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Kohlberg OA. Nürtingen 27. Mai. Unter Teilnahme der Gemeinde haben hier 2 Ehepaare heute die goldene Hochzeit gefeiert: der langjährige Gemeindepfleger Jakob Geiger, der heute zugleich seinen 76. Geburtstag feierte, und der 81jährige Schmied Simon Maier. Nach der kirchlichen Feier wurde den Jubilaren durch den Ortsvorsteher ein Gnadengeschenk S. M. des Königs überreicht; außerdem wurde der Gemeinde­pfleger durch ein wertvolles Geschenk seiner Amts­genoffen geehrt.

Schramberg 31. Mai. Das Doppel­wohnhaus uud das Oekonomiegebäude des Alt- Schultheißen Broghammer brannte vollständig nieder. 5 Schafe, 1 Kalbin sowie sämtliches tote Inventar verbrannten. Die Entstehungsursache ist unbekannt. Eine Frau soll schwere Brandwunden erlitten haben.

Heidelberg 30. Mai. Wie derPfälzer Bote" berichtet, ist eine größere Anzahl Personen, welche in einem hiesigen Hotel das Mittagessen einnahm, unter Vergiftungserscheinungen erkrankt. Die Betreffenden mußten ins aka­demische Krankenhaus gebracht werden. Unter den Erkrankten besinden'Fch die beiden russischen Fürsten Obolensky und Gagarin, sowie etwa 12 Studenten. Auch das Hotelpersonal ist in Mitleidenschaft gezogen. Lebensgefahr be­steht für die Erkrankten nicht. Doch dürfte längere Zeit vergehen, bevor die Betroffenen das Krankenlager verlassen können. Die gericht­liche Untersuchung ist eingeleitet.

Herbesthal, Regbz. Aachen 31. Mai. Eine furchtbare Explosion fetzte heute vormittag 11 Uhr die Bewohner in große Auf­regung. In dem Güterschuppen des nur 150 m von der Grenze entfernten belgischen Ortes- Welkenrad war eine mit 100 Dynamitpatronen gefüllte Kiste explodiert. Das ganze 100 Quadrat­meter umfassende Gebäude stand im Nu in Hellen Flammen. In der Nähe des Schuppens lag eine große Anzahl Fässer mit Schießpulver, die in Sicherheit gebracht werden konnten. In kurzer Zeit war das ganze Gebäude eingeäfchert. Die Feuerwehr von Herbesthal und Welkenrad mußte sich darauf beschränken, die in der Nähe des Schuppens stehenden Eisenbahnwagens, die schon zum Teil angebrannt waren, zu retten. Bisher

wurden drei Tote gräßlich verstümmelt aus den Trümmern hervorgezogen.

München 30. Mai. Ein furchtbarer Wirbelsturm hat gestern den Bezirk Eggen­fel d e n heimgesucht. Namentlich die Markungen Rimbach, Reicheneibach und Seemannshausen find mit Hunderten von entwurzelten Bäumen bedeckt. Zahlreiche Bauernhöfe sind stark beschädigt. Dächer wurden abgedeckt, mehrere Schuppen dem Erd­boden gleichgemacht. Der Kuppelturm der Kirche in Rimbach wurde auf das Feld geschleudert. 3 Neubauten sind zusammengestürzt. Der Orkan dauerte 5 Minuten und war von starkem Regen­schauer und Hagel begleitet.

Berlin 31^ Mai. Der Kaiser hielt heute die Frühjahrsparabe über das Gardr- korps mit Ausnahme der Potsdamer Garnison auf dem Tempelhofer Felde. Der General dev Infanterie, v. Kessel, kommandierte die Parade: Der Kaiser, der die Uniform des 2. Garderegi-- ments trug, erschien zu Pferde; die Kaiserin fuhr im offenen Sechsspänner. Der Kaiser begrüßte zunächst die erschienenen Fürstlichkeiten, darunterden Kronprinzen, Prinzen Eitel und Prinzen August Wilhelm. Darauf ritt der Kaiser die Fronten ab. Es folgten die Kaiserin, die fremdherrlichen Offiziere, darunter der argentinische'General Roca, worauf ein Vorbeimarsch stattfand. Der Kaiser führte das- 2. Garderegiment der Kaiserin vor. Nach kurzer Kritik setzte sich'der Kaiser seinen Söhnen an die Spitze der Fahnenkompagnie und geleitete diese zum Schlosse.

Riga 30. Mai. Als der PaMgierdampfer Vilma" gestern abend um 7 Uhr mit ungefähr hundert Personen an Bord die Fahrt' nach dem Strandort Dubbeln antrat, kenterte er plötzlich im Rigaer Hafen und' ging in einer Minute mit allen Passagieren unter. Nur 6 Personen konnten gerettet werden. Die Ursache liegt in einer Ueberfrachtung des Dampfers. Die Verluste an Menschenleben konnten noch nicht genas fest­gestellt werden.

Tokio 29. Mar. Bei der großen Trupp eu­re vue, die der Kaiser abhielt, waren felgende russische Trophäen aufgestellt: 11160 Säbel, 85 Lanzen, 70000 Gewehre, 132 große Feld­geschütze, 192 leichte Geschütze und Maschinen­gewehre, 178 Belagerungsgeschütze verschiedenen

Kalibers, 1538 Munitionswagen, 624 Trainwagen und 11612 Munitionskasten.

Gottesdienste.

3. Juni. Vom Turm- 196, Predigtlied: 203- Geist des Lebens. Kirchenchor- Komm, heilger Geist rc. ^9 Uhr: Beichte in der Sakristei. 9 Uhr: Vormitt -Predigt, Herr Dekan Roos. 2 Uhr - Nachm.-Predigt Herr Stadtpfarrer Schmid. DaS Opfer ist für bedürftige Gemeinden des Jn- und Auslandes bestimmt.

'NfiaSstmoutag 4. Juni. 9 Uhr- Vorm.-Predigt. Herr Stadtpfarrer Schmid.

Aonuersta- 7. Juni. 8 Uhr abends- Bibelstunde im Vereinshaus, Herr Dekan Roos.

Lari-w. Lyirksvereiil Laiw.

Bekanntmachung.

Auf der Schweinezuchtstation in Sindlingen sind wieder angekört worden 15 männliche und 19 weibliche Ferkel.

! Bestellungen seitens der Vereinsmitglieder nimmt Herr Vereinssekretär Amtspfleger Fechter ^ entgegen. Der Preis pro Monat-Alter und pro § Stück beträgt 18 ^ für die männlichen und 15 für die weiblichen Tiere.

Calw den 31. Mai 1906.

Der Bereinsvorstaad:

Voelter, Reg.-Rat.

Reklameteil.

Ii aker-^iocken

geben äelikats Kuppen billig uns nsbrkskt. O Levütirte Kinäernskrung.

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Kmllicde mul pckvalanreigen.

Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das auf Markung Hirsau belegene, im Grundbuch von Hirsau Heft 4b Abteilung I Nr. 1 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes aus den Namen des Johannes Schaub, Metzgermeisters und seine Ehefrau Marie Emilie, geb. Kirchherr, beide in Hirsau eingetragene Grundstück:

Geb.-Parzelle Nr. 31, 31 s, u. d 4 a 37 qm Wohnhaus, Abtritt, Magazin­anbau, Schweinstall, Holzhütte und Hosraurn an der Wilhelmsstraße, gemeinderätlicher Anschlag 8000

am Montag den 16. Juli 1906, nachmittags 2 Uhr, auf dem Rathause in Hirsau versteigert werden.

Der Versteigerungsvermerk ist am 15. Mai 1906 in das Grundbuch eingetragen.

Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten an­zumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigen­falls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden.

Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt.

Ealw den 30. Mai 1906.

Kommissär

Bezirksnotar Krayl.

Gechingen.

Gerichtsbezirks Calw.

Gläubiger-Aufruf.

In der Nachlaßsache des -f Jakob Friedrich Gehring, Schlossers und Mechanikers hier, ergeht an die Nachlaßgläubiger die Aufforderung ihre An­sprüche binnen 14 Tagen dahier anzumelden.

Den 30. Mai 1906. K. Nachlatzgericht.

Vorsitzender: Bezirksnotar Krayl.

Das ssüätislÄe Fiusiöali Takrv

wird Lonnlag, den 3. Juni ds. Js., eröffnet.

Badezeit: Werktags von vorm. S Uhr 1 ^ ,, ,,,

Sonntags von vorm. 7 Uhr 1 bis abends 8 '/- Uhr.

Für Herren: Schwimmbad und Badezellen: die ganze Badezeit, ausgenommen von 24 Uhr nachmittags.

Für Frauen: Schwimmbad und Badezellen: 24 Uhr nachmittags.

Badezellen (Frauenabteilung): auch in der übrigen Badezeit.

Preise der Bäder:

ES werden bezahlt für

I. 1 Badezelle fiir eine Person (auch wenn die Zelle nur als Auskleide-

raum benützt wird) . . . . 20 A

für 1 3 Nei-snnpn ?ie 1. Person . . 20 Z

sur 1-3 Personen fj,ie 2. und 3. Person je 10 ^

Mehr wie 3 Personen werden in eine Zelle nicht zugelassen.

1 Schwimmbad (im Schwimmtrog und im Freien)

II.

III.

IV.

10 H 5 A

1 80 ^ 80 ^ 10

für Erwachsene für Kinder bis zu 14 Jahren Preisermäßigung bei Mehrheitskarten:

10 Zellenbäder für Erwachsene 10 Schwimmbäder .

Wäsche: 1 Badhose und 1 Handtuch Das Baden im freien Flusse ist nur geübten Schwimmern gestattet. Nichtschwimmer sind auf die Benützung der Badezellen und des Schwimmtrogs angewiesen. Einen durch Außer-Achtlassung dieser Vorschriften entstehenden Schaden hat die Stadt nicht zu vertreten.

Anmeldungen zu Schwimmunterricht durch Hrn. Feldwebel Pfalz graf nimmt dieser und die Badfrau entgegen. Zu fleißiger Benützung der Anstalt wird eingetaden.

Calw 1. Juni 1906.

Gemeinderat.

Vors. Conz.

Möbliertes

Zimmer

zu vermieten Bahvhofstraße 412.

Einen guterhaltenen

Kinderwagen

hat zu verkaufen wer, sagt die Red. ds. Bl.