Engländer widertest Kotsntsltüsen
X Berlin, I, Februar.
Schon vor der großen Rede des Führers im Deutschen Reichstag hat der bekannte englische Historiker Sir Nehmond Vea ) leY in einem Vortrag vor der Deutsch-englischen Gesellschaft über „Deutschland, Großbritannien und das Kolonialproblem von 1860 bis heute" gesprochen, wobei er vor allem mit den verschiedenen, in der letzten Zeit von der englischen Presse wieder aufgewärmten Koloniallügen abrechnete. So erklärte er u. a.: In den Kolonien ist die deutsche Politik im großen und ganzen gesehen eine Poli- tik der Förderung der Eingeborenen gewesen; auf die Eingeborenen haben die erzielten Fortschritte einen tiefen Eindruck gemacht. Es ist niederträchtig und absurd, die deutsche Kolonisation als einen Rekord grausamer Ausnutzung und Unterdrückung der Eingeborenen hinzustellen. Trotz aller Enttäuschungen des deutschen Volkes über das Ergebnis seiner Bemühungen auf kolonialem Gebiete ist es doch imstande gewesen, weiter zu entwickeln, was es besaß.
Vlum kann nicht zur Stube kommen
gl. Paris, 1. Februar
Die Kommunisten halten die französische „Volksfronts-Regierung andauernd in Atem. Kaum ist es ihr gelungen, einige gefährliche Streikbewegungen im Schlichtungswege zu beenden, so flackern schon wieder neue Streiks aus. In Casablanca (Marokko) sind die Angestellten der städtischen Verkehrsmittel in Streik getreten, in Marseiile haben die Belegschaften von fünf großen Zementwerken an der Rhonemündung die Arbeitsstätten besetzt und die Arbeit eingestellt; alle Schlichtungsbemühungen waren bisher erfolglos. Nur in Caen ist es gelungen, die Arbeiter des Gaswerk zur Wie- Herausnahme der Arbeit zu bewegen.
Peinlicheres Aufsehen hat aber in der Öffentlichkeit der „Besuch" von 15 indo- chinesischen Kommunisten in Paris verursacht, die an der Ermordungvon acht französischen Offizieren und Unteroffizieren in Tonkin (Indochina) am 10. Februar 1930 beteiligt waren und jetzt von ihren kommunistischen Genossen in Paris herzlich st begrüßt wur- den. Die Angelegenheit dürfte Gegenstand mehrerer Anfragen in der Kammer werden.
Es gört
bei den spanischen Bolschewisten
Salamanea, 1. Februar.
Nach nationalen Rundfunknachrichten haben bolschewistische Milizen, die Befehl erhalten hatten, an die Madrider Front zu gehen, in einer Kaserne Barcelonas den Gehorsam verweigert. Um zu verhindern, daß die Meuterei größere Formen annimmt, haben die katalanischen Machthaber den Marschbefehl widerrufen müssen. Aus der in Händen der Bolschewisten befindlichen Provinz Tarragona wird bekannt, daß ernste Zusammenstöße zwischen der Bauernbevölkerung und den bolschewistischen Milizen stattgefunden haben, bei denen 30 Leute getötet und eine große Anzahl verwundet wurden.
In den Stellungen der nationalen Truppen konnte man am Freitag deutlich Schießereien wahrnehmen, die sich in den Straßen Madrids abspielten. Ueberläuser bestätigten später, daß anläßlich eines Demonstrationszuges. bei dem die Familienangehörigen der Mitglieder der bolschewistischen Miliz gegen ihre Zwangsausweisung protestierten, schwere Schießereien entstanden. Diese blutigen Zusammenstöße setzten sich auch am Samstag fort.
- Nach einer Meldung des „Daily Telegraph" aus Gibraltar ist das bolschewistische spanische Motorschiff „Arnaban Mendi" von nationalen Schiffen beschlagnahmt worden, als es versuchte, von Gibraltar nach Valencia zu entkommen. Nationale Seestreit- kräste schleppten das Schilf, das eine Fracht im Werte von annähernd zwei Millionen Mark an Bord hatte, nach Ceuta ab.
Ter Heeresbericht des Obersten Befehlshabers in Salamanca meldet, daß an den verschiedenen Fronten nur leichtes Geschütz- seuer festzustellen war. Sonst war am Samstag nichts Neues zu melden.
Z Millionen durck Erdbeben getötet
Delhi, 1. Februar
Das indische geologische Institut in Delhi beziffert die Zahl der in den letzten 200 Jahren durch Erdbeben ums Leben gekommenen Menschen mit rund drei Millionen. Nach einer englischen wissenschaftlichen Veröffentlichung beläuft sich die Zahl der jährlich registrierten Erdbeben auf etwa 10 000. Als die erdbebenreichsten Länder gelten in Europa Griechenland mit etwa 530 Erdbeben-jährlich und Italien mit etwa 150. Von den außereuropäischen Ländern sind Chile und Japan d" erdbebenreichsten: iür Japan ist die durchschnittliche Jahreszisser von W 4 l er- rechnet. In den letzten lOO Jahren sind durch Erdbeben an Städten zerstört worden: In Japan und China 61. auf den Philippinen 21, in Griechenland i9. in Italien 16. in Chile 11. in Peru 8. Zu den erdbebenärmsten Ländern außerhalb Europa gehört Brasilien, das trotz seiner ..gefährdeten" Lage in den letzten 100 Jahren nur 39 Erdbeben zu verzeichnen hakte.
Grotzbrilannien wünscht eine Aedepause
Die Aührerrede als Friedenstat in aller Wett anerkannt
ein Werkzeug des Konflikts machen. Das Blatt Mussolinis „Po Polo d'Jtalia" erklärt, durch die Erklärungen des Führers wird das ganze westliche Schachbrett, dem England den höchsten Wert beimißt, sichergestellt.
Paris:
Die französische Volksstimmung ist vielleicht am besten durch die Überschrift des „I o n r" über die Rede des Außenministers Delbos gekennzeichnet: „Ein gleiches Ziel: Der Friede! Aber verschiedene Methoden. Das ist Delbos' Antwort an den Reichskanzler!" „Excel- sior" nennt die Rede Delbos' eine französische Einladung. Wenn man sich über die Breite des Grabens zwischen den Auffassungen Hitlers und der französisch-britischen Ansicht nicht täuschen dürfe, so sei der tiefe Sinn der Rede doch, daß es keinen Abgrund gibt, über den hinweg die Intelligenz und das Herz der Menschen nicht doch Brücken schlagen können. Im „Journal" tritt ein Verwaltungsratsmitglied des „Comite France-Allemagne", Maurice Randoux, für eine Begegnung zwischen Hitler und Blum ein.
Mailand:
„CorrieredellaSera" schreibt: „Der Führer des Reiches hat entschlossen das Recht des neuen Deutschland betont, aber er hat klar und in verpflichtender Weise den Vorsatz zur Zusammenarbeit mit den anderen Staaten zur Befriedung Europas ausgesprochen. Es ist klar, daß das durch die Kraft des Nationalsozialismus aus einem besiegten und fast versklavten Zustand wiedererstandene deutsche Volk bereit ist, seinem Führer auch in jedes gefahrvollste Unternehmen zu folgen. Aber Hitler wünscht es nur zu Werken des Friedens anzuspornen, wenn auch unter der Bedingung, daß dieser Friede nicht von außen her bedroht und nicht zu teuer mit der Ehre oder dem nationalen Ansehen bezahlt wird. Die nationalsozialistische Revolution erscheint so als ein Element der Stabilisierung in Europa. Nur die Jrrtümer und Herausforderungen anderer können daraus
Gens:
„S uisse" erklärt, daß die Tatsachen der Führerrede anerkennenswert sind. West- und sogar Mitteleuropa können in den wichtigsten Stellen der Rede Grund zur Beruh,- gung finden. „Gazette de Lausanne" schreibt, an dem Programm zur Sicherung des Friedens, das der Führer wieder entworfen hat, kann man wirklich nichts aus- setzen.
Warschau:
„Kurier Pvlski": „Die Polnische Oeffentlichkeit nimmt mit höchster Befriedigung die Worte des Kanzlers auf, die die Beziehungen des Deutschen Reiches zu Polen kennzeichnen. Sowohl vom polnischen wie von, gesamteuropäischen Gesichtspunkt aus stellen sie einen der größten Werte der Rede dar. Ihr friedlicher Charakter kann nicht bestritten werden." „C s a s": „Man kann wohl ohne Ilebertreibung sagen, daß die Rede des Reichskanzlers ein wesentlicher Beitrag zur Entspannung der internationalen Beziehungen ist."
Wien:
„Wiener Mo n t a gs b l a t t": „Die Erwiderung (Delbos') ist wenig geeignet, jene geistige Vrücke zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich herzustellen, ohne die das Verhältnis zwischen den beiden Völkern bestenfalls immer nur ein korrektes bleiben wird. Die Abwehrstellung gegen den Bolschewismus und gegen die zersetzend« Tätigkeit der Dritten Internationale hat nicht die Wirkung, das Deutsche Reich zu isolieren. Im Gegenteil: Sie hat der deutschen Politik in einem großen Teil des Abendlandes, ja sogar in jenen Kreisen Frank« reich?, die sich bisher dem Moskauer Giss gegenüber immun erhalten haben, neue Sympathien erworben."
Belgrad:
„V rem e" (halbamtlich): „Für uns ergibt sich der allgemein günstige Eindruck der NedL Hitlers nicht nur aus ihrem friedfertigen Ton, der zur Beruhigung der Nervosität in Europg beitragen wird, sondern wir konnten mit Be« friedigung seststellen, daß der Führer deK Reiches an zwei Stellen auch über Südllawittt sprach^
Blutige Rotation -es rote« Diktators
Die IS Opfer de» Theaterprozeffes erschösse«
klc. Berlin, 1. Februar.
Nunmehr liegt eine ziemlich klare Ueber- sicht über das Echo der großen Führerrede am 30. Januar in aller Welt vor. Wie ein roter Faden zieht sich durch alle ernsthaften Kommentare die mehr oder minder deutlich ausgesprochene Erkenntnis, daß diese Rede einen grundlegenden Beitrag zur Entspannung und Befriedung der Welt bedeutet. Vor allem die neuerdings betonte Verstän- digungsbereitschast mit Frankreich, die Anerkennung der Neutralität Belgiens und Hollands und die Bereitschaft zu einem Luft- abkommen mit Großbritannien können auch durch die kühnsten Auslegungskünste der wenigen abseits der allgemeinen Ausfassung stehenden Leitartikler nicht aus der Welt ge- leugnet werden.
Man mutz aber bei der Beurteilung der Pressestimmen insbesondere au? Frankreich und England berücksichtigen, daß sie durchaus nicht die wahre Volksstimmung wiedergeben. In England hat allem Anschein nach das Foreign Office den Blättern einen Wink gegeben, da sie mit einer fast wörtlichen Uebereinstimmung eine angebliche Enttäuschung der amtlichen Stellen in London über die Führerrede feststellen und bemerken, daß zwar die Zeit der Ueberraschungen vorbei sei, die Zeit der Verhandlungen aber noch nicht begonnen hat. In Frankreich hat Außenminister Delbos sehr vorsichtig zu den Erklärungen des Führers bereits am Sonntag Stellung genommen und dabei, ohne irgendwelche Türen zuzuschlagen, doch das Trennende der Auffassungen diesseits und jenseits der Kehler Brücke herausgehoben: Das Festhalten Frankreichs am Völkerbund und an der sogenannten „Unteilbarkeit des Friedens", d. h. an den Bünd- ni Verpflichtungen, die nach deutscher Auffassung gerade die Bedrohung des Friedens in Europa darstellen.
Allem Anschein nach wünscht man im Augenblick in Westeuropa eine Pause in den öffentlichen Erklärungen üL^r die Grenzen hinweg und die Verlegung des Schwergewichts auf die diplomatische Kleinarbeit. Sowohl in London wie in Paris vermag man nicht zu leugnen, daß die Führerrede die Verhandlungsmöglichkeiten gesichert hat — aber man sähe es gerne, wenn jetzt die deutsche Reichsregierung mit „konkreten Vorschlägen" käme. Daß solche Vorschläge von deutscher Seite nicht erst in dieser Rede, sondern' schon vor Jahresfrist gemacht wurden, vergißt man allzugerne. So wird man jetzt in der Stille der Kanzleien nach einer neuen Startmöglichkeit suchen.
O
Aus der Fülle der vorliegenden Pressestimmen seien einige der wichtigsten und interessantesten noch herausgegriffen:
London:
Dem „Daily Telegraph" mißfällt das Festhalten der Reichsregierung am Vierjahresplan, den er als eine „militärische" Unternehmung ansehen will. Auch runzelt er die Stirn darüber, daß der Führer nichts Neues über den Westpakt und die Tschechoslowakei gesagt und dem Völkerbund gegenüber einen „spöttischen Ton" angeschlagen hat. „M o r n i n g P o st" schreibt ähnlich, begrüßt aber den höflichen Ton gegenüber Großbritannien. Das Blatt beklagt es, daß keines von den gegebenen Stichworten vom Führer aufgegriffen worden sei. Immerhin bewertet dieses Blatt das Angebot, die Neutralität Belgiens und Hollands als positiven Beitrag. Selbst die durchaus deutschfeindlichen Blätter „Daily Herald" und „News CHro nicke" kommen um die Verlegenheit nicht herum, die Erklärungen, daß Deutschland seine Gleichberechtigung erhalten hat. das Versprechen, daß es keine weiteren Ueberraschungen mehr geben wird und daß es keine denkbare Ursache für einen Streit mit Frankreich gibt, als Vorzüge anzuführen. Die englische Volks st im- nzung gibt allein „Daily Mail" wieder, die erklärt, daß die Rede in London wegen ihres Tones warm willkommen geheißen wird. Auch die „Times" unterstreichen in einem Leitaufsah die Friedenserklärungen des Führers als Kernpunkt der Rede und schlagen — nach einem Rückfall in die Nörgelei der anderen Blätter, 5er beweist, daß man in England die richtigen, aus der Führerrede gewonnenen Erkenntnisse von Amts wegen an die Leine nimmt — einen Waffenstillstand in bezug au? öffentliche Erklärungen vor.
Aus der Stellungnahme der „Daily Mail" seien noch einige Sätze angeführt: „Nach vier Jahren liegt es klar zutage, daß kein Mann jemals so viel in so kurzer Zeit für sein Land getan wie Hitler für die deutsche Nation. Seine historische Rede vor dem Reichstag erfordert die sorgfältigste Prüfung durch die britischen Staatsmänner. Hitler hat gewisien Sentimentalitäten in England eine wohlverdiente Abfuhr bereitet. Die britischen Staatsmänner täten gut daran, wenn sie die Forderung des Führers aus Rückgabe der früheren deutschen Kolo- nien erwägen würden. Das deutsche Fest, halten an der Kolonialsorderung erfordert genauestes und sorgfältigstes Nachdenken."
rp. Warschau, 1. Februar.
Nach einer aus Moskau eingelangten Nachricht hat der Hauptausschuß der Sowjetunion die Gnadengesuche der 13 ini Moskauer Theaterprozeß zum Tode durch Erschießen Verurteilten abgelehnt. Nach sowjetrussischem Gesetz ist das Urteil eine Stunde nach der Ablehnung der Gnadengesuche vollstreckt worden.
lieber die Hintergründe dieser Urteilsvollstreckung gibt ein dieser Tage in Warschau eingelangter Bericht aus Moskau beachtenswerte Auskunft. Es heißt darin u. a.: „Auf der Anklagebank saßen nebeneinander Leute, die in den Anfängen des Nätestaates, als Stalin noch recht wenig bedeutete, mit Lenin zusammenarbeiteten, also mit dem Mann, auf dessen Autorität und moralischen Kredit auch Stalin seine Macht stützt. Der erste Platz unter den Angeklagten gebührte unzweifelhaft dem inzwischen erschossenen Pjatakow, der einst die rechte Hand Lenins und sein Bevollmächtigter in den schwersten Zeiten des Bürgerkrieges in der Ukraine gewesen war. Zum Schluß war Pjatakow Stellvertreter des Volkskommissars für die Schwerindustrie. Er und die anderen Angeklagten, die auch zu den engen Mitarbeitern Lenins gehörten, wie Sokol- n i k o w-Brillant, R a d e k-Sobelsohn und Muralow haben sich „freiwillig" zu schändlichen Dingen bekannt, deren sie der Staatsanwalt gar nicht angeklagt hatte.
Die ausländischen Botschafter, die dieser Verhandlung zuhörten und es miterlebten, wie Leute von hohen Verdiensten um den Nätestaat und die Komintern sich selbst beschimpften — sie fragten sich, warum keiner von diesen Angeklagten aufstand und losschrie: „Das ist ja alles nicht wahr, das ist alles nur erzwungen!" Wer so fragt, kennt Rußland nicht. Jeder von den Angeklagten ist schon mit der Tscheka in Berührung gekommen und kennt deren Mittel, die von den mittelalterlichen Foltern der Tataren und Chinesen bis zu den modernsten chemischmedizinischen und hypnotischen Methoden reichen. Tie Erklärungen der Angeklagten bewiesen nur. daß die GPU. mit ihnen zur „Verständigung" gekommen mar. Die GPU.» Beamtcn haben die Angeklagten mit ihren Mitteln davon „überzeugt", daß sie Trotzki, fremde Mächte und sich selbst belasten müssen. Wäre dies nicht gelungen, dann hätte man die Fälle in aller Stille erledigt und keinen Schauprozeß veranstaltet. Ein Aufsatz der „Prawda", der der GPU. dankte, stellte fest, daß die Angeklagten das Geheimnis ihrer „Verschwörung" zwar mit sich ins Grab nehmen wollten, daß es den Behörden aber „gelungen sei. die ganze Wahrheit" aus ihnen herauszubringen.
Der Prozeß ist sür Stalin wenig bequem. Schon tadelt er die GPU., daß sie ihn zu Werna vorbereitet und dadurch dem An
ehen Sowjetrußlands in Westeuropa ge- chadet hätte. Wenn Stalin aber sich trotzdem auf diesen Prozeß eingelassen hat. so zeugt das nur von seinem Willen, die sogenannten „alten Bolschewisten" samt und sonders zu pernichten. Er könnte dies mit Hilfe des ihm ergebenen Jnnenkommissars Ieschow auch geheim tun. Doch scheint er die am meisten Unzufriedenen. die schon vor 1905 der Partei beigetre- nen Volschewisten, abschrecken, und sich zugleich der sowjetrussischen Oesfentlichkeit als der starke Mann hinstellen zu wollen, der mit der Ausrottung der Opposition zugleich die Union gegen „die Gefahren des deutschen und japanischen Imperialismus" schützt.
Der tiefste Antrieb zur blutigen Ausrottung alter Bolschewisten dürfte aber der Wunsch des Diktators sein, daß niemand am Leben bleibe, der mit Lenin zusammen eine Nolle bei der Errichtung des Nätestaates spielte. Auch der zweite „Trotzkisten"-Prozeß ist daher nur ein Teilabschnitt einer Großaktion gewesen. Alle Leute, die durch ihre Vergangenheit für Stalin gefährlich sind, müssen verschwinden. Schon sind die bedeutendsten der alten Bolschewiken beseitigt — von Trotzki abgesehen, dem Stalin seinerzeit unvorsichtigerweise das Verlassen der Sowjetunion gestattete. Der Verkehrskomis- sar und Schwiegervater Stalins, Kagano- witsch, wird auch nur solange auf seinem Posten bleiben, als Stalin ein Gegengewicht gegen die jungen Kommunisten von der Art Jeschows und Schdanows benötigt. Kali- n i n. der Vorsitzende des Hauptvollzugsausschusses, ist zu unbedeutend. Uebrig darf schließlich nur Stalin, ganz allein Stalin, bleiben."
Italiens Botschafter in Spanten
Nom, 1. Februar.
Zum ersten italienischen Botschafter bei der spanischen Nationalregierung ist der gegenwärtige Italienische Botschafter in Rio dr Janeiro, Roberto Cantalupo, ernannt worden.
Zunge Türkin von Natten übersatten
ZI. Paris, 1. Februar
Ein nicht alltäglicher Unfall ist einer jungen Türkin in den Gängen des Pariser Untergrundbahnhoss von Saint Lazare passiert. Das junge Mädchen lief eilig durch die langen Gänge, als plötzlich eine riesige Ratte auf sie zuschoß und sie heftig in den Fußknöchel biß. Die Schmerzensschrei? der lungen Dame lockten andere Passanten herbei. die Fräulein Hassid in die nächste Apotheke führten, von wo sie ins Krankenhaus gebracht wurde. Die Verletzung war freilich mehr schmerzhaft als gefährlich. Nichtsdestoweniger wurde sie nach dem Pasteur- Institut ««schafft und dort bekiandelt.