichy wies am Mittwoch aus: Auf Seite des Ordnungsdienstes 10 Schwerverletzte (darunter zwei lebens­gefährlich) und rund 100 Leichtverwundete, auf Seite der Kommuni st en 5 Tote (einer der Schwerverletzten ist im Krankenhaus gestorben), rund 60 Schwer- und rund 100 Leichtverletzte. 25 Personen sind in Haft be­halten worden.

Di-e Blutschuld der Kommuni­sten steht nunmehr einwandfrei f e st. Die Darstellungen desPetit Parisien" uno desParis Midi" über den Verlauf der nächtlichen Ereignisse stellen übereinstimmend fest, daß. die kommunistischen Anführer ihren Anhang nicht mehr in der Hand gehabt oder was nach den Umständen wahrscheinlicher ist! absichtlichder politischen LeidenschaftfreieyLaufgelassen baden. Das aebt aus der Tatsache bervor. daß der Generalsekretär der Kommunistischen Partei Frankreichs, Thorez, der noch nachts auf dem Schauplatz der Kämpfe auf dem Rat- hcmsplatz von Clichy erschienen war, es trotz Aufforderung ausdrücklich ab- gelehnthatte, beruhigendeWorte an die Kundgeber zu richten-

Ten Straßenkämpfen sind Verhandlungen zwischen dem Ordnungsdienst und der mar­xistischen Gemeindeverwaltung in Clichy vor­ausgegangen. Die Polizei wollte den Kom­munisten einen Straßenumzug erlauben unter der Voraussetzung, daß er nicht näher als 200 Meter an das Lichtspielhaus heran­komme. in dem die Französische Sozialpartei eine unpolitische Filmvorfüh­rung abhielt. Als diese bedingte Erlaubnis, den auf dem Nathausplatz versammelten' Kommunisten mitgeteilt wurde, machten sie aus ihrer Enttäuschung kein Hehl und grif­fen sofort den Ordnungsdienst an. Die Poli­zei riet darauf den Kinobesuchern, durch Hin­tertüren zu verschwinden, um Zwischenfälle zu verhindern; dieser Rat wurde befolgt. Die Mitteilung davon wirkte auf die aufge- Putschten Massen aber nicht mäßigend, son­dern reizte sie im Gegenteil erst recht. Der Pöbel war wütend darüber, daß er um eine Sensation kommen sollte und ging erneut gegen den Ordnungsdienst vor.

Vergeblich versuchte der sozialdemokratische Innenminister Dormoy von der Treppe des Rathauses aus, die Menge zu beruhigen; er wurde niedergeschrien und von der Menge zum Rücktritt aufgefordert. Diese Tatsache, daßVolksfront"°Anhänger das mit dem Ordnungsdienst betraute Mitglied der eige­nenVolksfront-Regierung zum Rücktritt aufsorderten und niederbrüllten, dürfte auch der Anlaß gewesen sein, daß der Innenmini­ster nachts vor Pressevertretern kein Wort der Verurteilung des brutalen Angriffs auf

Thorez als Urheber leslgestelll

Paris, 17. März

Die Zahl der Toten bei den blutigen Stra­ßenkämpfen in Clichy scheint sich vorläufig doch auf vier zu beschränken. Dagegen wird die Zahl Der Verletzten mit über 300 an­gegeben. 68 Polizeibeamte mußten ins Kran­kenhaus eingeliefert werden. Das Stadt­viertel am Rathausplatz von Clichy ist nach wie vor abgeriegelt, da die Untersuchung, die die ganze Nacht angedauert hat, noch nicht beendet ist. Auch in dem Vorort Asnivrs, wo sich ähnliche, wenn auch weniger blutige Zwi­schenfälle abspielten, herrscht eine Art Be­lagerungszustand.

Es ist festgestcllt worden, daß sich neben zahlreichen kommunistischen Abgeordneten auch der berüchtigte kommunistische Hetzer Tho­rs z auf den Kampfschauplatz begeben hat und dort mit dem RufHervor mit den Arbeiter- Milizen" empfangen wurde.

Die Verletzungen des ^Kabinettschefs des Ministerpräsidenten sind ernst, aber nicht lebensgefährlich. Es hat auch noch nicht festge­stellt werden können, ob die beiden Kugeln, die ihn getroffen haben, aus dem Diensttevolver eines Polizeibeamten stammen oder »on den Kommunisten abgefeucrt wurden.

DieAction Fran?aise" äußert sich in außergewöhnlich schwerer Weise gegen die Volkssront"-Regierung im allgemein«, und den Ministerpräsidenten im besonderen. Das Blatt schreibt in Fettdruck: Die Regierung der Volksfront trage ihre ersten blutigen

Früchte. Es habe Blum nicht genügt, auf finanziellem Gebiet Schifsbruch zu erleiden, sondern jetzt gleite er auch auf politischem Gebiet in das Blut ab. Auf finanziellem Ge­biet habe Blum zu vernünftigen Auffassun­gen zurückkehren müssen; es frage sich nun­mehr, was er nach den gestrigen Ereignissen zu unternehmen gedenke, ob er der Ordnung recht geben werde oder nicht.

ErttSrurm der VolkSsrvnt- regierung

Paris, 17. März. Im Kabinettsrat, der am Mittwoch nachmittag zusammentrat, er­stattete Innenminister Dormoy Bericht über das erste Untersuchungsergebnis der blutigen Ereignisse in Clichy.

In der amtlichen Mitteilung heißt es weiter, die Regierung verneige sich vor den Opfern und spreche ihren Familien sowie den Verletzten ihre Anteilnahme aus. Die Regie­rung habe beschlossen, die Verantwortlichen nnverzüglöch zu ermitteln und energisch zu bestrafen sowie alle Maßnahmen zu treffen, um die Ordnung und den sozialen Frieden im Lande aufrecht zu erhalten. In der schweren Stunde, die das Land durchmache, richte die Regierung den dringenden Appell an alle Bürger und Parteien, um sie vor Handlungen und Kundgebungen zu warnen, die geeignet seien, im Land Verwirrung zu schaffen.

den Ordnungsdienst fand, sonderu die DoS fälle nurbedauerte".

Eröffnung der Weltausstellung nicht verschoben

Der Hauptkommiffar für die Pariser Welt- ausstellung bestreitet die Richtigkeit der Pressemeldungen über eine Verschiebung der Eröffnung der Ausstellung, die nach wie vor für den 1. Mai als Einweihung?- und dev 2. Mai als Eröffnungstag festgesetzt sei.-

Blum widerlegt kommunistische Frechheiten

Mit einer Frechheit sondergleichen behaup. tet eine Mitteilung der Presseabteilung der Kommunistischen Partei, die Abgeordneten Thorez und Tucho u'x hätten Mittwoch vormittag im Namen der Kommunistischen Parteienergisch gegen die Machenschaften der Polizeichefs protestiert, durch die es zu Blutvergießen gekommen sei", und ferner verlangt, daß gegen die Verantwortlichen Maßnahmen getroffen würden, daßein re- publikanischer Wind" durch ,die Polizei wehen müsse. Schließlich hätten die beiden die unverzügliche Auflösung derumstürzle- rischen Bünde, die den Bürgerkrieg Provo­zierten" gefordert.

Die Schriftleitung der halbamtlichen AgenturHavas" versah diese Presieryittei- lung mit folgender, für sich sprechender An­merkung:Wir haben diese Verlautbarung dem Ministerpräsidenten Lson Blum mit­geteilt. der davon noch nicht Kenntnis hatte. Der Ministerpräsident hat uns erklärt, daß diese Verlautbarung weder im In­halt noch in derForm der Unter­redung entspricht, die Thorez und Duchoux am Vormittag mit ihm hatten."

Pariser Nresie bleibt stur

Dumme Verdächtigungen Deutschlands zur Störung der Westpaktfrage

Paris, 17. März.

Die Westpaktverhandlungen beschäftigen die französische Presse am Tienstagnachmit- tag nach wie vor in erster Linie. Die Blätter stellen fest, daß sich eine große eng­lisch-französische Aussprache vorbereite. Sie unterstreichen, daß zu­nächst einmal die Frage der bel­gischen Neutralität in den Vorder­grund rückt. Tie wiederholten Schritte der belgischen Regierung zielen darauf ab, die Neutralität Belgiens allein durch die vier Mächte, England, Frankreich, Deutschland und Italien garantieren zu lasten, ohne daß Belgien seinerseits irgendwelche Verpflich­tungen übernimmt. Man müsse hoffen, so schreibt das Pariser VolksfrontblattCe S o i r". daß die Erklärungen der belgischen diplomatischen Vertreter in Paris wie auch in London die Absichten der belgischen Re­gierung aufklären. Do« Blatt meint dann, Neutralität bedeute Aufgabe der kollektiven Sicherheit. Weder Frankreich, bas dadurch an seiner Nordgrenze bedroht würdet?), noch England, dem dann dieunsichtbare Rhein- grenze" fehle, würden geneigt sein, sür Bel­gien Opfer zu bringen, die ein Angriff aus dieses Land erforderlich machen würde (!).

DerParis Soir" hebt in Anlehnung an eine englische Zeitung hervor, daß es Deutschlands Ziel sei, die enge Entente, die zwischen England. Frankreich und Belgien bestehe, zu brechen (!). Die belgische Neutral!- tät sei eine höchst bedeutungsvolle Angelegem heit. denn die Lage in Osteuropa werde sich in der Tat völlig ändern, je nachdem Bel­gien die Generalstabsabmachungen beibehal­ten würde oder nicht (!). ^

MuWint gegen die MeWetze

Rom, 17. März.

Nachdem Mussolini am Dienstag­abend. festlich empfangen, in Tripolis eingetrossen war, nahm er am Mittwochvor­mittag die feierliche Eröffnung der Inter­nationalen Mustermesse vor. Die einge­borene Bevölkerung brachte ihm wieder be­geisterte Huldigungen dar. In seiner An­sprache erklärte er u. a.: Heute weht vom Mtttelmeer bis zur Oase Kufra die italie­nische Trikolore^ die von allen geachtet wird. Unter ihrem Schutz kann auch die arabische Bevölkerung ihrer friedlichen Arbeit nach­gehen. da sie weiß, daß ihre Sitten. Bräuche und Religion respektiert werden. Mit schar­fen Worten wandte sich der Duce gegen die Pressehetze, die sein Besuch in Libyen in ge­wissen ausländischen Blättern ausgelöst hat. Ein derartigerhysterischer Komplex" kann nur den Frieden zwischen den Völkern stören. Italien wünscht mit allen Völkern in Frie­den zu leben und mit denen zusammenzu­arbeiten, die den Willen dazu zeige». Es rüstet zu Wasser und zu Land nur deshalb, weil es dem Beispiel der andere« folgen muß. Das italienische Volk will Frieden, weil es in zäher Arbeit eine ungeheure Aufgabe zu iv' s e n h a t.

Vor der Eröffnung der Messe enihübte Mussolini ein mächtiges Standbild von Ju­lius Cäsar