zu feiern. Er wird darum ein Sängerfest abhalten und ein Wettsingen damit verbinden. Das soll nach innen und außen ein rechtes Fest werden, ein wirkliches Lieder- und Singefest. Wir hier werden keine Mühe scheuen und rufen heute schon die Vereine zur frohen Mitarbeit auf. Der Tag des Festes ist letzten Sonntag auf den 6. Juli festgelegt worden. Zum Fest­präsidenten wurde Herr Schultheiß Langenstein bestimmt; das Ehrenpräsidium ist in die Hände unseres Ehrenmitglieds Herrn Fritz Iäck, Sägewerksbesitzer, gelegt. Er hat viel zur Förderung des Vereins getan und wird auch jetzt alles, was er kann, beitragen, daß das Fest einen hohen, edlen Inhalt bekommt. Immer wenn draußen in Wiese und Feld die frohen, einheimsenden Tage sich ohne Pause reihen, hält der Darlehenskassen Verein seine jährliche Generalschau. Das konnte er dieses Jahr wieder voll Freude und Stolz tun. Das letzte Geschäftsjahr war wieder ein Jahr frohen Wachs­tums und bedeutender Erfolge. Der Geschäftsbericht von Herrn Schultheiß Lau gen stein erstattet konnte von einem gewaltigen Aufschwung sprechen und sagen, daß die Kaffe fast eine kleine Dorfbank geworden ist. Der Gesamtbetrag der Anlehen und Spareinlagen wurde auf 100 000 Mark er­höht, die einzelne Kreditgewährung auf 2000 Mark. Die Mitgliederzahl beträgt 230. Die Höhe der Spareinlagen ist im letzten Geschäftsjahr um 25 000 Mark gewachsen. Das ist eine stattliche Summe und beweist den großen Sparsinn der Mitglieder. Bedeutend gestiegen ist auch der Warenumsatz in Kohlen und ganz besonders landwirtschaftlichen Bedarfsarti­keln und Produkten. Günstige Zahlungsbedingungen und er­trägliche gesunde Preise sind nicht zu unterschätzende Vorteile für die Mitglieder. Der Verein vermag nahezu selbständig zu Wirtschaften und bedarf kaum mehr der Unterstützung der Zentralhauptkaffe. Den andauernden Aufschwung verdankt der Verein der tüchtigen, zuverlässigen Geschäfts- und Rech­nungsführung durch Herrn Schultheiß Langenstein. Bei den Wahlen wurden die Mitglieder des Vorstands, des Aufsichts­rats und der Geschäftsführer einstimmig wieüergewählt. Ge­meinderat Eugen Dill dankte allen diesen Herren für ihre Mühewaltung, insbesondere aber Herr Schultheiß Äangenftein. Er wies darauf hin, daß der harmonische Verlauf der General­versammlung das beste Zeugnis sei für das unbedingte Ver­trauen der Mitglieder in die so wohlgeordnete Verwaltung. Anschließend hielt auch noch der Vie h ve r sicherungs­verein seine Hauptversammlung ab. Vorstand Gemeinderat Wilhelm Duß gab den Geschäftsbericht. Beschlossen wurde, daß in Zukunft alle außerordentlichen Einnahmen als Be­triebsrücklage verwendet werden sollen.

Wildbad, 22. Aug. Die im vorigen Jahr erstmals als neues Kurmittel aufgenommcne Traubenkur ist seit Mitte August wieder in vollem Gang. Der starke Zuspruch seitens der in großer Zahl anwesenden Kurgäste beweist, daß die staatl. Bad- Verwaltung mit Einführung dieser Kuren das Richtige ge­troffen hat, und daß die Erkenntnis von deren gesundheitlicher Wirkung in immer weitere Kreise dringt. Wo.

Unterer Schwarzwald-Nagold-Turngau. Am kommenden Sonntag hält der Turngau in Höfen seinen Ing end­turnt ag ab. Wenn zu dem Jugendtreffen in Wunsiedel im Fichtelgebirge am 11. August, an welchem sich 10 OM Jugendturner aus allen Turnkreisen der Deutschen Turner­schaft beteiligten, es manchem Jugendturner nicht möglich war, infolge zu weiter Entfernung teilzunehmen, so soll der Gaujugendturntag Ersatz dafür bieten. Er ist auch heraus­geboren aus der Notwendigkeit, die Jugend von der aktiven Teilnahme an den üblichen Gauturnfesten zu schonen. Zweck und Ziel solcher Jugendturntage sind, die Jugendturner zu­sammenzuführen, um sich gegenseitig kennen zu lernen und sie mit dem Geist und Wesen unseres herrischen Turnens ver­traut zu machen. Sie sollen dabei neben turnerischer Be­tätigung auch geistig und sittlich vorgebildet werden. So findet von vormittags X>10 Uhr ab ein Wetturnen statt, be­stehend in einem Siebenkampf für den Jahrgang 191314, einem volkstümlichen Vierkampf (Jahrgang 191314), sowie einem Siebenkampf für Schüler (Jahrgang 1915 und jün­gere). Außerdem wird noch ein Gruppenkampf um den Gau­wimpel für Schüler durchgeführt. Nebenbei' erfolgt die Ab­nahmeprüfung im Schwimmen für das Deutsche Turn- und Sportabzeichen. Nach dem um 1 Uhr erfolgenden Umzug durch Höfen ist für den Nachmittag folgendes vorgesehen: Gan- gruppenvorführnngen, Staffelläufe (4mal IM Meter-Pendel- stafsel), Spiele, allgemeine Freiübungen, Feierstunde und Siegerehrung. Die Jugendturner des Gaues dürsten sich recht zahlreich einfinden, so daß der kommende Sonntag für die Turnerjugend sich zu einer wahren Erhebung gestalten wird. Auch für die älteren Turner und Turnfreunde dürste dieser Jugendturntag von spannendem Interesse feiir. Sch:.

Württemverg.

Altensteig,722. Aug. (Besitzwechsel.) Adolf Flächer, Inhaber der Firma Wilhelm Beeri, hier, hat sein bei dem neuen Postamt gelegenes Geschäftshaus, in dem viele Jahrzehnte eine Eisenhandlung betrieben wurde, um den Preis von 35 OM Mark an Heinrich Hentzler, Kaus- mann, Inhaber der Firma Karl Hentzler senior, Eisenhandlung, hier, käuflich abgetreten. Hentzler wird sein seither an der alten Steige ob demWaldhorn" seit über 80 Fahren bestehendes Geschäft in das Beerische Anwesen verlegen und unter seiner alten Firma in unver­änderter Weise fortführen.

Mühlacker, 22. August. (Der Brustkorb eingedrückt.) Abends ereignete sich an der Kreuzung Garten- und Bahnhofstratze ein be­dauerlicher Unglücksfall. Beim Ankuppeln des Anhängers eines Last­autos der Papierfabrik Weitzenstein ist der Begleitungsmann durch das Vorlaufen des Anhängers schwer verletzt worden. Dem Verun­glückten, der sofort ins Krankenhaus geschafft wurde, wurde der Brust­korb eingedrückt und er erlag noch in der Nacht seinen schweren Ver­letzungen.

Ludwigsburg, 22. August. (Ein guter Fang). Am Dienstag nachmittag wurde von der hiesigen Kriminalpolizei eine schon längst gesuchte Diebin namens Hejene Kirste festgenommen. Die Kiffte ist im Jahre 1927 in Schweinfurt zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt worden und entwich in Merane in Sachsen, wo sie eine weitere Verurteilung zu erwarten hatte, aus dem Gefängnis. Sie trat, wie dieLudwigsburger Zeitung" berichtet, seitdem wiederholt in zahlreichen norddeutschen Städten auf. Die Geldbeträge, die ihr bei ihren Diebereien in die Hände fielen, werden insgesamt auf 10 MO Mark beziffert. In Württemberg hat sie ihre Tätigkeit in Stuttgart eröffnet, woselbst sie der Insassin eines dortigen Altersheim in einem unbewachten Augenblick 80 Mark stahl. In Ludwigsburg bedachte sie das Frauenheim mit einem Besuch. Da dort jedoch nun die Kriminalpolizei aus ein etwaiges Vorsprechcn schon ausmerksam gemacht war, schien ihr die Lage etwas unbehaglich. Sie brach plötzlich ihren Besuch ab und suchte das Weite. Die Kriminalpolizei konnte sie unterwegs festnehmen. Sie ist nun zunächst an das Amts­gericht hier eingeliesert worden. Die Diebin hatte ein Kind im Alter von zwei bis drei Jahren bei sich.

Stuttgart, 22. August. (Mitteilung von Gerichtsbeschlüssen in Strassachen an den Verteidiger.) Eine Verordnung des Justizmini­steriums bestimmt: In Strafsachen ist es von dem Verteidiger schon als mißlich empfunden worden, daß die Gerichtsbeschlüsse nur seiner Partei, nicht aber ihm selbst bekannt gegeben und dadurch die etwa gebotenen Maßnahmen versäumt wurden, weil die Partei die Trag­weite des Beschlusses nicht erkannt oder angenommen hat, der Ver­teidiger werde den Beschluß gleichfalls erhalten haben. Zur Vermei­dung solcher Unzuträglichkeiten ist dem Verteidiger in allen Fällen, in denen ihm nicht schon auf Grund seiner Vollmacht selbst zugestellt wird, eine Abschrift des Beschlusses formlos mitzuteilen.

Stuttgart, 22. Aug. (Durch Starkstrom gelötet.) Gestern nach­mittag kam an der Baustelle des Neckarkanals ein 23 Jahre alter Hilfsarbeiter mit der Starkstromleitung in Berührung und wurde sofort getötet. Erhebungen zur Feststellungen der Schuldsrage sind eingeleitet.

Böblingen, 22. Aug. (Höhere Bezirksschule.) Am 14. September soll nunmehr nach dem Beschluß des Bezirksrats die Höhere Bezirks- fchule eingeweiht werden durch eine frohe Feier. Die Arbeiten schreiten vollends rasch vorwärts. Ein Hausverwalter aus der großen Zahl von Bewerbern wurde hierfür bestellt.

Tübingen. 22. Aug. (Von der Universität.) Professor Dr. Hegler hat einen Ruf aus das Ordinariat für Strafrecht und Strafprozeß­recht in 'Freiburg i. Br. erhalten. Für die hiesige Universität wäre es, wie die Tübinger Chronik schreibt, ein großer Schaden, wenn sie diesen bedeutenden Mann verlöre. In der Geschichte der Nachkriegs­zeit der Universität steht sein Name obenan. Er war einer der Grün­der und der erste Vorstand der Tübinger Studentenhilse, die unter seiner großzügigen Führung ein Vorbild für die anderen Hochschulen des Reichs wurde. Ec hat den Unioersitätsbund ins Leben gerufen und steht ihm jetzt noch vor. Auch die Leitung der großen Tübinger Iubiläumsstistung wurde in seine Hände gelegt. Die Universität hat ihm zweimal das Rektoramt übertragen. So hat er sich in dieser überaus schweren Zeit mit ganzer Kraft und warmem Herzen für die Wohlfahrt der akademischen Jugend und der Universität eingesetzt.

Münstngm, 22. Aug. (Notlandung eines Verkehrsflugzeuges auf dem Truppenübungsplatz.) Ein Dorniec-Verkehrsflugzeug, das! in Friedrichshssen mit, drei Passagieren, zwei Damen und einem Herrn aufgestiegen war mit Flugzicl Stuttgart, war durch den starken Nebel etwa» vom Kurs abgekommen. Nachdem es übu zwei Stunden die verlorene Richtung gesucht hatte, trat Betriebsstoffmangel ein, sodatz sich der Führer zur Notlandung entschloß. Zwischen elf und zwölf Uhr überflog das Flugzeug in ganz geringer Höhe die Stadt. Die Landungsabsicht war unzweifelhaft erkennbar. Nachdem es den Truppenübungsplatz in Sicht bekam, vollzog es bei der Ludwigshöhe eine glatte Notlandung. Führer und Flugzeug sind wohlbehalten und sobald der nötige Betriebsstoff vorhanden ist, wird derDornier" wieder seinen Kurs ousnehmen.

Aldingerr OA. Spaichingen. 22. Aug. (Ein Feuerwehrauto ver­unglückt.) Auf einer Probefahrt ist ein mit acht Feuerwehrleuten be­setztes Rottwetler Feuerwehrauto, dos von einem Feuerwehrmann ge­führt war, zwischen hier und Trossingen beim Ausweichen auf den

leicht erhöhten Straßenrand gefahren. Da die Vorderräder sich,!. gruben, hatte der Führer deine Gewalt mehr über das große Fad, zeug, das immer mehr die Böschung abwärts geriet. Es durchs das Geländer, dessen Stange sich in den Kühler einborte und so Verein mit einem angesahrenen Baum den Sturz des Wams di, steile Böschung hinunter verhinderte. Wie durch ein Wunder wurde» die Beteiligten nicht nur von dem Tode, sondern auch vor ernst-,.. Verletzungen bewahrt. "

Ulm, 22. Aug. (Umbau des Bahnhofs.) Der Bahnhof >»- wird umgebaut. Allerdings steht der Termin des Baubeginns nicht fest. Doch so viel ist nach einer Blättermeldung sicher da! von der Reichsbahn fünf Millionen Mark vorgesehen sind und Arbeit als dringlich bezeichnet wurde.

Wangen i. A., 22. Aug. (Warnung vor einem Schwindln! Fm HotelAlte Post" hier bezog kürzlich ein Uhcenreisender (ha« Werner) aus Baden Quartier und gab vor, gute Geschäfte zu mach,» so daß ihm ohne Bedenken kreditiert wurde. Nach zehn Lagen ak, war er unter Hinterlassung von 84 Mark Spesenschulden spurlos vu, schwunden. Nachforschungen ergaben, daß Werner, der getrennt vo, seiner Ehefrau lebt, wegen ähnlicher Delikte schlecht beleumundet tz Da er auch anderwärts diese Betrügereien zu wiederholen versuch« dürfte, erscheint Vorsicht geboten.

Roth OA. Leutkirch, 22. Aug. kSchultheißenwahl.) Beider», Sonntag oorgenommencn Schultheißenwahl haben von 760 M>, berechtigten 629 abgestimmt. Verwaltungspraktikant Geiger aus M, mcntingen OA. Rtedltngen erhielt 348 Stimmen, der bisherige Arik, Verweser Mai Wolf aus Mengen 281 Stimmen. Geiger ist gewählt.

Mge Ge

Lreuzuug

Mssige Z

der im rr

Horschrffre

Hand«

Stuttg am Mt. V 70 Iungbul W Schwel Bullen s 5> b 5! 70-76), ä Hl (91-S2! von 20V! (gl-92). e Sauen

Vermischtes.

Autozusammenstotz an der Straßenkreuzung.

lieberholen und schnelles Nehmen von Straßenkreuzmigr: sind die vorwiegendsten Ursachen von Antonnfällen. Bei, Durchfahren von Straßenkreuzungen verläßt sich der Auto« bilist, der eine große Straße befährt, gewöhnlich aus seii Vorfahrtsrecht. In einer neuen grundsätzlichen EntsckM«- hat nunmehr das Reichsgericht den Begriff Vorfahrtsrecht zi nauer Umrissen und klargestellt, daß das Vorfahrtsrecht M etwa dem Fahrer auf einer besonders breiten Straße zukovm: sondern daß der Verkehr entscheidet. Den reichsgerichtliche Entscheidungsgründen dieser bedeutsamen Entscheidung nehmen wir folgendes: Das Vorfahrtsrecht steht zweifellos hierin stimmen die polizeilichen Verordnungen überein

Befahrer des Hauptverkehrsweges zu. Für den Begriff.... v Hanptverkehrsweges kommt es nicht auf den Zustand, iM sondere die Breite der zu vergleichenden Wege, sondern ledi-s lich auf ihre Verkehrsbedeutung an, die daran zu erkennen welcher Weg den stärkeren Verkehr aufweist oder bei gleich

Verkehrsstärke den Durchgangsverkehr zwischen den wichtig den« Art,

ren Verkehrspunkten vermittelt. Sind beide Straßen gleichwertig anzusehen, so stand nach tz 21 c K.F.Vo. dem Bc gen der Klägerin das Vorfahrtsrecht.zu, da er das von rck kommende Fahrzeug war. Der Zweck, den die K.F.Bo. in 28. Juli 1926 mit der Einräumung des Vorsahrtsrechts ve: folgt, erfordert keineswegs, daß das von links kommende Fch zeug die Ueberguernng der Hauptstraße schon unterla müßte, wenn auf dem Hanptverkehrsweg ein anderes gch zeug sichtbar wird. Denn dann würde das erste Fahrzeug überhaupt nicht über eine verkehrsreiche Kreuzung hin«! kommen. Das Vorfahrtsrecht hängt auch nicht davon ab, d? beide Fahrzeuge annähernd gleichzeitig an den KreuziiiW Punkt gelangen, denn dann hinge es bei der Schnelligkeit)! Kraftverkehrs nur vom Zufall ab, ob es zu einem Znsmm» stoß kommt. Der Zweck dieser Bestimmungen erfordert Ä mehr, daß der Führer des zur Gestattung der Vorfahrt« pflichteten Fahrzeugs nur dann Vorfahren darf, wenn er Lage der gesamten Umstände anzunehmen befugt ist, mit Ei wißheit den Kreuzungspunkt überqueren zu können, bi das andere' Fahrzeug den Schnittpunkt der Fahrtlinien reicht. Als solche Umstände kommen z. B. die Schnell^ der Fahrzeuge, ihre Länge und Beschaffenheit und ihre Ec fernung vom Kreuzungspunkt in Betracht. Darauf, vorfahrtsberechtigte Fahrer seine bis dahin vielleicht W

8 clnilimk 6 l'

ssklikffblllH. smAardlolstr

orill

llöcksn, 8 toiil

kMrtikim, LevvvIMr. 1.

rrsbstimsfitsn i 621 ^

Münch aus Parten «wider Str und drei s ,'Mit Amcrii Western ab« Mtenwalt schwindlgk« Dresden w sassin erllt! Dberschenk verletzt.

Plaue Linie Eibe Beim Ausl und stürzte dreimal üb den dabei Könitz örtlichen 1 20. Sepien dem englis Berli! von der P

wesemliche 40 Millior Jahren, st Anleihe d

heilspflege den Anlei Nestkaufqe

Berli in Berlin die Jnsassr llnge dem! Tür Barr brachen u Demonstro schlecht un

Berli Im Betrb ein surchlt die durch weitecfahrl Metall er; dis auf ei mit gräßü

Berli dcten g jäl lizeipräsidi Richard L erlaßen.

Pari! London s Frankreick

man

halt

Nächte der Angst.

Ein Sylt-Roman von Anny Wothe. Copyright by Greiner Le Co., Berlin NW 6. >

(Nachdruck verboten.) ^

50. Fortsetzung. t "

Auch ohne deinen Befehl, den du dir schenken konntest, werde ich Jngewart auf dem letzten Weg begleiten," ent- gegnete Estrid mit finster gefalteten Brauen, und heimlich dachte sie:

Nicht meinet- und seinetwegen, nur deinetwegen, Jnge- wart Ferks, dem ich soviel schulde, Witt ich mit Peter Banken an deinem Grabe stehen das Schwerste wohl, das ich jetzt tun muß."

Und dann ging sie im Haus« ihrer Mutter von der Tenne aus, wo der Sarg ausgebahrt war, am Arm ihres Mannes hinter dem Sarge her und dw Schulkinder saugen:

Wenn ich einmal sott scheiden, So scheide nicht von mir, Wenn ich den Tod soll leiden. So tritt du dann hersür."

Estrid dachte daran, wie Ml und ernst Jngewart im Sarge gelegen einen heiligen Frieden im Gesicht, ge­rade, wie sie ihn in der Sterbenacht gesehen.

Sölve hatte ihm Heideblüten auf das letzte Lager ge­streut und taufrische Rosen, die wenigen, die die Insel hergab. Und die Mutter hatte Estrid und Peter Banken die Hand reichend gejagt:

So hat unser Herrgott noch alles wohlgefügt."

Estrid stand aufrecht an dem Grabe, denn Peter Bon- kens kräftiger Arm stützte sie und die Äugen der Neu­gierigen, die zuerst mit Mißtrauen und heimlicher Schaden­freude am dem Ehepaar geruht, fanden sich arg enttäuscht.

Das war ia alles ilnsuin. was die Leute geklatscht, daß Peter Bonkens Frau die heimliche Liebste von Jngewart

Ferrs gewesen >er und er durchaus die blonde Sölve hätte heirateil sollen, die er gar nicht gemocht und gewollt.

Peter Borsten sah nicht ags, als ob er das duldete und Schön-Estrid alle meinten, daß die junge Frau noch schöner geworden stand stolz und sicher an ihres Mannes Seite mit einer solch stillen verhaltenen Trauer in den Angen, daß jeder Lästermund verstummte.

Und der Pastor sprach mit weithin tragender Stimm« über das stille G»ab hinweg,daß sich einer endlich heim- gesunden, der draußen im Sturm des Lebens redlich ge­kämpft, dessen ruhelose Seele nun Anker geworfen un Hasen der Ruhe, den er im Leben vergeblich gesucht."

Er verglich der Menschen Erdenwallen mit der Fahrt aus hoher See und sagte, wie wenige den Gefahren und Stürmen gewachsen seien.

Auch er, Jngewart Ferks, war zu weich gewesen, doch treu in der Liebe, stark im Glauben und klar im Handeln, bis Leid und Krankheit seinen Sinn verwirrt und seine Zeit gekommen für die große Reise in das Land, aus dem noch keiner wiedergekehrt."

Da strömten EstridS Träum. Sie, die Unnahbare, Harte, weinte und ihre Tränen sielen in die Trust des i Toten wie leuchtende Perlen.

Die Hellen Kinderstinimen aber sangen:

Wie sie so sanft rühm."

Dann war auch das vorüber und Estrid weilte unter der Schar der Leidtragenden in ihrer Mutter Haus, trank mit ihnen Kaffee und Kuchen, wie es Brauch aus der Insel.

AlS Sölve zu ihr trat und leise aufschluchzend die Arme ! um der Schwester Hals legte, dachte Estrid daran, daß es wohl das letzte Malffei, wo sie mit ihrem Mann zusammen ; heimwärts fuhr.

Bald kam die Zeit, wo sein Blick und seine .Hand sie nicht mehr zwingen konnten bald würde sie ganz frei sein.

Und als sie mit Peter heimwärts fuhr itber die im Dämmerlicht ruhende Heide, war es ihr, als ginge «« . Jubeln und Jauchzen aus von den kleinen Gtöckche«, die ^ jetzt ihrer rosenroten Pracht entgegenreffte«. ,

Sie hatte das Gefühl, als müsse sie all die kleinen Heideblüten an ihr Herz nehmen, als Hoffnungspfänder -

für Sonnentage, die für immer versunken und me wiedei- kamm.

Peter senkte die florumwundene Peitsche. Er glaub!! Plötzlich den F- gelschlag einer neuen, besseren Zeit s spüren, so Seite an Seite mit seinem Weib inmitten sommerduftenden Heide.

hie.

Nun stand, die Heide in voller Vlütenpracht. Wenn du Seewind sie zauste und den weißen Heidesand aufwirbelt war es, als fingen all die roten Glöckchen zu klingen K Wenigstens meinte Estrid dann oft, ein feines Märch«> fingen der Erinnerung zu spüren die Erinnerung, ^ sie doch bannen könnte!

Das Leben im Gotteskoog ging seinen alte« Gang, »K daß es zwischen den beiden Eheleuten immer wie Aufborchen war.

Peter dachte:

Wann wird sie für immer gehen?"

Und Estrid grübelte:

Wann mag sich eine günstige Gelegenheit bietk unbemerkt mit dem Kinde zu entschlüpfend"

Peter paßte gut auf.

Mit Bitternis empfand Estrid es stets cmfs Trotzdem ihr Mann äußerlich ruhig war mrb ihr niD in den Weg legte, fühlte sie, wie er jeden ihrer Schb° bewachte. Sie grub dann die weißen Zähne in di« sink? tippe, bis sie blutete und ihre Assgen glühten S" schwarz.

Er sollte sie nicht brechen mit seiner rohen Kraft Zuweilen trug Peter den kleinen Jngewart auf jei^ starken Armen durch den Garten und Estrid stand ^ Fenster und sah voll Neid, wie der große Mann ^ braunes Gesicht zärtlich gegen die weiche, weiße Ki"^' ivange schmiegte, der Kleine krähte dann vor BcrgM^ Er konnte wirklich schon lachen, der Seme JngE «nd seine kugelrunden Händchen, sonst immer z« Wl' geballt, fingen bereits an, nach den weißen Möven den schimmernden Flügeln zu hasche«, die «n daS kreisten.

(Foetsvtzmrü

Getz

Frar

religiöse finden si Frankfu, Präsidiu haben. ' sätzlichen Vorschlag ateligion Man Hai diesen -V ebrngclis

-riibingei löge He, lede Mi- wenn s würden.

Dar

einem T ihre Bes der >Sta Kriege h besonder wie geri satzung. auf die , der Wirl

Das

Fra,

wird mi achten ü In diese der Räu