Vermischtes.
Bor Gericht. Wegen Mordversuchs an seiner Frau hatte sich der Gütler Amann vor dem Schwurgericht in Memmingen zu verantworten. Die Berhandlung ergab ein trauriges Bild des Familienlebens der Eheleute, bei dem zumeist die Frau Herr im Hause war. Sie hatte ihren Mann, wie dieser erklärte, sogar des öfteren geschlagen. Aus Verzweiflung holte der Angeklagte ein Beil und schlug seine Frau von hinten nieder. Sechs Verletzungen am Hintcrkvps waren die Folgen. Das Gericht verurteilte Amann wegen versuchten Totschlags zu einem Jahr 2 Monaten Gefängnis. — Der Bäckermeister und Kraftwagenführer Karl Angele aus Memmingen hat im Dezember 1928 auf der Fahrt von Memmingen nach Kempten bei Dietmannsried mit seinem Auto die Maschinenschlossers- Ehefrau Veronika Zeinhofer von Memimngen, die nicht mehr ausweichen konnte, an die Wand eines Hauses gedrückt und schwer verletzt. Der Staatsanwalt beantragte nun gegen Angele 2 Monate Gefängnis. Zu seiner Verteidigung bemerkte der Angeklagte: „Für eine solche Kleinigkeit eine so hohe Strafe!" Der Vorsitzende rügte diese Auffassung und das
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Kenzingen—Schwann.
Kockrsitt-Linlsclung.
Wir beehren uns, Verwandte, Freunde und Bekannte zu unserer am
Samstag den 11. Mai 1929
stattfindenden
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in das Gasthaus z. „Waldhorn- in Schwann
freundlichst einzuladen und bitten, dies als persönliche Einladung annehmen zu wollen.
Karl Bengel.
Sohn des Emil Bengel, Maschinist, Kenzingen.
Emma König,
Tochter des Karl König, Küfermeisters, Schwann.
Bieh-Berkauf.
Von Freitag den 1V. Mai 1S2S» von morgens 7 Uhr ab
steht in den Stallungen des Friedrich König gegenüber rem Bahnhof in Höfen a.E. ein großer frischerTransport
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zum Verkauf, wozu Kauf- und Tauschliebhaber freundlichst einladet
kvttllolä I-Mkllggrät,
Das Vieh steht schon am Donnerstag zur Besichtigung in den Stallungen.
Gericht iu Kempten verurteilte Angele zu 6 Wochen Gefängnis und Zahlung einer Buhe von 100 Mark.
Sittlichkeitsverbrechen. Nachts wurde eine verheiratete Frau aus Kleinkellmünz auf der Herrenstetter Markung von einem unbekannten Unhold angefallen und nach vorausgegangener Bedrohung vergewaltigt. Obgleich die Gendarmerie- station Jllertissen in der Nacht noch verständigt worden war und die Nachforschungen nach dem gemeinen Rohling alsbald anfnahm, konnte dieser bisher noch nicht gesagt werden.
Neuschnee. In der Nacht zum Samstag fiel in den Allgäuer Bergen bis herab auf 1000 Meter Neuschnee.
Der Prozeß gegen den Lokomotivführer Kümmerte. Vor dem Schöffengericht Regensburg begann am Montag die Verhandlung gegen den Lokomotivführer Kümmerte, dem vorgeworfen wird, das große Eisenbahnunglück in Sünching durch Ueberfahreu des Haltesignals verursacht zu haben. Kümmerle erklärte bei seiner Vernehmung, daß die Signale auf „freie Fahrt" gezeigt hätten. Der Heizer Kümmerles bestätigte, daß der Angeklagte vor dem Zusammenstoß gebremst habe, die Bremsen aber nicht gewirkt hätten. Die Fahrdienstleiter von Radedorf und Sünching erklärten übereinstimmend, daß die
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Neuenbürg a. Enz.
Der verehrten Einwohnerschaft von hier und Umgebung, insbesondere den Herren Gastwirten, zur gefl. Kenntnisnahme, daß ich das
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des Herrn Ernst Buchter beim Stadtbahnhof, Neuenbürg, käuflich erworben und in Betrieb genommen habe. Es ist mein Bestreben, die verehrte Kundschaft meines Vorgängers in gleich reeller und aufmerksamer Weise zu bedienen, und bitte ich höflichst, mein Unternehmen unterstützen zu wollen. Achtungsvoll
Ludwig Groß, Mineralwassergeschäft,
Telefon 159.
Bezugnehmend auf Obiges, möchte ich nicht versäumen, meiner verehrten Kundschaft für das mir entgegengebrachte Vertrauen herzlichst zu danken. Zugleich bitte ich, dasselbe auf meinen Geschäfts- Nachfolger, Herrn Ludwig Groß, Telefon 159, übertragen zu wollen.
Ernst Buchter, Tapezier
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Neuenbürg.
Bin unter
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an das Telephonamt Neuenbürg angeschlossen.
Ludwig Groß, Buchters Nachfolger.
Pfinzweiler.
Geschäfts-Empfehlung.
Meiner werten Kundschaft empfehle ich mich im
Decken und Umdecken von Dächern, sowie in Reparaturen aller Art
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Karl Weber, Dachdecker.
Das Todesurteil.
Roman von Kurt Martin.
(Alle Rechte Vorbehalten.)
Vertrieb: Literarisches Büro „Das neue Leben*,
Bayr. Gmain, Oberbayern.
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„Laß das, Adalbert! Reinhold hat recht. Ich bin ihm dankbar, daß er auch an Irmingard denkt. Es ist genug, daß wir unter den Geschehnissen von einst zu leiden haben; aber Irmingard soll für alle Zeit vor derartigem Leid bewahrt bleiben."
Die Hügelkette des Zittauer Gebirges trat immer mehr zurück. Breite weiße Fluren glitten im raschen Wechsel an ihnen vorüber.
Adalbert forschte.
„Wo willst du studieren. Reinhold?*
„Ich gehe nach Leipzig."
„Du Glücklicher! Noch ein paar Monate, dann winkt dir die Universitätsstadt. Wenn ich's erst einmal geschafft hatte! Da bist du schon praktischer Mediziner, ehe ich die Schulbänke hinter mir habe!"
Reinhold Schmidt sann in die Weite.
„Ich freue mich auf meinen Beruf."
Und Günther sagte verstehend:
„Es ist dir wie mir! Beide wollen wir Medizin studieren, und beide ersehnen wir das eine: Helfer der leidenden Menschheit zu werden."
„Und nicht nur der körperlich leidenden, Günther, sondern auch der seelisch leidenden. Gerade im seelischen Leiden sitzt oft die Wurzel eines körperlichen Uebels."
Sie hielten in einem der großen Industrieorte der Lausitz. Adalbert sah zum Fenster hinaus und rief:
„Da, schaut einmal die beiden Mädels! Reizende iDingelchcn! — Schade, schade! — Sie steigen nicht zu uns ein!"
Günther mahnte.
„Du bist doch noch ein rechtes Kind, Adalbert."
Der verteidigte sich.
„Darf man ein hübsches Mädel nicht mehr anschauen? Dazu sind die Mädels ja doch dal"
„Verzettele dich nicht in törichtem Spiel mit dem Feuer. Denke an Zittau!"
„Danke! — Ich weiß! Du hast mir manche Strafpredigt gehalten. — Aber die Mädels sind ja froh, wenn wir sie anschauen!"
„Ich habe nichts gegen eine Freundschaft; aber sie artet nur zu leicht in eine Liebelei aus. Und solch flatterhafte Liebe —."
Reinhold sagte zögernd:
„Gin Mädchen, das uns ansieht, das wir mit Selb und Seele lieben, muß uns viel zu hoch stehen, sls daß wir es in einen leichtsinnigen Flirt hineinziehen.* —
In Bischofswerda füllte sich ihr Abteil mit Menschen. Es bot sich keine Gelegenheit mehr zu einer Unterhaltung.
Mit beschleunigter Geschwindigkeit eilte nun der Zug der sächsischen Hauptstadt entgegen. Weites, jetzt tief unter dem Schnee begrabenes Heideland dehnte sich zu beiden Seiten des Schieüenstranges. Kiefernbewachsene Höhen schlossen das Bild. Plötzlich trat die winterliche Einsamkeit zurück. Häuser der Großstadt schossen auf. Der Zug brauste über breite Straßen hinweg, auf denen sich Autos jagten und die Straßenbahnen klingelten. Bald daraus hielten sie im Hauptbahnhof.
Reinhold Schmidt suchte mit den Freunden den Wartesaal auf. Sie aßen zu Mittag. Während dann Adalbert eifrig von der Weiterreise sprach, und seine Freude über all das Neue, das noch ihrer harrte, offen zeigte, saß Günther in Gedanken versunken auf seinem Stuhl. Er dachte an die Mutter und die kleine Schwester, die nun einsam in dem stillen Haufe am Weinaupark in Zittau saßen. Er sah den Freund an.
„Es wäre so gut, wenn Mutter recht bald aus Zittau fort könnte. Vielleicht kann ihr die Freundin deiner Mutter doch behilflich sein. Schreibe mir, bitte, recht bald darüber. Sonst will ich Professor Maedler um Rat fragen."
„Ich gebe dir so bald wie möglich Nachricht."
„Ja. — Die neue Umgebung wird auch Mutter rascher die kllrzlichen Aufregungen vergessen lassen, und wir können sie dann öfters besuchen."
„Vielleicht komme ich im Sommer auch einmal an die Ostsee."
Signale aus „Halt" gestellt waren. Das gleiche bekundeten d» Schaffner eines Nahgüterzuges. In der Nachmittagsverha^ lung kamen eingehend die Entlastungszeugen der VerteiduM zu'Wort. Alle betonten die Schwierigkeit des Sehens ink, Unglücksnacht und schilderten die übergroße Kälte sowie undurchdringliche Nebelwand, die sich auf die Züge legte. mit war die Vernehmung der etwa 10 Zeugen beendet. A Gericht hörte noch 2 medizinische Sachverständigengutachte, die aber wenig Positives erbrachten und sich sogar widerM chen. Die Berhandlung wurde hierauf auf Dienstag nachitz tag vertagt.
Tausend Morgen in Flammen. Seit Montag nachMh brennt ein großer Teil der Letzlinger Heide südöstlich «x Gardelegen in der Altmark. Sämtliche Feuerwehren aus d, Umgegend sind herbeigezogen. Pioniere, Schutzpolizei uc technische Nothilfe aus Magdeburg sind alarmiert und teilW bereits im Anmarsch. Ein ungünstiger Wind schürt ^ Feuer. Der Ort Solchem ist gefährdet. Das Feuer hat ß ^ auf eine Fläche von schätzungsweise 1000 Morgen ausgedeh« Ein Arbeiter ist mit schweren Rauchvergiftungen ins Krank Haus Gardelegen eingeliefert worden. Ein zweiter Arbeij- wird noch vermißt.
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„Es würde uns sehr freuen."
Die Abfahrtszeit rückte heran. Sie brachen alle dm auf. Reinhold Schmidts Zug ging zehn Minuten spätn ab als der Berliner Schnellzug. Er begleitete seine Freunde hinauf nach dem Hochbahnsteig, auf dem der Berliner Zu- abfahrtbereit stand. Hier oben herrschte ein lebhaftes W und Her. Ein Anschlußzug aus Bodenbach war emgelaufe«, und nun drängten die Reisenden sich zu dem Fernzug nft Berlin.
Die Brüder belegten zwei Plätze und reichten den Freunde zum letzten Lebewohl die Hände. LangD rollte der lange Zug aus der Halle.
Reinhold Schnitzt verließ den Bahnsteig. Er begab ft! hinab in die Hnupthalle und trat durch die Sperre. Sei»! Zug war noch nicht stark besetzt. Er wählte ein Rauchs abteil und setzte sich in eine Fensterecke. Zuvor hatte er ft ft noch den Vogtländischen Anzeiger gekauft, um zu sehen, es in Plauen Neues gab. Er öffnete das Blatt und le-d Aufmerksam überflog sein Auge einen Artikel: „Vortresi des Orientforschers Dr. Lohst.?. Im Albertsaal wird vierten Januar der bekannte Orientforscher Dr. Lohft einen Bortrag über seine letzte Studienreise durch Perftj halten. Es ist erfreulicherweise gelungen, den berühwk-j Forscher für diesen Dortrag -n Plauen zu gewinnen. D- außerordentliche Interesse, Vas man im ganzen Reiche ^ Forschungen Dr. Lohsers eurgegenbringt, läßt erwar!» daß Dr. Lohser auch in Plauen begeisterte Ausnahme ft den wird." — Dann eine Theaternachricht: „GastsM Mary Wilkens von der Staatsoper Dresden. Morrft Abend singt Fräulein Mary Wilkens als Gast dis Senta* fliegenden Holländer'. Die große Künstlerin/ deren wmM volle Stimme uns voriges Jahr in der ,Walküre' erfreift wird ihren vielen Verehrern und Verehrerinnen nun »!' Senta einen neuen seltenen Genuß bereiten." —
Die Schiebetür des Abteils ward anfgeschoben. ft" Herr trat ein. Er grüßte flüchtig und warf seine 2M tasche in das Netz.
Neinhold Schmidt sah interessiert auf den Frciftft
Zehn Jahre !
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mando. h. c. ß Wort, Regier:
der den Hut zu seiner Tasche ins Netz legte uno den ^
Mannes, der
auszog. Jetzt sah er das Gesicht de^ ... —
gegenüber niederließ. Er stutzte, legte das Blatt bc:ft und sprang auf. (Fortsetzung foW
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