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Prozent angeboren und die Engländer 100 Prozent gefordert haben, wäre eine Einigung auf der Grundlage von 80 Prozent möglich. Der Friede hängt also davon ab, daß diese restlichen 20 Prozent anfzubringen sind. Die Engländer werden in der Erwartung, daß die anderen unmöglich tagelang beraten haben können, ohne Konkretes zu beschließen, noch einmal die Frage stellen, ob Frankreich, Italien, Belgien und Japan keine wei­teren Vorschläge zu machen haben. Die Lage ist also unver­ändert ernst.

Haag, 27. Aug. Die mit größter Spannung erwartete Sitzung der 6 einladenden Mächte, die der Ankündigung gemäß um 5 Uhr nachmittags begann und von der man allgemein Die Entscheidung über den Fortgang oder die Vertagung der Haager Konferenz erwartet, dauerte bis 7.45 Uhr ununter- brockxm an. Zu diesem Zeitpunkt wurde eine Pause von etwa 10 Minuten eingelegt, um den Delegierten Gelegenheit zu schaffen, eine Erfrischung zu sich zu nehmen. Man rechnet damit, daß die Sitzung noch eine längere Dauer haben dürfte. Ueber den Meinungsaustausch wird vorläufig strengstes Still­schweigen bewahrt.

Die Sechsmächtekonferenz tagt um 9 Uhr noch immer. Im Winnenhof warten Hunderte von Journalisten. Während im Sitzungssaal die Konferenz weitergeht, haben die Jour­nalisten im Hofe ein großes Feuer entzündet, um das sie im Viereck Herumsitzen. In Hellen Flammen brennen Stöße von Zeitungen aus aller Herren Länder. Die holländische Polizei versucht von Zeit zu Zeit in diskreter Form einzugreifen, jedoch ohne jeden Erfolg. Die Presse ist stärker als alle Polizisten der Welt. Man macht es sich im Hofe gemütlich. Auch ein Radio­apparat wird besorgt, um die Langeweile zu verkürzen. Die Pressechefs sehen von den Fenstern des Sitzungssaales gelassen zu. Um ft, 10 Uhr abends wird die Konferenz zunächst unter­brochen. Dr. Stresemann und Dr. Curtius verlassen als erste den Sitzungssaal. Beide erklärten, daß sie zunächst essen gingen. Inzwischen werden die Verhandlungen zwischen den 4 Gläu­bigermächten, Snowden und Henderson weiter fortgesetzt. Man erwartet, daß Dr. Stresemann und Dr. Curtius in einer Stunde in den Konferenzsaal zurückkehren und an den weiteren Verhandlungen teilnehmen werden. Von deutscher Seite wird jegliche Mitteilung über das Ergebnis der bisherigen Be­ratungen mit Entschiedenheit abgelehnt. Es wird lediglich er­klärt, man sei auf dem Wege, «och am Dienstag abend alles endgültig zu regeln. Das Eis sei gebrochen. Die politischen Fragen würben in de« Berhanblunge« eingehend erörtert.

Einigung zwischen England und de« übrige« Gläubigermächten

Haag, 28. Aug. (1 Uhr holländische Zeit 22.2« Uhr Berliner Zeit.) Soeben trafen die deutschen Delegierten Dr. Curtius, Dr. Hilferding «nb Dr. Wirth im Konferenzgebäude auf dem Binnenhof ei«. Bor ihrem Eintreffen wurde be­kannt, daß die Einigung zwischen den Gläubigermächte« i« der Tat um Mitternacht vollzogen worben ist, und daß die Zu­ziehung der deutsche« Minister zu so später Stunde zu dem Zweck erfolge, um die deutsche Zustimmung zu denjenigen Punkten der erzielte« Einigung zu erhalte«, für die ei«e solche erforderlich sei.

Heute Sitzung der K einladenden Mächte im Haag.

Haag, 28. Aug. Heute vormittag um 11 Uhr wird eine Sitzung der 6 einladenden Mächte stattfinden, in der die Punkte zur Beratung stehen, in denen die Einigung zwischen den Gläubigermächten eine Mitwirkung Deutschlands notwendig machen wird. Die beiden wichtigsten Punkte hierbei sind die Frage des Verhältnisses der geschützten zu den ungeschützten Teilen der Annuitäten und die Fragen des Ueberschusses aus den letzten 5 Monaten des Dawesplaues in Verbindung mit

der Frage der Besatzungskosten. Die deutsche Delegation ist in dieser Frage in keiner Weise gebunden und hat freie Hand für ihre Entschließungen. Eine Behandlung dieser Fragen noch in der heutigen Nacht wurde von den deutschen Delegier­ten abgelehnt, weil Dr. Stresemann, der sich infolge Ueber- müdung durch die anstrengenden Verhandlungen zurückgezogen hatte, daran nicht hätte teilnehmen können.

Die Nachmittagssitzung im Haag.

Haag, 28. Aug. Die Delegierten der 6 einladenden Mächte sind heute mittag unter dem Vorsitz Jaspars in der ersten Kammer zusammengetreten, um die gegenwärtige Lage der Konferenz zu Prüfen. Nachdem sie ohne Unterbrechung bis 1.30 Uhr morgens getagt haben, sind die Delegierten der Haupt­gläubigermächte zu einem Uebereinkommen gelangt, das das Ergebnis ihrer gemeinsamen Bemühungen darftellt. Darauf­hin ist dieses Ergebnis der deutschen Delegation mitgeteilt worden- uni deren Zustimmung zu erlangen. Die Erörterung wird mit der deutschen Delegation Mittwoch 11 Uhr in einer Zusammenkunft der 6 einladenden Mächte wieder ausgenom­men. Sobald ein endgültiges Uebereinkommen abgeschlossen sein wird, wird die Konferenz in der Lage sein, die Prüfung der notwendigen Maßnahmen zur Inkraftsetzung des Aoung- planes fortzufetzen. Nach Mitteilungen aus Kreisen der Dele­gierten ergibt die zwischen den Gläubigermächten erzielte Ver­einbarung eine Quote von rund 76,5 Prozent der von England beanspruchten Beträge. Die Jahressumme, die dabei auf die ungeschützten Annuitäten entfällt, soll auf 90 Millionen gegen­über 88,5 des vorigen Angebots erhöht worden sein. Die übrigen Gläubigermächte sollen gemeinsam England einen jährlichen Mehranteil von 40 Millionen Mark garantieren. Ein endgültiges Abkommen soll erst morgen, vermutlich nach der angestrebten Einigung mit Deutschland, festgelegt werden.

»Graf Zeppelin« auf dem Flug nach Lakehurst.

Graf Zeppelin" nach Lakehurst gestartet.

Newhork, 27. Aug.Graf Zeppelin" ist heute vormit­tag um S Uhr 1« mitteleuropäischer Zeit vom Flugplatz in Los Angeles nach Lakehurst, dem Endziel der vierte» und letzten Etappe der Weltreise gestartet. Kurz vor 7 Uhr früh MEZ. waren die Fahrgäste desGraf Zeppelin" aufgefordert worden, sich an Bord zu begeben. Es wird erwartet, daß der Flug von Los Angeles nach Lakehurst ungefähr 48 Stunden dauern wird.

Trotz der mitternächtlichen Stunde 9 Uhr vormittags MEZ. ist in Los Angeles 12 Uhr Mitternacht hatte sich zum Start desGraf Zeppelin" eine schier unübersehbare Men­schenmenge eingefunden. Alle Zufahrtsstraßen waren mit Automobilen, Kraftfahrrädern und sonstigen Fahrzeugen ver­stopft. Eine Zeitlang sah es so aus, als sollte sich der Start noch längere Zeit verzögern, um so mehr, als aus Tucson im Staat Arizona Gewitterstürme gemeldet wurden. Kurz nach Mitternacht, Ortszeit, wurde dann das Luftschiff zur Mitte des Flugfeldes gezogen und die Spitze nach Osten, der Zielrichtung, gedreht. Lftrr mit Mühe konnten die Wachmannschaften die immer wieder herandrängenden Zuschauermengen zurückhalten. Als sich dann gegen 12.16 Uhr, Ortszeit, das Luftschiff lang­sam erhob, kannte die Begeisterung der Menge keine Grenzen.

Das Schwänzende leicht beschädigt.

Beim Start desGraf Zeppelin" kam es zu einem Zwi­schenfall, da die Schwanzflosse kurz nach dem Aufsteigen eine elektrisch Hochspannungsleitung streifte. Als man im Luft­schiff bemerkte, daß der Aufstieg sich nicht rasch genug vollzog, wurde eine ziemlich Menge Proviant in Gestalt von vollen Konservenbüchsen, Tee und Gemüsen über Bord geworfen. Die Radio-Corporation of America hat eine drahtlose Mit­

teilung des Luftschiffes aufgefangen, wonach die Beschädig, gen, die das Hängenbleiben an der Leitung verursachst^' unbedeutend sind und nicht die Absicht besteht, die jkaiS deshalb zu unterbrechen.

Französische und englische Anerkennung des Zeppelins,^

Paris, 27. Aug. Zum Zeppelinflug JapanAmri!« schreibtMatin", der als einziges französisches Blatt est- eigenen Korrespondenten an Bord hat: Auch die zweite Etad» des Fluges um die Welt, ist so wie die erste. Prachtvoll zurtz gelegt, und zwar mit vollem Vertrauen in die Widerstand fähigkeit und Brauchbarkeit des Luftschiffes wie in das renei mäßige Funktionieren der Motoren und mit der Ersahrus im Steuern bei Tag und bei Nacht und bei jeder Wetstrla» Oeuvre" sieht diesen- Flug als nicht weiter erstaunlich an i, beim Zeppelin jede Tat normal erscheine. Der Beweis der st,, vorragenden Leistungsfähigkeit der Lnstkrcu-zer ist erbrch Bemerkenswert ist auch die gute Funkeinrichtung, die es g laubt, während der Reise die funkentelegraphische Verbind,» aufrechtzuerhaltcn.

London, 27. Aug. Die englische Presse bringt ausführl^! sachlich gehaltene Berichte über den weiteren- Erfolg des Zeppelin". DieMorningpost" schreibt unter dem TitelIch Verne geschlagen", daß der Zeppelin in der verhältnisnH. kurzen, aber sensationellen Geschichte der Luftschiffahrt ro neue bedeutende Leistung -durch den Weltflug vollbracht hch Bei dem großen Flug seien zwar Unterbrechungen und ä, zögerungen vorgekommen, aber keine ernsteren Vorfälle. H Luftschiff habe nunmehr seinen Ruf als praktisches und st trauenerweckendes Verkehrsmittel wiederhergestellt. Ob ds Luftschiffverkehr wirtschaftlich zu allen Jahreszeiten durchK bar sei, sei eine andere Frage, die später entschieden stech müsse. Die Geschicklichkeit und Ausdauer der Zeppelinfaha sowie Dr. Eckeners als Führer verdiene die allerhöchste L erkennung.

Arizona überflogen.

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Graf Zeppelin" ist von Uuma <Arizona), wo er um t! Uhr nachmittags MEZ. gesichtet wurde, der Bahnstrecke i Southern-Pacific-Bahn gefolgt. Er umfliegt also das lado-PIateau südlich und wird den nächsten Querriegel, ü Rockh Mountains, in ihren südlichen Ausläufern, die eine N hältnismäßig geringe Höhe aufweifen, überqueren. 2.3g U nachm. MEZ. überflog- däs Luftschiff Mohawk, 3 Uhr um mittags MEZ. die 190 Kilometer südwestlich Phönix (Anzm gelegene Stadt Aztec und wurde 38 Minuten später in M Bend gesichtet. Es flog in etwa 500 Meter Höhe mit ei« Geschwindigkeit von etwa 80 Stundenkilometern. Um 3.551!i nachm. MEZ. überflog das Luftschiff Maricopa, 64 Kilo« c von Gila Bend entfernt, und um 6.27 Uhr nachm, i Benson (Arizona). Gila Bend meldete, daß das Luftschiff d klarem Wetter leichten Gegenwind hatte. Es wich einem K Wittersturm aus und traf bei Benfon auf heftige GegenMÄ Graf Zeppelin" wurde heute um 7 Uhr abends MEZ. M Willeox (Arizona) gesichtet: er flog mit großer GeschwinW in östlicher Richtung und überflog um 8.47 Uhr MEZ. in der Nähe der Grenze von Neu-Mexiko unter Vermeil« eines nördlich gelegenen Sturm- und Gewittergebietes.

Sonntag Start nach Friedrichshofen?

Newhork, 27. Aug. Wie das Büro der Hamburg-AmerL linie erfährt, beabsichtigt Dr. Eckener, 4 Tage nach der AM in Lakehurft. also etwa am kommenden Sonntag, mit!« Graf Zeppelin" den Rückflug nach Friedrichshafen anzutrck

Friedrichshofen, 28. Aug. Das LuftschiffEn Zeppelin" überflog nach einem an die Werft in FrieVrichW gerichteten Funkspruch um 5 Uhr MEZ. Karlsbad in B Mexiko.

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Gemeinde Birkenfeld.

Die Stelle des

Hilfsfeldhüters

ist sofort zu besetzen. Schriftliche Bewerbungen sind bis

spätestens Freitag den 30. ds. Mts., abends 6 Uhr, bei dem Unterzeichneten einznreichen.

Birkenfeld, den 28. August 1929.

Schultheitzenamt: AB. Bürkle.

Anläßlich der Erweiterung des O.F.->Netzes Herreualb beabsichtigt die D.R.P. die Teilvehmer- anschlüffe in Loffenau mittels Kabel unmittelbar an die F.V.St. Herrenalb anzuschließen. Hiezu ist es notwendig, Erdkabel vom letzten Kabelbrunnen des O.F.N. Herrenalb beim Haus 99 der Gernsbacherstraße ab entlang der Gerns- bacherstraße, dann entlang der alten Poststraße nach Loffenau sowie in Ortsstraßen von Loffenau in einer Tiefe von 70 cm zum Teil mit Backsteinen abgedeckt zu verlegen. Ferner ist geplant, in Loffenau 3 K.A.P. auf Gemeindeeigentum zu erstellen. Die Pläne sind gemäß § 7 des Telegraphenwege­gesetzes vom 18. 12. 99 auf Hie Dauer von 4 Wochen beim Postamt Herrenalb öffentlich ausgelegt.

Tübingen, den 23. August 1929.

Telegraphenbauamt.

WM Menws.

Bei genügender Beteiligung wird am kommenden Freitag den 3V. ds. Mts. eine

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