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sämlliche I» Neuenbürg.

parteiamtliche nationalsoz. 'Tageszeitung

Wildbader NS-Preffe Birkenfelder, Lalmbacher und Herrenalber Tagblatt

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Amtsblatt für rias Oberamt Fleuenbürg

Nr. «3

Montag d m 16. Mürz 1S3S

94. Jahrgang

Deutschland auch London eingeladen

Anlage unter dev Voraussetzung, datz die deutschen Vorschläge geprüft werden

EA» 8 DftöDft, 13.

Der Generalsekretär des Völkerbundes, Ave « ol, hat an die deutsche Reichsreg,erung am Samstag folgende Drahtung gerichtet. Unter Bezugnahme auf das Telegramm, das ick, der deutschen Regierung am 8. Marz sandte, Kt der Völkerbundsrat di- deutsche Negierung als eine vertragschließende Partei des Locarno- Vertrages ein, an der Prüfung der Frage der Mitteilung seitens der Regierungen Frank­reichs und Belgiens durch den Rat tcilzuneh- men. Der Rat wird im St.-James-Palast am Montag, dem 16. März, um 3.30 Uhr nach­mittags zusammentreten."

Die deutsche Antwort

Berlin, 15. März. Die Reichsregierung hat Sie vom Generalsekretär des Völkerbundes mitgcteilte Einladung zur Teilnahme an den Ratsverhandlungen in London wie folgt be­antwortet:

Ich bestätige ergebenst Sen Enchfang Ihres Telegramms vom 11. 3., in dem Sie mir Mit­teilen, datz der Rat des Völkerbundes die deut­sche Regierung einladet, an der Prüfung der dem Rat von der belgischen und der französi­schen Regierung vorgelcgtcn Frage teilzuneh- men.

Die deutsche Regierung ist grundsätzlich bereit, die Einladung des Rates anzunchmcn. Sic geht bavei von der Voraussetzung aus, datz ihr Vertreter bei der Beratung und Beschlutz- fassmrg des Rates mit den Vertretern der Ratsmöchte gleichberechtigt sein würde. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir dies be­stätigen würben.

Autzcrdem mutz die deutsche Regierung auf folgende grundlegende Tatsache Hinweisen. . Ihr Vorgehen, das der belgischen und dev französischen Regierung Anlatz zur Anrufung des Rates gegeben hat, erschöpft sich nicht in der Wiederherstellung der deutschen Souve­ränität in der Nheinlandzonr, sondern ist mit umsaffcnöeu, konkreten Vorschlägen für eine neue europäische Fricdenssichcruug verbunden worden. Die deutsche Regierung betrachtet ihre Politische Aktion als eine Einheit, deren Bestandteile nicht voneinander getrennt wer­den dürfen. Aus diesem Grunde kann sic au den Verhandlungen des Rates nur teilnchinc», h wenn sie die Gewißheit erhält, das; die in Frage kommenden Möchte bereit sind, alsbald in Verhandlungen über die deutschen Vor­schläge einzutretc». Die deutsche Regierung wird sich zu diesem Zweck mit der Kgl. briti­schen Regierung in Verbindung setzen, unter deren Vorsitz die am Nheinpakt von Locarno interffirrte» Mächte in London zu Beratun­gen znsammengetrete» sind.

Ter Reichsministcr des Auswärtigen:

Freiherr von Neurath.

Ser Sonntag in London

London, 15. März. Der englische Außen­minister Eden verbrachte den Sonntag im Foreign Office. Auch Ministerpräsident Bald- win war in London geblieben, um mit der Entwicklung in Fühlung zu bleiben. Die bei­den französischen Minister Nandu, und Panl'- Bonconr verbrachten den Tag außerhalb Lon­dons, wurden aber von ihren Sachverständigen ans dem Laufenden gehalten.

Der Polnische Außenminister Oberst Beck hatte im Laufe des Tages eine Unterredung mit dein deutschen Botschafter von Hoesch.

Der Sonderberichterstatter einer französi­schen Nachrichtenagentur bestätigt aus London die Auffassung in der französischen Delegation, daß die Vorschläge von Zceland viel weiter gegangen seien, als die Annahmebercitschaft der Franzosen ginge, van Zceland, so hört man,, sei bereit, die Verhandlungen mit Deutschland sofort aufznnehmen. van Zee- land wünsche, daß das Gebäude internationa­ler Beziehungen wieder hergestellt werde.

Herriot schlug Schiedsgericht vor

Paris, 15. März. Im Zusammenhang mit der Unterredung, die Ministerpräsident Sar- raut vor der Londoner Rede Flandins mit Herriot gehabt hat, ist im Auslände das Ge­rücht anfgetaucht, daß Herrtot eine Erweite­rung der Regierung gefordert habe. Dieses Gerücht wird von unterrichteter Seite als unzutreffend bezeichnet.

Hingegen bestätigen mehrere Blätter, daß Herriot angeregt habe, daß man sich an ein Schiedsgericht wende, wie cs im Loearnover- trag vorgesehen sei oder an den Haager Schicdsgerichtshof, um die Rechtsfrage zu klä­ren. Dieser Vorschlag sei Flandin übermittelt und von ihm in seiner Rede berücksichtigt worden.

Ruhige Stimmen aus London

Die Londoner Sonntagsblätter bringen durchweg eine hoffnungsvolle Stimmung und die feste Entschlossenheit Englands zum Aus­druck, sich keinesfalls Lurch die Tatsache der Einrichtung deutscher Friedensgarnisonen in der früheren entmilitarisierten Zone in Abenteuer hi nein mischen zu las- s e n. Die Rede des Führers in München, die in allen Blättern an hervorragender Stelle und ausführlich wiedergegeben wird, hat offen­sichtlich in England eine große Wirkung gehabt und die Zeitungen sind bemüht, ihren Lesern durch Heranshebung von ihnen besonders sym­pathischen und den deutschen Friedenswillen offenbarenden Worten den deutschen Stand­punkt näher zu bringen. Insgesamt ist festzu­stellen, daß die Sonntagspresse bestrebt ist, sich vom französischen Standpunkt unabhängig zu machen.

Der diplomatische Korrespondent des Observer" führt aus, daß gesetzliche Ver­strickung des Locarnovertrages und der Völkerbundssatzung praktisch absurd sei und daß man deshalb Zuflucht zum gesunden Menschenverstand genommen habe, Deutsch­land sofort an den diplomatischen Gesprä- chen zu beteiligen. Die Stimmung habe sich daher Samstag abend in London verbessert. Der diplomatische Korrespondent derSun-

Der Landesverband Südwest des Deutschen Neichskrieger- bnndes veröffentlicht folgenden Aufruf des Vundesführers des Deut­schen N e i ch s k r i e g e r b n n d e s:

Kameraden! Am 30. Januar 1033 hat Adolf Hitler die Macht im Staate übernom­men. Drei Jahre sind seit diesem für Deutsch­land und für die Welt unvergleichlich be­deutungsvollen Augenblick vergangen. In diesen drei Jahren hat der Füh- rer das deutsche Volk zu einer feste« Einheit z s a n, n, e n ge­schweißt, hat seine wirtschaftlichen Ver­hältnisse in zäher Aufbauarbeit wieder er­starke» und gesunden lassen und hat dem Volk, das an, tiefsten von allen daniederlag, wieder Glauben und Zuversicht und Ideal- gegeben. Der Führer hat die allgemeine Wehrpflicht wieder cingesührt. Der Führer hat die»bedingte Souveränität des Rei­ches wieder hcrgestellt. Der Führer hat sei­ne», Volk und Vaterland wieder erkämvft: die Achtung der Welt! Vor uns liegt nun eine Zeit, in der er in Verhandlungen mit dem Ausland die Interessen Deutsch­lands zur Sicherung des »Friedens und zu», Schlitze des deutschen Volkes vertreten ». Es ist die selbstverständliche Aus­gabe und Pflicht jedes einzelnen D e utschen, insbesondere aber die Pslicht seiner alten Kameraden der Front, den Führer in seiner gewaltigen Aufgabe, die er für uns alle und in un­seren, gemeinsamen Interesse löst, zu u n t e r st ü tz e n. Kameraden! Der Dent-

day Times" belichtet über eine hoffnungs­vollere Auffassung, die sich am Samstag abend bemerkbar gemacht habe. Bezeichnend für die politische Stimmung des Sonntag ist die Auffassung Scrutators in der Sunday Times", der sagt, der Durch­schnitts-Engländer glaube nicht an die Wirklichkeit der inter­nationalen Krise. Der Durchschnitts. Engländer sehe keinen Grund zum Streit. Scrntator erinnert an die Worte Baldwins, daß ein dauerhafter Friede in Europa nur durch einen Dreibund zwischen Frankreich, Deutschland und England gesichert werden könne und daß dies eine geradezu ideale Lösung sein würde. Wohl sprächen die ideellen Argumente für Frankreich, aber alle realen und praktischen Gründe seien für Deutschland. Hitlers Vorschläge geben die beste und vielleicht einzige Gelegenheit, deu Frieden Westeuropas für eine Gene­ration sicherznstellen.

Eine versöhnliche Note schlägt Garvin imObserver" an, der in seinem Einleitungs- satz darum bittet, daß jeder Mann und jede Frau feine nachfolgenden Worte lese und sie sich zu Herzen nehme. Wer könne die For- dernng ablehnen, daß jedes Volk innerhalb seines eigenen Landes Gleichberechtigung haben müsse? Wer von uns, so fragt. Gar­vin weiter, wünsche, daß der ansteckende Leichnam des Versailler Vertrages wieder I ans unserem Rücken befestigt werde? Hitler habe die verrosteten Ueberbleibsel des Ver­sailler Vertrages vernichtet. Der Sowjetpakt habe die ganze Lage verändert, die mit dem Locarnovertrag beabsichtigt war. Wieder finde sich Deutschland zwischen den eisernen Wänden großer Militärbündnisse eingeschlos­sen. Es sei nicht imInteresse Eng­lands, noch im Interesse der Zivilisation, daß Deutschland und Großbritannien einander vernichteten, um die bolsche­wistische Herrschaft in Europa und Asien a u fzu rich t en. Es könne keine sichere und ehrenhaftere Regelung zwi­schen den Völkern geben, als d,e zwischen Starken und Starke-'

sche N elchskriegerb und beteiligt sicki restlos an der Wahl, er beweist durch seine Stimmabgabe für den Führer und seine Politik der ganzen Welt: Der Führer ist Deutschland! Deutsch­land und Adolf Sitler sind eins! Wir haben dem Führer anläßlich unserer Fahnenweihe erneut unsere unverbrüchliche Gefolasckaft und Treue versichert. Jetzt wollen wir sie ihm halten! Jetzt wollen wir beweisen, daß auch der letzte Khffhänser-Mann die Zeichen der Zeit beariffen hat. Wir sind Soldaten! Wo wir stehen, tun wir unsere Pflicht mit dem Einsatz unserer gamen Versonl Daher rest­loser Einsatz für das Friedenswerk des Füh­rers! Nnd in de« Versammlungen dieses Wahlkamvfes wollen wir gemeinsam diesen Einsatzwillen zun, Ansdruck bringen. Dem Fttbrer, den, neuen Deutschland gekört an, 29. März unsere Stimme."

olmWt keine JeutWan-Wrt des83129"

Friedrichshafen, 15. März.

Der Luftschiffbau Zeppelin teilt mit, daß die Nachrichten über eine Deutschlandfahrt desLZ. 129" am Samstag und Sonntag voreilig waren. Tie Deutschländfahrt sei nur als eine von verschiedenen Möglichkeiten in Erwägung gezogen worden. Inzwischen ist -im Einvernehmen mit Berlin ein Fahrten- Programm in Aussicht genommen, wonach eine Deutschlandsahrt erst fnrspäter vor­gesehen wird.

MmvorWW im britischen SriebensMag

Aufsehenerregende Meldung desDaily Telegraph" über die Absichten der englischen Negierung

London, 14. März.

Wie derDaily Telegraph" in einer Spät­ausgabe zu berichten weiß, bereitet die eng­lische Negierung eine« umfassenden Friedensplan für Europa vor, der erwogen werden solle, sobald eine Grundlage sür Verhandlungen zwischen den Locarn'o- mächten und Deutschland hergestellt sei. T i e Vorschläge würden sämtliche Vorschläge Hitlers mit einbe- ziehen.

Weitere Einzelheiten enthält das Blatt darüber nicht.

Riesiges Meteor ins Meer gestürzt

Neuhork, 15. März.

Ueber dem Ozean, dicht bei Montauk Point (Ostspitze von Long Island) ging am Sams­tagfrüh kurz vor 3 Uhr ein r i e s i g e s M e - teor nieder. Der Himmel war mehrere Sekunden lang taghell erleuchtet. Die seltene Himmelserscheinung war von donnerartigein Geräusch begleitet. Gleichzeitig wurde an der Jersey-Küste ein leichter Erdstoß wahr­genommen. Augenzeugen sahen einen rot- glühenden Ball mit gelbem Schweif. Der Flugzeugführer eines in Newark eingetroNeuen Paßagiersingzeuges erzählte, er sei besorgt gewesen, daß seine Maschine zerschmettert werde. Er habe nie in seinem Leben eine so blendende Lichterschei­nung beobachtet.

Ferngelenkte englische Flugzeuge

London, 15. Mürz.

Wie der Luftkorrefpondcnt desDaily Expreß" mitteilt, sei Großbritannien die erste Nation, die eine Flotte von selbsttätigen, d. h. von fern­gelenkten Flugzeugen in Auf. trag gegeben habe. Das Luftministe­rium habe einen umfangreichen Auftrag der de-Havilland-Flugzengbangesellschaft gegeben. Mit der Herstellung soll in etwa drei Wochen begonnen werden. In die Flugzeuge werden Radioapparate eingebaut, die eine Lenkung Hon der Erde aus ermöglichen. Im vergan­genen Jahr seien zwei derartige Maschinen in Gebrauch genommen worden, die haupt­sächlich bei den Flottenmanövern als Luft-

ziel benutzt wurden.

Falschmeldungen über die Türkei

Ankara, 15. März.

Die von derAgentur Havas" ans Genf verbreitete Meldung, daß die Vertreter der Kleinen Entente und der Balkan-Entente in gemeinsamer Sitzung die Haltung Frank­reichs nnd Belgiens gegenüber der angeb­lichen Verletzung des Locarno-Vertrages und der Wiederbesetzung des Nheinlandes ein­stimmig und ohne Einschränkung gebilligt hätten, ist bereits durch eine amtliche Ver­lautbarung aus Athen dementiert worden. Nunmehr rückt auch die türkische Agence Anatote" von dieser unzu­treffenden und irreführenden Nachricht ab. indem sie feststcllt, daß der türkische Vertreter keine derartige Mittei­lung nach Ankara gemacht habe und daß die Meldung derAgentur Havas" daher ent­weder entstellt oder in vollem Umfang er­funden sei. Es sei jedenfalls völlig ausge­schlossen, daß der türkische Vertreter durch einlail nccomsiii" veranlaßt werden könne, ohne Wissen der Zentralregicrung Verpflich­tungen zu übernehmen.

Kameraden vom NeichSlriegerbimd!

3» soldatischer Geschlossenheit und Treue hinter dem Führer