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Birkenfelder, CalmVacher und Herrenalber Tagblatt
Amtsblatt für de« Kreis Neuenbürg Parteiamtliche «ationalsozialistische Tageszeitung
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Nr. 279
Neuenbürg» Montag den 30. November 1938
94. Jahrgang
9er deutsche Bauer im VieriahreSplan
Höhepunkt des Vierte« NekrhsbaurrntageS — Gewaltige Huldigungen kür Hetz. Göring und SareL
Goslar, 29. November.
Am Sonntag früh war Ministerpräsident Generaloberst Göring, der Beauftragte sür den Vierjahresplan in Begleitung seines Stellvertreters für den Vierjahresplan. Staatssekretär Körner, in dem festlich ge- schmückten Goslar zur Teilnahme an der Schhißkundgebung des Neichsbauerntages eingetrosfen. Ihm und dem Stellvertre- ter des Führers wurden vor ihrer Fahrt durch die überfüllten Straßen Blumen überreicht. Reichsbauernführer N. Walther DarrS begrüßte die Gäste bei ihrer Ankunft vor der Stadthalle und geleitete sie unter jubelnden Heilrufen der Massen aus ihre Plätze.
Ter Sprecher des Reichsbauernrates. Ministerpräsident a. D. Granzow, verlas folgende Adresse, die von den anwesenden 57 Vertretern von 21 Bauernschaften ausländischer Staaten au den Neichsbauern- führer gerichtet wurde:
„Tie unterfertigten Vertreter bäuerlicher und landwirtschaftlicher Organisationen halten es für eine Herzensangelegenheit. Ihnen für die schönen lehrreichen Tage, die sie in Goslar erlebt haben, herzlichst zu danken. Jetzt in diesen Tagen, wo der K a m P f zwischen dem Guten und Bosen, zwischen dem Aufbau und dem Zerstörungsprinzip sich heftiger zu gestalten beginnt, ist es von besonderer Bedeutung. die Stellungnahme der Bauernschaft Europas darzulegen und sich ganz klar und offen zum Aufbauprin-
ip und zu den Bauernidealen zu
ekennen. zur Ehre und zum Vaterland, zur Familie und zum Gottesglauben und zur Rasse des eigenen Volkes.
Die alte ehrwürdige Stadt Goslar bietet für eine derartige Stellungnahme den geeigneten Nahmen und wir danken Ihnen nochmals. daß Sie uns das möglich gemacht haben. Seien Sie unserer Dankbarkeit und weiteren Kameradschaftlichkeit versichert."
Minutenlanger Beifall brauste ans, als dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß das Wort erteilt wurde. Jmmer-Wieder unterbrach ihn tosender Beifall, als er den Bauern für ihren Einsatz in der Erzeugungsschlacht dankte, als er von den opferfreudigen Leistungen der Arbeiterschaft sprach und besonders dann bei der Würdigung der Wehrmacht und ihrer Schlagkraft. Atemlose Spannung wechselte mit hinreißenden Heilrufen, als oer Stellvertreter des Führers die Bedeutung des Bündnisses mit Japan kennzeichnete und den Zerstörungswillen des Bolschewismus bloßstellte. Freudig wurde die Feststellung ausgenommen, daß heute vor- ausschauende Staatsmänner vorhanden sind, die im Gegensatz zu 1914 eine Katastrophe verhindern, an ihrer Spitze der Führer. Die abschließende Anrufung des Segens des Allmächtigen zu dem Werk des Aufbaues und Friedens fand den dankbaren und gläubigen Widerhall der Tausende.
Der Neichsobmann des Reichsnährstandes Staatsrat Äeinberg hielt, nachdem der Beifall verklungen war. eine grundlegende Rede über den Umbruch, der seit dein 30. Januar 1933 sich auf allen Gebieten des deutschen Lebens vollzogen hat und sich weiter vollzieht. Er sprach von oer geistigen Entwicklung des neuen deutschen Menschen und von dem Bluteinsatz des Bauerntums. Besonders jubelnde Zustimmung sand er mit seinem Bekenntnis. daß wir den uns auferlcgten Weg gehen werden, möge er auch so hart sein, wie er will, daß wir die Aufgabe, die das Schicksal uns stellt, meistern werden, möge sie so schwer sein, wie sie wolle, daß wir sie meistern werden im Glauben an unseren Führer Adolf Hitler, im Glauben an die Kraft unseres Volkes.
Die nun folgende Red? Darrös gestaltete sich zu einem Bekenntnis des deutschen Bauerntums zum Reichsbauernführer. Mit steigernder Spannung und immer lauter aufbrausender Begeisterung gingen die Massen mit. alz er von der llcbcrnahme des Erbes Friedrichs des Großen in die Grundsätze der Ernührungswirtschaft sprach, die zerstörenden Mächte und die aus der Veraanaenbeit
übrig gebliebenen unfähigen Kritiker der nationalsozialistischen Agrarpolitik kennzeichnete und für das Vertrauen des Führers in das Bauerntum Beispiele gab. Als der Reichsbauernführer dann den Nationalsozialismus in der Person Adolf Hitlers als die Verkörperung der von Gott gewollten Ordnung innerhalb unseres Volkes aufzeigte, und ihm den Bolschewismus, diese vom Juden und seinen Gesetzen gewollte krebsartige Zersetzung aller göttlich gewollten Lebcnsbedin- gungen und Lebensvoraussetzungen unseres Volkes, gegenüber stellte, wurde er immer wieder mit Beifall unterbrochen. Diese Zustimmung der Versammlung war ein Be- kenntnis zum bedingungslosen Einsatz des deutschen Bauerntums. Ebenso begeistert unterstrichen die Massen die abschließenden Ausführungen des Reichsbauernführers über die Friedensaufgabe des deutschen und des europäischen Bauerntums, mit eisernem Willen. mit eiserner Tatkraft in Deutschland und in Europa von Haus und Hof in diesen schicksalshaften Stunden das Gift des Bolschewismus fernzuhalten.
Die Kundgebungen der Verschworensten zwischen Bauerntum und Volk erreichten bei der nun folgenden Rede von Ministerpräsident Generaloberst Göring ihren Höhepunkt. Immer wieder von nicht endenwol- lendem Beifall unterbrochen, zeichnete er die Entwicklung, in der sich heute das Bauerntum befindet. Mit jubelnder Zustimmung wurde die Forderung begrüßt, daß die Bauern sich heute als das erste Sturmbataillon für die Ernährungsfreiheit zu betrachten haben, und ebenso die Feststellung, daß Volk und Reich nur blühen, wenn der Urständ, sein Bauernvolk. in Ordnung ist. Spontan dankten die Vauernführer. als Ministerpräsident Göring von seiner Zuversicht zu dem Reichsnährstand sprach, von seinem Vertrauen vor allem in die Leistung und in den Charakter der Führung. wie er Reichsbauernführer Darr« als das Muster der Pflichterfüllung hinstellte, von Neichsobmann Meinberg als einem Mann seiner Art sprach und von Staatssekretär Backe als dem Vollstrecker seines Willens. Klar kennzeichnete Ministerpräsident Göring auch die außenpolitische Situation und die Sicherung des Friedens. Stürme der
Berlin. 29. November.
Nach der dritten Iahrestagung der NeichS- kulturkammer trat am Samstag der Neichs- kultursenat, der nach einem Wort seines Präsidenten. Reichsminister Dr. Goebbels, „der Repräsentant deS zeitgenössischen Kunst- und Kulturgewissens der Nation ist", im Thronsaal des Neichspropagnndaministe- riums zu seiner dritten Arbeitstagung zusammen. Der Vizepräsident des Reichskultur, senats, Staatssekretär Funk, gab bekannt, daß diese Arbeitstagung ganz im Zeichen des Themas „K u n st k r i t i k" stehen werde, das Reichs,ninister Tr. Goebbels durch seine Rede bei der Iahrestagung der Reichskulturkam- mer und durch seinen bekannten Erlaß zum aktuellste» Kulturthema des Augenblicks gemacht habe.
^ma,'.,w::elur HUUI erteilte daraus dein stellvertretenden Pressechef der Neichsregie- ruug. Ministerialrat B e r n d t. das Wort zu seinem Vortrag über ,T ie Geschichte und das Wesen der Kunstkritik". Tie Neichskultursenatoren folgten dem umfassende» Vortrag, der an Hand umfangreichen Luelteumaterials einen eindrncks- vollen Abriß über Entstehung. Geschichte und Wesen der Kunstkritik bot, mit gespannter Aufmerksamkeit. An vielen Einzelbeispielen führte Ministerialrat Berndl die bis 1933 fast ausschließlich von Juden geschriebene Kunstkritik ad absurdum. Seine Ausführungen riefen immer wieder lebhaften Beifall hervor.
Ebenso wurde auch die Darlegung der Grundsätze, die von nun an für die Positive
Begeisterung löste er mit der Feststellung aus, daß wir nicht mehr so schwach seien wie bei Beginn des Weltkrieges 1914. sowie mit seinem Bekenntnis zur Einheit des Gei st es und Willens mit Deutsch- Oe st erreich.
Wie der Appell Görings an die Ehre und das Pflichtbewußtsein des deutschen Bauern eingeschlagen hat, zeigten die jubelnden Kundgebungen bei den Schlußworten, als Göring vom Vertrauen zum Führer sprach, von der Unüberwindbarkeit Deutschlands in seiner Einigkeit und von der Garantie der Einigkeit unker dem Siegeszeichen des Hakenkreuzes.
Es dauerte geraume Zerr, ms vcercys- bauernführer Darrä wieder zu Worte kommen konnte, um Ministerpräsident Göring für die großartige Kundgebung zu danken und für das deutsche Bauerntum das Versprechen zu geben, daß der Sachwalter des Vierjahresplanes sich auf seine Bauern verlassen könne, daß man nicht mit kleinlichen Sorgen zu ihm kommen wolle, sondern ihm die Sorgen abnehmen werde. Mit zündenden Worten ließ DarrS die Kundgebung in ein Sieg-Heil auf Volk und Führer auSklingen, das die Versammlung mit dem Gesang der Nationalhymnen bekräftigte.
Die Kundgebungen der Begeisterung und der Einsatzbereitschaft setzten sich dann nach Schluß der Tagung in den Straßen Goslars fort, wo insbesondere die Spitzen von Partei und Staat immer wieder umjnbelt wurden, bis Ministerpräsident Göring Goslar verließ.
Ein eindrucksvoller Reichsbauerntag hat seinen großartigen und würdigen Abschluß gefunden. Es war ein großer Tag nicht nur für den Reichsnährstand, der mit der Anerkennung seiner in der Vergangenheit geleisteten Arbeit zugleich die Einordnung in die größeren Aufgaben des Vierjahresplanes gefunden hat. Es war ein großer Tag! für das deutsche Volk überhaupt mit der erneuten Bekundung eines durch nichts zu zerstörenden Einheitswillens und mit der feierlichen Verkündung der steten Opferbereitschaft jeden Standes für die Nation und sür die Erfüllung der großen Aufgaben, die uns allen der Führer gestellt hat.
Kunstwürdigung und Kunstbetrachtung maß. gebend sind, mit offener Zustimmung auf- genommen.
Wie immer im Neichskultursenat fand dann eine eingehende Aussprache über das behandelte Problem statt, aus der sich zahlreiche wertvolle Anregungen ergaben. Neichsmini- ster Dr. Goebbels nahm dabei Gelegenheit, zu allen wesentlichen Fragen sofort Stellung zu nehmen. Neichsminister Tr. Goebbels brachte abschließend zum Ausdruck, daß sich aus der Aussprache eine Fülle weiterer Anregungen ergeben habe, die in absehbarer Zeit ähren Niederschlag finden würden.
Neichsminister Tr. Goebbels nahm dann in einer groß angelegten Rede noch einmal zu den schwebenden grundsätzlichen und praktischen Fragen des Kulturlebens unserer Tage Stellung. Er würdigte hierbei insbesondere die hervorragende Stellung, die dem Neichskultursenat. als der Spitzenvertretung des gesamten deutschen Kulturlebens und -schaffens. zukommt. Der Neichskultursenat soll ein Gremium von sclbstvcrantwortlichen Männern des künstlerischen Schaffens sein, deren halbjährliche beziehungsweise alljährliche Arbeitstagungen sichtbare Marksteine der kulturellen Entwicklung darstellen. Ans den Tagungen dieses Kreises sollen nicht Tagcsfragen und klein- liche A l l t a g s s o r g e n, sondern die großen g r n n d s ü tz l i ch e n Pro- bleine deutscher K u l t n r g e st a l- tung besprochen werden. Der Nationalsozialismus liebt,die geistige Auseinander-
Marschau Tschianglaischek zum deutsch-japanischen Abrommen
Nanking, 29. Nov. Anläßlich einer Gedenkfeier für Sunyatsen hielt Marschall Tschiang- kaischek in Loyang eine Rede, in der er auch das deutsch-japanische Abkommen gegen die Komintern in seiner Bedeutung kennzeichnete. Zunächst würdigte Marschall Tschiangkaischek den kürzlich errungenen Sieg von Pailing- miao, der die Gewißheit gebe, daß auch der Endsieg sicher errungen werde, wenn ganz China an der Verteidigung teilnehme.
Marschall Tschiangkaischek kam daun auf das deutsch-japanische Abkommen zu sprechen und gab dabei seiner festen Ueberzeugung Ausdruck, daß diesem Vertrage nur der Grundsatz einer gemeinsamen Abwehr der kommunistischen Gefahr zu Grunde liege. Dies würde schon dadurch bewiesen, daß Deutschland die Rücksicht auf seine Freundschaft mit China und anderen Ländern nicht völlig außeracht lassen könne. Nach seiner Ansicht, so betonte Tschiangkaischek, würden durch d'icscs Abkommen nicht nur keinerlei Veränderungen in den äußeren Beziehungen zwischen Deutschland und China cintreten, sondern es würde auch keinerlei Einfluß auf die Gcsami- lage im Fernen Osten haben.
Zur Kommunistenfrage in China erklärte Tschiangkaischek, daß diese nur noch insofern erwähnenswert sei. als die übriggebliebeneu Reste von roten Banditen an den Landesgrenzen Unruhe verursachten. Da das Ziel der Revolution die Freiheit und Unabhängigkeit Chinas ist, so müsse bei jeder Frage an dem Standpunkt fesigehalten werden, daß die Unabhängigkeit des Landes bewahrt werden muß. Die noch übrig gebliebenen Reste der Roten stellten nur eine andere Form von Hochverrätern dar. die ausgcrottct werden müssen, um das gesetzte Ziel zu erreichen. Aber dies möge durchaus nur als eine innere Frage Chinas angesehen werden.
Die Bedeutung, die diesen Ausführungen Tschiaugkaischeks beigcmessen wird, geht schon daraus hervor, daß sie auf schnellstem Wege aus dem Hauptquartier an das Nachrichtenbüro Zentral News zur sofortigen Veröffentlichung weitergeleitct wurde. Die Rede soll, wie erklärt wird, dcr'Erleichterung der Lage dienen, die durch bestimmte Befürchtungen und nervöse Preffekommcntare entstanden war und soll außerdem die Bedeutung der chinesisch-deutschen Freundschaft in allen ihren verschiedenen Erscheinungsformen sachlich würdigen.
Atzung; aver er i,r mcyi ver Meinung, oay durch solche Diskussionen Entscheidungen ge- fällt werden könnten. Entscheidungen werden im Gegenteil immer nur von einzelnen Menschen gefällt, die zwar das Recht und die Pflicht haben, die Meinung der anderen einzuholen. die ihre Entscheidung aber selbst fällen und daher auch selbst verantwortzm müssen. Es ist daher nicht die Aufgabe des Reichskultursenats. Entscheidungen zu fällen, sondern den großen Meinrings- und Erfahrungsvorrat der Führung der deutschen Kulturpolitik zu vermehren, damit daraus ein möglichst objektives Urteil und eine möglichst stichhaltige Entscheidung getroffen werden kann. Es ist unsere Aufgabe, Kultur f ü h r u n g zu betreiben, nicht Kultur zu machen. Der Neichskultursenat hat die Pflicht, an den aktuellen Zeitfragen die Brauchbarkeit der alten Richtlinien nach- znprüfen und die Notwendigkeit neuer zu erforschen.
Neichsminister Dr. Goebbels gab auch in dieser zusammenfassenden Betrachtung un- seres kulturellen Standortes noch einmal eine Begründung seiner Verordnung über das Verbot der Kunstkritik: ..D i e K r i t i k w a r reformbedürftig, und sie wird nun ans eine neue Basis gestellt, ^le ioll in Ihrer ganzen Form, in ihrem ganzen Charakter und in ihrer ganzen Wesensart oer gelingen LNlucnn o:S gelingen veunmeu
Lebens angepaßt werden."
Iin Anschluß an seine große Rede ans dkl Iahrestagung der Reichskulturkammer erläuterte Reichsminister Tr. Goebbels einige Punkte dieser Rede in diesem Kreis der Ncichskultnrsenatorcn in ihren Einzelheiten.
Sie Tagrmg des NMÄrittuLsenatS
Dr. Goebbels: „Es gibt für Künstler keine glücklichere Zeit als die heutige-