beiten zur Erstellung einer Dreizimmerwohnung im alten Rat­haus. Die Arbeiten wurden durchweg an hiesige Handwerks­leute und zwar nach dem billigsten Angebot übertragen. Bei der Aussprache über die Vergebung der Arbeiten kam zum Ausdruck, dass bei der Einreichung von Angeboten für Ge­meindearbeiten auch auswärtige Handwerksleute zugelassen sind. Für das Rathaus, das durchgreifend instandgesetzt wurde und bereits im neuen Kleide Prangt, werden eine Anzahl neuer Oefen und Stühle beschafft. Zur Ausstattung der Orts- strastcn, die für den Kraftfahrzeugoerkehr in Betracht kommen, werden vom Deutschen Touring-CIub in München 20 Stück Wegweisertafeln, die unentgeltlich geliefert werden, bestellt. Einem Ersuchen gemäß werden die Zugangsstraßen zum In­dustrieviertel instandgesetzt. Die Bautätigkeit, die in diesem Jahre wieder sehr rege ist, scheint noch nicht abgeschlossen zu sein, denn der Gemeinüerat hatte sich mit einer ganzen Anzahl Bürgschaftsübernahmen für Baudarlehen und mit 2 weiteren Baugesuchcn zu befassen. Einer Anregung aus der Mitte des Gemeinderats zufolge soll nach Möglichkeit im Spätherbst eine Notstandsarbeit zur Beschäftigung der Erwerbslosen und zwar durch Steinbrechen im Gemeindesteinbruch durchgeführt werden. In Anerkennung der volkswirtschaftlichen Bedeu­tung der Ziegenzucht wurde dem hiesigen Ortsverein für die am letzten s-onntag stattgefundene Ausstellung eine kleine Spende verwilligt. Verschiedene Verwaltungssachen und 4 Grundstücksschätzungen bildeten den Schluß der Sitzung. Die von der Gemeindeverwaltung am letzten Sonntag zu Ehren des zehnjährigen Jahrestages der Vollendung des Wei­marer Versassungswerkes veranstaltete Verfassungsfeier nahm einen glänzenden Verlauf und rechtfertigte die durchaus an­gebrachte Feier des Verfassungstages.

daß man meinen könnte, es habe geschneit. Insbesondere ist der vor­dere Bezirk schwer heimgesucht worden. In der Stadt Nagold wurden unzählige Fensterscheiben in Wohnungen und Fabriken, Glas­scheiben an den Gewächshäusern durch die Hagelkörner eingeschlagen. In den Gärten hat das Unwetter schwer gewütet. Von irgendwelchen Unfällen, die durch den Hagel verursacht worden wären, ist bis jetzt glücklicherweise nichts bekannt geworden. Der Verkehr auf der Bahn konnte voll aufrecht erhalten werden. Die Höhe des angertchteten Schadens läßt sich bis zur Stunde noch nicht überblicken. Jedenfalls ist er sehr beträchtlich. Heimgesucht wurde nicht nur der Bauer, der

Waldbesitze/, sondern auch der Garten- und Hausinhaber rttgart, 15.

Wildbad im Schwarzwald, 14. Aug. Bei schönem Wetter veranstaltete gestern abend die staatl. Badverwaltung eine der weltberühmten großen Enzanlagenbeleuchtungen, die einen ungeheuren Fremdenzuftrom nach Wildbad brachte. Die an den Beleuchtungstagen verkehrenden Verwaltungssonderzüge der Reichsbahn waren überfüllt. Hunderte von Kraftfahr­zeugen. vom Motorrad bis zu den großen Omnibussen und Ausflugswagen belebten die Straßen und Plätze Wildbads. Und niemand wurde entäuscht; auch der Anspruchvollste nicht. Dieses Flimmern und Leuchten in allen Farben aus Rasen, Gebüschen, Felsen, Häuschen, Bäumen, ja selbst aus der rau­schenden Enz, ein in der Luft schwebender Riesen-Schmetter- ling, die zahlreichen beleuchteten historischen, Sagen- und Mär- chengestalten wie die Eberhardsgruppe, die herrliche Hubertus­gruppe, Rotkäppchen und der Wolf, die Bremer Stadtmusikan­ten, der Froschkönig und als neueste Schöpfung der Entdecker der Wildbader Heilguellender angeschoss'ne Eber, der sich die Wunde wusch", dies alles zusammen mutete den Beschauer an wie ein Märchen aus Tausendundeine Nacht und versetzte ihn in eine weihevolle, weltentrückte Stimmung, aus der er erst allmählich wieder erwachte, wenn ihn die Weisen der beiden Musikkapellen und die Gegenwart der Tausende moderner Menschen der Wirklichheit Wiedergaben. Weitgereiste Groß­städter von diesseits und jenseits des Ozeans versicherten ent­zückt, daß sie noch nie etwas so schönes gesehen haben. Worte wieherrlich, einzig, entzückend, großartig" hört man hundert­fach aus der hin- und herwogenden Menge und es ist sicher nicht zu viel gesagt mit der Behauptung, daß diese einzig­artigen Veranstaltungen, bei denen sich die Kunst der Statur in so glücklicher Weise einzufügen versteht, für jeden Besucher wirkliche, unvergeßliche Erlebnisse sind und bleiben. Wo-

Württemberg.

Bad Liebenzell, 15. Aug. (Tödlich verunglückt.) Franz Schepler, Sohn des Bockosenbauers Schepler, hatte mit einigen Freunden bet Nacht eine Autofahrt unternommen. Auf der Heimfahrt von Schöm­berg geriet der Wagen ins Schleudern und stürzte um. Während der Wagenführer und zwei weitere Insassen nahezu unverletzt daoonkamen, erlitt Franz Schepler innere Verletzungen, denen der erst 21jährige junge Mann im Bczirkskrankenhaus Calw erlag.

Nagold, 15. Aug. (Schweres Hagelwetter.) Den ganzen Vor­mittag und bis in den Nachmittag hinein hatte bei uns eine kaum erträgliche, drückende Schwüle geherrscht. Gegen 4 Uhr nachmittags verdunkelte sich der Himmel,' es war ein Brummen und Sausen in der Lust hörbar, wie wenn ein Zeppelin im Anflug wäre. Plötzlich setzte ein Hagelwetter ein, wie wir es seit Jahren nicht mehr erlebt haben. Ununterbrochen prasselten schwere Hagelkörner nieder. Sie erreichten die Größe eines kleinen Hühnereis. Im Nu war von den Bäumen das herrliche Obst herunter, war das Gemüse, waren die Blumen in den Gärten zusammengeschlagen. Auch auf den Feldern, wo noch der Hafer und der Weizen steht, und in den Wäldern hat der Hagel großen Schaden ungerichtet. 20 bis 30 Minuten dauerte das Unwetter. Die Schloffen liegen zum Teil dicht auf dem Boden,

Stuttgart, 15. Aua. (50jähriges Berussjubilaum von Direktor Fritz Hohl.) Direktor Fritz Hohl bei der Würit. Girozentrale Stutt­gart beging am 14. Auqust 1929 sein 50jühriges Berufsjubiläum als Verwaltungsbeamter. Zu Ehren des Jubilars fand in der Wiirtt. Girozentrale im engeren Kreise eine schlichte Feier statt. Der Präsi­dent des Würit. Sparkassen- und Girooerbandes, Ministerialdirektor a. D. Neuster, beglückwünschte den Jubilar namens des Verbandes und der Girozentrale mit herzlichen Worten und gab die zu dem Ju­biläum emgelaufenen Glückwunschschreiben des Würit. Innenministe­riums, der Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschastsocrwal- tung, des deutschen Sparkaffen- und Giroverbandes, sowie der Würit. Verwaltungsakademie Stuttgart bekannt. Die Glückwünsche der Mitglieder des Direktoriums der Würit. Girozentrale Stuttgart und ihrer Zweigstelle Ravensburg übermittelte Direktor Müller,- für die Beamten und Angestellten gratulierte Obenechnungsrat Villa, für den Verein Würit. Sparkassenbeamten Sparkaffendirektor a. D. Schäfer, für den Verein Würit. Verwaltungsbeamten Direktor Dillmann, für den Zentraloerband württ. Gemeinde- und Körperschaftsbeamten Di­rektor Nuding. Die eindrucksvolle Feier schloß mit Dankesworten des Jubilars für die ihm zuteil gewordenen Ehrungen und Geschenke. An die offizielle Veranstaltung schloß sich ein geselliges Zusammen­sein an.

Stuttgart, 15. Aug. (Kein Bedürfnis für eine Württ. Landes­ausstellung.) Die von den Württ. Handelskammern angestellten und nunmehr zum Abschluß gelangten eingehenden und umfangreichen Erhebungen über die Frage der Veranstaltung einer allgemeinen württ. Landesausstellung in Stuttgart haben im Grundsatz zu dem Ergebnis geführt, daß Kern dringendes Bedürfnis dafür besteht, eine allgemeine würtiembergische Landesausstellung zu veranstalten und daß außerdem die gespannte wirtschaftliche Lage einer derartigen Ver­anstaltung zur Zeit entgegensteht. Gerade der letztere Gesichtspunkt war auch für eine ablehnende Haltung derjenigen Firmen maßgebend, die an sich dem Gedanken einer württ. Landesausstellung nicht absolut unsympathisch gegenüberstehen. Die verhältnismäßig wenigen zu­stimmenden Äußerungen können in der Gesamtbeurteilung der Stim­mung der Wirtschaftskreise, die sich in der größeren Mehrheit zum Teil sehr scharf gegen die Ausstellung aussprechen, keine Aenderungen herbeisühren. Selbst wenn der Gedanke einer Landesausstellung weiter verfolgt würde, so wäre der jetzige Zeitpunkt für die Veran­staltung zweifellos verfrüht.' Sonderausstellungen bestimmter Indu­striezweige des württembergischen Wirtschaftsgebietes könnten allen­falls noch mehr in Frage kommen als eine mit großen Kosten ver­knüpfte revräsentative allgemeine Landesausstellung.

Möglingen OA. Ludwigsdurg, 15. Aug. (Eigenartiger tödlicher Unfall.) Der 52 Jahre alte Maurer Wilhelm Walter, der sich gestern abend mit dem Rade auf dem Heimwege von Zuffenhausen befand, ist auf ganz eigenartige Weise ums Leben gekommen. Bei der Ein­fahrt in den Ort flog ihm plötzlich eine Gans ins Vorderrad. Der Radfahrer wurde unsicher und konnte sein Rad nicht mehr beherrschen,- es stand ein vollbeladener Erntewagen in der Nähe, auf besten Deichsel Walter so heftig aussuhr, daß er schwere innere Verletzungen in der Lendengegend erlitt, an dessen Folgen er gestorben ist.

Schwaigern, 15. Aug. (Urlaubsoerweigerung.) Der Gemeinde­rat hat dem Stadlvorstand Neunfföffer, der nach einem fünfwöchigen Urlaub unter Borleguug eines ärztlichen Zeugnisses um wettere vier Wochen Urlaub bat, einstimmig diesen Nachurlaub verweigert.

Zagstfeld OA. Reckarsulm, 15. Aug. (Ehrenvoller Ruf.) Herr Hans Werner Langer, den Unterländern bekannt als der erfolgreiche Dichter der Heimalspiele in Gundelsheim und Wimpfen, Sohn unseres Mitbürgers Albert Langer, kommt am 1. Septer als 1. Regisseur und Dramaturg an das Stadttheater Würzburg.

Göppingen, 15 Aug. (Besttzwechsel.) Das in der Fabrikstraße gelegene Fabrikanwesen der Süddeutschen Kokosweberei AG. ist durch Kauf in den Besitz der Firma Albert Schneider, Mineralöle, Eislingen, übergegangen. Diese Firma wird ihr in Großsüssen befindliches Lager in Mineralölen, Benzin, Benzol nach Göppingen verlegen und eine moderne Groß-Tankanlage für 90000 Liter erstellen.

Stetten a. k. M., 15. Aug. (Tödlicher Ausgang.) Der Schreiner­meister Marquardt ist seinen beim Motorradunglück bei Netdinaen

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(Donauial) erlittenen Verletzungen erlegen. Er hinterläßi eineM^ mit drei kleinen Kindern. Zum Hergang des Unglücks wird not folgendes mitgeteilt: Marquardt wollte seine Frau in Tiergartens dem Motorrad abholen und fuhr, da er zeitig daran war, ein 6M dem Zug entgegen und als er diesen eingcholt hatte, in gleicher M, tung. Dadurch, daß er seine Aufmerksamkeit dem Zuge zuwaM» und seiner Frau winkte, hielt er die falsche Straßenseite ein und nln an einer Kurve zwischen Neidingen und dem Bahnwacthaus unln den Echaufelsen auf ein ihm entgegenkommendes Motorrad. Mi- yuardt erlitt einen doppelten Schädelbruch, dem anderen Motor» sahrcr wurde ein Fuß mehrmals abgeschlagen.

Bad Mergentheim, 15. Aug. (Ehrenvolle Auszeichnung) H,

med. Werner, der Besitzer und ärztliche Leiter des gleichnamigen S» naiortums erhielt dieser Tage eine der höchsten wissenschaftlichen Ais Zeichnungen, die goldene Ltebig-Medatlle, verliehen

Baden.

Pforzheim, 15. Aug. Am Sonntag wurde in Tiefeubro«, eine 80 Jahre alte Frau von einem Motorradfahrer angefch reu und zu Boden geworfen. Die Frau, die sich innere Bw letznngen znzvg, mußte in das Krankenhaus eingelicfcrt wer den, wo sie tags daraus verstorben ist. Der schuldige Motor radfahrer wurde vorläufig festgenommen.

Freiburg, 15. Aug. In den Abendstunden gegen 7 IW ging in der Nähe von Freiburg in der Umgegend von Zähm gen und Gundelfingen ein furchtbares Unwetter mit HaM schlag nieder. Der Sturm hatte auf der Landstraße nao Gundclsingen fast 70 Prozent aller Ehausseebäume unP knickt. Ein großer Teil der Telegraphenstangen von Freit«! nach Offenburg wurde ebenfalls umgeworfen. Der Berich war während einer Zeit von 3 bis 4 Stunden dadurch VO kommen gesperrt. Der gegen 7 Uhr von Freiburg abfahrcch Hamburger Schnellzug geriet mitten in das Unwetter hinch Ein Güterzug wurde durch die umgestürzten Masten ausgehck s ten und verwickelte sich in den Drähten. Feuerwehr, Potz und Einwohner waren mehrere Stunden mit den Aufm mungsarbeiten beschäftigt.

Handel, Verkehr und Volkswirtschaft.

Stuttgart, 15. Aug. (Schlachtoiehmarki.) Dem Domierstz markt am städt. Vieh- und Schlachlhos wurden zugeführt: 6 Ochs» 2 Bullen, 60 Iungbullen, (unverkauft 10), 49 Iungrinder, 22 Aich 188 Kälber, 475 Schweine. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendqewtcht: '

. Bullen a 5052 (letzter Markt 5153). b 4648 (47-50), I« rinder a 58-62 (59-62), b 50-56 (5257), Kühe, Kälber dt bis 79 (76-79), c 6975 (67-73), ck 60-66 (56-65-, Schwei« feite über 300 Psd. 9192 (9395), b vollfleischige von 24V-A Pfd. 9193 (93-95), c von 200-240 Psd. 9293 (94-95), 160200 Psd. 9192 (92-94), e fleischige von 120-160 Pst. bis 90 (9092), Sauen 6878 (unv.), Marktverlauf ruhig.

Pforzheim, 14. Aug. (Schlachtviehmarkt.) Aufgetrieben mm 74 Tiere, und zwar 10 Rinder ig), 1 Farren, 47 Kälber, 16 Echw» Preise für ein Pfund Lebendgewicht: Kälber b 7882, c 727L

Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließ» ' Handels ab Stall fiir Fracht, Markt- M

sämtliche Spesen des Verkaufs

erkaufskosten, Ums Verlust ein, müssen f Heven.

zsteuer sowie den natürlichen h also wesentlich über den Stallpreis»

Neueste Nachrichten.

Böblingen, 15. Aug. Wie uns mitgeteilt wird, treffen di! reichen Klemmaschinen des Europafluges morgen, Freitag nachmlll« drei Uhr. ans dem Luftwege von Paris kommend, im Flughafen W lingen ein.

Köln, 15. Aug. Die Angestelltenorganisationen im rheinW Braunkohlenrevier kündigten die am 19. September 1928 abgM jene Gehaltsregelung zum 30. September 1929. Auch die beiden Bi» arbeiterverbände im rheinischen Braunkohlenreoier haben unter' zugnahme auf die beiden Schiedssprüche vom 21. Aug. 1928 di! kommen über Arbeitszeit und Lohnregelung zum 30. September IN gekündigt.

Berlin, 15. Aug. Die Verhandlungen der preußischen § regierunp mit der evangelischen Kirche, die bekanntlich vor dcnM am 11. Juli eröffnet wurden, werden am morgigen Freitag ausgenommen werden.

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Nächte der Angst,

Ein Sylt-Roman von Anny Wothe.

Copyright by Greiner Le Co., Berlin NW 6.

"Nachdruck verboten.)

44. Fortsetzung.

Mann ich den Wagen Haben?" fragte Estrid noch einmal.

Gewiß, wenn du willst kann ich dich sogar selbst fahren."

Danke, ich fahre lieber allein."

In kurzer Zeit hielt der kleine, offene Wagen vor der Tür und Jap, der Kutscher, knallte mit der Peitsche.

Estrid, tn einem dunkelblauen Reisekleiö, leichte Schatten um die Augen, sah nicht um sich, als sie durch den Garten zum Wagen schritt.

Peter stand am Wagenschlag und dachte nur das eine:

Sie läßt ihr Kind im Stich, sie ist schlechter als ich, gedacht."

Er half seiner Frau beim Einsteigen.

,PLeb wohl", sagte er, Estrid die Hand reichend, doch sein Ton war kalt und sein Blick finster.

Leb wohl", gab sie zurück und einen Augenblick lag ihre Hand in der seinen.

Diese Hand zitterte nicht. Nur ganz eigentümlich blickten ihre schimmernden Augen, mit tiefschwarzen Pupillen zu ihm aus.

Die Pferde zogen an.

Wie eine Gebieterin, die gnädig ihren Vasallen grüßt schien es Peter neigte Estrid noch einmal den blonden Kops, dann raste der Wagen mit den ungedul­digen Pferden davon.

Peter Banken sah ihm mit dunklen Augen nach und ballte oie Hände. Er wußte selbst nicht, ob es Schmerz oder Zorn war, das so heiß sein Inneres durchnagte. Vor der Haustür stand Akke und sah. mit der Hand «wicht beschattend, dem Gefährt nach.

Peter mochte der Getreuen heute nicht in die klugen, wissenden Augen blicken.

Die Akte schien es nicht zu bemerken.

Das junge Herrchen ist ja ganz krage", lobte sie, ich glaube, kann schon lachen. Nur die Fru hat mir gar nicht gefallen, Herr. Eine ganze Stunde hat sie an der Wiege gesessen und geweint. Und weinen ist sonst nicht ihre Sache."

Sie hat eben Abschied genommen", dachte Peter Bonken, aber er sprach es nicht aus, sondern sagte nur:

Schon gut, Akke, gib fein acht auf das Kind. Zu Mittag bin ich nicht daheim."

Verwundert sah im Akke nach. Nun verstand sie keinen mehr von beiden, die ihr ans Herz gewachsen waren auch die Frau, die sie erst gar nicht gemocht hatte. Peter fuhr hinaus aufs Meer, nachdem er eine Weile

stumm bei seinem Kinde geweilt, das ihn so groß und

^äust

fragend ansah und mit seinen kleinen Fäustchen Peters Finger umklammerte, als müsse es den Vater sesthalten fürs Leben.

Aus den vom Wind gepeitschten Wellen, da fand sich Peter wieder. Wenn die Wogen sich vor ihm hochauf- türntten und die weißen Wasserberge sein Schifslein auf den Rücken nahmen, um es plötzlich hinab in schwarze weitgähnende Abgründe zu werfen, dann wurde Peters wildes Herz ruhiger. Sein Auge schaute hell, wenn sein Schiss über die weißen Silberberge der Wellen sprang.

Sein Fahrzeug war leicht. Keine Schuld machte es schwer oder doch?

Trug er schuld an dem Unheil, das über den Gottes­koog gekommen?

Ein böses Streiten gab es noch mit dem wilden Meer Peter lachte triumphierend und hörte mit Lust die Rahen krachen und stöhnen. Das war fürwahr ein lusti­ger Tanz in der Stunde, als sein Weib für immer sein Haus verließ.

Erst nachdem der Sturm sich ausgetobt und Sonnen­gold über den Wassern lag, kehrte Peter in den einsamen Gotteskoog zurück.

In dem kleinen Haus in Keitum mit den roten Ziegel" und der grünen Haustür, über der das graue Dach tief herabhing, war es heimlich und still.

Festlich sah es aus in der großen Wohnstube, die man Jngewart Ferks eingeräumt hatte. Mutter Wibke IM blütenweißen Sand über die Diele gestreut und SöN darüber die Spitzen der grünen Zwergbirken, die gar süß dufteten. Aus dem runden Tisch stand ein Stranü Heidekraut. Noch trug er keine rosa Glöckchen, doch di' Knospen färbten sich schon. Bald würde er blühen, tvic draußen die Heide.

Durch die Fenster blickte mau auf das Watt seinen vom Sturm gepeitschten Wogen. Ab und zu brcs die Sonne durch und zitterte über die Wellen hin-

Jngewart Ferks konnte von seiner tiefen Butze au- durch das Fenster zwischen roten Geranien hindurch da- Meer sehen.

Das tat ihm wohl.

Sölve saß am Fenster und spann, aber immerzu riß der Faden.' Das kam, weil sie oft unruhig zu dem Kranken hinüberblickte.

Fühlst Lu dich etwas besser, Jngewart?" fragte st ihn sanft und ihre großen, blauen Augen hingen « liebendem Erbarmen an seinen welken, abgehärmten Zügen, an seinen glanzlosen Augen, die sie so sehr ängstrM

Ja, kleine Sölve," gab er zurück,es geht mir gm- Bald werde ich aufstehen können."

Gewiß, Jngewart."

Und dann," fuhr er geheimnisvoll fort,dann es ein feines Leben. Du hast es mir versprochen."

Unruhig sah er sie an, da Sölve nicht gleich ant­wortete. .

Was ich verspreche, halte ich auch, Jngewart, d« mußt nur jetzt ganz stille sein."

Er strich sich mit der Hand das wirre Haar aus der

Ich kann mich gar nicht mehr erinnern," niurinest er,ist sie tot? Ich wollte sie töten aber du, Sol» wolltest es nicht."

Nach Ans etwa 450 M Mark

(Fortsetzung solgi-1

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