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Mitgliedern dürste der die Bausparerinerden gen bringen.

IwLUes Vlatt.

Der Lnztäler.

Zweites Vlatt.

281 .

88. Jahrgang.

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Hochschulstudium oder praktischer Berus?

Dom Akademischen Berufsamt Tübingen wird uns ge­schrieben: Mit einer noch nie erlebten Schwere lastet der ganze Ernst des Lebens auf der Berufswahl der Heranwach­senden Generation. Die Berussnot in den akademischen wie in den praktischen Berufen hat einen Umsang und eine Stärke angenommen, die den Beruswählenden selbst und ferne Ange­hörigen wie auch die weitesten Kreise der Oeffentlichkeit mit größter Sorge erfüllen. Unsere Jugend mich Recht und Mög­lichkeit zur beruflichen Ausbildung und Arbeit haben; denn sie ist berufen, an der Schicksalsgestaltung unseres Volkes mit ihren besten Kräften mitzubauen. Der Ruf:Schafft der Jugend Lebcnsraum! Gebt ihr Gelegenheiten, ihr Ideal der Pflichterfüllung zu verwirklichen, ihre Kräfte zu erproben?" Dieser aus der Not der Zeit entsprungene Ruf mutz jede mög­liche Beachtung finden. Aber die Verhältnisse und die durch sie gebotenen Maßnahmen geben harte Antwort aus diesen Notruf unserer Jugend: Einstellungssperren, Abbau und Ent­lassungen, Warnungen und lleberfullungsklagen. Sie sind ge­eignet, den^Lebeusmut und die hofsn-ungsfrohc Schaffenslust der Jugend'zu hemmen, den Leistungs-Willen und .die Verant­wortungsfreudigkeit geradezu zu lähmen- Und doch waren diese Eigenschafte zu keiner Zeit so dringend notwendig wie heute und dürfen bei einer Entscheidung von der Tragweite der Berufswahl am allerwenigsten fehlen. Je ernster die Lage, je schwerer die Eingliederung ins Berufsleben, je häufiger das Fehlschlagen zunächst gehegter Hoffnungen sind, desto größerer Lebensmut, desto zäherer Leistungswille, desto stärkeres Zu- tmstshoffen werden verlangt.

Mit zwei Tatsachen aber müssen sich Elternschaft und Ju­gend ohne Noreüogenommenheit vertraut machen: 1. Das Hochschulstudium darf nicht nur als ein Ausweg aus der un­geheuren Verlegenheit der Berufsnot angesehen und deshalb ergriffen werden, weil es jedem, der das Reifezeugnis besitzt, noch offensteht. Es verlangte immer und erfordert heute in ganz besonderem Maße ausgesprochene Fachbegabung, inneren Drang zu theoretisch-geistiger Arbeit, unbeugsamen Schaffens- Willen und große Entsagungsbereitschaft. Wo diese Fähig­keiten fehlen oder nicht entschieden ausgeprägt sind, kann der Weg über das wissenschaftliche Studium nicht zum erhofften Ziele führen, sondern stürzt den Studierenden nach all den Opfern von Zeit und Geld und Mühe in eine noch bitterere Verlegenheit als zuvor. 2. Die nichtakademischen, ja selbst die handwerklichen Berufe müssen auch vom heutigen Abiturien­ten als Möglichkeiten bei der Berufswahl erörtert werden. Nicht zwischen Theologie und Philologie, nicht zwisä-en Medi­zin und Technik, nicht zwischen Rechtsstudium und Wirtschafts- Ässenschaften ist in erster Linie zu unterscheiden, sondern zwi­schen wissenschaftlicher und praktischer Ausbildung, zwischen .Hochschule und Werkstatt.

Bei dieser Entscheidung geht es nicht um höhere oder niedere Lebenswerte, rächt um sozialen und wirtschaftlichen Ausstieg oder Abstieg; es geht einzig und allein um eine be­wußte Gestaltung des Lebens- und Berufsschtcksals. Was

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immer für ein Weg eingeschlagen wird, es lammt, wie Goethe -sagte, darauf an,baß ein Mensch etwas ganz entschieden ver­stehe, vorzüglich leiste, wie nicht leicht ein anderer in der nächsten Umgebung". Es verletzt die Würde auch eines höher vorgebildeten jungen Menschen in keiner Weise, wenn er mit frischem, ungebrochenem Mut sich seinen Platz in der Welt des werktätigen Lebens und Handelns sucht und sich seinen Auf­stieg durch Leistungen erkämpft. Im Gegenteil: seine höhere Vorbildung, der Vorsprung, den er dadurch vor anderen hat, und seine größere Lebensreife werden ihn leichter vorwärts bringen können, als ein Studium ohne das unentbehrliche Maß geistiger und fachwissenschaftlicher Begabung.

Eines aber ist in diesem Falle notwendig: die klare Kennt­nis gerade der Möglichkeiten im Bildungs- und Berufsleben, die sich außerhalb des Hochschulstudiums vielen, Möglichkeiten für solche Schüler,die nicht mit dem einfachsten Posten zu­frieden sind, sondern die vorwärts streben zu leitender, selb­ständiger Stellung, die aber beweglich und vorurteilsfrei genug sind, um auch einmal andere als die üblichen und ausgetretenen Wege einzuschlagen, Wege, die vielleicht noch wenig begangen sind und manchmal Pionierarbeit erfordern." (Ans der Schrift Berufsmöglichkelten ohne Hochschulstudium für Schüler höhe­rer Lehranstalten", F. Städler, 1930, zu beziehen vom Akad. Berufsamt Tübingen, Preis 70 Pfg.). Und ein Weiteres muß hinzukommen, die Bereitschaft zur praktischen Ausbildung von unten aus. Mit R?cht weift die angeführte Schrift darauf hin, daßauf allen Gebieten die Menschen am weitesten vorstoßen und am stärksten über den Durchschnitt hervorragen, die reiches praktisches Können mit starker gedanklicher Kraft verbinden. Also muß der praktischen Schulung dieselbe, ja erhöhte Auf­merksamkeit zugewandt werden, und zwar der praktischen Schu­lung von der Pike auf". Hier besteht die Hoffnung, den Le­bensraum in der Richtung von unter nach oben auszuweiten und so die Enge seiner Ausmessung in die Breie zu über­winden.

Württemberg.

Änittlingen, OA. Maulbronn, 6. Nov. (Ein Wegelagerer.) Zwischen hier und Breiten verrammelte ein frecher Kerl mit Holz die Straße, hockte sich im Dunkeln versteckt daneben und wartete der Dinge, die da kommen sollten. Ter erste Benzin- kutscher, der mit seinem Wagen däherkam, hatte aber für den Burschen die richtige Handschuhnummer, so daß dieser das Laufen verlernte und der Automann ihn in seinem Wagen cn Breiten bei der Polizei abliefern konnte.

Stuttgart, 6. Nov. (Notverordnung und Behördenange­stellte.) Der Verband der weiblichen Handels- und Büro­angestellten. gibt uns von seinem Protest Kenntnis, den er gegen die Maßnahmen der Reichsregiernng gegenüber den Behördenangestellten eingelegt hat. Der Verband wendet sich entschieden dagegen, daß den Behördenangestellten in Krank­heitsfällen künftig nur noch die Differenz zwischen dem zu be­ziehenden Krankengeld und dem Gehalt als Zuschuß bezahlt wird, wodurch der Sinn der Notverordnung in sein Gegenteil verkehrt wird. Die zweite Maßnahme des Reichsfinanzmini­steriums. wonach allen Behördenangestellten zum 31. März 1931 zwecks Gehaltsabbau, analog dem für die Beamten vor­gesehenen, gekündigt werden soll, wird vom Verband der weib­lichen Handels- und Büroangestellten ebenfalls nachdrücklich bekämpft. Der Verband betont, daß die in kündbarer Stei­lung stehenden und zu den Beiträgen der Arbeitslosenversiche­

rung verpflichteten Behördenangestellten den Beamten nicht gleichgestellt werden dürfen und verlangt Zurückziehung der erwähnten Verfügung.

Stuttgart, 0. Nov. (stürmische Auftritte bei den Stutt­garter Riugkämpfen.) Am Mittwoch abend ist es zu heftigen Austritten bei den zurzeit in der Stadthalle stattsindenden Ringkämpfcn gekommen. Der wegen seiner unfairen Kamps­weise bekannte litauische Ringer Budrus stand im Entschei­dungskampf dem Neger Johnson gegenüber. Obwohl Budrus vor Beginn des Kampfes durch den Ringrichter ausgcfordert worden war, jegliche Unsairheiten zu unterlassen, kämpfte dieser in sehr robuster Weise und schlug mehrmals seinen Geg­ner regelwidrig. Als er ihn in der zweiten Hälfte des Kampfes auf besonders krasse Art zu Boden schleuderte, stürmte ein Teil der tu ein ohrenbetäubendes Johlen und Pfeifen ausbrechenden Zuschauer gegen das Podium und nahm eine drohende Hal­tung gegen den Ringer ein. Einige versuchten sogar mit einer Eisenstcurge aus ihn eiuzudringen, doch konnte dieses mit Hilfe einiger herbeigerufener Polizeibeamten verhindert werden. Der vom Ringrichter in der Zwischenzeit disqualifizierte Ringer mußte schließlich unter Polizeilichem Schutz in seine Kabine geführt werden, die von dem aufgebrachten Publikum bis zur polizeilichen Räumung der Halle belagert wurde.

Rottwcil, K. Nov. (Zuchthaus für die Pfarrhausrinbrecher.) Vom Schöffengericht wurden die Pfarrhauseinbrecher Brüder Diugler wegen der in Württemberg verübten Einbrüche zu 8^ bezw. 9 Jahren Gesamtzuchthausstrafe verurteilt.

Leutkirch, 6. Nov. (Der Brandstifter gefaßt.) Die Ver­mutung, daß bei dem großen Brand der Scheuer der Gastwirt­schaft zurKrone" in Berkheim das Feuer gelegt wurde, hat sich bestätigt. Dienstag früh gelang es bereits, den Brand­stifter zu verhaften in der Person eines Knechtes bei Landwirt Waldmann in Berkheim namens Michael Kolumberger, gebür­tig von Erlenmoos, OA. Biberach. Er hat die Brandstiftung im Berkheimer Brandfall bereits eingestandeu. Kurze Zeit vor dem Brand hatte er sich geäußert, er werde dafür sorgen, daß die Maurer Arbeit bekommen. Man vermutet, daß er auch den Brand in Verenahof, Gde. Rot a. d. R. gelegt hat. Bis jetzt hat er jedoch letzteres noch nicht zugestanden. Der Ge­faßte ist schon wegen dreier Brandstiftungen vorbestraft.

Leutkirch, 6. Nov- (Der erste stärkere Schneefall.) Pünkt­lich mit dem Beginn des astronomischen Winters ist heute früh stärkerer Schneefall eingetreten. Während sich der Schnee in der Stadt nicht lange halten konnte, erstrahlten die umliegen­den Höhen den ganzen Tag im blendenden Weiß.

Die Nagoldbahn-Eilzüge sind vom 1. November ab auf die Dauer von 5 Monaten eingestellt worden. Da kein Ersatzzug gefahren wird, sind der Nagoldbahn für diese Zeit die wert­vollsten Fernverbindungen genommen. Man wird es der Reichsbahn angesichts der Verkehrslage nicht verübeln, wenn sie zu Zugseinschränkungen greifen muß, sie sollte aber aus der

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(4. Fortsetzung.)

Gerhard lachte:Ader Horst!"

»Das ist doch immer so . . . Wenn Vera mit Mutter nur m Wohltätigkeit macht, beißt keiner an."

»Und Vera. . . was sagt die denn dazu?"

»Och... die ist ja zu schüchtern, hat keine Traute . .. und heult zu leicht!"

Der Junge entfernte mit kratzendem Geräusch und pein- Mer Sorgfalt auch die letzten Eisreste aus der hochstieligen Mllsschale. Jetzt schob er diese von sich und schnallte seinen «dergürlel weiter:

»Ich kann nicht mehr!"

Dann meinte er ganz unvermittelt:

»Sie hätten man Vera ruhig heiraten sollen . .

Gerhard blickte verlegen drein.

- -. wo Sie doch früher so heftig mit ihr poussiert haben!" «Horst, du wirst ungezogen!"

w »Tun Sie man nich! Edith hat mir alles erzählt von wegen Briefen un so . "

Erhard sah sich scheu um und fragte ablenkend:

»Mit deiner Schwester Edith stehst du dich wohl besser?" »Mit Edith? Glänzend!"

"^willkürlich verfiel der Junge in das vertrauliche Du: »Mit der kannste Pferde stehlen, soviel du willstl"

^oine Augen strahlten, als er fortfuhr:

»Mutter meint, sie seiungeraten", aber das sagt sie ja °o» mir auch immer. Aber mit Vater kann Edith machen, sie will!"

.»Kommt sie denn nicht wieder nach Michelstedt?" fragte derhard gespannt.

»Die wird sich schwer schonen! . .. Dann gibt es doch nur d mit Mutter und Vera!"

-öch denke, sie will ihre Stellung in Lübeck aufgeben? »Davon wissen wir nischt! Aber du weißt wohl was?!" «^G? Um Gottes willen! Woher ausgerechnet ich?"

^ EL übrigen kannste Gift druff nehmen . wenn Edith I/' nicht paßt, dann zieht sie Leine."

^ Erhard lächelt« vor sich hin. mit seinem Stocke un Kiele

malend.

rutscht« jetzt ungeduldig auf seinem Stuhle: es zog

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gen, wenn ich ihr schreibe?" »ir." jagte Gerhard mit leiser

Stimme, weil er befürchtete, daß die Unterhaltung am Neben- tijch gehört würde und winkte dem Kellner.

Da! .. . Geheul aus dem Gebüsche des Parkes!

Au fein! Da hauen sie sich schon!"

Die Äugen des Jungen glänzten, er war nicht mehr zu halten. Schnell stand er auf, zog sich die Mütze weit über den kurzgeschnittenen Schädel und stürmte davon, durch Tisch- und Stuhlreihen bis zum Eingang des Gartens. Dort drehte er sich noch einmal um und rief:

Ich danke auch schön . . . und ich grüße sie natürlich."

Dann war er verschwunden.

Gerhard war über und über rot geworden, als er bei dem diskret lächelnden Ober bezahlte. Er bemerkte, wie das alte Fräulein Tettenburg das Hörrohr absetzte, in das Horst auf kürzeste Entfernung hineingeschrien haben mußte.

Deutlich sah Gerhard, wie die Horcherin hastig mit zittern­den Händen ihre Häkelarbeit zusammen mit dem Hörrohr in den schwarzen Pompadour stopfte, zahlte und schlürfenden Schrittes den Garten verließ.

Dieses Gebaren des alten Fräuleins, das herzgewinnend zu ihm herübergrüßte, ließ mit Sicherheit darauf schließen, daß dieser erste Versuch einer Annäherung schon bis spätestens morgen nachmittag im Städtchen'rum" war .,,

2 . -

So hell und klar dieser schöne Maientag begonnen hatte und zu Ende ging, so gut auch die Aussichten auf die neue Ernte waren, das tiefgebräunte Gesicht des Stadtgutpächters Majors a. D. Detlef von Erlbach zeigte eine Wolke des Unmuts, als er durch das weite Tor in den Gutshof ritt.

Er hatte heute persönlich die Feldflur in Augenschein ge­nommen. Nun stand er vor dem mit alten, hohen Kastanien­bäumen beschatteten Haüsportal und verhandelte mit dem Inspektor Hagedorn, führte als Gruß die Reitpeitsche an die Mütze, pfiff die dänische Dogge heran, die sich heut« ihrem Herrn und Meister nur vorsichtig näherte und betrat den dtelenartig geräumigen Flur des Herrenhauses. Schmetternd fiel die Haustür hinter ihm ins Schloß.

Der Schall setzte sich echoartig durch die weitläufigen Korri­dore fort und verkündete allen die Ankunft des Hausherrn. Die Türglocke hörte vor Schreck gar nicht auf zu läuten: ihr Alarmgetön verstarb nur langsam in leiserem vimmel- gewinsel.

Der Inspektor draußen aus dem Hofe nahm die Mütze ad und fuhr sich bedenklich durch sein volles Haar ...

Nur der Umstand gab ihm einige Erleichterung, » näm­lich dieses Mal die schwere keinesfalls auf Grund irgend­eines Aergers in der Aeldflur »der sonst i« Betrieb» auf- gejpnmgen war, sondern, daß man ß« «ff ei» Telekom», zurück sichren mutzt«, da» »ffenb« MrtnatcharM» Mm, «d

vom Pferdejungen dem in leutseligster Laune befindlichen Herrn überbracht worden war.

Nach dem Ueberlesen der Depesche hatte dieser plötzlich di« noch gar nicht abgebrannte gute Zigarre zwischen die Rüben­stecklinge geworfen.

Der alte Quast, der gerade die Schafe zum Stall trieb, trat auf den Verwalter zu:

Dicke Luft, Herr Hagedorn! De Herr het sv'n Blick, de Melk lur moken kunn."

Inzwischen hatte Herr von Erlbach sein Arbeitszimmer betreten.

Schwere Möbel standen im schatlendurchkühlten Raume. Mächtige Geweihe und Jagdtrophäen schmückten die dunkel­getäfelten Wände, die winzige Bibliothek verschwand unter der drückenden Wucht zweier geschnitzter Gewehrschränke.

Die hohen Fenster gewährten Ueberblick über den gesamten Gutshof.

-Das Fenster in der Ecke hieß allgemein dashistorische Eckfenster." Von dort aus pflegte der Major dröhnende Be­fehle über den Hof zu schmettern.

Die Hände in den Taichen, die Zigarre im Munde, schritt der Gutsherr auf dem weichen Teppich hin und her. blieb vor dem Spiegel stehen . ..

Er konnte mit der Musterung keines äußeren Menschen durchaus zufrieden sein. Bei 1,85 Meter Größe, von etwas starker, aber immer noch militärisch straffer Figur, hätte er sicher noch einen gut aussehenden aktiven Major seines sechsten Dragoner-Regimentes abgegeben.

Die blauen Augen sahen herrisch, aber durchaus offen und treuherzig in die falsche Welt.

Der einzige Schönheitsfehler an ihm war sein stark hervor­quellender Nacken, der, ebenso braun wie das wetterver- iengte Gesicht, von Querfalten durchzogen war.

Aber mit diesem Nacken war der Major ganz einver­standen: erstens zeuge so etwas von eiserner Willenskraft, und dann sei es typisch fürJunker" im Alter von etwa fünfzig Jahren . . .

Ja» alsJunker" wollte Herr von Erlbach gelten. Das war seine Stärke und auch seine Schwäche.

Steile Falten traten jetzt auf seine Stirn, als er in die aufgesetzte Brusttasche seiner grünen Joppe griff und ein zer­knittertes Telegramm hervorholte.

Schon wollt« er sich in einen Sessel fallen lasten, um es noch einmal zu lesen, da besann er sich und verschwand hinter der kleinen Tapetentür.

Diese führte in da» mit altertümlichen Möbeln gemütlich eingerichtete Trinkstübchea, das «ff die persönliche Angabe des Majors »0» seinem Arbeitszimmer abgetrennt »ar «nd «l» «ine Art Heiligtum im Herrenhaus» galt.

(Fortsetzung Mgt.) ,