Pläne der Zeppelin-Werke.
Newyork, 5. Aug. Dr. Kiep von der Hamburg-Amerika- Kinie erklärte der amerikanischen Presse, daß die Hapag sich entschieden mit ganzer Tatkraft hinter die Konstruktion weiterer Flug schiffe für den Passag iertransport stellen würde. Die Erfahrungen mit dem „Graf Zeppelin" hätten erwiesen, daß Luftschiffe mit stärkeren Maschinen gebaut, auch Fahrten mit größerer Regelmäßigkeit und kürzerer Dauer durchgeführt werden könnten. Daß die Zeppelin-Werke mit dem Projekt einer Zeppelinflotte bereits auch an einen regulären Flugdienst zwischen verschiedenen Punkten Südamerikas und den Bereinigten Staaten denken, wird von dem Rewyorker Pertreter der Zeppelin-Werke, v. Meister, enthüllt. Die Fahrt zwischen Rio de Janeiro oder Buenos Aires, zu der Seeschiffe 18 Tage benötigen, könnte von dem Zeppelin in 4 Tagen zurückgelegt werden. Als Hafen sowohl für den Europadienst, als auch für den Südamerikadienst haben die Zeppelinwerke Newyork oder Umgebung gänzlich aufgegeben, lltach sorgfältigem Studium sei vielmehr Richmond im Staate Virginia ausgewählt worden, weil es nebelfrei und ohne gefährliche Bodenwinde sei. Die Zeppelinwerke stünden bereits in Unterhandlungen mit amerikanischen Fluglinien, um einen Berbindungs- dienst von Richmond nach Newyork, Chicago usw. sicherzustellen. Das gegenwärtige Projekt sähe die Konstruktion von 4 Zeppelinen mit doppeltem Rauminhalt als der „Graf Zeppelin" und dreifachem Nutzgewicht vor. Die neuen Luftschiffe würden um ein Drittel schneller sein, als der „Graf Zeppelin".
Aus Stadt und Bezirk
Neuenbürg, 6. Aug. Es dürste besonders die älteren Kameraden des Kriegervereins und des Bezirks-Kriegerver- bandes erfreuen, zu hören, daß der vormalige Bezirksobmann, Herr Kommerzienrat Loos in Ansbach, dem Jubelverein zu seiner 50jährigen Gründungsfeier die herzlichsten Glückwünsche schriftlich ausgesprochen hat mit dem Ausdruck des Bedauerns, daß es ihm wegen seiner gesundheitlichen Verhältnisse nicht vergönnt sei, an der Feier teilnehmen zu können. Durch ein bedauerliches Versehen wurde dieser Glückwunsch zu erwähnen vergessen. Wir freuen uns der treuen Anhänglichkeit, die Herr Kommerzienrat Loos wiederum bezeigt hat und wünschen ihm von Herzen Besserung und Milderung seines Leidens. 8-
(Wetterbericht.) Die Wetterlage in Süddeutschland wird nach Vorüberzug einer Depression wieder mehr von Hochdruck beeinflußt. Für Donnerstag und Freitag ist mehrfach heiteres und trockenes Wetter zu erwarten.
Württemverg.
Calw, 6. August. (Der Affe auf dem Friedhof.) Vergangene Woche hatte der Zirkus Hagenbeck drei Tage lang seine Zelte hier auf dem Brühl aufgeschlagen. Zwei Affen, die sich auf dem von mehreren Reihen hoher Kastanienbäume umgebenen Platz anscheinend im Urwald wähnten, gelang es, die Freiheit zu erlangen. Während einer der Ausreißer in die Nagold fiel und dadurch wieder eingefangen werden konnte, gelang es dem andern, von Baum zu Baum springend, auf den Friedhof sich zu retten, wo ec aus einem hohen Lebensbaum sein Hauptquartier ausschlug. Der Totengräber hat an diesen Baum Bananen ausgehängt, damit der Affe, der sich jetzt noch seiner Freiheit erfreut, nicht hungern muß. Aber der Fremdling versteht es auch ganz gut, sich selbst zu helfen, Indem er die umliegenden Gärten mit seinem Besuch beehrt. Einen Stachelbeerstock leerte er vollständig und aus einem anderen Garten flüchtete er bei der Ankunft des Besitzers mit einem Arm voll gelber Rüben. Ein Schuldiener, der den Affen einsangen wollte, mußte, mit verschiedenen Kratzwunden versehen, vom Schauplatz wieder abtreten.
Sulz, OA. Nagold, 6. Aug. (Für Frankreich gestorben.) Der von hier gebürtige» 30 Jahre alte G. Dengler starb am 20. Mai in Romes in Syrien, wo er beim 1. Fremdenregiment stand. Er hatte nach dem Kriege schon sechs Fahre in der Fremdenlegion gedient, war dann heimgekehrt, um nach kurzer Zeit von neuem sich anwerben zu lassen.
Pfäffingen, OA. Herrenberg, 4. August. (Wüste Austritte in der Eisenbahn.) Am Donnerstag nachmittag trug sich bei Ankunft des um 3 Uhr von Tübingen hier ankommenden Personenzuges eine wüste Schlägerei zu. Drei hiesige junge Burschen, davon zwei Bruder Reichert, die offenbar betrunken waren, fuhren mit diesem Zug, einer von ihnen hatte den Wagen verunreinigt, was den Schaffner oeranlaßte, ihm feine Fahrkarte abzufordern. Auf dem Bahnsteig wurde der Schaffner, als er sie dem Bahnhofoocsteher vor- fllhren wollte, vou ihnen tätlich angegriffen und mißhandelt, ebenso erging es zwei zur Hilfe herbeieilenden älteren Bahnarbeitern, 60 Jahre alten Männern, die von ihnen übel zugerichtct wurden. Der Bahnhofoorstand sah sich deshalb gezwungen, Landjägerhilfe von Herrenberg herbeizurufen. Aus dem Transport nach Herrenberg, etwa SM Meter vor der Station Altingen, entwichen sie aber während der Fahrt aus dem Zug, konnten aber wieder beigebracht werden.
Nächte der Angst.
Ein Sylt-Roman von Anny Wothe.
Copyright by Gceiner L Co., Berlin NW 6.
(Nachdruck verboten^
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36. Fortsetzung.
Wer konnte an sie zur Weihnachtszeit in fernen Landen denken? Wen hatte sie, der ihr nahe stand?
Wie verzaubert starrte Estrid auf die duftigen Blüten, die ihr aus dem Paket entgegenlachten und ihr den Hellen Frühling in ihre Krankenstube zauberten. Dann beugte sie ihr Antlitz tief herab und küßte die zarten Blütenkelche, die ihr so wonnig entgegendufteten.
Mimosen, leuchtende, purpurrote Nelken, Veilchen und duftschwere Rosen, und dazu ein winziges Kärtchen, auf dem nichts zu lesen stand, als die Worte:
„Auf daß es wieder Frühling werde im Gotteskoog, einen Gruß aus dem sonnigen Süden von
Bent Bonken."
Mit bebenden Händen hielt Estrid die Blüten und preßte sie an ihre Brust, „der einzige, der mein gedacht," flüsterte sie vor sich hin, und doch schob sie voll schmerzlicher Bitterkeit die Blumen zurück.
Sie wollte Akke rufen, die Blumen ins Wasser zu stellen, aber sie unterließ es wieder.
Sie mußte an Bent Bonken denken, wie sie mit ihm gespielt, wie sie eine grausame Lust empfunden, ihn sich ihr geneigt zu machen, Gefühle in ihm zu wecken, die ihr selbst fern lagen, und wie Scham wallte es in ihrem Herzen auf. Er hatte eine so feine Seele, er verstand ihr Leid, darum sandte er ihr aus fremdem Land den Weihnachtsgruß. —
Und während sie still vor sich hinsann und ihre Seele sich immer mehr und mehr mit Bitterkeit füllte, trotzdem die Blumen um sie her frühlingsfrisch dufteten, wurden plötzlich draußen schwere Schritte laut. Ehe Estrid zur Besinnung kam, wurde die Tür ausgerifsen und zwei
In Altingen wurden sie dem Bahnhofoorstand vorgeführt, den sie aber ebenfalls mit Tätlichkeiten bedrohten, sodaß dessen Frau mit ihrem Wolfshund herbeieilte, der die rapiaden Burschen im Zaum hielt. Jetzt erst konnten sie nach Herrenberg ins Amtsgerichtsgefäng nis weitertransportiert werden.
Weilderstadt, OA. Leonberg, 6. August. (Jagd auf einen Einbrecher.) Ein Einbrecher, ein noch nicht 20jährtger, wegen Diebstahls schon zweimal vorbestrafter, in Stuttgart wohnhafter Bursche konnte hier verhaftet werden. Er hatte bei Molkereivorstand Frey in Lehen- weiler einen Einbruchsdiebstahl begangen. Mit einem Motorrad wurde der Täter kurz vor der Stadt eingeholt, worauf sich eine Hetzjagd querfeldein entspann. Nachdem der Dieb den Maisengraben in flottem Sprung genommen hatte, gereichte ihm die Würm zum Verhängnis. Er fiel, nachdem er zuvor das gestohlene Geld weggeworsen hatte, seinen Verfolgern in die Hände.
Stuttgart, 6. August. (Unerlaubter Warenoertrieb.) Wie dem Innenministerium und dem Wirtschsstsministerium bekannt geworden Ist, suchen in neuerer Zeit auswärtige Geschäftsleute ihre Waren, hauptsächlich Solinger Stahlwaren, in Württemberg im Weg des Feilbietens von Haus zu Haus dergestalt abzusetzen, daß sie die Waren in fertigen Paketen durch ihre Reisevertreter in die einzelnen Orte, insbesondere aus dem flachen Lande, verbringen lassen, sich aber zum Feilbieten der Pakete von Haus zu Haus ortsanfässiger Personen, vorzugsweise Ortspolizeibeviensteter oder sonstiger Gemeindebeamter bedienen, die sie für diese Betätigung zu gewinnen wissen. Ein solcher ohne Wandergewerbejchein und also auch ohne Entrichtung einer Ersatzabgabe nach T. Nr. 90, Z. 7 des Allgemeinen Sportelgesetzes vor sich gehender Warenvertrieb kommt einer Umgehung des Gesetzes gleich und ist geeignet, das ortsansässige stehende Gewerbe empfindlich zu schädigen. Daß dabei beamtete Personen Mitwirken, muß als höchst unerwünscht und als mit der Stellung eines Beamten kaum vereinbar bezeichnet werden. Den Gemeinde- und Ortspolizeibehörden ist daher dringend nahegelegt worden, die Mitwirkung ihrer Peamten und Bediensteten bei einem Warenoertrieb der geschilderten Art hintanzuhalten.
Ulm, 6. Aug. (Beamtennötigung.) Das Amtsgericht Ulm verurteilte den Pferdehändler S- Löwenthal von Buttenhausen, OA. Mlln- singen, wegen Beamtennötigung in Perbindung mit öffentlicher Beleidigung unter Zubilligung mildernder Umstände an Stelle von drei Wochen Gefängnis zu 300 Mark Geldstrafe und Tragung der Kosten. Ec hatte während des Ulmer Pserdemarktes am 11. Juni einen Poli- znwachtmeister, der ihn mit brennender Zigarre in der Hand in einer stäüt. Stallbaracke antras und auf das Rauchverbot aufmerksam machte, schwer beschimpft und mit der Peitsche bedroht, falls er die Baracke nicht verlasse.
Friedrichshafen, 6. Aug. (Interessantes von der Ladung des Luftschiffes.) Daß zu der Ladung des „Graf Zeppelin" ein Flügel gehört, dürste allgemein bekannt sein, nicht aber die folgenden Einzelheiten: Zunächst handelt es sich bei dem von einer Newyorker Firma bestellten Instrument um einen Bechstein-Flügel, den die Firma Klinckersuß in Stuttgart geliefert hat. Klinckersuß hat denselben in Friedrichshafen unter seiner Aussicht verladen lassen. Der Transport von Friedrichshasen bis N wyork kostet 7000 Reichsmark. Dieser Flügel ist nicht in einer Kiste verpackt, sondern hängt, mit Wachstuch umwickelt, frei an Gurten in der Lust. Nachdem der Transport gelungen, wird man ja bald in den Zeitungen davon hören und dieser Flügel weltberühmt werden. Zu den Transportkosten von 7000 Reichsmark kommen die Anschaffungskosten von 3200 Reichsmark, also jetzt schon 10200 Reichsmark Unkosten. Die Transportkosten des Flügels betrugen also nicht viel weniger als jene für einen Passagier, die sich auf etwa 8000 Reichsmark belaufen.
Friedrichshafen, 6. Äug. (Vom Do. X ) Das Flugschiff „Do. X" wurde letzte Woche in der Werft in Altenrhein weiter ausgerüstet, wobei auch der Schiffsrumpf einen Anstrich erhielt. Die nächsten Probeflüqe werden wieder ausgenommen werden. Des weiteren hört man daß die italienische Regierung bereits für die Errichtung von Flugverkehrslinien am Mtttelmeer zwei Riesenflugzeuge vom Typ Do X bestellt habe, von denen jedes auf 2'/« Millionen Reichsmark zu stehen kommen soll. Die Dornterwerke werden demnächst am Samstag nachmittag und an den Sonntagen zur Besichtigung geöffnet sein.
Friedrichshafen, 6. Aug. (Fortsetzung der Werkstättensahrten des Do X.) Das 12motorige Dornierflugschiff Do X har heute von Altenrhein aus nach einwöchtger Unterbrechung seine Probeflüge programmäßig wieder ausgenommen. Bei den heutigen Rundflügen, die das Schiff im Lause des Vormittags aus dem Bodensee aussührte, erschien es zweimal auch über dem Stadtgebiet von Friedrichshafen.
Kein Glücksspiel in deutschen Bädern. In der letzten haben sich einzelne Badeorte in Westdeutschland darum ^ müht, die Konzession für die Enführung von Glücksspielen
erhalten. Der deutsche evangelische Kirchenausschuß lvax diele, Absichten in einer Eingabe an den Minister des Innern em gegengetreten. Der „Vossischen Zeitung" zufolge hat ^ Reichsminister nunmehr auf diese Eingabe erwidert, kch^
sich nicht in der Lage sehe, einer Aenderung der über die lassung von Spielbanken gegenwärtig geltenden Bestimmung näherzutreten. ^
Eine Gerson-Heilstätte in Kassel. Der Bielefelder Am Dr. Gerson, dessen glänzende Erfolge in der Tuberkulose^--' lung Lurch kochsalzlose und fleischlose Diät großes Ausse^ erregt haben, beabsichtigt, auf der Wilhelmshöhe bei KM seine Methode in einer eigenen Heilstätte zu erproben. Z, Stadtverwaltung Kassels hat sich dazu bereit erklärt, di Pläne Gersons zu finanzieren. Ein amerikanischer Phi^ tvop hat ihm einen sehr hohen Betrag zur Verfügung gM. so daß die Tuberkulose-Heilstätte als gesichert betrachtet iverde darf.
Gesellschaftsskandal in Paris. Ein großer Politischer G sellfchastsskandal ist in Bordeaux ausgebrochen. In einem K größten Cafes der Stadt entdeckte die Polizei einen geheim Spielklub. Der Direktor und die Besitzer des Casts wurde« verhaftet, darunter der Bankier Dupuh unL der Schisssmullr Vergeh. Vergeh ist der Bruder des reaktionären ALgeoM neten und Priesters Bergey, der seinerzeit einen wilden Pr- testseldzug gegen die Polizeimaßnahmen eröffnet hat. Er behauptet, Laß die Anklage wegen geheimen Glückspiels anderes als eine politische Machenschaft sei.
Das Räuberunwesen in Rumänien. Die in den versG densten Teilen des Landes sich wiederholenden Uebersälle dq Straßenräubern auf Personenautomobile und Autobusse Hai« das Gendarmeriekommando zu einem umfassenden Vorgehei gegen die gefährlichen Bandenführer veranlaßt. Zn dem Er folg der Gendarmerie bei Kronstadt, wo 2 Räuber getötet uij einer gefangen genommen wurde, wird noch bekannt, daß ft unter ihnen der Hauptführer mit befindet. Die Räuber HM noch Zeit gefunden, sich vor dem Eintreffen der Gendar« an einem Burschen, der ihre Anwesenheit verraten hatte, blüh zu rächen, indem sie ihn durch mehrere Schüsse töteten durch Messerstiche verstümmelten.
Handel. Verkehr und Volkswirtschaft«
Stand der Früchte zu Anfang August 1929. Landesdnch schnitt (1 — sehr gut, 2 — gut, 3 — mittel, 4 — gering sehr gering): Winterweizen 2H (Juli 1929: 2,4), Low
merweften 2,6 (2,6), Winterdiniel 2,5 (2,5), Winterroggen A '2,4), Sommerroggen 2,8 (2,6), Sommergerste 2,4 (2,4), Habe:
Vermischtes.
Ferienende in Berlin. Mit dem bevorstehenden Ende der Schulferien hat bereits der Rückstrom der Urlauber eingesetzt. Namentlich in den späten Abend- und in den ersten llkacht- stunden kamen sämtliche Schnellzüge doll besetzt und zum Teil überfüllt in Berlin an. Man konnte zeitweise die Vorplätze der Bahnhöfe nicht überschreiten, da die endlosen Reihen der ab- und anfahrenden Antos kaum einen Raum freiließen. Im ganzen brachten gestern 108 Ferienzüge mehr als 120 000 Personen nach der Roichshanptstadt zurück. Der Hauptstoß kam von der Ostsee und von Oberbahern. Von München allein trafen 11 Schnellzüge ein.
2,4 (2,6), Frühkartoffeln 2,5 (2,5), Spätkartoffeln 2,4 (2F, Hop fen 2,4 (2,7), Zuckerrüben 2,3 (2,6), Runkelrüben 2,4 (2,7), Kls 2,8 (2,4), Luzerne 2,5 (2,5), Bewässerungswiesen 2,7 (2,5), andm Wiesen 2,9 (2,6), Aepsel 3,0 (3,1), Birnen 2,9 (2,3), Weinberg, 2,8 (3,2). Die veränderliche und mitunter kühle Witterung, die im letzten JMLrittel geherrscht hatte, setzte sich auch m ersten Drittel des Monats IM sott. Dann aber folgte em Trockenperiode mit schönen und heißen, mehrmals sogar sch heißen Tagen. Die letzte Juliwoche brachte Abkühlung uni öfters Niederschläge. Durch Hagelschlag (besonders am 4. uni 25. IM) ist in verschiedenen Gegenden des Landes (nameuW in den Bezirken Aalen, Ehingen, Ellwangen, Gaildorf Gmünd, Laupheim, Leutkirch, Münfingen, Ravensburg, IM Waiblingen, Waldsee, Welzheim) zum Teil sehr berrächtlichei Schaden angerichtet worden. Durch die heißen Julitage ist dir Reife des Getreides, das im allgemeinen recht befriedigend ft entwickelt hat, beschleunigt worden und teilweise sogar M reife entstanden. Auch haben heftige Gewitterstürme uni Schlagregen vielfach starke Lagerung des Getreides zur Folge gehabt. Es ist deshalb damit zu rechnen, daß der Ertrag nicht so gut ausfällt, als der schöne Stand erwarten ließ. Am Schädlingen zeigt sich mancherorts in Gerste Zweiwüchsigkeit und Streifenkrankheit, in Winterweizen Fußkrankheit, Gelb und Schwarzrost. Mitunter bleiben die Halmfrüchte etwas kurz im Stroh, so daß der Strohertrag nur mittelmäßig aus- fallen wird. Die Wintergerste ist zu einem großen Teil bereits unter Dach, der Schnitt von Roggen und Sommergerste st vollem Gang und in den milderen Gegenden mit dem Schnitt von Dinkel und Weizen begonnen worden. Kartoffeln (SM kartoffeln) stehen schön und zeigen guten Knollenansatz. Aust Zucker- und Futterrüben versprechen einen befriedigenden Ertrag. Die Hopfenpflanzungen sind reichlich „angeflogen", muh sind sie frei von Ungeziefer und die Perouospora hat nicht Wetter um sich gegriffen; in der Tettnanger Gegend hat die Pflücke des Frühhopfens Ende Juli begonnen. Die Wiese« und sonstigen Futterpflanzen haben unter der mehrwöchige«
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Stuttg am städt. ^ Bullen. 368 1513 (30) 5 gewicht: O u 51-54 (k 51-57 (51- 23-30 (unr bis 71 <68- 88-89 (88- c von 200- (86-89). e bis 74 (63- belebt. Kälb . Pforzh! markte war, fahren. Die die Preise Mengen zug Aepsel, Trm beeren war in kleineren günstig. Se mit Butter l «nd lebende/ Aachsrage in gebracht. T gesetzt werde 20-25, Wir Aden 10—1 Türken 20— bk 25. Spin b>- 39. Mee, oohannisbeer 20-40.
Knechte warfen ein großes Bündel mit dem Ruf „Jul- klapp" tn die Stube.
Estrid saß völlig steif und starrte auf das Rtessnvaket, das am Boden ihr zu Füßen lag.
Julklapp!
Welch süße Erinnerung weckte es an frohe Fngendkage, wo die Burschen und Freiersleute auf der Insel sich zu Weihnachten den Spaß machten, ihren Angebeteten und Freunden einen geheimnisvollen Weihnachtsgruß zu entbieten, oft mit neckischen Versen, aus denen man wohl den Absender erriet, oft auch ohne ein Wort und doch so wohl verstanden.
Wer gedachte noch ihrer zum Fulfest?
Das Paket hatte etwas Unheimliches, Bannendes für Estrid.
Sie traute sich nicht, es anznrühren, und doch war es wie Sehnsucht in ihrer Brust, zu wissen, wer sich der Einsamen erinnerte.
Akke kam mit einem wissenden und zugleich forschenden Gesicht. Sie staunte über die herrlichen Blumen und schlug die Hände über dem Kopf zusammen, daß sie von Bent Bonken waren, weit her aus dem Süden. Und während sie die Frühlingskinder sorglich ins Wasser stellte, berichtete sie, wie herrlich die Weihnachtsfeier gewesen, wie wunderschön der Herr zu den Leuten und den Kindern geredet hätte, und wie es ganz heilig durch den Pesel gegangen war, wie Friede und Freude.
Estrid sprach leise die Worte nach. Sie saß mit verschränkten Händen und ihre Augen hingen gebannt an dem „Julklapp", den mau ihr in die Stube geworfen.
„Soll ich es ausmachen?" fragte Akke, listig auf das Bündel deutend.
Estrid nickte. Sw schämte sich eigentlich vor Akke, daß sie in all ihrem Jammer wissen wollte, was das Paket barg.
Akke war gleich dabet. Sie löste mit flinken Händen die vielfachen Verschnürungen, und dann rief sie ein über das andere Mal:
„Nein, nein, wie schön! Kommt Fru, mrd schaut. Wie ein Wunder ist alles."
Estrid trat zögernd hinzu, und ihre Augen wurden immer größer, als sie aus die vielen zierlichen Dinge
blickte, die aus dem Bündel sorglich in einen Korb gebettet,
zum Vorschein kamen.
Kleidchen, Jüpchen, Lätzchen, Mützchen, Hemdchen und all die hundert Sächelchen, mit denen man einen neuen Erdenbürger beim Eintritt in die Welt begrüßt.
Estrid blickte benommen auf all die duftigen, kleinen Zierlichkeiten.
Mit keinem Gedanken hatte sie, wie sonst andere Mütter, daran gedacht, sich um die kleine Aussteuer für ihr Kind zu sorgen, und nun stand sie Plötzlich vor den kleinen Schätzern
Und etwas Unsagbares, Großes, Heiliges stieg dabei in Estrids Herzen empor, das sie bisher noch nie gekannt.
Akke war still hinanSgegangcn, und ebenso still brachte sie ein kleines, brennendes Tannenbäumchen in die Stube. Sie stellte es lautlos auf den Tisch, dann verschwand sie wieder^
Estrid merkte es nicht.
Sie kniete neben dem Wiegenkorb mit den entzückenden Kindersachen, so zart gewählt, wie es eigentlich nur eine ganz feine Frauenhand konnte. Scheu und zärtlich strich Estrids Hand darüber hin und ihre Finger hielten plötzlich ein weißes Blatt.
Sie blickte auf die Schriftzüge und dann darüber hin tn die Stube . Dabei wurde sie gewahr, daß der Raum von Hellem Weihnachtsglanz erfüllt war.
Und beim Glanz der Weihnachtskerzen las sie mit klopfendem Herzen:
„Dem entgegenreisenden neuen Leben, das dein und mein ist, den ersten Weihnachtsgruß. Peter."
Da sielen Estrids heiße Tränen auf all die zierlichem kleinen Dinge, und ein Schluchzen erschütterte ihre Brust-
Immer wieder barg sie zärtlich ihr Gesicht hinem- Doch, wie sich besinnend, wurde ihr Blick finster, ihre Züge hart und starr.
In nnzäbttge kleine Fetzen zerriß sie de« JulklaPPgrrH ihres Mannes.
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