anfühlten.Genau wte Pfirsichei' agt Schladebach.

In seinem Dienst auf der Typhusstation ist unser Kamerad durch das fehlende Auge noch nicht wesentlich behindert worden; wohl aber kann es geschehen, daß er etwas, das von rechts kommt, nicht sofort bemerkt. Die­ser Fall ist vor kurzem wieder einmal ein­getreten. und beinahe wäre eine Haupt- und Staatsaktion daraus geworden.

Schladebach halte vor dem Lyzeum ge­standen und versucht, mit Händen und Füßen fuhrwerkend, einem französischen Lazarett- arbeiter irgendeine Sache auseinander­zusetzen. Dabei hatte er nicht bemerkt, daß hinter ihm auf seiner Unglücksseite, und zwar in voller Uniform Exzellenz Hackelberg herannahte. Exzellenz Hackelberg aus Ber­lin. der Etappengewaltige, der Oberkom­mandierende des gesamten Gebietes, das hinter dem Operationsfeld liegt! Exzellenz Hackelberg, kurzbeinig und wohlbeleibt, ist kein Freund von Aufregungen, er ist weit und breit als ein in jeder Hinsicht umgäng­licher Mann bekannt. Meist geht er ohne Adjutanten und sonstige BtzHleitung spa- zieren. Aber daß aus offener Straße, an- eflchts der französischen Bevölkerung, ein Freiwilliger Krankenpfleger nicht die geringste "otiz von ihm nahm, ja ihm sogar beharr­lich und herausfordernd die Hinterseite zu- kehrte, das konnte er bei aller Umgänglich, keit denn doch nicht aus sich sitzen lassen. Er .kaufte sich' unseren Schladebach und stauchte ihn gewaltig auf preußische Weise. Als daraufhin Schladebach anhob. in vogtländi- scher Mundart, unmilitärisch mit den Hän­den fuchtelnd, von einer Butte ungelöschten Kalkes und einemdämlichen Hund' von Bauarbeiter zu erzählen und sich wahrschein, lich auch diesmal nicht abgeneigt zeigte, das Wunder der väterlichen Pfirsichhände aus- i zumalen, schüttelte Exzellenz, die von all dem stein Wort verstanden hatte, aufs höchste Verwundert den Kopf und ließ den Mann stehen. Allerdings nicht, ohne sich ihn ge­nau betrachtet zu haben: Ein Mann vom , Roten Kreuz! Einer aus dem Zirkus des Marabu! Natürlich!

Abgesehen davon, daß die ganze Armee im § allgemeinen über unfern Marabu Bescheid jweiß. hat er es im besonderen mit allen ; Verwaltungsstellen, mit denen er zusammen arbeiten muß, gründlich verdorben, so auch 'mit der hohen Etappeninspektion, die in Vervins ihren Sitz hat. Alle bringt er gegen sich auf durch seineExtratouren'. Dabei können und wollen sich seine Vorgesetzten

^ gerechtdenkend, wie die Deutschen nun ein- ,mal sind nicht vor der Erkenntnis ver- schließen, daß dieser Närrische voll von brauchbaren Ideen steckt, daß er ein Organi­sator allerersten Ranges ist und daß er außergewöhnliche Kräfte zu entfalten und lebendig zu machen vermag, sobald er es für nötig hält.

Ein^r aus dem Zirkus des Marabu! Prost Mahlzeit. Kamerad Schladebach! sagten wir j Uns mit gemischten Gefühlen, wenn wir das .'Abenteuer mit Exzellenz überdachten.

, Natürlich kam die Sache umgehend an den j Marabu. Und der verlor zunächst einmal sdas Monokel vor Schreck, dann aber sah er !fich seinen Pfleger Schladebach, der ohnehin bei ihm hoch in Gnade stand, nochmals genau an. Und sofort wußte er. was er zu tun hatte. Er meldete Exzellenz mit genauer Berücksichtigung aller vorgeschriebenen Förm­lichkeiten: Das rechte Auge des Pflegers -Oswin Schladebach sei so beschaffen, daß es leider nicht einmal die kaiserliche Majestät ,zu erkennen vermöchte, falls die vorbei- ,zlikommeri geruhe. Das linke Auge des ^ Pflegers Schladebach, das im vorliegenden : Falle offenbar sträflich versagt habe, werde künftig entsprechend geschult werden. Ex­zellenz soll sich angesichts dieser Meldung . aus seine Umgänglichkeit besonnen und Tränen gelacht haben. Immerhin dürste der Fall den Tienstverkehr der Marabuschen : Lazarette mit der Etappeninspektion wieder um einige Grade erschweren!

Warum aber ist Kamerad Schladebach beim Marabu so gut angeschrieben? Weil Schladebach eben Schladebach ist. Hier nur noch eine Geschichte von ihm:

Jeder im Feld weiß, was Heimaturlaub bedeutet. Auch Schladebach weiß es. denn er Hai eine Frau und drei Kinder zu Hause. Als nun eines Tages Kamerad Schladebach mit Heimaturlaub an der Reihe war. er­klärte er kurz und bündig: er werde nicht fahren. Grund: Einige seiner Kranken hät­ten gerade die Krisis Überständer: und wären am Auskommen. Wenn er sich m den nach- sten Wochen nicht um sie kümmere, hakte Schladebach gesagt gingen die beiden wo­möglich doch noch ..übern Harz", also bleibe rr liier! Punktum! Bon seinem ersten Tag im Felde an ist Kamerad Schladebach Typhuspsleger. Wie ein Vater betreut er seine Kranken. Ohne eine Miene zu ver­ändern. unterzieht er sich immer nnd immer wieder dem am meiste» niederdrückendcn. schwersten Dienst, den ekelhaften Verrich­tungen. Furcht vor Ansteckung kennt er nicht. Möglichst jeden Kranken dnrchznbrin- gen. ist sein Ehrgeiz. Dieser Absicht Hilst er nach durch ausmunternde Redensarten wie ..Turchhalten! Nicht schlapp machen! Kops hoch. Kamerad!' die er fortwährend vor si yinmurmelt. Sie sind nicht allen sogle« verständlich, diese Redensarten, aber manch mal wird Schladebach auch auf ungeschminkte "vogtländische Weise sehr deutlich, ia, er kann

saugrov werven, wenn einer seiner Kranken den Mut verlieren will. Er bannt sie alle, soweit sie bei Besinnung sind, mit seinem Blick. Und in der Tat hängen sie an seinem einen Auge wie an einem Sternbild der Hoffnung. Es ist ein offenes Geheimnis, daß es auf Schladebachs Station verhältnis­mäßig die wenigsten Todesfälle gibt!

Unser Kamerad Schladebach! Gut. daß ich auf ihn zu sprechen gekommen bin. Die­ses Tagebuch hätte einen Herzpunkt zu wenig ohne ihn. Und wir alle hätten bis heute unsere Pflicht gewiß nicht mit so regel­mäßiger Selbstverständlichkeit getan, wenn Schladebach nicht zu unserem Zuge gehörte. Kamerad Oswin Schladebach aus dem sächsischen Vogtland! Nicht der betriebsame Parfümhändler Glanz aus Dresden er zieht gern mit einem Finger seinen linken Uniformürmel straff, damit man die drei silbernen Tressen daran sieht ist unser Zugführer, sondern der Typhuspsleger Schladebach, der gewiß nicht nach Veilchen

duftet, wohl aber nach Eyrefolseifenlöfung und nach Urin und nach Kot.

Marabu, der vieles weiß, was andere nicht wissen hat auch den Fall Schladebach früh erkannt. Es kommt vor. daß er ihn mit Herr Schladebach anredet. Das ist innerhalb feines Wesens und innerhalb sei­nes Zirkusses das höchste, was er zu vergeben hat. Gewiß. Marabu ist der Don Quixote der Lazarette, er ist mit Lächerlichkeit und mit Torheit und mit Untugend behängen wie mit einem Schellengeläute, aber er hat, was die wenigstens haben, den unbeirrbaren Blick für menschliche Tugend im höheren Sinne. lDer Verfasser dieser Skizze. Kurt Arnold Findeisen, ist der Träger des sächsi- schen Lessingpreises. Bekaiim sind u. a. seine großen MusikerromaneHerzen und Masken' (Schumann).Lied des Schicksals' (Brahms). ..Gottes Orgel' (Bach). Sein neuestes Werk istDer blonde Schein", Kriegstagebuch eines Krankenpflegers.)

Zwischen zwei Aebeln /

Chinesische Schnurre von Gustav Halm

Zu Peking wohnte in der Straße der tau­send Wohlgerüche ein reicher Mann namens Fu-Keu. der als ein überaus schlimmer Geiz­hals in der Stadt wohlbekannt war. An ihn wandte sich des öfteren M-Pei. des Kaisers Narr, wenn er in Geldverlegenheit war. und er hatte nachher seine nicht geringe Not. die Wucherzinsen aufzutreiben, die Fu-Keu von ihm verlangte.

Es begab sich aber, daß in das Haus zur Rechten Fu-Keus ein Kupferschmied zog. der zierliche Teller. Schüsseln. Näpfe und Kannen aus gelbem und rotem Kupferblech häm­merte; und da er ein fleißiger Mann war und in Kürze viel Kundschaft fand, so stand sein Hammer von früh bis spät keine Mi­nute still. Wie Pagodenglöckchen klang das Pinke-Pank, pinke-pank' durch die Straße.

Ein wenig danach ward auch das Haus

zur Rechten niedergelassen, ein Grobschmied zur Linken. Früh schon, wenn ich di? Schale mit Tee zum Munde führe, erdröhnt und er­zittert das Haus, und die Taste entfällt vor Schreck meinen Händen. Will ich rechnen oder schreiben, so erschallt datz Lied plumper Handarbeit und erstickt die soviel edlere Ar­beit des Geistes; der Blasbala faucht, die Feile singt, die Flamme heult. Nehme ich ein Buch zur Hand, so erklingt das ewig gleiche Pinke-pank. Pinke-pank des Kupferschmieds. Erst ist es wie eine Schelle, dann wie eine Glocke, dann wie ein bohrender Meisel. dann wie Zähneklappern der Dämonen. Und, als warte er nur daraus, stimmt der GrobschmieS ein und brummt den höllischen Baß zu die­sem bohrenden Liede! Das rollt und grollt und dröhnt und stampft und zischt und quitscht um die Wette, und ich weiß mich

Lebensweisheit in Versen / -

Der Führer durch's Leben

Nie verbinde dich Einem, der das als Mittel behandelt.

Was dir Zweck ist. du selbst bist nur ein Mittel für ihn!

Die Summe des Lebens

Jahre reihst du an Jahre, doch, was ein Jahrhundert dir brachte. Wenn dii der Glücklichste bist, zählt die Minute dir auf.

Der Mensch

Welch' ein Narr ist der Mensch! In allem muß er sich spiegeln! Selbst in Sonne und Mond hat er sein Antlitz entdeckt.

Heroenschicksal

Jedem Heroen stellt sich ein winziger Affe zur Seite,

Ter sich die Kränze erschnappt, welche der and're verdient.

Menschenlos

Was der Mensch auch gewinne, er muß es zu teuer bezahlen.

War' es auch nur mit der Furcht, ob er's nicht wieder verliert.

Welt und Mensch

Zwölf der Monde bedarf's. so heißt es, die Welt zu umsegeln. Zwölf der Jahre jedoch, eh' du den Men­schen umgehst.

zur Linken frei, und es zog ein Grobschmied hinein. Der reckte Eisen mit mächtigen Zan­gen und hänimerte ihm mit gewaltigen Häm­mern die Form ein. in der es bestimmt war, den Menschen Dienste zu tun. nachdem es lange genug im Schoße der Erde geschlum­mert hatte. Es ward zu Kolben und Stan­gen gezogen, zu Hufeisen, Hellebarden, Sen­sen, Messern und Dolchen breitgeschlagen. zu Blöcken getrieben und zu Schwertern ge­schmiedet. Und vom Morgen bis Abend klang gleich Tempelglocken das Tick und Tack und Bamm und Bumni aus seinem Hanse.

So ging es eine Zeit, da erschien eines Tages Fu-Keu im Hause M-Peis nnd machte ihm seine Aufwartung wie einem großen Herrn.

Siehe", rief M-Pei, ihn mit Lächeln be­trachtend, denn es ging ihm gut, und er bedurfte seiner nicht,sieh da, das Geld in höchst eigener Person kommt zu M-Pei, dem armen Narren! Stehe ans, o Geldsack, und mögest du in meinem armen Hause zerplatzen und den Boden mit deinem Goldregen be­fruchten!"

Scherze heute nicht, o Vater der Späße", seufzte Fu-Ken,denn ernste Dinge sind es, die mich zu dir treiben."

Schau, schau", erwiderte M-PK-Aber es ist wahr, du siehst nicht aus, wie ein prall gestopfter Geldsack! Das Säcklein hat Falten und Runzeln bekommen, als hätte ein Un­bescheidener zugegriffen und dir zur Ader ge­lassen! Doch im Ernste, du Helfer und Vater der Armen, rede, was ist dir begegnet?"

Uebles", sagte Fu-Keu.Höre mich an und hilf. Ich komme zu dir, weil ich selbst dir ofi geholfen habe und weil man sagt, daß du listig und erfindungsreich seiest."

Es ist wahr", wandle M-Pei ein,du ver­triebst mir vie Sorgen, wenn sie mich wie Flöhe peinigten. Aber du schlugst diese Flöhe auf meinem armen Leibe tot, und er trug blaue Flecken und Striemen davon. Einerlei, ich will dir helfen, wie du mir."

Ich küsse deinen Gewaiidsanm!' rie! Fu- Keu. ..Tu bist edel, und das Ohr deines Erbarmens ist lang! Ich bin ein geschla- gener Mann, o Mi-Pei! Die Straße der lausend Wohlgerüche ist eine Gasse ver hun- derttausend Mißklänge ver Hölle geworden! Kreischen und Sägen und Hämmern kling! wie das Geheul von Teufeln in mein belei- diätes Ohr. Ein Kupferschmied hat sich mir

nicht davor zu retten. Keine Speise mundet mir mehr; erst heute habe ich mein Leib­gericht stehen lassen. Ich fliehe vom Haus in den Garten, vom Garten in das Haus. Jede Laube, jede Nische, jede Stube und jeder Saal erdröhnt und zittert, hallt und schallt von ihrem Höllenlärm. Längst entfloh mir der Schlaf, und ich irre nächtelang umher und weiß nicht, was ich beginnen soll. Rate mir, o trefflicher M-Pei. und du sollst das nachstemal Geld ohne Zinsen geliehen bekommen oder doch zu einem sehr ge­ringen Satz!"

Das war die längste Rede deines Lebens!' sagte M-Pei gelassen.Und ich glaube wohl, daß der Klang deiner Goldfüchse dir eine lieblichere Musik ist, als das Hämmern der Schmiede. Tu hast mich oft gepreßt wie eine Zitrone, o wohledler Fu-Keu. Aber da ich Mitleid mit dir habe und dir den Schlaf der Nächte mit dem Mohnsaf! des Bergessens widergeben möchte so will ich dir helfen."

Tn willst!? So ist mir schon geholfen!" jauchzte Fn-Ke».

Um so besser", sagte M-Pei,so kann ich zu Hause bleiben und brauche mich nicht erst anzustrengen."

Wäge nicht meine Worte wie Gold", bat Fu-Keu.Besteige mit mir die Sänfte, du Urvater der Klugheit, und laß dich in mein Haus tragen, damit wir überlegen."

Dessen bedars es nicht", jagte M-Pen Du meinst, ich müsse auch zuerst das Stampfen und Dröhnen der Hämmer hörent Ich danke. Deine anschauliche Rede genügt mir. Ich habe einen Plan der dir Er- leichlernng schaffen wird. Freilich. du wirst eine Handvoll Fuchse aus dem Kasten lassen müssen'"

Es sei drum!" ries Fu-Keu.Was hilft mir das Gold, wenn ich mit Hämmern zu Tode geschlagen werde!? Sprich, sprich schnell o Vater der List, damit ich frischen Mut zum Leben schöpfe!"

Gib mir Vollmacht", jagte M-Pei,jo will ich gegen ern Entgelt von zehn Taels mit den beiden Schmieden, deinen teuflischen Quälgeistern, verhandeln!"

Tu es', rief erfreut der andere,und nun komm und begib dich in meiner Sänfte m ihnen!"

Es ließ sich also-Pet zuern zu vem Kupferschmiede tragen, trat in sein Haus, schloß sich mit ihm in der Stube ein und hatte eine lange Besprechung mit ihm. Da­nach begab er sich in das Haus des Grob­schmieds. verhandelte auch mit ihm eine Zeit und ging dann endlich in das Haus Fu- Keus. der ihn zitternd vor Erwartung und mit vielen Komplimenten empfing.

Ties vorab!" sagte M-Pei.damit der Drache der Ungeduld dich nicht verschlinge! Ich habe das Mittel gefunden, diesen un- erträglichen Zustand abzuändern.'

..Laß höre». Liebling der Götter. Gesand­ter des Himmels!" sprach Fu-Keu. rief nach Tee und Kuchen und bewirtete ihn wie einen großen Herrn. M-Pei ließ sich's munden, nnd trank nach Kräften und sagte dann:

Gib mir zehn Taels für meine Vermitt- lung, zwanzig Taels für den Kupferschmied und zwanzig für den Grobschmied, so will ich dir eine Verschreibung von ihnen bringen, daß sie ihre Werkstatt heute noch still legen und vor Abend ausziehen!"

Du hast's getroffen!" jubelte Fu-Keu.Daß ich nicht eher darauf verfiel! Du hast recht, es ist das einzige Mittel, das mir Helsen kann! Zwar es ist viel Geld, das ihr fordert, und ich bin ein armer Mann, eine nackte, hungrige Laus! Aber es sei. lieber das geopfert, als selbst ein Opfer deS Lärms! Nimm, o M-Pei. dies für dich. dies für die andern, und nun eile und bring mir die Verschreibung, nach der mein Herz verlangt!"

Ich fliege", sagte M-Pei und begab sich schnurstracks zu den beiden Schmieden, die ihn bereits sehnlichst erwarteten. Er zahlte ihnen das ausbedungene Geld aus, setzte die Ver­schreibung auf und ließ einen jeden unter­schreiben. Dann kehrte er zu Fu-Keu zurück.

Bei Fol" riet dieser,dies Stückchen Papier ist wertvoller, als was ich je sonst in Händen hielt! Denn eS rettet mein Leben! Es soll in meiner besten Stube ausgehängt werden und die Verehrung genießen! Laß dich umarmen. M-Pei. mein Retter, und trink einstweilen ein paar Schälchen von mei­nem Neisbranntweinl Nichts ist zu schade für dich, du bist mein bester Freund!'

Während er so schwatzte und Kannen und Tee zu einem Tisch trug, an dem M-Pei sich schmatzend und schmunzelnd niedergelassen hatte, erhob sich ein Lärm auf der Straße,

Menschen drängten und schrieen, und Fu- Keu eilte zum Fenster, um zu schauen, was es gäbe. Eben erblickte er die Gehilfen des Grobschmieds. die einen schweren Amboß schleppten, und ein paar Kulis, die eiserne Stangen und Geräte auf ihren Schultern hatten. Andere trugen auf den Köpfen ganze Türme kupferner Kessel uns die Werkzeuge des Kupferschmieds. Die beiden Meister «bei standen wohlgefällig lächelnd in der Mitte der Straße und überwachten den Umzug.

Herablassend winkte Fu-Keu ihnen zu und ries:

Ihr haltet Wort, sehe ich! Aber so hätte es nicht geeilt. Warum bleibt ihr nicht wenigstens noch über Nacht?'

Damit wir morgen mit dem Frühesten wieder an die Arbeit gehen können, würdiger Herr", gab demütig der eine zurück, und der andere sagte:

Wir sind arme Leusel, o Fu-Keu. und dürfen keine Minute am Tage verlieren.'

Der Wille der Götter", sagte Fu-Keu mit frommem Augenaufschlag.Ich freue mich, daß ihr euer Versprechen haltet und so flink eine neue Werkstätte fandet. Sage, Freund Kupferschmied, welche Nachbarschaft du von heute an mit dem Zeugnis deines Fleißes be­ehren wirst? Wohin wirst du ziehen?"

Ei, in die Wohnung des GrobschmieLs!" grinste der.

Beim Hundei' schrie Fn-Ken erschrocken.

Du scherzest! Und wohin begibst ou dich, o Grobschmied?"

Nun, in dos Haus des Kupferschmiedes", k gab der zurück.Wir haben getauscht, weil ei so das Einfachste und Schnellste war, o Herr!"

Mit Schaum vor dem Munde sprang Fu- Keu vom Fenster und rief:

M-Pei. du durchtriebener Fuchs, das sollst du mir entgelten! Du ... du ... ja, aber wo steckst du denn?!"

Er mochte lange suchen. M-Pei hatte sich hinter seinem Rücken davon gemacht; es stand nur die halbgeleerte Kanne da und der leerc Kuchenteller. Daneben aber lag ein Zettel, und darauf stand von M-Pei geschrieben:

Wohledler! Du hast nun lange gciuig mit dem rechten Ohr das Hämmern bei Kupferschmiedes und mii dem linken das bei Grobschmiedes gehört. Ich weiß, was die Ab­wechslung wen ist. Es wird deinen geschätzten Trommelfellen wohltun daß vie beiven ih« Plätze tauschen Wenn du dann wieder müde bist, so rufe mich wieder; ich tue es das nächste- mal schon für fünf Taels. Segen über dich!

' M-Pei."

Bunter Kehraus

Aus einem Schüleraufsatz

Die Wirbelsäule ist ein Knochen, der den Rücken hinunterläust. An ihrem oberen Ende sitzt der Kops, am unteren sitze ich.

Stellengesuch

Junges Mädchen (Norddeutsche) suA Stelle bei Kindern, hat solche schon geyaoi,

Hernusgegeben im Auftrag der NS-Prefle WE temberg von HonS Revbing Ulm a

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