unterlaufen i,t. Den Tag der ersten Gemeinderatssitzung hat Berlin. 3. Mai. Bezüglich der Vorgänge in Moskau, wo Pla er mit dem 15. Februar, anstatt Mie von uns richtig au- Kate und Atrappen gezeigt wurden, die die deutsche Reichsregierung gegeben, mit dem 15. IaNMar, eingesetzt. (Amn. der verächtlich zu machen geeignet waren, sind die bezüglichen diploma Schriftleitung: Stimmt.). Die Herren können sich überzeugen tischen Schritte bereits eingeleitet.

durch die Tagesordnung für den 15. Januar die unter Zifs. 2 Berlin, 3. Mai. Der amtliche Preußische Pressedienst meldet lautet:Verbesserung der Ortsbeleuchtung". Zwei bürgerliche I Die Nachrichten eines Berliner Blattes, wonach heute Freitag Gemeinderäte waren an dieser Sitzung durch Krankheit der-1 preußischen Ministerium des Innern Besprechungen stattgesunden hindert, während die Linke vollzählig anwesend war. Be-1staben. in denen ein^Verbol des Roten Frontkämpferbundes oder an

weis: Gemeinderatsprotokoll! Wir nehmen an, daß diese Feststellung nun genügt. Daß wir den Kommunisten zur Linken zählen, durfte man uns doch nicht verübeln, nachdem der Rathausberichterstatter selbst das Stimmenverhältnis mit 7:7 bezeichnet. Im übrigen ist dies auch belanglos. Es bleibt als Tatsache bestehen, daß nur 5 bürgerliche, dagegen 6 sozialdemokratische Gemeinderäte in der betr. Sitzung an­wesend waren, und daß also die sozialdemokratische Fraktion den angeblich seit Jahren gehegten Wunsch einer durchgehen­

dere weitergehende Maßnahmen zur Beratung standen, sind völlig aus der Luft gegriffen und treffen in keiner Weise zu.

Berlin, 3. Mai. Der Privatdiskont wurde für beide Eichten um je Vs Prozent auf ?Vs Prozent erhöht.

Berlin, 4. Mai. Die kommunistische Stceikparole hatte sowohl in Berlin wie im Ruhrgcbiet gestern nur geringen Erfolg.

Kolberg, 3. Mai. Auf dem Bahnhof Zollbrück ohrfeigte ein 45 jähriger Eisenbahnschmied leinen 85 Jahre alten Vater, weil dieser in angetrunkenem Zustande mit der Schwiegertochter in Streit geraten war. Der alte Mann, der nach der Mißhandlung zu Boden gestürzt

den Beleuchtung Hütte verwirklichen können. Diese Tatsache war, zog sich eine Kieferverletzung zu und starb bald daraus, läßt sich nicht ableugnen! Auf Welcher Seite liegt also die Landsberg a. d. Warthe. 3.'Mai. Das Schwurgericht verurteilte Unwahrheit? Aus die weiteren Punkte und den Ton am Donnerstag den Polen Klymek, der im Jahre 1922 den Kassen der Erwiderung einzugehen, halten Wir für überflüssig. Uns boten der Bornhofener Ziegelwerke bei Neudamm ermordet und be lag nur daran, die Tatsachen richtig zu stellen. Agitations- raubt hatte, zum Tode.'

bedürfnis haben wir zur Zeit keines. Wir möchten nur noch I Wien, 3. Mai. Der heute nachmittag um 6 45 Uhr zusammen die Frage stellen, ob die S.P.D. wohl geschwiegen hätte, wenn getretene Hauptausschuß des Nationalrates beschloß, dem Nationalrat von unserer Seite ein unwahrer, mit Seitenhieben gespickter folgendes Ministerium zur Wahl vorzulegen: Bundeskanzler Stree

Bericht geschrieben worden wäre? Nach unserer Erfahrung wäre man mit den stärksten Geschützen gegen uns losgezogen. Man muß aber auch uns gestatten, daß wir uns unserer Haut wehren! Im übrigen ist damit die Angelegenheit für un

rurvitz, Vizekanzler Schumy (Landbund), Finanzen Dr. Mittelberger. Unterricht Dr. Czermak, Handel Dr. Schluss (Großdeutsch), Justiz Dr. Slama (Großdeutsch), Landwirtschaft Födermayr, soziale Ver- waltung Dr. Resch, Heerwesen Vaugoin. Dem neuen Kabinett gehören

wir dem Urteil des Lesers. Die bürgerliche Rathausfraktion.

(Nachdem nun beide Parteien wiederholt zu Wort kamen, schließen wir damit die Auseinandersetzung. Schriftl.)

Birkcnfeld, 4. Mai. Auf der Tagesordnung der heute im

Die Wahl des neuen Kabinetts durch den Nationalrat findet morgen vormittag statt.

Wien, 3. Mai. Bundeskanzler Dr. Schluss, der die Oesterreich fahrt desGras Zeppelin" mitgemacht hat, ist heute im Flugzeug nach Wien zurllckgekehrt. Nach der Landung desGraf Zeppelin" in

Hotel ,,-schwarzwaldrand stattfiudenden Generalber-I Friedrichshofen hat Dr. Schluff Dr. Eckener namens der österreichischen sammlung des Darlehenskassen Vereins stehen Regierung den herzlichsten Dank dafür ausgesprochen, daß das Lust- außerordentlich wichtige Punkte, die jedes Mitglied veranlassen schiff die Fahrt nach Oesterreich unternommen und durch die weite sollten, derselben anzuwohnen, zumal am Schluß noch eine Ausdehnung der Fahrt einem großen Teil der österreichischen Bevöl Gratisverlosung erfolgt. I kerung die Möglichkeit gegeben habe, das Meisterwerk deutscher

Herrenalb, 2. Mai. (Vom Kriegerverein.) Unter Vorsitz I Lustschifftechnik zu bewundern und zu begrüßen, seines Vorstands O. Al ö n ch hielt der Kriegerverein bei Käme- .. Rom, 3. Mat. Der deutsche Botschafter Freiherr v. Neurath rad W. Boos zum Bahnhof seine F r ü h j a h r s v er s am m -1 überbrachte dem Fürsten v. Bülow zum 80. Geburtstag die Glllck- lung. Die ausnahmsweise angenehme Witterung und einige chimiche der Mitglieder der Botschaft. Die deutsche Kolonie gratulierte gleichzeitige Veranstaltungen waren die Gründe, weshalb der I >")riftlich, da wegen des Todes der Fürstin jede äußere Feier abgesagt Besuch gegen sonst nur müßig war. Die wenigen internen "a^- , . . ^ ^ .......

Angelegenheiten fanden glatte Erledigung, worauf die gemüt-1.... Malacka b. Preßburg, 3. Mai. Bei ^iugzeuqabschußubungen

liche Unterhaltung in ihre Rechte trat. Ivormittag in einer Hohe von etwa 400 Meter zwei Mill-

Herrenalb, 4. Mai. Der G e w e r b e v e r e i n veranstaltet L ^ . °b- Aus den Trümmern der

in der Zeit vom 25. Mai bis 3. Juni d. J. im Rathaussaal j ^^ug^wurd^dn drei Flüger^.^wborgen.

in Herrenalb seine 1. Handwerksschau; geleitet von zeitgenös­sischem Geiste soll diese Schau einen guten Querschnitt von der Einstellung und der Leistungsfähigkeit des einheimischen Woh­nungsausstattungsgewerbes der Oeffentlichkeit bieten. Die sinngemäße Anwendung praktischer Gebrauchsmöbel mit rich­tiger Formen- und Farbgebung nebst Einteilung sind unter Verwendung moderner Hilfsmittel richtunggebend. Zweifeln und Vorurteilen soll aber auch damit tatkräftig begegnet wer­den. Durchzieht doch nachgerade die Schwere des Existenz­kampfes wie ein roter Faden die kleingewerblichen Betriebe als

Paris, 3. Mai. Die Verhandlungen der Sachverständigen werden mit unverminderter Ausdauer fortgesetzt. In der deutschen Delegation vermeidet man eine Voraussage über ihren Abschluß.

Moskau, 3. Mai. In Turkmenien erfolgte am Mittwoch abend ein starkes Erdbeben, von dem fast alle Ortschaften betroffen wurden. In Aschabad stürzten 100 Gebäude ein, wobei eine Person getötet und 26 verletzt wurden. Hecmab ist völlig zerstört; hier wurden 10 Personen getötet und l5 verletzt. Besonders starke Erdstöße mit unter­irdischem Getöse machten sich im Gebirge an der persischen Grenze fühlbar, wo auch Zerstörungen von besonders großem Umfange sind.

eine Folge der Massenfabrikation. Daher sei auch die Parole In Aschabad, Firuza und mehreren anderen Städten wurden die Erd- für die1. Landwerkschau Herrenalb 1929" Gebt Arbeit stütze während der ganzen Nacht verspürt. Das Zentrum des Erd- dem Handwerk. Den technischen und künstlerischen Teil bebens lag auf persischem Gebiet an der Grenze Turkmeniens. Un- leitet zielbewußt Architekt B. D. A. Karl Kugele, Herrenalb, I kontrollierten Nachrichten zufolge sollen in drei persischen Dörfern 1000 von dem auch die Anregung des Unternehmens ausging. Personen umgekommen sein. Biele Ortschaften seien völlig zerstört

Loffenau, 3. März. Der Metzgergehilse Emil Fieg, Sohn I worden. Auf Ersuchen der persischen Lokalbehörden beschloß die turk- des Sonnenwirts Fieg, hat die Meisterprüfung bei der Hand- menische Regierung, die persische Bevölkerung umgehend mit medi- werkskammer Karlsruhe mit sehr gutem Erfolg bestanden. I Zwischen Hilfsmitteln und Lebensmitteln zu unterstützen.

Wir gratulieren dem jungen Meister und wünschen ihm alles Gute zu seinem weiteren Fortkommen.

Neueste Nachrichten.

Heilbronn, 3. Mai. Professor Mergenthaler, der frühere national­sozialistische Landtagsabgeordnete, sendet demNeckar-Echo" folgende Berichtigung:Es ist nicht wahr, daß ich aus der Nationalsozia­listischen Deutschen Arbeiterpartei ausgetreten bin. Wahr ist dagegen, daß ich dieser Partei nach wie vor als Mitglied angehöre." Nachdem Professor Mergenthaler noch Mitglied der Nationalsozialistischen Partei ist, wird er in den Landtag cinrücken, sofern der WUrtt. Staats- gerichtshof demnächst die Konsequenzen aus dem Leipziger Urteil ziehen sollte.

Stuttgart, 3. Mai. Die Bezirksleitung der Kommunistischen Par­tei hat in ihrer letzten Sitzung wegen parteifeindlicher Umtriebe, bewußt I und auf dem Dache angehäufte Steine gefunden.

Blutiger kommunistischer Nebcrfall auf Nationalsozialisten. Köln, 3. Mai. In der vergangenen Nacht wurden 2030 Nationalsozialisten, die in Marschordnung die Venloerftraße entlang zogen, aus dem Hinterhalt bei einem Verkaufshäuschen für kommunistische Propagandaliteratur beschossen und mit Steinen beworfen. Gleichzeitig stürzten etwa 100 Kommunisten auf die Nationalsozialisten, rissen sie zu Boden und bearbei­teten sie mit Gasrohr-Enden und Seitengewehren. Zwei zu Hilfe eilende Polizisten waren den Kämpfenden gegenüber machtlos. Erst als das Ueberfallkommando eintraf, gelang es, die Ruhe wiederherzustellen. Im ganzen sind etwa 30 bis 40 Schuß ans die unbewaffneten Nationalsozialisten abgegeben worden. Ein Nationalsozialist wurde schwer, 6 weitere leicht verletzt. Bei der Durchsuchung des Häuschens wurden Waffen

herbeigeführter Beitragssperre in Münster, Spaltung der Partei, durch einstimmigen Beschluß Wilhelm Wurst und Fritz Sagenbuch aus der Partei ausgeschlossen.

München, 3. Mai. Die Polizcidirektion München hat die na­tionalsozialistische DruckschriftIllustrierter Beobachter"wegen einiger in der Nummer 12 dieser Druchschrift vom 23. März enthaltenen Aus­führungen über den heutigen Staat auf die Dauer von zwei Wochen verboten.

Schlotheim, 3. Mai. Bürgermeister Preuß, der seit mehr als 25 Jahren der Stadt oorsteht, hat sich heute vormittag erschossen. Man

Die Zahl der Feiernden im Ruhrbergbau.

Essen, 3. Mai. Die Zahl der aus Anlaß der Berliner Unruhen nicht eingefahreneu Bergleute hat sich wesentlich ver­mindert. Auf den Prosperschächten und Arenberg-Fortsetzung ist heute die Belegschaft vollzählig zur Arbeit erschienen. In der Morgenschicht fehlten auf der Zeche Neumühl, wo sich an­scheinend der Herd der Unruhen befindet, noch 255 Mann, auf Zeche Beeckerwerth 400, auf den Thhssenschächten 1106, auf der Zeche Friedrich-Ernestine 164, auf Zeche Westfalen 245 und

nimmt an, daß sein Selbstmord in Verbindung steht mit dem Konkurs auf Zeche de Wendel 1145 Mann. Auf allen anderen Zechen einer Thüringer Holzverwertungsgesellsckaft, bei der die Städtische sind die Belegschaften vollzählig angefahren.

Spar- und Girokasse Schlotheim eine GUamtforderung von 168000 Mark hat, die zum Teil durch unvorsichtige Kreditgewährung entstanden ist und verloren sein dürfte.

Büdingen. (Oberhefsen), 3. Mai. Im Schloß Lindheim im Kreise Büdingen brach in drr vergangenen Nacht ein Feuer aus, dem der große Herrensitz vollständig züm Opfer fiel. Es stehen -nur noch die Umfassungsmauern. Im Schloß waren große Sammlungen an wertvollen Möbeln und Altertümern aufgespeichert, die sämtlich ver- nichtet wurden. Die Besitzerin des Hauptbesitzes, die Witwe des

Die Luftfahrt im neuen Etat.

Die Finanzsachverständigen der Regierungsparteien haben gestern erneut die Frage der Verteilung der nach den vor­genommenen Streichungen für die Flugzeugindustrie und den Luftverkehr zum neuen Etat zur Verfügung stehenden Mittel geprüft. Es wurde dabei beschlossen, diese Mittel in erster Linie für die Zwecke des Luftverkehrs zu verwenden, während die Flugzeugindustrie bereits in diesem Jahre zu einem großen

Generalleutnants v. Patcunky, konnte, nur notdürftig bekleidet, aus Teil und in den kommenden Jahren fast ausschließlich zu ihrer dem brennenden Hause gerettet werden. Der Feuerwehr gelang es, I Finanzierung auf den Weg der Anleihe verwiesen werden soll; das angrenzende Besitztum zu schützen. I was die Arbeiten der Zeppelinwerft betrifft, so sind Wege ge-

Essen, 3. Mai. Im Hamborner Bezirk (auf den Zechen Neu- funden worden, die mit der Unterstützung des Freistaates mühl, Beeckerwerth. Thyssen-Schächte) sind die Belegschaften der Württemberg ihre Fortführung ermöglichen.

Mittagsschicht vollzählig etngesahren. Auf den Zechen Friedrich Er- I i«,

nestine, Westfalen und de Wendel fehlten Teile der Begschaft, doch! Landimrtschaftsdebatte im Reichstag,

ist damit zu rechnen, daß die Arbeit auch hier morgen wieder voll Berlin, 3. Mai. Auch zu Beginn der heutigen Reichstags­aufgenommen wird. sitzung gab es wieder kommunistische Lärmszenen. Diesmal

Weimar, 3. Mai. Auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung verlangte Herr Pieck unter abermaligen Schmähungen der im Thüringer Landtag standen die Anträge der Sozialdemokraten Polizei die Wiederfreigabe derRoten Fahne", der, freilich

und der Kommunisten aus Auslösung des Landtags. Obwohl man reichlich spät, ihr verbrecherisches Treiben auf 3 Wochen lahm­

bestimmt mit der Auflösung des Landtags rechnete, brachte über gelegt worden ist. Natürlich ging man über den kommuni- raschenderweise die Christlich-nationale Landvolk- und Bauernpartei sftschen Antrag zur Tagesordnung über. Zwischen Kommu- einen Antrag ein, am Dienstag den 7. Mai durch den bestehenden I nisten und Sozialdemokraten entspann sich daraufhin noch eine Landtag eine neue Regierung zu wählen. Die Auflosungsantrage private Auseinandersetzung. Nach längerer Verzögerung konnte

wurden mit geringer Mehrheit abgelehnt. man so erst an die Beratung des Landwirtschafts-Etats gehen.

« -^n^/"V^i»^o/e d^?ieickskanzler hatte gestern einen lttchten Deutschnationale Treviranus eröffnete die Aussprache.

Ruckfall in sein Leiden. Er hofft aber, bereits heute das Bett wieder ruhiger Sachlichkeit trat er für das Schiele-Programm

° Be"rlin. 3° Mai. Im Steuerausschuß des Reichstages wurde am und insbesondere ^

Freitag die Abstimmung über das Branntweinmonopolgesetz vorge-1 berührte fern Appell, den Bruderkampf zu beenden und eine nommen. Das Gesetz als solches fand mit den Stimmen der Koalitions-1 überparteiliche Ernrgung anzustreben. Der versöhnliche Ton, Parteien in der Fassung Annahme, die es durch die Anträge der Re- auf den die Rede abgestimmt war, wurde selbst von dem qierungsparteien erhalten hatte. Es wird demnach ein Uebernahme- Sozialdemokraten Schmidt-Kopenick ausdrücklich anerkannt. Er preis für den ablieferungsfähigen Branntwein von durchschnittlich versicherte, daß auch die Sozialdemokratie bereit sei, den tmrk- 1.75 RM. je Liter reinen Alkohol gewährleistet. Für Edelbranntwein lich notleidenden Bauern zu helfen. Allerdings müßten die aus Kletnbrennereien wird die bisherige Steuervergünstigung gewähr-1 Klagen über den herrschenden Notstand genau nachgeprüft leistet. > werden. Ernährungsminister Dietrich hielt dann ein kurzes,

aber dennoch erschöpfendes Referat. Er ging auf die Durck führung des Notprogramms und die von ihm selbst angebab, ten und zum Teil im Gange befindlichen Reformen ein A freilich nicht überstürzt werden sollen. Eindringlich ermahnt, er die Landwirtschaft, sich nicht allein auf die Hilfsaktion K- Reiches zu verlassen, sondern auch selbst die Voraussetzung der Gesundung zu schaffen. Die Zollfrage müsse unbedingt noch vor der Sommerpause geklärt werden. Das Bild der an­gemeinen Landwirtschaft, die durch die vorjährige gute Ernte immerhin ein wenig Luft bekommen hat, faßte der Minister in den ausgezeichneten Satz:Die Stärkung der landwirtschaff lichen Produktion ist die umfassendste und wirkungsvollste Konsumentcnpolitik." Nach kurzer weiterer Diskussion ver­tagte sich das Haus auf den- 13. Mai. Der Etat wird in homöopathischen Dosen erledigt. Man muß dem Haushalts- Ausschuß Zeit lassen, die weiteren Details vorzubereiten Allerdings wird der Reichstag nicht länger als 5 Tage zu- sammenbleiven, da dann ja Wohl die Pfingstferien einsehen Der Bericht des Berliner Polizeipräsidenten über die VoraSn», am Wedding und in Neukölln. ^

Berlin, 3. Mai. Der Polizeipräsident teilt um 1 Uhr mit tags mit: In den in den letzten Tagen am stärksten hervor getretenen beiden Unruhezentren Wedding und Neukölln be­gann bei Morgengrauen eine größere Säuberungsaktion der Schutzpolizei im Zusammenwirken mit der politischen Polizei Bisher sind hierbei im Bezirk Wedding (Köslinerstraße) zz Personen festgenommen und zahlreiche Waffen aller Art be­schlagnahmt worden. Im Bezirk Neukölln (Hermann-, Prinj Handjerhstraße) wurden im ersten Teil des Unternehmens t Personen festgenommen und gleichfalls eine größere Anzahl Waffen vorgefunden. Die Aktionen dauern zurzeit noch an. Die Säuberungsaktion beendet. Dum-Dum-Geschoffe gefunden.

Berlin, 3. Mai. Die Durchsuchungen in Neukölln durch die Polizei sind heute nachmittag beendet worden. Dabei sind in den Wohnungen 16 Seitengewehre, 20 Pistolen und zahl­reiche Munition mit abgeschnittener Spitze (also Dum-Dum- Geschosse) beschlagnahmt worden. Drei Personen, die sich dort wohnungslos und unangemeldet anfhielten, wurden Wert, Einer von ihnen ist ein Russe, der zweite behauptet aus Leipzig zu sein. Bei den Zusammenstößen, die sich auch heute hin und wieder ereigneten, wurden 27 Personen festgenommen. Bei ihrer Vernehmung im Polizeipräsidium stellte es sich heraus, daß cs meist Leute ohne Wohnung und ohne Arbeit sind. Auch die Jugendlichen sind unter den Festgenommenen stark ver­treten. Im Stadtteil Wedding ist ebenfalls die Wohnungs- Durchsuchung nach Waffen ohne Zwischenfall zu Ende geführt worden. Die Inspektion Nord in Stärke von Bereit­schaften besetzte zu diesem Zwecke die Kösliner-, die Wedding- und die Wiesenstraße zwischen Reinickendorfer- und Pankstraft. Dreißig Kriminalbeamte unter Führung eines Kriminalrats durchsuchten in Begleitung von Bereitschaftsbeamten die Häuser und Wohnungen, aus denen in den vergangenen Tage» und Nächten geschossen worden war. Der Polizei ist bei der Massenstreife kein Widerstand geleistet worden, so daß die Maß­nahme ohne Störung verlief. Ebenfalls wurden an der Eck Kösliner- und Weddingstraße die neuaufgebauten Barrikaden ohne Zwischenfall zerstört. Das zum Bau der Barrikaden benutzte Material aus der Wedding- und Reinickendorferstraft wurde abtransportiert. Bei der Durchsuchung der Wohnungen wurden Verletzte nicht gesundem Festgenommen sind neun männliche Personen. An Waffen wurden beschlagnahmt siebe» Seitengewehre, drei Totschläger, ein Trommelrevolver, nn Revolver mit Tasche, eine Pistole mit 25 Schuß, eine Schein­todpistole, eine unscharfe Granate. Offenbar um den Straßen­verkehr lahmzulegen, hatten in der Kaiserallee, Ecke Varzincr- 'traße, die Demonstranten den dort befindlichen SchaltkastA der Straßenbahn erbrochen und den Schalthebel beschädigt Der Schaden wurde aber bald durch die Straßenbahner behoben.

Vezirksvcrsammlung Friedrichshain gesprengt. Berlin, 4. Mai. Die gestrige Versammlung der Bezirks- verordneten Friedrichshain wurde durch eine wüste Schlägerei zwischen Kommunisten und Sozialdemokraten unterbrochen. Es lag ein Dringlichkeitsantrag über die Klärung der Vorgänge vom 1. Mai vor, der jedoch äbgelehnt wurde. Der kommu­nistische Redner beschimpfte die Sozialdemokraten alsMörder­partei", woraus der sozialdemokratische Redner die kommuni­stische Partei für das vergossene Arbeiterblut verantwortlich machte. Es entstand schließlich eine wilde Schlägerei und die Versammlung wurde aufgehoben.

Erneutes Aufflackern der Kämpfe.

Die Polizei hat in Neukölln, um die Dachschützcn wirksam bekämpfen zu können, nach Einbruch der Dunkelheit an der Ecke Prinz Handjery-Straße und der Hermannstraße auf den Dächern große bewegliche Scheinwerfer angebracht und Ma- chinengewehre aufgestellt. Das Mittel erwies sich als aus­gezeichnet, denn sobald die Reflektoren aufflammten, hörte die Schießerei von den benachbarten Dächern auf. Die Aufstän­dischen zogen sich bis in die Allerstraße zurück. Von dort aus versuchten junge Burschen mit Steinen und Revolverschüssen die an der Ecke stehenden Gaslaternen zum Erlöschen M bringen. Die Polizei eröffnete von der Prinz Handjerystraße aus gegen 9 Uhr anhaltendes Feuer auf die Kreuzung Aller- straße. Ein Mann, der sich dort zu weit vorgewagt hatte, wurde getroffen und stürzte zu Boden. Gegen 6 Uhr nach­mittags war ein Arbeiter durch einen Kopfschuß schwer verletzt worden, an dessen Folgen er nach wenigen Minuten verstarb. Vier Personen wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.

17 Tote.

Berlin, 3. Mai. Die Gesamtzahl der Toten der 3 blutiger Maitage beläuft sich bis heute nachmittag auf 17. Bei de« Kämpfen am 1. Mai sind, wie nunmehr einwandfrei feststem, 9 Personen ums Leben gekommen. Zwei Personen, die an diesem Tage schwer verletzt wurden, starben gestern in de» Krankenhäusern. Im Laufe des heutigen Tages sind weitere 6 Personen getötet worden. Dazu kommen etwa 110 Schwer­verletzte, die in verschiedenen Krankenhäusern liegen. Unter ihnen befindet sich kein Polizeibeamter. Die Anzahl der Leicht­verletzten steht noch nicht fest. Die Schießereien in Neukölln haben auch eine Reihe unschuldiger Opfer gefordert. So sind in einem Hause der Hermannstraße 2 Frauen, die gerade auf den Balkon hinaustraten, während sie mit dem Aufräumen der Wohnung beschäftigt waren, erschossen worden. Auch w einem anderen Hause der Hermannstraße wurde eine Frau auf dem Balkon ihrer Wohnung durch eine verirrte Kugel getötet. An einer Ecke der Hermannstraße brach ein Passant bei« Ueberschreiten der Straße plötzlich tödlich getroffen zusamme«. Sämtliche waren nicht an den Unruhen beteiligt. Der Polizei­präsident von Berlin hat den Ausnahmezustand über Weddinl und Neukölln verhängt.

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W. Forst

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im schriftlic Am Mont 1929, mitta: Hirsau im Kur «ald I Oll Abt. 1 . 2, 3. 12; Hl Lützel 14 . 15, 16 . 35 . 37 . 38 , 48. 49; V Abt. 2. 9, 2 §o.-Langh. ! II.. 244 III..

Anonyme Briefe an das Auswärtige Amt.

Berlin, 3. Mai. Heute begann die Verhandlung in einer Privatbeleidigungsklage des Gesandten z. D. v. Gülich gege« den Vizekonsul a. D. v. Herrmann. Es handelt sich hierbei U« anonyme Briefe an den Personalchef im Auswärtigen Amt, du Verdächtigungen des Gesandten z. D. und Generalkonsuls «

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