Schwere Unruhen in Madrid
Wieder harte Kämpfe a« de« Guadalajara-Front
auf 1.074. Gerade dort also, wo während der marxistischen Jahre die Kreditsicherheit am größten war. gerade dort ist die Sicher- heit und das Vertrauen zurückgekehrt. Greifen wir unter den Handelszweigen wiederum ein besonderes Beispiel heraus, den stark jüdischen Bekleidungshandel, so ergibt sich, daß die Besserung dort sogar noch auffallender zutage tritt. Im Jahre 1931 hatte der Bekleidnngshöndel rund 60 Millionen Reichsmark Verluste durch Konkurse und Vergleichsverfahren zu beklagen. 1936 hingegen nur knapp 5 Millionen. Das ist wohl die beste Bestätigung dafür, daß der Nationalsozialismus dort mit seiner Reformation angesetzt hat, wo es am dringendsten erforderlich war.
Im Durchschnitt der Jahre 1909 bis 1913 find rund 9000 Konkursverfahren eingeleitet worden, im Durchschnitt der Jahre 1934 bis 1936 aber nur 3400 Konkurse und Vergleichsverfahren zusammen. Das ist einer der erfreulichsten Erfolge, die das nationalsozialistische Deutschland seiner Wirtschaft beschert hat. Es darf nun aber nicht erwartet werden, daß die Kurve der Insolvenzen in den nächsten Jahren erneut bergab geht, um sich etwa dem Nullpunkt immer mehr zu nähern. Ein gesunder Ausleseprozeß muß bestehen bleiben und ihn will auch der nationalsozialistische Staat aufrecht erhalten. Denn stets macht nur dann eine Wirtschaft Fortschritte, wenn das Heber- altete und Ungesunde zugunsten der neuen Kräfte zurücktritt und — wenn nötig — ausscheidet. Den Besten gehört die Zukunft. 2. 8.
Neue Ueberschwemmungen i« FraukeiA
Schiffahrt stillgelegt - Deichbrüche und Härrsereinstürze
Paris, 1k. März.
Der Schaden der Sturmflut- und Unwet- terverwüstungen ist in ganz Frankreich, besonders aber an der Westküste, sehr beträchtlich. In vielen Gegenden find die Deiche ge- krochen. Zahlreiche Häuser sind unterspült und teilweise eingestürzt. Große Gebietsstrecken sind überschwemmt, der Saatenstand ist verloren. Die in Roche sur Von in Garnison liegenden tunesischen Schützen find alarmiert und an den gefähr- detsten Stellen eingesetzt worden. Die meisten Straßen und Wege des Meeresufers find zerstört oder durch Hochwasser überschwemmt Der Schaden läßt sich noch nicht beziffern, dürste jedoch mehrere Millionen Franken übersteigen. Die Schiffahrt liegt völlig still. — Fast alle Ströme führen wieder Hochwasser. Die Rhone hat bei Avignon alle tief gelegenen Stadtviertel überschwemmt. Die Uferstraßen stehen unter Wasser. In aller Eile wurden die notwendigen Sicherungsmaßnahmen getroffen. Auch aus Lyon werden Ueberschwemmungen der Flüsse, die durch die dauernden Regenfälle Hochwasser führen, gemeldet.
Aroler Dorf durch Bergrutsch bedroht
Innsbruck, 15. März.
In der Nähe von Innsbruck ist der söge- nannte Blasiusberg seit Freitag nacht in Bewegung geraten. Infolge des Tauwet- terS und der andauernden Negenfälle bedroht der Berg das an seinem Fuß gelegene Dorf BoelS, daS etwa SO bis 60 Häuser umfaßt. Ernstlich gefährdet find vorläusig das Schulhaus, die Dorsschmiede sowie einige Bauernhäuser. Bisher hat sich die Basis des Berges um etwa dreißig Meter verschoben.
X Salamanca, 15. Mürz.
Bolschewistische Nundfunknachrichten lassen erkennen, daß es in M a d r i d zu schwe- ren Unruhen gekommen ist.. Syndikalisten und sogenannte „Ordnungsmilizen" gerieten in blutige Kampfe miteinander, als eine unzensiert erschienene Nummer des Blattes „El Sindikalista" beschlagnahmt wurde, wobei mehrere Bomben explodierten und zwei Redakteure des Blattes getötet wurden.
In der ganzen Breite der Guadala- jarasront ist es mit dem Eintritt besseren Wetters zu neuen Kämpfen gekommen. Insbesondere in den Wäldern nördlich von Torifa leistet die „Jnternatioale Brigade" > dem Vormarsch der nationalen Truppen hartnäckigen Widerstand. Tie nationalen > Flieger griffen mit Bombern immer wieder ^ erfolgreich in den Kamps ein.
Nach den unmittelbar hinter der Kampffront liegenden Orten, die in der letzten Woche von den nationalen Truppen befreit wurden, sind große Lebensmitteltransporte unterwegs, da die Bolschewisten beim Rückzug alle Vorräte mitgenommen haben.
„Mörderische Krise" in Valentin
London, 15. März.
Der Pariser Korrespondent der „Daily Mail" will wissen, daß die leitenden Bolschewisten in Valencia sich in den Haaren liegen und eine „Minister"-Krise dort bevorsteht. Der diplomatische Vertreter Valencias in Paris soll deshalb Hals über Kopf nach Valencia abgefahren sein. Nach den Informationen des Korrespondenten ist diese überstürzte Abreise auf die Erwartung derKrise in Valencia zurückzuführen, die schon in den nächten Tagen ausbrechen werde. Die Anarchisten üchen Caballer ozu stürzen und an eine Stelle den augenblicklichen „Justizmini- ter" Gardia Oliverzu setzen.
Die andere Gruppe, geleitet von Moskau, will zwar auch Caballero los werden, wolle aber ein „Kabinett" unter Leitung von Negrin, von dem man behauptet, daß er in sowjetrussischem Sold stehe. Es ist schon zu mehreren Zusammenstößen mit den Anarchisten gekommen, die verschiedentlich zu Morden geführt haben. Erst vor zehn Tagen hat der anarchistische Sender in Valencia erklärt, daß die Stunde gekommen sei, diejenigen zu entfernen, die für die vielen bolschewistischen Niederlagen verantwortlich seien. Kurz zuvor hat Caballero gedroht, zurückzutreten, wenn keine Einigung zu schaffen sei.
ChinMÄ-japamscher KonMtt
Peiping, 15. März.
In Nordchina herrscht große Erregung über einen am letzten Samstag zwischen Tientsin und Tschangdschou erfolgten Zwischenfall. bei dem zwei Koraner getötet und einer verletzt wurden. Der Schwerverwundete ist inzwischen im Krankenhaus gestorben. Es handelt sich um einen Teil der Besatzung zweier Lastautos, die japanischen Firmen gehören und über Osthopei ringe- führten, nach chinesischer Auffassung geschmuggelten Zucker südwärts transportierten. Beamte der im letzten Herbst vom chinesischen Seezoll in Tientsin errichteten Schmuggelüberwachungsstelle versuchten, unterstützt von der Ortspolizei, den Transport in der-Nähe von Tschangdschou aufzuhalten
uns machten schließlich von der Schußwaffe Gebrauch. Nach anderer Darstellung wurden die Beamten beschossen, nachdem die Beschlagnahme bereits ersolgt war und sie schoflen in Selbstverteidigung. Der japa- nische Generalkonsul protestierte bei den Tientsiner Behörden, die jede Verantwortung ablehntcn und an die zuständigen Nan- kinger Regierungsstellen verwiesen.
Bemerkenswert ist eine in Tientsin zu hörende Meldung. 60 japanische Firmen und 8000 Koreaner würden die Lebensgrundlagen verlieren, wenn derartig scharfe Maßnahmen den Warenimport über Lstbopei un- möglich machen. Dadurch wird schlagartig die llnhaltbarkeit des heutigen Zustandes beleuchtet, der japanischen Firmen Verkehrs- frciheit in ganz China für Waren gestattet, die über Osthopei zu Zollsätzen eingeführt werden, die ein Viertel der chinesischen Zollsätzen betragen. Ein altes chinesisches Verlangen als erste Vorbedingung für die Wiederaufnahme der chinesisch-japanischen Verhandlungen. die Osthopeiregierung aufzulösen, dürfte hiernach um so schärfer betont werden. '
11 voo Flieger werden Maeblldet
Aussprache über den Haushalt des britischen Luftfahrtministeriums
London. 15. März.
Im englischen Unterhaus begann am Montag die Aussprache über den Haushalt des Luftfahrtministeriums. die Unterstaatssekretär für die Luftfahrt, Sir Philipps Sas- soon, rröffnete. Er wies darauf hin, daß der Voranschlag in Höhe von 82,5 Millionen Pfund der größte ist. der jemals dem Unter- Haus unterbreitet wurde. Er überschreitet den Haushalt des Vorjahres um 32 Millionen Pfund. Im vorigen Jahre sind 12 000 Offiziere mit kurzer Dienstzeit ausgebildet worden. In diesem Jahr beabsichtigt man 11 000 Flieger anszubilden. unter denen sich 2656 Fliegeroffiziersanwärter befinden werden.
Welchsel-Elsbam durchbrochen
Ueberschwcmmung der Danziger Niederung
Danzig, 15. März..
Die Eismassen der von sechs Eisbrechern am Sonntagnachmittag durchbrochenen kilometerlangen Eisbarre bei Fordon haben die Graudenzer Gegend erreicht. Man erwartet. daß sie im Laufe des Montagnachmittag im Gebiet der Freien Stadt Danzig eintreffen. Drei weitere Danziger Eisbre- cher, die im Mündungsgebiet der Weichsel tätig ivaren, haben ihre Heimathäfen Din- lage und Dirschau wieder ausgesucht. Das Tauwett'er und die starken Regen- fälle am Sonntag und Montag haben die niedriger gelegenen Ländereien in der Danziger NWerung und im Großen Werder teilweise unter Wasser gesetzt. Mit dem Hochwasser der Weichsel haben diese örtlichen Ueberschwemmungen jedoch nichts zu tun.
28 weibliche Angestellte tödlich verunglückt London, 15. März.
In Manila auf den Philippinen ist eine große Feuerwerkskörperfabrik durch eine Explosion, der ein Großfeuer folgte, völlig zerstört worden. 28 weibliche Angestellte kamen ums Leben.
po/iirkcheKrre-nachrrchiey
König Christian beim Führer
König Christian von Dänemark ha» auf der Rückreise aus dem Süden am Montag dem Führer und Reichskanzler einen Besuch aö gestattet.
Empfänge beim Führer
Der Führer nnd Reichskanzler hat am Montaz den deutschen Botschafter in Moskau, Graf v. d. Schulenburg und den deutschen Gesandten in Venezuela. Poensgen. zur Meldung empsan, gen.
Glückwunsch des Führers
Der Führer und Reichskanzler hat Seine» Majestät dem Schah von Iran zu feinem Geburtstag herzliche Glückwünsche übermittelt.
lieberwachte Gasmaskenerzeugung
Bon 48 tschechoslowakischen Unternehmungen die Gasmasken erzeugen, da das tschechoslowakische Luftschutzgesetz den Besitz von Gasmasken für stimmte Personenkreise zur Pflicht macht ha, nur ein winziger Bruchteil die Genehmigung zur her. stellung von Gasmasken erhalten Eine dieser Fabriken bildet die Bevölkerung kostenlos im Ge. brauch der Gasmasken aus.
Wehrmacht feiert den Tag der Wehrfreiheil
Der Reichskriegsminister hat angeordnet, daß die Wehrmacht die Wiederkehr des TageS de> Wehrfreiheit am 16. März mit feierlicher Flaggen- hissung, Beflaggung der Dieiistgebäude und Appell begeht. Der Nachmittag ist dienstfrei.
Vorzugsrenten am 1. April 1937
Ab 1. April 1937 beginnen für Dorzugsrenten- gläubiger die Auswirkungen des Gesetzes vom 23. März 1934. Nach dem 31. März kann ein Antrag auf Borzugsrenten grundsätzlich nicht mehr gestellt werden. Antragsberechtigt sind nach diesem Tage nur der überlebende Ehegatte deS Urerwerbers, der die einfache Vorzugsrente bik zu seinem Tode bezogen hat, seine dau-rntz erwerbsunfähigen Eltern und Kinder.
Das Große Los
nach Berlin und Pommern gefalle«
Am Montag, dem letzten ZiehungStage dn 5. Klasse der 48/274. Preußisch - Süddeutschen Staatslotterie: wurde das Große Los gezogen: eS fiel aus die Nummer 271 935. DaS Große Lok wird in der ersten Abteilung in Achteln in ver- lin, in der zweiten Abteilung ebenfalls in Achteln in Pommern gespielt.
Ueber 5VVV TrachtentrSger in Bayreuth
Zu dem vierten Deutschen Reichstrachtentreffen, daS vom 28. bis zum 31. Ma, in Bayreuth stattfindet, erwartet man über 5660 Trachtenträger aus allen reich?- und aulanddeutschen Gauen. Den Höhepunkt deS Treffen? wird ein Frühlingsfest .Deutsches Volk singt, spielt und tanzt" am 39. Mai im Park der Eremitage bilden.
Lpargelsest in Schwetzingen
Das herkömmliche Spargelsest in Sch wetz in« gen findet in diesem Jahre am 5.. 6. und 7. Juli statt. Es wird wieder Tanzvorsührungen aus der Naturbühne, ein festliche Schloßparkbeieuchtune und sportliche Wettkämpfe bieten.
Hochwasser der Themse
Während eben erst im Norden Englands und in Schottland starke SchneefSlle ungeheuren Echa- den angerichtet haben, droht jetzt nach einer Meldung aus London den Gebieten an der Themse wieder Hochwassergefahr. Stellenweise ist die Themse bereits erneut über die Ufer getreten.
2 Brüder von elner Lawine verWttet
Bozen, 15. März.
In der Nähe des Pragser Wildsees in Pustertal (Südtirol) ging eine große Lawin« nieder, durch die die 24 und 15 Jahre alten Brüder Anton und Josef Tre »scher ver« chüttet wurden. Während sich der jüngere bene i e n konnte, blieb Anton Trenscher unter >en Schneemassen begraben.
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(7. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)
Aber Dumle wehrte ab: „Pah, war gar nicht der Rede wert. War bloß so'n kleines Salonschießen, wissen Sie? Kleines Pröbchen, damit sich die Ohren langsam an die Knallerei gewöhnen, die hier bald an allen Ecken und Kanten losgeht. Bon der See und vom Norden die lieben englischen Vettern, vom Westen die Belgier aus dem Kongo und vom Süden die Portugiesen. Wetten, das?" Er lachte mißtönend. „Und da quatschen so und so viele immer noch von der Kongnakte und davon, daß es hier keinen Krieg gibt. Was meinen Sie, was ich in Daressalam für'n Spaß erlebt habe! Gehe hin und will mich freiwillig melden! Was kriege ich zur Antwort? .Sie kommen ein bißchen früh, Mannl Erstens leben wir noch im Frieden und zweitens sind auch noch gar keine Anweisungen da. Freiwillige anzunehmen'. Ist das ein Witz oder ist das keiner?" Dumke lachte ein zweitesmal. nur daß es diesmal wirklich heiter klang. „Und so was bekommt man zu kören," schloß er, „nachdem die Engländer schon losgeballert haben! Sind wir Deutsche Gemütsmenschen oder sind wir's nicht?"
Wie es denn mit den Dampfern stünde, wollte Peter wissen.
„Dampfer?" schüttelte Dumke den Kopf. „Es hat sich ausgedampsert, mein Lieber. Keine Maus lassen die Engländer aus Daressalam und Tanga, und keine hinein. Sind längst abgeschmtten von aller Welt. Bloß Krieg haben wir noch nichtl" Die Lokomotive pfiff. Dorn schüttelte Dumkes Hand. „Alles Gute!" Dann lief er zu seinem Waggon zurück. Der Zug ruckte an. Weiter ging die Fahrt.
Peter dachte über das Gehörte nach und versuchte, sich »in eigenes Bild zu machen, was ihm freilich nicht glückte.
Die okn Monate Steppe und Urwald hatten ihn an der Entwicklung der Dinge nicht teil nehmen lassen, nun sand er sich nicht hinein. Er btannte darauf, nach Daressalam zu kommen, wo sich das Gouvernement befand und wo man doch authentische Nachrichten bekommest mußte.. Seltsam, wie intensiv sich wieder, immer wieder der Gedanke an die Heimat in den Vordergrund all seiner Gedanken schob. Deutschland! Bilder längst entschwundener Kindheitstage quollen übermächtig in seiner Erinnerung empor. Er sah den Vater, den stolzen, stattlichen Mann mit den harten Hcmseatenzügen, sah die Mutter, hörte ihre liebe, gute, weiche Stimme, merkwürdig, daß sich dies alles gerade jetzt so mächtig meldete und die Liebe und Sehnsucht zur Heimat neu entfachte I
Durch trostlose Steppen fuhr der Zug, vorbei an dichten Wäldern, vorüber an Eingeborenendörfern und Europäerpflanzungen. Ein friedliches Bild. Und hier sollten eines Tages Kanonen brüllen? Was für ein unvorstellbarer Gedanke! Und doch->
Endlich, erst ganz fern, dann breiter und breiter werdend, ein blauer Streifen — der Indische Ozean — Dares- salaml Was für ein Getöse auf dem Bahnhof, was für ein Rennen und Hasten. Viele schwarze Gesichter, wenige weiße. Askaris in schmucken Uniformen, die vor dem Bahnhof auf und ab patrouillierten. Auf palmenbestandenen Straßen promenierten Herren und Damen, ohne irgendwelche Erregung zu zeigen. Im Hafen war es totenstill. Kein Schlepper ließ sein schrilles Tuten hören, kein Motor dröhnte. Die Zufahrtswege lagen still und verlassen. Zum Teufel, was war denn nun eigentlich los? War Krieg oder war Frieden? Vom Bombardement waren Spuren nirgends zu entdecken.
Sein erster Weg war der zum Sleinschneiderschen Hause, aber er erlebte eine schwere Enttäuschung. Grete war, wie man ihm mitteilte, gestern abgereist. Nach Hause. Das bedeutete nichts anderes, als daß er auf irgendeiner Station glatt an ihr vorbeigefahren sein mußte — er in Richtung Daressalam, sie in Richtung Kilossal „Das heißt,"
fügte Frau Steinschneider hinzu, „es ist sehr wahrscheinlich, daß Fräulein Schlegel bald zurückkommt, weil sie sich dem Roten Kreuz zur Verfügung stellen will. Wenn ihre Mutter das zuläßt," schloß sie einschränkend.
Es war ein langer Brief, den Dorn noch am gleichen Abend stm Grete schrieb. Sie solle sich den geplanten Schritt reiflich überlegen, riet er in ehrlicher Besorgnis, und sich klar über die Leiden und Strapazen sein, die einer Pflegerin in Deutsch-Ost im Kriegsfälle harrten. Sein grenzen loses Bedauern, sie nicht mehr angetrosfen zu haben, wagt« er nur anzudeuten und seine Bitte, ihm gelegentlich ei» Bild von ihr zu senden, drückte er auch nur zaghaft aus Im großen und ganzen klang der Brief sehr sachlich uni wahrscheinlich würde die Empfängerin nicht ahnen, unte' was für heftigem Herzklopsen er geschrieben worden war.
Am Abend lief das Gerücht durch die Stadt, eine vou Hauptmann Hering geführte, deutsche Abteilung habe me Grenze überschritten und die englische Stadt Taoeta gestürmt. Obwohl sich die Meldung später bestätigte, waren an diesem Abend genaue Nachrichten nicht zu erhalten. Im° merhin erreichte Pe*er Dorns Unruhe den Siedepunkt. Der Krieg war da, wer konnte daran länger zweifeln! In spa- ter Mjtternachtsstunde — Dorn war ins deutsche Hotel ge- gangen, wo bei Bier und Wein hundert aufgeregte Stimmen durcheinander schrien — sickerte eine weitere Neuigkeit durch: es solle im Laufe der nächsten vierzehn Tage eiP Schützenkompanie aus Kriegsfreiwilligen gebildet werden- Also endlich! Dorns Blick strahlte vor Befriedigung. mählich schienen sich die Dinge zu klären, wenn er sich aucy des Gefühls nicht erwehren konnte, daß sich alles reqi schwerfällig vollzog.
Der Schlaf floh ihn in dieser Nacht. Er dachte an tau- send Dinge, an Grete, an Jimmy Turner und an^das, was die Zukunft einstweilen noch mit undurchsichtigen Se^eiern verhüllte. Erst gegen Morgen schlummerte er ein, erhob tzw aber dennoch frühzeitig und ausgeruht.
(Fortsetzung folgt)