und zum Teil noch andauernden Kämpfen bis jetzt auf 25 bis 30 Mann zu schätzen. Die Verluste der anderen Formationen, vor allem des Schutzkorps, sind im Augenblick noch nicht bekannt.
Wieder Ruhe in Oesterreich
Die aus Oesterreich einlangenden Berichte lassen erkennen, daß die Aufstandsbewegung in Stei: mark und Kärnten im Abflauen begriffen >t und vor der Beendigung steht. Im umfassc.iden Angriff von Westen. Norden und O ten konnte das mittlere Ennstal g säubert werden.
In Kärnten bei St. Veit an der Glan und im Lavanttal aufflackernde Unruhen sollen wfort unterdrückt worden sein.
Oesterreichische Flüchtlinge an der deutschen Grenze verhafket
Aus der Gegend von Kollerschlag versuchten österreichische Flüchtlinge, die deutsche Grenze zu erreichen. Hierbei entwickelte sich eine Schießerei mit schwerbewaffneten Heimwehrhaufen. Acht »Flüchtlinge erreichten, teilweise verwundet, die deutsche Grenze, wobei sie drei österreichische Zollbeamte, die sich ihnen in den Weg stellten, überwältigten und sie über die Grenze schleppten.
Die deutsche Grenzpolizei erschien sofort an Ort und Stelle und verhaftete die österreichischen Flüchtlinge. Die österreichischen Beamten wurden den österreichischen Grenzbehörden übergeben.
Wer hak in Oesterreich geputscht?
Im übrigen bedarf die Urheberschaft des Handstreiches in Wien noch einer weitgehenden Aufklärung. Es ist auffällig, daß Wohl Dr. Dollfuß, nicht aber der in Oesterreich weil mehr gehaßte Minister Fey sein Leben ei »gebüßt hat. Auffällig ist weiter, daß Dr. Ri n t e l e n, der in Graz bei seiner Familie auf Urlaub weilte, so rasch bei der Hand war, ausfällig ist, daß auch der Unterrichtsminister Tr. Schuschnigg mit Dr. Nin- telen verhandelte.
Man weiß seit langem von den schweren Gegensätzen, die im Kabinett Dollfuß bestanden haben, man weiß, daß Fey vor nicht allzulanger Zeii in Budapest war, um Stimmung für ein Kabinett Fey zu machen.
Die gegen das Reich in so unverschämter Weise hetzende Presse — das Stichwort wurde von gewissen Wiener Blättern gegeben — wird also gut daran tun, zunächst einmal diese Fragen zu klären, ehe sie das Reich beschuldigt.
Was das AuSlaad lagt
Rom, 27. Juli. In den Artikeln von Gayda im „Giornale d' Jtalia", von Forges in der „Tribuna" und von Casini, dem Direktor des Lavoro Faszista, findet sich am Freitag abend der Beginn einer etwas ruhigeren Sprache und ruhigeren Betrachtung der Dinge. Man rückt von dem Plan eines gemeinsamen diplomatischen Schrittes der Mächte ab, mit dem Hinweis darauf, daß Italien schon kräftig für sich selbst Sorge getragen habe, was nicht nur Italiens formelle Verpflichtung, sondern ein wichtiger Grundsatz seiner ganzen Politik sei. Die getroffenen Maßnahmen Italiens garantierten, daß kein Anschlag airf die österreichische Unabhängigkeit erfolgen könne, ohne das direkte Eingreifen Italiens hervorzurnfen.
Paris, 27. Juli. Die Ernennung v. Papens zum Sondergesandten des Reiches in Wien hat offenbar die Pariser Presse bis zur ohnmächtigen Wut aufgestachelt. Die gesamte Abendpresse bezeichnet diese Ernennung als einen Schachzug, durch den sich die Weltöffentlichkeit nicht täuschen lassen werde; trotzdem klingt gerade durch die gehässigsten Kommentare der Respekt vor dieser Maßnahme des Führers durch. Blätter wie „L'Jnformation" und „Paris Soir" ergehen sich dabei in üblen Unterstellungen in Bezug auf die deutsche Innenpolitik und scheuen nicht vor unerhörten Beschimpfungen der Person des Vizekanzlers v. Papen zurück. Immerhin erklärt ein Blatt wie der „Temps", vorläufig müsse man die möglichen Rückwirkugen der Ermordung von Dollfuß ebenso vorsichtig wie wachsam beobachten.
Hingegen beginnt die englische Presse, die Dinge vernünftig zu betrachten. Sie stellt in immer weiterem Maße fest, daß ein Beweis für die Unterstützung der Revolte in Wien durch Deutschland nicht vorliege und daß es sich bei diesem Handstreich nur um eine rein innerösterreichische Angelegenheit gehandelt habe. Die deutsche Haltung sei durchaus einwandfrei gewesen. Bloß die „Times" leisten sich noch unerhörte Ausfälle gegen das Reich.
In den Kabinetten hat bereits eine ruhigere Beurteilung Platz gewonnen. Die auf Urlaub befindlichen britischen Botschafter in Berlin und Rom brechen ihren Urlaub nicht ab.
Im übrigen beschäftigt man sich auch bereits mit der Frage nach den Urhebern der Revolte, wobei immer wieder die Frage aufgeworfen wird, warum die Aufständischen nicht Fey und Karwinsky auch getötet habe«.
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Wien, 27. Juli. Der Präsident des österreichisch-deutschen Volksbundes. Generaldirektor Neubacher, Professor Hugelmann und der Generaldirektor der Alpinen Montangesellschaft, Dr. Apold, wurden in Haft genommen.
Einheit von Varlei und Staat
München, 27. Juli. Die Reichspreffe- stelle der NSDAP, gibt bekannt: Der Führer hat in seiner Eigenschaft als Reichskanzler zur weiteren Vereinheitlichung von Partei und Staat angeordnet, daß die Partei mehr noch als bisher dadurch zur gesetzgeberischen Arbeit herangezogen wird, daß der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, oder von ihm bestellte Referenten das Recht erhalten, an der Bearbeitung von Gesetzentwürfen sämtlicher Reichsrefforts teilzunehmen.
Gemeinsame Schulung der VO.. SA..SS..SI.. Arbeitsdienst und Vauernschast
Berlin, 27. Juli.
Der Beauftragte des Führers zur Ueber- »achung der gesamten Schulung und Erzie- tzmg der nationalsozialistischen Bewegung, keichsleiter Alfred Rosenberg, hat in Verfolg des seiner Beauftragung zugrundeiegenden Auftrags des Führers: Sicherheit xr Einheit der gesamten Bewegung, eine Entscheidung herbeigeführt, die auf die küns- lge Entwicklung der verschiedenen Gliederungen der gesamten PO., SS., SA., HI., des Arbeitsdienstes und des Bauerntums von stößter Bedeutung ist und die durch nichts « erschütternde Einheit der NSDAP, erneut mter Beweis stellt.
Die Verwirklichung eines dahinzielenden Vorschlages des Reichsleiters Alfred Rosenberg ist durch die gemeinsame Kundgebung der für die verschiedenen Gliederungen der Bewegung Verantwortlichen Reichs- keiter und Führer gesichert:
„Wir stimmen dem Ersuchen des Beauftragten des Führers für die Ueberwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Erziehung und Schulung der NSDAP., Parteigenosse Alfred Rosenberg, bei, zweimal im Jahre Gemeinschaftsschulen aller Gliederungen der NSDAP, einzurichten und durch diese gemeinsame Arbeit die weltanschauliche und staatspolitische Einheit der NSDAP, und die Un- erschütterlichkeit des nationalsozialistische» Wollens zu dokumentieren.
Berlin, im Juli 1934.
gez.: R. Walter Darre, Reichsbauernführer, Reichsminister;
gez.: Konstantin Hier!, Reichsführer deS Arbeitsdienstes, Staatssekretär;
gez.: Heinrich Himmler, Reichsführer der SS.;
gez.: Dr. Robert Ley, Stabsleiter der PO.;
gez.: Viktor Lutze, Chef des Stabes der SA.;
gez.: Baldur von Schirach, Jugendführer des Deutschen Reiches."
Bei einer Besprechung mit den Schulungsleitern der verschiedenen Gliederungen hatte Reichsleiter Alfred Rosenberg die Anfänge der Bewegung geschildert, wo oft der Politische Leiter Personengleich war mit dem SA.- Führer und oft auch noch andere Gliederungen der NSDAP, leitete. Bei dem Größerwerden der Bewegung wurde eine Arbeitsteilung notwendig und heute sehen wir, daß jedes Arbeitsgebiet so riesige Menschenzahlen umfaßt, daß die Erfüllung der Pflichten innerhalb des Sondergebietes schon die ganzen Menschen beansprucht. Nichtsdestoweniger ist aber heute im Kampfe für die nationalsozialistische Bewegung und auch für den Ausbau des neuen Reiches notwendig, daß Vertreter sämtlicher Organisationen und der verschiedenen Gaue auf längere Zeit Zusammenkommen, sich näher kennen lernen, eine gemeinsame weltanschauliche Schulung durchwachen. Zu diesem Zweck schlug Parteigenosse Nosen- berg vor, etwa zweimal im Jahre einen Monat für Gemeinschaftsschulen sreizuhalten. In ihnen sollen Vertreter aller Gliederungen der Bewegung sich vereinigen und im Laufe des Zusammenseins alle Fragen der Bewegung, alle Sorgen ihres Gaues und
ihrer Arbeitsgebiete besprechen. Jede dieser Gliederungen soll den übrigen über ihre Arbeit, über die Geschichte ihres Sondergebietes und über kommende Aufgaben berichten, damit jeder Teil der Bewegung ein lebendiges Wissen von der Arbeit der übrigen Gliederungen besitzt. Dieses Zusammenwirken wird die Einheit der Partei noch weiter fördern und der ganzen Welt die unerschütterliche Kameradschaft aller beweisen. Der Vorschlag vom Parteigenossen Alfred Rosenberg wurde von sämtlichen Vertretern mit Freuden ausgenommen. Neichsschulungsleiter Parteigenosse Chodes sicherte für die Durchführung des Planes die zur Verfügungstellung geeignete Schüler- bezw. Schulungsburge« zu.
Richtlinien -er Körper-Erziehung
Eine Rede des Relchssportführers zu den deutschen Kampssplelen
Nürnberg, 27 .Juli. Im Rahmen der 4. Deutschen Kampfspiele fand der erste Kongreß des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen statt. Auf dieser Tagung im großen Saale des Kulkurvereins hielt der Reichssportführer Gruppenführer v. Tschammer und Osten eine richtunggebende Rede über die Neugestaltung der deutschen Leibeserziehung.
Leibesübungen müßten immer im Zusammenhang mit den Anschauungen und der Haltung der Zeit betrachtet werden. Daraus ergebe sich für den nationalsozialistischen Staat die Grundhaltung für Ziel und Weg der Leibesübungen.
Der Reichssportführer gab dann Kenntnis von den bereits abgeschlossenen oder angestrebten Vereinbarungen mit dem Reichsminister für Erziehung, Wissenschaft und Volksbildung, dem Arbeitsdienst, dem Chef des Stabes und der Reichsjugendführung. Der Reichssportführer wird an der Durchführung der Leibesübungen als eines wesentlichen Teiles der Gesamterziehung der Hitlerjugend maßgeblich beteiligt. Dabei vertrat der Reichssportführer den Standpunkt, daß die Jugendlichen des Reichsbundes für Leibesübungen Mitglieder der HI. sein müssen. Die von der HI. eingegliederten Vereine des Reichsbundes blieben weiterhin Mitglieder
der zugehörigen Turn- und Sportvereine. Me HI. verzichte grundsätzlich auf Reihenspiele und Meisterschaftskämpfe. Hinsichtlich der weltanschaulichen Schulung in der Diet- arbeit sei mit dem Stellvertreter des Führers, Reichsminister Heß, eine positive Zusammenarbeit mit den Organisationen der Partei vereinbart.
Alle diese Vereinbarungen bedeuteten die politische Anerkennung des Reichsbundes als einer Institution der Leibesübungen durch Staat und Partei.
Unter den vom Reichsbnnd durchgeführten Veranstaltungen stünden die Deutschen Kampfspiele, die sich immer mehr zu Volksfesten entwickeln sollen, an erster Stelle. Für die fachlichen und technischen Aufgaben würden Aemter unter Verantwortlichen vom Reichssportführer ernannten Leitern errichtet. Die bisherige Gaueinteilung werde übernommen, die weitere Unterteilung erfolge nach den jeweiligen Notwendigkeiten.
Die erste Aufgabe und besondere Sorge des Reichssportführcrs solle sein: Den Reichsbund für Leibesübungen zu einer verschworenen Gemeinschaft von Männern und Frauen zu machen, die in der Einsatzbereitschaft für den nationalsozialistischen Staat ihre höchste Ehre sieht.
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Ein typisches BilL von den Kämpfen in Wie«: Ein verwundeter Wachmann wird durch et»
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Fenster des Ravaghauses (SenLergesellschaft) abtransportiert.
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Stnttgart, 27. Juli.
Nachdem der Reichsschatzmeister Pg. Schwarz eine Sammlung für die Durchführung des Ncichsparteitagcs genehmigt hat, ordnet die Rauleitung an:
1. In allen Veranstaltungen der Partei und ihrer Gliederungen sind Listen auszulegen. Die Besucher der Veranstaltungen werden in gebührender Form gebeten, Beitrage für den Reichsparteitag zu zeichnen.
2. In allen Parteidienststellen und Geschäftsstellen de: NS.-Presse werden Ein- zeichnungslisten ausgelegt.
3. Die Bevölkerung und die Angehörigen aller Gliederungen der Partei werden aufgefordert, durch Einzeichnung in die ausgelcgten Listen die Durchführung des Reichsparteitages zu unterstützen.
4. Haus- und Straßensammlungen sind verboten; im übrigen gelten die Anordnungen des Gauschatzmcisters.
5. Alle Parteigenossen und alle Mitglieder der Gliederungen der Partei werden ausgefordert, sich für den Erfolg der Samm. lung einzusetzen.
Friedrich Schmidt, stellv. Gauleiter.
Willi Merkls Wer Brief
Breslau, 26. Juli.
Die schlesischen NS.-Zeitungen vervffent- lichen einen Brief des verstorbenen Führers der deutschen Himalaja-Expedition Willi Merkl, den dieser am 6. Juni, unmittelbar vor seinem Aufbruch vor« Hauptlager, geschrieben hat. Der Brief ist an den Bezirkstnrn- und -Sportleiter Wög bei der Reichsbahndirektion Breslau gerichtet und hat folgenden Wortlaut:
„Vor meinem Aufbruch in die Hochlage, des Rang« Parbat ist es mir ein Bedürfnis. Ihnen für Ihre treue Mitarbeit an der Finanzierung der deutschen Himalaja-Expedition 1934 im Namen aller Teilnehmer herzlichst zu danken. Ich bitte Sie vielmals, diesen Dank auch allen begeisterten Mitarbeitern zu übermitteln. Es ist doch eine bis jetzt einzig dastehende Tat, daß hunderttausende von deutschen Eisenbahnern eS fertiggebracht haben, eine große Expedition für den Himalaja auszurüsten. So etwas ist nur in Deutschland möglich. Für Deutschland werden wir kämpfen und werden alles daransetzen, den ersten Achttausender für Deutschland zu erobern. Mit den herzlichste» Grüßen auch von allen Kameraden der Ranga - Parbat - Front. Heil Hitler! Willi M-rkl."
Ftiegerlager Wafserkuppe, 27. Juli.
Der deutsche Segelflugsport hat am Donnerstag einen neuen Erfolg errungen. Wolf Hirth stieg au? Moazagotl zu einem Fernflug ans, der ihn bis nach Schlesien brachte, wo er nach sechsstündigem Fluge bei Görlitz glatt landete. Er hat damit 3 6 0 Kilometer zurückgclegt und den Weltrekord des Darmstädters Fischer um mehr als 100 Kilometer überboten. _
Berlin, 27. Juli.
Als Sondertreuhänder für die gesamte Industrie des Reiches hat Treuhänder Dr. Däschner eine Tarifordnung erlassen, die eine Reihe vorbildlicher sozialer Verbesserungen bringt. Zu diesen gehört auch die bisher meist nicht üblich gewesene Bezahlung von Wochenfeiertagen bei Bezahlung nach Stundenlohn. Nach der Tarifordnung werden für einen Osterfeiertag, für den 1. Mai, für einen Pfingstfeiertag und für einen Weihnachtsfeiertag die Stundenlöhne für die Normalarbei'tszeit bezahlt.
Im brennenden Wald erstickt
Die Waldbrände in der Gegend von To ui lon haben sich immer mehr ausge- breitet. Auch das Calvairgehölz bei Toulo, steht in Flammen. Die Feuerwehr, Soldaten und Matrosen helfen bei den Löscharbeiten, Dabei wurde die Leiche eines Zivilisten aufgefunden, der im Rauch erstickt ish
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