England zue Frage der WMsnaus- fuhr nach Abessinien

Waffenausfuhr in gleicher Wege nach A-efstntea und Italien

London, 21. Juli. Das englische Kabinett befaßte sich in seiner Sitzung am Mittwoch erneut mit der Frage der Waffenausfuhr nach Abessinien. Die allgemeine Ansicht der Mi­nister geht nach Informationen derEvening News" dahin, daß unter den gegenwärtigen Umständen die Waffenausfuhr in gleicher Weise nach Abessinien und Italien erlaubt sein dürfte. Die Erfordernisse strikter Neu­tralität machten diese Haltung notwendig. Allerdings sei die sofortige Bekanntgabe einer formalen Entscheidung der Regierung un­wahrscheinlich, da hierdurch nur die ohnehin schon schwierige Atmosphäre, in der der Völ- kerbnndsrat in der nächsten Woche zur Erör­terung der Abessinienfrage zusammentreten werde, noch verschlechtert werden könne. Ob Italien darin einwillige, daß Genf alle Ge­sichtspunkte des Konfliktes prüfe, sei in Lon­don noch unbekannt. Jedenfalls habe Italien seine Klagen gegen Abessinien amtlich noch nicht mitgeteilt, ebenfalls nicht seine Pläne und Ansprüche. Es werde in der nächsten Woche hierzu aufgefordert werden.

Die britische Abordnung für Genf wird sich aus Anthony Eden und seinen üblichen Mitarbeitern zusammensetzen mit zwei oder drei Sachverständigen des Foreign Office.

vormittag von Genf aus versandt werden. Man hofft, daß die Beratungen über den abessinischen Streitfall so weit geführt werden können, daß die für den 25. August vorge­sehene außerordentliche Ratstagung sich erüb­rigen wird.

Ministerpräsident und Außenminister Laval wird die französische Abordnung selbst führen.

Friedensappell der englischen und der schwedischen Kirche

London, 2t. Juli. Der Erzbischof von Can- terbury und der Erzbischof von Upsala haben an den Generalsekretär des Völkerbundes einen gemeinsamen Appell gesandt, in dem sie sich für eine friedliche Regelung des italienisch- abessinischen Streites einsetzen. Sie appellie­ren an den Völkerbundsrat, jede mögliche Be­mühung in dieser Richtung anzuwenden und den Ausbruch eines Krieges zwischen zwei Völkerbundsmitgliedern zu verhindern. Ein solcher Krieg würde das Gewissen der Welt erschüttern.

To-eMiing in religiösem WM

Sin Opfer der Weitzenberg-Sekte

Berlin, 24. Juli.

Wie notwendig das rückfichtslose Einschrel. ten des neuen Deutschlands gegen religiöse Sektierer ist und wie angebracht vor allem auch das Verbot und die Auflösung der berüchtig­ten Weitzenberg-Sekte war, beweist jetzt erneut ein tragischer Fall, der sich am Drenstagmittag in Berlin-Wilmersdorf ab­spielte. Dort stürzte sich die 62jährige Witwe Auguste Schneidereit vom Balkon ihrer im vierten Stock gelegenen Wohnung auf die Stratze, wo sie mit schweren inneren und äußeren Verletzungen blutüberströmt liegen blieb. Die Unglückliche verstarb, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, noch am gleichen Abend im Gertrauden-Krankenhaus.

Di« kriminalpolizeilichen Ermittlungen über die Gründe, die die Bedauernswerte in den Tod getrieben haben, ergaben, daß die alte Frau sich als eine leidenschaftliche Anhän­ge rin Joseph Weißenbergs bekannte, dessen verwerflichem Einfluß sie vollständig erlegen war. Sie litt schon seit langem an schweren religiösen Wahnvorstellungen, die schließlich zu einer Art Verfolgungswahn wurden. Dann pflegte sie regelmäßig mit ihremHerrn «no Meister" Weißenberg zu sprechen, von dem ein großes blumengeschmücktes Bild in ihrem Zimmer hing und äußert« nach solchen geisti­gen Amnachtungszuständen mehrfach Selbst, mordabsichten, di« sie am Dienstag in die Tat umsetzte.

Aus eine Anfrage im Unterhaus erwiderte Handelsminister Runciman:In den letzten vier Monaten sind keine Lizenzen irgendwel­cher Art für die Ausfuhr von Waffen nach Italien oder Abessinien ausgegeben worden."

Mehrere Abgeordnete verlangten in der weiteren Aussprache, daß in der Frage der Waffenausfuhr keine unterschiedliche Behand­lung zwischen Abessinien und Italien statt- sinden solle.

Im Unterhaus wurden am Mittwochnach­mittag wieder mehrere Anfragen über die italrenifch-abessinische Streit, frage gestellt. Außenminister Sir Samuel Hoare erwiderte u. a., daß die Frage eines Vorgehens der Völkerbundsmitglieder im Falle, daß irgendein Mitglied in das Gebiet eines anderen Landes einmarschiert, eine An­gelegenheit sei, dieim Lichte der Um­stände" und der Völkerbundssatzung be­stimmt werde. Er hoffe aber, noch vor der Vertagung des Unterhauses eine Erklärung über die Ausfuhren von Waffen nach Italien und Abessinien abgeben zu können. Soweit er Unterrichtet sei, habe die französische Regie, rung die Waffenausfuhr nach Italien und Abessinien verboten.

Auf eine weitere Frage antwortete Hoare.

.r habe dem amerikanischen Botschafter be­reits die Befriedigung der engli­schen Regierung über die kürzlichen rleußerungen des amerikanischen Staats­sekretärs ausgedrückt, die sich auf die Ver­pflichtungen der Unterzeichnerstaaten deS kelloggpaktes bezogen. Die englische Regie­rung werde stets bereit sein, mit der ameri- konischen Regierung bei den Bemühungen zur Ausrechterhaltung des Friedens zusam­menzuarbeiten. >

Ausfälle gegen England

Rom, 24. Juli. Am Vorabend des für die Festsetzung der Ratstagung so viel erörterten 85. Juli ist man in Rom gegenüber allen Völkerbundslösungen und diplomatischen Be­sprechungen womöglich noch empfindlicher denn je. Man ist kaum noch geneigt, den gegenwärtigen englisch-französischen Bemüh­ungen irgendwelches Interesse zu schenken, sondern geht mit gar nicht mehr zu über- bictendcr Schärfe zu massiven Angriffen gegen England über. Die Aufhebung des Waffen- »usfuhrverbotes steht für die italienische Oes- sentlichkeit außer allem Zweifel, wenn sie auch noch nicht von amtlicher englischer Seite aus­gegeben werde. Für den Stil dieser Polemik ist der Artikel desLavoro Faszista" bezeich­nend. So schreibt das Blatt u. a.:Die eng lische Zivilisation ist tm Verfall begriffen und durch ihren eigenen Egoismus unheilbar ver­urteilt. Wenn eine Nation, wie das gerade jetzt England tut, so weit herunter kommt, Waffenhandel mit dem barbarischen Abessinien zu treiben, um die Begierden der Schwerindu­strie zu befriedigen und dadurch gleichzeitig den Weg einer jungen Nation wie Italien zu versperren, muß offen ausgesprochen wer­den, daß die Zivilisation Englands zum Tode verurteilt ist."

Auch in der gesamten übrigen Presse wird betont von einer feindseligen Haltung Eng­lands gesprochen.

Vötterbun dseaisiagrmg Anfaug kommender Woche

Paris, 25. Juli. Im Anschluß an eine Unterredung zwischen Ministerpräsident Laval und dem Generalsekretär des Völkerbundes Avenol wird bekannt, daß der Völkerbundsrat in den ersten Tagen der kommenden Woche zusammentretcn wird. Der genaue Tag wird am Donnerstag festgclegt werden und zwar in einer fernmündlichen Besprechung, die Avenol mit dem Ratspräsidenten Litwinow haben wird. Die Einladungen werden am Freitag

Das Morden wird aransig werden

Der Londoner abessinische Geschäftsträger »der de« kommende« Krieg

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Paris, 24. Juli.

Der abessinische Gesandte in London, Dr. Martin, erklärte einem Berichterstatter des Echo de Paris", eine Einigung nn italienisch- abessinischen Streit sei kaum noch denkbar. Dazu sei es z« spät. Italien habe viele Millionen ausgegeben und 200 000 Mann nach Afrika geschickt. Wie sollte es jetzt auf seinen Plan verzichten? Abessinien werde aber nicht auf seine Unabhängigkeit verzichten. Seine Be­wohner würden bis zum letzten Mann sterben. Das Morden werde grausig wer- den. Abessinien werde, wenn nötig, zu Grunde gehen, aber eS gebe einen Gott, und der Tag der Vergeltung werde kommen. Der Kampf werde ans jeden Fall sehr hart und langwierig ein. Die des Klimas ungewohnten italieni- chen Truppen hätten schon jetzt gewaltig zu eiden. Die modernen Kriegsmittet würden sich gegen Abessinien schwer anwenden lassen. Der Gesandte ist überzeugt, daß der Streit den Rahmen eines örtlichen Krieges überschreiten werde. Er werde das Sianal kür den Zusammenschluß aller farbigen Rassen gegen die Weißen werden, der Beginn eines Kreuzzuges gegen die kolo- nisierenden Völker. Wenn England und Frank­reich, erklärte Dr. Martin zum Schluß, Italien koloniale Zugeständnisse aus ihrem eigenen Besitzstand machen wollten, sollten sie das tun. Abessinien werde nicht nachgrben.

Nachdem der englische Botschafter Dienstag erneut mit dem Ministerpräsidenten Laval über den italienisch-abessinischen Streit Füh­lung genommen hatte, beriet am Mittwoch der Generalsekretär des Völkerbundes Avenol mit Laval über die endgültige Festlegung des Zeitpunktes der Einberufung des Völkerbunds­rates. Man scheint in gut unterrichteten Krei- sen damit zu rechnen, daß Italien der Rats­tagung nicht fern bleiben werde unter der Be-

vrngung, baß der abessinische Streitfall nicht grundsätzlich aufgerollt, die Verhandlungen auf 48 Stunden beschränkt und sämtliche Entschei­dungen, auch die über die etwaige Anwendung von Artikel 15 des Völkerbundspaktes, auf die Ratstagung vom 25. August verschoben würden.

Unter diesen Umständen werden die Aus­sichten für eme friedliche Regelung als wenig günstig bezeichnet, um so mehr, als Italien, wie die Außenpolitikerin desOeuvre" fest­stellt, höchstwahrscheinlich ein Verfahren nach Artikel 15 ablehnen dürfte. Das sei auch die Auffassung der Völkerbundskrcise.

Italienische Massenkundgebungen

Als Antwort auf die jüngsten Politischen Ereignisse fanden im Laufe des Dienstag abend in ganz Italien Volksversammlungen statt, die von den örtlichen faschistischen Ver­bänden veranstaltet wurden, und Sym­pathiekundgebungen für den Duce und seine Osta fr i ka po li t i k darstellten. An zahlreichen Feiern nahmen auch die für Ostafrika mobilisierten Truppen teil. Ueberall wurden große Reden gehalten, in denen die Nichtachtung des ganzen Vol­kes für die gegenwärtigen, diplomatischen Bemühungen zum Ausdruck kam und in denen besonders auf die kürzlichen Er­klärungen des Duce imEcho de Paris" hingewiesen wurde. Flammender 'Protest wurde gegen den japanischen Stimmungs­wechsel und die Aufhebung des Waffenein­fuhrverbotes nach Abessinien durch England erhoben. Ganz besonderes Aufsehen erregte darüber hinaus die letzte Nachricht, daß England nunmehr auch die Waffendurchfuhr durch seine Kolonialgebiete ungehindert ge­statten will.

Das Flugzeug-Ungliiä in den Alpen

Bern, 24. Juli.

Ueber das bisherige Ergebnis der Unter- fuchung über den Aostum des holländischen Verkehrsflugzeuges bei Via San Giacomo (Misop am 20. Juli 1035 teilt das eid­genössische Lustamt mit:

Die Untersuchung ist soweit abgeschlof- sen, daß ein Ueberblick über die zum Unfall führenden Verhältnisse gewonnen werden konnte. Feststellungen an Einzelheiten, die erst beim Abbringen der Trümmer zu­gänglich werden und Erhebungen über den Funk- und Wetterdienst sind noch im Gange. Unter Vorbehalt der Ergebnisse dieser Einzeluntersunchungen kann über den wahrscheinlichen Hergang folgendes gesagt werden: Nach den Feststellungen und der meteorologischen Verhältnisse ist anzuneh- men, daß der Pilot im Lause eines heftigen Gewitters, das besonders in dem der Unfall, stelle benachbarten Mesocco erhebliche Ver­wüstungen anrichtete (Wegschwemmen von Brücken und Bauten), versuchte, im Gebiet des San Bernardino Bodensicht zu gewinnen und über dem Paß nach Norden vorzu­stoßen.

Dabei wurde das Flugzeug in den Talkes­seln südlich von San Bernardino von Wol­ken eingeschlosscn, so daß es zuerst längere Zeit kreisen mußte, um dann einen Ausweg nach unten in dem erheblich größeren Talkessel des Pian San Giacomo zu finden. Nach einer Orientierungsrunde beabsichtigte der Pilot, dort offensichtlich eine Notlan­dung mit eingezogenem Fahrge- stell auf einer leicht ansteigenden Alpwiese vorzunehmen, die wohl ohne Personenschaden

yarie gelingen rönnen. Durch vre ungewohnte Umgebung des engen Talkessels, die tiefe Wolkendecke und dyn heftigen Regen wurde diese Notlandung erheblich erschwert. Mög­licherweise haben auch noch die Kabel und Masten einer Holztransportseilbahn dabei mitgespielt, daß das Flugzeug schließlich in der Kurve zum Ansetzen der Notlandung in etwa 50 Meter Höhe in Geschwindigkeits- Verlust geriet, nach vorn zwischen die Berg­tannen abstürzte und beim Aufprall zer­schellte.

Es liegen keine Anhaltspunkte dafür vor, warum der Pilot der bewährten Methode des Alpenüberfluges in großer Höhe nicht befolgt hat. Nach der nun aus- gehändiaten Wetterberatunss sollte die Mög­lichkeit bestanden haben, m großer Höhe durchzukommen, ohne durch Wolken oder Gewitter gestört zu werden. Irgendwelche technischen Mängel am Douglas-Flugzeug oder seinen Motoren konnten bisher nicht festgestellt werden.

Leeres Flugzeugwrack an den Balearen

An der Nordküste der Balearen-Jnseln Minorca wurde das Wrack eines Wasser, slugzeuges angetrieben. Es scheint sich um ein italienifches Flugzeug zu handeln. Die Kabinen des Flugzeuges waren leer.

ÄiKSmOrU desSozMiM -u M, werde Mitglied der RSB.

Ser soziale Ausgleich unter den Schassenden

Gespräch mit Hauptamtsleiter Selzner Berlin, 24. Juli.

Im Zusammenhang mit der Eingliederung der deutschen Verkehrswirtschaft in den Nah­men des Leipziger Ley-Schacht-Seldte-Ab- kommens gewährte der von Reichsleiter Dr. Ley mit der Durchführung der Leipziger Vereinbarung beauftragte Hauptamtsleiter Parteigenosse Claus Selzner eine Unter­redung, in der die Entwicklung der Gemein- schaftsarbeit, vor allem im Hinblick ans die Tätigkeit der Organe der Selbstverwaltung, erörtert und klargelegt wurde.

Hauptamtsleiter Selzner wies eingangs daraus hin, daß der Führer und Reichskanz­ler der Deutschen Arbeitsfront die Aufgabe gesetzt habe, den sozialen Ausgleich unter den Schaffenden herbeizusühren. Es sei deshalb notwendig gewesen, Organe zu bilden, die dem Sinn des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit folgend, die Selbstvenval- tung ermöglichen. Die erste Station auf diesem Wege war die Bestellung von Be- triebswaltern als unterste Or­gane der Deutschen Arbeitsfront im Be- trieb. Die zweite Station war die Bil­dung der Vertrauensräte. AIS dritte Station, durch die die Selbstverwal­tung für' überbetriebliche Fragen gesichert werde, sei die Einrichtung von Arbeitsaus­schüssen zu bezeichnen. Die Arbeitsausschüsse, denen bekanntlich nur Mitglieder der Deut­schen Arbeitsfront angehören können, wer­den für ein bestimmtes Gebiet errichtet und haben den Zweck, überbetriebliche Fragen einer gewissen Summe von Betrieben der­selben Produktionsart oder Erwerbssorm in einem bestimmten Gebiet zu erörtern. Sie sind reine Selbstverwaltungsorgane, in denen nur betriebstätige Betriebsangehörige und zwar Betriebsführer und Gefolgschafts- Mitglieder in gleicher Zahl tätig sind. Die Deutsche Arbeitsfront setzt die Aufgaben, die in den Arbeitsausschüssen zu erörtern sind. Darüber hinaus übt sie die gesamte poli­tische Anssicht aus und sorgt dafür, daß die Ergebnisse der Tagungen der Arbeitsaus­schüsse eine sinngemäße Verwirklichung fin­den. Nach Mitteilung von Hauptamtsleiter Selzner sind bereits in verschiedenen Gegen­den Deutschlands Arbeitsausschüsse errichtet worden, so z. B. in der Pfalz für die Reichs­betriebsgemeinschaften Metall und Textil, in Hessen-Nassau für Chemie und Metall und in Ostpreußen für Metall. Mit der Errich­tung der Arbeitsausschüsse ist die letzte Sta­tion der Selbstverwaltung, wie Parteigenosse Selzner weiter aussükirte, noch keineswegs erreicht. Durch die Zusammenfassung der Arbeit?- und Wirtschaftskammern in einem Gau zum Gau-Arbeits- und Wirt- schaftsrat wird ein weiteres Gremium errichtet, das Nahmenarbeit für sein Gebiet zu leisten in der Lage ist. Das gleiche gilt auch für die Z u s a m m e n f a s s u n g der Neichsarbeitskammern und den

Beirat der Reichswirtschaftskammer in dem Reichsarbeits- und Reichswirtschaftsrat.

Hauptamtsleiter Selzner erklärte zum Schluß: Dr. Leys ganze Sorge erstreckt sich darauf, den Schaffenden das Gefühl zu ver­mitteln, daß jeder an seinem Platz und un­tereinander gleichberechtigt an dem Aufbau­werk des Führers aktiv mitarbeitet.

-SSW

Am ein Drittel verstärkte Bautätigkeit

Die Bautätigkeit hat im Mai weitere Fort­schritte gemacht. Gegenüber dem Vormonat stieg in den Gemeinden mit mehr als 10000 Einwohnern die Zahl der Bauerlaubnisse für Wohnungen um mehr als 35 Prozent, die der Baubeginne um 38 Prozent. An dieser Ent­wicklung waren sowohl die Groß- und Mittel­städte, als auch die Gemeinden mit 10 000 bis 50 000 Einwohnern beteiligt. Die Zahl der Bauvollendungen ist ebenfalls, und zwar um 7,5 Prozent gestiegen. Die Zahl der in den Gemeinden mit 10 000 und mehr Einwohnern errichteten Wohngebäude betrug 3955. Sie hat gegenüber April um 35 Prozent und somit

Groß- und Mittelstädte vorliegt, belief sich im Mai 1935 auf 2230 oder 35 Prozent aller irr diesen Gemeinden errichteten Wohnungen. Der Reinzugang der in den Groß- und Mittel­städten durch Umbau, Teilung usw. gewonne­nen Wohnungen betrug 1473 und war damit um 69 Prozent kleiner als im Vorjahr. Auch am Baustoffmarkt wirkte sich die lebhafte Bau­tätigkeit günstig aus. In den ersten fünf Mo­naten ds. Js. wurden von der gesamten Zementindustrie 2,865 Millionen Tonnen Zement abgesetzt. In der gleichen Zeit des Vor­jahres wurden 2,144 Millionen Tonnen von den Verbandswerken und 210 000 Tonnen von den Außenseitern, also zusammen rund 2,350 Millionen Tonnen Zement abgesetzt. Der Ab­satz ist also um rund 22 Prozent gestiegen, während die Zementindustrie selbst nur mit einer Steigerung von höchstens 10 Prozent ge- rechnet hat. Die Umsätze in Sand, Kies, Zement und Deckensteinen haben sich auch im Juni günstig entwickelt. Die Ziegeleien sind im allgemeinen gut beschäftigt. Die Mauer­steinabrufe sind zum Teil so stark, daß die Be­triebe keine Lagerbestände schaffen können, son­dern die laufende Erzeugung sofort absetzen. Die Beschäftigung in der Baustoffindustrie ent­wickelte sich befriedigend. Die Baustoffpreif« blieben im wesentlichen unverändert.