Schwager und seiner Schwägerin zu Erntearbeiten in Offenau. Abends kehrten alle 3 per Rad zurück. Während sein Schwager und seine Schwägerin Licht hatten, hake Dierots selbst keines. In der Gegend der Rebschule kam ein Auto an ihnen gut vorbei. Ein zweites Auto, das dem ersten unmittelbar folgte, erfaßte mit dem Kotflügel Dierolf, der mittlerweile gegen die Mitte der Straße geraten war, und warf ihn gegen die Böschung, wo er bewußtlos liegen blieb. Ein Arzt brachte ihn nach Hause, wo er an den Folgen einer Gehirnerschütterung am andern Morgen starb. Der Berstorbene ist 37 Jahre alt und hinterläßt Frau und 1 Kinder.
Schramberg, 6. Aug. (Gebrüder Junghans kaufen die Uhrenfabrik -Lenzkirch.) Das gesamte Vermögen der Uhrenfabrik Lenzkirch ist an die Gebr. Junghans in Schramberg veräußert worden. Die Fabrikation von Uhren soll eingestellt, nur die Uhrenkastenschreinerei soll aufrecht erhalten bleiben. In ihrer Blütezeit beschäftigte die Uhrenfabrik Lenzkirch 500 Arbeiter, im Durchschnitt 300. Für die Uhrenkastenschreinerei werden nur 30 Arbeiter benötigt.
Schwenningen, 8. Aug. (Tödlicher Sturz.) Gestern vormittag ereignete sich im Werk I der Gebr. Schlenker, Ziegelwerke hier, ein Unfall, dem ein junges Menschenleben zum Opfer fiel. Der 21 Jahre alte ledige Hilfsarbeiter Josef Metzger von Aasen bei Donaueschingen war an dem am Fabrikgebäude angebrachten Gerüst mit Wiederaufbauarbeiten beschäftigt. Aus bis jetzt noch unbekannter Ursache siel der junge Mann aus etwa 10 Meter Höhe vom Gerüst auf den Boden herunter, wo er in schwerverletztem Zustand angetros- fen wurde. Der Schwerverletzte wurde mit dem Sanitätsauto der Arbeitersamariter ins Krankenhaus verbracht. Dort verstarb Metzger kurz nach seiner Einlieferung an den Folgen seiner schweren Verletzungen.
Oeffingen, OA. Ehingen, 8. Aug. (Ein tapferes Geschwisterpaar.) Beim Baden in der Donau wurde kürzlich Frl. Liefe! Dolpp (wohnhaft in Ulm) an einer tiefen Stelle vom Strudel erfaßt. Die verzweifelten Hilferufe schienen ungehört verhallt zu sein. Da, in der höchsten Not kam noch Hilfe. Der auf die Hilferufe herbeigeeilte junge Karl Neuer von hier warf sich angekleidet ins Wasser. Er erfaßte die schon Ermattete und brachte sie mit größter Anstrengung ans Land. Was seine Tat aber besonders erscheinen läßt, ist die Bescheidenheit, mit der er sich jeder Anerkennung entzog. Nicht einmal seine Eltern erfuhren davon, bis die Gerettete selbst ihrem Lebensretter in einem Briefe innig dankte. Fast zu gleicher Zeit wurde auch dessen 13jähriges Schwesterchen zur indirekten Lebensretterin eines neunjährigen Mädchens. Dieses bekam beim Baden im Kanal einen Schwächeanfall und war dadurch dem sicheren Ertrinkungstod nahe. Der Geistesgegenwart des tapferen Mädchens ist nicht zuletzt- das Leben des betreffenden Kindes zu danken. Sie hielt ihm lange Ruten ins Wasser, nur so war es möglich, das sich das Kind solange über Wasser halten konnte, bis hilfsbereite Männer zur Stelle waren.
Baden.
Waldmichelbach (Odenwald), 7. Aug. Am Sonntag abend ging die 16jährige Tochter der Eheleute Diehm von hier trotz strengen Verbots der Eltern zur Tanzmusik nach dem nahen Gadern. Die Mutter machte sich darüber Kummer, besonders aber ängstigte sie sich wegen des Streites, der unvermeidlich war, wenn ihr Mann erfuhr, daß die Tochter zur Tanzmusik gegangen war. Die Frau ging auf den Speicher uns erhängte sich. Der Ehemann konnte bei seiner Rückkunft seine Frau nur noch als Leiche vorfinden. Er glaubte dies nicht überleben zu können, nahm einen Strick und hängte sich neben seine Frau. Einer im Hause wohnhaften Tochter gelang es mit Hilfe von Nachbarsleuten den Erhängten noch rechtzeitig abzuschneiden. Er wurde in die Klinik in Heidelberg eingeliefert.
Handel, Verkehr und Volkswirtschaft«
Stuttgart, 8. Aug. (Schlachtviehmarkt). Dem Donnerstaamarkt am städt. Vieh-und Schlachthof wurden zugeführt: 2 Ochsen, 2 Bullen, 52 Iungbullen, 40 Iungrinder, 8 Kühe, 217 Kälber, 265 Schweine (alles verkauft.) Erlös aus je 1 Zentner Lebendgewicht: Ochsen a —, Bullen a 51
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Nächte der Angst.
Ein Sylt-Roman von Anny Wothe.
Copyright by Greiner L Co., Berlin NWS.
(Nachdruck verboten.) !
38. Fortsetzung.
Und nun saß sie allein und einsam im Pesel, um da? neue Jahr zu erwarten. Am liebsten hätte sie die Jahreswende verschlafen. Aber sie fürchtete sich so allein in dem großen Haus und besonders in ihrer Schlafstube. Sie wußte, da würden die alten Schatten aus vergangenen Zeiten sie heimsuchen, vor denen sie sich ängstigte, und sie würde nicht schlafen können. Eine Nacht der Angst wäre es wieder geworden wie schon so viele. . .
Wer doch die Gespenster bannen könnte. Wer doch die Macht über sie hätte!
Mke, mit der sie vorhin über Gespensterfurcht gesprochen, hatte tröstend gesagt:
„Es gibt keine Gespenster, Fru. Nur wer eine Sünde im Herzen trägt, den verfolgen die ruhelosen Seelen, denen man Weh getan, und fordern ihr Recht."
„Wie kann man diese Erscheinungen bannen?" hatte Estrid angstvoll gefragt.
Mke hatte sie durchdringend angesehen und fest geantwortet :
„Indem man bereut und gutzumachen versucht. Die armen Seelen, denen man weh getan, die muß man erlösen. Der Pastor hat es neulich auch gesagt, und der versteht es."
Nein, das konnte Estrid nicht. Sie war verdammt, die Last immer weiter zu schleppen.
Das Haus hier erdrückte sie, aber — so oft sie auch schon daran gedacht, davonzulaufen — sie konnte nicht fort, setzt nicht. Peter Bonken würde sie immer wieder einfangcn, denn er wollte ja das Kind. Erst wenn es da war, würde er sie ziehen lassen.
Estrid lachte leise vor sich hin. Ein Schein des alten zauberhaften Lächelns huschte über ihre Züge. Peter
bis 54 (letzter Markt: unv.), K47—50 (unv.), Iungrinder s 60—63(59 bis 63), d 51—57 (unv.), c 46—50 (unv ), Kühe b 33—40 (unv ), c 24-32 (23-30), ck 18-23 (18-22), Kälber b 75-78 (73-76), c 68—74 (63—71), ck 60—64 (52—61), Schweine a fette über 300 Psd. 93-94 (88-89), b vollfleischige von 240—300 Pfd. 93—94 (89-90), c von 200—240 Pfd. 95 (90—91), ci von 160—200 Pfd. 92—93 (87 bis 89), e fleischige Schweine von 120-160 Psd. 89—92 (83—85), Sauen 66—78 (64—74) Mark. Marktverlauf: Belebt, bei geringem Austrieb.
Pforzheim, 7. Aug. (Schlachtviehmarkt.) Aufgetrieben waren 52 Tiere, und zwar eine Kuh, 4 Rinder (4), 6 Farren <6), 24 Kälber, 7 Schweine, 10 Schafe. Marktoerlauf: Mäßig belebt. Preise sür ein Pfund Lebendgewicht: Kälber b 78—82, c 72—76.
Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Fracht, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer sowie den natürlichen Gewichts» Verlust ein, müssen sich also wesentlich über den Stallpreis erheben.
Ettlingen, 7. August. (Schweinemarkt.) Zufuhr: 32 Ferkel und 28 Läufer, Verkauft wurden alle Ferkel und 14 Läufer. Preis der Ferkel 56—70 Mark das Paar: der Läufer 56—63 Mk. das Stück.
Neueste Nachrichten
Trier, 8. Aug. Gestern nacht fuhr ein Lastauto einer Brauerei bei Beckingen an der Saar gegen einen mit Stangenholz beladenen, unbeleuchteten Wagen. Mehrere Stangen drangen dein Chauffeur in den Leid und töteten ihn. Die Frau des Verunglückten wurde in der gleichen Nacht von einem Kinde entbunden. Bei Saarfeld gerieten zwei Arbeiter unter einen mit Ziegelsteinen beladenen Lastkraftwagen. Einer wurde getötet, der andere schwer verletzt.
Halle, 8. August. Mittwoch abend wurde in Halle die Gründung einer Roten Arbeiterschutzwehr vollzogen. Die neue Organisation stellt einen Ersatz für den verbotenen Roten Frontkämpfer- dund dar. Bei der Gründungsoersammlung wurde mitgeteilt, daß der Rotsrontbund eine große Ausgabe versäumt habe und zwar die Gründung von Rotfrontkämpser-Betricbsgruppen. Die Arbeiter- schutzwehr übernehme diese große Aufgabe. Es ist nicht ausgeschlossen, daß sich der Bund über das ganze Reich ausbreiten wird.
Kassel, 8. August. Einer großen Falschmünzeraffäre ist man auf die Spur gekommen. Nach langer Beobachtung sind durch die Kasseler Kriminalpolizei im Laufe der letzten zwei Tage sieben Personen wegen Teilnahme an diesem Münzoerbrcchen verhaftet worden. Es handelt sich um die Fabrikation von Fünfmarkstiicken, die den echten Münzen säst völlig gleich sind, da sie auch im Klang und im Gewicht mit den echten Fünfmarkstücken übereinstimmen. In Wirklichkeit waren es Messingpiättchen, die mit einer Zinkauflage versehen waren. Diese Auslage wurde durch Abdruck an echten Fünsmark- stücken gepreßt, sodaß die Prägung vollkommen den Originalen entspricht. Das geistige Haupt der Mllnzverbrecher ist ein früherer Reichswehrsoldat.
Berlin, 8. August. Der Privatdiskont ist für beide Sichten um Hs aus 7hs°/o ermäßigt.
Bremen, 8. Aug. Das Riesenschiff „Bremen" des Norddeutschen Lloyd, Inhaberin des Blauen Bandes des Ozeans, wird bereits am 15. August seine zweite Amerikafahrt antreten. Die Nachfrage nach Schiffskorten war wieder so groß, daß bereits jetzt alle Plätze aus- verkauft sind. Es gingen so viele Anfragen aus Buchungen ein, daß sämtliche verfügbaren Schiffskarten zwei Mal hätten verkauft werden können. Gegenwärtig wird an der Erhöhung der Schornsteine des Schiffes gearbeitet, um die Rauchbelästigung der Passagiere aus dem Sportdeck zu beseitigen. Man erwartet auch dieses Mal wieder eine Rekordfahrt, die eingelaufenen Maschinen können jetzt eher zu wirklichen Höchstleistungen angehalten werden.
Prag, 8. Aug. In der Gemeinde Boronaoi in Karpathorusland fand eine russisch-katholische Wallfahrt in Anwesenheit von etwa 6000 Pilgern statt. Zu der Wallfahr! fanden sich auch unter der Führung des Ortsvorstehers von Boronavai, Babec, MO Kommunisten ein, die Knüppel und Waffen trugen. Die Kommunisten begannen die Wallfahrer auseinanderzutreiben. Die Polizeiwache, die einschritt, um die Ordnung herzustellen, mußte von der Waffe Gebrauch machen und gegen die Uebermacht noch Polizeibereitschaft und Militär herbei- cusen. Es kam zu einem regelrechten Kamps, wobei es auf beiden Seiten Verletzte gab.
Brüx, 8. August. Heute vormittag wurde der Oberleutnant der Militärbauobteilung des 9. Infanterie-Regiments, Franz Kondr, seine Gatlin und die beiden Kinder in der Wohnung erhängt aufgefunden. Die Untersuchung ergab, daß der Oberleutnant zuerst seine beiden Kinder erhängte und dann gemeinsam mit seiner Gattin Selbstmord beging. Das Motiv zur Tat ist ein unheilbares Kcebsleiden Kondrs.
Paris, 8. Aug. Ern Feuergefecht zwischen Banditen und Polizei nach dem berühmten Chicagoer Muster, hat sich in einem Arbeiterviertel von Paris, dem Vorort Clignaccourt, abgespielt. Eine Polizeistreife überraschte sünf Verbrecher, die gerade im Begriff waren, die eisernen Türen zweier Geschäfte auszubrechen. Als die Einbrecher sich entdeckt sahen, zogen sie die Revolver und eröffnet«! ein regelrechtes Feuergefecht auf die Beamten, die ihrerseits ebenfalls von der Schußwaffe Gebrauch machten. Die Banditen, die ein geschlossenes Automobil zur Verfügung hatten, entflohen, verfolgt von den Polizisten. Die Verfolgung zog sich durch mehrere Straßen hin, ohne daß die
Bonren glaubte natürlich, sie würde allein gehen. Da
täuschte er sich gründlich. Das Kind würde sie mitnehmen.
Ganz heimlich würde sie es entführen und es für immer seinen Augen und seiner Macht entrücken. In fremde Länder würde sie sich mit dem Kinde flüchten, vielleicht zu Bent Bonken, der. würde sie versteh«!.
Wenn er sie znrückschickte? Wenn er zu seinem Bruder hielt?
Wie im Fieber glühten Estrids Wangen.
Nein, es würde schon Rat werden. Nur kräftig und stark mußte sie werden, jetzt, wo sie sich körperlich so elend fühlte, würde sie unterliegen.
Wie unheimlich still es im Hause war. Knechte und Mägde saßen wohl beim Punsch in der Gesindestube oder vergnügten sich auswärts, und Mke war gewiß schlafen gegangen.
Schauerlich tönte die alte Uhr. Langsam, unheimlich dröhnten die Schläge: Mitternacht!
Estrid bebte zusammen.
Nun war das alte Jahr, das Lsidensjahr dahin, ein neues kam — mit neuem Leid und neuen Schmerzen.
Unsicher blickte sie in dem großen Raum umher.
Da stand noch die Weihnachtstannc, behängt mit Rausch- und Flittergold. Nur ein einziges Licht ragte noch zwischen den grünen Zweigen aus.
Langsam stand Estrid ans und zündete die Kerze an.
„Wie ein Licht, das man einem Verstorbenen weiht", dachte sie und ihre Hand zitterte.
Wurden da nicht draußen Schritte laut?
Wer konnte zur Mitternacht hier vorübergehen?
Der Gotteskoog lag so einsam. Wirklich, die Schritte kamen näher: „Tapp, tapp" ging es durch den Garten.
Estrid stand das Herz still. War das nicht derselbe Schritt auf der Mele.
Sie wollte schreien, sie konnte es nicht.
Starr, mit geweiteten Augen stand sie inmitten des Raumes, beide Hände aus die schwer atmende Brust gepreßt, und sah voll Granen, wie sich die Tür lautlos öffnete.
Ein Mann mit wirrem Haar und Bart erschien darin, wie 'sie ihn oft in Nächten qualvoller Angst vor sich ge-
Banditen auch nur einen Augenblick das Feuer einstellten. gM.- lich entkamen sie in der Dunkelheit.! ^
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Brüssel, 8. Aug. Einen tzetratsrekord hat die Belgierin Ad» Guyot ausgestellt. Sie hat nicht weniger als 50 Ehemänner iM, Außerdem war sie mit 652 Männern verlobt. Der Heiratsrekord ^ wird vorgeworfen, daß sie ihre Ehen In gewinnsüchtiger Absicht? schlossen habe, da sie mit den Männern nur solange zusammen!»^ solange sie Geld besaßen. Sie wird sich deswegen vor Gericht verantworten haben.
Walbeck (Holländische Grenze), 8. August. Hauptmann o , Arthur Mauritz erschoß gestern abend auf seinem Besitztum p«» Rubit bei Arcem (Holland) seine Frau, seinen 30jähriqen Sohn W sich selbst. Mauritz soll im Einverständnis mit seiner Frau gehaM haben. Man vermutet, daß der Grund zur Tat in verfehlten 6^ kulationen liegt. ^
Amsterdam, 8. Aug. Der niederländische Dampfer „Adonie 1704 Tonnen groß, ist einige Meilen von Oran an der Nord!« von Afrika untergegangen. Die Mannschaft wurde gerettet.
London, 8. Aug. In Mexiko nahm ein Duell einen traM. Ausgang. Die Duellanten hatten einem gemeinsamen Freund
Rolle des Schiedsrichters übertragen, die dieser auch angenommen HM Die beiden Duellanten feuerten aus einer Entfernung von 20 LU und trafen beide den Schiedsrichter, der an den Verletzungen ' Die beiden Duellanten flohen.
Kopenhagen, 8. Aug. Als ein Häusler aus tzobro in Aile, mit Arbeiten in einer Sandgrube beschäftigt war, wurde er plD von niederstürzendkn Sandmassen begraben, sodaß nur ein Teil i Gesichts freiiag. Sein Hund begann, als er sah, daß sein Herr v« schürtet war, den Sand sortzuschaffen. In kurzer Zeit gelang es h, treuen Tier, den Kopf und den Arm sreizulegen. Der Vsrunglich hatte inzwischen das Bewußtsein verloren. Das Bellen des Huch wurde jedoch von einem Knaben gehört, der Hilfe herbeiyolte, sch eine Rettung des Häuslers möglich war.
Newyork, 8. August. ' Nach den letzten Anweisungen des Lbe Kommissars sür die Prohibition sollen die amerikanischen Lisch bürger, die Wein, Bier und Apfelwein zu eigenem Verbrauch i ihrem Hause Herstellen, von den Prohtbitonsagenien daran nicht K hindert werden.
Newyork, 8. Aug. Die Newyorker Bundesreservcbank erhöh ihren Diskontsatz von 5 Prozent auf 6 Prozent, also um ein > Prozent.
Newyork, 8. Aug. Eine Makkaronifabrik am East Riverlljz im Stadtteil Brooklyn wurde durch die Explosion ver PreßlusianlH zerstört. Die Erschütterungen wurden in weitester Umgebung versch und verursachten eine große Panik. Zwei Arbeiter wurden gM 17 verletzt. Die Explosion soll durch Fahrlässigkeit entstanden st
Tokio, 8. August. Nach einer telegraphischen Meldung M Mandschuli sind die direkten chinesisch-russischen Verhandlungen abzc brachen worden. Die Delegierten Chinas würden morgen nach Nm> King zurückreisen. Nach einem Telegramm aus Chardin deutet dii Wiederaufnahme der russischen Lustdemonstrationen aus der L!n» Pogranilschna-Mandschuli auf eine neuerliche Spannung zwische Rußland und China hin.
Erhalt-un Mmg '
Vorbereitungen zur Weltfahrt.
Friedrichshafen, 8. Aug. Sogleich nachdem Dr. Eck» nach seiner Ankunft in Amerika erklärte, daß er beabsichtig«, bereits am Mittwoch auf Donnerstag seine Rückreise mit dm Luftschiff nach Friedrichshasen wieder anzutreten, wurde «- auch schon in Friedrichshasen sehr lebendig. Sämtliche Hotel- Gasthäuser, sowie Privathäuser haben in den nächsten Tag« voll besetzt. Man rechnet in Friedrichshasen mit einer Be sncherzahh die die letztjährige nach der Ankunft von der erste: Ozeanüberhueruny noch übersteigen wird. Die Metzgereie- und Bäckereien müssen setzt schon Tag und Nacht arbeiten, M den Riesenbetrieb bewältigen zu können. Aber auch in da Luftschiffwerst wird zurzeit fieberhaft gearbeitet, um die l Herstellung für die Weltfahrt bis zur Ankunft von Lakehmi bereitstellen zu können, damit man nicht etwa gezwungen L durch Nichtfertigwerden der Gasherstellung den Antritt Fahrt noch auf einige Tage hinauszuschieLen. Man rechnet i: Friedrichshafen mit der Ankunft des „Graf Zeppelin" etK Samstag nacht oder Sonntag früh. Sollte das Lustschiff M genannten Zeitpunkt eintreffen, so kann damit gerechnet wi- den, daß der Aufstieg- zur Weltfahrt etwa am kommend« Mittwoch oder Donnerstag stattfinden wird, denn bis d' dürfte man mit der Gasfüllung, Verstauung' der Fracht Kost usw. in das Luftschiff fertig sein. Die Luftschisfleitm wird sodann sofort mit der Weltfahrt beginnen, da, wie nm hört, nach der Weltfahrt noch mehrere größere Fahrten plant sind.
Bürgermeister Scharnagl zum Berfafsuugstag.
München, 8. Aug. Im Münchener Stadtrat hielt Lbei- bürgermeister Dr. Scharnagl zum 10. Verfassungstage em längere Ansprache, in der er zunächst auf die schwierigen Umstände hinwies, unter denen das Verfassungswerk von Wei» zustande kam. Er betrachte es als eine Gewissens-Pflicht, erklärte er, darauf hinzuweisen, daß nach seiner Auffassung du
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sehen. Haar und Bart, seine ihm lose um den mageren Körper schlotternden Kleider waren wie von einer weist» Eiskruste überzogen, wie bei einem, der lange brachen in der Winternacht gewandert.
„Jngewart Ferks", schrie Estrid entsetzt auf.
Der Mann schloß schnell die Tür.
„So kennst du mich akso doch," höhnte er, „ich glaubte, du hättest mich vergessen. Mache dich schnell fertig," befahl er, „ich komme, dich zu holen. Du mußt mit mir gehen, Schön-Eftrid, das alte Jahr ist vorüber, das neue beginnt. Das wird lustig — unser Hochzeitsjahr."
Estrid wich entsetzt von ihm zurück.
„Was, du sträubst dich?" forschte er, und seine tiefeingesunkenen Augen funkelten iie an. „Hast du vergessen, was du mir schuldig? Bin ich nicht immer des Nachts in Gedanken bei dir gewesen und habe es dir gesagt?"
„Du mußt wieder gehen, Jngewart Ferks", mahnte Estrid ganz sanft, alt ihren Mut zusammenrasfend. „IÄ bin Peter Bonkens Frau, und ich kann dir nicht folgen."
Jngewart lachte bitter auf.
„Warst du nicht auch meine Frau und bist doch Peter
Bonken gefolgt? Halte dich nicht unnütz ans. Wir müssen fort, noch in dieser, in der Geisterstunde mutz es sein-
Er schwieg einen Augenblick.
„Meine Mutter ist gestorben," fuhr er fort, als Estnd reglos verharrte, „und die kleine Sölve, die so gut ist hat diesmal schlecht auf mich aufgepaßt. Heute «a«' mittag haben wir die Mutter begraben. Da bin ich fosi, auf Stahlschuhen über das Eis. Komm, ich zieh o:e deinen hervor. Ehe der Morgen anbricht, sind wir daheim."
„Er ist wahnsinnig", dachte Estrid voll Grauen, und ihre Hand tastete nach der Klingel, aber sie fand sie nicht.
Ihr Herz klopfte in rasenden Schlägen. Wenn ott Kranke Gewalt brauchte. . . Sie war ganz allein nu! ihm. Niemand würde ihr Rufen hören, keiner konnte m gegen den Rasenden schützen.
„Gut," sagte sie dann, sich gewaltsam zusammen- raffend, „ich will mit dir gehen, Jngewart, warte hier auf mich. Gleich bin ich fertig."
(Fortsetzung folgst)
Paris,
^ettbewek M Morger iAge wert
A d tzE n
Harmstadt
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Wischen s
Eestbewer!