noch bis zu seiner Mutter, die hilflos dem Unglück ziehen mußte, und hauchte schon nach wenigen Minuten sein langes Leben aus. Das dreijährige Brüderchen hatte leichtere Verletzungen, während der ältere Bruder mit dem Schrecken davonkam. . , ^ ^ ,
Sulz a. N. 3. Seht. (Ungewöhnliche Feuerursache.) Auf welch eigenartige Weise ein Brand entstehen könnte, zeigte dieser Tage hier ein ungewöhnlicher Fall. Ein Nachbar bemerkte Rauchentwicklung auf einem Dach. Beim Nachsehen zeigte es sich, daß die ungewöhnlich heißen Sonnenstrahlen durch einen Glasziegel (in welchem vielleicht eine Linse war) Dachschindeln in Brand gesetzt hatten.
Stuttgart, 3. Sept. (Wahre Begebenheit am Stuttgarter Marktbrunnen,) Am Freitag abend staute sich am Stuttgarter Marktbrunnen eine Menschenmenge. Nachdem rch mich an einen schönen Platz gedrängt hatte, sah ich, daß in der Tiefe das Wappen eines „Dreimarkstückes" glitzerte. Und schon tauchte der Kühnste kopfüber in die Tiefe. Nachdem er mrt leeren Händen heraufgekommen war, zog er rasch das triefende Hemd aus. Und nochmal gings in das nasse Element. Wieder hoch kommend, sah der Taucher sich der hohen Obrigkeit, die ihn zum Anziehen aufforderte, gegenüber. Das Publikum gab sich jedoch noch nicht zufrieden. Ein ganz Heller ermunterte seinen Freund, indem er schrie: „Karle, du hoscht lange Fenger, dir langts nonter." Der so Angeredete zog aber mit den Worten: „Mir heut Geld zum fressa" von dannen. Nun wagte sich der Taucher, der sich inzwischen erholt hatte, nochmals in den Schlund hinab, und brachte, wenn auch keine Drei-Reichmark, so doch ein 200 Markstück in Aluminium zum Vorschein. Das Glockenspiel gab mit seinem „Dronte em Onterland, do isch halt fei" dieser heiteren Begebenheit einen würdigen Abschluß.
Hofen bei Stuttgart, 3. Sept. (Vom Strom getötet.) Als gestern nachmittag der Zimmermeister Wörz von Mühlhausen mit einer Ausbesserungsarbeit in einer Stallung beschäftigt, war, kam er mit einem Lichtkabel, das nicht genügend isoliert war, in Berührung, was nach'kurzer Zeit den Tod zur Folge hatte. Sein Bruder,, der ihm Hilfe leisten^wollte, wurde ebenfalls vom Strom erfaßt und auf die Seite geworfen, ohne aber eine Verletzung zu erleiden. Der Arzt und die Feuerwehr wandten an Wörz den Sauerstoffapparat an, jedoch ohne Erfolg.
Heilbronn, 3. Sept. (Böser Hereinfall.) Bös hereingefallen sind am Freitag die Inhaber von 3 hiesigen Gaststätten, denen von der Geschäftsstelle des hiesigen Berkehrsvereins je ISO Mittagessen für die Speyrer Protestanten bestellt wurden. In einer Gaststätte erschienen 11, in einer anderen 13 und in der dritten sage und schreibe gar keine Personen zum Essen. Die Wirte wollen sich am Verkehrsverein schadlos halten.
Baden.
Freiburg, 3. Sept. Der päpstliche Nuntius Pacelli hat letzten Samstag auch lleberlingen besucht und das Münster besichtigt. Im Rathaus überreichte Bürgermeister Dr. Emerich dem Gast einen Ehrentrunk.
Freiburg, 2. Sept. Am Sonntag nachmittag ertrank beim Baden im Rhein der Freiburger praktische Arzt Dr. S. Weise. Er war mit seinem Freund, Tr. Reiner, auf einer Faltbootfahrt von Rheinweiler unterwegs. Auf der Strecke vom Altrheinausfluß bei der kleinen eisernen Brücke oberhalb der .schwamm Dr. Weife neben dem
Wehrwalze stürzenden Wassers und drohte zu ertrinken. Daaufhin kamen ihm 2 Leute tn einem Nachen zu Hilfe und beide sprangen gleichfalls ins Wasser. Das strudelnde Wasser zog aber Englert und einen seiner Retter, den 17jährigen Kaufmann A. Lebau, unter, so daß beide ertranken. Der Dritte drohte ebenfalls zu ertrinken, konnte aber dadurch gerettet werden, daß -ihm ein Zuschauer ein langes Ruderboot reichte, an dem er sich festhalten konnte. Die Leiche des Lebau wurde bald nach dem Unfall gefunden, während die Leiche des Englert bis heute noch nicht geborgen werden konnte.
Feudenheim, 3. Sept. Zu der Familientragödie wird noch geschrieben, daß Frau Feldkamp sich vor ihrem Mann, als erste, am Kanaldamm an einem Apfelbaum erhängte und zwar mit einem Strick, den ihr Mann selbst zum Aufhängen ihr hergerichtet haben soll. Feldkamp soll nur einige hundert Meter entfernt gestanden und alles beobachtet haben, als seine Frau die Tat beging. Von Spaziergängern angerufen, er solle doch Herkommen zu seiner Frau, wandte er sich langsam um und ging gegen das Dorf zu, wo er sich an einem Birnbaum erhängte. Er war sofort tot und wurde auf den Feudenheimer Friedhof verbracht. Seine Frau starb, nachdem man sie ab- geschnitten hatte.
Sein Freund warf ihm einen Rettungsring zu, Dr. Weise lag aber schon mit dem Gesicht im Wasser und tat nichts zu seiner Rettung. Vermutlich hatte ihn schon ein Herzschlag ereilt. Nach der Schiffbrücke war Dr. Weise in den reißenden Fluten verschwunden. Die Suche nach dem Ertrunkenen war bisher ohne Erfolg.
Bad Peterstal, 3. Sept. Das Wohngebäude des Holzfabrikanten Emil Müller wurde heute Nacht ein Raub der Flammen durch Kurzschluß. Nur notdürftig bekleidet konnte die Familie das Leben retten unter Zurücklassung allen Hab und Gutes. Das Großvieh wurde gerettet, dagegen kam Kleinvieh z. T. in den Flammen um. Die rasch zur Brandstätte geeilte Feuerwehr mußte sich auf die Beschützung der Nachbargebäude beschränken. Ein trostloser Trümmerhaufen blieb übrig von dem herrlicken Wohngebäude. Futtervorräte verbrannten mit. Der entstandene Schaden ist durch Versicherung gedeckt.
Heidelberg, 3. Sept. Sonntag abend gegen 7 Uhr ereignete sich an der Ziegelhäuser Landstraße im Stauwehr der Ncckarkanalisation vor den Augen zahlreicher Zuschauer ein schweres Unglück. Dort badete dicht unterhalb des Stauwehrs der jung verheiratete 30jährige Bäcker Englert aus der Bergheimerstraße. Er geriet in einen Strudel des über die
Handel, Verkehr und Volkswirtschaft-
Stuttgart, 3. Sept. (Schlachtolehmarkt.) Dem Dienstagmarkt am städt. Vieh- und Schlacythos wurden zugeführt: 34 Ochsen, 21 Bullen, 400 Iungbullen (unverkauft 60), 312 (12) Iungrinder, 100 Kühe, 1192 Kälber, 2033 (15) Schweine, 1 Schaf, 1 Ziege. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Ollsten a 57—60 (letzter Markt —), b 49—55 (—), Bullen a 50-53 (unv.), d 46—49 (unv.), Iungrinder a 59-63 (59-62), b 52-H7 (51-56), c 46-50 (unv), Kühe a 41 bis 48 (—). b 31—38 (31-37). c 23—39 (unv.), ck 18—22 (—). Kälber b 79—83 (unv.), c 68—76 (unv.), ck 58—67 (60—66), Schweine a fette über 300 Pfd. 85-87 (89—91), b vollfleischige von 240—300 Pfv. 86—88 (90-92), e von 200—240 Pfd. 87—90 (93), ck von 160 bis 200 Pfd. 86-88 (91-93), e fleischige von 120-160 Psd. 82-86 (—). Sauen 65—75 (67—76) Mark. Marktverlaus mäßig, Ueberstand bei Kälbern und Schweinen.
Pforzheim, 2. Sept. (Schlachtviehmarkt.) Ausgetrieben waren 512 Tiere, und zwar 6 Ochsen, 7 Kühe, 43 Rinder, 22 Farren, 5 Kälber, 429 Schweine. Marktverlaus: mäßig belebt. Ueberstand : 7 Stück Großvieh, 29 Schweine. Preise für ein Pfund Lebendgewicht: Ochsen s 58—60, b 52—56, Farren a 55, b und c 53—50, Kühe b und c 42—28, Rinder a 60—63, b 55—58, Schweine b und c 90 bis 92, cl 88-91, g 80—82.
Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen lämtliche Spesen des Handels ab Stall für Fracht, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer sowie den natürlichen Gewichts» Verlust ein. müssen sich also wesentlich über den Stallpreis erheben.
Pforzheim, 2. Sept. (Nutzviehmarkt.) Auftrieb 4 Stiere, 12 Kühe, 15 Rinder, 2 Kalbinnen. Verkauft wurden 1 Stier zu 326 Mir., Kühe zu 350, 400, 430, 2 Stück je 470 und 600 Mk., Rinder zu208 270, 300, 2 Stück je 350 und 3 Stück je 260 Mk., ein Kalb zu 80 Mark. Der Auftrieb schloß mit 50°/» Verkauf ab. Der Besuch von den Landwirten war wohl infolge der guten Witterung sehr gering. Der nächste Nutzviehmarkt findet am Montag, den 7. Oktober, statt.
Pforzheim, 2. Sept. (Pferdemarkt.) Austrieb 76 Pferde, darunter 2 Fohlen. Die gesorderten Preise waren für leichte Arbeitspferde 150 bis 500 Mk., mittlere 600—1000 Mk., schwere Arbeitspferde 1100 dis 1600 Mk. Der Handel hätte besser sein können. Käufer aus den Kreisen der Landwirte waren nur wenige zugegen. Der nächste Pserdemarkt findet am Montag, den 7. Oktober, statt.-
Bühlerhühe, 3. Sept. Der Reichskanzler hat an Bürgermeister Seitz in Wien zu dessen 60. Geburtstag ein Glückwunschtelegramm gerichtet.
Limburg a. L., 3. Sept. Auf der Grube der Gewerkschaft Struth bei Linter ereignete sich heute nachmittag ein schweres Unglück. Während die Arbeiter in der Grube beschäftigt waren, löste sich an den Grubenwänden ein Tonblock und begrub vier Arbeiter unter sich Drei von ihnen waren sofort tot, während der vierte mit schweren Verletzungen geborgen werden konnte.
Berlin, 3. Sept. Die seit 1848 bestehende Berliner Konfektions- firma D. Levin am Hausvogteiplatz hat gestern ihre Zahlungen eingestellt. Für den 11. September ist eine Gläubigervrrsammlung ein- berusen, der ein Bericht über die Lage und evtl. Vergleichsoorschläqe unterbreitet werden soll. Nachdem das im Jahre 1839 gegründete Geschäft von V. Mannheimer bereits vor einigen Jahren ein Opfer der Zeitverhältnisse geworden war, ist die Firma D. Levin heute die älteste Berliner Konfektionsfirma.
Berlin. 3. Sept. Aus Grund einer internationalen Ausschreidunq der rumänischen Staatsbahn auf 100 Dampflokomotiven, an der 24 Lokomotivfabriken von sieben europäischen Ländern beteiligt waren hat die A.E G. nach einer Meldung von W.T.B.-Handelsdienst dieser Tage endgültig den Austrag aus 100 Lokomotiven erhalten. Um die Bestrebungen einer Konsolidierung im deutschen Dampflokomotivenbau möglichst zu fördern, hat die A.E.G. von den führenden deutschen
Lokomotivbauanstalten fünf Firmen für die Durchführung des A„i. träges herangezogen. ^
Berlin, 3. Sept. Auf der Wache Schöneberg der Berliner Jen», wehr fand heute vormittag eine gemeinsame Trauerfeier für die ^ der Brandkatostrophe am Kurfürstendamm verunglückten Beamtin dem Brandmeister Pfeiffer, sowie die Feuerwehrmänner Christel und Klemm unter ungeheurer Veteiligung der Behörden und der Berlin» Bevölkerung statt. Neben den Angehörigen der verunglückten Fennwehrbeamten sah man die Vertreter der Feuerwehr Berlin, an d„ Spitze den Oberbranddicektor Gempp, den Polizeivizepräsidenten TK Weiß, den Kommandeur der Berliner Schutzpolizei, Heimannsbern und den Oberbürgermeister von Berlin, Bötz. Nach den Trauerreden der Geistlichen sprachen noch u. a. der Oberbürgermeister Büß, d» Polizeivizepräsident Dr. Weiß, Oberbranddircktor Gempp und Kameraden der Verblichenen. Die Reden waren umrahmt von Vorträgen der Feuerwehrkapelle.
Hamburg, 2. Sept. Der 28 jährige Müller Schenkel und d» 34 jährige Arbeiter Reuter, beide aus Duisburg, wurden am Monts, vormittag in der Rostocker Straße, wo sich Schenkel eingemictet Halle von der Polizei tot aufgefunden. Den Beamten bot sich ein grausig» Bild. Beide Leichen lagen blutbesudelt im Zimmer. Schenkel lag nid einem Schutz in der Schläfe auf dem Bett, Reuter auf dem Fußbad», Neben ihm wurde der Revolver gefunden, aus dem zwei SchH abgegeben worden waren. Nach dem Befund muß angenomm» werden, daß Reuter den schlafenden Schenkel erschossen und daraus hin Selbstmord begangen hat. Bei Reuter wurde ein Brief gesund» aus dem hecvorgeht, daß die beiden in Duisburg geschäftliche Ziehungen unterhalten hatten und daß zwischen ihnen Streitigkeit!« entstanden waren. Eine eingehende Untersuchung ist im Gange.
Rehverg (Böhmen), 3. Sept. Vor einigen Tagen wurde einigen Blättern die Nachricht verbreitet, daß Holzfäller in der NG von Rehberg im Böhmerwald unter einem Gewirr von entwurzelt» Bäumen die Reste eines Zeltes und daneben die schon stark verwest» Leichen von zwei Männern und zwei Frauen gefunden hätten. P,j den Toten sollte es sich um Reichsdeutsche handeln. Weder das hiesig, Gendarmeriekommando noch die Forstverwaltung wissen von eium solchen Vorfall irgend etwas. Die Meldung beruht also offenbar u«s freier Erfindung.
Prag, 3. Sept. In der Vorstadt Dejwitz wurde heute eine A liale der Schuhfabriken Bata von Kassenräubern heimgesucht, di, 15000 Kronen erbeuteten. Der bisher nicht ermittelten Bande werd» die 14 großen Einbrüche zur Last gelegt, die in den letzten Wach» in Prag und seinen Vorstädten verübt wurden, darunter auch der» der Filiale der Eeska Banka in der Vorstadt Nusle, aus dess» Panzerkassen 120000 Kronen geraubt wurden.
Pilsen, 3. Sept. Als gestern das 18. Infanterie-Regiment Pilsen zu den Manövern ausrücken sollte, stellte man fest, daß unbekannte Täter die eiserne Kasse der 2. Kompagnie erbrochen ihres Inhalts beraubt hatten. Es fielen dem Täter allerdings nur L Kronen in die Hände. Der Verdacht fiel aus einen Rescroeleutnmi, bei dem man auch die abhanden gekommene Geldrolle gefunden Hai. Der Offizier wurde sofort verhaftet und dem Pilsener DivisionsgeriP eingeliefert.
Bukarest, 3 Sept. In dem Fort Targul Mures ereignete heute früh beim Morgengrauen eine Munitionsexplosion, die die p samten Munitionsbestände vernichtete. Menschenleben sind nicht zi beklagen, doch hat die Explosion in der Stadt eine große Pack hervorgerufen. — Während der Schießübungen der rumänischen Fist» ereignete sich bei Konstanza aus dem Zerstörer „Morestt" eine T,- schützexplosion, durch die ein Matrose getötet und fünf schwer veckM wurden. — Bei einer Versuchsfahrt auf der erst in der letzten Ziil fertig gestellten Werkbahn in dem Unternehmen des Barons Kredit bei Covasna stürzte ein Zug von einer Brücke in den Abgrund. 3m Arbeiter wurden getötet, 13 schwer verletzt. Der Lokomotivführer« verschwunden.
London, 3. Sept. Aus Jerusalem wird berichtet, daß eine Bock,
Zahl nicht bekannt ist. Ein auf die jüdischen Kolonien Hiitin m! Hizpah in der Nahe von Tiberias unternommener Angriff wm!« zurückgewiesen. Nach Bersheba, von wo Unruhen gemeldet sind, wurden Truppen entsandt.
Moskau, 3. Sept. In den Ridder-Bergwerken in Kazakski wurden durch Gcoßfeuer die Anreicherungsanlage vernichtet, ferm wurden 3 Abteilungen der Bleiwerke die Hültenabteilung und zm Gruben beschädigt. Der Schaden wird auf zwei Millionen »rl geschätzt. Die Entstehungsursache des Brandes ist noch nicht bekannt, es wird jedoch Brandstiftung vermutet.
Newyork, 3. Sept. Bei Edison sind die Anzeichen einer Lungin- entzündung festgestellt worden. Er hatte sich im August eine Erkältung zugezogen und hütete seitdem das Bett. Wegen seines höh» Alters — 82 Jahre — hat man ernste Befürchtungen.
Newyork, 3. Sept. In Winnipeg sind in einem Wohnhaus? Menschenleben einem Brandunglück zum Opfer gefallen. Zehn Personen wurden mehr oder minder schwer verletzt.
Los Angeles, 3. Sept. Das Bundesprohibitionsamt gibt dr- kannt, daß 62 Mitglieder der Polizei von Los Angeles, darunterck Hauptmann, sich zusammengetan haben, um von den Alkoholschmugg- lern einen Tribut zu erpressen. Ein letzte Woche verhafteter Schinug,- ler gab 24 Polizisten an, die die von ihnen beschlagnahmten alkoholischen Getränke weiter verkauften, statt sie zu vernichten.
Bombay, 3. Sept. Der bekannte Führer der indischen Moslems,
Nächte der Angst.
Ein Sylt-Roman von Annq Wothe.
Eopyrtghr by Grcmer ck Co.. Berlin NW 6
(Nachdruck verboten.)
Schluß.
Estrid strich sich verwirrt das feuchte Haar aus der Stirn, dann schmiegte sie sich lächelnd an die breite Brust ihres Mannes.
Ein.Schluchzen kam aus ihrer Brust, ein überseliges Schluchzen, als sie zitternd sagte:
»Ja, Peter, ich habe dich lieben gelernt, als ich deine Kraft erkannte, als ich fühlte, daß all die törichte lleberhebung, die ich dir einst zu erkennen gab, an deinem festen Millen, an deiner Ehrlichkeit und Treue zersplitterte. Weil ich dich liebte, darum konnte ich, nur von dir geduldet, nicht- mit dir leben, deshalb mußte ich mit dem Kinde gehen. Verzeihe mir, Peter."
Da küßte er sie auf den Mund. Aber der kleine Jnge- wart verlangte jetzt sein Recht. Er erhob ein jämmerliches Geschrei, daß beide Eltern an sein Lager stürzten.
Und trotz aller Unwirtlichkeit, schien es den beiden, als sei dis arknselige Bretterbude von einem heiligen Glanz erfüllt, als flammten darin Hunderte von Weihnachtskerzen.
„Komm, Estrid," sagte Peter sanft, „der Regen hat nachgelassen. In Rantum steht der Wagen. Wirst du den Weg durch die Dünen wagen können? Den Jungen trage ich."
„Meilenweit kann ich mit dir gehen," antwortete Eittid, und Das alte, sinnbetörende Lächeln huschte über ihr schmal gewordenes Antlitz.
Mn einem dankbaren Abschiedsblick ans dre armfelige Hütte, die ihr zum Heil geworden, trat, sie an Peters Seite hinaus.
Arm in Arm schritten sie durch den nassen Dünensand. Der Weg war beschwerlich, doch Estrid ging ihn fest und aufrecht.
Der Kleine schlief tn seines Vaters Arm so ruhig und Estrid selbst hatte die Gewißheit, bei Peter für alle Zeit geborgen zu ,sein. Alle Furcht, alle Not und Pein versanken in diesem beglückenden Bewußtsein.
Das Gewitter hatte ausgetobt, als der Wagen sie von Rantum über die Heide dem Gotteskoog zuführte.
Hier und da brach noch einmal die Abendsonne durch das aLziehende Gewölk und es war den beiden, die enganeinandergeschmiegt dahinsuhren, als sei die ganze Heide in Gold getaucht.
Der Junge auf Peters Knien schlief füll und fest.
„Das ist wohl unsere rechte Hochzeitsfahrt," sagte Peter versonnen. „Nun wollen wir beide mit ernstem Willen in Liebe und Treue ein neues Leben beginnen, wie Bent und Sölve, die wohl jetzt schon einig sind! Heute wollte Bent sich die Braut holen."
Peter Bonken umschlang sein Weib, als sie dicht vor dem Gotteskoog standen, küßte sie lange und innig aui den Mund und dann sagte er, auf das stattliche Friesen- hans deutend:
„Mein Haus, mein Weib, mein Kind, das wird immer für mich der Inbegriff allen Glückes sein."
Und dis Brandung rauschte wie Qrgelschall, als die Glücklichen in den Gotteskoog einzogen, wo Akke sie mit heißen Tränen empfing.
Der Abendwind nmzitterte mit heiligem Wehen da? stille Haus. Wie der Atem Gottes umschwebte er der Gotteskoog, aus dem Qual und Angst nun für immer Vertrieben warm, weil die Liebe darin wohnte, von der tn rauschenden Meerakkorden der wilden Wogen sangen:
„Aber die Liebe währet ewiglich!"
^,-med Al L, diese ausg 'ihr L°b Ui» allms zi britisch- s
^niederlassm
Manila,
Mnila-Ltsen!
h-.it- 47 Fahr konnten. Ls" Samps-rs nill wurden. Es «Runken.
Köln, 3. M Stresemc
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Mg der de beglückwunsc iir dem Wir Ludwigs Mz sandte Dr. Stres en «ngeheure t sc-höht wurd - setzten Ge erster Li "Freiheit, un Mgeben."
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Berlin, kabinett trat nähme des 8 Konferenz zi Reichskanzlei aussichtlich n minister des minister ged, scheidens der dem gestrige, kündeten M Ausdruck. 2 Führer der lauf der Kl Aeichsministl ergänzt wurt tag durch St der Vortrag nettssitzung deutschen De erkenmmg a Delegation, i wirkende Mi und die Wi innen und < haben. Die werde die en! herzlicher Fr eingehender einstimmig b Ausdruck, das der Freiheits Berlin, t mann hat si Reichskabmet geben. Lanögcr Der aus Untersuchung senat am Ka Ttrafversetzu Preußischen t worden. Köl strafversetzt k werden sollt- sondern sich z während des Kölling wird der in der N im Jnstizdier Di
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Estrid sah ihren Mann mit Tränen in den Augen
an.
„Ich will dir dienen, Peter," sagte sie. „und zu dir stehen im Glück und Leid".
„Das ist ein gutes Wort, Estrid," sprach Peter warm. Und aus den Gotteskoog deutend, der im letzten Sonnenglanz vor ihnen auftanchte, sagte er feierlich:
„Der Gotteskoog hat unsere schlimme Zeit gesehen, bis wir in Wahrheit zueinander gefunden haben. 'Noch stehen sie mir lebendig vor Augen, diese Nächte der Angst, die s dich und mich fast an den Rand der Verzweiflung brachten.
Nächte der Angst. . . sie sind gewesen und nun sollen es ! nur noch Tage des. Glücks und der frohen Arbeit für uns ' werden."
Die Riesenüberschwemmungen in Indien. Infolge der immer noch anhaltenden Regenfälle in den Gebirgen von Kaschmir sind die Fluten weiter im Steigen begriffen. Auf einer Strecke von etwa 650 Kilometern steht das ganze Gebiet unter Wasser. Die Bewohner von fünf Distrikten haben auf Anordnung der Behörden ihre Gebiete verlassen und sind zum Teil in die Gebirge geflüchtet, teils abtransportiert worden. Da verschiedene Bahnstrecken an mehreren Stellen unterbrochen sind, macht der Abtransport der Menschen große Schwierigkeiten. Der Eisenbahnverkehr zwischen Indien und Kaschmir ist infolge des Bruches der Hohala-Brücke unterbrochen. Auch zahlreiche gefährdete Städte sind bereits geräumt worden. Blakkar, ein Städtchen von etwa 10 000 Einwohnern, wurde von den Fluten vollkommen zerstört. Da die Bewohner Am Weisung hatten, die Stadt zu räumen, wird angenommen, daß nur wenige Personen dabei ums Leben gekommen sind. Die Grenzstädte Kalabagh und Mari stehen unter Wasser. Allergrößte Gefahr besteht für die Damm- und Kanalbauten bei Sukkur. Von den Ingenieuren werden alle Maßnahmen getroffen, um das Kanal- und Drainagesystem zu retten. In die vom Wasser eingeschlosseneu Gebiete wurden Flugzeuge zur lleberwachung und zum Transport von Lebensmitteln abgesandt.
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