Blattläuse scheiden den sogenannten Honigtau aus; derselbe dient Bienen und Ameisen zur Nahrung. Marienkäferchen (Leuchtkäferchen) und deren Larven machen auf Blattläuse eifrigst Jagd. Alan sollte deshalb nie ein Marienkäferchen zerdrücken. Als Betämpfungsmaßnahmen kommen Schmier­seife und Tabakextraktlösungen in Frage. Auch fertige Prä­parate. z. B. Benetan (durch jede Drogenhandlung zu beziehen) sind zu empfehlen; dieselben werden in 24 HI Lösung ver­spritzt. Die Wirkung tritt fast unmittelbar ein. Im Laufe einer Vegetationsperiode können Pflanzen öfters befallen wer­den; da aber das Spritzen keine allzugroße Mühe macht, lohnt sich im Bedarfsfälle eine Wiederbehandlung.-

Baden.

Freiburg, 24. Juli. Au der Schiffsbrücke Weihl-Fried- lingen wurden am Sonntag 3 Werber der französischen Frem­denlegion verhaftet, als sie im Begriff waren, mit einem Hamburger Zimmergeselleu, den sie betrunken gemacht hatten, die Grenze zu überschreiten. Die 3 hatten schon nach St. Lud­wig im Elsaß die Nachricht gegeben, daß der Angeworbene am jenseitigen Ende der Brücke abgeholt werden könne.

Vermischtes.

Fünf Kühe im Blutrausch geschlachtet. Am Montag abend kam der 18jährige Sohn des Landwirts Müller von Schwar­zenbach, der die Kühe auf die Weide getrieben hatte, nicht mehr nach Hause. Man suchte die ganze Nacht nach ihm. Morgens 3 Uhr machte man an einer Stelle im Walde einen grausigen Fund. Hier lagen die 5 Kühe, fürchterlich abgeschlach­tet, auf einem'Hausen beieinander. Daneben lagen ein Beil und ein Messer. Von dem jungen Müller konnte man keine Spur entdecken. Man nimmt an, daß der junge Mann in einem plötzlichen Anfall von geister Umnachtung die Tat aus­geführt hat.

Absturz in den Alpen. Bei einer Klettertour über die 2400 Meter hohe Gernspitze in den Allgäuer Alpen stürzte der 25jährige, verheiratete Volksschullehrer Paul Schwald aus Nürnberg von einer 50 Meter hohen Felswand ab. Seine Leiche wurde geborgen.

Aus Unachtsamkeit in den Tod. Ein schweres Motorrad­unglück, dem 2 Menschenleben zum Opfer gefallen sind, hat sich Dienstag abend auf der Straße nach Weßling in der Nähe von München ereignet. Zwei Motorradfahrer, ein 22 und ein 30 Jahre alter Bahnschlosser von München, wollten in Rich­tung München auf der Landstraße fahren, die an dem Bahn­körper vorbeiführt und hielten die rechte Seite vorschrifts­mäßig inne. Die beiden Motorradfahrer winkten nun einem vorüberfahrenden Eisenbahnzug zu und übersahen dabisi, daß sie auf der Straße zu weit nach links kamen. Plötzlich fuhr ihnen ein Auto aus der entgegengesetzten Richtung auf der vorschriftsmäßigen Seite entgegen und das Motorrad sauste nun im 80-Kilometer-TemPo mit voller Wucht in das Auto hinein. Ein Motorradfahrer wurde auf die Straße geschleu­dert, während, der andere durch die Schutzscheibe in das Auto flog. Die Verletzungen waren so schwer, daß die beiderckMotor- radfahrer tot am Platze liegen blieben.

Millionenunterschlagungen bei der Mainzer Getreide- krcditbank. In den letzten Tagen sind Riesenunterschlagungen bei der Mainzer Getreidekreditbank aufgedeckt worden, die durch verfehlte Spekulationen des Direktors Georg Hofmann entstanden sind. Es handelt sich um sehr große Beträge. Die Unterschlagungen sollen sich auf etwa 2 Millionen- Mark be­laufen. Seit 3 Jahren wurde die Bilanz gefälscht. Direktor Hofmann ist verhaftet worden. In einer Sitzung am Mitt­woch im Beisein von Vertretern der Deutschen Rentenbank Berlin wurde beschlossen, sofort den Konkurs zu beantragen. Die Schalter der Bank sind geschlossen. Durch die Unterschla­gungen ist eine Reihe von Firmen sehr erheblich geschädigt worden.

Berufung im Bicenz-Prozeß. Für die verurteilten Ehe­leute Vicenz ist von der Verteidigung Berufung gegen das Urteil eingelegt worden.

Schweres Gewitter und Wirbelsturm. Bei einem auf der Strecke SchwiebusMeseritzLandsberg a. W. niedergegange­nen schweren Gewitter wurde fast überall, vor allem auf den Feldern, großer Schaden angerichtet. In dem Dorf Tempel in der Neumark schlug der Blitz in einen Schafstall ein. Das Gebäude stand sofort in Hellen Flammen. Sämtliche 189 Schafe kamen in den Flammen um. In dem Dorfe Dechsel bei Landsberg a. d. W. entwickelte sich während des Gewitters ein Wirbelsturm, der mehrere Scheunen umriß und von sämt­lichen mit Stroh bedeckten Gebäuden das Dach mitnahm.

Betrunkener Kraftwagenführcr. Dienstag spät nachts er­eignete sich in der Nähe von Liestal im Basler Land ein schweres Omnibusunglück. Eine Anzahl junger Leute, die bei der Rekrutierung ausgehoben worden waren, hatten mit einem Omnibus eine der bei der Landschaft noch üblichen' Trink­fahrten gemacht. Auf der Heimfahrt stürzte der mit über 20 Jünglingen belastete Omnibus um und begrub 15 davon unter sich. Die sofort herbeigeeilte Hilfsmannschaft konnte die Insassen nur noch mit schweren Verletzungen unter den Wagentrümmern hervorholen. Sie wurden sämtlich in das nahe gelegene Spital übergeführt, lieber das Unglück wurde sofort eine Untersuchung eingeleitet, die wahrscheinlich nur feststellen kann, daß auch der Wagenführer so stark mitgezecht hatte, daß er die Macht über seinen Wagen nicht mehr besaß.

Ein Mord nach 3 Jahren aufgedeckt. Durch einen anony­men Brief ist ein grauenvolles Verbrechen nach 3 Jahren auf­gedeckt worden. Das Ehepaar Grauge bewohnte an der Pariser Stadtgrenze ein Häuschen und hatte einen Werkführer namens Desroches in Pension. Zwischen Frau Grauge und Desroches entwickelten sich enge Beziehungen. Die beiden beschlossen, den Ehemann Grauge umzubringen. Desroches erschlug den schlafenden Grauge in einer Nacht und begrub die Leiche im Garten. Er verbreitete das Gerücht, daß Grauge verschwunden sei und wahrscheinlich Selbstmord begangen habe. Ein Jahr später starb Frau Grauge. Wer sonst noch Mitwisser des entsetzlichen Verbrechens war, konnte die Polizei bisher nicht feststellen. Desroches lebte 3 Jahre nach dem von ihm be­gangenen Verbrechen still und zufrieden. Er ging täglich in die Kirche. Der anonyme Briefsteller bezeichnete die Stelle, wo er Grauge begraben hatte, ganz genau.Es ist die Stelle, wo Johannisbeeren gepflanzt sind", schreibt der Unbekannte. Desroches gab, den Mord begangen zu haben.

Der diebische Eintänzer. Aus Nizza wird berichtet: Eine der hohen Londoner Gesellschaft angehörige Engländerin, Lady Patricia Mac Mahon, ist das Opfer einesmondänen Tänzers" geworden, der sich die Juwelen seiner Gönnerin aneignete. Lady Patricia lernte den Tänzer, dessen Name nicht verraten wird, kennen und schenkte ihm ihr Herz. Damit nicht genug, sorgte sie auch für die Wiederherstellung der sehr zerrütteten Finanzen. Der Tänzer trug aber sein Geld regel­mäßig nach Monte Carlo und befand sich andauernd in Schwierigkeiten. Lady Patricia stellte die Zahlungen' ein. Nun erschien der Tänzer nachts bei ihr, um die Geschichte wieder in Ordnung zu bringen. Er blieb einige Stunden. Kurz nachdem er die Lady verlassen hatte, bemerkte sie, daß ihr

alle Juwelen im Gesamtwert von über einer Million Franken gestohlen worden waren: Die Verhaftung des Tänzers, dessen Name durch die Polizei nicht preisgegeben wird, erfolgte kurz nach der Polizeilichen Anzeige. Lady Patricia hat Nizza un­mittelbar nach diesem Vorfall verlassen.

. Ein guter Fang. Der Berliner Kriminalpolizei ist wieder ein guter Fang gelungen, durch den eine Reihe von großen Einbrüchen in Berlin und anderen Städten ihre Aufklärung finden dürften. In der Nacht zum Dienstag konnte der längst gesuchte 29jährige Karl Micksick, der sich auch unter dem fal­schen Namen Hohmann in Berlin aufhielt, in Reinickendorf verhaftet werden. Gleichzeitig wurden sein ebenfalls seit langer Zeit gesuchter Freund Max Gollnow und die Braut des Micksick festgenommen. Micksick, der von seinen Freunden nurKarlchen" gerufen wird.'gehörte lange Zeit zu der berüch­tigten Bande Ostermann. Er galt als das gefährlichste Mit­glied der Bande, und hat auch bei vielen Gelegenheiten von der Schußwaffe Gebrauch gemacht.Karlchen" spielte immer de:«feinen Herrn". Im Berliner Westen ist er unter dem Namen Kurt Hohmann mit seinem Ponygespann spazicren- gefahren. Er hat in seiner Verbrecherlaufbahn mehr als 100 Einbrüche ausgeführt. Er befaßte sich nie mitKleinigkeiten".

Was Frankreich an den amerikanischen Touristen verdient.

Nach einer Meldung desNewyork Herald" aus Washington werden in diesem Jahr die Ausgaben amerikanischer Touristen in Frankreich auf insgesamt rund eine Milliarde Mark ge­schätzt. Die Schätzungen basieren auf den Angaben des Paß­amtes. Zu diesem Betrag müssen noch rund 15 Millionen Dollar hinzugesügt werden für Einnahmen französischer Schiff­fahrtsgesellschaften aus dem Passagiergeschäft mit Amerika. Nach den Schätzungen des amerikanischen Touristenamtes haben 120 903 amerikanische Passagiere französische Schiffe benutzt und durchschnittlich etwa 170 Dollar ausgegeben. 86 Prozent der Passagiere französischer Dampfer waren Amerikaner. Die Einnahmen Frankreichs von amerikanischen Touristen betrugen im Jahre 1927 170 Millionen Dollar, 1928 210 Millionen Dollar, in diesem Jahre dürsten es etwa 240 Millionen sein. DerNewyork Herald" fügt hinzu, daß damit Frankreich jähr­lich 30 Millionen Dollar mehr aus dem amerikanischen Touri-

stengeschäst zieht, als Frankreich Schuldenzahlungen Amerika abführt.

Liebe und Rache eines NeunundseMigjährigen. In ^

tschechoslowakischen Gemeinde Orcsan kam dieser Tage 69jährige Landstreicher Michael Vavrek zu Besuch seines Bru­ders, der dort mit seiner Gattin eine Kleinlandwirtschaft be­treibt. Ter alte Strolch ließ es sich wohl ergehen und machte schließlich der sechsundsechzigjährigen Schwägerin Liebesan- träge. Erst lachte die alte Frau, dann, als der Schwager M immer zudringlicher gebärdete, wurde sie grob und drohte ihm mit dem Linauswurs. Erbittert über die Erfolglosigkeit seiner Liebeswerbungen beschloß Vavrek sich zu rächen und zündete dem Bruder und der Schwägerin in der Stacht das Haus über dem Kopf an. Dann ergriff er die Flucht. M Anwesen ist bis auf den Grund niedergebrannt; der Brand­stifter wurde ergriffen.

Dampfer mit einem Eisberg zusammengestotzen. In H>-

shingtn wurden funkentelegraphische Berichte des 5700 Tonne» großen englischen PetroleumdampfersVineira" aufgesange», in denen der Kapitän mitteilt, daß der Dampfer in der Näh von Neufundland mit einem Eisberg zusammengestoßen ist. De, Kapitän bat um Entsendung von Schleppern, damit das Schjjj in den nächsten Hafen abgeschleppt werden kann. Einer Mel­dung aus Glasgow zusolge soll bereits ein Schlepper eingetros! fen sein. '

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