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Burschen habe ick einen Stein im Brette, weil ich sein schwer erkranktes Kind herstellte, ich weihte ihn in alles ein, er versprach zu helfen, so gut er könnte. Er war sehr betrübt über dein Schicksal. Ich machte gar nicht den Versuch in Marylodge einzudringen, rekognoszierte aber das Terrain. Mehrere Tage saß ich im Wipfel eines Baumes und blickte in das Innere der Festung, bis ich dich zu meiner grenzenlosen Freude erkannte. Ich unter, ließ auch jetzt jeden Versuch, Einlaß in Marylodge zu gewinnen, um Mr. Bolton nicht mißtrauisch zu machen, denn die Mittel, die diesen Herrn ihren Kranken gegenüber zu Gebote stehen, sind zahllos. Er brauchte nur zu erkennen, daß Gefahr für ihn und andere vorhanden sei, so sperrte er dich hermetisch ein, und mit den Gesetzen ist diesem Mann schwer beizukommen.
„Wille aber kannte den Schlaffer in Covington, der für Marylodge arbeitete; die Schlaffer haben in allen Irrenhäusern fortwährend zu tun, und nun mußte Wilhelm Dienste bei ihm nehmen. Das gelang, und das andere weißt du!"
Stumm hatte Hohental zugehört, jetzt sagte er leise: „So wäre ich also tot."
„Nein, wieder auferstanden, Arnold, um ein neues Leben zu beginnen!"
„Mein teurer Otto! — Mein Freund! — Gott vergelte Dir's!"
„Ist schon vergolten, da ich Dich gesund und frei neben mir habe."
„Welch ein furchtbares Weib," sagte Hohental nach einer Weile mit düsterem Blick. „Tod ist Wohltat gegen die Folter, der ich ausgesetzt war."
„Und nun lege Dich nieder, Arnold, ich bin totmüde, und du brauchst auch Schlaf. Im Tageslichte wirst du die Welt mit anderen Augen ansehen."
Doktor Ellinghaus streckte sich auf dem Lager aus und auch Hohenthal suchte das seine auf.-
Arnold von Hohental war noch jung nach den Vereinigten Staaten gekommen.
Einer alten, aber wenig begüterten Familie angehörig, hatte er, da seine Eltern früh verstürben, mit Unterstützung eines Verwandten in einem Reiterregiment gedient und all das glänzende Elend durchgekostet, das eine Offizierslaufbahn begleitet, der die reichlichen Mittel fehlen.
Ein in Virginien ansässiger Oheim mütterlicherseits hatte ihn zum Erben seines Eigentums eingesetzt unter der Bedingung, daß er die Farm selbst verwalte und amerikanischer Untertan werde.
Arnold quittierte den Dinst und siedelte nach Virginien über, um seinem Oheim, der kinderloser Witwer war, eine Stütze zu sein. Er hatte sich dort bald eingelebt, und der elegante Reiteroffizier, der, was in Virginien viel galt, des wildesten Pferdes Herr wurde und außerdem vortrefflich englisch sprach, war bald eine beliebte und geschätzte Persönlichkeit in der Grafschaft. In Rockesville, der Hauptstadt von Counthi, lernte er auf einem Balle Miß Jane Dejada kennen, die Tochter eines in Louisiana heimischen Creolen von spanischer Abkunft. Die bewundernswerte Schönheit des Mädchens, ihre anmutigen und vornehmen Manieren gewannen des jungen Mannes Herz im Sturm. Er bewarb sich um ihre Gunst, und sein Onkel, der ihn herzlich liebte, gab endlich, wenn auch widerwillig, seine Einwilligung zur Bewerbung, obgleich er es lieber gesehen, Arnold hätte sich mit einer der älteren englischen Familien verschwägert.
Jane Dejada, deren Vater im Rufe stand, ein Abenteurer und Spieler zu sein, ein Gerücht, dem Hohenthal keinen Glauben schenkte, brachte kein nennenswertes Heiratsgut nach Contenthouse, so hieß die Besitzung von Arnolds Onkel, dafür aber Ansprüche an das Leben, wie sie nur Damen der Fifth Avenue oder Abenteurerinnen eigen sind.
Doch Arnold, verliebt bis zum Tollwerden, war blind gegen alles und glücklich im Besitze des schönen Weibes.
Nicht so sein Onkel, der gar bald erkannte, daß dieser Ehe die Grundlage fehlte, die allein zu wahrem Glück führt: die hingebende Liebe des Weibe«. Ein Sohn wurde im ersten Jahre der Ehe geboren, und der vervollständigte das Glück des Vaters.
Der Onkel starb und hinterließ Arnold sein nicht sehr umfangreiches, aber doch einträgliches Eigentum. Seine Barmittel aber hatte er dem Enkel vermacht und sicher bis zu dessen Volljährigkeit festgelegt, sehr zum Verdruffe von dessen Mutter.
Hohenthal selbst, der seinen Onkel aufrichtig verehrt und geliebt hatte, nahm diese Verfügung gelassen hin, um so gelassener, als die Einkünfte der Farm, die er selbst mit Geschick verwaltete, ihnen standesgemäß zu leben gestatteten.
Jane, deren Genußsucht nach dem Tode des Onkels sich immer leidenschaftlicher äußerte, der das Leben auf der Farm, der Verkehr mit den nach patriarchalischer Sitte Lebenden, wenn auch meist dem englischen Adel entstammenden Familien, ein Greuel war, fühlte sich um so Unglück- licher, als ihre Hoffnungen und Wünsche durch das Testament des Onkels zu gunsten ihres Kindes vernichtet waren.
Hohenthal mußte aber bald mit tiefem Schmerz einsehen, daß seine Wahl mehr durch äußere als durch innere Vorzüge beeinflußt worden war.
Am meisten bedrückte es ihn, daß seine Gattin sich als unzärtliche Mutter zeigte, während er mit voller Liebe an dem Kinde hing, das nach dem Onkel Heinz getauft worden war.
Die kostspieligen Modetorheiten, die Koketterie der auffallend schönen Frau hatte er als verliebter Tor ruhig hingenommen — aber die Unzärtlichkeit der Mutter erkältete sein Herz mehr und mehr, und es dauerte nicht lange bis er mit Schauder erkannte, daß in dem schönen Körper eine häßliche Seele wohnte, ja, daß es seiner Frau an den edelsten Eigenschaften, an denen des Hebens fehlte. Seine Kälte diente nicht dazu, ihr das eheliche Leben angenehmer zu gestalten und die Verbitterung ihres Herzens machte sich oft in einer Leidenschaftlichkeit Luft, die sich bis zur Grausam- keit gegen Untergebene steigerte. (Fortsetzung folgt.)
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