Sie letzte Fahrt -es tote« Marschalls

Die Aubnvft Göring« in Warschau Die letzte Parade vor Polen« erstem Soldaten

rp. Warschau, 17. Mai.

Der Marschall Polens hat seine letzt« Fahrt nach der alten Königsburg Wawel in Krakau angetreten. In seinem Gefolge befin­den sich, als Vertreter aller europäischen Nationen, führende Staatsmänner. Indem sie an dieser Trauerfeier teilnehmen, ehren sie einen der klarblickendsten Staatsmänner Europas, der einen wirklichen Beitrag zum europäischen Friedensproblem geliefert hat. Auch nach dem Tode des großen Soldaten «ad Politikers wird Europa sich nicht abwen­den können von dem Grundgesetz deS Frie­dens, das Achtung der nationalen Interessen der einzelnen Völker heitzt.

Ueber ganz Polen liegt tiefste Trauer. Trotz strömenden Regens und eisiger Kälte Pilgern auch die ganze Nacht hindurch Hunderttau­sende zum Sarg de? größten Sohnes der Pol­nischen Heimat. Um 10 Uhr las der Kardinal Kakowski das feierliche Requiem. Dann wurde der Sarg nach dem Mokotow-Felde übergeführt. Tie Mitglieder der polnischen Negierung, die engsten Mitarbeiter Pilsud- skis. trugen den schweren Silbersarg die Kir- chentreppen herab, gefolgt von der Witwe des Toten und vom Staatspräsidenten Moscicki.

An der Spitze deS Zuges marschiert eine Militärkapelle, dann folgt die Lafette, die den Sarg trägt. Hinter den dem Sarge folgenden Angehörigen und Kabinettsmitgliedern mar­schieren die Abordnungen von 89 Jnfanterie- und 85 Kavallerieregimentern und sämtlicher anderer Einheiten der Armee, die gesamte Warschauer Garnison, die Legionäre Pilsud- skis, das Diplomatische Korps usw. Hundert­tausende stehen schweigend in den Straßen Spalier. 101 Salutschüsse verkünden den Auszug des Toten aus der Hauptstadt, 200 Flugzeuge geben ihm das Geleit.

Die Ankunft

des Ministerpräsidenten Göring

Kurz vorher ist der Vertreter deS Führer? und Reichskanzlers, General Göring. mit seiner Begleitung in Warschau eingetrosfen. Er wurde vom Polnischen Außenminister Beck persönlich am Bahnhofe begrüßt. Eine Ehrenkompanie des polnischen Infanterie­regimentes Nr. 30 leistete die Ehrenbezeu­gungen.

Unmittelbar daraus legte Major Eon­rath am Sarge des Marschalls vier Kränze nieder. Der Lorbeerkran'z deS Füh­rers und Reichskanzlers mit Schleifen in den deutschen Far­ben trägt die Aufschrift: ..Dem großen Marschall Polens der deutsche Reichskanzler". Die ande­ren Kränze tragen die Widmung: »Dem ersten Soldaten Polen?" und stammen vom deutschen Reichsheer, von der Reichsmarine r nd von der R-üchslilltwaffe.

Ter riesige Paradeplatz in Mokotow war von den frühesten Morgenstunden^stz--ss Ziel unzähliger Delegation5p-Mo Vertreter der verschiedenste?. Organisationen, Parteien und Verbände. Unmittelbar vor der Ehren, tribüne^.sicht auf einem etwa drei Meter bshßn^ Hügel ein Feldgeschütz. Dort stand während der letzten Jahre die Kanzel, von der aus der Marschau große Truppenpara­den abhielt. Von derselben Stelle aus hat der tote Marschall nun die letzten militäri- scheu Huldigungen seiner Armee entgegen­genommen.

Nur wenige Schritte von dem Hügel ent­fernt, dicht neben der Ehrenloge, steht der schlichte, langgestreckte, offene Eisenbahnwagen» der den Toten mitten durch das polnische Land und daS trauernde Volk nach Krakau bringt. Auf dem Eisenbahnwagen steht ein zweites Feldgeschütz, dessen Lafette den Sarg tragen wird. Dem Marschallshügel am nächsten, mit dem Gesicht der Tribüne zugekehrt, stehen die Legionäre, die alten Kampfgefährten des toten Helden, in ihren hellblauen Uniformen und mit ihren alten umflorten Fahnen.

Kurz nach 2 Uhr erschien nach über drei­stündigem Marsch die Spitze des Trauer­zuges, eine Kompanie Ehevauxteger mit dem schwarz verhängten Reitpferd des War­schaus auf dem Platz. Tie endlose Reihe der Kränze wird rings um den Marschall- hügel gelegt. Tie Offiziere mit den Ordens- kissen und die Abordnung der Legionäre mit ihren alten Fahnen nehmen an dem Auf- gang zum Hügel Ausstellung.

Inzwischen haben sich am äußersten Ende crs Platzes die Truppenabteilungen sor- miert. Ihre Spitze setzt sich langsam in Be­wegung. Als sie mit dem General Rydz- Smigly an der Spitze von etwa 100 Ge­neralen sich dem Marschallhügel nähern, haben sich alle, die dieser ergreifenden Pa- rade beiwohnen, von ihren Plätzen erhoben und ihre Häupter entblößt. Dreimal senken sich Degen und Fahnen, ehe sie an dem toten Marschall Vorbeigehen. Hin und wieder un­terbrechen die Flugzeuge, die über dem Plati in Staffeln kreisen, die Totenstille. Sonst ist nur das dumpfe iinnnicrbrochcne Wnbcln der Trommeln vernehmbar. Es ist so still, daß man die einzelnen Kommandos der Of­fiziere versteht und die gedämvste Stimme des Sprechers am Mikrvnhon hört.

Kurz nach 3'/- Uhr ist die Parade be­endet. Ter Trommelwirbel reißt ab, und die Kapelle intoniert die Nationalhymne.

Die Generale betreten wieder den Hügel, um den Sarg in Empfang zu nehmen. Dumpf übertönt der letzte Ehrensalut der Geschütze die Melodie der Nationalhymne. Langsam tragen die Generale auf ihren Schultern den Marschall an der Ehrenloge und den Hinterbliebenen vorbei auf den bereitstehenden Eisenbahnwagen. Offiziere tragen die Kränze auf den langen Wagen. Der des Führers wird unmittelbar vor der Protze niedergelegt. Die tief verschleierte Gattin deS Toten mit ihren beiden Töch- tern und die übrigen nahen Anverwandten besteigen inzwischen den für sie bestimmten Salonwagen. Langsam setzt sich der Zug in Bewegung. Zu beiden Seiten stehen dicht gedrängte Menschenmengen, um mit tränenden Augen den größten Helden der polnischen Geschichte stumm und ehrfürchtig noch einmal zu grüßen.

Die deutsche Delegation für die Bei­setzungsfeierlichkeiten verläßt heute abend um 10.40 Uhr Warschau zusammen mit den übrigen ausländischen Delegationen, um morgen an den Beisetzungsseierlichkeiten in Krakau teilzunehmen. -

Seine Mitgliedersperre sür SS und VdM

Berlin, 17. Mai.

Die Pressestelle der Reichsjugendführung gibt bekannt: »Auf viele au die Reichsjugend, führung gerichtete Anfragen wird mitgeteilt, daß eineSperresürdieAufnahme in die Hitler.Jugend und den Bund deutscher Mädel nicht er­lassen undauchnichtbeabsichtigt ist. Die vom Reichsschatzmeister der NSDAP, erlassene Verfügung, wonach die zur Zeit für die Partei bestehende Mitgliedersperre bis zur endgültigen Regelung auch auf An­gehörige der HI. und des BdM. ausgedehnt wird, ist von einigen Zeitungen mit Ueber- schriften veröffentlicht worden, aus denen zu schließen ist, daß eine Mitgliedersperre für Hitler-Jugend und BdM. erlassen sei. Wie aus der Verfügung des Reichsschatzmeisters hervorgeht, ist aber lediglich die schon be­stehende Sperre sür die Aufnahme in die NSDAP, nunmehr auch ausgedehnt worden auf die Aufnahme von Mitgliedern aus der Hitler-Jugend und dem BdM., die im allgemeinen mit ihrem 18. Lebensjahr in die Partei überführt werden.

Eine Aufnahme von Mitgliedern in die HI. und den BdM. wie auch in daS Deutsche Jungvoll und die Jungmädel in der HI. ist nach wie vor möglich."

Llovd George -er entscheidende Man«

Vevorftehende Umbildung der Regierung MaeLouaid«

London. 17. Mai.

Schon bei dem Auftauchen der ersten Ge­rüchte über Aenderungen im englischen Kabi- nett vor mehreren Wochen in Regierungs, kreisen ist darauf hingewiesen worden, daß zunächst einmal die Indien-Vorlage unter Dach und Fach gebracht werden müsse. Der Parlamentarische Berichterstatter Reuters be- schäftigt sich am Freitag eingehend mit den Umbildungsgerüchten. Es sei anzunehmen, heißt es in dem Bericht, daß die Aenderun­gen im Kabinett wahrscheinlich vor oder während der Pfingstpause in die Tat umge- setzt werden würden. Zwar sei es keineswegs sicher, aber es würde auch bestimmt keine Ueberraschung bedeuten, wenn Macdonald und Baldwin ihre Posten tauschen würden. Der größte Teil des Geredes über einen zwangsweisen Rücktritt SimonS als Außen­minister werde von interessierten Kreisen ver. breitet und könne als unbegründet abgetan werden. Dagegen erwarte man einen Wechsel im Lustsahrtministerium, das gegenwärtig Lord Londonderry inne hat. Außerdem sei es nicht ausgeschlossen, daß die derzeitigen Leiter des Kolonialministeriums lSir Philipp Cunliffe Lister) und des Innenministe­riums (Sir John Gilmour) in den Peerstand erhoben würden. Welcher Art die Umbildung des Kabinetts auch im einzelnen st in möge, die Struktur der nationalen Regierung werde hierdurch nicht berührt werden.

WaZ das Wiederaufleben der Gerüchte über eine Herbstwahl angehe, so fei die Möglichkeit einer solchen Wahl nicht von der Hand zu weisen, weil die noch zu erledigen­den gesetzgeberischen Arbeiten gröbere Fort-

icyrrne macyren. als man angenommen habe. Die Indien-Vorlage habe weder im Parlament noch im Lande die anfänglich befürchteten Schwierigkeiten verursacht. Auch im Oberhaus werde die Jndienvorlage mit größter Schnelligkeit verabschiedet werden. Die zunehmende Besserung in Handel und Wandel führt der Berichterstatter als wei- teren Grund sür die Neigung der Regierung an, die Frage der Neuwahlen nicht mehr aus die lange Bank zu schieben; in Regierungs­kreisen Herrsche gegenwärtig ein Wahlopti­mismus, von dem vor ernigen Monaten noch nichts zu spüren gewesen sei.

In allen diesen Fragen, betont der Be­richterstatter, hänge unter Umständen viel von dem Ergebnis der Besprechungen des Kabinetts mit Lloyd George ab. Wenn in­nerhalb der nächsten Monate die Unter­stützung Lloyd Georges entweder als Mit­glied der Regierung oder autzcrhatb der Re­gierung gesichert werden könne, sei damit zu rechnen, daß die liberale Wählerschaft, die sich bei den bisherigen Nachwahlen mangels einer zugkräftigen Führung der Stimme enthalten habe, sich der Regierung anschlie­ßen werde.

Der Berichterstatter hält Juliwahlen indessen für sehr unwahrschein, lich, weil bis dahin die parlamentarischen Arbeiten noch nicht restos erledigt sein dürften und außerdem der Monat Juli ein für Wahlen ungeeigneter Ferienmonat sei. Falls es noch in diesem Jahre zu Neuwah- len komme, würden sie höchstwahr­scheinlich im Oktober stattfinden.

SV lalholische Kirchen stellen im Verdacht der Devisenschiebnng

Das erste Urteil: Fünf Zähre Zuchthaus

«r. Berlin, 17. Mai.

Vor dem Berliner Schnellschösfengericht be­gann am Freitag der erste Prozeß wegen der in der letzten Zeit aufgedeckten Devt- senschiebungen von etwa 50 katho­lischen Kirchen stellen. Zu ihren volksverräterischen Transaktionen bedienten sich die Orden und sonstigen Stellen, unter denen sich auch die Bistümer Hildesheim und Meißen befinden, der Universum-Bank in Berlin, deren Direktor Dr. Hofius im Juni 1933 zur Erleichterung der Schiebungen eine Filiale der Bank in Amsterdam gegrün- det hatte. Die ins Ausland verschobenen Be­träge wurden meistens im Schutz des Ordens- Neides nach dem Auslande gebracht. Auch mit Urkundenfälschungen und falschen eidesstatt- lichen Versicherungen haben die Ordensgeist- lichcn gearbeitet. Sie setzten damit einen Rat des Herrn Matthias Erzberger unseligen An- gedenkens aus dem Jahre 1911 in die Wirk­lichkeit um, der damals schon eineTarnung" der Kirchenvermögen empfahl und in seiner bekannt zynischen Art dazu schrieb:Wenn der Satz des hochseligen Bischofs Hefele allgemein gilt: Gottes Barmherzigkeit und die Schulden der Barmherzigen Schwestern sind grenzenlos dann streckt niemand mehr gierig die Hände nach dem Ordensbcsitz aus!" Die deutsche Oesscntlichkei' wird daher auch das Urteil des Berliner Tchnellschöffengerichts, das eine dieser frommen" Tevisenschicberinnen zu 5 Jahren Zuchthaus und 140 000 Mark Geldstrafe ver­urteilte und die Einziehung des verschobenen Betrages anordnetc, nur mit Befriedigung ouf- nehmen. Devisenschiebnng, Schädigung von Volk und Staat, Meineid und Urkundenfäl­schung haben nichts mit Religion zn tun und die katholische Kirche in Deutschland kann dem

Staat nur dankbar sein, daß er ihre Reihen säubert von Elementen, die das geistliche Kleid durch gemeine Verbrechen schänden.

Die Anklage

In der Veryandlung am Freitag war die 42jährige Katharina Wiedenhöser, ge­nannt Schwester Werners, Provinzialsekre- tärin des katholischen Ordens der Vinzen- tinerinnen. angeklagt. Auf ihre Veranlas­sung sind in den Jahren 1932 bis 1934 252 000RM. aneineSchwester in Belgien bezahlt worden, die aus den Mitteln des Mutterhauses in Köln-NiPpeS stammten. Von dort aus wurden 70 000 8iM. nach Amerika und der Rest nach Holland zum Rückkauf von Schuldobligationen au-, früheren Jahren geschickt. Die erforderliche Genehmigung sür diese Devisentransaktionen wurde nicht eingeholt. Außerdem sind u. a. auch holländische Obligationen des Ordens an Ausländer verkauft worden. Ebenso sind die Auslandsobligationen nicht angemeldel worden, was nach dem Vollsverratsgesetz ebenfalls ein Verbrechen darstellt.

Das Urteil

In den Abendstunden verkündete der Vor­sitzende des Berliner Schnellfchösfengerichtes, Amtsgerichtsrat Iordan, das Urteil gegen die Katharina Wiedenhöser, genannt Schwe­ster Werner«: Die Angeklagte wurde wegen fortgesetzter und vorsätzlicher Tevisenvcr- brechen zu einer Gesamtstrafe von 5 Jah­ren Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverlust und 140000 Mark Geldstrafe ver­urteilt; an Stelle der Geldstrafe so'4- im Nichtbeitreibungsfalle ei ne Zuchthausstrafe von weiteren 14

Monaten treten. Ferner wurde die Ein­ziehung eines Betrages von 250 00V Mark angeordnet; sür die Einziehung haftet di« karitative Vereinigung in Köln-Nippes.

Die Urteilsbegründung

Es handelt sich um ein Devisen-Strafve» fahren, wie es bisher die deutschen Gerichte noch nicht beschäftigt hat, obwohl wir in den letzten Jahren ständig mit der Bekämpfung von Devisenzuwiderhandlungen zu tun ge- habt haben und uns alle möglichen Kreise von Angeklagten bekannt geworden sind, die auf diesem Gebiet Verfehlungen begangen hatten. Es sind in fast allen Fällen erheb- liche Zuchthausstrafen verhängt worden, weil es sich hier um eine Frage handelt, die den Existenzkamps des deutschen Volkes um die Erhaltung seiner Währung und damit seiner Lebensmöglichkeiten im internatio­nalen Wirtschastskampf betrisst. Nur unter diesen Gesichtspunkten kann die Beurtei­lung der Straftat erfolgen. Wir haben ein­mal die schaurige Zeit der Inflation in Deutschland erlebt, und es ist niemanden in Deutschland, der sich wünscht, daß diese Zeiten wieder kommen. Aus diesem Grunde hat sich die Negierung genötigt gesehen, in dem Staatsnotstand, der durD die Ent­ziehung von riesigen Neparationsbeträgen au; der einen Seite und die Maßnahmen der Auslandsmächte gegen Deutschland auf der anderen Seite eingetreten war, die De- visenvei^rdnuwg zu erlassen.

Laufe uud Stapellauf -es zweite« 9ftafieuf«nelldampfees

Bremen, 17. Mai.

Der zweite der drei neuen Ostasien» schnelldampfer des Norddeutschen Lloyd, die ..Gneisenau". lies am Freitag mittag kurz nach 14 Uhr aus der Werft der Deschi- mag-Bremen vom Stapel. Erst vor 8 Mo- naten. am 17. September 1934. wurde der Kiel des Schisses gelegt und bereits am S. Dezember 1935 wird das Schiff seine Jung­fernreise von Bremerhaven nach dem Fernen Osten Äirtreten.

Die Taufrede hielt Staatsrat Karl L i n- bemann. Vorsitzender des Aufsichtsrates des Norddeutschen Lloyd. Er erinnerte dar- an. daß der Norddeutsche Lloyd vor genau 50 Jahren, im Jahre 1885 die Aufnahme des Passagierdienstes nach Ostasien beschlos­sen habe und daß er nach dem Weltkriege unverzagt an seinen fernöstlichen Berkehrs- ausgaben festgehalten habe. Der neue Ost- asienschnelldampserGneisenau" solle zusammen mit seinen beiden Schwesterschissen Scharnhorst" undPotsdam", die aus dem Passagierdienst des Lloyd ausschei­denden vier DampferTrier".Fulda". Koblenz" undSaarbrücken" ersetzen. Der Lloyd sei stolz und glücklich darüber, gerade den Verkehr nach Ostasien mit diesen neuen Schiffen zu fördern, als sinnfälligen Aus­druck der wirtschaftlichen Interessen und der freundschaftlichen Beziehungen, die Deutsch- land mit den ostastatischen Ländern verbin­den. Abschließend erinnerte Staatsrat Linde- mann daran, daß bereits vor dem Welt­kriege ein erfolgreiches Schiff des Norddeut- schen Lloyd den NamenGneisenau" ge- tragen habe '

DampferGneisenau" wird, wie sein gleichgroßes Schwesterfchiff und der dritte in Hamburg im Bau befindliche 18 000-Brutto- Registertonnen große Ostasien-Dampfer in den Schnelldienst von Hamburg-Bremen nach dem Fernen Osten eingestellt. Er wird, wie sie. die Strecke Genua-Schanghai in der Rekordzeit von 23 Tagen zurücklegen. Die Gneisenau" ist 198.72 Meter lang, 22V- Meter breit und hat bei voller Ladung einen Tiefgang von 8,85 Meter. Sie wird durch eine Wagner-Deschimag-Höchstdruck-Getriebe- Turbinenanlage von 26 0001V?8 angetrieben und erreicht eine durchschnittliche Stunden­geschwindigkeit von 20 Seemeiwn. Seinem Charakter als Tropenfahrgastschisf entspre- chend, wird dieGneisenau" vielseitige hy­gienische Einrichtungen erhalten. Das neue Schiss besitzt Einrichtungen für 146 Fahr- gäste in der ersten Klasse und 144 Reisende m der Touristenklasse. Weiterhin hat das Schiff noch 6 Laderäume bei einer Trag- fähigkeit von 11000 Tonnen. Die Besatzung zählt 265 Mann, sür die vorbildliche Unter- kunftsräume vorgesehen sind.

Verkehrsstörungen durch Schneefälle in Tirol

Der Schneesall hat in Tirol außer- ordentliche Verkehrs st örungen verursacht. Der Zugverkehr auf den Haupt­strecken war durch Kurzschlüsse stark be- hindert. In Innsbruck war ein Teil der Stadt ohne Strom. Aus der Brennerstrecke ging eine Lawine nieder, die beide Bahn­gleise verschüttete. Bei den Aufrüumungs- arbeiten entgleiste die Lokomotive eines Hilsszuges. so. daß zurzeit die Strecke nur eingleisig befahrbar ist. Auf der Vrenner- straße liegt einen halbe» Meter hoch Schnee. Schuecpslüge müssen eingesetzt wer- den. um die Straßen befahrbar z» machen. Tie Straße in das Paznanntal wurde durch einen Erdriitich verschütte! und zum Teil weggeristen. Besonders groß sind die durch den Schneesatl angerichteten Schäden in den Gärten und ans den Fluren.