> der ebenfalls sehr en mit Dr. Sikver- Philipp Reemtsm«, i>v in dem graziösen festlich harmonischen berühmte Bertreter it im Gespräch mit res. Aber auch PM nm Frühstück finden he Ministerpräsident ister Bremens, Do- fieineken, dem PrL- tisch-hanseatische Geieberall freundliche Flieger kreisen dicht Der deutsche Bot- ;ur Begrüßung der schienen. Auf hoher mter dem Jubel der ren" und „Europas gen, posaunen mir
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März 1930,
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dem Ableben unserer! öllegen !
ael Kalmbarb«, Küsermeisters mberg setzen wir un glieder geziemend in Beerdigung Sams, mittag 3 Uhr. ahlreiche Beteiligung >eten.
Der Obermeister.
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Zweites Vlatt.
^ 68 .
88. Jahrgang.
Politische Wochenrmndscharr.
Eine besonders lange Aussprache gab es in: württ. Landtag bei der Beratung des Etats des Wirtfchaftsminifteriums. War es bei der Beratung von Industrie- und Arbeiterfragen »or allem die Linke, so war es bei der Behandlung der Land- «irtschaftsfragerr besonders die Rechte und die Mitte, die jeweils eine große Zahl von Rednern vorschickte, die die Röten u»d Sorgen und Wünsche der von ihnen vertretenen Berufs- stände zum Vortrag brachten. Der neue Wirtschaftsminisler zeigte sich in allen Fragen schon gut orientiert. Sein Auftreten im Landtag ist ruhig, sachlich, nüchtern, seine Stimme eher etwas zu schwach, aber als alter Anwalt ist er ein guter Redner. ,
Der Kampf um den Aoungplan ist ausgestauden. Der Reichstag und der Reichsrat haben ihre Zustimmung zu der Ratifizierung gegeben und der Reichspräsident von Hinden- üurg hat bereits seinen Namen unter das Vertragswert gesetzt. Daß dieses Ziel erreicht werden würde, daran war von vornherein nicht zu zweifeln, denn die machtpolitischen Verhältnisse ließen Deutschland keine andere Wahl, als die Tribut- Lasten auch in dieser Form weiter zu tragen, wenngleich niemand zu sagen weiß, und mich Reichskanzler Müller nicht zu prophezeien wagte, wie lange die Kraft Deutschlands dazu hinreichcn wird. Der Lohn liegt wenigstens in der Verpflichtung Frankreichs, die Besatzung am 36. Juni d. I. vorn Rhein zurückzuziehen, und in der Hoffnung, deren Erfüllung noch zu ersehnen ist, daß auch das Saargebiet wieder freies deutsches Laich wird. Selten hat es so viele Kämpfe und Mühen bis zum letzten Augenblick gekostet, um ein Gesetz durch die Klippen des Parteistreites hindurchzubringen. Bei der Schlußabstimmung wurde der Aoungplan mit 265 gegen IS2, das deutsch-polnische Liquidationsabkommen mit 235 gegen 216 Stimmen angenommen. Die Opposition versuchte schließlich, gestützt auf die Bestimmung der Reichsverfassung, daß die Verkünduig eines vom Reichstag angenoinmenen Gesetzes «ruf 2 Monate ausgcsetzt werden muß, wenn ein Drittel der «rnwesenden Mitglieder des Reichstags es verlangt, neue Schwierigkeiten zu machen. Dieses Drittel war vorhanden, «rber die Mehrheitsparteien parierten diesen Versuch mit dem Beschluß, bas Gesetz für dringlich zu erklären. Auch der Reichsrat hat der Dringlichkeit zugestimmt. Reichspräsident von Hindenburg hat darushin, zur Enttäuschung der Rechtsparteien, die Aounggesetzc sofort und nach der Prüfung seiner Verfassungsmäßigkeit auch das Polen-Abkommen unterzeichnet. Rach der Unterzeichnung des Nounqplanes hat der Reichspräsident sich in einer ernsten Kundgebung an das deutsche Volk gewandt, in dem er alle Deutschen ausforderte, jetzt den Parieistreit beiseite zu lassen und sich über die Grenzen der Par-
Kchrvirrdrnde Kräfte
Können nicht durch schwer verdauliche Speisen erhalten werden. Da müssen Sie Ovomaltine nehmen. Der schwächste Magen verdaut sie leicht und schnell. Deshalb wird Ovomaltine von den Aerzten für Schwächliche, Rekonvaleszenten und Blutarme empfohlen.
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Wien hinaus zu gemeinsamer Arbeit die Hände zu reichen- Mit Ausnahme der Kreise der Ultra-Rechten und -Linken hat der Ruf des Reichspräsidenten freudiges Echo gefunden.
Ikachdem der Uoungplan Gesetz geworden ist, tritt jetzt der Kampf um die Finanzreform in sein entscheidendes Lstadium. Die Wirtschaft muß jetzt von Len politischen Instanzen schnelle und gründliche Arbeit fordern, denn die politische Unsicherheit beunruhigt nun schon lange genug das ganze Wirtschaftsleben, das ohnehin schwer genug unter der Depression leidet. Wie die Sanierung der Reichsfinanzen erfolgen soll, ist allerdings noch nicht geklärt. Reichsfinanzminister Dr. Moldenhauer hat ein von ihm selbst ausgearbeitetes Finanzprogramm im Reichskabinett zur Annahme gebracht, auf der anderen Seite haben die interfraktionellen Besprechungen zwischen den Regierungsparteien zu einem Gegenprogramm geführt. Wenn eine Einigung nicht zustande kommt, so will der Reichspräsident entsprechend seiner Zusage an das Zentrum auf Grund! des Notstandsartikels der Reichsverfassung die Sanierung der! Reichsfinanzen erzwingen, j
Reichsbankpräsident Dr. Schacht hat aus seiner adlehnen-! den Haltung zu dem Haager Abkommen die Konsequenz durch seinen Rücktritt gezogen. Der Generalrat der Reichsbank hat! einstimmig den früheren Reichskanzler Dr. Hans Luther zum" Rcichsüankprästdcnteu erwählt und der Reichspräsident bat die Wahl bestätigt. Dr. Luther wird sein Amt am 3. April an- treten. Luther geht der Ruf eines tüchtigen Vcrwaltungs- mannes voraus, ein solcher gehört auch an die Spitze der Reichsbank, die ja Bankgeschäfte eigentlich gar nicht macht. Im Ausland besitzt Luther von seiner früheren Tätigkeit her- starkes Vertrauern Auch das kann nur den Kredit Deutschlands und der deutschen Wirtschaft fordern. Im übrigen dürfte Luther weniger privatwirtschastlich eingestellt sein als Schacht; man erhofft daher von ihm eine stärkere Rücksichtnahme auch ans das Anleihebedürfnis der öffentlichen Hand. Verwaltung und Wirtschaft gemeinsam aber warten ab, ob es dem neuen Mann gelingt, das Wirtschaftsleben Lurch Zinsverbilligung stärker anzukurbeln.
Württenmerg
Stuttgart, 20. März. (Wiederergreifung eines entflohenen Zuchthäuslers.) Durch Beamte des Landeskriminalpolizeiamts, die von den zuständigen Landjägerbeamten unterstützt worden sind, wurde vor einigen Tagen der im August 1928 aus der Laudesstrafanstalt Ludwigsburg entwichene Strafgefangene Alfred Kemmler aus Stuttgart wieder ergriffen. Kemmler hat noch 614 Jahre Zuchthaus zu verbüßen. Er hat sich nach seiner Flucht unter dem falschen Namen „Albert Hösler von Straßburg" teils in Jux und teils auf dem Plapphof, Gde. Neuhütten, aufgehalten. Seitdem hat dieser Schwerverbrecher wieder eine ganze Reihe von Einbrüchen vcrübr. Es konnte festgestellt werden, daß er in Geureinschaft mit dem Sohn des Plapphofbauern in den Waldungen fortgesetzt gewildert hat, und daß er zu einer Polizei- und gerichtbekannten Familie in Jux OA. Backnang in engen Beziehungen stand. Kemmler hat mit seinem Komplizen vom Plapphof und von Jux aus ausgedehnte Raubzügc nach den Ortschaften des Mainhardter Waldes, sowie im Bottwar- und Murrtal unternommen. Die Täter drangen dabei in Bauernhäuser, Molkereien, Laden- gesck-äfte, hauptsächlich aber auch in kleinere Bahnstations- gebaudc ein, woselbst sie die Stationskassen mehrfach mit Sprengpulver öffneten. Bei der Berbrecberbande handelt es sich um ebenso gefährliche, als auch rücksichtslose Burschen. Sie haben beispielsweise bei dein Bahnhoftinbruch in-Benningen OA. Marbach gegen den sie überraschenden Bahnwärter 5 scharfe Schüsse abgcfeuert. Bis jetzt konnten insgesamt 30 Straftaten ihre Aufklärung finden. Sechs Mitglieder der
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Bande befinden sich hinter Schloß und Riegel; wegen Begünstigung- und Hehlerei werden außerdem noch zahlreiche weitere Personen den Strafverfolgungsbehörden angezeigt. Von der Beute konnte nur noch ein geringer' Teii zur Stelle geschafft werden.
Stuttgart, 26. März, (Steuererhebung vom 1. Llpril 1936 ab.) Durch eine Verordnung des Finanzministeriums sind die Steuererheüekassen angewiesen, worden, die Lurch Las Staatshaushaltsgesetz für 1929 vom 26. Juli 1929 verwilligten Staatssteuern vom 1. April 1930 an und, wenn eine andere Verfügung nicht früher ergeht, bis zum 30. Juni 1930 auf Llechnung der neuen Vcrwilligung nach den bisherigen Vorschriften weiter zu erheben.
Stuttgart, 20. März. (Gerichtsberichterstattung an die Presse.) Eine Bekanntmachung des Justizministeriums vom 21. Januar besagt: Das Justizministerium erachtet die regelmäßige, entgeltliche Gerichtsberichterstattung an die Presse nicht für vereinbar mit der Stellung der Beamten, die bei den mit den Gerichtssachen befaßten Behörden tätig sind; es wird daher die nach Art. 38 Abs. 1 Ziff. 2 des Beamtengesetzes erforderliche Genehmigung hiezu nicht erteilt. Liegt im Einzelfall ein begründetes Interesse vor, daß die Oesfentlichkeit über eine Gerichtsverhandlung unterrichtet wird, so sind die Amtsvorstände .befugt, die Berichterstattung an die Presse einem Beamten zu gestatten oder nahezulegen, auch wenn dieser Vergütung dafür erhält.
Stuttgart, 20. März, (Liquidation der Stuttgarter Gewerbekasse 9l.G.) Der Aufsichtsrat der Stuttgarter Gewerbekasse A.G. hat in seiner gestrigen Bilanzsitzung beschlossen, herauf den 29. April d. I. einzuberufenden Generalversammlung aus dem Reingewinn vom R.M. 63103.51 die Ausschüttung einer Dividende von 5 Prozent (i. V. 7 Prozent) und außerdem den Antrag auf Liquidierung der Gesellschaft in Vorschlag zu bringen. Bekanntlich hat die Gewerbekasse nach den Jnflations- solgen bei der Städtischen Girokasse Stuttgart Anlehnung genommen, die nach Uebernahme der letzten Kapitalerhöhung über 90 Prozent des nunmehr eine Million Mark betragenden Aktienkapitals der Getverbekasse besitzt. Bei der Gleichheit der Aufgaben beider Institute und bei der Entwicklung der Verhältnisse im Bankgeschäft, die weitestgehende Rationalisierung erforderlich machen, glaubt die Girokasse nunmehr einen Schritt weitergehen und den Geschäftsbetrieb der Gewerbekaffc auf sich überführen zu sollen. Das gesamte Personal üer Gewerbekasse kann weiterverwendet werden. Es ist damit zu rechnen, daß die Aktionäre aus ihre Aktien 100 Prozent des Nennwertes erhalten Werden-
Stuttgart. 20. März. (Württemberg ische bloten baut.) Die Württembergische Notenbank erzielte im vergangenen Jahre einen Reingewinn von R.M. 716 94124 und beantragte die Verteilung einer Dividerrde von 7 Prozent. An den Reservefonds werden 90 000 Mark überwiesen, der Gewinnanteil des Staates beträgt R.M. 92 313.74. R.M. 44 627.50 werden auf
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56. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
Aber seinetwegen jetzt daheimbleiben, anstatt an des Bauers Seite beim Kirchenwirt zu erscheinen? Nein, das fällt ihr gar nicht ein! So eine Gelegenheit, vor allen Leuten zu zeigen, was sie am Erotzreicherhos gilt und wie große Stücke der Bauer auf sie hält, wird sie sich doch nicht entgehen lassen.
Außerdem hat sie es wie eine Ahnung in sich, daß dieser Tag heute für ihre Wünsche entscheidend sein wird
Vielleicht will der Bauer nur abwarten, wie sie sich benimmt und wie sein Erscheinen mit ihr von den Leuten ausgenommen wird. Und« dann am Heimweg spricht er vielleicht das heißersehnte Wort.
,INein, nein, das kann sie sich durch Peter nicht verderben lassen! Wird ja auch gar nicht so arg sein mit ihm. Ein bissel Fieber, wie er schon gestern gehabt — die Agerl soll halt ein paarmal nachschauen und morgen früh muß gleich der Doktor herauf, darauf wird sie bestehen. —
Sie zupft also die Kissen rasch ein wenig zurecht, streicht me Decke glatt und geht wieder.
Unten sucht sie die Agerl auf und trägt ihr auf, öfter bei dem Haussohn nachzusrhen. Da ruft auch der Bauer schon ungeduldig vom Hof: „Bist denn noch nicht fertig. Brigitte?" —
Beim Kirchenwirt wimmelt es bereits von Menschen und immer noch kommen neue Gäste.
Am Tanzboden spielt die Kriegervereinskapelle und alt und jung tanzt. In der Schankstube haben sich die Feuerwehrleute breit gemacht, verkaufen Lose für die Lotterie, die nachher stattfinden soll und sammeln unter Scherzreden freiwillige Spenden ein — oder, wie der junge Most- hartler witzig bemerkt: „Freiwillig tut's betteln und unfreiwillig müssen wir zahlen!"
Woraus ihm der Feuerwehrhauptmann Knollmeper lachend erwidert: „Aber gelt, wenn Euch der rote Hahn
auf's Dach sitzt, dann geht's umgekehrt — va tut ihr freiwillig betteln und wir müssen unfreiwillig in Rauch und Feuer hinein, um Euer Sach zu retten!"
Für die älteren Leute, die derweil nur zuschauen und in Ruhe ihren Wein trinken wollen, hat der Kirchenwirt in das Extrastübl so viele Tische hineingepfropft, als nur möglich war, und dort herrscht das größte Gedränge.
Als der Eroßreicher mit seiner Brigitte eintritt, ist nur mehr ein einziger runder Tisch gleich neben der Türe frei, den ein junger Bauer mit seiner Frau eben verlassen hat, um sich nach dem Tanzboden zu begeben.
Wäre er allein gewesen, hätten die Großbauern, die.mit ihren Frauen dem Eingang gegenüber an einer langen Tafel saßen, sofort mit Hallo Platz für ihn gemacht. Denn stillschweigend betrachteten ihn alle kraft seines Geldes, seiner Klugheit und seines imponierenden Auftretens als eine Art Oberhaupt — und er sich selber auch.
Aber heute kommt er mit der Brigitte. Die reichen Bäuerinnen machen steife Gesichter, ihre Männer sehen unschlüssig drein. Wie kämen sie dazu, wegen der Haushälterin zusammenzurücken und ihr Platz zu machen? Die gehört doch eigentlich nicht an ihren Tisch —
Endlich rafft sich der alte Lamplhofer aus und blinzelt dem Eroßreicher zu.
„Na, Eroßreicher, magst dich nit hersetzen da? Für dich hätten wir grad noch ein Plätzl frei!"
Aber der Eroßreicher, der das Zögern wohl bemerkt hat, antwortet trocken: „Dank dir, Lamplhofer, aber wir sitzen derweil schon da nieder, dis bei Euch drüben zwei Plätze frei werden!"
Brigittes Herz klopfte zum Zerspringen vor Freude und Stolz. Eine solche Antwori hat nicht einmal sie erwartet! Das ist ja, als wollte er ihr vor allen Leuten die Ehre geben, sie als seinesgleichen anzuerkennen.
Bescheiden setzt sie sich neben den Bauer, der-scheinbar in »bester Laune nach dem Kirchenwirt ruft.
„Na, Kirchenwirt, jetzt möchten wir halt gern auch essen und trinken! Was hast denn Gutes? Den Wein weißt ja, den welchen ich gern mag! Aber zum Esse« mutzt uns du ritten!"
Der Wirr zählt zungenfertig her, was da ist, und der Eroßreicher bestellt mit behaglichem Bedacht.
„Alsdann zuerst Nudelsuppen. Nachher einen Schweinsbraten — Du, aber fett und rösch mutz er sein, sonst kriegst es zurück — Dazu Erdäpfel und —"
Er hält mitten im Satz inne und starrt wie gelähmt nach der Tür, durch die eben die Bachbäuerin aus der Traisen eingetreten ist, gefolgt von der Ketten-Hiesl-Jula
Das Blut steigt ihm ins Gesicht — er weiß nicht, ob vor Zorn oder — Freude. Und eine Flut wirrer Gedanken wogt durch sein Hirn.
Wie frisch und blühend die Jula aussieht — völlig jung
— fast wie dazumal als — und stolz tragt sie den Kops, als wenn ihr kein Mensch etwas vorzumerfen hätte.
Das ärgert ihn. Und es ärgert ihn auch, daß sie über ihn wegschaut, als stünd er gar nicht da, und muß ihn doch so gut gesehen haben wie er sic! — Was glaubt sic denn ?
— Und daß sie sich daher traut mitten unter die Leut, bei so einer Gelegenheit — unverschämt keck »st das —
Brigitte stößt ihn leise an.
„Bauer, der Kirchenwirt wartet — Ihr wollt Loch bestellen!"
Sie sagt es ganz leise, aber der Ton ihrer Stimme hat plötzlich etwas Scharfes.
Der Eroßreicher wirft ihr einen ärgerlichen Blick zu „Ist bestellt. Mach weiter. Kirchenwirt, und bring, was ich dir gesagt habe!"
Die Bachbäuerin, die indes unsicher und verlegen an der Tür stehen geblieben ist, schaut hilflos um sich. Die vielen Menschen verwirren sie und wo soll sie sich jetzt setzen, um aus den Hammer Poldl zu warten, wenn alle Tische besetzt sind?
Da entdeckt ihr Blick plötzlich den Tisch des Eroß- reichers neben sich, an dem nur zwei Personen sitzen.
„Schau — da ist ja noch Platz für uns," sagt sie erleichtert zu Jula, tritt an den Tisch und läßt sich aus- atmend auf einen leeren S^uhl nieder. „Mit Verlaub!"
Iulas Gesicht überzieht sich mit tiefer Blässe. Will der liebe Gott sie denn ganz verlassen, daß er ihr das zumutet-? (Fortsetzung folgt.)