dern, den Herren Dr. Mentzel und D u i s- b er g, wird in Zukunft auch Herr William WilkenZ, Hamburg, dem Vorstände der Ala angehören.

Diese für weite Kreise überraschenden Mit­teilungen beweisen zur Genüge, daß die Ala- Anzeigen AG. den Typus einer neuen deut­schen Werbezentrale darstellt. Alle Leiter und Mitarbeiter der Nationalsozialistischen An- zeigen-Zentrale (NAZ.) sind in Anerkennung ihrer besonderen Verdienste in die neue Ala übernommen worden und sie werden nun ge­meinsam mit den bewährten Kräften der Ala die großen Aufgaben zu lösen haben.

Am vergangenen Samstag wurde die Gründung der neuen Ala in Berlin im fest­lich geschmückten Saale desBahernhofes" gefeiert. Nach dem Fahneneinmarsch sprach der langjährige und bewährte Direktor der Ala. Herr Dr. Wentzel. die Begrüßungs­worte, worauf er Herrn Präsidenten Rei­ch a r d das Wort zu einer mit stürmischem Beifall aufgenommenen Rede gab. Herr Prä­sident Neichard führte u. a. aus:

Seien Sie überzeugt, daß wir durch die Veränderung der Mehrheitsverhältnifse der Ala einen Schritt weitergekommen sind in dem Willen und Wollen der nationalsozia­listischen Bewegung. Wir führen hier die Ala- Anzeigen AG. und die Nationalsozialistische Anzeigen-Zentrale zusammen zu einer ge­meinsamen Arbeit, zu einem gemeinsamen Wollen. Große Aufgaben stehen Ihnen bevor. Ich habe keinen Zweifel, daß Sie diese Auf­gaben lösen werden. Sie haben eine große Verantwortung! Die Verantwortung geht dahin, das, was der Führer uns vorschreibt, was der Führer will, gewissenhaft auszufüh­ren, jeder einzelne an seinem Platz; ob an leitender, ob an mitarbeitender Stelle, ist einerlei. Wir müssen das Ziel erreichen! Wir müssen die Sauberkeit im Anzeigenwesen, all das, was der Werberat begonnen hat. weiterführen. Sie haben die Verantwortung dafür, die Werbunglreibenden zu beraten und richtig zu führen!"

Mit warmen, anerkennenden Worten führte Herr Präsident Reichard den neuen Leiter der Ala, Herrn Finkenzeller, ein, der dann eben­falls in einer kurzen Ansprache das Wollen und den Weg der neuen Ala aufzeigte.

Es sei kein Zufall, so betonte Herr Finken­zeller, daß sich der Werberat der deutschen Wirtschaft und die nationalsozialistische Be­rgung in zwei Führerpersönlichkeiten, näm­lich dem Präsidenten des Werberatcs der deutschen Wirtschaft und dem Reichsleiter für die Presse der NSDAP., vereinigt haben, um die Führung der Ala für die Zukunft zu übernehmen. Durch das Werberatsgesetz sei dem Anzeigenwesen ein neuer Weg gewiesen worden.

Die Ala soll ihren Namen dadurch haben, daß jeder, ganz gleich, ob Freund oder Feind, anerkennen muß: Die Ala ist die beste An- noncen-ExPedition, die es je gegeben hat und die es je geben wrrd. Es gibt in der Ala keine andere Wertung als die der Leistung. Der­jenige, der der Ala und der deutschen Wirt­schaft am besten dient, der die größten Er­folge aufzuweisen hat, der wird auch immer die größte Achtung genießen, weil er die Ach­tung verdient."

Gericht über

Großkampftage gegen

Stuttgart, 23. Mai.

Die Gaupropagandaleitung des Gaues Württemberg/Hohenzollern der NSDAP, er­läßt folgenden Aufruf:

Trotz der gigantischen Aufbauarbeit, die der Nationalsozialismus in den 15 Monaten seiner Asiachtergreifung vollbracht hat, wagt sich noch immer die Kategorie jener Ewig- Gestrigen auf den Plan, die teils aus Un­wissenheit, teils aus böswilliger Verdrehung der Tatsachen, an diesen und jenen Maß­nahmen der Regierung etwas zu mäkeln und auszusetzen hat. Sie maßen sich, an, in weni­gen Wochen das zu schaffen, was das ge­samte Volk unter nationalsozialistischer Füh-

rung in unermüdlicher Arbeit Schritt für Schritt, Monat für Monat dem Schicksal abringt. NnHts ist ihnen zu groß und zu er­haben, als daß davon ihre Nörgelsucht und Kritikasterei Halt machen würde. Im Gegen­teil! Sie tragen eine lächelnde, überhebliche Miene zur Schau, sie nörgeln und stänkern, sie Hetzen und sabotieren, sie sind die Urheber jener dunklen Gerüchte, deren sich die Mäu­ler verantwortungsloser Intriganten be­dienen. Und das alles angesichts einer Auf­bauarbeit, deren Leistungen und Erfolge eigentlich alle zum Verstummen bringen müßte.

Gewiß, es sind auch Fehler gemacht wor­den, gewiß ist noch nicht alles so, wie es sein sollte.' Wir scheuen uns nicht, dies einzuge­stehen. Aber müssen denn diese Kleinigkeiten nicht samt und sonders versinken vor dem Wunder der deutschen Volkwerdung, vor dem frischen Strom jungen Lebens, dessen belebender Pulsschlag die ganze Nation er­faßt hat?

Hat man schon vergessen, daß die seit Jahr­tausenden erstrebte

Einigung Mer DomMn

unter Adolf Hitlers Führung Tatsache ge­worden ist? Weiß man nichts mehr von Parteiunwesen und Klassenhaß, dem über Nacht mit starker Faust ein Ende bereitet wurde? Ist es nicht einzig und allein dem Nationalsozialismus zu verdanken, daß Kirche und Staat nicht im Blutrausch des Bolschewismus untergingen? Oder sollte die Erinnerung an die KorruP-

Geschäftliches (außer Verantwortung der Schriftleitung)

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Staatsfeinde

die Nörgler und Stänker

tion des Systems schon verlöscht sein, weil ihre Träger so überraschend schnell von der Tribüne des Politischen Geschehens abzu­treten gezwungen waren?

Wie verächtlich sind doch diese Querulan­ten und Besserwisser, die von all dem nichts ^ zu wissen scheinen, die selbst ihrem hem- * mungslosen Betätigungsdrang freien Lauf lassen, wenn ein in dumpfer Verzweiflung erstarrtes Volk aus seinem Elend emporge­rissen und neue Lebensschaffung in die Her­zen von Millionen deutscher Volksgenossen gepflanzt wird.

Du deutsches Volk, erkenne jetzt die Miesmacher, Hetzer, Kritikaster und Re­aktionäre in ihrer ganzen Erbärmlichkeit, du selbst sollst nun einmal Schluß machen mit diesen Ewig-Gestrigen, denn wer die Negie­rung angreift, der greift das deutsche Volk an!

In den Ohren soll jenen die Verachtung des Volkes gellen, vielleicht, daß sie dann endlich die historische Größe der Stunde er­kennen! Vielleicht kommt es ihnen dann end­lich zum Bewnßsein, wie unendlich schwer der

Aufbau einer völlig zugrunde gerichteten Wirtschaft

war. Vielleicht lernen sie dann die Größe der Opfer ermessen, mit denen das deutsche Volk unter Führung Adolf Hitlers das Winter- h ilfs w e rk zum siegreichen Abschluß brachte.

Vielleicht sehen sie auch ein, daß es keine Kleinigkeit war, der Arbeitslosigkeit in knapp fünfviertel Jahren so Herr zu wer­den, daß in diesem Zeitraum die Hälfte aller Erwerbslosen wieder in den Arbeits­prozeß eingcgliedert werden konnte und vielleicht wissen sie schließlich auch, wie es um Bauernstand und Mittel st and bestellt gewesen wäre, hätten nicht in letzter Stunde die Gesetze der Regierung Hitlers den drohenden Zusammenbruch verhindert Mit Zuversicht steht nach diesen gewaltigen Erfolgen das deutsche Volk hinter seinem Führer, desto notwendiger ist es jedoch, die kleine Gruppe seiner Gegner endgültig und restlos zu vernichten.

Eine nie gesehene Versammlung s- velle rollt in diesen Tagen über Deutsch­land hinweg, die alles mit sich reißen muß in heiligem Zorn gegen die Störenfriede des nationalsozialistischen Aufbaus.

In rund 2000 Versammlungen trommelt allein der Gau Württembcrg- Hohenzollern gegen Reaktion und Mies- machertum. Auch die letzte schwäbische Ge­meinde wird von dieser Versammlungswelle erfaßt. Bekannte Reichsredner, 80 Gaured­ner, 280 Kreisredner und 140 Hilfsredner, zusammen also 500 Redner, führen die Vernichtungsschlacht. Alle alten, bewährten Kämpfer haben sich restlos für die Aktion zur Verfügung gestellt, die in der Haupt­sache an

fünf Großkampftagen,

am 26. und 27. Mai, 1., 2. und 3. Juni, mit unerhörter Schlagkraft im gesamten Gau­

gebiet durchgeführt wird. Sämtliche anderen Veranstaltungen sind an diesen Tagen zu. rückzustellen. Alle Gliederungen der NSDM einschließlich SA., SS. und HI., beteiligen sich demonstrativ an dem Großkampf gegen die Nörgler und Hetzer, der gleichzeitig ei» Treuegelöbnis für Adolf Hitler ist. Jeder Volksgenosse nimmt aktiv an die- senr Kampf teil!

Keiner darf abseits stehen, keiner darf es sich nehmen lassen, sich dieser Demonstration des gesamten Volkes anzuschließen. Ausreden und Ausflüchte kann es hier nicht gebenl So trügt jeder sein Teil dazu bei, dem real- tionären Spuk der Miesmacher und Oueru- lanten ein schnelles und verdientes Ende zu bereiten.

An der Spitze der Versammlungsaktio» stehen Neichsstatthalter und Gauleiter Murr, Ministerpräsident Mergentha- ler, Innenminister Dr. Schmid, Wirt, schaftsminister Dr. Lehni ch, Staatssekretär Wald mann, stellvertretender Gauleitn Schmidt, Pvlizeidirektor Dreher-Ulm und Oberbürgermeister Dr. Strölin- Stuttgart, ferner die Parteigenossen Ar- nold, Bätzner, Blankenhorn, Butz, Dr. Fritz Cuhorst, Herm. Cuhorst, Dempel, Diemer, Dr. Drück, Eich- Müller, Entenmann, Ettwein, Fiechtner, Fritz, Eugen Glaser, Göhrum, Hillburger, Holweger, Huber, Jäckle, Dr. Keller, Kiehn, Kien er, Dr. Klett, Klemme, Kling, Köhler, Ko pp, Krauß, Kurz. Dr. Lechler, Lorenz, Lüdemann, Luib, E. M a i e r, O. Maier, Mauer, Dr. Mat- t h e i ß, M e tz g e r, K M o ß m a n n, M ü l- l e r, Th., Mutschler, Dr. Pfannen- schwarz, Raeder, Reiner, Sauer, P., Schule, Selb old, Speidel, Stähle, Dr. Stehle, Steinegger, v. Stockmaher, Stümpfig, Thur- ner, Trefz, Weinmaher, v. Wran- gell und Alfons Zeller.

Schwäbisches Volk! Du bist noch immer in vorderster Front gestanden, wenn es dem Kampf um Deutschland galt. Auch jetzt, da wir die versteckten Feinde im In- nern vernichten werden, wirst du dem Füh­rer deine Gefolgschaft nicht versagen. Nach Abschluß der Versammlungsaktion wolle» wir dem Führer melden können:Würt­temberg ist frei von der Land­plage der Miesmacher und Hetzer!"

Gaupropagandaleitung Gau Württemberg-Hohenzollern der NSDAP

Rücktritt von Knvx gefordeil

London, 22. Mai.

Daily Mail" verlangt in einem Leitaufsch wiederum, daß die britische Regierung den bw tischen Vorsitzenden der Saarkommission, Knoz zum Rücktritt veranlassen solle. Das Blatt sagt Die Erbitterung in Deutschland nimmt z« Die Deutschen kommen zu der Ileberzeugung daß der Völkerbund beabsichtigt, die Bedingun­gen der Volksabstimmung so zu gestalten, das eine Entscheidung zu Deutschlands Gunstei verhindert wird. Aber was aus dem Saarge biet wird, geht Großbritannien nichts an. Kei> britisches Interesse steht in diesem Gebiet ach dem Spiel."

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(46. Fortsetzung.)

Sie wußten beide, daß sie sich gehörten. Der Worte be­durfte es nicht Es genügte schon, wenn beim Anblick einer be­sonnten Waldhöhe oder beim Belauschen eines Vogelliedes ihre Blicke sich fanden.

Sie waren vollkommene Liebende. Durch Iahrmillionen halten sie zueinander gefunden, ihre Herzen hatten sich ver­mählt. waren rauschend ineinander verströmt. Vertrau: und doch eins dem andern rätselhaft, vereint und doch durch Abgründe voneinander getrennt.

Einmal hatte ihn Jenny ertappt, wie seine Augen die Um­risse ihres Körpers gleichsam abtasteten. Für eine Sekunde hatte eine >ähe Röte ihr Gesicht überflutet, doch dann war es wie e:n heißer Hauch von den Füßen her in ihr hochgestiegen. Eine schimmernde, weiche Schwäche überfiel sie. Sie reckte sich und blickte ihn mit prangenden Au-gen an.

Fritz Wendrich hatte nichts gesagt und nichts getan. Aber seit dieser Stunde wußten sie von der unlösbaren Gemein­schaft ihres Weges.

Wenorich warf einen besorgten Blick auf den Tachometer. Er stand aus fünfundreißig.Könntest du nicht schneller fahren? Wir haben noch fast zweihundert Kilometer bis Wiesbaden!"

Jenny preßte die Lippen aneinander und starrte auf die fahibeleuchtete Straße.

Plötzlich stieg die Geschwindigkeit. Di« Straße senkte sich zu einer Talsohle, schnitt hell in di« dämmernde Tiefe eines Eichenwaldes

Da zerrissen Jennys Kräfte.Ich kann nicht mehr!" stöhnte sie und brachte mit einem Ruck den Wagen zum Stehen

Wendrich wollte sich um sie bemühen, doch sie wehrte ihn mit fiebrig glänzenden Augen ab.

Wir wollen aussteigenl" schlug er vor.Leg dich im Wald ein wenig aufs Moos, dort ist es kühler. Vielleicht kannst du dich etwas erholen!"

Er geleitete sie vom Straßenrand weg in die grüne Däm­merung

An der Tat lastete die Schwüle hier weniger drückend. Wendrich ließ die Frau im Moos niedergleiten, dann lief er

zum Wagen zurück, schloß ihn ab und schleppt« eine Schlaf- Lecke herbei, die er neben ihr ausbreitete.

Jenny erholte sich bald, und nun erst sah sie, wie zauber­haft schön das Plätzchen war, das sie hier aufgestöbert hatten.

Waldmeister und Farnkraut wucherte zwischen den Moos­polstern. Ein beklemmender, erregender Duft von feuchtem Moder, Harz und reifen Brombeeren erfüllte die weltver- lassene Niederung. In der Nähe luchte ein schmales Rinnsal glucksend seinen Weg zwischen Steinen und rankendem Wurzelwerk.

Ach. sieh doch!" rief Jenny plötzlich, sprang auf und lief tiefer in den Wald. Sie hatte, rings von Bäumen eingefriedet, einen kleinen Waldsee entdeckt.Komm, Fritz, dort wollen wir rasten!"

Wendrich rollte die Decke wieder zusammen und folgte ihr. Dicht am Ufer des Sees ließen sie sich nieder

Das Stückchen Erde schien noch von keinem Menfchenaug-e entdeckt worden zu sein, so unberührt lag es ausgebreitet Die Oberfläche des Wassers bewegte sich kaum, wie flüssiger Topas lag es an die Patina des Waldes gebettet Libellen standen reglos über dem Spiegel, während der schmale Ausschnitt des Himmels zu fahler Düsterkeit sich verdunkelte und dem Bild des verzauberten Sees ein fast gefpensterhaft unheimliches Aussehen gab.

Die beiden Menschen saßen mit entrückten Augen inmitten dieser grotesk unwirklichen Landschaft, am Ufer dieses Mär- ckensees, in dessen Tiefe fischhäutige Nixen zu schwimmen schienen, inmitten dieser unwirklich spukhaften Welt

Dann beschlossen sie, ein Bad zu nehmen. Noch einmal mußte Wendrich zum Wagen zuriicklaufen, um die Vade- kle'dung zu holen.

Jenny nahm ihre Sachen in Empfang und entfernte sich I In der Geborgenheit eines dichten Gebüsches zog sie sich um Nach einer Weile sah Wendrich, wie sie sich aufreckte und mit wiegenden Schritten ins Wasser stieg.

Wie schön sie ist!" dachte erEdel wie die heiligen Blumen, die in den Gärten Gottes blühen!"

Einige Augenblicke später schwamm sie schon weit draußen.

Fritz Wendrich war dem Wunder dieser Stunde preis­gegeben

Ein jauchzender Ruf weckte ihn aus seinen wehenden Ge­danken Jenny hob winkend den Arm. sie schwamm nahe dem jenseitigen Ufer

Dg warf er hastig die fchweisifeuchten Kleider ab. schlüpfte in den Trikot und sprang fröhlich ins Wasser.

Ah, das tat wohl! Wie eine erquickende, kühle Liebkosung umfing ihn die Flut Es war, als ob der ermattete Körper gierig die Feuchtigkeit in sich einsauge. Der quälende Druck in der Brust verschwand: Die Muskeln belebten sich, jeder einzelne Punkt der Haut schien das erquickende Naß in vollen

Zügen zu trinken. Das erfrischte Blut pumpte Ströme von Wohlbehagen in die Adern.

Als Wendrich sich nach Jenny umsah, war sie verschwunden.

In einem Gefühl aufsteigenLer Angst hob er den Kopf am dem Wasser und rief ihren Namen.

Die Antwort kam vom Land her. Sie war im Kreis ge­schwommen und wieder an den Lagerplatz zurückgekehrt.

Eine Weile tummelte er sich noch in dem köstlichen Element, dann strebte er mit kräftigen Ruderstößen dem Ufer zu und drang in den Schatten der Bäume ein.

Er fand Jenny bereits wieder angezogen im Moos liegen Ein großer, bunter Schmetterling gaukelte über der Blüte ihres Gesichtes.

Als Wendrich sich neben sie gesetzt hatte, ergriff sie seine Hand mit einer zarten, bittenden Bewegung.

Er iah sie lange an und verstand sie.

Ihr Blick schweifte ins Ferne.

Bielleicht wird dir lächerlich erscheinen, was ich dir fetzt erzähle. Aber ich fühle, daß die Stunde gekommen ist, da du alles wissen mußt An jenem Tag, als ich mich ganz verloren glaubte, kam die Stimme eines gütigen Menschen zu mir und blieb bei mir. Wenn ich wieder Mut bekam, wenn ich die bitteren Dinge der folgenden Tage sieghaft überwinden - konnte, dann geschah es durch ihn. durch die beschwörende Kraft seiner Worte. Später sprachen wir wieder zueinander und obgleich ich ihn niemals sah, bin ich doch in tiefer Verbundenheit ihm zugehörig."

Du liebst ihn?" fragte er leise.

Sie schüttelte den KopfNicht so wie du denkst! Es ist etwas anderes, man kann es nicht mit Worten lagen, es hat keine Beziehungen zu den Dingen dieses Lebens Ich ruhe in ihm, ja. io könnte man's nennen. Der Raum um mich ist von ihm ausgsfüllt "

Und deine Liebe?"

Dir gehört wohl dir! Aber wir muffen Geduld haben! Kannst du mich verstehen?"

Wendrich nickte. Hell klingen die Lieder des Lebens.

Die Bäume rauschten ihr ewiges Lied, das Lied vom Wachsen und Blühen, von Reife und Untergang.

( Irgendwo in der Ferne entlud sich das Gewitter, das fest dem Vormittag drohend am Himmel gestanden Das ge­dämpfte Grollen des Donners zitterte über den See.

Der Wind stellte sich ein und verjagte die Schwül«. Ein ! paar Regentropfen fielen, dann brach plötzlich die Abendsonne hervor. Das Gewitter verlor sich im Süden r Ein Frosch begann schüchtern und melancholisch zu quaken, nach einer Zeit gab ein zweiter Antwort und dann begann ein wildes Konzert

Berauscht, blutrot sank dis Sonne. , , ,

* . * (Forts-folgt.)