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Das Bauernhaus in der Landschaft

!^8K Wer auf dem Lande mit offenen Sinnen Erholung sucht, freut sich an dem Anblick schöner, alter Bauernhöfe, die durch ihre praktische Anlage, ihre einfache, zweckmäßige Bau­weise, durch kunstreiche Zimmererarbeiten und lebhaften Schmuck von Wandmalereien den Beschauer fesseln. Solche Bauernhäuser atmen eben den Erdgeruch der heimatlichen Scholle, sind nicht nach langweiligen Schemen und Baugesetzen entstanden, sondern vielmehrgewachsen", fügen sich ein in die Umgebung und Landschaft, sind mit einem Wort boden­ständig.

Leider ist aber festzustellen, daß auch bei der Landbevölke­rung dieser schöne Sinn für eine einfache, schlichte Bauweise immer mehr geschwunden ist, daß sie diese alten Ueberliefe- kieferungen im Bau der Häuser, wie in der Einrichtung und Ausstattung, allmählich preisgibt und dafür geringwertigen Neuerungen nachstrebt. Eine Verflachung der Bauformen ist die Folge. Man möchte meinen, es sollte sich das erhalten, was sich ein Volk in langer Selbstentwicklung auch in bau­licher Hinsicht an Eigenart geschaffen hat. sein Gemeingut, in dem die Spuren und Wirkungen aller Zeiten zu finden sind. Und doch ist es anders. Nicht nur Neubauten bewegen sich in unverständlichen, übermodernen und heimatwidrigen For­men. Auch bei Reparaturen an architektonisch guten heimat­lichen Bauten tritt der Sinn für das schöne Alte immer mehr zurück. Kunstreich gezimmerte, wie bemalte Häuser, jahrhun­dertelang der Feuersnot entgangen, fallen der Verstümmelung anheim, indem die schadhaften Teile nicht ausgebessert und er­gänzt, sondern einfach weggeschnitten und übertüncht werden. Damit verschivindet Stück für Stück unseres eigenartigen Heimat- und Ortsbildes und wenn diesesZusammenrichten" der alten Hänser in diesem Sinne weiter getrieben wird, kann die Zeit nicht ferne liegen, wo diele Zeugen einer hochent­wickelten Baukultur verschwunden sind und nun in unvoll­kommenen Abbildungen weiterlebend eine schwere Anklage gegen die vergangene gleichmachende Zeit erheben.

Die Notlage des Bauernstandes bildet hierfür keinesfalls die Ursache. Der Grund dafür ist auch nicht etwa in einer vollständigen Umgestaltung der Lebensbedürfnisse. Sitten und Gebrauche zu suchen. Schließlich spielt die Fabrikware im Bauwesen ebenfalls nicht die Rolle, wie auf dem Gebiete der handwerksmäßigen Kunst. Es treten da vielmehr Momente in den Vordergrund, die hier nur kurz gestreift werden können. Man hört vom Bedürfnis der Neuzeit reden, den Fortschritt städtischen Hausbaues rühmen und mit Geringschätzung die »verlebte, altmodische Bauart der Landanwesen als rückständig verurteilen.

Der Umstand, daß wir im Zeitalter des Verkehrs stehen, blieb aus die ländliche Bauweise nicht ohne Einfluß. Noch vor 50 Jahren brachten es die mangelnden Verkehrsverhältnisse mit sich, daß nicht nur die bauende Bevölkerung, sondern auch die ausführenden Meister selten Fühlung mit anderen Gegen­den behielten. Die natürliche Folge war, daß fremde Einflüsse entweder ger nicht oder doch nur oberflächlich ausgenommen Wurden und gegenüber der von Jugend an zur zweiten Natur gewordenen Uebcrlieferung nicht aufkommen konnten. Heute, wo jeder Bauer oftmals im Jahre in die Stadt kommt und wo es dem Baumeister Bedürfnis ist, sich anderwärts neue Eindrücke zu sammeln, schleifen sich naturgemäß die überkom­menen Baubegriffe mehr und mehr ab und machen einem unsicheren Hin- und Herschwanken zwischen den überlieferten Formen einerseits und den anderen Orts empfangenen Ein­drücken andererseits Platz. Nur so ist die beklagenswerte Tat­sache zu erklären, daß die gesunde Tradition eines hochent­wickelten ländlichen Bauhandwerks allmählich verlassen wurde und an Stelle der früheren schönen, das Herz erfreuenden Bauart jene nüchterne Schablone trat, die den Freund der Heimat mit iefer Betrübnis erfüllen muß.

So ist heute selten ein Ort anzutreffen, der nicht durch einen geschmacklosen Bau beeinträchtigt wird. Mitten im harmonischen Ortsbild stören merkwürdige, fremde Stil­widrigkeiten, die der Einheitlichkeit und Natürlichkeit Abbruch tun. Es ist mit der Zeit auf dem Lande vornehm geworden, ein Haus mit einer sogenanntenFassade"' zu versehen. Ein Teil der öffentlichen Meinung des Ortes beneidet sogar den Besitzer ob seines modernen Gebäudes und doch nimmt sich dieses neben den schlichten Nachbarhäusern älteren, heimat­lichen Stils mmst so albern aus, wie eine Bauerndirn mit Federhut und Glacehandschuhen im Kreise der in schmucker ländlicher Tracht gekleideten Jugend des Dorfes. Solche Käufer finden Nachahmung und verunstalten ein Ortsbild um üas andere. Niemanden wird es einfallen, Bauernhäuser in den Städten nachzuahmen: sinnwidrig ist deshalb auch die Versetzung großstädtischer Banmuster in die ländliche Idylle.

Unter heimischer Bauart will nicht die Bauweise verstan­den sein, die unbekümmert um unsere neuzeitlichen Bedürf­nisse nur auf das Alte blickt und als Ideal etwa die Kopie von Bauten aus früherer Zeit hinstellt. Es sei durchaus nicha gesagt, das Schaffen der ländlichen Handwerker müsse sich in veralteten Formen bewegen. Alles Gewordene ist bekanntlich der Entwicklung zu verdanken. Deshalb soll auch hier im ge­gebenen Rahmen dem Neuzeitlichen und Praktischen unbe­dingt Rechnung getragen werden und moderne Technik, wie erprobte Neuerungen sollen gebührende Berücksichtigung fin­den. Nur müssen sie sich in die spezifisch heimischen Bauformen lassen. Unter heimischer Bauweise versteht man

eingliedern __ _ ,_

eine solche Bauweise, die unter Wahrung neuzeitlicher Be dürsnisse dem Vermögen und Charakter, den Sitten und Gebräuchen der Bewohner, -der klimatischen Lage und dem heimatlichen Baumaterial angepaßt ist. Sie darf sich nicht ge­waltsam losreißen von dem ,was sich seit Jahrhunderten fiir den betreffenden Ort als eigentümlich und zweckmäßig heraus- und durchgebildet hat, muH dem Verkehr, den sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen, den gesundheitlichen und hygienischen Anforderungen Genüge leiswn und in jeder Hin­sicht künstlerisches Gepräge tragen.

Je kleiner das Haus ist, desto überflüssiger werden archi­tektonische Details. Es kommt vor allem daraus an, Lei zweckmäßiger Grundritzanlage dem Hause eine gute, einfache Umrißlinie zu geben und es richtig in die Umgebung einzu- Mgen. Ausbauten, Vorsprünge ujw. haben eine komplizierte Dachzersallvng zur Folge, was die Baukosten und Unterhal­tungskosten unnötig erhöht. Eine bewegte Giebellinie verleiht dmn Hause schmucken Eindruck und gibt auch dem Straßenbild ein hübsches Aussehen. Der Verputz des Bauernhauses sei einfach. Die sattsam bekannten Verputzkunststücke wirken un­ruhig. Vor allem erfordert die Gestaltung des Haussinganges Sorgfalt. Wenn man an dem Hause etwas Schmuckes an- bringen will, dann ist er hier am Platze. Ein Bild über der Hausture oder eine einfache Profilumrahmung hebt Len Lauseingang heraus. Unschön wirken die profilüberladenen Türen nnt Glasfullung und schwachem Gitter, wie sie oft von Schreinern nach schlechtem städtischen Muster oder ungenü- stender Vorlage angefertigt werden. Eine starke Türe mit ein­

gehalten wie die Fensterladen, ist billig, praktisch und schön. Füllungen mit stern- oder strahlenförmigem Muster, wie sie gute alte Bauten heute noch vielfach zeigen, sind vorzuziehen.

Ferner ist auf eine hübsche, entsprechende Einfriedung Be­dacht zu nehmen und bet Bepflanzung des Gartens mit Bäumen und Sträuchern zu berücksichtigen, daß Haus und Garten harmonieren. Eisenstabeinfriedungen oder Drahtnetz­geflechte wirken störend. Zweckmäßig und schön sind Holzzäune nnt gemauerten Pfeilern und dahinter gepflanztem niedrigem Gebüsch. Von kurzen Zaunstücken unterbrochene Garten­mauern erhöhen den Eindruck des Anwesens, kommen aber wegen ihrer höheren Herstellungskosten seltener in Frage.

Durch die Einflußnahme des Heimatschutzes wurde schon manches schöne alte Bauwerk vor Zerstörung bewahrt, man­ches historische Tor unter Schaffung neuer Verkehrswege er­halten, manches praktische Beispiel einer guten heimatlichen Bauart gegeben. Solche vorbildliche Neubauten sind aber neben den guten alten Bauwerken die besten Lehrmittel für die Baumeister und Bauherren aus dem Lande. Sie beweisen, daß der Heimatschutz Fortschritt will, daß er praktische Ziele verfolgt, der Zweckmäßigkeit und Kostenersparung dient und der ländlichen Bevölkerung vollen Anteil an den Errungen­schaften der Neuzeit zumißt, zugleich aber den Charakter einer Landschaft und einer Siedlung erhält.

Die StüUe im strengen Winter

Von Albert Hauck, Gutsverwalter

(Nachdruck verboten.)

Der Bauer wehrt in den Ställen, so gut er es vermag, der Kälte. Die Wohnung kann er Heizen nicht aber den Stall, wo sein wertvoller Viehbestand des Winters der aufmerk­samsten Pflege und Betreuung bedarf. Und hätte er in den kalten Monaten gar nichts anderes zu tun, als ein zweck­mäßiges Futter herzurichten, die Tiere gründlich zu reinigen und den Stall warm zu erhalten, sein winterlicher Alltag würde sich dadurch schon bezahlt machen, denn von der ge­wissenhaften Erfüllung all dieser Obliegenheiten hängt Ge­deihen und Milchgewinn ab. Es ist einwandfrei erwiesen, daß der Milchertrag allgemein um 15 bis 20 Prozent zurückgeht, wenn die Tiere in einem kühlen oder gar zugigen Stall stehen. Aehnliche Nachteile treten in der Entwicklung des Jung- und Mastviehs auf, wenn nicht für normale Stall- temveratnr (die günstigste Wärme im Stall liegt bei 15 Grad Celsius) gesorgt wird.

Wenn die Stallöffnunqen nach Norden oder Osten liegen, so läßt sich daran nichts andern. In diesen an sich kälteren Ställen muß jedoch während des Winters ganz besonders wärmehaushälterisch verfahren werden. Wenn es, wie es in diesem strengen Winter wiederholt der Fall gewesen, die Außentemperatur auf 10 bis 15 Grad und noch mehr unter Null sinkt, so wird jeder vernünftige Bauer dafür Sorge tragen, daß die Türen bei der Morgenfütterung möglichst ge­schlossen bleiben und der Mist erst unter Mittags, wenn es draußen milder oder gar sonnig ist, hinausgeschafft wird. Wo es ohne allzugroße technische Schwierigkeiten möglich ist, sollte in der Frühe das eiskalte Brunnenwasser mit einigen Kübeln heißen Wassers erwärmt oder den Tieren die entsprechend überschlagene Tränke gleich in die Stände gebracht werden, wo Stallwasserleitungen nicht vorhanden find. Eiskaltes Wasser kann auch beim Vieh zu schweren gesundheitlichen Störungen führen.

Daß in strengen Wintern, wie wir ihn Heuer erleben, alle Bretterwände, Türen und Fenster der Ställe unversehrt sein und dicht schließen müssen, ist eine Selbstverständlichkeit; kein umsichtiger Landwirt wird es hierin fehlen lassen, denn jeder kennt die Schäden, die chm durch Gleichgültigkeit und Schlam­pigkeit in kurzer Zeit erwachsen. Eine Selbstverständlichkeit für jeden sollte es auch sein, daß bei starkem Frost etwaige leere Stände mit Stroh anfgefiillt. die Stalldecke, falls sie aus Brettern besteht, außen von der Scheune her nie von Heu oder Stroh ganz entblößt und, zumal des Nachts. Stroh­bündel innenseifig an den Türen aufgestapelt werden, damit das Eindringen kalter Luft verringert wird. Streng darauf zu sehen ist auch, daß des Winters die Schwemmreinigung (sog. Äbschwemmen des Stallmistes, wie es vielerorts üblich ist) eingeschränkt wird olwr ganz unterbleibt, da es hierbei, besonders bei bequemem und leichtsinnigem Personal, nicht selten vorkommt, daß die noch guten Streureste vollständig durchnäßt und der Stall dadurch noch mehr ansgekältet wird. Die Dienstboten haben in diesen Monaten Zeit genug, den Mist vorsichtig von der guten Streu abzulösen und mit dem Besen tüchtig nachzusegen.

Nun wäre es grundfalsch, wollte man zur Winterszeit jede frische Luft den Stallungen fernhalten. Was oben gesagt wurde, gilt selbstverständlich nur für strenge Kältetage, was jedoch mcht ausschließt, daß man hier während sonniger Mit­tagsstunden mehrmals ordentlich kurz lüftet und die Tiere vor dem Hause oder im angrenzenden Grasgarten auf kurze Zeit bewegt. Das lange Stehen im dumpfen Stall macht das Vieh bekanntlich freßunlustig, krämpfig und krankheitsanfällig; es muß daher auch des Winters jede Gelegenheit zur Bewegung im Freien, selbst wenn Schnee liegt, wahrgenommen werden; bald wird man am lebhaften Benehmen der Tiere erkennen, wie gut ihnen ein solches winterliches Sonnenbad bekommt. Aufgrund meiner langen Erfahrungen bin ich kein Freund radikaler Abhärtungsmethoden, die nur dann gut sein mögen, wenn man im Futter hinsichtlich Menge und Güte wesentlich zulegen kann, um den starken Eigenwärmewerlust bei den Tieren wieder auszugleichen. Wie überall, ist auch hier der goldene Mittelweg zu empfehlen. Vernünftigerweise wird man wie gesagt, an kalten Tagen mehrmals kurz lüften, wird das Vieh nach Möglichkeit und ohne Ue'urängstlichkeit bezüg­lich Erkältungsgefahr bewegen, aber als oberstes Gesetz wird im Winter immer zu gelten haben: warmer, sauberer und trockener Stall, gewissenhafte Fütterung und gründliche Rei­nigung der Tiere.

Der 3irr- und Nutzgarten

Krifenzeiten der Blumen

Do wie der Mensch haben auch die Pflanzen, in erster Linie aber die Zimmerpflanzen, ihre Krisenzeiten. Der lichtarme Winter ist für die Blumen zwar keine Entwicklungshemmung im engeren Sinne, er kann es aber werden, wenn man die Blumen sich selber überläßt und nicht für eine gute Wartung sorgt.

Die Pflanze nimmt den Sonnenmangel als ebenso nach­teilig hin wie die im Winter häufig stark wechselnden Zimmer­temperaturen. Gerade unter solch verschlechterten Lebens­bedingungen liegt die Gefahr nahe, daß die Pflanze nach und

. , ,, - ,, - --- .... nach von der Wurzelkrankheit befallen wird, eine Gefahr, die

fachen, rechteckigen oder achteckigen Füllungen, rm Anstrich auch noch durch Einflüsse anderer Art genährt werden kann.

Doch selbst dann, wenn für gleichmäßige Temperaturen gesorgt ist und wenn die Pflanz» auch den ganzen Winter hindurch ein Plätzchen am Fenster hat, kann es sehr Wohl geschehen, daß die Topfpflanzen Schaden nehmen. Eine Hauptursache dafür, daß sich die Pflanze trotz aller Fürsorge eine Erkältung zuzieht oder gar wurzelkrank wird, bildet die kalte Luft, die durch den Fensterrahmen unten hereindringt. Ist die Pflanz« Wochen- oder gar monatelang solchen ungünstigen Luftströ­mungen ausgesetzt, dann kann sie auch bei noch so großer Widerstandsfähigkeit krank werden. Ein deutliches Sympton der fortschreitenden Krankheit ist das Verwelken, das zunächst ganz allmählich oinsetzt, dann aber umso schneller um sich greift. Pflanzen mit größerem Saftreichtum unterliegen dieser Gefahr am ehesten. !

Blumen, die während der Wintermonate auch nur ge­ringen Schaden erlitten haben, sind im Frühjahr aus di« sorgsamste Pflege angewiesen. Wenn auch sonst das Aus­topfen und Umpflanzen der Blumen im Frühjahr nur in zwingenden Fällen vorgennmmen werden soll, müssen Pflan­zen, die kränkeln und am Leben bleiben sollen, unbedingt aus­getopft werden. Auch dann, wenn die Blumenerde viel von ihrer Kraft verloren hat oder gar sauer wurde, ist das Um­topfen am Platze. Das gleiche gilt, wenn das Wurzelgebilde zu stark geworden ist und die Pflanze in einem größeren Topf untergebracht werden muß. Aus keinen Fall darf vergessen werden, daß Wurzelteile, die vertrocknet sind oder sonstwie zu wünschen übrig lassen, sorgfältig zurückgeschnitten werden müssen, da in der Entwicklung gestörte Wurzelteile das weitere Wachstum der Pflanzen behindern. Zum Wurzelzurück­schneiden benötigt man ein scharfes Messer.

Bei genügend fortgeschrittener Witterung kann man den Topfpflanzen einen Platz im Garten oder auf dem Balkon geben. Blumen, die zur Ausschmückung des Balkons oder der Fensterbretter ausersehen sind, kann man, sobald die Witte- rungsverhältnisse keine Schwierigkeiten mehr machen, im Freien aufstellen. Im allgemeinen dürften dafür von der Mitte des Maimonates ab keine Schwierigkeiten mehr be­stehen. Man behalte aber nach wie vor die Pflege und War­tung der Blumen gewissenhaft im Auge; denn nur so werden sich die Erwartungen aus eine günstige Weiterentwicklung erfüllen.

Die Auswahl des Standortes will Wohl überlegt sein. Insbesondere sehe man darauf, daß die Pflanzen nicht in eure Gartenecke kommen, die dauernd tief beschattet ist. Genau so aber wäre es nachteilig, wollte man die Pflanzen der prallen Sonne aussetzen. Um die Blumen vor Ungeziefer genügend zu schützen, muß darauf geachtet werden, daß der Boden der Töpfe nicht unmittelbar mit der Erde in Berührung kommt. Man lasse im Boden eine genügende Aushöhlung. Dann wird den Würmern und dem Ungeziefer die Möglichkeit ge­nommen sein, an die Pflanzen heranzukommen. Die Boden- aushöhluna ist aber auch deswegen notwendig, damit das Wasser unbehindert abfließen kann.

Anbau von Wiutergetreide u«d Oelfrüchte«

Die Pressestelle der Landesbauernschaft Württemberg schreibt: Abweichend von der bisher im Rahmen der Saaten­standsberichterstattung zu Anfang Dezember vorgenommenen schätzungsweisen Feststellung der Veränderungen im Winter­getreideanbau gegenüber dem Vorjahre ist im Dezember 1863 durch die amtliche Statistik erstmals eine eigentliche Anbau - flächenerhebung für die einzelnen Wintergetreidearten und für die Oelfrüchte mit Hilfe der Gemeindebehörden durchgeführt worden. Nach Mitteilung des Statistischen Reichsamts hat sich dabei über den Umfang der Herbsteinsaat im Deutschen Reich folgendes ergeben: Wmterroggen 4,14 Hill. Hektar, Winter- Weizen 1,99 Mill. Hektar, Winterspelz 105 000 Hektar, Winter­gerste 315 OM Hektar, Winterraps und Winterwoizen 31000 Hektar. Gegenüber dem Umfang der Herbsteinsaat 1932 be­deutet dieses Ergebnis einen -Rückgang sowohl im Anbau von Winterroggen (um 43 00 Hektar 1 v. H.), als auch von Winterweizen und Winterspelz (um rund 52000 bezw. 8000 Hektar Sch bzw. 7ch v. H.). Dagegen hat sich die Bestellung mit Wintergerste (um rund 43 000 Hektar -- 15,7 v. H.) aus­gedehnt. Bemerkenswert ist vor allem die starke Zunahme im Anbau von Winterraps und -rübsen von rund 5200 Hektar aus 31 OM Hektar, in der deutlich die Förderung des Oelfrucht- anbaus durch die Reichsregierung zum Ausdruck kommt.

Dauer«, baut Alachs!

Die Pressestelle der Laudesbauernschaft Württemberg schreibt: Wie das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft mitteilt, werden die für die Förderung des Flachsanbaues im vergangenen Jahre ergriffenen Maßnahmen auch für das Anbaujahr 1934 fortgesetzt und die erforderlichen Mittel hierfür bereitgestcllt. Dadurch -wird es möglich, die Beihilfen, die für den Flachsanbau bisher gezahlt worden sind, in der bisherigen Höhe auch in diesem Änbcrujahr weiter hu gewähren. Eine Vermehrung des Flachsanbaues ist nicht allein rm Interesse einer zweckmäßigen Verteilung der Anbauflächen unter Verminderung des Anbaus derjenigen Früchte, bei denen bereits eine Nebererzeugung besteht, sondern auch zwecks Auf­bau eiener nationalen Faserstoffwirtschaft geboten. Soweit es die klimatischen Boden- und Berwertungsverhältnisse gestatten, wird daher empfohlen, bei der bevorstehenden Frühjahrsbestel­lung Len Flachsbau entsprechend zu berücksichtigen. Mit der Durchführung der Maßnahmen ist wie bisher die Deutsche Flachsbau-Gesellschaft m. b. H., Berlin SW. 19 Krausenstr. LS/28, beauftragt, die auch weitere Auskünfte erreilt.

Dienstmarke« zeige« jetzt das Hakenkreuz

Die Behörden frankieren in Zukunft ihre Briefschaften mit Marken einer neuen Serie, die jetzt herausaebracht wurde und erstmalig das Hakenkreuz im Mittelfeld zeigt