228

zehnjähriges Bestehen zurückblicken kann, war in diesem Winter von 36 Schülern besucht. Die Schlußprüfung hielt gestern Oberregierungsrat Krais aus Stuttgart ab.

Stuttgart. Die Arbeiter der Preßhefen- und Spritsabrik von Münz und Cie. find wegen Lohndifferenzen in den Ausstand getreten.

Heilbronn 19. März. Am Sonntag nach­mittag 4 Uhr sprang in der Krahnenftraße hier ein unbekannter Mann in selbstmörderischer Absicht in den Neckar und wurde bald danach in der Nähe der Schleuse vom Wilhelmskanal als Leiche geländet. Der Verstorbene ist etwa 60 Jahre alt, trägt weißen Schnurr- und Kinn­bart. Bekleidet war er mit dunkelgraumelierter Hose und Weste, schwarzer Juppe, Trikothemd, darüber ein rotgestreiftes Baumwollhemd und mit Rohrstiefeln, an welchen die Sohlen durchlaufen sind. In seiner Tasche trug der Ertrunkene einen Geldbeutel mit etwas über 27 eine Brille mit Futteral und eine Fahrkarte 4. Klasse Stutt­gart-Heilbronn. Sämtliche Kleidungsstücke waren ohne Namen.

Göppingen 19. März. Heute früh 5 Uhr 20 Minuten wurde von dem Strecken­wärter auf den Gleisen ein etwa 45jähriger, gut gekleideter Mann mit einer schweren Schädel­verletzung aufgefunden. Die Kleidungsstücke sind 8. U. gezeichnet. Der Verletzte dürfte wahrschein­lich nicht am Leben erhalten werden können. Ob Selbstmord oder ein Unglücksfall vorliegt, ist noch nicht festgestellt.

Plochingen 19. März. Seit heute früh steigt der Neckar derart, daß er bei Altbach das Wiesental unter Wasser setzte und den Verkehr dort unterbricht. Auch an anderen niederen Stellen ist der Neckar ausgetreten und hat ver­schiedentlich Schaden verursacht. Weiteres Steigen steht zu erwarten.

Oehringen 19. März. Infolge des in den letzten Tagen niedergegangenen Regens und Schmelzen de« Schnee» in den Waldungen, ist die Ohrn stark über dir Ufer getreten und über­flutet das Tal zwischen der Alt- und Neustadt hier und mußte über die Ohrn eine Notbrücke er­richtet werden um den Verkehr für Fußgänger aufrecht zu erhalten. Die Alt- und teilweise die Neustadt wie die Ledergasse stehen unter Wasser.

Vom Bodensee 17. März. Wenn kürzlich berichtet wurde, es werde die Gründung eines katho­lischen Alpenvereins angestrebt, so ist es in­teressant zu erfahren, daß auch die roten Genossen und Brüder der Ultramontanen in dieser Be­ziehung ebenfalls unablässig am Werke sind, den hehren Gebirgsfrieden, nach dem alljährlich Tau­sende sich sehnen und in dem sie immer wieder neue Kraft und frischen Mut sich erholen, zu stören. Am letzten Sonntag wurde in Konstanz als 70. Ortsgruppe der Naturfreunde ein sozia­listischer Touristenverein gegründet, dessen Hauptaufgabe darin besteht, auf dem den Genossen noch weniger bekannten Gebiete der Alpinistik Kleinarbeit zu verrichten, damit auf diese Weise die sozialistischen Ideen auch in dis entlegensten Gebirgsdörfer und Hütten getragen würden.

_ (schw. M.)

Saarbrücken 18. März. In dem Apparatenraum der St. Johann er Gasanstalt fand heute Vormittag eine Explosion statt. Das ganze Maschinengebäude ist zerstört. - Einzelne Ziegel und Mauersteine flogen hundert Meter weit fort. Zum Glück waren wegen der Früh­stückspause keine Arbeiter im Gebäude. Ein in der Nähe stehender Mann wurde durch herabfallende Mauersteine am Kopf schwer verletzt.

Berlin 18. März. Durch kaiserlichen Erlaß vom 6. März ist der in Südwest­afrika bestehende Kriegszustand mit dem 31. März aufgehoben.

London 18. März. Daily Telegraph bestätigt aus Tanger die Verhaftung Raisulis.

Petersburg 18. März. Mehr und mehr gewinnt es den Anschein, als sollte die Unter­suchung über den Decken-Ein stürz im Sitzungssaals der Reichsduma gleichzeitig ein neues Panama der Duma-Architekten und der russischen Bureaukratie aufdecken. Es hat sich beispielsweise herausgestellt, daß die angeblich aus massivem Eichenholz ge- machten Sessel des Sitzungssaales, für welche 108 Rubel pro Stück bezahlt worden sind, nur eichen fourniert sind. Die Abgeordneten fordern daher eine Kontrolle der Rechnungen. Am weitesten in ihren Angriffen geht die Zeitung . Ruß". Auf Grund des ihr von Architekten zugegangenen Materials sucht sie nachzuweisen, daß die Duma unter keinen Umständen in das alte Lager zurück- kehren dürfe, da der ganze Bau lebensgefährlich sei

Malmö 19. März. Im Personenzug von Simrishanun nach Malmö wurde gestern Abend ein Postbeamter im Postwagen von 2 maskierten Männern überfallen und durch 2 Revolverschüffe schwer verletzt. Die Räuber bemächiigten sich der Wertsendungen und sprangen aus dem in voller Fahrt befindlichen Zug. Bis jetzt ist noch nicht ermittelt, wie viel den Räubern in die Hände qe- fallsn ist.

Vermischtes.

Wie leicht man in ganz unvorher­sehbarer Weise haftpflichtig werden kann, zeigt folgendes Vorkommnis in L .. ingen. Am 14. August 1906 fuhr der dort wohnende Gast­wirt und Bäcker L. mir seiner Frau fort und überließ die Sorge für die Wirtschaft und das Hauswesen der 23jährigen T. Als diese nun für L.'s kleines Kind auf einem Spirituskocher Milch wärmen wollte, kippte der Tisch, der Kocher schlug um und die T. verbrannte sich an dem überlaufenden brennenden Spiritus die linke Hand so schwer, daß ein Arzt noch im Januar ds. Js. eine Verminderung der Arbeitsfähigkeit um die Hälfte begutachtete. Das Kippen des Tisches war aber dadurch herbeigeführt worden, daß L. unter dem einen vorderen Beine des Tisches, das zu kurz war, nicht lange vorher die für gewöhnlich untergeschobenen Hölzer entfernt und sie versehentlich nicht wieder an ihre Stelle gebracht hatte. So gab die Tischplatte, als sich die T. darauf stützte, nach und der Unfall war geschehen. Unter diesen Umständen war an L.'s Haftpflicht für den Schaden nicht zu zweifeln, und er konnte nur froh sein, daß ihm seine Haftpflichtversicherung beim Stuttgarter Versicherungs-Verein Ersatz für die Schadenzahlung von 3750 brachte, mit der er die Verletzte abfinden konnte.

Kettametett

okenloke

alermekl

sekss

verkittet llrdisctien unck vurckig». llinäer, äie däilck allein nickt vertragen, oclsr an eng- Uictier Kranickeit lewen, geckeilien vorrüglied, »odelä äer lMcIi Nolienlotie'sclies biakenmrdk /ugeretrt virck-

Amtliche und Privatanzeige«.

Calw.

GsschäitshausvLrkauf.

Hk Herr Gottlob Haydt,

Dienstag, den 2. April 1907,

Bäckermeister hier, bringt am w». ... vvrmittags 11 Ahr, aus dem

MN ! ',! hiesigen Rathaus sein Doppelwohnhaus Nr. 458 und 459 in der Bischoffstraße im letzte« Termin zum Verkauf.

In dem Anwesen wird seit langer Zeit eine gutgehende Bäckerei und Wirtschaft betrieben, dasselbe eignet sich aber infolge seiner günstigen Ge­schäftslage auch zu jedem anderen Geschäftsbetrieb.

Kaufsliebhaber werden eiugeladen.

Den 19. März 1907.

Ratsschreiber Dreher. Unterreichenbach.

Der auf nächsten Montag fallende Vieh- und Schweinemarkt wird wegen der Seuchengefahr

abgehalten.

Den 19. März 1907.

nicht

Schnlth. Schott.

Wilbberg.

Naäekstnmm^okz-VerkauE.

Das in den Stadtwaldungen Klosterwald und Geweindsberg angefallene sichten« Lang­holz mit zusammen 219,32 Fm. kommt unter den allgemein üblichen Bedingungen im SubmisfionS- wege zum Verkauf und zwar: 5,03 Fm. II. Kl., 39,78 Fm. HI. Kl., 161,35 Fm. IV. Kl. und 13,16 Fm. V. Kl. Liebhaber werden eingeladen, ihre Offerten in ganzen und zehntel Prozenten der Revierpreise des Forstbezirks Wildberg in geschlossenem Couvert mit der Aufschrift „Offert auf das Nadelstammholz der Staotgemeinde Wildberg", bis spätestens

Mittwoch, den 27. März, vormittags S Uhr,

zu welcher Zeit die Eröffnung der eingelaufenen Offerten, welcher die Sub­mittenten anwohnen können, stattfindet, bei dem Stadtschultheißenamt einzureichen.

Waldmeistrraml: Wacker.

Weilderstadt.

Nadelholz-Stammholz-Berkaus

im schriftlichen Ausstreich.

Aus den Stadtwaldungen Kriechhölzle, Häge- nich, Wolfsloch und Auchbusch auf Markung Mött- lingen kommen ca. 1000 Fichten und Tannen -mit 198 Fm. II., 184 Fm. III., 236 Fm. IV. und 14 Fm. V. Klasse in 15 kleineren und größeren, mehrere Klassen enthaltenden Losen zum Verkauf. Losverzeichniffe und VerkausSbedingungen, sowie Abschriften der Aufnahmeregister können (letztere gegen Bezahlung) von Forstwart Wieden­mann in Möttlingen bezogen werden. Die Angebote auf die einzelnen Lose find in ganzen und ftiotel Prozenten der lausenden Taxpreise des Forstverbands Calw von den Bietenden unterzeichnet und verschlossen mit der Aufschrift „Gebot ans Nadelstammholz der Gemeinde Weilderstadt" spätestens am Dienstag, -en 26. Marz 1907, vormitt. » Uhr, bei dem Stadtschultheißenamt Weilderstadt einzureichen.

Am 19. März 1907.

Stadtschullheitzenamt.

Beyerle.

Oberhaugstett.

Stangen-Werkauf.

Am Dienstag, den 26. März d. I., vormittags 10 Uhr, kommen an Ort und Stelle im .hiesigen Gemetnde- wald zum Verkauf:

20 Stück

3—5

m lang

75 „

5—7

* *

172 „

7—9

» „

146 .

9—11

„ *

43 „

11—13

* »

120 „

13—16

Zusammenkunft im Ort.

Gemeinderat.

Bekanntmachung.

Es wird hiemit zur allgemeinen Kennt­nis gebracht, daß die Zeit für den Be­such der Kranken im Krankenhaus auf nachmittags 3—5 Uhr festgesetzt ist.

Außerhalb dieser Zeit wird der Zutritt in das Krankenhaus zum Zweck des Besuchs von Pattenten nur in ganz dringenden Fällen gestattet.

Calw, 19. März 1907.

Stadtschultheißenamt.

Eine freundliche

Wohnung,

3 Zimmer mit Zubehör sucht — wer, sagt die Exped. ds. Bl.