.^ ^ ^

Spanien besiegt Deutschland im Fusibak-Lönderspiel nach rassigem Kamp? 2:1

Es hat nicht sollen sein! Im größten Fußballkampf des Jahres unterlag die deutsche Vertretung nach nahezu eben­bürtigem Spiel knapp mit 1:2. Es war ein hinreißendes Treffen, bei dem die Spanier ihre überragende Klasse eindeutig unter Beweis stellten. Aber auch Deutschlands Elf zeigte eine hervorragende Leistung. Der Ausgleich lag mehrmals in der Luft aber es hat nicht sollen sein. Immerhin kann gesagt werden, daß wir ein gleichwertiger Gegner waren und daß unsere Elf mit fliegenden Fahnen unterlegen ist.

75 000 warten

In Köln regierte am Sonntag allein nur König Fußball. Alle 75 000 Plätze des riesigen und schönen Kölner Stadions in Müngersdorf waren schon seit Wochen ab­gesetzt. In 22 Sonderzügen rollten im Laufe des Sonntag vormittags die aus­wärtigen Besucher an. Viele Fußgänger und Radfahrer trafen schon am Abend vorher . und in der Nacht ein und schlugen vor den Toren des Stadions ihre Zelte auf. Als um 10 Uhr die Pforten geöffnet wurden, war bald auch das Stadion mit Ausnahme der Sitzplätze besetzt. Schon eine Stunde vor Beginn war die weite Arena bis auf den letzten Platz gefüllt. Die haushoch emporragenden Ränge, mit riesigen Men­schenmengen besetzt, machten einen über­wältigenden Eindruck. Die Stimmung war glänzend, zwei Jugendspiele und Vorträge der Musikkapelle des Feldjägerkorps Berlin verkürzten die Zeit. Auf der Ehrentribüne bemerkte man u. a. auch den Neichsminister N u st.

3 Tore in der 1. Hälfte

Nach den Nationalhymnen fand eine kurze Begrüßung am Anfang des Spieles statt. Nach der von Grämlich und Ouincoces vor- geuommenen Platzwahl, bei der Grämlich mit dem Wind wählte, entspann sich ein ungemein temperamentvoller rassiger Fuß­ballkampf.

Unmittelbar nach Beginn kam Lehner schon vor das spanische Tor, aber sein Schuß ging vorbei. Der nächste deutsche Vorstoß brachte eine Ecke ein. die von Fach gut getreten, von Eizaguirre noch besser gewehrt wurde. Auf der anderen Seite kam bald auch Spanien zum ersten Eckball. Beide Mannschaften kämpften noch unruhig, hier und da fielen Strafstöße. Ouincoces und Lecue prallten bei einer gemeinsamen Abwehr zusammen, lagen am Boden, doch brauchten die Ersatz­spieler nach zweiminutiger Unterbrechung nicht einzugreifen. Der deutsche Angriff hielt an seinem Vier-Stürmer-System fest. Die Spanier schafften glänzend zusammen, vor allem wurde der rechte Flügel Vantorla- Jraragorri häufig gefährlich. In der zwölf­ten Minute erzielte Deutschland das Füh­rungstor. Janes gab an Hohmann eine Steilvorlage durch, der Halbrechte Paßte zu Conen, der von Ouincoces angegriffen wurde.

Der Saarbrücker schoß aus vollem Lauf unhaltbar ein.

Gleich darauf rettete der spanische Hüter tollkühn, indem er dem anbrausenden Lehner den Ball vom Fuß schlug. Später fiel eine zweite Ecke für Deutschland, wobei Bender den Ball ins Aus köpfte. Die Spanier fielen bereits durch glänzendes Kopfballspiel auf und verteilten die Schwerkraft des Angriffes mit stets vermutetem Wechsel auf die Flügel. Tann kam allmählich unsere Mannschaft gut in Fahrt und drückte. Gerade in dieser Zeit glückte den Spaniern in der 31. Minute der Ausgleich. Louis Regueiro ging mit dem Ball an Grämlich und Münzenberg vorbei. Paßte zum Rechtsaußen Vantorla, der flankte zur Mitte, wo der herauslaufende Buchloh mit dem anspurtenden Mittelstürmer Lan­gara zusammenprallte und den Ball ver­fehlte.

Der zu Boden stürzende Spanier

Langara schlug mit letzter Krast-

anstrengung den Ball mit dem Ab­satz ein.

Nach Wiederanstoß wurde eiu Bomben­schuß von Conen zu einer weiteren deutschen Ecke abgewehrt. Dann bekamen die Spanier wieder Oberwasser. Die deutsche Abwehr schien etwas aus dem Tritt, hatte aber m dieser Zeit ziemlich Glück. Eine Minute vor dem Pausenpfiff lag Spanien wieder in Front. Ein schöner, blitzschneller Ballwechsel

endete beim Rechtsaußen Vantorla: Buchloh wehrte seinen schwachen Schuß ab, aber

Langara besiegte den deutschen Tor­hüter aus zwei Meter Entfernung mühelos.

Torlos nach der Pause

In der viertelstündigen Pause zeigte Za- mora privatim mit einigen spanischen Er­satzspielern sein immer noch großes Können und erntete dafür den Beifall der Jugend. Unter ständigen Anfeuerungsrufen der Zu­schauer kämpfte die deutsche Mannschaft elan- voll um den Ausgleich. Es gab viele Gelegen­heiten dazu, jedoch blieben immer die aus- gezeichneten Deckungsleute der Spanier Herr der Situation. Ihrerseits rückten die Spa­nier jedoch, ohne besondere Eile zu zeigen, immer wieder vor und es gab auch noch böse Minuten vor dem deutschen Tor. Hier war jedoch die Verteidigung einschließlich Münzenberg und Bender ganz auf der Höhe. In den letzten Minuten schienen die Spanier ihr Pulver verschossen zu haben, aber auch dann glückte den deutschen Stür­mern nichts mehr.

Die Deutschen waren gut...

Im großen gesehen wartete die deutsche Nationalmannschaft mit einer guten Leistung auf, jeder Spieler tat sein Bestes. Immerhin verblieben im einzel­nen doch einige Schwächen. Busch war von Anfang an etwas unsicher und steckte damit vorübergehend auch Janes und den Läufer Bender an, doch kamen die beiden Letzt­genannten nach der Pause ganz groß in Fahrt. Bei Bender war aber immer zu be­merken, daß er auf dem rechten Fuß weniger gut spielt. Vuchloh schien nervös; das zweite Tor hätte er vielleicht verhüten können, doch zeigte er sich bei anderer Gelegenheit als Meister seines Faches. Der Prellbock in der deutschen Hintermannschaft war wieder der Mittelläufer Münzend erg. Entsprechend dem Nerzschen System bildete er mit den bei­

den Verteidigern ein schön gestaffeltes Ab­wehrtrio und gab insbesondere in der zwei­ten Halbzeit der deutschen Elf einen sicheren Rückhalt. Grämlich ließ sein längst an­erkanntes technisches und taktisches Können sprühen, er war einer unserer besten und zuverlässigsten Spieler über die ganze Dauer des großen Kampfes. Im Angriff blieb Rasselnberg zu viel hinten, erst gegen Ende des Spieles ging er nach vorne, aber da war die Abwehr der Spanier zahlenmäßig so groß geworden, daß der deutsche Sturm nicht mehr durchkam. Lehner erreichte seine Dortmunder Form nicht und auch Fath ließ im entscheidenden Augenblick Wünsche offen. Immerhin bildeten aber die beiden Außen eine scharfe Angriffswaffe. Conen war gegenüber den ungemein schnellen spa­nischen Verteidigern zu langsam, allzuoft ver­zögerte er den Schuß. Hohmann betätigte sich im Aufbau recht gut. aber vor dem Tor ist man von ihm, wie überhaupt von dem gesamten Jnnentrio, bessere Leistungen ge­wöhnt.

. Me Spanier noch besser

Die Mannschaft des Siegers setzte sich aus elf Vollblutfußballern zusammen, deren Körperbeherrschung einfach einzigartig ist. In technischer Beziehung sind alle elf Spieler den Deutschen ebenbürtig, im Kopfballspiel überragen sie. Der Torhüter Eizaguirre ist ein würdiger Nachfolger des weltberühm­ten Zamora. Ueberraschend noch besser war der Verteidiger Ouincoces, der beste Mann der spanischen Mannschaft. Aus­gezeichnete Leistungen zeigte auch der Mittel­läufer Mugueira. Die Stürmer wurden von der gesamten Läuferreihe so gut unter­stützt, daß sie nur selten die Bälle zu holen brauchten. Louis Regueiro ließ allerdings nur selten jenes Können aufblitzen, das ihn bei der Weltmeisterschaft zum besten Stürmer machte. Schiedsrichter L a n g e n u s - Bel­gien war dem Spiel ein überragend guter Leiter.

Fuhball

Länderspiele

In Köln: Deutschland Spanien 1:2 In Budapest: Ungarn Oesterreich 6:3 In Wien: Polen Oesterreich ti ö:2

Z

S

e z «lim Mütze für ItMlm»

Lärmte!» fies! im Großen Wels von Tripolis

Die deutschen Rennwagen feiern weiter in der ganzen Welt Triumphe. Nach den Erfol­gen von Mercedes-Benz im Großen Preis von Monaco und der Auto-Union in Tunis gab es am Sonntag in Tripolis einen noch eindrucksvolleren Erfolg der deutschen Fabrikate. Von fünf gestarteten deutschen Wagen endeten die drei im Nennen geblie­benen Fahrzeuge auf den ersten Plätzen. Ru­dolf Caracciola siegte aus Me ree- des-Benz in 2:38.47,6 Std. für die 524 Kilometer lange Strecke mit einem Stundenmittel von 197,993 Km. vor Varzi auf Auto-Union und sei­nem Markengenossen Fagioli.

Den drei deutschen Wagen hatten die Ita­liener ihre schnellsten Alfa Romeos und Maseratis entgegengestellt, jedoch auch in diesem, in einem unerhörten schnellen Ren nen, kamen die italienischen Wagen für die Entscheidung nicht in Betracht. Varzi steuerte schon einem sicheren Siege zu, als ihm in der 39. Runde ein Reifen Platzte und damit der Weg für Caracciola frei wurde. Auch Stuck lag ständig mit im Vordertreffen, aber auf halbem Wege ge riet sein Auto-Union-Wagen in Brand und der Nekordmann konnte sich gerade noch in Sicherheit bringen. Manfred von Brauchitsch auf dem dritten Mer cedes-Benz-Wagen schied in der 5. Runde wegen Motorschadens aus.s!)

Die 13,1 Kilometer lange Mellaha-Nund- strecke mit ihren langen Geraden gestattete den Fahrern, ihre Wagen voll auszusahren. Dafür war aber der Reifenverbrauch auf den Betonstraßen enorm und so gab es in regelmäßigen Abständen immer wieder neue Aufenthalte am Ersatzteillager und die uhrung wechselte ständig. Das Nennen er- ielt dadurch eine äußerst spannende Note und schließlich gab auch die leidige Neifen- frage zum Schluß den Ausschlag. Hans Stuck fuhr die schnellste Runde schon bald nach Beginn mit 217,728 Stundenkilometer. Die neuen zwei­motorigen Alfa Romeo von Nuvo- lari und Chiron blieben hinter den Erwartungen zurück und beide wurden so­gar zweimal überrundet, so daß auch

diese Konstruktion sich als nicht ebenbürtig für die deutschen Fahrzeuge erwies. Ergebnisse:

Großer Preis von Tripolis (524 Kilo­meter): 1. Rudolf Caracciola (Mercedes- Benz) 2:38,47,6 Stunden - 197,993 Stun­denkilometer; 2. Achille Varzi (Auto- Union). 2:39,54,2; 3. Luigi Fagioli

(Mercedes-Benz) 2:41,03,8; 4. Tazio Nu- volari (Alsa Romeo) 2:47,36,4; 5. Louis

Deutsche Meisterschaft Gaugruvve III

In Kassel: »anau 93 Svvag. Fürth 1:8 In Stettin: Stettiner SC. Schalke 04 0:6

Auf dem Weg zur Gauliga Ga« Württemberg

Spvaa. Bad Car nstatt - FC. Tailfingen 6:6 VM. Heidenbeim KV. Zuffenhausen 3:1 VM. Schwenningen B'V. Fricdrichsbafen 2:1 Ga« Bade«

Amicitia Viernheim Germania Brötzingen 4:3 Ga« Bayer»

Union Augsburg FC. München

Auf dem Weg zur Bezirksklasse

Abteilung Unterland

FV. Neckargartach TSKG. Weilimdorf SvV. Sternbach-Hall Besigheim Abteilung Stuttgart

Eintracht Stuttgart VfB. Obereblingen Abteilung Hoheuzollcr»

TSV. Ebingen PSB. Stuttgart Abteilung Schwarzwald VfL. Nagold - Weigheim Aistaig Dornstetten Abteilung Bodcusce TGem. Biberach 08 Friedrichshofen Abteilung Alb

FV. Senden Vorwärts Faurndau SvV. Söflingen FB. Unterkochen

2:4

0:2

6:3

0:3

0:3

8:2

1:1

2:2

2:3

0:5

Gesellschaftsspiele

Stuttgarter SC. Bayern München 2:0

SvV. Waldhof Bayern München (Sa.i 2:1 Dresdener SC. Stuttgarter Kickers 3:1 VfB. Stuttgart - FC. Lellbach 11:0

SvFr. Ehlingen SvV. Fenerbach 1:3

Normannia Gmünd SB, Heilbronn 96 3.2

SvSr. Lauffen - FV. Kirchheim-Neckar 3:2 Germania Bietigheim VM. Gatsbura 3.3 SvV. Metzingen - SvV. Schorndorf 2:1

TSK. Hedelfinaen Eintracht Neuulm 3:1 SpVga. Untcrtürkheim Eintracht Neuulm 3:0 FC. Eislingen SvV. Reutlingen 1:2

Handball

Deutsche Meisterschaft ' Puukteruude der Miinuer Gaugruvve III

SV. Waldhof - TBd. Göppingen 10:7

PSV. Hannover TV. Sieaburg-Müllborf 9:6 Gaugruvve IV

RSV. 98 Darmstadt Rasensv.^Mülheim 11U0

Hindcnbura Minden PSV. Hamburg Gaugruvve II

Svortfr. Leipzig SvVag. Fürth Post Ovveln CT. Kassel

Gaugruvve I

PSB. Magdeburg PSB. Berlin Greif Stettin - Bischofsburg

Pokalrunde der Frauen

VM. Mannheim Kölner BC.

Fortuna Leipzig Eintracht Frankfurt Frauen SC. Magdebur "

SC. Charlottenburg

Prussia Samland

9:8

8:6

18:5

4:5

5:1

i Milinriurk 4:3

DB. Eimsbüttel 0:8

Königsberg 11:0

Württ. Gauklasse

TSV. Süßen - TGes. Stuttgart 8:7

Ausstieg zur Gauklasse

TBd. Cannstatt - TSV. Schnaitheim 11:5 TGem. Ehlingen TGem. Schwenningen 8:6

Chiron (Alfa Romeo) 2:49,14; 6. Dreyfuß (Alfa Romeo) 2:49,15,4; 7. Sommer (Ma- serati) 2:50,20,2; 8. Widengren (Maserati); 9. Zehender (Maserati); 10. Carraroli (Ma. serati): 11- Tadini (Alfa Romeo) (sämtliche Teilnehmer überrundet).

FaMitensiW bei im SaMMeisterjW

Bei den Spielen um die Deutsche Hand­ballmeisterschaft der Männer und der Frauen wurden am Sonntag die je vier Vereine fest­gestellt, die nun nach dem Pokalsystem die Vorschlußrunde zur Handballmeisterschaft be­streiten. Wie erwartet, setzten die Favoriten in den Gruppen der Männer ihren Sieges­zug auch am letzten Spieltag der Punkt­runde fort. In der Gruppe III leistete der Turnerbund Göppingen dem SpV. Waldhof erheblichen Widerstand, mußte aber schließlich die Ueberlegenheit der Wald- höfer mit 10:7 anerkennen. SpV. Waldhof, Polizeisportverein Magdeburg, Sport­freunde Leipzig und MSB. Hindenburg Minden als Gaugruppenstegcr bestreiten nun die Vorschlußrunde der Männer.

Auch bei den Frauen setzten sich die Favoriten durch. Lediglich Eintracht Frank­furt kam bei Fortuna Leipzig nicht zu dem erwarteten Erfolg. Hier bestreiten Sport­klub Charlottenburg, Altmeister TV. Eimsbüttel, VfN. Mannheim und Fortuna Leipzig nun die Vorschlußrunde um die Meisterschaft.

In Württemberg

Im württembergischen Handball wurde am Sonntag unter die Gauklassespiele der Spiel­zeit 1934/35 der Schlußstrich gezogen. In Süßen trafen sich die Turngesellschaft Stuttgart und der T S V. S ü ß e n. In einem durchaus ebenbürtigen Spiel trennten sich beide Mannschaften mit einem 8:7-Sieg

der Süßener. Eine Aenderung im Tabellen­bild ist nicht eingetreten.

Die Aufstiegsspiele der Bezirks­klassemeister brachten am Sonntag mit der Begegnung der beiden Tabellenführer TG. Eßlingen und TG. Schwenningen ein Spiel von vorentscheidender Bedeutung. Die Turngemeinde Eßlingen, der man von Anfang an gewisse Außenseiteraussichten ein­räumte, festigte ihre gute Position durch einen 8:6-Sieg über die Turngemeinde Schwenningen, wobei die bessere Leistung in der ersten Halbzeit für den Sieg ausschlag­gebend war. Der Turnerbund Cann­statt ließ dem TSV. Schnaitheim auf dem Vurgholzhof nicht viel Gelegenheit, zum Sieg zu kommen, wenngleich der Donau­meister in der ersten Halbzeit tapferen Wider­stand leistete. In der zweiten Hälfte ließen die Schnaitheimer dann mächtig nach und Cannstatt kam zu einem hohen 11:5-Sieg.

Mit Sieg und Niederlage endigte die Schwabenreise des Boxgaues Niederrhcin. Nachdem die in der Rangliste des Neichs- sportwartes als beste deutsche Staffel bezeich- nete Mannschaft des Gaues Niederrhein in Stuttgart von Württemberg klar mit 11:5 geschlagen worden war, trat ihnen am Samstag in Ludwigsburg eine zweite württ. Vertretung gegenüber. Diesmal blie­ben die Rheinländer mit dem umgekehrten Ergebnis von 5:11 siegreich.