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Birkenfelder, Calmbacher und Herrenalber Tagblatt

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Nr. 277

Neuenbürg, Freilag den 27. November 1938

94. Jahrgang

MsWjprü» mit TM

Alfred Rosenberg über die bolschewistische Weltgesahr

Berlin, 26. November. Ein Vertreter derDomei" - Telegraphen­agentur in Tokio hat Neichsleiter Alfred Rosenberg fernmündlich angerusen und ihn um eine Aeußerung zu der jüngsten Ent­wicklung gebeten. Reichsleiter Alfred Rosen- berg hat dieser Bitte entsprochen und u. a. folgendes ausgesührt:

Die letzten Ereignisse in Spanien haben gezeigt, daß die Dritte Internationale nicht davor zurückschreckt, eine bewaffnete Inter­vention größten Ausmaßes zugunsten der Zerstörung irgendeines Staates und einer Kultur einzusetzen. Das, was in Spanien heute vor sich geht, könnte sich in jedem anderen Lande, das durch irgendwelche Er­eignisse in eine soziale Krise geraten ist, wiederholen. Von dieser skrupellosen bolsche­wistischen Weltarbeit sind alle Völker in Mitleidenschaft gezogen, da der Dritten Internationale ungeheure Geldmittel zur Verfügung stehen, um sich hier in die Politik aller Staaten einzumischen.

Die letzten Ereignisse in Sowjetrußland selbst, wo man nun auch Reichsdeutsche unter fadenscheinigen Vorwänden verhaftete, sind nur die konsequente Fortsetzung dieser syste­matischen Herausforderung aller Völker. Das Urteil von Nowosibirsk ist ein rein politisches Urteil, das geradezu darauf hinausläuft, die Welt nicht in Frieden kommen zu lassen, son­dern durch imuier neue Provokationen neue Konflikte zu schaffen, bald gegenüber Deutsch­land. bald in Spanien, bald in Frankreich Und sicher bei der ersten Möglichkeit in allen übrigen Staaten der Welt. Wir erblicken also in der bewaffneten Einmischung Sowjet­rußlands in Spanien und in der Verhaftung Reichsdeutscher in Moskau die Auswirkung ein und derselben provokatorischen Politik."

Letzte Bariums an Gens

Paris, 26. November.

Der Genfer Berichterstatter des Pariser Jntransiqeant" meldet, die italienische Ne­gierung habe in Paris und in London wißen lallen, daß Italien aus dem Völ­kerbund austreten würde, wenn eine Abordnung der bolschewistischen Gewalt- Haber ans Valencia am 7. 12. in Genk zur Sitzung des Völkerbundsausschulles zur Re­form der Völkerbundssatzungen zugelassen werden würde.

Nein Kn» in Präs

Prag, 26. November

Nachdem bereits einige tschechische Blätter gemeldet hatten, daß sich der berüchtigte jüdische Kommnnistenhäuptling Bela Kun rn Prag aufhalte, veröffentlicht nunmehr auch das Blatt der Sudetendeutschen Partei ..Die Zeit" eine Bestätigung dieser Nachricht. Es habe sich auf Grund von Augenzengenberichten herausgestellt daß der frühere bolschewistische Henker Ungarns mit einem sowjetrussischen Diplomatenpaß reise und in Prag Gast des diplomatischen Vertre­ters der Sowjetunion gewesen sei. Bela Knn scheine sich ans eine längere Tätigkeit im Auslände vorbereitet zu haben, was auch daraus hervorgehe, daß er in einem bekann­ten erstklassigen Schneidergeschäft drei An­züge und einige Mäntel in Auftrag gegeben habe. Das Blatt teilt weiter mit. daß Bela Kun inzwischen wieder aus Prag abgereist ici. Möglicherweise stehe sein Prager Auf­enthalt im Zusammenhang mit den kürzlich enthüllten geheimen Anweisungen an die kommunistischen Unterorganisationen. Man nimmt an. daß er sich nach Spanien be­geben habe wo sich ihm im -Zusammenhang mit den bolschewistischen Umtrieben ein ge­eignetes Betätigungsfeld eröffnet-

,,2«.-I«un88rsub" in pnrl.

Ein Lastkraftwagen der Wochenschrift Gringoire", die bekanntlich den Presfeseld- sug gegen Salengro scharf geführt hatte, wurde am Donnerstag bei Tagesanbruch auf sener Straße v v n nnbek a nute n Katern geraubt. Sie zwangen mit orgehaltenem Revolver den Kraftwagen- pyrer. abzusteigen und verschwanden dar- nis mit dem Wagen.

Sie arotze Feststunde in Berlin

Das Programm für die Jahrestag«»« der Nelchskultukkammer «ad der Deutschen Arbeitsfront NS-SemeiuschastKraft durch Freude«

X Berlin, 26. November.

Für die heute um 12 Uhr beginnende, in der Berliner Philharmonie stattfindende gemein­same Jahrestagung der Reichskulturkammer und der NS.-GemeinschaftKraft durch Freude" ist folgende Festfolge vorgesehen, die von 12 bis 13.45 Uhr von allen deutschen Sen­dern und vom deutschen Kurzwellensender übertragen wird:

An d i e g r o ß e n T o t e n" von Wilhelm Berger (Kittelscher Chor und Berliner Phil­harmonisches Orchester unter Leitung von Prof. Bruno Kittel), Worte aus Goethes Götz von Berlichingen" (gesprochen von Heinrich George),Beherzigung" von Hugo Wolf (Kammersänger Rudolf Bockelmann), Berliner Philharmo- irisches Orchester (Leitung General­musikdirektor Prof. Dr. Peter Raabe), An­sprache des Leiters der DAF-, Dr. Robert Ley, Konzert ^.-Dur für Orgel undOrche st ervon G. F. Hän­del (Berliner Philharmonisches Orchester, Leitung Generalmusikdirektor Prof. Dr. Peter Raabe), Ansprache des Präsidenten derNeichskultnrkammer, Dr. Goeb­bels,Gebet der Jugend" von Heim. Zilcher (Kittelscher Chor, Knaben- chsr des Hohenzollerngymnasiums, Sopransolo Trilla Briem, Berliner Philharmonisches Orchester, Leitung Prof. Bruno Kittel).

Am Abend findet eine Festaufführung im Deutschen Opernhaus von Richard Wagners Der fliegende Holländer" statt.

Dr.Lev L b-rgab dev NerdensümstSberiÄt

Berlin, 26. November.

Reichsorganisationsleiter Dr. Ley über, gab am Mittwoch der Presse einen Bericht Drei Jahre Nationalsozialistische Gemein- schaft ,Kraft durch Freude'", in dem die Ziele und Leistungen dieses großen Werkes dargelegt werden. Dr. Ley. der am Freitag aus der Jahrestagung der Neichskulturkam- mer ausführlich sprechen wird, machte bei dieser Gelegenheit längere Ausführungen über die Grundsätze der NSG.Kraft durch Freude". Er hob hervor, welch gewaltige Ausmaße dieses Werk in knapp drei Jahren erfahren hat.

Ter Arbeiter sei durch den Marxismus heimatlos geworden, habe aber nie seine aroke Sehnsucht nach seinem Volke und jemer Heimat verloren. Der NalwnatsozmUs. mus habe dem deutschen Arbeiter die Mög­lichkeit gegeben, an den kulturellen Gütern teilzunehmen. An dem Klasscnkampf und Klassenhaß sei die Unvernunft des Bürger­tums mit schuld gewesen. Alles Gute und Schöne in Deutschland werde jetzt auch dem deutschen Arbeiter zugänglich gemacht.

Die gemeinsame Tagung der Reichskultur­kammer und der NSG.Kraft durch Freude" am Freitag solle offenbaren, daß Arbeit und Kunst zusammengehörten, daß sie nicht mehr zwei verschiedene Begriffe seien. Sie werde auch zeigen, daß der deutsche Arbeiter für alle Zeit aus dem Nebel des Marxismus erlöst sei.

Der BerichtDrei Jahre NSG. .Kraft durch Freude'" ist vom Neichsamtslciter Horst Dreßler-Andres verfaßt und bietet nach einer allgemeinen Einleitung reiches statistisches Material. In der Ein­leitung wird betont, daß der Gemeinschaft in 32 Gauen mit 800 Kreisdienststellen und 18 000 Ortsdienststellcn 78 097 Betriebs­warte zur Verfügung stehen. Tie Arbeit der Gemeinschaft verteilte sich auf verschiedene Aemter, deren Arbeit außerordentliche Er­folge zu verzeichnen hat. So hatte das Amt Feierabend" insgesamt 142 670 Ver- anstaltungen mit 52 766 029 Besuchern auf. znweisen. Es wurden Musik- und Sing- stunden abgehalten, Laienspiele und Tanz- Vorführungen veranstaltet 4 850 000 Besucher ins Theater geführt und 16 886 477 Volks- genossen der Besuch von 40 756 Kabarett, abenden ermöglicht. Das 90 Mann starke NS. - Reichs - Syinphonieorchester wird bis

zum Jahresschlutz 220 Konzerte gegeben haben. 700 Lager der Neichsautobahnen- gefolaschaft wurden ebenfalls von der NSG. Kraft durch Freude" betreut.

Das AmtDeutsches Volks- bildungswerk" weist 36 194 Veranstal- tungen mit 6 109 269 Teilnehmern ans. U. a. wurden 6742 Führungen. 2688 Volks­bildungsveranstaltungen, 10 280 Volks- bildungsabcnde auf dem Lande und 6249 Sonderveranstaltungen dnrchgesührt. Auch bestehen zur Zeit 200 Wanderbüchereien mit je 250 Bänden.

Aus der Statistik des AmtesReisen. Wandern. Urlaub" ist ersichtlich, daß sich die Zahl derKdF.-Fahrer" seit dem letzten Jahre mehr als verdoppelt hat. Sie betrug im Jahre 1936 mehr als 6 Millionen, darunter 150 000 Seefahrer. Zum Jahresbeginn standen acht große Ueber- seedampfer der Gemeinschaft zur Verfügung, zu denen in Zukunft die neuen Dampfer der geplanten KdF.-Flotte hinzukommen werden. Die von denKdF.-Zttgen" zurückgelegte Gesamtstrecke betragt 2 160 000 Kilometer und entspricht damit dem 54fachen Umsang der Erde. Ter Umsatz, einschließlich der Nebenausgaben, betrug in diesem Tätigkeits­abschnitt rund 110 Millionen RM.

Die Statistik des Sportamtes lehrt, daß in diesem Jahre 275 307 Sportkurse mit 5 880 000 Teilnehmern veranstaltet wurden. Die Zahl der hauptamtlich beschäftigten staatlich geprüften Sportlehrer beträgt 2800.

Das AmtSchönheit der Arbeit" setzte seine im Vorjahr begonnene Aktion Gutes Licht gute Arbeit" fort und be­gann dann besonders die Gerbereien. Ziege- leien. Schuhfabriken und Hotels gründlichen Untersuchungen zu unterziehen. Dabei wur- den schon mehr als 2500 Hotels und Gast, stätten besichtigt. Außerdem wurden bisher gegen 1000 Kameradschaftshäuser und 3000 neue Kantinen und Auscnthaltsräume er- richtet. 3500 Grünanlagen in Werkhöfen und annähernd 200 Schwimmbäder sowie 1500 Waschräume geschaffen. Die Mittel sür die Verbesserung der deutschen Betriebe betrugen fast eine halbe Milliarde RM.

Zur Organisierung des inneren Betriebes in den Unternehmungen wurden die W erkschare n" gebildet, die vom NSG.- Amt gleichen Namens verwaltet werden. Es haben heute 2150 Werkscharen einen Personalbestand von 90 000 Mann. Schließ­lich wurde auch durch ein Abkommen zwischen deni Neichsorganisationsleiter Tr. Ley und dem Neichskriegsminister Generalseldmarschall von Blomberg der NS.-Gemeinschast Kraft durch Freude" die außerdienstliche Freizeitgestaltung der Solda- ten anvertrant. Aus Grund dieses Ab­kommens wurde das AmtWehrmacht. Heime" errichtet.

Unmittelbar vor Eröffnung der 11. Olyni- piade fand in Hamburg der Weltkongreß für Freizeit und Erholung statt, der bisher die größte internationale Aussprache über die Freizeitgestaltung der schassenden Men­schen war. Die Vertreter von mehr als 50 Staaten beschlossen dabei, in Anerkennung de^ von Deutschland geleisteten vorbild­lichen Arbeit eininternationales Zentral­büro für Freude und Arbeit" zu errichten, das unter der persönlichen Leitung Dr. Leys steht.

Sitverheitsrone in Barcelona

Mitteilung der spaotfche« Natloualregieruug an die britische Admiralität

London, 26. Nov. Wie verlautet, hat die spanische Nationalregierung in Burgos dem britischen Ersuchen entsprochen und im Hafen von Barcelona die gewünschte Sicherhcitszone zur Verfügung gestellt.

Die Sicherheitszone im Hafen von Barce­lona ist, wie nunmehr bekannt wird, der bri­tischen Regierung ans dem Wege über die Admiralität mitgeteilt worden. Der Kontre- admiral, der das 3. britische Kreuzergeschwader vor Palma kommandiert, hat an Bord des KreuzersArethusa" eine funkentelegraphische Mitteilung des Militärgouverneurs von Mal­lorca erhalten, über die er wie folgt berichtet: Der Militärgouv"rneur von Mallorca hat mir mitgeteilt, daß die Sicherheitszone, die durch den Marincstab im Hafen von Barce­lona für ausländische und neutrale Schiffe festgesetzt worden ist, in dem Gebiet besteht, das sich zwischen dem Lande und der offenen Sec südlich einer Linie erstreckt, die parallel zum 41. Breitengrad und 20P Minuten nörd­lich verläuft; er wünscht, daß diese Mitteilung an die Schiffe anderer Nationen weiter ge­leitet wird. Französischen und italienischen Schiffen in Palma ist die gleiche Mitteilung gemacht worden."

Die britische Admiralität erklärt zur Er­läuterung dieser Erklärung, daß es sich un­gefähr um eine Linie handelt, dst von Osten nach Westen verläuft, etwa 44 Mulen südlich des Leuchtturmes auf dem Wellenbrecher von Barcelona.

Sie Lage in Spanien vor dem Oberhaus

London, 26. Nov. Die Lage in Spanien kam am Donnerstag im OMrhw,z zur Sprache.

Der Leiter der Laüvnr-Opposition im Ober­haus. Lord Duell, verlangte von der Regie­rung weitere Aufklärung über die Lage in Spanien. Wolle die Regierung etwa, so fragte er, General ^ Franco das Recht geben, Schiffe auf hoher See zu durchsuchen und habe sie die Absicht, den Nationalen daS Recht als kriegführende Macht zuzuerkeniieii? Die Po­litik der Nichteinmischung müsse zur Wirklich­

keit werden und dürfe nicht ein Schwindel sein wie gegenwärtig.

Der Marquis of Crewe (liberal) erklärte, daß seiner Ansicht nach die britische Regierung die einzig mögliche Politik verfolge, indem sie keine von beiden Seiten anerkennt. Ihm scheine es, daß die meisten Gefahren zur See drohten; es bestände die Gefahr, daß es einen Zwischenfall mit britischen Schiffen gebe, die zu jener Einmischung führe, die die Regierung vermeiden wolle.

Lord Newton (Konservativ) erklärte es für Unsinn, daß die von Franco geleitete Bewe­gung nur eine militärische sei. Franco habe 10 Millionen Menschen hinter sich, das sei un­gefähr die Hälfte des Landes. Das einzige, was England tun könne, sei, sich aus dem Streit heranszuhalten. Wenn die Roten in Spanien etwa siegen sollten, so würde das Eigentum jedes britischen Untertanen und jeder britischen Gesellschaft in Spanien be­schlagnahmt werden.

Lord Rankeillour (Konservativ) erklärte, die Haltung des Erzbischofs von Dort, der sich für die Roten ausgesprochen habe (!), sei auf das tiefste zu bedauern; er vermisse ein Wort christlicher Anteilnahme für die tausende von Priestern und Nonnen, die aus das schreck­lichste hingemordet worden seien.

Lord Eecil (liberal) erklärte, daß die An­erkennung beider Seiten durch verschiedene Regierungen eine äußerst gefährliche Lage ge­schahen habe.

Für die Regierung schloß Lord Plymouth, der Untcrstlmtssekretär im englischen Anfzen- amt, die Anssprache ab; er erklärte, daß im Gegensatz zu gewissen in Enaland verbreiteten Gerüchten die französische Regierung in den letzten Tagen ausdrücklich erklärt habe, daß sie die Absicht Hab", die Nichteiumischungspolitik fortznsetzen. Aehnliche Zusicherungen seien von der deutschen und der italienischen Re­gierung gegeben worden. Die britischen Schiffe würden, falls sich das als notwendig erweisen sollte, ans offener See gegen die Durchsuchung durch Schiffe beider Parteien in Spanien geschützt werden. Die Lage sei gegenwärtig die, daß die britische Regierung die spanische Nationalregierung nicht aner­kenne, andererseits aber doch inoffiziell Füh-