Wirtschaft an Löhnen, Gehältern, öffentlichen Ausgaben, Frachten nsw. am 1. Januar 1925 gegenüber dem Stand am 1. Januar 1924 schon rund 6,7 Milliarden Reichsmark, aufs Jahr berechnet, ausmacht, eine Mehrbelastung, die haupt­sächlich auf Lohnerhöhungen zurückzuführen ist. Nach vor­sichtiger Berechnung beträgt im Jahre 1929 die Gesamtmehr­beanspruchung der deutschen Wirtschaft gegenüber dem Stand vom 1. Januar 1925

an Steuern 6,400 Milliarden R.M.

an Löhnen 10,026 Milliarden R.M.

an Gehältern 6,050 Milliarden R.M.

an Sozialausgaben 1,261 Milliarden R.M.

an Frachten 0,230 Milliarden R.M.

an Jndustriebelaftung 0,258 Milliarden R.M.

insgesamt 18,225 Milliarden R.M.

In dieser Zahl von 18,225 Milliarden R.M. ist die Mehr­belastung der Wirtschaft durch erhöhte Schulden und Zins­verpflichtungen nicht berücksichtigt. Ich übernehme für die Richtigkeit dieser Zahlen, die in sorgfältiger Weise mit möglich­ster Genauigkeit ermittelt worden sind. Persönlich die volle Verantwortung. Wenn die Theorie von der Wirtschaftsförde­rung durch fortgesetzten Mehraufwand an Löhnen und sozialen Abgaben richtig wäre, müßte sich die deutsche Wirtschaft an­gesichts dieser Ziffern in lebhaftestem Aufstieg befinden. Die Wirklichkeit zeigt leider das entgegengesetzte Bild. Der Ein­wand, daß die Wirtschaft die fortgesetzte Mehrbelaftbung habe abwälzen können, ist leider nicht stichhaltig. Für die Landwirt­schaft, die sich seit Jahren in einer schweren Krise befindet, er­übrigt sich ganz offensichtlich von vornherein der Beweis für die llnabwälzbarkeit der Mehrlasten. Das Gleiche trifft für den maßgebenden Teil unserer Ausfuhr zu. Aber auch sonst konnte der größte Teil der Belastungssteigerung nicht ab­gewälzt werden, wie folgendes Beispiel zeigt: Nach der amt­lichen Statistik sind in der Eisenindustrie vom 1. Januar 1925 bis 1. Januar 1929 die Stundenlöhne für gelernte Arbeiter um rund 60 v. H., für ungelernte Arbeiter um rund 45 v. H. gestiegen, während im Durchschnitt die Preise für Stahl- und Walzwerkserzeugnisse eine Steigerung von etwa 4,2 v. H. auf­weisen. Bei der Kohle liegen die Verhältnisse ähnlich. Daß durch diese Lastensteigerung in den letzten Jahren unsere Wett­bewerbsfähigkeit im Auslande ganz erheblich geschwächt worden ist, bedarf keines besonderen Hinweises. Daß mit jeder Lohn­erhöhung auch der Index steigt, die Kaufkraft der Mark im Jnlande sinkt und die Lebenshaltung teurer wird, ist eine Tatsache, die eigerrtlich nicht besonders hervorgehoben zu werden brauchte. Diese Erkenntnis ist leider in Deutschland noch nicht Gemeingut geworden. Die Lohnentwicklung in Deutschland

hat den Lebenshaltungsindex von 135 am 1. Januar 1925 auf 153 am 1. Januar 1929 gesteigert. Im gleichen Zeitraum har sich der Index in denjenigen unserer Nachbarländer, dre unsere Hauptkonkurrenten sind, wie folgt entwickelt: in Frank­reich am 1. Januar 1925: 104, am 1. Januar 1929: 108; in Polen 153, 125; in Oesterreich 105, 109; in der Tschechoslowakei 106, 106; in Luxemburg 186, 122; in Belgien (das seinen Index auf das Jahr 1921 aufbaut) 91, 81.

Der Herr Reichsinnenminister hat am 14. April 1929 in Kiel gesagt:Verbilligung der Produktion und Erhöhung der Kaufkraft der Massen sind unsere Ziele!" Mit diesen Zielen können auch wir uns einverstanden erklären. Die bisherigen Maßnahmen unserer Regierung haben jedoch das erstere Ziel in keiner Weise erreicht. Im Gegenteil: die Erzeugung wurde verteuert, die Ausfuhr ist erschwert, der Index ist gestiegen, die Arbeitslosigkeit hat zugenommen! Erfolgt im Rahmen unserer gesamten Wirtsckskfts- und Sozialpolitik nicht bald eine grundlegende Umkehr, so mutz ein Teil unserer Wirtschaft ver­kümmern. Besonders gefährdet sckwint mir neben der Land­wirtschaft die Schwer- und Rohstoffindustrie. Bei Fortsetzung unserer Politik auf dem bisher eingeschlagenen Wege wird an der Ruhr in 19 Jahren mancher Schornstein nicht mehr rau­chen! Ich habe meine Ausführungen nicht gemacht, um die Arbeitnehmer anzugreifen, für deren Bestreben nach besserer Lebenshaltung im Rahmen des Möglichen jeder sozialdenkenüe Mensch Verständnis haben muß, sondern aus dem Bedürfnis heraus, Regierung und gesetzgebende Körperschaften zu warnen, auf dem in den letzten Jahren beschrittenen Weg fortzufahren, ein Weg, der auf.die Dauer das Ziel einer besseren Lebens­haltung nicht erreichen kann, sondern zur Verelendung des Volkes führen muß. Die Not der Zeit zwingt uns, endlich einmal damit aufzuhüren, unsere Kräfte in inneren Kämpfen und Reibungen zu verzehren. Wir müssen vor allem auch die Hemmungen ausschalten. die einer gesunden wirtschaftlichen Betätigung durch übertriebenen Kollektivismus entgegenstehen; Kollektivismus führt zu Verantwortungslosigkeit des Einzel­nen und fördert nicht die Moral. Mehr als je ist heute Einig­keit im deutschen Volke notwendig. Wir müssen den festen Willen haben, uns als Volk zu behaupten und uns wieder hochzuarbeiten, trotz der Schwere der Zeit und der ungeheuer­lichen Lasten, die uns von unseren ehemaligen Feinden auf­gebürdet worden sind. Ich glaube nicht an die Möglichkeit der Durchführung des Aounaplanes. Ich kann nicht glauben an eine Versklavung des deutschen Volkes für den Rest dieses Jahrhundert. Ich glaube an eine göttliche Gerechtigkeit, Der alte Gott im Himmel lebt noch. Er wird hoffentlich bald erhören unser Gebet:Herr mach uns frei!" (Schluß folgt.)

79 999 Mark Entschädigung für Haas.

Magdeburg, 8. Juli. Der Magdeburger Fabrikant Rudolf Haas, der vor etwa 3 Jahren im Zusammenhang mit der Er­mordung des Buchhalters Helling zu Unrecht verhaftet und längere Zeit in Untersuchungshaft festgehalten worden war, hatte eine Entschädigungsforderung beim preußischen Justiz­ministerium geltend gemacht. Das Recht auf Entschädigung wurde ihm auch im Laufe des Prozesses gegen den wirkliche» Mörder Richard Schröder vom Gericht zugesprochen. Mch nahezu dreijähriger Verhandlung ist jetzt zwischen den Betei­ligten eine Einigung über die Höhe der Entschädigung erzieh worden. Sie beläuft sich auf 70 000 .Mark. Ein kostspieliger Fehlgriff!

Das Sperrgesetz in Kraft.

B«

Monatll ^1.50. im Orts­verkehr, in!. Verl bestellge Preis

Berlin, 9. Juli. Reichspräsident v. Hindenburg hat an, Samstag das sogenannte Sperrgesetz, das die Aussetzung von Streitigkeiten über die Renten der Standesherren anorduet, unterzeichnet. Das Gesetz ist bereits im Reichsgesetzblatt ver­öffentlicht und hat damit Gesetzeskraft erhalten. Der Reichs­präsident hat die Frage des verfassungsmäßigen Zustande­kommens eingehend geprüft. Neben dem Gutachten, das in, Reichsjustizministerium ausgearbeitet worden ist, hat der frühere Oberreichsanwalt Ebermcyer ein Gutachten erstattet, in dem er zu der gleichen Auffassung wie die Juristen des 1 Reichsjustizministeriums gekommen ist, nämlich, daß das Gesetz !! einen verfassuugsänderuden Charakter trägt. t!

Henderson zur Rheinland-Räumung. ,

London, 8. Juli. Dir Stellungnahme der britischen Regie- ! rung zur Frage der Rheinlandräumung, die durch die große Rede des Außenministers im Unterhaus nicht eindeutig geklärt worden war, bildete am Montag wieder den Gegenstand einer Anfrage des arbeiterparteilichen Abgeordneten Oberst Wedge- wood Ben. Außenminister Henderson erwiderte vorsichtig, die Regierung lege großes Gewicht darauf, daß die Räumung zum frühestmöglichen Zeitpunkt erfolge. Sie würde es aber be­dauern, wenn die Räumung in Abschnitten durchgeführt würde. Das Ziel der britischen Regierung werde darin bestehen, mit den Regierungen Frankreichs und Belgiens zusammenzuarbei- ten, um eine völlige und gleichmäßige Räumung aller Gebiete durchznführen. Dieser Teil der Erklärung fand auf den kon- ! servativen Bänken lebhaften Beifall bei völligem Stillschweigen j der Arbeiterpartei. Auf weitere Fragen erwiderte der Außen- ! minister, daß es ein großer Fehler sein würde, aus den bis- j herigen Erklärungen der britischen Regierung zu folgern, daß - die Räumung nicht Platz greifen werde, bevor die Repara- ' tionsfrage geregelt sei. .

In Fäll besteht k »Liefern» auf Be Bestellu Poststell turen u. jeder

Ferns

Gk

O.A.-S,

vT 1

Die rhe Veran

Düffeld,

München hi

Konferenz".

men Deutsck Wissenschaft führte u. a.

Durchd 'unbefangen, daß in der ten Arbeit- Geben eine Tributleistv

l-Ieimsrt

Reuend

vertrug

mit 8 kd!M«lMkdlWg »M Mellkslierimk

SM 5onntss clsn 14. Zutt 1S2S

I'Lkrt ä68 'UtzItl'LUMZollMZ äem Nouä

Klnösrßsrt

mit Spielen

Maul- und Klauenseuche

2m dem Gehöft des Gottlieb Schucker, Bauers und Holzhauers in Bieselsberg ist die Seuche festgestellt worden.

Bis auf weiteres gelten folgende polizeiliche Anordnungen:

Sperrbezirk: die ganze Ortschaft Bieselsberg mit Feldmark.

15 Km.-Umkreis: 3m Oberamtsbezirk Neuen­bürg: Sämtliche Bezirksgemeinden rechts der Enz mit Ausnahme der Enztalorte. Im Oberamtsbezirk Calw: Calw, Hirsau, Ernstmühl, Liebenzell, Monakam, Unterhaug- stett, Möttlingen, Simmozheim, Ottenbronn, Neuhengstett, Althengstett, Ostelsheim, Unterreichenbach, Oberkollbach, Oberreichenbach, Würzbach, Agenbach, Schmieh, Liebelsberg, Emberg, Teinach, Sommenhardt, Zavelstein, Lützenhardt, Rötenbach, Speßhardt, Oberriedt, Alzenberg, Altburg, Wel­tenschwann. Im Oberamtsbezirk Leonberg: Friolz­heim, Hausen, Heimsheim, Malmsheim, Mönsheim, Wims­heim, Merklingen, Münklingen, Weilderstadt. Im Ober­amtsbezirk Maulbronn : Neubärental, Wiernsheim und Wurmberg. Im Amtsbezirk Pforzheim: die von Bieselsberg nicht mehr als 15 Km. entserntliegenden Orte.

Bon der Bildung eines Beobachlungsgebietes wurde abgesehen.

Im Sperrbezirk unterliegen sämtliche Gehöfte der Stallsperre. Die Ausfuhr von Wiederkäuern und Schweinen, sowie deren Einfuhr und Durchtrieb ist verboten.

Fm 15 Km.-Amkreis ist die Abhaltung von Klauen­viehmärkten und marktähnlichen Veranstaltungen (Tierschauen, Ausstellungen und Prämierungen, wenn dabei Klauenvieh feilgeboten oder gehandelt wird) verboten, ebenso der Handel mit Klauenoieh, insbesondere auch das Aufsuchen von Be­stellungen und das Aufkäufen durch Händler.

Aus diesem Anlaß wird den Biehbesitzern erneut einge- schärst, daß jeder Fall eines Verdachtes oder Ausbruchs von Maul- und Klauenseuche unverzüglich der Ortspolizeibehörde ar>zuzeigen ist. Die Verheimlichung oder nicht recht­zeitige Anmeldung des Seuchenausbruchs unterliegt em­pfindlicher Bestrafung, auch entfällt hiedurch jede Dieh- seucheneutsthädigung. Weiter wird auf die schon mehr­mals im Bezirksamtsblatt veröffentlichten Bestimmungen hingewiesen, wonach sämtliche von außerhalb Württem­berg, insbesondere von Baden, eingesührten Wieder­käuer und Schweine ans die Dauer von fünf bezw. zehn Tagen der polizeilichen Beobachtung am Be­stimmungsort unterliege». Der Ortspolizeibehörde ist zu diesem Zweck unmittelbar nach Eintreffen solcher Tiere Anzeige zu erstatten.

Die Ortspolizeibehörden und Landjäger werden beauf­tragt, die Einhaltung der bestehenden Vorschriften, insbe­

sondere die Einfuhr von Wiederkäuern und Schweinen von außerhalb Württemberg zu überwachen, ferner bei Zuwider­handlungen jeder Art sofort die erforderlichen Vorsichtsmaß­nahmen zu verfügen bezw. zu veranlassen und gleichzeitig mit Anzeigen oorzugehen. Eine erfolgreiche Bekämpfung der außerordentlich gefährlichen und schädigenden Seuche wird nur möglich sein, wenn die behördlichen Anordnungen von allen beteiligten Kreisen durchgesührt werden.

Die mit Rücksicht auf die Seuche in Dietlingen und Wurmberg getroffenen Anordnungen (vergl. oberamtliche Be­kanntmachung vom 26. Juni und 3. Juli 1929 Enziäler Nr. 147 und 153) bleiben zunächst noch unverändert be­stehen.

Für ausreichende und rasche ortsübliche Bekannmachung des Vorstehenden wollen die Ortspolizeibehörden Sorge tragen.

Neuenbürg, den 8. 2uli 1929.

Oberamt:

Dr. Schmid, Regierungsrat.

ILiiHrnserliLSil

empfehle

Weik-EiMnst-AWMe «nd EiMnst-Wer

unübertroffen an Qualität und Preiswllrdigkeit.

Alleinverkauf für Neuenbürg und Umgebung:

Lsi'I PEister.

iM. Ein Posten Edelweitz-Eindünstgläser 1 Liter 49 Pfg., sowie Honig-Gläser, Zubind- und Gelee Gläser in jeder Größe. Der Obige.

De«tschlanö

wie zwar d Reparation sich die erb der Wirtsch abzuwehrer tionen, als sich bemüh: unserer Tn in unentiv den vorhar würde". 8 Wirkschafts bis dahin kannte, we: sie irgendw wenig drii Erkenntnis der Bevölk sich die A wehren, do

Neuenbürg.

Ein als Bauplatz geeignetes, in sonniger Lage, Nähe Maien­platz, liegendes

Neuenbürg.

Birkenfeld.

Zwecks Bmshme M Wslzarbeiteil

ist zu verkaufen.

Friedrich Lölterle.

ist

ist die Dietlinger Straße vom Eck bis zurSonne"

für jeden Fuhrwerks- und Kraftwagen-Berkehr gesperrt. Umleitung durch die neue Straße nach Gräfenhausen.

Schnttheitzenamt: A B. Bürkle.

Neuenbürg.

Zu verkaufen

einige neue

Blumen-

Am Sonntag den 14. Juli mit starkem auswärtigen Besuch zu rechnen. Es wird daher nochmals gebeten, sich an dem Festzug recht zahlreich mit Wagen zu beteiligen.

Verkehrsoerein.

eisüKSTTrr«

Neuenbürg.

Hem«-«. Knabenksnsektivn jeder Art.

Erstklassige Hochzeits-Anzüge and Smoking

zu billigen Preisen sind laufend zu haben.

Karl Finkbeiner, Wildbaderstr. 187.

Krippen.

Krieger-Bmin

Zu erfragen in der Enztäler- Geschäftsstelle.

Mittwoch abend 8 AhHi Hergang

bei Kamerad Köhler zun^ s Dawespb Lamm"

Sitzung

des erweiterten Fest-Arrs* schuffes. .

Der Vorstand.

damit ver Die davon breitung i aus dem tz fsir Europ artige Ge Staatsmäi politischen dernis ent tigen bish Len mach« Mark aus Reparativ theoretisch Tribute v aus der 3 machen ki Dawes- v allen Um würde, w des Daw, Wirtscha einenEx wir mit als die de lich ernfb einen Rek wo es ur gewöhnt« gegen gu höhtem 8 Deutschla den. Dei laud zwo rasch fort teegang

Fabrikneues

Continental

Fahrrad

ist günstig abzugeben.

Zu erfragen in der Enztäler- Geschäftsstelle.

Tüchtige

vamsn-

SchneiSerin

sucht bei bescheidenen An­sprüchen Ferienaufenthalt gegen Gegenleistung für

etwa 14 Tage, am liebsten in Wildbad oder Nähe. Offer­ten an die Enztäler-Geschästs- stelle.

Neuenbürg. Einen neuen weißemaiil. schönen

Kochherd,

Plattengröße 95 X 67, mit E

nickeltem Kupferschiff und

Kohlenwagen hat umstand' halber äußerst billig zu kaufen.

Earl Pfrommer,

Flaschner.

ran wir schuld sir bietet ur Betrag e und nutz langen. Kontrolle das Reck ländische

Deutsch!, läßt. T steigen b sien in ! Bedenkei Aoungpl Unmögli sen Weg und wir regelt w Gange i rufen, d ihres B Problem liegt im verlangt guten T