il der Große anze Gebiet Verkehr un- emals- Der » ist um so Ht versichert Hagelwetter erholten mal werden auch

'.einluftschiff, ährten über zwecks Alls­te, ist in der Rutschen be- en deutscken wische Ber- egeben. Ein bende Lust­deckte, stellte d in einem cn über der Kronen bei r ist unter-

. Erhebung cistoph Co- nnd Sohn llmbau und liäumungs- rn noch 10 erden noch g waren in iationalitüt Armenier, enische Rei- HotelMe der oberste Bestürzung, h gesteigert Teile des be Stunde rk ein und :h. Bisher

Familie des d ein böser bildete der cbestraft ist roht hatte. Familien­rosselt. Als e Schwester führt, der junge esand, war innden ge- ltengliscben Studenten aiiger aber schuldigung s zwar ein Als Potts Dozent -es langte eine g man der identen bc- Nachsorsch- iren. Wäh­lt jüngerer te sich vor. nd beliebte cht denken, besonders msalls zog - Urkunden ssor durä>s

n oerichieü. der Äugs- wollte der d nicht die

war eine Hloß.

,Was wollt slos.

Die Sehnen

mit beben- d Blick, sagen, das

Z er damit

rrger! Nir-

Zater war, )m schwer,

" so hohn- n und her.

aber nicht- ird ihr kein ;r Kurfürst

der Bauer

lvar's. Ich ine Mutter )en. daß er on Sachsen 1 t grollen."

iuna folgte

-vrz und richtete dann den Revolver gegen sich selbst. Pro- Mor Wollaston war sofort tot. Potts starb später im Kran­kenhaus. Der Detektiv liegt schwer verwundet im Hospital. -?n Cambridge hat der Tod des bekannten Geographen und Naturforschers, der die Mount-Everest-Expedition im'Jahre l92l begleitete, allgemeines Bedauern hervorgerufen, und die rätselhafte Ausschreitung ist natürlich Tagesgespräch aller am llniversitätsleben interessierten Kreise.

Die Revolver-Affäre in Cambridge. Der in Cambridge angeschossene Kriminalbeamte ist seinen Verletzungen erlegen. Io daß jetzt alle 3 Personen, die an der Schießerei in Kings- College beteiligt waren, Opfer des schießenden Studenten ge­worden sind. Eine Londoner Prostituierte hat der Polizei nntgcteilt, daß der schießende Student gemeinschaftlich mit einem Freunde mehrere Tage bei ihr Unterschlupf gesunden batte. Die beiden jungen Leute haben eingestanden, daß sie von der Polizei gesucht würden, und zwar wegen Beteiligung an einem tödlich verlaufenen Autozusammenstoß und wegen Kreditschwindeleien. Die beiden Studenten haben gedroht, daß «x in der Wohnung der Prostituierten Selbstmord verüben würden, wenn diese ihnen keinen Unterschlupf gewähren würde- Nach einigen Tagen habe sie die Studenten veranlaßt, sich naä, Cambridge zu begeben und sich der Polizei zn stellen. Ter Tod des Professors Wollaston ist besonders tragisch, da er sich erst kürzlich verheiratet hatte und zum Schützt des "iudenten überhaupt nur an dem Verhör teilnahm. An eng­lischen Universitäten ist es nämlich eine feststehende Tradition, ich minderjährige Studenten von der Polizei nur irr Anwesen­heit eines Dozenten vornommen werden dürfen. Der Dozent hat die Ausgabe, darüber zu Wachen, daß dem Studenten keine unberechtigte Fragen seitens der Polizei gestellt werden, die Mer eine ordnungsmäßige Verteidigung des -Studenten er­schweren könnten. In Ausübung dieser Pflicht ist Wollaston ums Leben gekommen.

Handel, Verkehr und Volkswirtschaft.

Stuttgart, 5. Juni. (Schlachtviehmarkt.) Dem Donnerstag­markt am städt. Bich- und Schlachthof wurden zugesührt: 5 Ochsen, 4 Bullen, N Iungbullen, 24 Iungrinder, 21 Kühe, 213 Kälber, 400 Schweine; alles verkauft. Erlös aus je ein Zentner Lebendaewichl: Ochsen, Bullen a 5053 (letzter Markt: 5053), b 4749 (unv.), Iumninder a 5659 (unv.). b 5054 (uno.), Kiche, Kälber b 81 bis 84 (83-86). c 70-79 (72-81), ck 62-69 (60-70), Schweine a leite über 360 Pfd. 6061 (60-62), v voüfleischige von 240-300 Md. 6062 (61-63), c von 200240 Pfd. 6364 (6365), ck von 160200 Pfü. 6263 (6365), Sauen Mk. Marktoerlauf: Großvieh mäßla. Kälber ruhig, Schweine langsam. Nächster Markt: Mittwoch. II. Juni.__

Neueste Nachrichten

Sigmaringen, 5. Juni. Vom Preußischen Gewerbeamt in Sig­maringen wird geschrieben: In einem gewerblichen Betrieb Hohen- zollerns hat sich vor einiger Zeit ein Herr als Gewerberat von Sig- maringen ausgegeben und den Betrieb eingehend besichtigt. Dem Be- Kiebsinhaber kämen nachträglich Zweifel an der Richtigkeit der Behauptungen des Fremden. Nachforschungen, die dadurch erleichtert wurden, daß der angebliche Beamte eine Armprothese hatte, laßen den Verdacht berechtigt erscheinen, daß Betriebsspionage einer Kon­kurrenzfirma vorlag. Der Fall gibt Veranlassung, die Gewerbeuntcr- nehmer vor allzugroßer Vertrauensseligkeit zu warnen und ihnen zu empfehlen, von unbekannten Personen, die sich als Beamte ausgeben, die den Betrieb besichtigen wollen, stets ihren Ausweis zu fordern Köln, 5. Juni. Vor dem Erweiterten Schöffengericht fand gestern' die tzaupwerhandlung gegen den verantwortlichen Redakteur des nationalsozialistischen BlattesDer Westdeutsche Beobachter", Hubert Lengerich. wegen Verleumdung des preußischen Wohlfahrtsministers Dr. Hirisieser statt. Das Blatt hatte im Anschluß an ein von der Stadl Köln gegebenes Festessen einen Artikel veröffentlicht, in dem Minister Dr. Hirtsiefer wahrhettswidrig beschuldigt wurde, völlig be­trunken gewesen zu sein. Der Artikel hatte dann wahrheitswidrige Angaben über das Verhalten des Ministers in diesem Zustand ge­macht. Das Gericht betonte in der Begründung des Urteils, daß hinter dem Artikel eine gemeine Gesinnung stehe und erkannte trotz dn bisherigen Unbescholtenheit des Angeklagten aus sechs Monate Gefängnis.

Mühlhausen i. Th-, 5. Juni. In der vergangenen Nacht kam es im Kalischacht Monteroda der Gewerkschaft Volkenroda zu zwei neuen Gasexplosionen. Da jedoch die Beobachtungsmannschasten den Brandherd lokalisierten, ist ein weiteres Umsichgreifen des Feuers nicht zu befürchten. Die Rettung der etngeschlossenen drei Beamten ist jetzt endgültig aufgegeben worden.

Leipzig, 5. Juni. Das Reichsgericht hat der Beschwerde der sozialdemokratischenEisenacher Volkszcitung" gegen das am 28. Mai für die Dauer von zwei Wochen ausgesprochene Verbot dieser Zeitung Migegeben und in nichtöffentlicher Sitzung das Verbot aufgehoben. Das Verbot war wegen eines in der Nummer vom 23. Mai ent­haltenen Artikels erfolgt, in der der thüringische Innenminister Flick Ae aus Grund des Republikschutzgesetzes strafbare Beleidigung er­blickt hatte. Eine Beschwerde gegen das Verbot der Zeitung war vom thüringischen Innenministerium abgelehnt worden.

, Berlin, 5. Iunt. Der Reichspräsident hat heute abend mit dem jahrplanmäßigen Zuge 19,34 Uhr vom Bahnhof Friedrichstraße Berlin »masten und sich nach seinem Besitz Neudcck begeben, wo er über

Pfingsten verweilen wird.

Berlin, 5. Juni. Heute nachmittag gegen 2 Uhr hat sich, der x^nchtausgabe" zufolge, der Börsenvectreter und Kaufmann Erich WA in den Büroräumen seiner Firma erschaffen. Kunick leitete me Firma Erich Kunick und war außerdem erster Direktor der Firma Starck, die in demselben Hause liegt. Er war zur Börse Melassen, und zwar für die Metallbörse und für Wertpapiere als

Vertreter auswärtiger Banken.

. Berlin, 6. Juni. Zu einer Nachricht, daß Kürten 50 Morde auf ^wissen haben soll, erklärt, noch einer Meldung des Berliner »->,» die Düsseldorfer Kriminalpolizei, daß er bis jetzt im ganzen -Norde zugestanden habe. Er sei auch in diesen Fällen über- M worden. Alle anderen Nachrichten seien falsch. Aarburg-Wilhelmsburg, 5. Juni. Der durch das gemeldete in der Thörlschen Baumwollsaat- und Oelsobrtk angerich- k. Schaden wird auf 2y, Millionen Reichsmark geschätzt, ist aber ausländische Versicherungen gedeckt. Die Fabriklettung hält ? ^Mündung für ausgeschlossen. Insgesamt wurden 15 000 Tonnen , «uchen vernichtet. Stark gefährdet waren sechs in der Nähe ge-

anks mit je 4s - - -.

gehalten werden.

, geillyroer waren lecys IN oer oiuyr ge»

Mik mit je 400 Tonnen Oel. Diese konnten mit großer

MaÜm werden. Der Ostwind trug das Feuer nach dem , "n Rasendecken. Zwei dort liegende Kähne fingen Feuer und En vollständig aus. Personen wurden nicht verletzt.

- uu, 5. Juni. Ein ungewöhnlich dreister Raubüberfall ist A Nebenstelle Poppelau der Kreisspar- und Girokaffe Min verübt worden. Gegen 9 Uhr vormittags kam aus der Rich- M ein Auto vorgefahren, dem zwei Männer entstiegen.

«Hände hoch! Alles Geld heraus!" betraten sie den bedrohten mit ihren Pistolen die Kaffenbeamten und i Nachdem sie dem Kassenschrank sodann rund 7000 Mark im,!,-E" und Hartgeld entnommen hatten, verließen die beiden ln A". Raum, sprangen in ihren Wagen und fuhren davon, in»«"^§ 0 °" Frtedrichsselde (Kreis Oppeln) fuhr der Wagen dnik -^daum und wurde beschädigt. Die Verbrecher flüchteten Geld in den Wald. Die Oppelner Polizei und E^ei haben sofort die Verfolgung ausgenommen.

, w? Juni. Das polnische Innenministerium teilt mit,

w mehrere Blätter wiedergegebene Nachricht, auf dem lkn o. seien in einem aus Deutschland kommenden Waggon, u Inhalt als Roggenladung deklariert wurde, Ballons mit Gift­

gasen festgestellt worden, der Wahrheit nicht entspricht. Ein derartiger Fall habe sich weder aus dem Bahnhof Könitz noch auf irgend einer anderen Station Pommecellens ereignet.

Wien» 5. Funi. Auf der Personenhaltestelle Kaiserberg in der Gemeinde St. Stefan wurde heute nacht ein verwegener Raubüber­fall ausgeführt. Der dort allein diensttuende Bahnmeister wurde von vier Räubern überfallen, die ihn feffellten, ihm einen Knebel in den Mund steckte« und ihn in den Kassenraum trugen. Ein vorüberkom­mender Eifenbahnarbeiter sah durch das Fenster den Bahnmeister ge­fesselt liegen und die vier Räuber beim Aufbrechen der Stalionskaffe. Es gelang ihm, dir Räuber zu verscheuchen. Die Nachforschungen nach den Tätern sind bisher ergebnislos geblieben.

Prag, 5. Juni. Heute vormittag ereignete sich aus dem Militär- Übungsplatz Hrdlorez eine Minenexploston, durch die zwei Soldaten getötet, drei schwer und mehrere leicht verletzt wurden. Nach dem amtlichen Bericht übten die Soldaten Minenlegen, wobei sie mit Ek- rasit gefüllte Blechbüchsen in mehrere Meter tiefe Gruben legten. Ein Soldat trat unvorsichtigerweise auf eine solche Mine, worauf cs zu einer entsetzlichen Explosion kam. Zwei in der Nähe stehende Soldaten wurden buchstäblich zerrissen, drei weitere schwer und mehrere andere leicht verletzt. Die Verwundeten wurden ln das Divisionskranken­baus in Prag eingeliefert. Das Prager Garnisonkommando hat eine Kommission zur Untersuchung an die Unsallstätte entsandt.

Genua, 5. Juni. Aus den Trümmern des eingestürztcn Aus­wandererheimes sind heute noch die Leichen der beiden Schwestern Latiffa und Fortunata Lanido aus Syrien geborgen worden. Die beiden Mädchen befanden sich aus der Reise nach Buenos Aires.

Paris, 5. Juni. Während die Presse der französischen Linken auf eine Verständigung mit Deutschland hinarbeitet, betreibt die Rechts­presse und mit ihr das Außenamt Verhandlungen mit Italien.

Paris, 5. Juni. In Saint Louis sind beim Versuch, die Schwei­zer Grenze zu überschreiten, zwei Erdarbeiter verhaftet worden. Eie stehen unter dem Verdacht, an dem Eisenbahnunglück von Monte- reau irgendwie beteiligt gewesen zu sein. Die Untersuchung hat bis­her jedock nichts Belastendes ergeben.

Paris, 6. Juni. In der gestrigen Sitzung des erweiterten Par- tetvorstandes der Radikalen Partei beantwortete Parteioorsitzender Daladier Tardieus letzte Rede in Dijon. Tardieu habe darin einmal wieder an die Radikalen appeliert. Wir haben immer wieder, so sagte Daladier, seit Gründung unserer Partei betont, daß unser Ziel die Einigung sämtlicher Republikaner ist. Aber heute wie gestern lehnen wir jede Zusammenarbeit mit der Rechten ab. Wir verwei­gern jede.Beteiligung am neuen nationalen Block.

Paris, 5. Juni. In der Grenzstation Mülhausen hielten die französischen Zollwächter eine aus Basel kommende ungewöhnlich große Kiste zurück, die angeblich ein Luxusautomobil für den Kaiser von Aethiopien enthielt. Bei der Oeffnung der Kiste stellte sich heraus, daß das Luxusautomobii in Wirklichkeit ein Panzerauto mit Ein­richtung. zur Unterbringung von Maschinengewehren und kleinen Ge­schützen war. Eine Untersuchung ist im Gange.

Madrid, 5. Juni. Bei dem schweren Gewitter, von dem Madrid gestern heimgesucht wurde, schlug der Blitz sn verschiedenen Stellen der Stadt ein. Infolge des gleichzeitig niedergehenden Wolkenbruches wurden in den Vororten die Fundamente von vier Häusern derart unterspült, daß sie elnstürzten. Drei Männer und eine Frau wurden unter den Trümmern begraben. Auch aus der Provinz treffen Nach­richten von wolkenbruchartigen Regengüssen und großen Sachschäden ein.

Madrid, 5. Juni. Das LuftschiffGras Zeppelin" ist nach glück­licher Vollendung der Fahrt über den Ozean heute nachmittag um 17,05 Uhr (18,15 MEZ.) in Sevilla glatt gelandet. - Der Aufenthalt von nur 20 Minuten diente der Uebernahme der Passagiere und der Post. Um 17,25 Uhr ist das Luftschiff zur Weilerfahrt und Rückkehr nach Deutschland wieder gestartet.

Stockholm, 5. Juni. Trotz oller Bemühungen ist es nicht ge­lungen, das Stettiner Kleinlustschiff, das gestern wegen Motorschadens aus der Ostsee niedergehen mußte, zu bergen. Das Luftschiff ist in der vergangenen Nacht um 1Uhr in den Wellen versunken und dürste endgültig verloren sein, da das Wasser an der Unfallstelle sehr tief ist. Die Drei Insassen des Luftschiffes konnten, wie bereits be­richtet, von einem deutschen Dampfer gerettet werden.

Newyork, 5. Juni. Eine Hitzewelle, die bereits seit einigen Tagen anoauert, Hst mehrere Todesopfer gefordert. Im Newyorker Distrikt sind eine Anzahl Personen an Hitzschlag erkrankt.

Ordnung und Lauberkelt in den Zügen und auf den Bahnhöfen

Stuttgart, 5. Juni. Die Reichsbahndirektion teilt mit: Um Klagen über mangelnde Sauberkeit in den Zügen, über Ueber- tretung des Rauchverbots usw. vorzubengen, wird mit dem Beginn des stärkeren Reiseverkehrs unser Personal erneut an­gewiesen, der Ausstattung und Unterhaltung der Personen­wagen alle Aufmerksamkeit zn schenken, die Wagen (nament­lich die O-Zugwagen) während der Fahrt in Ordnung zu halten, Rauch-,- und Leseabfälle durch die Dienstsrauen einsannneln zu lassen. Tie Bestrebungen, in den Zügen eine jedem Reisenden wohltuende Sauberkeit und Ordnung zu er­reichen, bedürfen aber auch der Mithilfe der Reisenden selbst. Leider kann immer wieder beobachtet werden, daß Wagen und Abteile schon nach kurzer Fahrt durch weggeworfene Papiere, Obstreste, Streichhölzer nsw. verunreinigt sind. Polster und Sitzbänke werden häufig durch Auslegen der Füße beschmutzt, obwohl dies durch Unterlegen einer Zeitung oder der-gl. leicht verhütet werden könnte. Viele Unannehmlichkeiten bereitet die Ue-bertretung des Rauchverbots. In den Nichtraucher- und Frauenabteilen darf auch dann nicht geraucht werden, wenn die Mitreisenden ihre Zustimmung geben. Auch das Mitnehmen zu umfangreichen Handgepäcks in die Abteile der Personen­wagen gibt häufig Anlaß zu Beanstandungen. Handgepäck darf nur über und unter dem Sitze des Reisenden untergebracht werden. Das Belegen unbesetzter Sitzplätze mit Gepäck, das Unterbringen in andern Abteilungen oder in den Gängen der Durchgangswagen, das Versperren der Türen mit Gepäck ist verboten. Das Gewicht des Handgepäcks darf 25 Kg. nicht übersteigen. Die Gepäckträger müssen es ablehnen, allzu um­fangreiche Gepäckstücke als Handgepäck in die Wagenabteile zu tragen. Die Reisenden werden gebeten, auch ihrerseits die Eisenbahn bei ihrem Bestreben nach Herstellung von Sauber­keit und Ordnung zu unterstützen, gegen Ungehörigkeiten von Mitreisenden Stellung zu nehmen und die Schaffner wegen Abhilfe zn verständigen.

Bayern verbietet Kundgebungen in Uniform.

München, 5. Juni. Anläßlich der politischen Ausschreitun­gen der letzten Zeit hat die bayerische Regierung ein Verbot von Kundgebungen in Uniformen erlassen. In einer amtlicki-en Mitteilung heißt es, das bayerische Ltaatsministerium des Innern hat mit sofortiger Wirkung bis aus weiteres für das ganze Land alle diejenigen Versammlungen unter freiem Him­mel, insbesondere Aufmärsche, Aufzüge, Propagandamärsche und Kundgebungen verboten, an denen sich Mitglieder von politischen Bereinigungen oder von Schutzeinrichtungen oder Vereinigungen in einheitlicher Art der Kleidungen (Unifor­men, Bundeskleidung) beteiligen. Den Anlaß zu dieser Anord­nung gaben die zahlreichen Zusammenstöße von Angehörigen verschiedener politischer Richtungen, die im Laufe der letzten Monate wie im übrigen Reiche so auch in Bayern vorgekom- men sind. Diese Ausschreitungen haben ihren Grund in den starken politischen Meinungsverschiedenheiten. Den äußeren Anstoß gab hierzu aber in der Regel der Umstand, daß die Politische Gesinnung durch äußere Abzeichen znm Ausdruck gebracht wird. Häufig hat schon die bloße Begegnung uni­formierter Gruppen zu Zusammenstößen geführt. Es bleibe nun nichts anderes übrig als diesen äußeren Anlaß zp .be-. seitigen.

Der Eindruck in Berlin.

Berlin, 5. Juni. Das Uniformverbot der Münchener Re­gierung hat in Berlin großen Eindruck gemacht. Allgemein herrscht die Auffassung vor, daß jetzt unverzüglich die übrigen Länderregierungen folgen müßten. Darüber besteht allerdings kern Zweifel, daß das Verbot des Uniformtvagens die Aus­tragung politischer Händel auf der Straße nicht völlig aus­schließt. Diese Maßnahme ist aber doch geeignet, dem inneren Frieden zu dienen, weil sich immer wieder herausgestellt hat, daß die Mehrzahl von blutigen Raufereien auf das Zusammen­stößen uniformierter Politischer Gruppen zurückzuführen ist. Beachtenswert ist das Vorgehen der Münchener Regierung vor allem deswegen, weil sie ohne Rücksicht auf die parteipolitische Einstellung der uniformierten Verbände ihr Verbot erlassen hat, das sich also auf die Nationalsozialisten ebenso wie auch aus das Reichsbanner und den Stahlhelm erstreckt. Wenn München sich zu diesem Schritt veranlaßt gesehen hat, dann dürsten dabei Erwägungen der jüngsten Polizeimirusterkorffe- renz in Berlin mitgesprochen haben. Hier hat man sich sehr eingehend über die Bekämpfung des politischen Rowdytums ausgesprochen und Erfahrungen ausgetauscht. Es kommt aber noch ein anderes hinzu. In Bayern haben sich die Aufmärsäie der Nationalsozialisten stark vermehrt. Dabei treten die An­hänger Hitlers regelmäßig in gewaltigen Massen auf. Das hat die Bayerische Bolkspartei bedenklich gemacht. Sie fürchtet offenbar eine Wiederholung der Ereignisse des Jahres 1923, das umsomehr, weil die Ulmer Affäre gezeigt hat, daß die Na­tionalsozialisten sich auch an die Reichswehr heranmachen, was den Reichswehrminister kürzlich veranlatzte, eine Anweisung an die Reichswehr hinausgehen zu lassen. In diesem Erlaß macht Grüner auf ein Wort Seeckts aufmerksam, wonach die propagandistische Einwirkung auf Reichswehrangehörige nur den Zweck verfolge, sie zum Ungehorsam anzuhalten, wodurch die Disziplin der Armee in verbrecherischer Weise erschüttert würde. Dieses Wort Seeckts gelte heute noch.

Das Milchgesetz angenommen.

Berlin, 5. Juni. Im Reichsrat wurde am Dienstag das Reichs-Milch-Gesetz angenommen Der Entwurf enthält Vor­schriften über den Verkehr mit Milch, Milchzubereitung, über die Schaffung einheitlicher Sorten usw. Die Schaffung von Standard-Waren soll der starken Einfuhr aus dem Auslande entgegenwirken. In Abänderung der Regierungsvorlage be­schloß der Reichsrat u. a., daß die aus der Durchführung des Gesetzes entstehenden Kosten vom Reich zu tragen - sind- In dieser Frage wird die Reichsregierung dem Reichstag eine Doppelvorlage unterbreiten.

1000 Mart und 3 Monate Gefängnis für eine Wahlstimme.

Recklinghausen, 5. Juni. In der benachbarten Gemeinde Erkenschwick war vor einigen Monaten der Kommunist Wei- nert zum Gemeindevorsteher gewählt, aber von der Aufsichts­behörde wegen seiner zahlreichen Vorstrafen nicht bestätigt worden. Bei der einige Wochen später erfolgten Wiederholung der Wahl wurde zum allgemeinen Erstaunen der Zentrums­kandidat mit 11 Stimmen gewählt, trotzdem die Bürgerlichen nur über 10 Stimmen gegenüber 11 Stimmen der Linken ver­fügten- Es stellte sich heraus, daß der kommunistische Ge­meindevertreter Weinert seine Stimme verkauft und sich dafür von dem Milchhändler Pieper 1000 Mark hatte zahlen lassen. Die Angelegenheit hatte nun gestern ein Nachspiel vor dem Recklinghauser erweiterten Schöffengericht. Weinert und Pie­per wurdeit wegen passiver bezw. aktiver Wahlbestechung zu je 3 Monaten Gefängnis unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren verurteilt. Nach Bekanntwerden des Urteils hat der damals gewählte Gemeinde­vorsteher Rektor Hoppe, der übrigens mit der Bestechung nichts zu tun hatte, in einem Schreiben an den Landrat aus Reinlich­keitsgründen seinen Rücktritt angezcigt.

Ä.P.T.-Ausverkauf.

Berlin, 5. Juni. Unter dieser Ueberschrist berichtet die Vossische Zeitung": Tie kommunistische Partei in Thüringen läßt die Parteiblätter, die bisher in Jena, Gera, Suhl und Gotha erschienen, eingehen. Die Druckereien werden verkauft. Es bleibt der Partei nur noch eine Zeitung in Erfurt. Gleich­zeitig wird dem Blatt mitgeteilt, daß auch die Veräußerung des Leipziger Druckereiunternehmens der kommunistischen Partei, das zu den besteingericksteten Betrieben der K.P.D. gehört, bevorstehe.

Das Ncuhüfencr Untcrsuchungscrgebnis.

Pflichtmätziges Verhalten der deutschen Grcnzbeamten.

Berlin, 6. Juni. Wie dieGermania" meldet, ist die Nachprüfung des Grenzzwischensalles bei Neuhöfen so weit gefördert worden, daß bis Freitag mittag eine gemeinsame Veröffentlichung fertiggestcllt werden dürfte, aus der einwand­frei hervorgeht, daß die deutschen Grenzbeamten nichts weiter als ihre Pflicht und Schuldigkeit getan haben, als sie die Pol­nischen Grenzwärter verhafteten. Aller Voraussicht nach dürfte die ganze Aktion noch ein diplomatisches Nachspiel haben, da die Reichsregierung vor der Absendung ihrer Protestnote nach Warschau lediglich das Ergebnis der Nntersuchungsarbeiten abivarten wollte.

Arbcitsloscnreform verabschiedet.

Berlin, 5. Juni. Amtlich wird mitgeteilt: Das Reichs­kabinett trat unter dem Vorsitz des Reichskanzlers Dr. Brü­ning heute zu seiner letzten Sitzung vor Pfingsten zusammen. Die mehrwöchigen Beratungen der Rcichsregierung über die Arbeitslosenversicherung und die übrigen mit der schwierigen Wirtschafts- und finanzpolitischen Lage zusammenhängenden Fragen wurden in der heutigen Kabinettssitzung zu Ende ge­führt. Das Reichskabinctt beschloß, die Reform der Arbeits­losenversicherung in weitgehender Anlehnung an die Beschlüsse des Vorstands der Reichsanstalt für Arbeitslosenpersicherung, jedoch mit der Maßgabe, daß der Beitrag von 3,5 auf 4,5 Pro­zent erhöht wird. Die wesentlichen Aenderungen im Gesetz, darimter die Beitragsfestsetzung, sind bis 31. März 1931 be­grenzt. Eine Entlastung der Wirtschaft soll durch gleichzeitige Vorlage eines Gesetzes über die Reform der Krankenversiche­rung angestrebt werden. Sodann verabschiedete das Kabinett die weiteren Gesetzentwürfe, die den Ausgleich der Ausgaben aus sozialem Gebiet und der Mindereinnahmen des Haushalts zu decken bestimmt sind, nämlich ein Gesetz über die vorüber­gehende Reichshilfe durch die Fcstbcsoldeten im öffentlichen Dienst und in der Privatwirtschaft. Das Gesetz sieht auch einen Beitrag aus den Tantiemen der Aufstchtsräte vor, ferner einen Sonderbeitrag in Höhe von 19 Prozent Einkommensteuer für Ledige. Dazu tritt ein durch Kürzung der Steuerfristen in der Zigarettcnindustric für das laufende Jahr zu beschaffender Betrag, der mit einer Verlängerung der Kontingentierung für die Zeit bis zum 1. April 1932 verbunden ist. Hierdurch wird zusammen mit den durch nochmalige Durchprüfung des Haus­halts 1939 herbeizuführenden Ersparnissen ohne neue die Wirt­schaft belastende Steuern eine volle Deckung des Haushalts gefunden werden.

Verhinderte Zwangsvollstreckung.

. Hamburg, 5. Juni, ^ In Nindorf bei Lamstedt(Kreis Reu­haus a. d.' Oste) wurde durch die bäuerliche Bevölkerung die