orbiumg hätte es vorgezogen, wenn die Kommission einstim­mig den englischen Antrag angenommen hätte. Jedoch gehe aus den Ausführungen Lord Robert Cecils eindeutig hervor, dag England seinen grundsätzlichen Standpunkt in der Ab- rüstungskomniission von neuem darlegen und seinen Antrag wieder ausnehmen Werde. Praktisch habe die Kommission da­mit also beschlossen, daß diese Aussprache in der Abrüstungs­kommission wieder ausgenommen würde und aus diesem Grunde sei Deutschland bereit, den griechischen Antrag anzu­nehmen. Die Abrüstung könne selbstverständlich nur auf dem Wege gegenseitiger Zugeständnisse gelöst werden, jedoch könne man bei den bisherigen Perhandlungen der Abrüstungskom­mission keineswegs von gegenseitigen Zugeständnissen reden. Deutschland würde es ablehnen, an Zugeständnissen mitzu­wirken, die nicht zu einer Herabsetzung, sondern im Gegenteil zu einer Erhöhung und Stärkung der Rüstungen führen. Graf Bernstorfs beantragte, daß in den griechischen Antrag ein Zusatzantrag ausgenommen würde, wonach dem Streben der Böller nach einer ernsten Verwirklichung der im Völker­bund-Pakt gegebenen Versprechen einer allgemeinen Abrüstung Rechnung getragen werde. Zum Schluß erklärte er, er halte selbstverständlich nach wie vor an der Forderung aus Herab­setzung der ausgebildeten Reserven fest, stimme jedoch mit Lord Cecil darin überein, daß eine weitgehende Beschränkung des Kriegsmaterials bis zn einem gewissen Grade die gleiche Be­deutung habe, wie die Herabsetzung der ausgebildeten Re­serven, da ohne Kriegsmaterial schließlich kein Krieg geführt werden könnte. Der Antrag des griechischen Delegierten Po- litis wurde sodann von der Kommission angenommen und der deutsche Zusatzantrag in das Protokoll der Kommission einge­schlossen.

Billige Ohrfeigen.

Paris, 21. Sept. Das Gericht in Nancy verurteilte gestern den französischen Deputierten Ruecklin vom Wahlkreis Mont- deliard zu 16 Franken Strafe und 1 Frank Schadenersatz, weil er den Chefredakteur des BlattesAtsac" geohrfeigt hatte. Das Blatt hatte einen Artikel veröffentlicht, der nach Mei­nung Ruecklins beleidigend für ihn war. Die Ohrfeigen, die die französischen Deputierten austeilen, werden also in ihrem Wert gerichtlich auf 17 französische Franken-, gleich etwa drei Goldmark, geschätzt.

Aus SLaM und Bezirk»

Der Herr Staatspräsident hat je eine Lehrstelle an der evangelischen Volksschule in Her renalb dem Lehrer Wil­helm Heiland in Nürtingen, Ottenhausen dem Leh­rer Helmut Herr übertragen.

Neuenbürg, 23. Sept. Dem gestrigen Herbst schau- turnen des Turnvereins war günstiges Wetter Geschieden, sodaß die Veranstaltung ohne jegliche atmosphärische Störung durchgeführt werden konnte. Kurz nach 2 Uhr bewegte sich vom Lokal, voraus Tronnnler und Pfeifer und die Vereins­fahne, ein stattlicher Zug von Schülern, Zöglingen, die Frauenriege und die Aktiven, sowie passiven Mitglieder zum Turnplatz, wo sich alsbald ein abwechslungsreiches turnerisches Bild entwickelte. Einleitend folgten Freiübungen der Ge­samtabteilung, daran schlossen sich solche der Frauenriege, ihnen folgten einige Gruppen Freiübungen der Aktiven, alles durch­weg Freiübungen vom Heilbronner Landesturnfest. Hierauf wurde die mit einem ersten Preis ausgezeichnete Vereinsriege an zwei Barren vorgeführt. Man hatte von sämtlichen Dar­bietungen den Eindruck, daß im Verein unter strebsamer Lei­tung wacker gearbeitet wird, davon zeugte auch der Beifall, den die zahlreichen Zuschauer spendeten. An die Hebungen der einzelnen Abteilungen schloß sich ein zwangloses Kürturnen an Reck und Barren, sowie volkstümliche Hebungen: Hoch­sprung, Stabhochsprung, Stafettenlauf und Kugelstoßeir. Nach Beendigung des Turnens wurde der Rückmarsch , zum Lokal angetreten. Hier konnte Vorstand Fink dein er neben den Mitgliedern und Jubilaren, sowie den weiteren Vereinsange­hörigen auch Gauoberturnwart Großmann, Höfen und wei­tere Höfener Turnfreunde begrüßen. Der Verlauf der heu­tigen Veranstaltung sei als gut zu bezeichnen, er zeige, daß da, wo ein Wille ist, auch eine Tat folgen kann; Dank Tur­nern, Turnerinnen und Turnwarten dafür; der Außen­stehende wisse nicht, was alles an Arbeit dahinter liege. Nicht allein aber das Turnen wollen wir pflegen, das deutsche Tur­nen will auch erzieherisch wirken inbezug auf Charakterbil­dung, Nächstenliebe, sittliches Vorbild getreu dem Turnerwahl­spruch. In diesem Sinne waren die Alten stets vorbildlich für die Jungen, wenn so weiter verfahren werde, werde der Verein auch künftighin Zuzug bekommen. Heute muffe gesagt werden, daß der Besuch des Turnens und die Unterstützung weiterer Kreise viel besser sein könnte. Die Alten seien Weg­bereiter gewesen für die heutigen Turner, ihnen gebühre Dank für die Treue, die sie dem Verein lange Jahre bekundeten. Er'

habe die angenehme Aufgabe, an solche Getreuen Ehren­urkunden zu verteilen und zwar an Franz Wacken Hut für 40jährige Mitgliedschaft unter Ernennung zum Ehrenmit­glied, für 25jährige Mitgliedschaft an Martin Lutz, Johannes Saile, Eugen Mahler, Karl Kuuzi, Jakob Keck, Ri­chard Höhn, Alfred Höhn, Wilhelm Neuhäuser, Fried­rich Seeg er. Mit dem Wunsch, daß die Geehrten auch weiterhin treu zur Turnsache stehen werden, brachte er ein Gutheil auf sie aus. Namens derselben dankte Engen Mah­ler ; er warf einen Rückblick auf die vergangene Zeit und freute sich der lehterrungenen Erfolge in Heilbronn; möge der Verein so weiter fahren und unter guter Führung ivach- sen und gedeihen. Gauoberturnwart Großmann dankte für die freundliche Begrüßung. Er hob die Geselligkeit und Gastfreundschaft hervor, die er immer im Turnverein fand. Das heutige Turnen bilde qualitativ einen Fortschritt, er möchte wünschen, daß so weiter gearbeitet werde. Wir wissen wohl, daß die Jugend von heute einen anderen Drang hat, aber wir wollen das Gute, das sie verfolgt, aufnehmen und verbinden mit dem, was die Alten erstrebten, dann werden wir das deutsche Turnen ans die ihm gebührende Höhe brin­gen. Sein Gutheil galt den Alten, die stets den Jungen vor­bildlich waren. Im Verlauf des Abends wechselten Vorträge des Tnrnergesangvereins unter Gottschalks Leitung ab mit gemeinsamen Gesängen und bildeten so einen würdigen Rah­men für die ganze Veranstaltung.

(Wetterbericht.) Im Norden liegt immer noch eine starke Depression, im Westen ein Hochdruck, der das Baro­meter wieder zum Steigen bringt. Für Dienstag und Mitt­woch ist jedoch noch unbeständiges Wetter in Aussicht zu nehmen.

Würkremverg.

Gerlingen OA. Leonberg, M. Sept. (Die schwierige Fi­nanzlage Gerlingens.) In der letzten Gemeinderatssitzung wurde die Besprechung des Voranschlags zum Gemeindehans- halt sür 1929 fortgesetzt, nachdem schon in der vorigen Sitz­ung eine Einigung über die Höhe des Umlagesatzes nicht er­zielt werden konnte. Der Etat zeigt ein erschreckendes Bild des Finanzjammers der Gemeinde. Der größte Teil der Ge­markung ist Eigenbesitz der Gemeinde und kommt als Um­lagekataster für den Gemeindehaushalt nicht in Frage. Er­schwerend hinzu kommt das Fehlen jeder Industrie am Platze. Ein Prozent Gemeindeumlage auf die Ertragskataster ergibt die geringe Summe von rund 2000 RM. für die Gemeinde- kasse. Mithin trägt die Gemeinde so recht den Stempel der Arbeiterwohngemeinde mit all ihren Konsequenzen an der Stirne. Große Zukunftsaufgaben, wie Kanalisation, Gasver­sorgung, Wasserversorgung und Schulhausneubau, harren ihrer Erledigung . Aus all diesen Erwägungen heraus kam der Gemeinderat in seiner vorletzten Sitzung zu dem Ent­schluß, die Selbstständigkeit der Gemeinde anfzugeben und bei -einem größeren Gemeinwesen Anschluß zn suchen. Der Vor­anschlag weist an Einnahmen 133 720 RM. auf. Demgegen­über stehen Ausgaben in Höhe von 371920 RM. Das ergibt einen Abmangel von 238 000 RM. Der Vorsitzende schlug eine Umlage von 30 Prozent vor. Von der bürgerlichen Fraktion wurde dieser Satz als untragbar bezeichnet. Hierauf beschloß die bürgerliche Mehrheit gegen die Stimmen der Linken, einen Umlagesatz von 25 Prozent auf die Ertvagskataster zu er­heben.

Stuttgart, 21. Sept. (Verleihung der Rettungsmedaille). Der Staatspräsident hat dem Seilermeister Wilhelm Lörcher in Sulz a. N. die Rettungsmedaille verliehen.

Holzgerlingen OA. Böblingen, 21. Sept (Aufgeklärter Mord). Bei Etraßenbauarbeiten wurde gestern nachmittag hier ein menschliches Skelett gefunden, dessen Schädel eingeschlagen ist und das etwa zehn Jahre liegen soll. Es handelt sich vermutlich um den Kaufman Pretz- burger, der vor etwa 10 Ialnen spurlos verschwunden ist.

Heilbronn, 21. Sept. (Zwei gerissene Heiratsschwindler). Zwei gerissen« tzeiratsbetrüger konnten in den letzten Tagen anläßlich der Durchführung einer AWadtstreife der Kriminalpolizei in der Person des 30 Jahre alten Elektromonteurs Karl Huppke und des 27 Jahre alten Kaufmanns August Weinmann von hier sestgenommen werden. Beide haben seit Monaten gemeinschaftlich Dienstmädchen unter Ab­gabe von Heiratsbesprechungen und anderen unwahren Vorspiege­lungen um ihre gesamten Ersparnisse gebracht; so wurden einem Dienstmädchen aus der Umgebung innerhatb weniger Tage von den Beiden 800 Mk. abgenommen. Nicht genug damit, haben die Täter ihre Opfer vielfach bestohlen und sich nicht gescheut, ihnen die letzte Mark aus der Handtasche zu entwenden. Daß Huppke und Wein­mann ihre Betrügereien monatelang sortsetzen konnten, ist dadurch zu erklären, daß von den Geschädigten wohl aus falscher Scham nie eine Anzeige erstattet wurde. Bis jetzt sind lO Geschädigte ermittelt. Es ist jedoch anzunehmen, daß noch lange nicht alle bekannt sind.

Reutin, OA. Oberndorf, 22. Sept. (Unverbesserlich.) Der 19 Jahre alte Ioh. Maier von hier wurde vor noch nicht allzu langer Zeit von dem Gericht wegen Bedrohung eines Kriegsblinden zu einer Gefäng-

Kinder der Berge, s

17 Roman von Ant. Andrea Barel. st

Es war Amely entfahren ohne Bedacht und Willen. Eine brennende Röte jagte über ihr Gesicht. Sie rich­tete sich auf. Ihre Augen funkelten. Alle Kindlichkeit war wie weggewifcht aus ihren Zügen: lang und scharf erschienen sie mit einemmal, und ein finsterer, grübeln­der Ausdruck gab ihnen eine verfrühte Reife.

Das ganze arme Antlitz glich einer blaffen Blüte, die mit Gewalt aus der Knospe gerissen war.

Der Frau sanken die Hände in den Schoß.

Du? Was weiß solch a jungs Ding von a männ- liche Verirrung?" ^

Da schlug Amely die Arme um sie und beide wein­ten bitterlich. Sie fühlte, daß die Tochter fortan die Not der Mutter teilen würde, daß sie aufeinander angewiesen wären.

Und die Frau begann zu sprechen nicht wie die Mutter zu ihrem Kinde, sondern wie das ältere, er­fahrene Weib zu dem jungen, unwissenden.

Von ihrer Jugend zuerst und der Liebe zu dem- Manne, in dem sie das Ideal ihrer Mädchenträume ver­wirklicht zu sehen meinte. Selbsttäuschung auf einer Seite bitterste Enttäuschung auf der anderen von all den Leiden ihrer Mutterschaft, den Entbehrungen sür ihre kleinen Kinder, den Demütigungen und der Schmach, wenn die Leute von dem Verrat sprachen, der täglich an ihr geübt wurde. Und sie immer mit dem Schweigen der Furcht und des Stores auf den Lippen auch wenn die Leute hinter ihr her lächelten und sag­ten:Ist die Frau blind oder blödsinnig?"

Amely warf die Arme über ihren Kopf . . . Ihr Gesicht brannte und ihre Augen funkelten.

Das hast auSg'yalten, Muatta?

Mehr noch und viel Aergeres."

Und bist nit auf und davong'laufen?"

Mit meinen vier Kindern?" versetzte die Frau. Da­mals lebte mei schönes Maxl noch. Wie hält' ich mich und euch ernähren sollen?"

Hätt'st nit arbeiten g'konnt, Muatta?"

Trübselig schüttelte die Frau den Kopf. Sie hätte nichts gelernt als das bißchen Kochen und Haushalten. Außerdem die nackte, niedrige Armut flößte ihr Grauen ein.

Das sagt halt eines, das es nimmer probiert hat", entgegnete sie.A armes Weibl bleibt in der Not stecken, wann's kauen Versorger hat. Ich hätt' mit meinen Kin­dern hungern müssen."

Hat der Vater etwa groß für dich gesorgt, als wir noch klein waren? Ich Hab' halt g'standen und Hab' ge­horcht. wann du dem Kunra erzählen tatst, daß mannich a Abend wärscht mit a Stück! trocknes Brot z' Bett gangen, und der Vater hätt's Geld vertan in a Schänk, wie's Mauthäusl. Na, Muatta, i denk nimmer wie du. Wann eines Niedertracht, Mißachtung und a schlechte Behandlung aushalten tat, nachher ist ka Tugend; a Schwäch' ist's. Ich hätt's nit getan, und wann i hätt' a Lauffrau wer'n oder die Wasch für andere Leit hätt' waschen soll'n. Ich hätt's Brot für mich und mei Kinder a'schafst. Und wär's halt a trockenes g'wesen und a hart's, die Ehr für mich und die Liab für meine Kin­der hätt's alleweil fett und süß g'macht."

Die Frau seufzte kummervoll. Sie fand sich mit ihrer jungen Tochter nicht zurecht. Verständnis für Märtyrertum und Anerkennung für ihre Standhaftig­keit hatte sie erwartet. Statt dessen wurde ihrkorrek­tes" Verhalten, wie der vornehme Schwager es genannt, gerügt, und viel fehlte nicht, daß so ein unerfahrenes, dummes Ding ihr Vyrwürfe machte.

nisstrase von sechs Wochen verurteilt. ^ Nachdem er 14 ^

dieser Strafe in dem Amtsgerichtsgefängnis in Oberndois

hatte, wurde ihm der von ihm nachgesuchte Strafaufschub ,

Aber anstatt daß er die Freiheit zur Besserung benützt hätte' seine Drohungen dem armen Kriegsblinden gegenüber fort, " mit einer Hacke bewaffnet, aus diesen eindrang und ihn ickw»? letzte, sodaß er in bedenklichem Zustand darntederttegt. Der

wurde verhaftet.

Hausen OA. Tuttlingen, 21. Sept.

Unglück). Freitag nacht ereignete sich in Hausen ein furckibo»- glück. Als nach 11 Uhr Rr einzige Sohn Ewald des Elias

..Achtbares Hoch,

wegen des Stürmenden Fensterladen in dem Gäßle gegen das

erbaute Strom'sche Oekonomiegebäudc schließen wollte, wurde er y.

Strom erfaßt und getötet. Als nach längerer Zeit der Sohr, mehr zurückkehrte, wollte der Vater nach ihm sehen, sah ihn aO"' faßte ihn an und war auch schon ein Opfer des elektrischen Als nun auch der Vater ausblieb, sah die Mutter nach de« Zufällig ging der Schreiner Haller vorbei, dem sie rief. Als sie«, den Vater berührte, erhielt auch er den elektrischen Schlag, kam M glücklicherweise mit dem Schrecken davon. Der Arzt konnte die R- ungiückten nicht mehr ins Leben zurückrufen. Die Ursache Ist sj«, ein ausgebrochener Strom, da die Berührung mit der Dachrinne «, tödlichen Schlag verursacht hat. Das Nähere wird die Unter»» ergeben. Die Verunglückten sind l8 bezw. 48 Jahre alt. '

Ulm, 21. Sept. (Das schlecht gedeckte Garbenloch). Ein LG wirt aus Ermingen bei Ulm hatte sich wegen fahrlässiger Tötuno verantworten. Ein lOjähriger Knecht half in der Scheuer beim E benabladen. Am Schluß bemerkte der Knecht, daß vom oberen 8l»j zwei Garben in den unteren Stock gefallen waren. Um diese zu HG machte er einen Sprung von oben herunter und kam gerade aus ch Garbenloch, das mit einer alten, morschen Türe zugedeckt war. Knecht brach durch und fiel auf die Dreschmaschine und von da W den Tcmienboden. Er trug eine schwere Verletzung am Kopf dom die nach zwei Tagen den Tod des jungen Menschen zur Folge HG Das Verschulden des Landwirts lag darin, daß er das GarbeM nicht, wie es nach den Vorschriften der Landw. BerufsgcnoffensM notwendig gewesen wäre, mit Dielen belegt hatte. Allerdings wM, mildernd in Betracht gezogen, daß der Knecht einen Sprung mach wenn er nur darüber gelaufen wäre, wäre die Türe jedenfalls nih gebrochen. Der Landwirt wurde wegen fahrlässiger Tötung, da er not nicht vorbestraft ist, zu einem Monat Gefängnis, umgewapdelt d 250 Mk. Geldstrafe, verurteilt. Dazu kommen die Kosten. Esst fraglich, ob die Versicherungen noch etwas leisten.

Ulm, 21. Sept. (Im Betsaal tot aufgefunden.) Im Betsaal Ulmer Sekte wurde auf einer Bank der 45 Jahre alte Prediger U aufgesunden. Der Mann hatte sich tags zuvor am Abend aus sich Wohnung wegbegeben. Da er nicht mehr zurückkehrte, wurde noch ihm geforscht und schließlich fand man ihn tot im Betsaal. Einheit schlag dürfte seinem Leben ein Ende gemacht haben. >

Riedlingen, 21. Sept. (Zwei Gcoßfcuer.) Heute früh um Wki! Uhr stand das Säge- und Hobelwerk sowie die Möbelfabrik m Max Schlegel in Dürmentingen in Heven Flammen. Das ganze L wesen ist vollständig abgebrannt. Der Schaden beläuft sich auf un­gefähr 150000 Mk. Brandstiftung wird vermutet. Heute sriihß Uhr brach in dem neu erbauten Ziegeleiwerk von Gebrüder Gaickg ein Brand aus. In kürzester Zeit war das ganze Gebäude voll­ständig ausgebrannt. Dte Feuerwehren der Nachbarschaft sowie Dampfspritze waren sofort zur Stelle, doch konnten sie gegen die Ge­walt des Feuers nichts ausrichten. Brandstiftung wird bestimmt vermutet. Der Schaden wird auf ungefähr 6080000 Mk. geschätzt.

Friedrichshofen, 2l. Sept. (Eine Pfälzer Weinprobe sür dte Zeppelinmannschaft.) Um den Führern und der Mannschaft des LuftschiffesGraf Zeppelin" eine Freude zu bereiten, läßt das Bürq«- meisteramt Bad Dürkheim alle Weingärtner, Winzeroereine undM- zergenossenschasten der Pfalz bitten, einige Flaschen Pfälzer QuaMs- wein für eine Wcinprobe für Führer und Mannschaften zur Bersügmz zu stellen. Das Bürgermeisteramt sei gerne bereit, diese Proben z« sammeln Und sie nach Friedrichshasen weiterzuleitcn. In Friedrichs- Hafen würde dann eine besondere Weinprobe stattfinden.

Unterkochen OA. Aalen, 2l. Sept. (Durch elektrischen Et» getötet.) Am Freitag morgen entdeckten Fahrgäste von der Hääs- feldbahn neben dem Bahndamm unterhalb der Btrkhöfe eine weibliche Leiche. Die sofort benachrichtigte Landjägermannschast in Aalen konnte feststellen, daß es sich um die 17 Fahre alte Fabrikarbeiterin Mathilde Fischer von Himmlingen handelt, welche auf der Erlau beschäftigt U Diese ging morgens wie gewöhnlich von zu Hause nach ihrer Arbeits­stelle. Im sogenannten Scmvseld kletterte sie dann in selbstmörderische! Absicht auf einen Gittermasten der Starkstromleitung. Die Brand­wunden an den Händen deuten daraus hin, daß sie sich mit beiden Händen an der Leitung festhielt, so daß sie vom Starkstrom gelötet wurde und dann abgestürzt ist. Gründe, die die Bedauernswerte z» dieser Tat führten, konnten bis jetzt nicht festgestellt werden.

Baden.

Pforzheim, 21. Sept. Letzten Dienstag ließ eine M,kur­zem Besuch hier weilende Frau im Waschraum eines hiesige» Cafös ihre beiden wertvollen Brill-cmtringe liegen. Zu Haust angekommen, bemerkte sie erst den Verlust Sie wandte sich an die hiesige Polizei, die sofort feststellen konnte, daß die beiden Ringe von einem hier wohnenden Fräulein gesund«» und dem Kaffeehausbesitzer zur Aufbewahrung abgegeben wor­den waren.

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St»! Meter vr durch di troffen, vom Erd Häuser z A Wa' Mgnadft Pelroleu, gelehnt.

Neu meldet w dänischen schmugge worden.

Auch in Amely setzte sich etwas fest, das einer neue» Enttäuschung gleich kam. Sie gab sich Mühe, die Mut­ter recht zu bemitleiden. Beistehen wollte sie ihr. wo- Not tat; sie aufrichten, wenn sie unterlag, was ja häufig vorkam. Aber eine Respektsperson, eine sittliche Autorität war sie ihr nicht länger . . .

Ein paar Tags später war Amely wieder auf den Beinen, etwas schwach noch, dünn und blaß, aber doch schon von der alten Lebenslust durchglüht, das spitz sp wordene Näschen in der Luft, und mit dem niedlichen Mundwerk voran.

Der Bahnmeister sah sie von der Seite an, als st' zum erstenmal seit ihrer Krankheit neben ihm bei Tisch-' saß.Jesses, wie häßlich is das Madl wor'n!" dach« er.Das kriegt nimmer anen Mann."

Es war, als hätte sie seine Gedanken gehört.

Sie drehte den Kopf nach ihm, und alle ihre gesun­den Zähne zeigend, lachte sie ihn an.

Gelt, Papa, a Schönheit bin i halt nimmer; aber a Freid' ist's, daß i wieder 'nauslaufen und mei schöne­große Welt sehen kann."

In Wahrheit war Amelys Häßlichkeit nur der Ueber- gang zu ihrer holdesten Blütezeit. Vinnen Jahresfrist bekamen ihre Wangen Rundung und Frische.

Die Keckheit ihres kräftigen Näschens fiel nur noch angenehm auf, und ihr junger Mund glühte wie eine rate Rose.

Dreimal fuhr sie die Woche nach Kufstein zu ihren Sprachunterrichtsstunden. Mit einem leidenschaftlichen Eifer warf sie sich aufs Lernen undG'studieren". Mutter redete sie mitla Signora" an und ihren Vater titulierte sieMonsieur le pere". Und nicht allein lV Französisch, Italienisch und Englisch blieb es. auch WuM kam an die.Reihe, obgleich diese auf einem oon; onberc» Brett stand.

^Fortsetzung solgtzj.

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