dem Heimatgebiet

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^lle Heimat

In einem dunklen Tal lag jüngst ich träumend nieder; da sah ich einen Strahl von meiner Heimat wieder.

Auf morgenroter An' war Vaters Haus gelegen;

wie war der Himmel blau, die Flur wie reich an Segen!

Wie war mein Heimatland voll Gold und Rosenhelle!

Doch bald der Traum verschwand, Schmerz trat an seine Stelle.

Da irrt' ich weit hinaus ins öde Land voll Sehnen; , noch irr' ich, such' das Hank! und find' es nicht vor Tränen.

Justinus Kerner.

Kameraden der Arbeit hören den Führer!

Gemeinschastsempsang in allen Betrieben

Gauwalter Schulz von, der DAF. erläßt folgenden Ausruf:

Am Montag, 28. September, 16.30 Uhr dis 17.30 Uhr, wird, wie bereits berichtet, die Rede des Führers vom vierten Kongreß derDeutschenArbeitssront auf dem diesjährigen Reichsparteitag durch den Rund­funk übertragen. Der Leiter der DAF., Reichsorganisationsleiter Dr. Ley spricht das Vorwort.

Es ist selbstverständliche Ehrenpflicht jeder Betriebsgemeinschast, sofort mit den Vorbe­reitungen zu diesem Gemeinschastsempsang zu beginnen. An jeder Arbeitsstätte, an der Arbeitskameraden tätig sind, muß die AededesFührersgehört werden.

Gsndemg auf den WMerg!

Wie in früheren Jahren wird von der NSG.Kraft'durch Freude" zusammen mit der Landesbauernschaft und deren Dienst­stellen auch dieses Jahr vom 3. bis 6. Okto­ber ein Sonderzug zum Erntedanktag auf dem Bückeberg durchgeführt.

Außer der Teilnahme am Staatsakt selbst, der wie im Vorjahre wieder durch Vorfüh­rungen der Wehrmacht umrahmt sein wird, sind für den Montag Wanderungen, Besich­tigungen und Führungen in Bad Pyrmonth und Umgebung vorgesehen. Außerdem bietet sich am Montag Gelegenheit zu Omnibus­fahrten zum Hermanns-Denkmal und zu Dampferfahrten auf der Weser. Der Teilneh­merpreis beträgt etwa RM. 2 2.5 0. Darin find enthalten die Fahrt, die Verpflegung vom Abendessen am 3. Oktober bis zum Frühstück am 6. Oktober, außerdem Mittag­essen am Sonntag. An die bäuerliche und landwirtschaftliche Bevölkerung im Bereich der Landesbauernschast Württemberg ergeht die Aufforderung, sich auch dieses Jahr an der Sonderzugfahrt zu beteiligen. Wenn das Erntedankfest auf dem Bückeberg auch ein Fest des ganzen deutschen Volkes ist, so steht doch unser Bauerntum im Mittelpunkt des Geschehens. Anmeldungen zur Sonder­zugsfahrt werden von allen Dienststellen der NSG.Kraft durch Freude" entgegenge­nommen.

Der letzte Postillon -es Enztals. Morgen Samstag vollendet Alt-Fuhrmann Chri­stian Frey sein 78. Lebensjahr. Der jetzt Hochbetagte ist als Fuhrmann weit , gereist und war im ganzen Enztal eine bekannte, gern gesehene Persönlichkeit. Viele Jahre hat er von Wildbad talaufwärts das Postfuhr­werk gefahren und erinnert sich gern jener Zeit, wo er auf dem Posthorn altvertraute Lieder in sein liebes Heimattal hinausblies. Ja, damals, das war noch eine Zeit, da hatte man es nicht so eilig und kam auch ans Ziel.

Dem rüstigen Altersveteranen, dem sein Pfeifchen trotz der Achtundsiebenzig noch recht gut schneckt, senden wir zum morgigen Ge­burtstag herzliche Glückwünsche.

Umbau. Das Lebensmittelgeschäft Kern (Linder) in der König Karl-Straße baut um, ein erfreuliches Zeichen des aufstrebenden Fortschrittes. Wie man hört, sott die Schau­fensteranlage verbessert, aber auch der Laden­boden tiefer gelegt werden, sodaß die 4-5 r uwn an der Ladcntüre angenehmerweise fortfallen durften. Zudem erfährt man, daß der Ladcnraum erheblich vergrößert werde.

Die Flirgerschar Wildbaö hat ihr Heim im alten Postgebäude unlängst verlassen. Sie hat nunmehr ihre Arbeitsräume im unteren Teil der Wilhelmstraße hinter dem Haus Hu­bertus und zwar in dem großen Schuppen. Die kleine Fliegerschar schafft mit Ausdauer jede Woche an zwei Abenden, um das Fahr­ig zu bauen, das für den Transport des Von ihr erbauten SegelflugzeugesEnztal- vogel zum und vom Flugfeld bestimmt ist. wer Wunsch nach Förderung kür das Ziel

richtet sich an alle Einwohner von Wildbad. Vor allem fehlt es an barem Geld, aber auch noch an fördernden Mitgliedern, die kernen Dienst zu tun brauchen. Beitrittserklärungen nimmt jeder Angehörige der Fliegerschar Wildbad und ihr Führer, der ehemalige Flie­ger Schmollinger-Wildbad, Haus Vrachold am Kappelberg, entgegen, ebenso auch Werk­stoffe für den Wagenbau.

Conweiler, 23. Sept. Die Spar- und Dar­lehenskasse hatte ihre Mitglieder zur 22. Jah- res-Hauptversammlung in den Rathaussaal eingeladen. Vorstand Gemeindepflrger a. D. Sch eurer begrüßte die Erschienenen und bemängelte den schlechten Besuch der Ver­sammlung. Den Geschäfts- und Kassenbericht gab Rechner Bürgermeister Langenstein zur Kenntnis. Daraus ist zu entnehmen, daß sich der Geschäftsgang im abgelaufencn Jahr !935 durch den Verkehr mit der Treuhand be­deutend vermehrt hat. Bemerkenswert ist, daß im verflossenen Geschäftsjahr nur 1500 RM- Spareinlagen abgehoben wurden. Dadurch, daß sich die örtliche Arbeitslosigkeit wesentlich verminderte, wurden auch die Zahlungen an die Kasse weit pünktlicher als in den Vor­jahren geleistet. Auch sind wieder neue Spar­einlagen zu verzeichnen. 20 neue Sparbücher wurden ausgegeben. Auch Sparmarken wur­den ausgegeben, welche regelmäßig von den Schülern geklebt werden. Der Lehrerschaft wurde für ihre Mühe der Dank ausgespro­chen. Die Darlehen an die Mitglieder be­tragen annähernd 33 000 RM. Im Vorjahr 40 000 RM. Davon wurden meist in kleineren Raten getilgt 7000 RM. Wenn gegen beson­ders säumige Schuldner und Bürgen von der zuständigen Stelle in Stuttgart Schritte un­ternommen wurden, die für die Beteiligten als Härte angesehen werden, so muß betont werden, daß diese Maßnahmen im Interesse der Mitglieder notwendig waren. Heute ist die Kasse wieder in der Lage, Darlehen an ihre Mitglieder zu verwilligen, ein Zeichen, daß die Kasse liquid ist. Aus dem Prüfungs­bericht ist zu entnehmen, daß die Spar- und Darlehenskasse Conweiler auf sicherem Grunde steht, sicherer als zubor, und daß die einge­laufenen Gelder gewissenhaft verwaltet Wer­den. Vorstand und Aufsichtsrat wird Dank gezollt. Im Benehmen mit dem Vorsitzenden des Landesverbands sowie mit Len Bevoll­mächtigten der Nachbarvereine wurde mit dem Lagerhaus Schwann betreffend Regelung des Warenabsatzes eine befriedigende Abmachung

Tarlsruker (Airvnilr

Die interessante Stadt"

So bezeichnet das neueUnterhaltsame Reisebuch", das jetzt in England herausge­geben wurde, unsere Stadt Karlsruhe. Es heißt darin:Karlsruhe ist eine der jüngsten Städte des Reiches und eine der wenigen, die zum größten Teil erst während des letzten Jahrhunderts gegründet wurden. Wo heute die einstmalige Residenz der Großherzöge von Baden mit ihren IM 000 Einwohnern steht, war 200 Jahre früher undurchdring­licher Wald. Auch besitzt Karlsruhe, trotz seiner verhältnismäßig späten Gründung, ein eindrucksvolles historisches Gesicht. Die geo­metrisch exakte Anlage der Straßen in der Innenstadt ist interessant." Wohl ist es wenig, was das Reisebuch hier berichtet, aber es ist für Karlsruhe und seine Umgebung von Wichtigkeit, überhaupt einmal neben ihren berühmten badischen Schwestern Heidelberg und Freibnrg als sehenswert erwähnt zu werden

Der Reichsautobahn-Omnibus

Ein wesentlicher Schritt zur Verkehrser- schließung ist für unsere Stadt durch den jetzt erfolgten Anschluß an den Schnell-Kraft- omnibus-Verkehr der Reichsbahn über die Neichsautobahn erfolgt. Täglich verkehrt nun auf der Strecke FrankfurtBaden-Baden in jeder Richtung ein geräumiger Anssichts- Neisewagen. der in Karlsruhe zwei Hmte- stellen: Karlsstraße und Hauptbahnhof, erhält. Die Fahrt von FrankfurtBaden-Baden dauert nur vier Stunden und beträgt den normalen Fahrpreis von 7 RM.

Eröffnung der Lehrer-Hochschule

Der seit Jahren gesperrte Zugang zum Lehrerstudium ist wieder offen. Die Hochschule für Lehrerbildung in Karlsruhe hat am 15. Juli die Zulassung verkündet. Bis heute sind bereits über 300 Gesuche eingegangen, von denen jedoch nur 120 berücksichtigt werden können; von den IM Gesuchen von Studen­tinnen nur 20. Die Zulassungsziffer ist genau dem Bedarf an Lehrpersonal für die nächsten Jahre angepaßt. Damit wird vermieden, daß nach vollendetem Studium die jungen Leute jahrelang auf Anstellung warten müssen und unterdessen ihrem Berufe entfremdet wurden.

Neuer Gutenbergdruck entdeckt

Bibliotheksassessor Dr. Kattermann hat in der Bad. Landesbibliothek ein umfangreiches

erzielt. Mit Worten des Dankes an den Rech­ner, Bürgermeister Laugenstein, für seine treue Tätigkeit im abgelaufenen Geschäftsjahr sowie mit dem Appell an die Mitglieder zur weiteren treuen Mitarbeit schloß der Vor­sitzende die Versammlung.

Neusatz, 24. Sept. (Ausflug der NS- Frauenschaft.) Man soll nicht nur mitein­ander arbeiten, sondern auch miteinander feiern und wer ein Jahr gearbeitet hat, der hat auch das Recht auf einen Feiertag. Aus dieser Einsicht heraus hat die hiesige Frauen­schaft am Sonntag eine gemeinsame Auto­fahrt durch den Schwarzwald unternommen über WildbadBesenfeld und die Steige hin­unter, welche durch den Tod vieler junger SA-Männer eine so traurige Berühmtheit geworden ist. Nach der interessanten Besich­tigung von Freudenstadt und besonders seiner Stadtkirche ging es bergauf und talab durch die schönsten Gegenden unserer Schwarzwald­heimat. Nicht nur, daß das Wetter sein Bestes tat, die Fahrt angenehm und stimmungsvoll zu gestalten, an den Wasserfällen von Aller­heiligen erschien der andächtig staunenden Frauenschar sogar eine der Wassernixen. Sie hatte sich zwar etwas komisch herausgeputzt und entpuppte sich denn auch nachträglich als eine gewöhnliche Sterbliche und zwar als eine aus der Frauenschaft selbst, was aber -die schon vorhandene gute Stimmung nur noch wesent­lich hob. Unmöglich, alle die vielen wert­vollen Eindrücke aufzuzählen und das Schöne alles zu erwähnen, das es auf der weiteren Fahrt über die HornisgrindeWühler Höhe und Baden-Baden zu sehen gab. Alle Teil­nehmerinnen an der Fahrt waren sich darum auch darüber einig, daß dieser Tag ein wirk­lich schönes Erlebnis war, doppelt wertvoll, weil es gemeinsam genossen werden konnte. Es wird noch lange eine angenehme Erinne­rung bei Allen sein. iA-

Freudenstadt, 25. Sept. Heute vollendet Bürgermeister Dr. Blaicher sein 50. Lebens­jahr. Er ist der Sohn eines Freudenstädter Bürgers und wurde am 14. September 1919 zum Stadtschultheitzen gewählt. Während seiner 17jährigen Amtstätigkeit wurde manche wirkungsvolle Maßnahme zur Förderung des Kurbetriebes, zur Verschönerung der Stadt und zum Wohle der gesamten Bevölkerung durchgeführt. In Würdigung seiner großen Verdienste wurde Bürgermeister Dr. Blaicher im Juli 1933 die Eigenschaft als lebensläng­licher Stadtvorstand zuerkannt.

Bruchstück eines dreißigzeiligen Donatus in der ältesten Gutenbergtype entdeckt. Das Bruchstück war in einem Drück enthalten, der aus einem Freiburger Dominikanerinnen­kloster an die Landesbibliothek gekommen ist. Das im Mittelalter weitverbreitete Werk des römischen Grammatikers Donatus spielt in der Erforschung derErfindung der Buch­druckerkunst" eine große Rolle, da das Werk zu den ersten Drucken Gutenbergs zählt. Das neue Karlsruher Bruchstück ist das größte der ganz wenigen in deutschen Bibliotheken vor­handenen.

Gaukulturwoche beginnt

Mit dem 27. September beginnt die Gau­kulturwoche. Besonders das Staatsthea­ter unter der trefflichen Leitung seines Intendanten Thur Himmighofen hat sich hier­für gerüstet. Als außerordentliches Bühnen- ereignis findet die Uraufführung eines neuen Schauspiels von Hermann BurteMensch mitun s" am 28. September als Festvorstel­lung amTag des Theaters" statt. Der Dich­ter selbst wird der Uraufführung beiwohnen. Die Spielleitung liegt in Len bewährten Händen des Oberspicleiters Felix Baumbach. Am 2. Oktober bringt ein Sinfoniekonzert neue Werke badischer Tondichter; wovon die Tonschöpfung des Karlsruher Meisters Franz Philipp '.Heldische Feier" besondere Be­achtung in Anspruch nehmen darf. Der Kom­ponist dirigiert das Werk selbst. Am 3. Ok­tober wird das Lustspiel:Leicht be­wölkt bis heiter" von Heinrich Gall nr- aufgeführt.

In den Lichtspielhäusern sind eben­falls aus der neuen Produktion 1936 die besten Werke ausgewählt. DasUli" und Capitol" zeigt zunächst den Ufasilm: Schlußakkord"", der neben einer packen­den Handlung voll menschlicher Tragik eine glanzvolle Musik aufweist. An schauspiele­rischer Leistung interessiert Lil Dagover und Willy Birgel. Anschließend kommt der vor wenigen Wochen in Nürnberg uraufgeführte Spionage-Abwehr-Mlm:Verräter" auf -den Spielplan. Der Film zeigt ohne Romantik und ohne Beschönigung die große Gefahr der Feindesspionage, der mancher Volksgenosse aus Unerfahrenheit oder Leichtsinn Vorschub leistet. Der Film bleibt völlig auf dem Boden der Wirklichkeit, ohne auf temporeiche Hand­lung zu verzichten, und bietet als ausgezeich­neter Spielfilm gleichzeitig eine wertvolle Aufklärung unter dem Merksatz:Achtung! Geheimagenten im Land!" Die Hauptdarstel­ler sind: Willy Birgel, Theodor Loos und Rudolf Fernau.Ltd.

Ortsfilmstellenleiter! Auf die Tagung morgen nachmittag 5X Uhr imSchwanen" in Neuenbürg wird nochmals aufmerksam gemacht. Ortsfilmstellenleiter, die selbst nicht erscheinen können, haben einen Vertreter zu entsenden. Der Kreisfilmstellenleiter,

I'arlel-ik rnter mit

Deutsche Arbeitsfront. An alle Orts, und Betriebswalter! Ueberall Gcmeinschafts- empfang! Am Montag den 26. September, 16.3017.30 Uhr, wird die Rede des Führers vom 4. Kongreß der Deutschen Arbeitsfront auf dem diesjährigen Reichsparteitag durch den Rundfunk übertragen. Der Leiter der DAF, Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, spricht das Vorwort. Cs sind sofort sämtliche Vorbereitungen zu treffen, daß an jeder Ar­beitsstätte mitgehört werden kann. Es ist ganz besonderer Wert darauf zu legen, daß auch die Arbeitskameraden aus den kleinsten Betrieben, wo nur einer oder zwei beschäftigt sind, mithören können. Die Handwerksmeister der Innungen werden dringend gebeten, sich mit ihren Betriebsangehörigen an dem Ge­meinschaftsempfang zu beteiligen. Wegen dem Empfang setzen Sie sich bitte sofort mit den Waltern der DAF in Verbindung.

Der Kreishandwerks- Der Krcis-

meister. Walter.

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Hitlerjugend B«rnn 126: Bannführcr. Die Gefolgschaftsführer haben, soweit noch nicht geschehen, die im Gebietsbefehl 18/36 für den Stabsleiter angeforderte Meldung wegen des Bezugs des Führerdienstes derReichs- stnrmfahne" sofort an den Bann einzuschicken.

Deutsches Jungvolk in der HI, Fähnlein 4/126 Neuenbürg. Morgen Samstag tritt Jungzug II um 8 Uhr, Jungzug I um 10 Uhr vor der Mühle an. Dienstanzug.

Der Fähnleinführer.

Mädelring 1/126. Die Gruppenführerinnen sorgen dafür, daß Stärkemeldnng und Tätig­keitsbericht pünktlich beim Ring eingehen.

Altenstrig, 25. Sept. Am letzten Mittwoch trafen weitere 30 Spanien-Deutsche ein. Sie wurden hier und in Berneck untergebracht und dürfen sich derselben Gastfreundschaft er­freuen wie die schon hier Weilenden. Ein Vertreter der Stadt entbot den Willkomm­gruß.

Nagold, 25. Sept. Der Fleisch- und Tri­chinenbeschauer entdeckte im Schlachthaus bei einem aus Hochdorf stammenden Schwein Trichinen und veranlaßte die nötigen Maß­nahmen. Innerhalb von drei Jahren ist dies der zweite Trichinenfnnd.

WsindaA im Kreis Neuenbürg

Beim Studium der geographischen Ober­amtskarte könnte der Unkundige leicht zu der Meinung kommen, es gebe in diesem Gebiet nur Berge, Täler und Wald. Diese sind zwar reichlich vorhanden und geben weitaus dem größten Teil des Kreises den schwarzwälde- rischen Charakter. Trotzdem ist auch die Vieh- und Landwirtschaft, der Obst- und Weinbau gut vertreten. Ja, es ist schlechthin der Obst­und Weinbau, der in den letzten Jahren gute Fortschritte aufweisen kann.

Im Kreis sind es die Orte Gräfenhausen- Obernhausen und Niebelsbach, wo der Wein­bau seit Jahrzehnten große wirtschaftliche Be­deutung besitzt. Diese freundlichen Orte wer­den deshalb auch kurzerhandWeindörfer" oderWinzergemeinden" genannt. In beiden Gemeinden sind es die besten Aecker in den mildesten und geschütztesten Lagen, die dem Weinbau dienen. Gebaut wird der wohl­schmeckende Schwarzriesling, ein Rotwein, der den Wettbewerb mit andern ruhig aushält und wegen seiner Güte immer mehr Freunde findet. Die Gräfenhäuser-Obernhäuser wie die Niebclsbacher dürfen auf ihr edles Erzeugnis auch stolz sein. Im Kreis Neuenbürg ist der Rote vom Unteren Amt" wohlbekannt. Fast kein Gasthaus, wo er nicht ausgeschenkt wird. Mer auch in den Kellern der Privatleute liegt manches Fäßchen und bereitet als Tischwein Freude.

In den Weinorten hebt jetzt eine große und wichtige Zeit an. Die Wingerter klopfen auf die leeren Fässer und sagen keck und be­stimmt:Die müssen wieder voll werden!" Das wollen wir den fleißigen Wingertleuten auch wünschen. Mühevoll ist ihre Arbeit das ganze Jahr hindurch. Jedem Fleiß sein Preis! Das sei die Losung desEnztälers".

Es ist jetzt Mitte September überschritten. In der Prallen Sonne des Septembers müs­sen die Trauben Farbe und Saft kriegen. Milde Witterung, viel Sonnenschein ist not­wendig und dann wird es schon wieder einen guten Herbst geben, der die Winzer, Käufer und Weintrinker befriedigt. Und daß der 1936er wieder gut wird, darauf wollen wir vom Alten noch trinken bis er all ist.