Vertreter und die zahlreich anwesenden Mitglieder mit dem Hinweis auf die Bedeutung der Tagesordnung. Der Württ. Schwarzwaldverein habe keineswegs notwendig, seine Selbständigkeit aufzugeben, er sei nicht am Ende seiner Kraft, sondern sei gesund und lebenskräftig. Der Württ. Schwarzwald- vereiu zähle, obgleich nur Drittel des Schwarzwalds aus württ. Gebiet liege, nahezu 10 000 Mitglieder; der Badische Tchwarzwaldverein habe nur über 20 060 Mitglieder. Notar Herrmanu-Stuttgart erstattete dann Bericht über die gemeinsamen Kommissionssitzungen und den Satzungsentwurf. Nach den neuen Satzungen sollen, wie in Baden, die württ. Ortsgruppen mehr Selbständigkeit erhalten. Bon dem Jahresbeitrag von 6 Mark (in Württemberg bisher 1 Mark) werden i 2,50 Mark an den Hauptverein abgeführt, während der Rest den -Ortsgruppen verbleibt. Der gemeinsame Verein hat seinen Sitz in Freiburg. Der Präsident, der stellvertretende Präsident, ^Rechner und mindestens 4 Mitglieder des Verwaltungsausschusses müssen in Freiburg wohnhaft sein. Von den übrigen 5 Mitgliedern des Verwaltungsausschusfes soll die Mehrzahl I württ. Gruppen angehören. In der mehrstündigen Aussprache wurde an dem Satzungsentwurf von zahlreiäxm Rednern scharfe Kritik geübt. Es wurde ausgesprochen, daß der Entwurf die Parität nicht wahre. Ueberall seien badische Forderungen durchgesetzt. Die Beitragserhöhung von 1 auf 6 Mark hätte in Württemberg einen Rückgang der Mitgliederzahl,zur Folge. Der Zusammenschluß solle zu einer Verbilligung und bricht zu einer Beitragserhöhung führen. Vom Präsidium sei ausgeschlossen und in dem Ausschuß zu schwach MNtreten. Ungeklärt sei die Stellung unserer Schneeschuhabteilungen, die Pflege der Jungscharbewegung, die Zugehörigkeit zum Verband der deutschen Jugendherberge und zu den deutschen Gebirgs- und Wandervereinen, von denen der Badische Schwarzwaldverein in stolzer Selbstgenügsamkeit sich
ausschließe. Die Ucbernahme des württ. Vereinszcichens sei
eine unwichtige Aeußerlichkeit. Der Zusammenschluß, mit dem grundsätzlich alle Redner einverstanden waren, müsse auf dem Boden der Gleichberechtigung, ähnlich wie der Zusammenschluß des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins erfolgen. Bei der Abstimmung wurde, der vorgelegte Satzungsentwurf für einen Zusammenschluß als ungeeignet abgelehnt. Annahme fand folgender Antrag von Professor Schaumann-Stuttgart und Oberbürgermeister Ritter-Schramberg: Die Hauptversammlung des Württ. Schwarzwaldvereins ist grundsätzlich mit einer Vereinigung des Württ. und Badischen Schwarzwaldvereins einverstanden. Da aber noch zahlreiche Fragen strittig sind, wird die gemeinsame Kommission ersucht, das Problem weiter zu behandeln." Weiter wurde folgender Antrag von Redakteur Keller-Pforzheim angenommen: „Der Sitz des gemeinsamen Vereins ist für die ersten 3 Jahre Freiburg, dann wird der Sitz abwechselnd für 3 Jahre jeweils von der Hauptversammlung bestimmt." Für die Beitragsfrage fand zuletzt folgender Antrag Annahme: „Der Vereinsbeitrag ist auf 2.50 Mark festzulegeu. Die Bestimmung eines Ortszuschlags bleibt den Ortsgruppen überlassen."
Von der Süddeutschlandfahrt des „Graf Zeppelin".
Frankfurt a. M., 10. Nov. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" hat um 10 Nhr Darmstadt überflogen. Um 10.25 Uhr erschien es über Frankfurt a. M., war jedoch nicht zu sehen, sondern nur zu hören. Nachdem das Luftschiff sich etwas von der Stadt entfernt hatte, peilte es den Flughafen selber an, um die Richtung nach dem Flughafen festzustellen. Um 10.32 Uhr erschien „Graf Zeppelin" wieder über der Stadt und zog eine Schleife. Diesmal war das Luftschiff sehr gut sichtbar. Es flog in einer Höhe von etwa 200 Meter. Um 11.15 Uhr
erschien es über dem Flughafen, um 11.31 Uhr fielen die Haltetaue und wurden sofort- ergriffen. Das Luftschiff ist glatt gelandet. Die Menschenmenge, die sich in einem Umkreis von etwa 100 Meter Abstand vom Luftschiff halten sollte, durchbrach die polizeiliche Absperrung und drängte begeistert bis dicht an das Luftschiff vor. Anläßlich des Eintreffens des Luftschiffs fand in Gegenwart der Zeppelinbesatzung die Weihe eines Gedenksteines zur Erinnerung au die 20 Jahre zurückliegende erste Landung eines Zeppelin-Luftschiffes in Frankfurt statt. Bürgermeister Gräf hielt eine kurze Ansprackie, in der er die Geschichte des Zeppelinwerks mit der Geschichte des deutschen Volkes verglich. Nach einem von der Stadt gegebenen Frühstück trat das Luftschiff um 1.15 Uhr die Rückfahrt nach Friedrichshofen an. „Graf Zeppelin" ist glücklich wieder in Friedrichshofen eingetroffen. Nachdem es einige Zeit über der Stadt gekreist hatte, landete er 5.07 Uhr glatt und ohne Zwischenfall.
Beamte und Volksbegehren.
Berlin, 10. Nov. Zu den von der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" veröffentlichten angeblichen Richtlinien über ein Vorgehen der Regierungen gegen Beamte, die sich am Bolks- vegehren beteiligt haben, schreibt der Sozialdemokratische Pressedienst, daß diese Mitteilungen nicht den Tatsachen entsprechen. Im Reichsministerium des Innern sei von derartigen Richtlinien nichts bekannt. In Preußen sei die Frage, wie gegen Beamte, die sich für das Volksbegehren aktiv betätigt haben, disziplinarisch vorgegangen werden soll, vor wenigen Tagen in einem Kabincttsrat erörtert worden. Ein Beschluß sei jedoch noch nicht gefaßt worden. Zutreffend scheint es jedenfalls zu sein, daß innerhalb der preußischen Regierung nicht die Absicht besteht, gegen jene Beamte disziplinarisch vorzugehen, die sich lediglich eingezeichnet haben.
Ein schwarzer Sonntag der Reichsbahn.
Halle, 10. Nov. Der Personenzug 402 Magdeburg-Leipzig ist heute früh um 7.56 Uhr in der Nähe des Bahnhofs Dessau aus unbekannter Ursache mit der Lokomotive und den vorderen neun Wagen entgleist. Drei Personen wurden getötet, fünf schwer und drei leichter verletzt. Sämtliche Verunglückte stammen aus Magdeburg, Zerbst, Bitterfeld und der Umgebung dieser Städte.
Die elektrische Lokomotive und die entgleisten Wagen wurden teilweise zertrümmert. Der Lokomotivführer Siegmann aus Magdeburg wurde eine Stunde nach dem Unfall im Bremserhäuschen eines Leerzugs erhängt anfgefunden, obwohl er vermutlich nicht schuld ist. Der Zug sollte wegen Umbauarbeiten an dem betreffenden Streckenabschnitt über ein Ueberholungsgleis auf das falsche Gleis abgelenkt werden. Nach amtlicher Darstellung sind die Weichen richtig gelegt worden. Der Zug ist innerhalb des Ueberholungsgleises entgleist. Erste ärztliche Hilfe war nach sieben Minuten zur Stelle. Eine halbe Stunde nach dem Unfall waren sämtliche Verletzte abtransportiert. Die beiden leitenden Beamten der Reichsbahndirektion Halle haben sich an die Unfallstelle begeben. Nach nicht amtlichen Berichten ist der verunglückte Zug einem auf dem Nebengleis haltenden Güterzug in die Flanke gefahren. Von den Schwerverletzten ist Sonntag abend die Frau Hantrich aus Ragösen gestorben, so daß sich die Zahl der Todesopfer einschließlich des Lokomotivführers, der Selbstmord begangen hat, auf fünf erhöht, lieber die Schuldfrage verlautet: Der Lokomotivführer sei bereits in Magdeburg instruiert worden, daß er bei der Einfahrt in den Dessauer Bahnhof in ein Nebengleis fahren und deshalb die nötige Vorsicht gebrauchen müßte. Er hat angeblich in ziemlicher
Schnelligkeit zwei Weichen passiert und auch die dritte überfahren, als ihm seine Maschine mit den nachfolgende,, Wagen aus dem Gleise sprang. Man nimmt an, daß dies infolge der plötzlichen scharfen Bremswirkung geschehen ist Altona, 10. Nov. Die Pressestelle der Reichsbahndirektion Altona teilt mit: Bei der Eisenbahnüberführung in der Nähe der Parfümeriefabrik Victri in Altona am Kreuzweg hat sich Sonntags früh 3 Uhr ein schweres Unglück ereignet. Eine Rotte von Streckenarbeitern war damit beschäftigt, einen sog. Arbeitszug, der während der Nacht-Betriebspause auf einem Stadtbahngleis aufgestellt war, mit Schienen und -Oberbaustoffen zu beladen. Hierbei waren die Arbeiter, genötigt, das Ferngleis Hamburg—Altona zu betreten, das durch einen Auffichtspostcn gesichert war. Dieser Sichcrhcitspvsten h<n eine auf dem Ferngleis von Hamburg kommende Lokomotive ansckieinend nicht rechtzeitig bemerkt. Aus welchem Grunde steht noch nicht fest. Diese Lokomotive fuhr in die Arbeitcr- kolonne hinein. Hierbei wurden zwei Personen getötet, acht Personen teils schwer, teils leicht verletzt. Die Verletzten wurden nach Anlegung von Notverbänden von der Feuerwehr mittels Krankenautos in das Krankenhaus in Altona übergeführt. Zwei Schwerverletzte starben nach der Einlicferung im Krankenhaus.
Amtliches endgültiges Ergebnis der Lübecker Bürgerschaftswahlen.
Lübeck, 10. Nov. Das amtliche endgültige Ergebnis der Bürgerschaftswahlen in Lübeck stellt sich wie folgt: Stirmnen- ziffer und Mandate der vorigen Bürgerschaftswahlen in Klammern.) Hanseatischer Volksüund 27 868, Sitze 29 (36), Sozialdemokraten 33 255, Sitze 31 (35); Kommunisten 67kl, Sitze 7 (5); Demokraten 2621, Sitze 2 (2); Zentrum 886, Sitze 1 (i); Hausbesitzer 781, Sitze I (0); Nationalsozialisten 6338, Sitze 6 (0).
Tie österreichischen Gemcindcwahlcn.
Wien, 10. Nov. Bis 11kl Uhr nachts lagen von den nieüeröstcrreicknschen Gemeindewahlen die Ergebnisse aus 161S Gemeinden vor. Die nichtsozialistisch-cn Parteien erlangter bisher 17 617 Mandate, die Sozialisten 1010 Mandate. Bei der früheren Wahl erhielten die nichtsozialistischen Parteien 16NS, die Sozialdemokraten 3561 Mandate. Die Ergebnisse aus K Landgemeinden stehen noch aus. Der Mandatszuwachs für die nichtsozialistrschen Parteien beträgt also bisher 1251, für die Sozialisten 176.
SporLecke.
Fußball. Bezirksliga: Sportfreunde Stuttgart — Germania Brötzingen 0:3, 1. F.C. Pforzheim — V. f. B. Stuttgart 3:2, Union Bückingen — 1. F.C. Birkenfeld 1:2.
Gruppe Baden: Karlsruher F.V. — F.C. Freiburg 3:2, Sportklub Freiburg — Phönix Karlsruhe 1:1, F.C. Villingen — Sp.Vgg. Freiburg 2:2, F.V. Rastatt — Sp.Vgg. Schram- b'erg 1:0-
Gruppe Nordbayern: F.V. Würzburg — Sp.Vgg. Fürth 0:1. Bayern Hof — A.S.V. Nürnberg 3:3, V. f. R. Fürth - F.C. Bayreuth 0:2, F.C. Nürnberg — Sp.Vgg. Hof 6:1.
Gruppe Südbahern: Teutonia München — Bayern München 2:2, Wacker München — D.S.V. München 2:1, Jahn Regensburg — 1860 München 2:2.
Kreisliga: Kreis Enz-Neckar: F.V. Calw — F.C. Büchenbronn 1:2, F.C. Eutingen — F.C. Ersingen 3:2, Sp.Bgg. Mühlacker — Germania Union Pforzheim 2:1, Ballspiclklub Pforzheim — F.C. Jfpringen 1:2.
K-Klasse: F.V. Neuenbürg — F.C. Bilfingen 2:5. M.
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Am Dienstag den 12. November 1929, vormittags 11 Uhr, kommen in Schömberg öffentlich gegen Barzahlung zum Verkauf:
Eine Schlafzimmer«Einrichtung: Ein vollständiges Bett. Bettstelle, Matratze, Federbett, Kopfpolster und Wollteppich; ein Spiegelfchrank. weiß, ein Tisch, weiß, zwei Stühle, weiß, ein Rachttischcheu mit Marmorplatte, ein Chaiselongue.
Zufammenkunft am Rathaus in Schömberg.
Hildenbrand, Gerichtsvollzieher.
Gemeinde Würzbach, OA. Calw.
Weg-Verbot.
Die Straße von Würzbach nach Calmbach (ab untere Mühle, bei der Brücke) ist, infolge Straßenkorrektion, vom Montag den 11. Nov. ds. Fs. ab, für sämtlichen Fuhrwerksverkehr bis aus weiteres gesperrt.
Schnltheitzeuamt: Burkhardt.
Ittersbach.
In der Gemeinde Ittersbach wird am Donnerstag den 14. November 1929 von vormittags 8 Uhr an der
Viehmarkt
abgehalten. Die Viehbesitzer haben auf dem Markt ein Gesundheitszeugnis vom Fleischbeschauer ausgestellt, vorzuzeigen.
Das Bürgermeisteramt: Kappler.
ZwüW-BerMerW.
Am Dienstag den 12. November 1929, vormittags 10 Uhr, verkaufe ich in Langenbrand öffentlich gegen Barzahlung:
Einen Stier (Gelbfcheck).
Zusammenkunft am Rathaus in Langenbrand.
Hildenbrand, Gerichtsvollzieher.
Dortrage
m Saal zum „Ochsen". Schömberg» Hauptstraße.
Beginn abends Vs 8 Uhr.
Dienstag» 12. Nov.: Neue Forschungen über die Entstehung unserer Erde.
Mittwoch, 13. „ Unser Schicksal —ist es unabänderlich? Dienstag, 19. „ Unsere Toten und das Jenseits. Mittwoch» 20. „ Weltuntergang und Welterneuerung. Freier Eintritt für Jedermann.
Redner: Missionar Reihlen aus Stuttgart.
Ous Mivoltizste Xeicken
aus cier übensinnlieksn Kottesweit.
vskksntlicksr Vvrtrsg
viSNLtsg, 12 . kßov°, LdL>L. 7 Ukr,
im LsrtMsus rur „kintrnckt" in bisusndürg.
üeäermsnn berriicb willkommen!
Eintritt krei! ksrinsr: «SNL Lckvsssri.
Neuenbürg.
Den Mitgliedern der Bauern- und landwirtschaftlichen Ortsvereine zur Kenntnis, daß nächster Tage eintrifft:
ThomMhl, Torfmull md KoWlz.
Bestellungen zum Vorzugspreise ab Bahnhof werden noch angenommen.
Zur Mast empfehlen wir ein
M» Welschkonimehl, Gersteoschrot,Retord",
sowie für Milchkühe ein
vorzügliches Leinkuchenmehl und Erdnutzkuchenmehl.
Auch alle Sorten
Weiß- und BrotniLhlr
sind auf Lager, welches wir allgemein empfehlen können.
Lager der Bauer»- «ad lmimirtsch. Lrtsiereiae.
Wenn genügend Anmeldungen erfolgen, beginnt in nächster Zeit ein Anfängerkurs in
Auskunft erteilt C. Gührer, Neuenbürg, Alte Pforz- heimer Straße 358.
Postkarten, Kunst- und Blumen-Karten
in schöner Ausführung zu haben in der
C.Meeh'sche, Bu-HMlu«,.
Inh. D. Strom.
Inserate heben den llmsatz!
Schwan», den 11. Nov. 1929.
LoSss-NnssigL
Allen Verwandten und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß mein lieber Mann, unser treubesorgter Vater, Schwiegervater und Großvater
Wilhelm Schützler,
Maurer und Farrenhalter,
durch Unglückssall in die ewige Heimat abgerufen wurde.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Dienstag nachmittag 4 Uhr in Schwann statt.
Conweiler, 10. November 1929.
ToSss-klnzstg«.
Unsere liebe treubesorgte Mutter, Schwieger- und Großmutter, Schwägerin und Tante
Christine Bürkle, Schmieds Wtw., ged. Jäck,
ist heute vormittag im Alter von 77 Jahren von ihrem längeren Leiden durch einen sanften Tod erlöst worden.
In tiefer Trauer:
Nobert Bürkle mit Familie, Coniveiler. Lydia Elliuger» geb. Bürkle, mit Familie,
Marbach a. N.
Albert Bürkle mit Familie, Welzheim.
Beerdigung: Dienstag den 12. November 1929, 2.30 Uhr nachmittags.
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