Handel, Verkehr und Volkswirtschaft

Stuttgart, IS, Dez. (SchlachtviehmarkI) Dem Donnerstag­markt am städt. Vieh- und Schlachihos wurden zugeführt: 5 Ochien (uno. 5), 6 Bullen, Sll (16) Iungbullen, 87 (15) Iungrinder, 30 (4) Kühe, 712 Kälber, 1302 Schweine. Erlös aus-je I Zentner Lebend­gewicht: Ochsen, Bullen s 5051 (letzter Markt 5053), tr 47 bis 48 (46-49), c 43-46 (uno.). Kllhe b 29-37 (uno). c 2328 (unv.), 0 17-22 (uno.), Kälber b 86-88 (83 86). c 80-84 (76 bis 81). Schweine s fette über 300 Psb. 8485 (unv ), d vollfleischiqe von 240300 Psd. 84-85 (uno). c von 200240 Pfd. 8384 (83 bis 85), cl von 160200 Pfd. 8283 (uno). e fleischiae von 120 bis 160 Psd. 81-82 (8082). Sauen 6573 (66-76) Mk. Markt­oerlauf: Großvieh langsam, Ueberstand, Kälber lebhaft, Schweine be­lebt. Nächster Markt: Samstag, 28. Dezember.

Neueste Nachrichten

Blllinge«, 19. Dez. Tin schwerer Verkrhrsunfall, der beinahe katastrophale Folgen gehabt hätte, ereignete sich heule srllh am Bahn­übergang in der Münchweiler-Straße. Das Postauto Villingen- nigsfelo, das gerade von Münchweiler kam, konnte infolge der Glätte der abschüssigen Straße vor der geschlossenen Bahnschranke nicht mehr zum Holten gebracht werden, durchfuhr die Schranke, rannte über einen Grenzstein und blieb mitten auf dem Gleise st, Yen. Kaum hatten die 26 Mttfahrmden und der Chauffeur den Wagen verlassen, der nicht mehr von der Stelle bewegt werben konnte, als der Personen­zug von St. Georgen heranbrauste, den Wagen zur Seite warf und vollständig zertrümmerte. Der Personenzug wurde nicht beschädigt, auch wurden k ine Personen verletzt.

München, 19. Dez. Wie der Landesdienst des Süddeutschen Eorre- spondenzburos meldet, ist in der vergangenen Nacht ein 22 Jahre alter Hilfsarbeiter aus München unter dem dringenden Verdacht verhaftet worden, den Mord an der 16 jährigen Bertha Weinmann begangen zu haben, deren Leiche am Montag an der Boschetsrtederstraße aus­gesunden wurde.

München, 19. Dez. Nach einer Mitteilung der Polizeidtrektion handelt es sich bei dem unter dem dringenden Verdacht der Täterschaft an dem Mädchenmord an der Boschetsrtederstraße Verhafteten um den iu München geborenen 2l jährigen Elektromonteur Peter Kräutler. Er konnte auf Grund einer Mitteilung aus der Bevölkerung in der Woh­nung seiner Mutter festgenommen werden. Der Verhaftete stellte bisher die Tat entschieden in Abrede. Die Staatsanwaltschaft hat die Eröffnung der Voruntersuchung gegen ihn beantragt.

München. 19. Dez. In der Nacht zum Donnerstag halt: Mün­chen 13 Grad Kälte. Die Temperatur am Donnerstag morgen betrug 11 Grad, in den bayerischen G.birgsorten wurden Morgentempera- turen zwischen 3 und 10 Grad unter Null gemessen. Der Beobachter aus der Zugspitze meldet 28,8 Grad Kälte: Die bayerische Landeswettcr- warte stellt fest, daß die starke nächtliche Ausstrahlung aus der schwä­bisch-bayerischen Hochebene zu den gegenwärtig tiefsten Temperaturen von ganz Europa geführt hat.

Garmisch, 19. Dez. Mit einem schlichten Festakt wurde heule die erste Teilstrecke der bayerischen Zugspitzbahn, die von Garmisch- Partenkirchen bis zum 1000 Meter hoch gelegenen Eibsee führt, er öffnet. Nach dem kirchlichen Weiheakt trat unter dem Jubel der Be­völkerung und dem Donner der Böller der erste Zug mit Tannen- umkränzter Maschine seine Fahrt an.

Essen, 19. Dsz. Diese Nacht ereignete sich am Bahnübergang bei Rehain auf der Strecke FalkenbergWittenberg ein schweres Autounglück. Ein Krastwagen, der offenbar den von Falkenberg kommenden GUterzug überholen und noch dazu den Bahnübergang überqueren wolle, durchbrach mit rasender Geschwindigkeit die bereits geschloffene Schranke und stieß mit der Lokomotive des Güterzuges zusammen. Das Auto wurde etwa 50 Meter weit mitgeschleist und völlig zertrümmert. Ein Insaffe war sofort tot, der Chauffeur erlitt Knocyenbrüche und mußte in bedenklichem Zustand ins Krankenhaus gebracht werden. Die beiden anderen Insaffen kamen mit leichteren Perletzungen davon.

Essen, 19. Dez. Die Reichsbahndirektion Essen teilt mit: Heute vormittag kurz nach 9 Uhr fuhr eine Lokomotive bei dem Strecken­block Sellerbeck kurz vor dem Bahnhof Mülheim-Eppinghoven bei starkem Nebel in eine Arbeiterkolonne. Hierbei wurden vier Mann getötet und acht verletzt. Die Verletzten wurden sofort mit dem Auto ins Krankenhaus nach Mülheim gebracht. Wie wir von der Reichs- bahndtrekton Essen noch erfahren, hat sich die Zahl der Toten in­zwischen auf sechs erhöht. lieber das Befinden der übrigen Schwer­verletzten war noch nichts in Erfahrung zu bringen. Im Augenblick ist die Staatsanwaltschaft damit beschäftigt, die Verunglückten zu vernehmen, sodaß über die Ursache der Katastrophe noch nichts gesagt werden kann.

Berlin, 19. Dez. Ein Mißtrauensvotum gegen das Kabinett Müllrr haben die Kommunisten zur Beratung der Zollooriage im Reichstag eingebracht.

Berlin, 19. Dez. In den Betrieben der städtischen Lehrwerk­stätten für Kriegsbeschädigte und Erwerbsbeschränkie sind anläßlich einer plötzlichen Revision größere Unterschlagungen festgestellt worden, die dem Buchhalter der Werkstätten, Osdorf, zur Last gelegt werden. Im Aufträge des Bürgermeisters findet zur Zeit eine Nachprüfung statt.

Berlin, 20. Dez. Trotz der Erklärung des Bürgermeisters Gchoitz, daß kein Geld für die von verschiedenen Partei?» beantragte Winter- deihilss für Unterstützungsempfänger vorhanden sei, nahm die Berliner

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Stadtverordnetenversammlung den Antrag an und bewilligte 5°/. Millionen Mark für Weihnachtsbelhilsen.

Berlin, 19. Dez. Das aus Marleille kommende Postflugzeug Tenerife-, das heute nachmittag in Tempelhos erwartet wurde, hat in dem unsichtigen W?>ter den Berliner Flughafen nickt erreicht und ist in der Nähe von Neuruppin bei dem Versuch zu landen, verun­glückt. Hierbei wurden der Leiter des Fluges, von Schröder, und der Flugkapitän Albrecht schwer verletzt. Der Bordmonteur Eichentops kam mit leichteren Verletzungen davon und war in der Lage, den Unglückssall nach Berlin zu melden und ärziltche Hilfeleistung aus dem 10 Kilometer entfernten Fehcbellin herbeizurufen.

Berlin. 20. Dez Unter der schweren Anschuldigung, seine 77 Jahre alte Frau zu Tode mißhandelt zu haben, ist gestern dcr7l Jahre alte ehemalige Hmdwerker und jetzige Rentner B. aus der Oranien- burgerstroße in Poitzeigewahrsam genommen worden. T otz ihres hohen Alters stritten sich die Eheleute wiederholt und es kam zu Schlägereien. Der letzte Austritt dieser Art spielte sich vor etwa drei Wochen ab. Die Frau verließ daraus die eheliche Wohnung und zog zu ihrem Sohn. Dort ist sie gestern früh gestorben. Der Sohn hat nun gegen seinen Vater, den er beschuldigt, den Tod seiner Mutter verursacht zu haben, Anzeige erstattet.

Der goldene Sonntag naht!

Der kluge Geschäftsmann wird nicht unterlassen, seine Waren in dieser Zeit des allgemeinen Einkaufs dem Publikum anzubieten. Ein Inserat im

»Enztaler*

mit seinen drei Neben-Ausgaben, der nachweisbar verbreitetsten Tageszeitung im Bezirk, wird den Er­folg sichern. Rechtzeitige Aufgabe dringend erwünscht.

VerlagDer Errztäler«.

Berlin, 19. Dez. Der deutsche Außenhandel war im Monat November mit 67,6 Millionen passiv.

Kiel, 19. Dez. In dem großen vor dem Erweiterten Schöffen­gericht unter Ausschluß der Ocffentlickkeit geführten Prozeß wegen der versuchten Munitionsaussuhc vom Jahre 1928 wurde heute mittag nach 12 Uhr am 9. Berhandlunastage folgendes Urteil verkündet: Alle Angeklagten werden fceigesprocken. Die Kosten des Verfahrens gehen zu Lasten der Staatskasse. Vor Bekanntgabe der Uneilsbe- grllndung wurde die Öffentlichkeit und die Presse wieder ausge­schlossen. Die Staatsanwaltschaft hat Berufung eingelegt.

Kowno. 19. Dez. Nach einer amtlichen Moskauer Meldung hat die O G.P.U. in Rostow am Don eine sowjetfeindliche Organisation entdickt, die aus ehemaligen Offizieren und Soldaten der kaiserlich- rufftschen Armee bestand. Der Führer war ein Generalleutnant Nikolski, der 1919 in der Wrangelarmee gegen Sie Bolschewisten gekämpft hatte. 16 Personen, darunter auch Nikolski, wurden standrechtlich erschossen.

Paris, 19. Dez. Wie aus Barcelona berichtet wird, hat ein aus Taragona kommender Effenbahnzug an einer Straßenkreuzung einen Personenautobus überfahren, der zwischen Barcelona und dem Vor­ort San Sadurnt verkehrt. Drr Autobus wurde ein Stück mitge- schleist. 16 Personen kamen ums Leben mehrere andere wurden schwer verletzt.

Madrid, 19. Dez. Das Oberste Kriegs- und Marinegericht hat in der Angelegenheit der wegen Aufstandes angekiagten Artillerie­offiziere von Ciudad R-al folgendes Urteil gefällt: Ein Oberst wurde zu 20 Jahren Gefängnis, ein Oberstleutnant zu 10 Jahren, ein Major zu 11 Jahren, ein Major zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt. 29 Offi­ziere, meist Hauptleute und Leutnants, erhielten Gefängnisstrafen von 1 Jahr bis 8 Jahren. Ein Hauptmann und drei Leutnants wurden freigesprochen. Die Verurteilten werden außerdem aus der Offiziecs- ltste gestrichen.

London, 19. Dez. Der konservative Antrag aus Verwerfung der Kohlenbergwerksvoriage der Regierung in 2. Lesung wurde mit 28l gegen 273 Slmmen, das ist mit einer Mehrheit von nur 8 Stimmen, abgelehnt. Die Vorlage erfuhr damit die 2. Lesung.

Kommunistendemonstration im Rathaus.

Stuttgart, 19. Dez. Die Kommunisten hatten in der heu­tigen Sitzung des Gemeinderats ihren schon in 2 vorangegan­genen Sitzungen abgelehnten Antrag auf Gewährung einer außerordentlichen Weihnachtsbeihilfe an die Erwerbslosen wiederholt. Bürgermeister Dr. Ludwig wies demgegenüber auf die bereits bewilligten Herbst- und Weihnachtsbeihilfen hin und stellte fest, daß Stuttgart mit seiner Arbeitslosenunter­stützung so ziemlich an der Spitze aller Großstädte stehe. Als die übrigen Fraktionen sich gegen den Antrag aussprachen, riefen von der Tribüne des Rathaussitzungssaales mehrere jugendliche Kommunisten Schimpfworte in den Saal hinab,

worauf der Borfitzende nach ziveimaltger Verwarnung die Tri­büne räumen ließ. Das ist das erste Mal seit dem Bau de» Rathauses (1905), daß die Räumung der Tribüne nötig wurde.

Bestechungen und Veruntreuungen.

Frankfurt a. M., 19. Dez. Schon seit längerer Zeit wir» in Handwerkerkreisen behauptet, daß bei Vergebung von Auf­trägen des Hochbauamtes, die bis zu einer bestimmten Höh« von einzelnen Beamten vergeben werden, Bestechungen vor­gekommen sind. Gegen 7 Beamte ist nun ein Disziplinarver­fahren wegen passiver Bestechung eingeleitet worden. Eine Strafanzeige bei Gericht ist zunächst noch nicht ergangen, d» erst im Disziplinarverfahren festgestellt werden soll, ob das Be­lastungsmaterial für eine solche Anzeige ausreicht.

Dresden, 19. Dez. Von der Kriminalpolizei wurde ein seit 1920 in städtischen Diensten stehender 32 Jahre alter Oberstadt­sekretär wegen Betruges, Urkundenfälschung und Unterschla­gung von über 50 000 Mark festgenommen. Er hat seit etw« 3 Jahren Rechnungen über erdichtete Warenlieferungen an­gefertigt und sich die Beträge auszahlen lasten. Auf diese Weise erlangte er monatlich über 1000 Mark. Das Geld hat er ver­wettet.

Aus dem Reichstag.

Berlin, 19. Dez. Der Reichstag behandelte in seiner Sitzung am Donnerstag zunächst die Initiativanträge der Re­gierungsparteien zum Sofort-Programm der Reichsregierung.

, Von ihnen wurde der Entwurf eines Gesetzes zur Aenderung ! des Tabaksteuergesetzes dem Steuerausschuß überwiesen, der Entwurf eines Gesetzes über eine befristete Erhöhung der Bei­träge zur Arbeitslosenversicherung wurde unter Ablehnung kommunistischer Aenderungsanträge in zweiter Lesung ii» Hammelsprung mit 225 gegen 137 Stimmen bei einer Enthal­tung angenommen. Ferner gelangte ein Antrag Dr. Wecker (D. Vp.) zur Annahme, der die Vorlegung eines Weingesetzcs verlangt. Auch ein Antrag der Regierungsparteien, nach bei der Steuererhebung im Nachnahmcverfahren der Steuer­pflichtige die Kosten zu tragen hat, wurde angenommen. Nach Wiedereröffnung der Sitzung um 6 Uhr abends beriet da» Haus die Zolltarifvorlage in zweiter Lesung. Nach ausgedehn­ter Debatte wurde die Vorlage unter Ablehnung aller Aende­rungsanträge in der Ausschußfassung angenommen. Abgelehnt wurde mit 273 gegen 131 Stimmen bei 2 Enthaltungen ein Antrag der Deutschnationalen und der Bauerngruppen auf Erhöhung der Zölle für Schweine und Schweinefleisch. Um Mitternacht vertagte sich das Haus auf Freitag.

Ehrung des Botschafters Schurman.

Berlin, 20. Dez. Der amerikanische Botschafter in Berlin, Jacob Gould Schurman, ist zum Ehrenmitglied der preußische» Akademie der Wissenschaften ernannt worden. Die Ernennung erfolgte in Würdigung der Verdienste Schurmans um die deutsche Wissenschaft. Diese Ehrung des amerikanischen Bot­schafters ist umso bemerkenswerter, als Schurman der erste Ausländer ist, dem diese Auszeichnung zuteil wurde. Diese Würde ist bisher überhaupt erst viermal verliehen worden, und zwar an Fürst v. Bülow, Geheimrat v. Bode, Exzellenz Trott zu Solz und Staatsminister a. D. Schmidt-Ott.

Mißglückter Bombenanschlag.

Berlin, 19. Dez. Ein Bombenanschlag, der heute vormittag in den Büroräumen der A.E.G. versucht wurde, schlug fehl, i so daß weder ein Menschenleben zu beklagen ist, noch nennens­werter Sachschaden angerichtet wurde. In einem Vorraum, der zur Kaste führt, fand man 3 Bomben, von Lenen 2 zün­deten. Die Ladung war jedoch so minderwertig, das; es bei einem lauten Knall blieb. Als Täter -wurde ein gewisser Hubatsch ermittelt, der früher bei der A.E.G. tätig war und daher mit der Oertlichkeit Bescheid wußte. Er hatte sich in die Raume eingcschlichen. Alan nimmt an, daß er den Plan hatte, die.durch die Explosion entstehende Verwirrung dazu auszunutzen, sich des Lohngeldes zu bemächtigen. Als er sah, daß sein Anschlag mißglückt war, floh er ohne jegliche Beute. Man nimmt an, daß der Täter geistesgestört ist.

Die Erhöhung der Berkehrstarifc in Berlin.

Berlin, 19. Dez. Aus unterrichteten städtischen Kreisen er­fahren die Zeitungen, daß die Generalversammlung der Ber­liner Verkehrsgesellschaft heute früh getagt und eine Tarif­erhöhung beschlossen hat. Einzelfahrten werden darnach künf­tig 25 Pfennig kosten, Schülerkarten 15 Pfg., Monatskarten in der Straßenbahn für eine Linie 10 Mark, für zwei Linien 17 Mark und für alle Linien 30 Mark. Monatskarten für die O-Bahn für Erwachsene 13 Mark, für Schüler 6.50 Mark.

Kinder -er Berge.

102 Stnmao von Snt. Andren Baret.

Siachst", sagte er sacht zu der Bäuerin,wie's Mond­schein! vurch's Fenster kimmt?"

Die Frau deckte ein weißes Laken über den Tisch und belegte mit Tannenzweigen vier Plätze; so hatte die junge Magd es haben wollen, und Tannenreis genug hatte sie herbeigeschleppt. Eigentlich war es ein Unsinn für ernst­hafte Bauersleute; aber das Haus sollte nun einmal festlich sein.

Während die Bethl in ihrer Kammer den Baum für den Valtl schmückte mit all den schönen Dingen, die der Lehrer dagelassen hatte, saß der Großvater und klimperte Uebungen auf der Zither. Einmal horchte die Bäuerin hinaus. Auf dem Hofe klappten Holzschuhe in flinkem Tempo.

Noa", dachte die Bäuerin.Was hat's draußen z'schaffen. Es ist doch alles besorgt."

Sie ging nach der Hintertür und lugte durch das kleine Guckfenster.

Freilich, die Bethl! Die alte, warme Arbeitsjacke von der Bäuerin hatte sie übergezogen; sonst war sie im bloßen Kopf, so daß der Mond ihr mit seiner weißglänzenden Hand immerzu über den glatten, dunklen Scheitel strich. Und den ganzen Arm hatte sie voll Tannenreis, um den Stall damit zu schmücken. Auch das Vieh sollte wißen, daß Weihnachten war. Nach einer Weile kam sie in die Stube. Die Luft hatte ihr Gesicht gerötet; es sah hübsch und fein aus.

Wann's die Frau befehlen tust, kann der heilige Abend sanen Anfang nehmen", sagte sie.

Da geschah etwas, was der alte Kachelofen und der

klobige, runde Baueenlisch noch nichi erlebl hauen tvah- ^ rend ihres Daseins in der Spitzzackeneinöd: die Bäuerin lachte. Zwar klang es rauh, als ob es ein Spotten und Höhnen sein sollte, aber es war ein Lachen.

Wissen möcht' i, wer in diesem Haus 's Befehlen be­sorgen tuat die Frau oder 's Madl?"

Ter Bub sprang an der Bethl empor.

Jst's ka Luag nit, kimmt's Christkindl? 's wirkliche, woahrhaftige Christkindl und bringt's Bäumll?"

Bist Heuer a braver Bua g'wesen". erwiderte das Mädchen und streichelte ihm das Köpfchen.Lauf zum Großvater! Er soll sich poarat mach'n. Und wann ihr's Kuhglocken läuten hört, rst's Zeit. Dann kommt der Bua an der Hand vom Großvater 'nein und schaut's Christ­kindl mu dem Bäuml."

Als der Bub fort war. holte die Bethl eine Kiepe aus ihrer Kammer.

Wann's die Frau erlaubt, tat' i gern a paar Ge­schenk'! auf die Platz' legen."

Die Bäuerin sagte nicht ja, nicht nein. Sie stand und sah der jungen Magd zu. wie sie die Plätze, außer einem, dem ihren, belegte.

Auf den des Großvaters ein paar gestrickte Fausthand­schuhe und einen neuen Pfeifenkops; auf den des Buben das neue Bilderbuch vom Lehrer, und dann ein Paar Strümpfe und eine gehäkelte Mühe mit Ohrenklappen.

Jesses", sagte die Frau, als ob sie es vor Mißbiligung nicht mehr aushielt.Wann's Madl nächstens all die viel überflüssigen Ding' striacken und stiacheln tat, wüaßt i alleweil gern, wann's a'schlafen hat?"

Am Tag bei der Arbeit wann die Augen der Frau nit Obacht geb'n Ham!"

Kampflustig kam die Antwort zurück wie eine Ver­höhnung der unwirschen Bemerkung der Bäuerin; doch in den jungen Augen spielte ein merkwürdiges Blinzeln.

Die Frau fuhr herum. Iu ihrer barleu Miene flammte eine Röte auf merkwürdig auch in ihrer Art.

G'wöhnst dir amoal die Grantigkeit ab, hörst! Smi- sten läßt' dane feine Predigten, die dem Buam 's Köpf! verkehr'n von die Freud auf Erd'n und die vial große Liab im Himmel, die wie a goldener Reg'n auf die Men­schen fall'n tual . .

Die Frau braucht nit z' horch'n, wann i dem Buain die Verkehrtigkeüen erzähl'n tua."

Willst mir goar in mein'm eig'nen Haus 's Hören verbiet'n?" brauste die Frau auf.

Wieder das Blinzeln iu den jungen Augen zu einem Lächeln wurde es und hellte der Bäuerin gerade ins Gesichl

Joa woas is mir does? ' Lach'n tuast? Lachen über mei Einfältigkeit du Fratzl du Kindl!"

Ueber das lächelnde Blinzeln in den jungen Augen legte sich ein seltsamer Schimmer, feucht und weich, wie von dem Glanz einer Perle.

Muattale", sagte das Mädchen ganz leise:Muattale von meiner kranken Seel'! Siagst' nit. daß g'sund werd'n tuat :n Oancr Pfleg'?"

Die Frau hob die große verarbeitete Hand wie zur Abwehr; doch langsam ließ sie sie sinken auf den weichen­dunklen Mädchenscheitel- und von diesem glitt sie herunter in einer scheuen, unbeholfenen Liebkosung über ein paar warme, junge Wangen. Als es geschehen war. hastete sie hinaus und die Bethl stand, als wäre sie gelegne! worden . . .

Draußen, in der tiefen Stille der heiligen Nacht er­klang eine Stimme.Ob die Bäuerin von der zackeneinöd wohl a Plätzl übrig hält' für anen armen irdischen Gast?"

Hin lies die Frau und riß die Haustür auf. lForttetzuua lolat.l

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