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DerTag des Deutsche» Bauer»*,

das Erntedankfest, ist vorüber. Im ganzen Reich hat dieser Tag ein mächtiges Echo gefunden und einen sichtbaren Beweis der wahren Volksgemeinschaft im nationalsozialistischen Staate erbracht. Dieses neue volksgenössische Lebensgefühl ist berm Gottesdienst in der cvang. Stadtkirche in Neuenbürg in ein­drucksvoller Weise zum Ausdruck gekommen. Der Geistliche ging in seiner Predigt am Erntedankfest nicht nur ein auf den Dank gegen Gott für die wundervolle Ernte dieses Jahres und für das gute Regiment, das wir haben denn gut Regi­ment gehört nach Luthers Erklärung der vierten Bitte mit zum täglichen Brot, sondern er schilderte auch diese ganze wunderiame Zeit, in der wir leben, als ein Geschenk des guten gnädigen Gottes. Etwas vom Charakteristischen in unserer Zeit ist die Wandlung des Lebensgefühls von der Sentimenta­lität zum Heroismus, vom Individualismus zum Leben als Glied des Ganzen. Der Schwerpunkt liegt nicht mehr auf dem einzelnen, auf dem Glück, nach dem er für sich strebt und bas er in der Regel doch nicht erreicht, sondern seine Wichtig­keit bekommt der einzelne allein aus seinem Leben für das Ganze. Glückliche Stunden sind natürlich etwas sehr nettes, Las man mitnimmt, aber unser Dasein können wir ans diese Stunden gemütlicher Behaglichkeit nicht gründen. Zur echten Menschenwürde, zu der uns jetzt Gott erzieht, gehört der heroische Dienst am Ganzen des Volks, am Ganzen der Mensch­heit. Das neue Lebensgefühl, das jetzt entsteht, bedeutet gegen­über dem alten, da man sich nur um sich selbst drehte, eine Veränderung, wie sie damals in dem Bewußtsein der Menschen vor sich ging, als man dahinterkam, daß sich die Sonne nicht um die Erde dreht, sondern die Erde um die Sonne. Es han­delt sich um eine Verrückung des Menschen ans dem Zentrum in die Peripherie. Dieses Anfgehen im Ganzen haben die Träger der nationalen Bewegung erlebt als etwas, was über sie kam, was ihnen geschenkt wurde. Angesichts des Ungeheu­ren, was wir jetzt erleben, ist es erschütternd zu sehen^ daß so viele Menschen keine Ahnung haben, wessen sie gewürdigt wer­den. Sie beschäftigen sich mit Einzelheiten und Kleinigkeiten, die ganz unwichtig sind. Das aber heißt recht Dankfest feiern: sich mit Bewußtsein und Willen hineinstellen in das große Ge­schehen, das von Gott kommt. Möchte die große Zeit nicht ein kleines Geschlecht finden!

In dem sonntäglichen Festzug wurden die zahlreichen Ernte- und Festwagen ans den Gemeinden des Bezirks Neuen­bürg besonders beachtet. Es hatten entsandt: Arnbach 1 Ernte- nnd 1 Holzwagen, Beinberg 1 Erntewagen, Bieselsberg 1 Erntewagen und 1 Hochzeitswagen in Tracht. Conweiler 1 Erntewagen, Engelsbrand l Erntewagen und 1 Berner- wägele mit Bauern, Feldrennach 1 Erntewagen. Gräfenhausen l Erntewagen, Grnnbach 1 Erntewagen, gärtnerisch dar­gestellt, Höfen 1 Älumenfestwagen, Jgelsloch 1 Erntewagen,

1 Dreschwagen, 2 Reiter in Tracht und 2 Jnngbauern in Uni­form, Kapfenhardt 1 Erntewagen, Langenbrand 1 Erntewagen,

2 Reiter in Blauhemden, Maisenbach-Zainen 2 Erntewagen, 2 Reiter und 6 Mädchen in Tracht, Niebelsbach 1 Ernte- und l Weinherbstwagen, Oberhaugstett 1 Erntewagen, 2 Reiter in Tracht, Ottenhausen 1 Erntewagen in Begleitung von Bauern und BDM. in Tracht. Salmbäch 1 Erntewagen, 1 Reiter in Tracht, Schömberg 1 Erntewagen und 1 Wagen mit Bauern, Schwann 1 Erntewagen, Schwarzenberg 1 Erntewagen, 2 Reiter in Tracht, Unterlengenhardt 1 Erntewagen mit Beglei­tung in Tracht, Waldreniiach 1 Erntewagen.

Durch diese reichen Spenden unter denen wir die vom Obst- und Gartenbauverein Neuenbürg zur Ausschmückung der Turnhalle in dankenswerter Weise zur Verfügung ge­stellten Gaben besonders erwähnen wollen hat auch die Be­völkerung unseres Bezirks ihre Opferbereitschaft und Ver­bundenheit mit den vielen notleidenden Volksgenossen bewiesen.

(Wetterbericht.) Auf der Rückseite des über dem Baltikum liegenden Tiefdruckgebiets dringen kalte Luftmassen nach Mitteleuropa vor. Für Donnerstag und Freitag ist vor­wiegend bewölktes, meist trockenes, mäßig kühles Wetter zu erwarten.

Birkcnfeld, 4. Okt. Unter zahlreicher Beteiligung wurde gestern nachmittag der auch in weiteren Kreisen bekannte Ar­chitekt Wilh. Hilde nbrand beerdigt. Der Verstorbene, der erst im 50. Lebensjahr stand, war durch sein menschenfreund­liches Wesen allgemein beliebt. Unter dem Trauergefolge be­fanden sich auch die NSDAP., Ortsgruppe Birkenfeld, deren Mitglied der Verstorbene war, sowie der Krieger- und Militär- Verein. Nach der Einsegnung wurden Kränze niedergelegt von den Führern Wolter, Scheuenstnhl und Dierols, von Ortsbau­meister Nürk im Namen des Württ. Baumeistervereins, von dem Vorstand des Kriegervereins, Braun, im Namen dieses Vereins, sowie von Malermeister Becht im Namen des Reichsbunds der Kinderreichen. Ortsgruppe Birkenfeld. Wäh­rend die Kriegervereinsfahne dem Entschlafenen den letzten Gruß zuwinkte, ertönten drei Ehrensalven.

Herrenalb. (Aus der Gemeinderatssitzung vom 30. Sept.)

Zwei Rechtsstreitfälle werden durch Vergleich erledigt.

Für die beschlossene Feldbereinigung im Gewand Neufeld ist eine Vollzugskommission zu bilden. Die Ernennung eines Vorsitzenden und eines Feldmessers geschieht durch die Zentral­stelle für die Landwirtschaft. Der Gemeinderat hat jedoch ein Vorschlagsrecht. Die Bestellung der beiden Personen wird in das Ermessen der Zentralstelle gestellt. Als Vertrauensmann wird berufen Stadtrat Fr. Rothfuß und als dessen Stellver­treter Stadtrat Karl Pfeiffer.

Eine Erinnerung gegen das Baugesuch des Badischen Schwarzwaldvereins, Ortsgruppe Karlsruhe, wird nicht mehr erhoben, nachdem die Verhältnisse nochmals einer Prüfung unterzogen worden sind. Ebenso wird seitens der Gemeinde ans eine Einsprache gegen das Bauprojekt im oberen Gaistal des Franz Heidelberger aus Karlsruhe verzichtet.

Der Farrenhaltungsvertrag mit August Wick, Fuhrmann, hier, läuft demnächst ah. Die Verlängerung auf eine weitere Reihe von Jahren wird in die Wege geleitet.

Zur gemeinsamen Eberhaltung für die Gemeinden Herren­alb, Dobel, Neusatz und Rotensol erklärt der Gemeinderat sein Einverständnis, nachdem die Kostenfrage geklärt ist.

Die Anstellungs- und Lohnverhältnisse der Angestellten des städt. Elektrizitätswerks werden neu geregelt und zu Hilfs­arbeitern bestellt: Erwin Nofer, Elektroinstallateur, Gaistal und Alfred Kübler, Schlosser in Herrenalb.

Das Reichsgesetz über die Umwandlung kurzfristiger Jn- landsschulden der Gemeinden sieht die Errichtung eines Um­schuldungsverbands vor: Der Gemeinderat beschließt den Bei­tritt zu diesem Verband.

Der Flug- und Arbeitsgruppe hier vom Deutschen Luft­fahrverband wird zur Zusammensetzung eines Flugzeuges ein Raum im Souterrain des Schulhauses bis zum 31. März 1934 überlassen.

Minderwichtige laufende Verwaltungssachen und Rcch- nungsanweisungcn bildeten den Schluß der Sitzung.

Hundertjahrfeier der Eva««. Kirche und Ecnteseft in Schömberg

Schömberg, 2. Oktober 1933.

Wie der Einweihungstag am 15. September 1833, so war auch die Hundertjahrfeier der hiesigen evangeli­schen Kirche verbunden mit dem Deutschen Erntefest durch den schönsten Herbsttag begünstigt. Schon äußerlich sah man dem Dorfe die Feststimmung an. Es trug wie auch der Kirchturm reichen Flaggenschmuck. Sogar die Kirchturmspitze war mit einem Hakenkreuzfähnchen gekrönt. Um >L10 Uhr war Fe st g o t t e s d i en st. Eine große Anzahl hiesiger Ge­meindeglieder und Kirchspielgenossen, Kurgäste und auswärtige Gäste es mögen reichlich 111200 gewesen sein füllten rasch das mit farbenprächtigen Blumen und reichen Ernte­gaben geschmückte Gotteshaus bis auf den letzten Platz. Der Festgottesdienst, der wie Var hundert Jahren auch wieder mit dem 100. Psalm eingeleitet wurde, umfaßte: einen Einzel­gesang für Sopran von Frau Dr. Eversbusch:Ich will den Herren loben allezeit" von Heinrich Schütz, einen Chor des GesangvereinsGermania" von BeethovenDie Himmel rühmen des Ewigen Ehre" mit Orgelbegleitnng von Haupt­lehrer H a i s ch - Jgelsloch unter Leitung von Chormcister Oberlehrer Schöller, einer Festmusik von Heinrich Schütz Nun danket alle Gott aus deutschen Konzerten, vorgetragen vom Kircheuchor, verstärkt durch den Gemeinschaftschor und andern Kräften für Gesang und Instrumentalmusik unter Leitung von Hauptlehrer Schick, eine Festpredigt des Orts­geistlichen, Pfarrer Gaiser über die Epistel des 16. Sonn­tags nach dem Dreieinigkeitsfest, Epheser 3, 1421, und einer Ansprache des Prälaten O. Dr. Schöll, der au Stelle des ver­hinderten Landesbischofs O. Wurm erschienen war, über ein Wort, das beide Feste, die Hundertjahrfeier und das Deutsche Erntefest, verbinden sollte:Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das aus dem Munde Gottes geht". Er ließ sich bei seinen Ausführungen von dem Grundgedanken leiten, daß die Gemeinde gerade in der gegen­wärtigen Zeit wieder um ein neues Verständnis ringen solle des Wortes Gottes, das weltweit und doch allzeit deutsch, den Einzelnen sucht und die Gemeinschaft will, und über alle ge­meinschaftsbildenden Kräfte hinaus aber auch wirksam die Ge­meinschaft des Glaubens erstrebt, Deutschtum und Christentum. Er schloß mit dem Wunsche, daß in den zukünftigen hundert Jahren das Gotteshaus mehr denn bisher auch eine Männer­kirche werden möge.

Anschließend an den Festgottesdienst erfolgte dann ^12 Uhr die Aufstellung des Festzuges zum Erntedank­fest vor dem Rathause, wo durch Ansprachen von Ortsbauern­führer Wankmüller, Pfarrer Gaiser, Bürgermeister Hermann und nach Absingen des Deutschland- und Horst-Wessel-Liedes die Abdankung der Erntewagen erfolgte, die von Schömberg, Schwarzenberg. Bieselsberg, Oberlengenhardt, Maisenbach und Beinberg sich hier vereinigt hatten. Schuljugend, Jungvolk, SA.,.-Reserve und Vereine gaben dem Festzug durch die Adolf-Hitler-, Schiller- und Berg-Straße in der Richtung Langenbrand das Geleite. Die Straßen waren dicht besetzt von Zuschauern, die dem seltenen Schauspiel mit Ergriffen­heit zusahen. Unauslöschlich haben sich die neuen Eindrücke von allen dargestellten Gruppen eingeprägt, wer's vergessen sollte, den werden die vielen Lichtbilder später wieder daran erinnern. Eins haben wir alle empfunden: Der Bauer hat durch diesen Tag seine Verbundenheit mit der Scholle und der Heimat zum Ausdruck gebracht. Den andern Ständen aher kam's zum Bewußtsein:

Den Bauern Not des Volkes Tod!

Um 1 Uhr fand man sich imOchsensaale" zu dem Fest - mahle zusammen, das in dem einfachen vorschriftsmäßigen Eintopfgericht bestand und an einer sinnvoll geschmückten

Tafel eingenommen wurde. Tischreden hielten der Ortsgeist­liche, Pfarrer Gaiser, der die Festgäste willkommen hieß, Bürgermeister Hermann, der die Berbundenheit.der bür- gerlichen Gemeinde mit der Kirchengemeinde zum Ausdruck brachte und Prälat O. Schöll, der die Glückwünsche des Landcsbischofs und Oberkirchenrats überbrachte und die Ge­meinde des weiteren Wohlwollens versicherte. Pfarrer Stark, Dobel, erzählte aus seiner hiesigen Vikariatszcit.

Zur eigentlichen Jubiläumsfeier traf man sich um 3 Uhr nochmals in der Kirche, wo Parochialvikar Wahl mit den Konfirmanden des Kirchspiels zunächst eine liturgische Erntefcier hielt, die mit dem frischen Kindergesang:Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land" umrahmt war. Darauf begrüßte Pfarrer Gaiser herzlich die zum Fest erschienen Behörden und Gäste, besonders den Stellver­treter des verhinderten Landesbischofs, Prälat Schöll, den Vertreter der kath. Kirchengemcinde, Stadtpfarrer Fischer von Wildbad, den Vertreter der bürgerlichen Gemeinde, Bürger­meister Hermann, den Ortsgrnpvenleiter der NSDAP. Stöcker und den Vertreter der Schule, Oberlehrer Schöller. Die Zahl der übrigen auswärtigen Gäste war klein. Das Deutsche Ernte­fest hat es mit sich gebracht, daß die früheren Pfarrer und Vikare nicht anwesend sein konnten. Erschienen waren nur Pfarrer Stark-Dobel und Oberlehrer Ackermann-Vaihingen a. d. F. Um so größer war aber die Zahl der Glückwunsch­schreiben, die eingingen von Reichsstatthalter Murr, Präsident Kuhn und Baurat Schott, vou der Bauabteilung des Finanz­ministeriums, die vor fünf Jahren bei der Erneuerung der Kirche die Bauarbeiten geleitet haben, Dekan Dr. Megerlin, der durch das Herbst- und Erntedankfest in der Oberamts­stadt verhindert war, Oberlehrer Fick-Höfen, dem Abgeord­neten des Bezirks zum Landeskirchentag Bikar Ortmann, Pfarrer Sigel, Supper, Klein, Kühule, Hartmann, Keppler, Rieger, Simpfendörfer, Bächle, Ludwig, Schütt. Von den An­sprachen, die sich anschlossen, war die des Prälaten O. Dr. Schöll im besonderen dem deutschen Bauern gewidmet, der zugleich ein kirchlicher Mann und erdverbunden sein soll, auch in geistiger Hinsicht. Zu einem echten Bauern gehöre ferner Fleiß und eine bescheidene Lebensweise, konservative Art, ohne rückständig zu sein, Innerlichkeit, Frömmigkeit und Gelassen­heit. Die Zeiten wandeln sich. Wenn in hundert Jahren wieder gefeiert werden wird, so wird manches anders sein, gleich bleiben aber muß beim Bauer und Prälaten Gottes­furcht, Frömmigkeit und Innerlichkeit. Bürgermeister Her­mann hielt es für seine Pflicht, die Kirchengemeinde der tiefsten Verbundenheit der bürgerlichen Gemeinde zu ver­sichern. Er schloß mit dem Wunsche, daß in den nächsten hundert Jahren die Kirche auch weiterhin ein Hort des Frie­dens bleiben möge. Ortsgrnppenleiter Stöcker überbrachte namens der NSDAP, und des Kreislciters Böpple-Herrenalb die Glückwünsche und versicherte, daß der neue Staat die Ar­beit der Kirche zu schätzen wisse. Andererseits müsse aber auch die Kirche jederzeit dankbar des Führers Adolf Hitler ge­denken, der mit der Gottlosenbewegung Schluß gemacht habe. Des weiteren sprachen Glückwünsche aus: Stadtpfarrer Fi­scher namens der kath. Kirchengemeinde, Oberlehrer Schöl­ler namens der Schulen des Kirchspiels, Pfarrer Stark als Vertreter der früheren Vikare und Pfarrer, Oberlehrer Acker­mann als sicherer Lehrer und Organist.

, Zum Schluß wurde mit viel Fleiß und Ausdauer von der weiblichen Jugend der Gemeinde noch ein Sprechchor dar­geboten:Gottes Haus, Gottes Wort, unser ewger Hort", den Hauptlehrer F l e i s ch l e - Bieselsberg zum Kirchenjubitäum über Psalm 84 verfaßte und unter Frau Pfarrer Gaisers Leitung mit zahlreichen alten Weisen belebt wurde.

Den Beschluß des Tages bildete eine Geistliche

Abendmusik. Die Darbietungen waren aus der alten Kir­chenmusik sehr sorgfältig ausgewählt und mit großem Eifer vorbereitet. Solisten und Chöre gaben ihr Bestes. An erster Stelle ist Frau Dr. Eversbusch (Sopran) mit ihrer leich­ten und sehr beweglichen lyrischen Stimme zu nennen. Ihre besonders in der Mittellage sehr ausgeglichene Stimme verhalf vor allem dem Werk von Buxtehude: Lobet Christen, euren Heiland zu starker Wirkung. Auch der Kirchenchor unter der sicheren Stabführung von Hauptlehrer Schick wurde dem Werk iu jeder Hinsicht gerecht. Es war Wohl der Höhepunkt des Abends. Nur wäre dem Chor für die Zukunft eine Ver­stärkung seiner Männerstimmen zu empfehlen. In die Aus­führung der übrigen Chöre teilten sich außer dem bereits er­wähnten Kirchenchor der Schömberger GesangvereinGerma­nia" und der damit zusammengeschlossene gemischte Chor unter der rührigen Leitung von Oberlehrer Schöller, ferner der Gemeinschaftschor Schömberg und der Jgelslocher gemischte Chor. Der Männerchor: Kommt, kommt den Herrn zu Preisen und der gemischte Chor: Wer bis an das Ende beharrt kamen mit feiner Auffassung zum Vortrag. Nicht zuletzt verdienen die Jnstrumentalsolisten lobende Erwähnung. Die Ausfüh­rung der Orgelpräludien und die Begleitung der Sologesänge und Chöre lag in den bewährten Händen des Hauptlehrers Hai sch. Für die beiden Geigenstimmen stellten sich freund­licherweise die Herren Rudolf T r o e g e r - Bautzen und Ernst G r a b e n kam P - Essen mit bestem Können zur Verfügung. Den Flötenpart führte Herr Parochialvikar Wahl aus. Ab­schließend kann man das musikalische Programm des Festtages als gut gelungen bezeichnen, was denn auch die andächtige Aufmerksamkeit der zahlreichen Zuhörer bewies. Allen Betei­ligten muß für ihr freudiges Mitwirken an der wohlgelunge­nen Veranstaltung herzlicher Dank gesagt werden.

Rotensol, 3. Okt. Besonders feierlich und festlich wurde der Erntedanktag in unserer Gemeinde begangen. Nach­dem am Schulhaus die Uebertragung der Rede von Dr. Goeb­bels beendet war, sammelte sich die Ortsbauernschaft, die Hitlerjugend, der BDM. und die Vereine mit ihren Fahnen, um gemeinschaftlich unter Glockengeläute zum Feldgottesdienst auf den Sportplatz zu ziehen. Dort war ein prächtig mit Garben, Blumen und Früchken geschmückter Altar errichtet, der fein in die von Sonne durchflutete Waldgegend Paßte. Feier­lich war es, als der Gesangverein Rotensol ganz prächtig das Lied: Dies ist der Tag des Herrn vortrug. Hier in Gottes freier Natur empfand man so ganz den Sinn dieses feinen Liedes. Die ganze Gemeinde war vertreten, auch von Neusatz waren außer dem Gesangverein die Vereine erschienen. Diese zahlreiche Beteiligung zeigt, daß es vielleicht gut sein wird, des öfteren solche Feldgottesdienste in den Gemeinden abzu- hälten, die wie wir, etwa eine Stunde Wegs zur Kirche haben. Nachmittags gegen 1 Uhr stellte sich der Festzug auf. Er hat bei weitem alle Erwartungen übertroffen. Nach der HI. und dem BDM. folgten die Festwagen, voran der hochbeladene und reich geschmückte Garbenwagen mit der Ortsbauernschaft, dann der Wagen mit den Früchten, Kartoffeln, Rüben, Rettichen und Feldgemüsen, ferner ein feiner Wagen, auf dem unentwegt eine strahlend Weiße Geiß gemolken wurde. Ob die Milch zu dem immer im Betrieb befindlichen Butterfaß ausgereicht hat, ist dem Berichterstatter nicht bekannt. Dann folgte der Wagen der Holzhauer, auf dem es sicher gemütlicher herging, als bei der alltäglichen Arbeit im Wald. Die Schulkinder hatten für sich noch kleine Heuwagen, Rübenwagen und Vesperwagen ge­richtet, auch machten die Girlanden aus Bretzeln und die Hals­ketten aus roten Würsten viel Spaß und erregten bei manchen sicher großen Appetit danach. Kurz, es war ein Festzug, der schöner nicht hätte sein können, wenn auch Neusatz die zuvor zugesagte Beteiligung am letzten Tage abgesagt hat. Auf den einzelnen Wagen spielten Musikkapellen um die Wette, es ist schade, daß die vielen Musikkünstler, die wir gestern hier ent­deckten, sich nicht zu einer zünftigen Dorfmusik zusammcntun. Sie könnten sicher etwas Schönes leisten. Nachdem der Fest­zug auf dem Sportplatz angekommen war, hielt Ortsbauern­führer Obrecht eine kräftige Begrüßungsansprache, die all­gemein Beifall fand. Darauf sang der Gesangverein und dann sprach Bürgermeister Hnber über den Erntedanktag. Er wies in seiner Rede auch treffend darauf hin, was iu unseren Volk noch anders werden müsse, wenn der Aufbau im Sinne unseres Führers durchgeführt wird, so müssen noch verschwin­den die ungute Nörgelsucht und die streitsüchtige Eigennützig­keit. Dann führte der BDM. feine Reigen vor, die allgemein mit großer Freude ausgenommen wurden. Beim Fahnen- schmingen tat sich besonders Anny Foß hervor, die auch die Reigen des BDM. eingeübt hatte. Die Jugend der beiden Ge­meinden, soweit sie in der HI. und im BDM. sind, hatten sich trotz allem zusammengetan, um in beiden Gemeinden ge­meinsam feiern zu können. Nach einem weiteren Lied des Gesangvereins sprach Gefolgschaftsführer der HI. Heinle zu der Jugend. Er wies darauf hin, daß der Dank am Ernte­dankfest in erster Linie unserem Herrgott gelte, der es dieses Jahr gut mit uns gemeint habe. Es wäre nicht abzusehen gewesen, wenn die Ernte versagt hätte, wie dann unser Bolk dagestanden wäre, weiter aber danken wir unserm deutschen Bauern, der mit unermüdlichem Fleiß seiner Arbeit nachgeht und sich um keine noch so schwere Sache drückt, der vielleicht auch oft deshalb für dumm angesehen wurde, weil er es sich nicht leichter macht, seinen Lebensunterhalt zu verdienen und weil er sich nicht das gönnt, was andere für selbstverständlich sich leisten. Doch unser Führer hat den Wert dieses Fleißes erkannt und hat uns deshalb im deutschen Bauern ein Borbild gezeigt, das wir achten müssen. Der Redner wies noch auf eine andere Saat hin, die noch der Ernte harrt, auf die Blut­saat des großen Krieges und auf die Opfer der nationalsozia­listischen Bewegung. Einst wird auch hier ein Erntedankfest gefeiert werden, wenn die Versailler Ketten gebrachen sind, wenn die deutschen Brüder an. der Saar und in Oesterreich bei uns sind. Dann gedachte er noch des greisen Reichspräsi­denten, der dieses Jahr seinen Geburtstag Wohl mit anderer Freude als in Len letzten Jahren feiern werde. Nach einigen weiteren Reigen des BDM. folgte der Schlußgesang des Ge­sangvereins, darauf Darbietungen der Hitlerjugend. Der Fuß­ballwettkampf der Standorte Neusatz und Rotensol endete 1:6 für Rotensol. Das Sackhüpfen der Schüler machte Viel Spaß, hier fanden die roten Würste ihre Herren. Zum Schluß fan­den Äiugkämpfe zwischen HI. Neusatz und Rotensol statt, die für Rotensol entschieden wurden. Dann wars Zeit, daß man sich wieder am Schulhaus zum Anhören der Rede des Reichs­bailernführers und der unseres Führers Adolf Hitler traf. Der schöne Tag wird allen Rotensolern immer in Erinnerung sein._

Württemberg

Ludwigsburg. (Kränze am Königsgrab.) Am 2. Oktober, dem Todestag König Wilhelms II., wurde wie alljährlich durch die Ortsgruppe Ludwigsburg im Auftrag des Württ. Offi­ziersbundes auf dem alten Friedhof in Ludwigsburg ein Lorbeerkranz mit schwarz-roter Schleife und dem Aufdruck: Die Offiziere der alten württembergischen Armee" am Grabe des Königs niedergelegt. Auch der Württ. Artillerieverein König Wilhelm II. ließ durch seinen Führer einen Kranz niederlegen.

Stuttgart. (Kundgebung ehemaliger Soldaten in Stutt­gart.) Am Sonntag den 22. Oktober findet in Stuttgart eine Kundgebung der nationalsozialistischen Kriegsopfervcrforgung mit Bannerweihe statt. Vormittags um 9 Uhr Feldgottesdienst auf dem Schloßhof und Weihe von 500 Fahnen, darunter die