Handel, Verkehr und Volkswirtschaft-
Wirtschaftliche WochennmUcha«.
Börse. Die Depression, die seit einiger Zeit über der Börse lagert, hat sich trotz des bestehenden S-tütznngskonsor- tinms eher noch verstärkt. Das plötzliche Ableben des Reichs- auszenministers hatte die Börse schwer erschüttert. Das Publikum nahm weitere Glattstellungen bezw. Engagements- Verringerungen vor und die zum Verkauf gestellte Ware fand nur zu nachgebenden Kursen Unterkunft. Besonders der Farbenmarkt stand unter starkem Kursdruck, wovon auch die übrigen Märkte beeinflußt wurden. Es verstimmten auch die Meldungen über den Absatzrückgang am Ruhrkohlenmarkt und Stockungen im Reparations-Sachliefernngsgeschäft, Die Baissehartei versuchte immer wieder neue Vorstöße. Die Stützungsgruppe der Großbanken konnte die Kursrückgänge nicht aufhalten, da immer neue Angebote Vorlagen. Die weitere Entspannung der Geldlage und die Besserung der Tendenz an den Auslandsbörsen traten fast ganz^ in den Hintergrund. Die Kursrückgänge erstreckten sich auf fast alle Märkte und waren zum Teil recht umfaugrmch.
Geldmarkt. Am Geldmarkt machte die Erleichterung für Tagesgeld nur kleine Fortschritte und war Wohl hauptsächlich gehemmt durch die am Ultimo besonders hohen Lombardeinreichungen. Tagesgeld notierte noch 8—10 Prozent, Monatsgeld war unverändert 9—10>4 Prozent. Da am 10. Oktober die Vierteljahresvorauszahlungen für die Ein- kommenksteuer fällig werden, muß man auch weiterhin auf eine etwas knappere Geldlage gefaßt sein, zumal der Oktober auch noch durch Erntefinanzierungsansprüche belastet ist.
Produktenmarkt. Die Getreidemärkte waren in dieser Woche wesentlich fester. Die inländische Zufuhr war im allgemeinen nicht beträchtlich. Die festere Auslandstendenz kam besonders Weizen zugute; auch Hafer war lebhaft gefragt. An der Stuttgarter Landesproduktenbörse kosteten Wiesenheu 9)^ (4- ß>) und Stroh 4X (unv.) Mark pro Dztr. An der Berliner Produktenbörse notierten Weizen 237 (4-14), Roggen 187 (4-5), Futtergerste 188 (4-2), Hafer 183 07) Mark je pro Tonne und Weizenmehl 33 H (4->L) Mark Pro Dztr.
Warenmarkt. Die Grohhandelsindexziffer ift^ mit 133,0 gegenüber der Vorwoche unverändert. Die Lustlongkeit an den Metallmärkten führte zu weiteren Rückgängen der Preise, die bei Zinn und Zink oft einem neuen Tiefstand zustrebten. Im Textilgeschäst ist der Auftragseingang besser geworden, das Geschäft bleibt aber recht labil, besonders an den Woll- und Baumwollmärkten. Die Eisenmärkte haben zur Zeit ruhigen Geschäftsgang. Das Äedergeschäft ist ziemlich lebhaft. Auf den Häuteauktionen waren die Preise unbedeutend verändert. Nach dein amtlichen Bericht des preußischen Handelsministeriums war im September die Wirtschaftslage in den Produktionsmittel-Jndustrien nicht ungünstig, in den Verbrauck)sgüter-Jndustrien dagegen wenig befriedigend. Die Lage im Handel und Handwerk war nicht einheitlich und befriedigte nur teilweise.
Viehmarkt. An den Schlachtviehmärkten waren die Zutriebsziffern gegenüber der Vorwoche kaum nennenswert verändert. Das Geschäft war ruhig. Die Preise waren bei Kälbern gut behauptet, bei Großvieh und Schweinen etwas rückläufig.
Holzmarkt. Auf den Rundholz Märkten war Fichtenholz auf Sommermeldungen gefragter, doch leiden die Preise durch die Abmachungen der Käufer. Papierholz hat festen Markt. Bretter und Bauholz sind still.
Berrmschtes-
Schnee in Oberbahern und Allgäu. Durch den Witterungsumschlag ist die Temperatur in den bayerischen Alpen erheblich gesunken. In den Ehiemgauer Bergen ist zum erstenmal bis auf 500 Mieter herunter Schnee gefallen, ebenso aus dem Hirschberg bei Garmisch. Ferner ist im Allgäu bis auf 1000 Meter herunter Neuschnee verzeichnet worden.
Das Finanzamt als Erbe. Ein Landwirt von Malmersdorf hat sein Inventar, sein Vieh und seine Hopfenbestände verkauft und ist unbekannt wohin verzogen. An die Haustüre seines Anwesens heftete er einen Zettel mit der Aufschrift „Dem Finanzamt überlassen".
Er wollte eine Flugräkete bauen. Ein arbeitsloser Schuhmacher in Frankfurt a. M. hatte sich in einem Hause, in dem seine Ellern im ersten Stock wohnen, ein Dachzimmer gemietet. Am Mittwoch nachmittag erfolgte eine heftige Explosion, die starken Rauch entwickelte. Die herbeigeeilten Hausbewohner fanden den Schuhmacher in seiner Dachstube zwischen brennenden Möbelstücken mit schweren Brandwunden vor. Noch ehe die Feuerwehr an der Brandstelle anlangte, gelang es den Hausbewohnern, den Brand zu löschen. Der Schuhmacher gab an, er habe beachfichtigt, eine Flugrakete von 20 Minuten
Brenndauer zu bauen, um damit „das Problem des Raketenfluges mit einem Schlag" zu lösen. Die explodierte Rakete bestand aus einer Blechbüchse von etwa 10 Zentimeter Durchmesser und 50 Zentimeter Lange und enthielt insgesamt sieben Kilogramm Sprengstoff. Nur einem glücklichen Zufall ist es zu verdanken, daß die Explosion noch verhältnismäßig glimpflich ablief.
Komtesse Monroy vor Gericht. Vor dem Großen Schöffengericht Berlin-Lichterselde begann am Donnerstag der Prozeß gegen die 23jährige Komtesse Helga Monroy, der schon anfangs August dieses Jahres zur Verhandlung kommen sollte, aus Antrag des Verteidigers damals aber vertagt worden ist, weil man mit der Anklage wegen deS Juwelendiebstahls bei ihrer Tante, der Gräfin Hermersberg, eine weitere Klage wegen schwerer Urkundenfälschung und Betruges verbinden wollte. Wegen dieser drei Vergehen hat sich die Angeklagte nunmehr zu verantworten. Die Angeklagte wohnte in Lichterfelde in der Villa ihrer Tante, der verwitweten Gräfin Hermersberg. Sie war ohne Vermögen und empfand dies Wohl um so schmerzlicher, als sie mit dem gleichfalls vermögenslosen Rittmeister a. D. Fritz v. Wedel verlobt war. Sie unternahm mit ihm kostspielige Reisen. Um die Ausgaben dafür bestreiten zu können eignete sie sich heimlich ihrer Tante gehörigen wertvollen Schmuck an und versetzte ihn. Als die Gräfin ihre Schmuckstücke vermißte, erstattete sie gegen den unbekannten Dieb Strafanzeige. Die polizeiliche Untersuchung führte zu dem aufsehenerregenden Ergebnis, daß Komtesse Monroy die Diebin war. Sie wurde verhaftet. Kurz darnach nahm sich ihr Verlobter, der nach den Angaben der Angeklagten von dem Diebstahl nichts gewußt hat und aufs peinlichste berührt war, das Leben. Der Angeklagten wird ferner zur Last gelegt, ihrem alten Diener Abraham 50 Mark entwendet zu haben. Die Nachtragsklage wegen schwerer Urkundenfälschung gründet sich darauf, daß die Angeklagte eine Bürgschaft für Schulden übernommen hatte, die v. Wedel beim Bankhaus Heinrich Emden u. Co. hatte. Sie erzählte bei der Bank von einer italienischen Erbschaft und zeigte den Brief eines Fürsten Hohenlohe vor, der ihr Verfügungsrecht über größere Vermögenswerte beweisen sollte, in Wirklichkeit aber gefälscht war. Zur Verhandlung sind u. a. Fürst Hohenlohe, Kammerpräsident v. Kleefeld, Gräfin Hermersberg und verschiedene Juweliere als Zeugen und Sachverständige geladen. Den Vorsitz führt Landgerichtsdirektor Krüger. Die Angeklagte schildert zunächst ihren Lebenslauf. Sie ist 1906 geboren.
Die Zeugen im Monroh-Prozetz. Als erste Zeugin im Prozeß gegen die Gräfin Helga Monroy wird die Tante der Angeklagten, die Gräfin Hermersberg vorgerufen, die jedoch von dem Recht der Zeugnisverweigerung Gebrauch machte. Der Juwelier Dietloff berichtet, daß die Angeklagte öfters zu ihm kam, um Schmuckstücke zu veräußern. Einmal sei sie in Begleitung eines Herrn gewesen, sonst kam sie allein. Die Angeklagte habe dem Zeugen auch von dem Diebstahl erzählt, der sich im Haufe der Gräfin Hermersberg ereignet hatte und
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hat dabei den Verdacht auf den Diener und die Köchin gebnn Der nächste Zeuge, der Juwelier Weißager, hat eine Anzahl Schmuckstücke von Herrn v. Wedel gekauft. Die geklagte sei ebenfalls mit Wedel bei ihm erschienen. sagte, er verkaufe die Schmuckstücke im Auftrag seiner die das Geld benötigte, um einen großen Erbschaftsproze« führen. Die Angeklagte, die bisher darauf bestanden"bat selbst die Schmuckstücke verkauft zu haben, gibt jetzt die W Wedel Vorgenommencn Verkäufe zu. Der 71jährige Fürst H^- von Hohenlohe erklärt auf Befragen, daß die Angeklagte km» Hohenlohesche Erbschaft in Aussicht hatte, die sie hätte Me» können. Er habe, als er von der Sache erfuhr, daraus Anrem gegen die Angeklagte erstattet, um die aus dem gefälM Dokument beruhenden Ansprüche der Firma Emden wehren. Der sodann vernommene Bankier Emden beriM daß Rittmeister v. Wedel durch einen Herrn v. Lippa bei 0 eingeführt worden sei. Er fühle sich durch Wedel kaum schädigt, da die Lebensversicherung Wedels nach dessen SeM mord ausbezahlt wurde, während für einen weiteren M betrag Herr von Lippa eingesprungen ist, so daß die Fü^ im ganzen einen Schaden von 2200 Mark zu tragen hatte. K 75jährige Diener Friedrich Abraham, dem die Angeklagte ein« Fünfzigmarkschein gestohlen haben soll, bekundete, daß er ^ Angeklagten wiederholt Geld geliehen habe, insgesamt iz» Mark. Eines Tages sei die Komtesse zu ihm gekommen mW habe ihn gebeten, ihr einen Schuh in Ordnung zu bringen, hl habe gerade sein Geld in seiner Kassette nachgezählt: Zn»! Zwanzigmarkscheine und einen Fünfzigmarkschein. Er sei „r dem Schuh in die Vorhalle gegangen; während die Angeklagj, im Zimmer zurückblieb. Plötzlich hörte er, wie der Deckel de Kassette zuklappte und als er zurückkam, bemerkte er, daß i« Fünfzigmarkschein fehlte. Er habe es sich aber nicht getrU der Gräfin Hermersberg davon Mitteilung zu machen, de« man hätte ihn, wie er glaubt, für wahnsinnig gehalten, ivem er die Komtesse des Diebstahls beschuldigt hätte. Als letzt« Zeuge wird Oberstleutnant Seibt, der frühere Kommandeur des Rittmeisters v. Wedel vernommen, der diesem im allgenw nen kein schlechtes Zeugnis ausstellt, ihm aber einen Hang z« Wohlleben und Schuldennrachen zum Vorwurf macht. Er hak auch das Tafelsilber der Offiziersvereinigung, das ihm zu, Aufbewahrung anvertraut war, versetzt, obwohl er kein Recht dazu hatte. Nach Vernehmung dieses Zeugern erklärte der leidiger, daß die Angeklagte, die zusammengesunken ans ihr» Stuhl sitzt und vor sich hinstöhnt, nicht mehr im Stande sei. der Verhandlung weiter zu folgen. Das Gericht beschlq darauf, die Verhandlung auf morgen zu vertagen.
Das Katapultflugzeug der „Bremen" ist am Donnerstag vormittag zum zweiten Male in Köln auf dem Rhein gelaM Es benötigte zu seinem Flug von der Startstelle AO Kilometer westlich von Cherbourg bis Köln drei Stunden 45 Minute».
BV" Der heutigen Nummer liegt eine Sonderbeilag^e, Firma Hermann Wroyker, Pforzheim, bei, betr. Herbstwerb« verkauf, worauf wir hiermit Hinweisen.
Wie entstehen unsere Urteile? Es gibt wohl nur wenig Menschen, die nicht auf ihre Urteilsfähigkeit stolz sind und ü dem Glauben leben, daß ihr Urteilsschatz die Frucht eigener Nachdenkens wäre. Trifft dies nun wirklich zu? In Wahrheit liegen die Dinge so, daß wir gar nicht in der Lage sind, m- über alles und jedes selbst ein Urteil zu bilden, sondern die Mehrzahl unserer Urteile fix und fertig beziehen und ungeprüft weitergeben. Die deutsche Sprache, die ja über eim sehr sinnfällige Ausdrucksmöglichkeit verfügt, hat für solck Urteile die sehr treffende Bezeichnung Vor-Urteile geprägt und will damit sagen, daß wir ein Urteil vorwegnehM» uns als voreilig ein Urteil bilden, anstatt es auf selbst gesammelten Erfahrungen aufzubauen. Wir alle schleppen sM Vor-Urteile mit uns herum, meist ohne es zu wissen. Es gibt eine ganze Anzahl Vorurteile, die anscheinend nur schm, ausrottbar sind; sie stützen sich nicht ans Tatsachen, sondern M vorgefaßte Meinungen. Ein solches Werturteil bestand z. Ä bis zum Kriege ziemlich allgemein gegen Margarine. Es in merkwürdigerweise auch heute noch nicht ganz verschwunden. Daß es sich hierbei um ein Vorurteil handelt, geht zur Genüge daraus hervor, daß man diese Abneigung nur bei Mensche» anzutreffen Pflegt, die Margarine nicht aus eigener Anschmi- ung kennen; sie haben sie Wohl hundertmal unbewußt gegessen, aber sie sträuben sich gegen ihre bewußte Verwendung. D> eine gute Margarine kaum von Butter zu unterscheiden ist, gibt es für dieses Vorurteil nur eine plausible Erklärung, und das ist — es klingt paradox — ihr niedriger Preis, der z. L. für die führende deutsche Marke, „Rama im Blauband", um 1 Mark pro Pfund beträgt. Wir sehen an diesem Beispiel daß es nichts schaden kann, unsere Urteile von Zeit zu Zeit daraufhin zu revidieren, ob sie auch fachlicher Nachprüfung standhalten oder reif sind, in die Rumpelkammer zu wandern.
Kinder der Berge.
87 Roman von Ant. Andrea Varel.
. 10 .
Der Zug Berlin—Verona sauste vorbei. Gelangweilt schaute der Bahnmeister ihm nach; immer derselbe öde Dienst! Sobald die Winterfahrpläne in Kraft traten, wurde es noch öder. Es lohnte sich kaum mehr, die rote Mütze aufzusetzen und vor solch einem alten, flüchtigen Bekannten stramm zu stehn. Und gar erst, wenn der Fremdenverkehr ablief. Dann nahmen die langen, weißen Nächte ihren Anfang.-
Freilich, die hatten ihre verschwiegenen Reize.
Wenn der Frost mit klingendem Spiel von den Bergen gezogen kam und das Tal im tiefen Schnee schlummerte, dann lag die kleine verlassene Station wie das Haus der Zwerge im Märchen, zu dem nur das holde Schneewittchen den Weg fand. Durch den Schnee kam es gehuscht in der funkelnden Winternacht — manchmal allein, manchmal mit der Here. Leise klirrte es dann
an dem sorgfältig verhangenen Fenster.-
§ Etwas Weiches, Kosendes schlüpfte in seine Arme. — Das armselige Stationsgebäude verwandelte sich in ein Königsschloß. Die enge Dienststube zu einem Prunkgemach, und Rosenketten schlangen sich um sein alterndes Herz.
Das war der Zauber der funkelnden, verschwiegenen Winternächte!
„Vater, ist der Valentin nit hier?"
Der Bahnmeister fuhr herum. Seine Tochter stand hinter ihm auf dem Bahnsteig. Verstört stierte er sie an. Weder aus sie noch auf die Wirklichkeit konnte er sich so schnell besinnen.
„Ich mein halt, ob der Valentin fortgegangen ist?"
„Kann scho sein", antwortete er, noch wirr im Kopf von dem jähen Sturz aus seinem rosenroten Wintermärchen.
Amely merkte, daß der Vater ihr nicht zugänglich war. Sie ging in den Garten und ließ ihre Augen rund umgehen: der junge Adjunkt war nirgends zu sehen.
Er hatte seinen freien Nachmittag. Kurz, ehe der Zug einlief, war er oben in der Stube des Vaters gewesen. Sie hatte ihn mit einem Packen Zeitungen herauskommen sehen. Er war aber schon unten, als sie auf dem Treppenflur ihm nachrief, ob sie den Nachmittag mit Konrad zusammen einen Marsch ins Gebirge machen wollten.
Er schaute zu ihr herauf, mit einer auffallenden Verlegenheit kämpfend. Dann wurde er rot und lächelte ganz eigen.
„Wann'st a bisst auf mich warten willst?"-
Mehr als eine Stunde war seitdem verstrichen. Der Valentin kam nicht.
Amely schlug ein wenig das Gewissen, ob sie nicht neulich doch zu hart gewesen wäre. Sicherlich hatte er sich ihre heftige Abwehr sehr zu Herzen genommen, denn er sah zum Erbarmen aus. Vielleicht auch drückte ihn sonst noch etwas, das er ihr verheimlichte. Sie machte von neuem einen Versuch, den Vater zu befragen, und begab sich in sein Dienstzimmer.
„Was willst?" fuhr der sie an.
Sie ließ sich aber nicht einschüchtern.
„Ich tu mich halt sorgen um den Valentin. Weißt nit, ob er wieder im Mauthäusl verkehrt?"
„Frag ihn selbst, wenn du's wissen willst!"
„Besser is scho, wenn ich a solch Sach mit meinen^ Vater besprech. Als wir uns verlöten, hatte der Palen-
» ttn mir in die Hand versprochen, daß er nimmer vor! verkehren wollt!"
Der Bahnmeister fixierte seine Tochter mit einen Blick, der ihr das Blut ins Gesicht jagte.
„Für so dumm hält' ich dich längst mt mehr gehe!- ten", sagte er. „Wann d' di einbilden tuast, a Man» könnt sich so glatt losmachen von anem festen Verhältnis dann bist auf'm Holzweg."
„Meinst, der Valtenin hält' a festes Verbältnis g'habi mit a Frauensperson wie die Mauthäuslwirtin?"
„Does wollt i halt g'meint Ham."
„Vater!" rief das Mädchen, „das hast g'wußt und ihm dennoch erlaubt, daß er wie a anständiger Mensch und mei Verlobter bei uns aus- und eing'gangen ist? Does is a G'meinheit!"
Breit und behaglich saß der Bahnmeister auf seinem Stuhl und spielte mit einem Päckchen Fahrkarten 1. Klasse, die er jeden Monat zu zählen hatte, meist um sich zu versichern, daß auch nicht eines davon verbraucht war.
„Laß mi in Ruh!" sagte er. „I Hab jetzt ka Zeit, dir eine andere Meinung beizubringen."
Aber Amely ging nicht von der Stelle. Ihre Wangen brannten. In ihren Augen stand eine dunkle Flamme- „Gehn hast ihn lassen und kommen, wie er g'wollt hat! Was hat er vorhin in dein Stuben g'sncht? Wann ' amoal vergessen tät, mei Schlafkammer zu z'machen, nachher nahm er sich mit deiner Erlaubnis die Freiheit 'neinzukommen. Ich will aber nit, daß aner, der im Mauthäusl sei .fest' Verhältnis' hat m mei Stubi kommt."
„Hast a Bang' vor deinem künftigen Ehemann?" höhnte der Bahnmeister. ' '
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